DE557136C - Verfahren zur Herstellung von farblosem Glas und feuerfestes Material zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von farblosem Glas und feuerfestes Material zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Classifications
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Description
- Verfahren zur Herstellung von farblosem Glas und feuerfestes Material zur Durchführung des Verfahrens Die Herstellung von farblosem Glas verlangt besondere Maßnahmen, um den unvermeidlichen Verunreinigungen, welche im geschmolzenen Gemenge bei der Herstellung auftreten und- zu Verfärbungen führen, entgegenzuwirken. Die hauptsächlichste Verunreinigung, mit .der hierbei zu rechnen ist, besteht in einem Gehalt an Eisen, dem man gegenwärtig in der Weise Rechnung trägt, daß man je nach der Menge, in welcher er auftritt, dem Gemenge z. B. Braunstein zusetzt, um das Eisen aus der stark färbenden Oxydulform in schwach färbendes Oxyd überzuführen, und; daß man die Färbung, welche dem. Glasfluß durch das Eisenoxyd gegeben werden würde, durch Zusatz eines Färbmittels kompensiert, welches für sich. eine Komplementärfarbe erzeugt, z. B. je nach dem auftretenden Farbstich Kobaltoxyd oder Selen. Man wendet also zur Vermeidung unerwünschter Glasfärbungen sowohl chemische Mittel an, nämlich in dem soeben erwähnten Fall Braunstein als Mittel zur chemischen Änderung der Oxydationsstufe des Eisens, als auch physikalische Mittel, nämlich .in dem erwähnten Fall Färbmittel zur Erzeugung von Komplementärfarben. Obwohl man die Möglichkeit hat, durch Analyse die im Glassatz vorhandenen Verunreinigungen festzustellen und danach in der Lage ist, die erforderlichen Entfärbungsmittel auch ihrer Menge nach ziemlich genau zu bestimmen, so versagt dieses Verfahren doch im praktischen Betriebe in erheblichem Grade, weil außer mit den Verunreinigungen des Glassatzes selbst mit solchen. Verunreinigungen zu rechnen ist, die aus dem Schmelzbehälter (Hafen oder Wanne) und aus den Schamotteringen kommen, die man zur Ermögl,ichung der Entnahme reinen Glases aus dem Schmelzbehälter auf das geschmolzene Glas aufzulegen pflegt. Auch Verunreinigungen durch von der Decke des Schmelzbehälters herabfallende Teile können eine unerwünschte Färbung des Glasflusses herbeiführen.
- Da die Mengen an Verunreinigungen, welche durch. Abschmelzen von Schmelzbehältermaterial oder durch zufälliges Hineingeraten von solchen völlig unkontrollierbar sind und sehr verschieden ausfallen können, je nach den unter dem Einfluß wechselnder Temperaturen sich einstellenden Strömungen, im Schmelzbehälter und je nach der wechselnden Zusammensetzung des Gemengesatzes sowie auch je nach der Bearbeitung des Hafenmaterials, so hat es sich bisher nicht als möglich erwiesen, diesen Quellen von unerwünschten Glasfärbungen mit Erfolg entgegenzuwirken.
