DE2360699A1 - Glasfaser mit hohem elastizitaetsmodul und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Glasfaser mit hohem elastizitaetsmodul und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine Glasfaser und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung.
Eine solche Glasfaser läßt sich insbesondere als Armierungselement
für verschiedene Werkstoffe oder Werkstücke verwenden, z.B. für Werkstücke aus organischen Kunststoffharzen.
Es sind bereits Glasfasern bekannt, die zur Verstärkung
verschiedener Werkstoffe verwendet werden. Diese Fasern haben im allgemeinen eine hinsichtlich der Anwendungszwecke, für die sie bestimmt sind, ausreichende Zugfestigkeit
(z.B. in der Größenordnung von 250 kg/mm ), aber die Werte ihrer Elastizitätsmoduln sind zu niedrig. Infolgedessen
ist es nicht möglich, den mit diesen Fasern verstärkten Werkstoffen eine genügende Starrheit zu verleihen.
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Ein Verfahren, das es gestattet, im Laboratorium Glasfasern
zu erhalten, die einen hohen Elastizitätsmodul (Young-Modul) aufweisen, der größer als 14 000 kg/mm2 ist,
wurde bereits in folgender Veröffentlichung beschrieben: Hutchins, J.R,, und Harrington, R.V., "Glass", Encyclopedia
of Chemical Technology vol. 10, page 533 (1966), jedoch scheint die industrielle Durchführung dieses Verfahrene
beim gegenwärtigen Stand der Technik nicht möglich.
Man kennt andererseits als "Glaskeramik" bezeichnete Werkstoffe,
die entweder aus einem gleichzeitig mindestens eine Glasphase und mindestens eine kristalline Phase enthaltendem
Material bestehen, oder aus einem Material, das ausschließlich eine oder mehrere kristalline Phasen ent»
hält, die einen höheren Elastizitätsmodul als gewöhnliches Glas (Werkstoff* der nur eine einzige Glasphase enthält)
aufweisen. Jedoch haben nach den bekannten Verfahren (Verfahren,
die im Ausziehen von Basern ausgehend von einer Schmelzmasse bestehen) ausgehend von den bekannten Keramik-Gläsern
entsprechenden Gemischen hergestellte Fasern eine niedrigere Zugfestigkeit als.Fasern aus gewöhnlichem
Glas.
Der Erfindung liegt genau die Aufgabe zugrunde, eine Glasfaser herzustellen, die gleichzeitig einen großen Elastizitätsmodul,
der z.B. einen Wert von mindestens 8 000 kg/mm hat, und eine Zugfestigkeit aufweist, die mindestens ebenso
groß wie die von bekannten Glasfasern ist, z.B. mindestens 250 kg/mm2.
Zu diesem Zweck wird die Glasfaser gemäß der Erfindung von
einer glasigen Matrize gebildet, die eine Mehrzahl von in ihr dispergieren Einschlüssen umschließt, wobei mindestens
ein Teil dieser Einschlüsse sich mindestens teilweise i»
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kristallinen Zustand befindet.
Diese Einschlüsse können von beliebiger Form sein, insbesondere
kugelförmig,·ellipsoidisch oder nadeiförmig, und sie können entweder gleichmäßig in der Matrize dispergiert
oder nach einer besonderen Raumform angeordnet sein, insbesondere in Form von Schnüren, deren Achse
im wesentlichen parallel, zur Faserachse verläuft.
Es scheint, daß einerseits eine ellipsoidische oder sogar eine Nadelform dieser Einsohlüsse kombiniert mit einer
Anordnung der großen Achse der Ellipsoide oder der Achse
der Nadeln parallel zur Faserachse, andererseits eine
schnurförmige Anordnung mit zur. Faserachse paralleler
Achse besonders günstig für die Erzielung eines großen Elastizitätsmoduls sind.
Vorzugsweise liegt der Faserdurchmesser in der Größenordnung von 10 bis 20 Mikron, und die maximale Abmessung der
Einschlüsse ist höchstens gleich 1000 Angstroem.
Vorzugsweise soll das Verhältnis der kristallinen Phasen zu dem der Glasphase oder -phasen mindestens gleich 3O$6
sein, ohne jedoch etwa 6OJ6 zu überschreiten.
