DE102006050079A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von gefärbtem Glas - Google Patents

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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/16Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
    • C03B5/173Apparatus for changing the composition of the molten glass in glass furnaces, e.g. for colouring the molten glass

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Abstract

Verfahren zum Herstellen von gefärbtem Glas, wobei eine Glasschmelze mit einem Farbkonzentrat auf Glasbasis versetzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von gefärbtem Glas nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 8.
  • Verfahren zur Herstellen von gefärbtem Glas sind gemäß dem Stand der Technik bereits seit langem bekannt und wurden beispielsweise zur Herstellung von Kirchenfenstern, insbesondere Rosetten für Kirchenfenster sowie für Schmuck- und andere Gläser seit langem angewendet. Ferner wurden gefärbte Gläser in der chemisch-physikalischen Verfahrenstechnik sowie insbesondere auch Analytik und auf vielen anderen Gebieten vielfach benötigt.
  • Derartige gefärbte Gläser werden gemäß dem Stand der Technik hergestellt, indem die zur Glaserzeugung notwendigen Stoffe in bestimmten, der Glaszusammensetzung entsprechenden Mengen abgewogen und miteinander zu einem Gemenge vermischt werden. Neben üblichen Gemengebestandteilen wie Sand, Soda und anderen Zusatzstoffen enthält dieses Gemenge auch farbgebende Substanzen.
  • Das Gemenge wird anschließend bei Temperaturen, die im wesentlichen von der Zusammensetzung des Gemenges abhängen und im allgemeinen im Bereich von ca. 1400 C liegen, in einer Schmelzwanne aufgeschmolzen, die je nach Größe der Produktionsanlage zwischen 30 t und 120 t geschmolzenes Glas fasst.
  • Diese vorbeschriebene Vorgehensweise zur Herstellung von gefärbtem Glas weist jedoch einige gravierende Nachteile auf:
    So besteht ein Nachteil des gleichzeitigen Schmelzens der Gemengebestandteile darin, dass flüchtige Substanzen, wie beispielsweise Fluor-, Bor- und/oder Selenverbindungen bereits während des Aufheizvorganges zunehmend verdampfen und somit einerseits zu einer Verfälschung der Gemengezusammensetzung und einer Reduzierung dieser Substanzen in dem Gemenge führen und andererseits eine Emissionsproblematik mit sich bringen, da diese Substanzen, insbesondere auch unter Umweltgesichtspunkten, aufgefangen und entsorgt oder recycled werden müssen.
  • Darüber hinaus befindet sich in dem zu schmelzenden Gemenge eine relativ große Menge an Gas bzw. Luft, das während des Schmelzvorgangs nicht völlig entweichen kann, so dass ein langwieriger Läuterungsprozess notwendig ist, um Glasfehler zu vermeiden. Darüber hinaus besteht bei der Ein- bzw. Beimischung von färbenden Bestandteilen in das Gemenge die Gefahr, dass Fremdkörper in das Gemenge zudosiert werden, die zu Glasfehlern in fester Form oder in glasiger Form führen und unter Umständen die Entsorgung eines kompletten Schmelzwanneninhalts erfordern.
  • Ein zusätzlicher Nachteil besteht darüber hinaus darin, dass immer der gesamte Schmelzwanneninhalt vollständig und homogen gefärbt werden muss, um ein homogenes und einheitlich gefärbtes Glas zu erhalten. Die Reinigung einer solchen Schmelzwanne, beispielsweise im Vorfeld eines Farbwechsels ist extrem aufwändig, da zunächst das mit der ursprünglichen Farbe gefärbte Glas vollständig entfernt werden muss, was beispielsweise durch „Spülen" mit ungefärbtem Glas möglich ist. Die hierbei auftretenden Energiekosten sind jedoch beträchtlich und erfordern darüber hinaus eine sehr große Menge an „Reinigungsglas".