- Gemäß der Erfindung wird die erwähnte Schwierigkeit dadurch überwunden, daß man nicht nur vom Gemengesatz aus den unerwünschte Färbungen verursachenden Verunreinigungen entgegenwirkt, sondern daß man die Gegenwirkung gegen Verfärbung in bewußter Weise in der Art trennt, daß man die aus dem Gemengesatz stammenden Verunreinigungen und die aus den Schmelzbehältern, dem Hafenmaterial, dem Material für die Wannen- und Deckensteine, dem Schamottering üsw. stammenden Verunreinigungen besonders behandelt. Es werden dem Gemenge nur so viel Entfärbungsmittel zugegeben, wie den in demselben enthaltenen Verunreinigungen entspricht. Die in dem Schamottematerial enthaltenen Verunreinigungen ,,werden dadurch unschädlich gemacht, daß man demselben schon bei seiner Herstellung die Glasentfärbungsmittel, welche den in seinen Rohmaterialien enthaltenen Verunreinigungen entsprechen, beifügt. Welche Mengen von Schamottesubstanz nun auch immer in den Glasfluß hineingelangen, immer gehen gleichzeitig so viel Entfärbungsmittel in Lösung wie Eisenverunreinigungen. So geht beispielsweise bei der Herstellungvon Glasschmelzen in Häfen jedesmal eine gewisse Oberflächenschicht des Hafens, die freilich nicht in der ganzen Hafenoberfläche gleiche Dicke besitzt, mit in Lösung. Gemäß der Erfindung enthält diese in Lösung gehende Oberflächenschicht in praktisch gleichmäßiger Verteilung sowohl die färbenden Verunreinigungen als auch die zu ihrer Kompensation bestimmten und( mengenmäßig den Verunreinigungen entsprechenden Zusatzmittel. Es gehen älso die verfärbenden Verunreinigungen und die Heilmittel zur Beseitigung ihrer Wirkung in praktisch gleichmäßigem Umfange zugleich mit der Masse des Hafenmaterials in Lösung. Hierbei ist natürlich darauf zu achten, daß solche Gegenmittel gegen Verfärbungen gewählt werden, welche die Feuerfestigkeit und Unangreifbarkeit des Materials nicht beeinträchtigen' und sowohl der Behandlung der feuerfesten Materialien bei ihrer Herstellung als auch den Temperatureinflüssen der Beheizung von außen und des schmelzenden Glases von innen zu widerstehen vermögen, dämit tatsächlich zugleich mit dem abschmelzenden feuerfesten Material und den darin befindlichen Verunreinigungen auch die Gegenmittel gegen dieVerunreinigungen in dem vorherbestimmten Maße in den Glasfluß hineingelangen und sich in diesem auszuwirken vermögen.
- Als chemisch wirkendes Entfärbungsmittel für Eisen kann auch in diesem Falle, wie sonst üblich, Braunstein benutzt werden. Sofern wegen etwa erforderlich «.erdender Einführung dieses Stoffes in größerer Menge das Faulen des Tons erschwert und in seiner Wirkung in Frage gestellt wird, kann die Beimischung unter entsprechender Durcharbeitung mit dem gesumpften Ton auch nach beendeter Einsumpfung erfolgen.
- Als physikalisch wirkendes Entfärbungsmittel für die durch den Braunstein umgewandelten Eisenverbindungen könnte in diesem Falle das obenerwähnte Selen in der üblichen metallischen Form nicht benutzt werden, dagegen könnte z. B. das sehr temperaturbeständige Zinkselenid Anwendung finden. .Ohne jede Schwierigkeit können Entfärbungsmittel, wie Nickeloxyd und Kobaltoxyd, dem Schamottematerial heig-emischt werden. Z. B.. wird bei einem Hafenmaterial von etwa z 111, Fe, 0" der gewünschte Zweck durch einen Zusatz von etwa 0,25 1111 Ni O erreicht.
- Obwohl im Regelfall mit anderen färbenden Verunreinigungen der feuerfesten Materialien, die beim Erschmelzen von Glas mit dem Glas in Berührung kommen, als mit Eisenverbindungen nicht zu rechnen ist, so steht doch nichts im.Wege, das gleiche Verfahren der Kompensation von. Verunreinigungen im feuerfesten Material auch auf Verunreinigungen beliebiger anderer Art, falls solche auftreten, anzuwenden, wobei indessen in jedem Falle darauf zu achten ist, daß die Gegenmittel gegen dieVerunreinigungenunter den Arbeitsbedingungen hinreichend widerstandsfähig sein müssen, um erst zugleich mit dem aufgelösten feuerfesten Material in den Glasfluß hineinzugelangen.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung farblosen Glases unter Verwendung von chemisch undfoder physikalisch wirkenden Gegenmitteln gegen färbende Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den das Gemenge beim Schmelzprozeß umschließenden feuerfesten. Materialien in den Glasfluß hineingelangenden färbenden Verunreinigungen dadurch unschädlich gemacht werden, daß feuerfeste Umschließungskörper benutzt werden, welche einen den darin enthaltenen färbenden Verunreinigungen entsprechenden Gehalt an Entfärbungsmitteln in einer durch den Schmelzprozeß nicht beeinlußten Form aufweisen. a. Aus feuerfestem Material mit einem Gehalt an färbend wirkenden Verunreinigungen bestehende Häfen, Schmelzwannen, Wannen- und Deckensteine und Sehamotteringe für Glasschmelzöfen, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfesten Gebilde einen auf die Menge ihrer färbenden Verunreinigungen abgestimmten Gehalt an Entfärbungsmitteln aufweisen, welche unter den Arbeitsbedingungen, für die sie bestimmt sind, nicht in ungewollter Weise geändert werden.
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