Die Erfindung hat auch ein Verfahren zur Herstellung der
vorstehend beschriebenen Glasfaser zum Gegenstand. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
- man ein Gemisch aus mineralischen Bestandteilen in den
der Zusammensetzung eines Glases entsprechenden Verhältnissen
herstellt, das oberhalb einer Temperatur T,, die in dem Temperaturbereich liegt, in dem die Viskosität
des Glases einen zum Ausziehen von Fasern geeigneten Wert hat, einen Existenzbereich einer einzigen Glaspha-
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se aufweist, die durch Abkühlung unter T^ in zwei Glasphasen
zerlegbar ist, wobei diese Zerlegung sich durch die Bildung von glasigen Einschlüssen zeigt, die in
einer glasigen Matrize dispergiert sind, und die Zusammensetzung dieses Glases in einem System gewählt ist,
das mindestens einen Existenzbereich einer kristallinen Phase aufweist, die sich in den genannten glasigen Einschlüssen
durch Erhitzung in dem unterhalb Td liegenden
Temperaturbereich zu bilden vermag,
man dieses Gemisch schmilzt, es dann auf eine Temperatur oberhalb von Td bringt und auf dieser Temperatur
mindestens während einer Zeit hält, die ausreicht, um seine Homogenisierung zu erhalten, es dann auf einer
weiterhin über T^ liegenden Temperatur hält, die einer
zum Ausziehen von Fasern geeigneten Viskosität entspricht,
man in kontinuierlicher Weise mindestens eine Faser ausgehend von der so erhaltenen homogenen Masse auszieht,
indem man die Temperatur dieser Masse und die Ausziehgeschwindigkeit der Faser in der Weise reguliert, daß
beim Verbleib der Masse 'auf der über Td liegenden Temperatur
die Temperatur der Faser gleich T^ in der Nähe desjenigen Teils der Faser ist, an dem diese aus der
Masse entsteht,
man die so erzeugte Faser in eine erste Zone laufen läßt, in der sie während eines zur Bildung von glasigen
Einschlüssen darin ausreichenden Zeitraums bei einer Temperatur unterhalb von Td, aber ausreichend zur Erzielung
einer zur Phasentrennung im glasigen Zustand geeigneten Viskosität gehalten wird;
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- man dann die Faser in eine zweite Zone laufen läßt, in der ihre Temperatur durch Abkühlung über ihren
gesamten Querschnitt einen Wert nahe der Umgebungstemperatur annimmt, sodann in eine dritte Zone, in der
man die Faser in einem Sron ihrer Oberfläche ausgehenden Teil ihrer Dicke auf eine Temperatur unterhalb T^, aber
ausreichend zur Herbeiführung der Kristallisation in der kristallinen Phase, erwärmt und sie in dieser dritten"
Zone während eines Zeitraums hält,/der zur Erzielung eines gewünschten Kristallisationsgrades ausreicht;·
- man die Faser schließlich in eine vierte Zone laufen läßt, in der ihre Temperatur den Wert der Umgebungstemperatur
annimmt.
Gemäß diesem Verfahren stellt man ein Gemisch aus mineralischen Bestandteilen her, das einem Glas entspricht, wel- .
ches eine glasige Phase zu bilden vermag, die durch Abkühlung in mindestens zwei glasige Phasen zerlegbar ist, wobei
mindestens ein Teil des Existenzbereichs der ursprünglichen glasigen Phase in einem Temperaturbereich liegt,
der auch die Zerlegungstemperatur dieser selben Phas© umfaßt, in der die Viskosität des Glases einen zum Ausziehen
von Fasern geeigneten Wert hat, und wobei die Zusammensetzung dieses Glases in einem System ausgewählt wird,
das mindestens einen Existenzbereich einer kristallinen Phase enthält, die einen Young-Modul aufweist, der minder
stens gleich dem für die Faser gewünschten ist, und dessen Zusammensetzungsgrenzen in denen oder benachbart denen
der die erwähnten Einschlüsse bildenden Glasphase(n) liegen, wobei die Kristallisation dieser kristallinen Phase
sich bei einer Temperatur zu vollziehen vermag, die höchstens gleich der Zerlegungstemperatur der glasigen Phase
ist, indem man den Rest des Glases auf einer· oberhalb die-
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ser letzteren Temperatur liegenden Temperatur hält.
Es bilden sich so beim Ausziehen der Faser infolge des Vorgangs der Zerlegung der ursprünglichen Glasphase Einschlüsse
von mindestens einer im Innern einer zusammenhängenden Phase dispergierten anderen Phase. Das Volumenverhältnis
der dispergierten Phase zu dem der zusammenhängenden Phase, die sich im fortschreitenden Ausmaß der
Zerlegung der ursprünglichen Phase entwickelt, bewegt sich zwischen einem Wert Null am Anfang (ursprüngliche
Phase noch nicht zerlegt) und einem Maximum, das von der
Zusammensetzung des verwendeten Glasas und den Arbeitsbedingungen abhängt.