  • Ein weiterer Nachteil der bestehrenden Praxis der Glasfärbung ist darin begründet, dass ein nachträgliches Hinzufügen von farbgebenden Bestandteilen in die heiße Glasschmelze nur schwierig oder überhaupt nicht möglich ist, da beispielsweise flüchtige bzw. niedrig schmelzende Substanzen sowie Substanzen mit einem hohen Dampfdruck bei einem Kontakt mit der heißen Glasschmelze unmittelbar verdampfen und allenfalls ein sehr geringer Anteil der Substanz tatsächlich in die Glasschmelze eingebracht werden kann. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass beim Einbringen derartiger Substanzen in eine Glasschmelze Gas in die Schmelze eingebracht wird, was zur Blasen- und/oder Schaumbildung sowie gegebenenfalls zu gasförmigen Glasfehlern führen kann.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der oben genannten Nachteile ein Verfahren zum Herstellen von gefärbtem Glas zur Verfügung zu stellen, das hinsichtlich der gewünschten Glasfärbungen einfach und flexibel handhabbar ist und mit dem es möglich ist, die Gefahr von Glasfehlern bei einer gegebenenfalls verkürzten Läuterungszeit zu vermeiden.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung nach Anspruch 8 gelöst.
  • Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen von gefärbtem Glas gelöst, wobei eine Glasschmelze mit einem Farbkonzentrat auf Glasbasis versetzt wird.
  • Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt hierbei darin, dass das Farbkonzentrat nicht in Form der reinen Ausgangskomponenten, d.h. als Metall, Metalloxyd oder Metallsulfid vorliegt, sondern diese Ausgangssubstanzen bereits in eine Glasmatrix eingebunden vorliegen. Diese Glasmatrix stellt das Farbkonzentrat auf Glasbasis dar, das die farbgebenden Substanzen, wie beispielsweise Eisenoxide, Manganoxide, Kupferverbindungen, Nickelverbindungen, Kobaltoxid, Chromverbindungen, Selen und Selenverbindungen, Schwefel- und Schwefelverbindungen sowie Edelmetalle, wie beispielsweise Silbernitrat oder Goldchlorid, aber auch Zinnoxyd, gegebenenfalls Weinstein sowie unter Umständen auch Aluminium- und Bleiverbindungen sowie Barium-, Arsen-, Antimon-, Cer- und Zinkverbindungen, Uranoxid sowie gegebenenfalls Koks- und Kohlenstoffverbindungen in hoher Konzentration enthält.
  • Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, dass sie vorgenannten Substanzen, die nur eine beispielhafte Zusammenstellung an möglichen Glasinhaltstoffen darstellen, bereits fest in eine Glasmatrix eingebunden sind, so dass ein Verdampfen dieser Substanzen während eines Gemenge-Schmelzvorgangs oder während einer nachträglichen Zudosierung zu einer Glasschmelze nicht zu befürchten sind. Durch die Zugabe eines Farbkonzentrats auf Glasbasis, das die färbenden Substanzen bereits enthält, zu einer Glasschmelze ist darüber hinaus nicht zu befürchten, dass die farbgebenden bzw. färbenden Substanzen aufgrund der hohen Temperatur der Glasschmelze bzw. aufgrund der Chemie des Glases Gas entwickeln, das dann während eines langwierigen Läuterungsprozesses wieder aus der Glasschmelze entfernt werden müsste. Vielmehr haben derartige Reaktionen bereits während der Herstellung des Farbkonzentrats auf Glasbasis stattgefunden, so dass das Glaskonzentrat auf Glasbasis ohne die vorgenannten Problematiken einfach und in genau dosierbarer Weise zu einer Glasschmelze hinzu gegeben werden kann, bis eine gewünschte Färbung der Glasschmelze durch Zugabe von Farbkonzentrat erreicht ist.
  • Das Farbkonzentrat ist erfindungsgemäß ein Glas, das färbende Substanzen bis zu ihrer jeweiligen Sättigungsgrenze sowie gegebenenfalls im Überschuß enthalten kann, so dass das Farbkonzentrat auf Glasbasis hinsichtlich dieser Bestandteile hochkonzentriert und geeignet ist, farbgebende Substanzen in eine Glasschmelze abzugeben, wobei sich das Farbkonzentrat auf Glasbasis in einer Glasschmelze mit dieser vermischt. Dies kann vorzugsweise durch mechanische Vorgänge oder durch, insbesondere thermische Konvektion und/oder Diffusion erfolgen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Farbkonzentrat im wesentlichen flussmittelfrei und insbesondere boraxfrei. Auf diese Weise können in vorteilhafter Weise boraxfreie Gläser erzeugt werden, wobei zudem aufgrund der Möglichkeit, boraxfrei zu arbeiten auch die mit flüssigem Borax einhergehenden Korrosionen und andere Problem bei der konventionellen Glasherstellung vermieden werden können.