Die Einschlüsse erscheinen in der Form einer Glas-Phase am Anfang. Jedpch tritt gleichzeitig mit der Bildung dieser
Einschlüsse eine selbsttätige Kristallisation im Innern dieser Glas-Phase in der Weise auf, daß in der
schließlich erhaltenen Faser mindestens ein Teil der Einschlüsse sich im kristallinen Zustand befindet.
Die Ausziehgeschwindigkeit scheint bei der Bestimmung
der Form und der räumlichen Anordnung der Einschlüsse eine wichtige Rg1Ie zu spielen. Eine hohe Ausziehgeschwindigkeit
scheint/im übrigen gleichen Bedingungen die schnurförmige
Anordnung der Einschlüsse und ihre Bildung in ellipsoider oder Nadelform zu begünstigen.
Die physikalischen Eigenschaften der durch das erfindungsgemäße -Verfahren erhaltenen Faser, insbesondere ihr Elastizitätsmodul,
sind um so besser, je höher das Volumenverhältnis der kristallisierten Teile der Einschlüsse zu
den glasigen Teilen derselben Einschlüsse ist.
Infolgedessen ist es zweckmäßig, wenn man eine möglichst
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vollständige Kristallisation erhalten will, die Faser
auf einer Temperatur zu halten, die gleich oder benachbart der ist, die der maximalen Kristallisationsgeschwindigkeit
entspricht, und zwar während eines Zeitraumes, der ausreicht, um den gewünschten Kristallisationsgrad zu erhalten.
Zu diesem Zweck kann man die Faser im Ausmaß des Ausziehvorgangs in einen Bereich laufen lassen, der auf einer
für die Kristallisation günstigen Temperatur gehalten wird, wobei die Länge dieses Bereichs abhängig von der Ausziehgeschwindigkeit
der Faser gewählt wird.
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren durchführen, indem man an sich bekannte Techniken für die Bildung der Faser
benutzt. Beispielsweise kann man die Gesamtheit des geschmolzenen Gemischs in einen Behälter einführen, der mit
Beheizungseinrichtungen versehen ist, die es gestatten, das Gemisch auf einer regulierbaren Temperatur zu halten,
so daß man ihm eine für die Bildung von Fasern geeignete Viskosität erteilen kann, wobei dieser Behälter auch mit
mindestens einer Öffnung versehen ist, die einen dem Durchmesser der herzustellenden Faser entsprechenden Durchmesser
aufweist. Beispielsweise kann man zu diesem Zweck einen Schmelztiegel aus feuerfestem, gegenüber dem Schmelzgemisch
inerten Material verwenden, z.B. einen Tiegel aus einer Platin-Rhodium-Legierung, dessen Boden von einer Augflußöffnung
durchbohrt ist, die einen Durchmesser in der Grössenordnung von 1 bis 2 mm aufweist. Man kann auch das Ge»
misch ausgehend von seinen Bestandteilen herstellen, es in dem Tiegel selbst schmelzen und homogenisieren (in diesem
Fall wird die Homogenisierung durch einfaches Flüssighalten während einer ausreichenden Zeit erzielt). Als
— 8 —
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Heizmittel kann man jedes geeignete Mittel verwenden, z.B. eine Induktions- oder Widerstands-Heizvorrichtung,
die direkt auf den Tiegel einwirkt oder einen Teil eines Ofens bildet, in den man den letzteren einführt.
Die Ausflußöffnimg kann mit einer Verschlußvorrichtung versehen sein, die es gestattet, mit dem Ausfluß in dem
Zeitpunkt zu beginnen, in dem die geschmolzene Glasmasse eine Temperatur erreicht hat, die einer 'für ihre Faserbildung
geeigneten Viskosität entspricht, und erforderlichenfalls den Ausfluß zu unterbrechen.
Man kann das Gemisch auch herstellen und homogenisieren durch einen oder mehrere Schmelzvorgänge, indem man gegebenenfalls
die Masse nach dem Abkühlen bis in den festen Zustand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schmelzvorgängen
vor ihrer Einführung in den zur Herstellung der Faser dienenden Behälter zerkleinert.
Bei seinem Austritt aus diesem Behälter durch die Ausflußöffnung kann das Glas, das anfangs ein Tröpfchen
bildet, welches sich in Form einer kleinen Kugel außerhalb des Behälters verfestigt, zu einer Faser ausgezogen
werden mit einer zylindrisch en umlaufenden Trommel, die
beispielsweise einen Durchmesser in der Größenordnung von 30 bis 35 cm und eine Länge von 10 bis 30 cm aufweist,
die durch den Umlauf dieser Trommel gestattet, eine Faser mit.einer geeigneten Geschwindigkeit auszuziehen, die
sich auf diese Trommel aufwickelt. Diese Geschwindigkeit kann z.B. auf einen Wert, der zwischen 10 und 60 m/s
liegt, reguliert werden.
Zwischen dem Ausflußbehälter und der Aufwickeltrommel für die Faser kann man die letztere in einen Bereich laufen
lassen, der eine einer hohen Kristallisationsgeschwin-
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digkeit entsprechende Temperatur aufweist und z.B. mit
Hilfe eines rohrförmigen elektrischen Ofens erhalten
werden kann.
Die zum Schmelzen der Bestandteile des Gemische im Hinblick auf ihre Homogenisierung erforderliche Temperatur
liegt z.B. zwischen 1400 und 1600 ° C. Die Temperatur, bei der man die Glasmasse in dem Ausflußtiegel geschmolzen
erhält, liegt zwischen 1200 und 15000C. .
Um einen beträchtlichen Anteil von Kristallen zu erhalten, reguliert man die folgenden Parameterχ Länge und Temperatur
des Kristallisationsofens; Faserausziehgeschwindigkeit;
Gemischtemperatur am Eingang der Faser in den Kristallisationsofen;
Temperatur der Schmelzmasse; Abstand zwischen Ausflußöffnung und Eintrittsöffnung des Kristallisations-ofens.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch und beispielsweise eine Vorrichtung, die sich zum Herstellen der Faser
gemäß der Erfindung verwenden läßt·
Die einzige Abbildung der Zeichnung stellt einen Teilschnitt der Vorrichtung dar«,
Ein metallischer Tiegel 1, dessen Boden mit ©iner Öffnung 2,
die durch eine Düse 3 geeigneter Form hindurchgeht, versehen ist, enthält das Gemisch 4 aus mineralischen Bestandteilen,
die einem Glas entsprechen. Ein© Induktionsheizvorrichtung, deren Windungen 5 den TiegejL 1 umgeben, gestattet,
die Temperatur des Gemischs 4 auf einem Wert z.B. zwischen 1200 und 15000C zu halten, wobei diese Temperatur
mit Genauigkeit so geregelt werden kann, daß sie der Viskosität dieses Gemischs einen für sein® Faserbildung geeigneten
Wert erteilt. . . *
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- ίο -
Die Glasfaser 6 wird in fortlaufender Weise mittels
einer umlaufenden zylindrischen Trommel 7 ausgezogen, auf der sie sich entwickelt, wobei die Trommel 7 außer
zu einer Umlaufbewegung in der durch einen gebogenen Pfeil 9
angedeuteten Richtung zu einer geradlinigen Hin- und Herbewegung in Richtung ihrer Achse, die durch einen geradlinigen
Pfeil· 10 angedeutet ist, angetrieben wird.
Die Faser 6 durchläuft den elektrischen Ofen 8, der gestattet, sie auf einer für die Kristallisation günstigen Temperatur
während ihres Durchlaufs durch diesen Ofen zu halten.
Der Ofen 8 kann z.B. eine Länge zwischen 10 und 100 cm haben. Der Abstand zwischen dem unteren Ende der Düse 3 und
dem Eintritt der Faser 6 in den Ofen 8 kann z.B. zwischen O und 50 cm betragen.
Die Temperatur des Ofens 8 kann zwischen 700 und 1500 C
bei Dauerbetrieb im Augenblick des Aus Ziehens der Faser liegen. Vorzugsweise wird diese Temperatur jedoch auf
einen Wert in der Größenordnung von 8500C reguliert, der
etwas unterhalb der Erweichungstemperatur der. Faser liegt.
Tatsächlich ist bei den für die Durchführung der Erfindung
verwendbaren Gemischen die optimale Kristallisationstemperatur der kristallinen Phase im allgemeinen größer als
90O0C. Jedoch wird oberhalb einer gewissen Temperatur, deren
genauer Wert von der Zusammensetzung des Gemische abhängt, der sogenannten Erweichungstemperatur, die Viskosität
zu schwach, und die Faser neigt zum Zerbrechen. Der Wert der Erweichungstemperatur liegt im allgemeinen in
der Größenordnung von 8500C. Obwohl im allgemeinen eine
Erhuhung der Temperatur über den Erweichungspunkt zu einer
Erhöhung der Kristallisationsgeschwindigkeit führt, muß
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""II— ■ ,
sie vermieden werden, denn sie würde zum Bruch der Faser führen.
Der Durchmesser der Trommel 7 liegt z.B. in der Größenordnung von 30 und 35 cm, wobei ihre Umlaufgeschwindigkeit
z.B. in der Größenordnung von 1200 bis 3600 Umläufen pro Minute liegt. Die Ausziehgeschwindigkeit der Faser 6 liegt
so z.B. zwischen 20 und 60 m/s. Die Amplitude der linearen Hinundherbewegung der Trommel kann· z.B. in der Größenordnung
von 10 bis 30 cm liegen.