  • Erfindungsgemäß kann boraxfrei gearbeitet werden, da die in die Glasschmelze einzubringenden färbenden Substanzen bereits in einer Glasmatrix eingebunden sind und keines Flussmittels mehr bedürfen, das eine Vermischung der farbgebenden Substanzen in einer Glasschmelze ermöglichen würde.
  • Das Farbkonzentrat kann entweder in flüssiger oder in fester Form verwendet werden, wobei eine Verwendung in flüssiger Form, also die Zudosierung eines flüssigen Farbkonzentrats auf Glasbasis in eine Glasschmelze den Vorteil einer schnellen Durchmischung der Glasschmelze mit dem Farbkonzentrat hat, während die Zudosierung eines Farbkonzentrats in fester Form in eine Glasschmelze eine äußerst einfache Handhabung, insbesondere im Hinblick auf die Dosierbarkeit des Farbkonzentrats ermöglicht; darüber hinaus kann ein Farbkonzentrat auf Glasbasis in fester, d.h. in Form von Perlen oder Pellets, respektive Kügelchen, einfach transportiert werden, so dass die Herstellung eines Farbkonzentrats auf Glasbasis nicht im selben Betrieb stattfinden muss, in dem auch die Glasschmelze verarbeitet wird, sondern transportabel ist.
  • Darüber hinaus ist es bei der Verwendung von Pellets möglich, Mischfarben zu erzeugen, indem auf einfache Weise unterschiedlich gefärbte Farbkonzentrate nacheinander oder gemeinsam in eine zu färbende Glasschmelze gegeben werden. Eine Mischfarbenerzeugung lässt sich erfindungsgemäß auch durch die Zugabe von unterschiedlich gefärbten flüssigen Farbkonzentraten auf Glasbasis realisieren.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darüber hinaus darin, dass eine Glasschmelze jederzeit so lange nachgefärbt werden kann, bis eine ausreichende Färbung erreicht ist, wobei auch Farbvariationen durch Zugabe von färbenden oder entfärbenden Substanzen problemlos zu realisieren sind.
  • An dieser Stelle sei erwähnt, dass im Rahmen dieser Erfindung unter dem Begriff farbgebende Substanzen oder färbende Substanzen solche Substanzen und Stoffe zu verstehen sind, die für eine Herbeiführung einer Änderung der Absorptionseigenschaften sowie der thermischen und elektrischen Eigenschaften des Glases geeignet sind. Hierzu gehören insbesondere färbende und entfärbende Verbindungen und Elemente sowie Trübungsmittel.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Herstellung einer gefärbten Glasschmelze durch Zugeben von Farbkonzentrat auf Glasbasis besteht auch darin, dass das Farbkonzentrat sowohl in flüssiger als auch in fester Form homogen und ohne Schaum- oder Blasenbildung in die Glasschmelze eingebracht werden kann, so dass aufgrund der nicht vorhandenen Blasenbildung der Läuterungsprozess, der zur Herstellung eines fehlerfreien Glases notwendig ist, gegebenenfalls verkürzt werden kann.
  • Insbesondere bei der Verwendung eines Farbkonzentrats, das in im wesentlichen runder und/oder ovaler Form, insbesondere in Form von runden und/oder ovalen Pellets, Kügelchen oder Perlen vorliegt, besteht darin, dass diese Pellets eine glatte Oberfläche aufweisen. Diese glatte Oberfläche, die beim Herstellen der Pellets unter Ausnutzung der Oberflächenspannung des Glases erzeugt wird, verhindert Unebenheiten in der Oberfläche, in welchen sich Luft oder ein anderes Gas an- oder einlagern könnte, durch das eine Schaum- oder Blasenbildung beim Einbringen der Farbkonzentratpartikel in die Glasschmelze verursacht werden könnte, was sich in einer schlechteren Glasqualität äußern würde. Dieser Nachteil kann erfindungsgemäß vermieden werden.
  • Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Farbkonzentratpartikel so beschaffen, dass sie nicht auf der Glasschmelze schwimmen, sondern aufgrund ihrer runden und/oder ovalen, beispielsweise stromlinienförmiger, Form relativ rasch in die Glasschmelze eintauchen und in dieser versinken, so dass potentiell flüchtige Substanzen nicht unmittelbar bei dem Kontakt mit der heißen Glasschmelze entweichen können, sondern erst im Verlauf des Versinkens der Farbkonzentratpartikel in der Glasschmelze aus den Farbkonzentratpartikeln freigesetzt und in der Glasschmelze verteilt werden, wobei die Glasschmelze selbst einen Schutz vor Verdampfung solcher flüchtiger Verbindungen darstellt und diese ummantelt, gegebenenfalls löst, und in die Glasmatrix einbindet.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Farbkonzentrat nicht unmittelbar in die Schmelzwanne, sondern in wenigstens eine sich von der Schmelzwanne weg erstreckende, die Glasschmelze führende Pipeline zudosiert. Auf diese Weise ist es möglich, die vollständige Färbung der Schmelzwanne und die damit einhergehende notwendige Reinigung bei einem Farbwechsel zu vermeiden, sondern tatsächlich nur das Glas mit einer bestimmten Farbe zu versehen, das in einer Pipeline von der Schmelzwanne weg- und einer weiteren Verwendung zugeführt wird.
  • Gemäß dieser Ausführungsform ist es möglich, verschiedene von einer Schmelzwanne wegführende Pipelines mit verschiedenen Farbkonzentraten zur Erzeugung verschieden gefärbter Glasschmelzen zu versehen, die dann einer weiteren Verwendung, beispielsweise einer Glaspresse, einer Spinndüse oder eine Walze zugeführt werden.
  • Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich, innerhalb einer einzigen von einer Schmelzwanne wegführenden Pipeline aufeinander folgend unterschiedlich gefärbte Glasschmelzen zu erzeugen, wobei eine gefärbte Glasschmelze quasi in Form einer Propfströmung innerhalb der Pipeline weiter- und einer Verarbeitungsmaschine zugeleitet wird.
  • Ferner sei betont, dass je nach Zugabeort im Verlauf der Pipeline, Zugabetemperatur und anschließender Vermischung oder Nicht-Vermischung des Farbkonzentrats bzw. der Pellets in der Glasschmelze eine gezielt inhomogen gefärbte Glasschmelze erzeugt werden kann, sofern dies gewünscht ist.
  • Wie bereits eingangs erwähnt, sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Farbkonzentrat auf Glasbasis dadurch hergestellt ist, dass farbgebende Substanzen, insbesondere Metalle und/oder Metalloxide und/oder Metallsulfide sowie gegebenenfalls Kohlenstoff und dessen Verbindungen über einen Schmelzzustand der Glasbasis in diese integriert sind. Der sich hieraus ergebend Vorteil besteht darin, dass, wie vor erwähnt, keine weitere Reaktion zwischen der Glasschmelze und dem Farbkonzentrat auf Glasbasis, respektive den in dem Farbkonzentrat auf Glasbasis enthaltenen Substanzen erfolgt, wenn das Farbkonzentrat auf Glasbasis mit der Glasschmelze zusammengegeben wird.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung zum Herstellen von gefärbtem Glas gelöst, wobei die Vorrichtung eine Schmelzwanne sowie zumindest eine sich von der Schmelzwanne weg erstreckende Pipeline aufweist, und wobei der zumindest einen Pipeline wenigstens eine Zuführeinheit, insbesondere eine Dosiereinheit, zur Zuführung von farbigem Glas, insbesondere Farbkonzentrat auf Glasbasis, in die Pipeline zugeordnet ist. Die Zuführeinheit ist gemäß einer ersten Ausführungsform zur Zuführung von flüssigem Glas ausgelegt, wobei gemäß einer zweiten Ausführungsform ebenfalls die Zuführung von festem Glas vorgesehen sein kann, wobei insbesondere im wesentlichen runde und/oder ovale Pellets vorgesehen sind.
  • Ferner kann die Zuführeinheit mit einer Vorrichtung zum Herstellen des Farbkonzentrats auf Glasbasis verbunden sein.