Vorzugsweise wählt man die Gesamtzusammensetzung des Gemischs
in der Weise, daß die Phasentrennung bei der Abkühlung der homogenen Glasmasse bei einer Temperatur beginnt,
bei der die Viskosität des Gemischs einen zum Ausziehen von Fasern geeigneten Wert hat, d.h. einen Wert in der Grössenordnung
von 10^ - 10 Poises.
Hinsichtlich der Kristallisationsgeschwindigkeit ist zu bemerken, daß sie namentlich von dem Unterschied zwischen der
Konzentration der Glasphase der Einschlüsse und den begrenzten Konzentrationen des Existenzbereichs der kristallisierten
Phase bei der Temperatur abhängt, bei der man diese Kristallisation durchführt. Je kleiner dieser Unterschied ist
und um so mehr, wenn die Konzentration der Einschlüsse innerhalb der Grenzen des Existenzbereichs der kristallisierten
Phase liegt, desto größer ist die Kristallisationsgeschwindigkeit.
Im allgemeinen fällt für die Gesamtzusammensetzungen der
Gemische, die für die Durchführung der Erfindung zweckmäßig sind, die Temperatur, bei der die Kristallisationsgeschwindigkeit
maximal ist, nicht mit der Temperatur zusammen, die dem Maximalwert der Bildungsgeschwindigkeit der Einschlüsse
entspricht. Am häufigsten ist die erste dieser
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Temperaturen höher als die zweite.
Infolgedessen kann es zweckmäßig sein, um die Bildung der
Einschlüsse zu 'begünstigen, die Faser sich auf eine gewisse
Länge bei ihrem Ausgang aus der teigigen Masse abkühlen zu
lassen, so daß man eine möglichst vollständige Phasentrennung
erhält, ohne jedoch die Faser auf -eine Temperatur absinken zu lassen, bei der sie eine feste Konsistenz annimmt,
dann die Faser anschließend auf eine Temperatur wieder zu erwärmen, die einer hohen Kristallisationsgeschwindigkeit
entspricht.
In dem Fall, in dem die Zusammensetzung des Glases derart ist, daß die Kristallisationsgeschwindigkeit keinen ausreichenden
Wert erreichen kann, enthalten lediglich die in der Nachbarschaft des Umfangs der Faser gelegenen Einschlüsse
einen nennenswerten Aliteil kristallisierter Teile. Diejenigen Teile, die sich im Innern der Faser befinden, bleiben
vollständig im amorphen Zustand. Der Mittelteil der Faser wird also von einem mehrphasigen opalisierenden Glas
gebildet, das aus mindestens zwei Glasphasen unterschiedlicher
Zusammensetzung besteht, und nur der Umfangsteil wird von einem "Keramikglas11 gebildet, das mindestens aus
einer Glasphase und mindestens einer kristallinen Phase besteht. Eine solche Faser unterscheidet sich von einer Faser
aus völlig im glasigen Zustand befindlichen Glas mehr durch
einen hohen Wert seines Biegemoduls als durch einen hohen Elastizitätsmodul.
Jedoch enthalten für ein Glas mit einer solchen Zusammensetzung, daß die Kristallisationsgeschwindigkeit hoch ist,
z.B. eine Geschwindigkeit in der Größenordnung von 2 Mikron Oe Sekunde, alle Einschlüsse einen erheblichen Anteil ent-
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sprechender kristalliner Teile, z.B. einen Gesamtprozentsatz
in der Größenordnung von 40 bis 50 VoIJo für die Gesamtheit
der Faser, und man kann eine Faser erzielen, die einen Elastizitätsmodul aufweist, der 14 000 kg/mm erreichen
kann.
Ein für die Durchführung der Erfindung besonders zweckmässiges
Glas läßt sich ausgehend von einem Geraisch erhalten, dessen Zusammensetzung in Gew.Jo zwischen den folgenden
Grenzen liegt. "
SiO2 | 40 bis ^ | |
Al2O3 | 5 bis 15 | |
B2O3 | 5 bis 12 | |
CaO + CaF2 | 8 bis 30 | |
CaO | 8 bis 30 | |
CaF2 | 0 bis 20 | |
Na2CO3 + NaF | 0 bis 15 | |
NaF | 0 bis 15 | |
Na2CO3 | 0 bis 15 | |
TiO2 | 0 bis 10 | |
P2O5 | 0 bis 7 | |
Fe2O3 | 0 bis 20 | |
HgO | 0 bis 5 | |
Beispiel 1: |
Man stellt ein Glas ausgehend von einem Gemisch aus mineralischen
Bestandteilen her, das die folgende Zusammensetzung (ausgedrückt in Gew.%) hat:
SiO2 46,6
■ .... 14 409823/0932
^°3 12>1
B2O3 8,6
CaO 15,1
Na2CO3 4,3
TiO2 7,6
P2O5 5,5
Zu diesem Zweck stellt man zunächst ein Glas mit der Mol-Zusammensetzung
5 Ti02/2-P20,- in der folgenden Weise her:
Man schmilzt in einem Platin-Tiegel ein Oxidgemisch entsprechend dieser Zusammensetzung, und man erhält dieses
Gemisch zwei Stunden lang in geschmolzenem Zustand bei 145O°C. Man läßt dieses Gemisch durch Begießen mit Wasser
erstarren, und.man zerkleinert es zu einem Pulver mit
einer Korngröße in der Größenordnung von 100 Mikron.