  • In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass sowohl der Betrieb der Schmelzwanne als auch der Herstellungsprozess der Herstellung des Farbkonzentrats auf Glasbasis im Fließbetrieb durchgeführt werden können, wobei erfindungsgemäß in wechselnder Farbe herzustellende Glasprodukte auf äußerst einfache Weise dadurch durchgeführt werden können, dass ein anderes Farbkonzentrat auf Glasbasis oder eine andere Mischung von Farbkonzentraten unterschiedlicher Färbung auf Glasbasis, vorzugsweise in die sich von der Schmelzwanne weg erstreckenden Pipeline(s) zugegeben werden.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise besteht darin, dass das Farbkonzentrat auf Glasbasis aufgrund der sehr hohen Konzentration der farbgebenden Bestandteile darin in relativ kleinen Mengen im Bereich von je nach Bedarf einigen Kilogramm bis hin zu zwei bis drei Tonnen in entsprechend klein dimensionierten Schmelzwannen hergestellt werden kann, wobei ein Läuterungsprozess in diesen relativ kleinen Gefäßen aufgrund einer geringeren Schichtdicke des darin befindlichen Glases deutlich schneller abläuft als in den bislang üblichen bis zu 120 Tonnen fassenden, sehr großen Schmelzwannen, die gemäß dem Stand der Technik vollständig gefärbtes Glas enthielten. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Verweilzeit des Glases in der Wanne, welche im wesentlichen für den Läuterungsprozess nötig ist, bis zu Faktor 10 bis 15 gegenüber derjenigen, welche in großen Schmelzwannen notwendig ist, herabgesetzt werden kann.
  • Durch ein geschicktes Zusammenspiel der Herstellung von hochkonzentrierten Farbpartikeln auf Glasbasis einerseits und der Bereithaltung von geshmolzenem ungefärbtem Glas andererseits kann durch Zudosieren von Farbpartikeln, vorzugsweise in einer von der großen Schmelzwanne wegführenden Pipeline auf äußerst effektive Weise gefärbtes Glas erzeugt werden, wobei ein problemloser Farbwechsel innerhalb einer Pipeline oder eine simultane Herstellung unterschiedlich gefärbter Gläser in einer zweiten oder jeder weiteren Pipeline möglich ist.
  • Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
  • In einer 1,5 t fassenden Schmelzwanne wird unter Verwendung von 1425 kg Glasschmelze sowie 75 kg Kobaltoxid ein hochkonzentriertes dunkelblaues, nahezu schwarz erscheinendes Farbkonzentrat auf Glasbasis hergestellt, das an einem Auslaß mittels einer Highspeedschere zu Glaspartikeln geschnitten wird, die sich aufgrund deren Oberflächenspannung zu im wesentlichen runden Partikeln formen. Diese Partikel werden in einem Behälter gesammelt und sind für die Zugabe zu einer Glasschmelze geeignet, um ein Glas herzustellen, das, je nach Wunsch, einen leichten Blauton, ein kräftigeres Blau oder ein tiefdunkles Blau aufweist. Sowohl das Farbkonzentrat auf Glasbasis als auch das fertige Glas sind boraxfrei. Die Farbkonzentratpartikel werden in einer Pipeline, die sich von einer 120 t fassenden Schmelzwanne mit Klarglas wegerstreckt, zudosiert.
  • Während der Zudosierung findet weder eine Blasen- noch eine Schaumbildung auf dem in der Pipeline befindlichen Glas statt.
  • An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß alle oben beschriebenen Teile für sich allein gesehen und in jeder Kombination als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Herstellen von gefärbtem Glas, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glasschmelze mit einem Farbkonzentrat auf Glasbasis versetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat im wesentlichen flußmittelfrei, insbesondere boraxfrei, ist.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat in flüssiger Form verwendet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat in fester Form verwendet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat in im Wesentlichen runder und/oder ovaler Form, insbesondere in Form von runden und/oder ovalen Pellets mit vorzugsweise glatter Oberfläche verwendet wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat in wenigstens eine sich von einer Schmelzwanne weg erstreckende, die Glasschmelze führende, Pipeline zudosiert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbkonzentrat auf Glasbasis hergestellt ist, indem farbgebende Substanzen, insbesondere Metalle und/oder Metalloxide und/oder Metallsulfide, über einen Schmelzzustand der Glasbasis in diese intergriert sind.
  8. Vorrichtung zum Herstellen von gefärbtem Glas, wobei die Vorrichtung eine Schmelzwanne sowie zumindest eine sich von der Schmelzwanne weg erstreckende Pipeline aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest einen Pipeline wenigstens eine Zuführeinheit, insbesondere eine Dosiereinheit, zur Zuführung von farbigem Glas, insbesondere Farbkonzentrat, in die Pipeline zugeordnet ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit zur Zuführung von flüssigem Glas ausgelegt ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit zur Zuführung von festem Glas, insbesondere von im Wesentlichen runden und/oder ovalen Pellets, ausgelegt ist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit mit einer Vorrichtung zum Herstellen des Farbkonzentrats auf Glasbasis verbunden ist.
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