Man verwendet einen geeigneten Anteil des so erhaltenen
Pulvers für die Herstellung des Glases, das die Gesamtheit der oben angegebenen Bestandteile enthält. Man mischt diese
Bestandteile in pulverförmigem Zustand, und man schmilzt
das Ganze durch Erhitzung auf ungefähr 15000C. Mit Hilfe
der oben beschriebenen Apparatur und indem man in der beschriebenen Weise vorgeht, bildet man eine Faser unter den
folgenden Bedingungen:
Temperatur der geschmolzenen Masse während des Ausziehens: 1310°C;
Abstand zwischen der Öffnung des Tiegels und dem Eingang des Kristallisationsofens: 10 cm;
Länge des Kristallisationsofens: 30 cm;
.Mittlere Oberflächentemperatur der Faser in dem
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Kristallisationsofenί 140O0Cj
Ausziehgeschwindigkeitt 30 m/s«
Ausziehgeschwindigkeitt 30 m/s«
Man erhält so eine Faser von einem Durchmesser von .15 Mikron,
die von einer Glas-Matrix gebildet ist, welche fadenförmige Einschlüsse umschließt, die parallel zur Faserachse
verlaufen und einen mittleren Durchmesser in der Größenordnung von 1000 Ä* haben und ihrerseits andere fadenförmige
Einschlüsse umschließen, die einen mittleren Durchmesser
in der Größenordnung von 250 £ haben.
Im mittleren Teil der Faser werden diese beiden Arten von
Einschlüssen praktisch allein von Glas-Phasen von von der
Matrize abweichenden Zusammensetzungen gebildet« Jedoch werden die Einschlüsse in der Habe des Unifangs der Faser,
die einen Durchmesser in der Größenordnung von 250 £ haben,
durch eine kristallisierte, feste Lösung aus Calziumsilikat und Calziumphosphat gebildet. Der Gesamtanteil der Kristalle
in der Faser beträgt ungefähr 5 VoI,-$.
Die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der so
erhaltenen Faser gegenüber denen einer gewöhnlichen Glasfaser
betrifft besonders den Wert ihres Elastizitätsmoduls.
Man geht wie bei dem Beispiel 1 vor, Jedoch ausgehend von
einem Gemisch mineralischer Bestandteile folgender Zusammensetzung (ausgedrückt in Gew.-%)t
SiO2 | 45,4 |
Al2O5 | 10,9 |
B2O3 | 6,1 |
CaO | 13,1 |
Na2CO3 | 13,2 |
409S23 | /0932 |
TiO2 6,6
P2O5 4,7
Man erhält so eine Faser von einem Durchmesser von 20 Mikron, die von einer Glas-Matrize gebildet wird, welche
eine Mehrzahl von fadenförmigen Einschlüssen mit einem mittleren Durchmesser von 0,1 Mikron umschließt,
die aus einer kristallinen Phase, die die Zusammensetzung und kristalline Struktur der "Devitrit" (Na£0, 3 CaO,
genannten Mineralart, eingehüllt in eine Glas-Phase von von der Matrize abweichender Zusammensetzung, aufweist,
besteht. Diese kristalline Phase ist in der Form von Kristallen ausgebildet, die Abmessungen in der Größenordnung
von 200 bis 500 £ haben. Der Gesamtanteil der Kristalle
in der Faser beträgt etwa 40 Vol.-#.
Man geht wie beim Beispiel 1 vor, aber ausgehend von einem Gemisch mineralischer Bestandteile, das die folgende Zusammensetzung
(ausgedrückt in Gew.-%) hat;
SiO2 49,8
O3 11,5
B2O3 8,0
CaO 13,4
Na2CO3 4,2
Fe2O3 13,1
Man erhält eine Faser mit einem Durchmesser von 10 Mikron, die von einer Glas-Matrize gebildet wird, welche
eine Mehrzahl fadenförmiger Einschlüsse mit einem mitt-
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leren Durchmesser von 0,1 Mikron umschließt, die vollständig
aus kristallinem Calziumferrit Ca2Fe2O5 bestehen.
Der Gesamtanteil der Kristalle in der Faser beträgt ungefähr
50 Vol.-%.
Man geht wie bei Beispiel 1 vor, aber ausgehend von einem Gemisch mineralischer Bestandteile, das die folgende
Zusammensetzung (ausgedrückt in Gew.-%) hat:
SiO2 | 49,1 |
Al2O3 - | 5,8 |
B2O3 | 8,1 |
CaO | 9,3 |
CaF2 | 18,6 |
Na2CO3 | 3,9 |
Fe2O | 5,2 |
Man erhält eine Faser, die einen Durchmesser von 20 Mikron
hat und von einer Glas-Matrize gebildet wird, von der fadenförmige Einschlüsse mit einem mittleren Durchmesser
von 0,1 Mikron umschlossen werden, die aus einem Gemisch von Calziumferrit-Kristallen Ca2Fe2Oc und nach
der Formel (CaFe)5Si^O17, 5 F aufgebauten Kristallen
(eine Verbindung, die eine ähnliche Struktur aufweist wie die "Tobermorit11 genannte Kristallart) bestehen.
Der Gesamtanteil der Kristalle in der Faser beträgt etwa 50 Vol.-#. '.
Die Werte der Zugfestigkeit und des Elastizitätsmoduls
der wie vorstehend beschrieben beim Vorgehen gemäß obi-
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gen Beispielen erhaltenen Fasern sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Nr. des Beispiels Zugfestigkeit Elastizitäts-
(kg/mm^) modul
(kg/mm2)
1 262 10 700
2 200 9 850
3 250 12 100
4 180 11 500
Es ist zu bemerken, daß die Messungen der Zugfestigkeit und des Elastizitätsmoduls, deren Ergebnisse in der vorstehenden
Tabelle angegeben sind, unter Anwendung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich des Schutzes der.
Faseroberflächen durchgeführt wurden, d.h. indem diese Messungen an Fasern vorgenommen wurden, deren Oberfläche
bei ihrem Ausziehen und namentlich vor ihrem Aufwickeln auf einer Trommel mit einer geeigneten Schutzschicht bedeckt
wurde, z.B. indem auf die Fasern in an sich bekannter Weise eine wässerige Stärke-Suspension aufgedampft
wurde.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die US-PSen 3 413 133
und 3 498 805 die Herstellung, einer Faser aus opalisierendem
Glas beschreiben, die von einer Glas-Matrize gebildet wird, welche Kügelchen einer anderen Phase dispergiert
enthält. Diese letztere Phase ist ebenfalls glasig, aber sie kann Kristalle einschließen, die entweder
im Innern der Kügelchen dispergiert oder in der Nähe der Trennflächen zwischen diesen Kügelchen und der Matrize
lokalisiert sind. Diese Glasfaser hat also eine Struktur, die ähnlich der der nach dem erfindungsgemässen
Verfahren erhaltenen Faser ist, jedoch unterscheidet sie sich von der letzteren dadurch, daß die erwähnten
Kügelchen sich vollständig im glasigen Zustand befinden
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oder nur einen sehr geringen Anteil von Kristallen umschließen.
Das in diesen beiden Patentschriften beschriebene Herstellungsverfahren
besteht einfach im Ausziehen einer Faser ausgehend von einer geschmolzenen Glasmasse, in
der sich eine Zerlegung einer ursprünglich homogenen glasigen Phase in zwei nicht miteinander mischbare glasige
Phasen vollzieht, wobei das Ausziehen während der kurzen Übergangsperiode bewirkt wird, in deren Verlauf
die auf dem Wege der Bildung befindliche Phase sich im Zustand der Dispersion kleiner Tröpfchen im Innern der
anderen Phase befindet.
Dieses Verfahren ist also mit dem Mangel behaftet, daß es Grenzen des für das Ausziehen der Faser günstigen
Zeitraums mit sich bringt, die nach den Angaben in der US-PS 3 498 805 z.B. einerseits in dem genauen Zeitpunkt
bestehen, in dem der Schmelzpunkt des Glases erreicht ist, und andererseits 4 Minuten nach diesem Zeitpunkt.
Im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren eignet
sich dieses Verfahren nicht zur ßrzielung einer Faser unbegrenzter
Länge durch fortlaufendes Ausziehen. Ferner scheint es nicht leicht zu sein, bei der Anwendung dieses Verfahrens eine genaue und vor allem konstante Regulierung
des jeweiligen Anteils der die Faser bildenden Phasen zu erhalten, ebenso wie der Form und der Abmessunge'n
der in der Matrize dispergierten Kügelchen* Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht also einen augenscheinlichen
technischen Fortschritt gegenüber dem in den oben genannten beiden amerikanischen Patentschriften
beschriebenen Verfahren.
Patentansprüche: - 20 -
409 82 3/093 2
Claims (10)
- PatentansprücheGlasfaser, dadurch gekennzeichnet, daß sie von einer glasigen Matrize gebildet wird, die eine Mehrzahl von in ihr dispergierten Einschlüssen umschließt, wobei'mindestens ein Teil dieser Einschlüsse sich mindestens teilweise in kristallinem Zustand befindet.
- 2. Glaf aser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlüsse kugelförmig sind.
- 3. Glasfaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlüsse ellipsoidische Form haben.
- 4. Glasfaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlüsse nadeiförmig sind.
- 5. Glasfaser nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlüsse gleichmäßig in der Matrize dispergiert sind.
- 6. Glasfaser nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlüsse in Form von Schnüren angeordnet sind, deren Achsen im wesentlichen parallel zur Faserachse verlaufen.
- 7. Glasfaser nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Einschlüsse parallel zur Faserachse angeordnet sind.- 21 -409823/0932■ - 21 -
- 8. Glasfaser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Durchmesser in der Größenordnung von bis 20 Mikron liegt und die maximale Abmessung der Einschlüsse 1000 £ beträgt.
- 9. Glasfaser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch—gekennzeichnet, daß das Verhältnis der kristallinen Phasen zu der Glasphase oder den Glasphasen mindestens gleich■ 30% ist, jedoch'60% nicht überschreitet.
- 10. Verfahren zur Herstellung einer Glasfaser nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß- man ein Gemisch aus mineralischen Bestandteilen in den der Zusammensetzung eines Glases entsprechenden Verhältnissen herstellt, das oberhalb einer Temperatur T^, die in dem Temperaturbereich liegt, in dem die Viskosität des Glases einen zum Ausziehen von Fasern geeigneten Wert hat, einen Existenzbereich einer einzigen Glasphase aufweist, die durch Abkühlung unter T^ in zwei Glasphasen zerlegbar ist, wobei diese Zerlegung sich durch die Bildung von glasigen Einschlüssen zeigt, die in einer glasigen Matrize dispergiert sind, und die Zusammensetzung dieses Glases in einem System gewählt ist, das mindestens einen .Existenzbereich einer kristallinen Phase aufweist, die sich in. den genannten glasigen Einschlüssen durch Erhitzung in dem unterhalb T^ liegenden Temperaturbereich zu bilden vermag,■ man dieses Gemisch schmilzt, es dann auf eine Temperatur oberhalb von T, bringt und auf dieser Temperatur mindestens während einer Zeit hält, die ausreicht, um seine Homogenisierung zu erhalten, es dann auf einer weiterhin über T^ liegenden Temperatur hält, die einer zum Ausziehen von Fasern geeigneten Viskosität entspricht,man in kontinuierlicher Weise mindestens eine Faser ausgehend von der so erhaltenen homogenen Masse auszieht, indem man die Temperatur dieser Masse und die Ausziehgeschwindigkeit der Faser in der Weise reguliert, daß beim Verbleib der Masse auf der über T, liegenden Temperatur die Temperatur der Faser gleich T, in der Nähe desjenigen Teils der Faser ist, an dem diese aus der Masse entsteht,man die so erzeugte Faser in eine erste Zone laufen läßt, in der sie während. eines zur Bildung von glasigen Einschlüssen darin ausreichenden Zeitraums bei einer Temperatur unterhalb von T^, aber ausreichend zur Erzielung einer zur Phasentrennung im glasigen Zustand geeigneten Viskosität gehalten wird,man dann die Faser in eine zweite Zone laufen läßt, in der ihre Temperatur durch Abkühlung über, ihren gesamten Querschnitt einen Wert nahe der Umgebungstemperatur annimmt, sodann in eine dritte Zone, in der man die Faser in einem von ihrer Oberfläche ausgehenden Teil ihrer Dicke auf eine- 23 -. 409823/09 32'Temperatur unterhalb T,, aber ausreichend· zur Herbeiführung der Kristallisation in der kristallinen Phase, erwärmt und sie in dieser dritten Zone während eines Zeitraums hält, der zur Erzielung eines gewünschten Kristallisationsgrades ausreicht,man die Faser schließlich in eine vierte Zone laufen läßt, in der ihre Temperatur den Wert der Umgebungstemperatur annimmt.Wb/Pe - 25 504409823/0932«ΗLeerseite
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