DE580596C - Glasflussmittel - Google Patents
GlasflussmittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C1/00—Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
- C03C1/02—Pretreated ingredients
- C03C1/026—Pelletisation or prereacting of powdered raw materials
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- C03C3/00—Glass compositions
- C03C3/04—Glass compositions containing silica
- C03C3/062—Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight
- C03C3/064—Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight containing boron
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Bibiioiheek
our. Ind. Eigendom
our. Ind. Eigendom
ISAüG. 1933
deutsches reich
AUSGEGEBEN AM
13. JULI 1933
13. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 580 596
KLASSE 32 b GRUPPE 1
KLASSE 32 b GRUPPE 1
H 130576 V1132 b
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 29. Juni 1933
Dr. Erich Heinz in Hamburg
Glasflußmittel
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1932 ab
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1932 ab
Es ist bekannt, daß die Qualität eines gewöhnlichen Soda-Kalk-Glases durch Einführung
von Borsäure wesentlich verbessert werden kann. Es wird dadurch nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschwankungen
erhöht, auch das Aussehen der Glasgegenstände, besonders der Glanz und
die Farblosigkeit (bei Weißhohlglas) wird verbessert. Außerdem erhöht ein Borax-
oder Borsäurezusatz zum Glasrohgemenge die Schmelzbarkeit, wodurch eine Verkürzung
der Schmelzzeit erzielt wird.
Außer Borsäure verleiht auch ein Zusatz von Bariumoxyd dem Glase einen starken
Glanz, und es ist seit langem bekannt, daß z. B. Bariumcarbonat, durch das in der Regel
das Bariumoxyd dem Glase einverleibt wird, eine raschere Schmelzbarkeit des Glasrohgemenges
bewirkt. Selbstverständlich ist es notwendig, entsprechende Mengen an Borax oder Bariumcarbonat zu verwenden, um eine
wirklich sichtbare Wirkung im fertigen Glase zu erreichen. Dadurch werden aber die Gemengekosten
erhöht, was bei gewöhnlichen Glasgegenständen, die zu verhältnismäßig billigem Preise verkauft werden, sehr ins Gewicht
fällt. Außerdem werden die Glashäfen und Wannensteine durch Borax sowohl als auch durch Bariumcarbonat oder durch
Bariumsulfat, welches ebenfalls zur Einführung von Bariumoxyd ins Glas verwandt wird, angegriffen, wodurch ihre Lebensdauer
verkürzt wird.
Ferner ist die Verwendung eines Barium-
silicats zwecks Einführung von Bariumoxyd" I
bekannt, doch hat dieses Glasflußmittel praktische Bedeutung nicht gewonnen.
Die erwähnten Mängel werden beseitigt und überraschenderweise sehr hochwertige
Gläser erzielt, wenn man in das Glasroh- 4η gemenge Bortrioxyd und Bariumoxyd nicht
einzeln, sondern in Form eines Bariumborosilicats einführt, zweckmäßig gepulvert. Dieses
Bariumborosilicat kann außer· den Hauptbestandteilen Kieselsäure, Bortrioxyd und
Bariumoxyd noch einen bestimmten Teil an Tonerde und Alkali aufweisen. Zweckmäßig
liegt der Gehalt an Kieselsäure zwischen 35 und 50%, an Bortrioxyd zwischen 8 und
2o°/0, an Tonerde zwischen 3 und 7°/0, an
Bariumoxyd zwischen 15 und 3O°/0 und an
Alkali zwischen 8 und I2°/O. Als Entfärbungsmittel wird vorteilhaft Selen verwendet.
Zur Herstellung des Bariumborosilicats werden die gewöhnlichen Rohmaterialien in
bekannter Weise gemischt und das Gemenge in einem Wannenofen bei einer möglichst
niedrigen Temperatur eingeschmolzen. Nach Beendigung des Schmelzprozesses läßt man
das flüssige Glas, um es in granuliertem Zustande zu erhalten, in einen mit Wasser gefüllten
Behälter abfließen. Das granulierte Glas wird einem Trockenprozeß unterworfen und sodann zu einem Pulver vermählen. Da
bekanntermaßen Glaspulver meist bei Zusatz zu dem Glasrohgemenge die Farblosigkeit
und die Läuterung des fertigen Glases ungünstig beeinflußt, ist es erforderlich, dem
gemahlenen Silicate entsprechende Mittel zu-
zusetzen, um diesen Einfluß des Glaspulvers auszuschalten. Dies wird im vorliegenden
Falle durch Zusatz von Salpeter und Arsenik bewerkstelligt. Xach Beimischung dieser
beiden Stoffe ist somit das Silicatpulver zum Gebrauch fertig und kann in dieser Form in
den Handel gebracht werden.
Zwecks Verwendung wird dieses Bariutnborosilicat
mit den gewöhnlichen Glasrohstoffen innig vermischt, wobei die anzuwendende Menge von dem Zweck, der erreicht
werden soll, abhängt.
Die Vorteile, die sich bei Verwendung des Bariumborosilicats ergeben, sind die nachstehenden:
i. Es erhöht, selbst in verhältnismäßig sehr kleinen Mengen dem Glasrohgemenge zugesetzt,
den Glanz und die Farblosigkeit eines gewöhnlichen Weißhohlglases ganz außerordentlich.
Ein sehr geringer Ziisatz von nur 20 kg auf 1000 kg Sand verleiht dem
fertigen Glase, selbst bei Erschmelzung des Glases in kontinuierlichen Wannenofen, einen
so intensiven Glanz, wie er bei direkter Einführung der in Frage kommenden Glasoxyde
mittels der gewöhnlichen Rohmaterialien, wie Borax und Bariumcarbonat, in so geringen
Mengen niemals erreicht werden kann. Dabei wird das Gemenge noch verbilligt. 2. Es greift Hafen und Ofensteine in
keiner Weise an, im Gegenteil, es überzieht dieselben mit einer Glasur, welche ihrerseits
die Wannensteine gegen die verheerenden Einwirkungen der anderen Glasflußmittel schützt. Es ist eine bekannte Tatsache, daß
Borax besonders Ofensteine. stark angreift, selbst wenn dieses Material nur in verhältnismäßig
kleinen Quantitäten im Glasgemenge vorhanden ist. Wird der Borax durch das Bariumborosilicat ersetzt, so wird die Lebensdauer
eines Glasschmelzofens wesentlich- verlängert.
3. Es beschleunigt wesentlich den Schmelzp-rozeß des Glases, wobei die Verkürzung der
*5 Schmelzzeit um so großer ist, je größer die verwendete Menge Bariumborosilicat ist.
Bei einem Zusatz von etwa 20 kg Bariumborosilicat auf 1000 kg Sand im Glasgemenge
beträgt die Beschleunigung des Schmclzprocesses oder, was dasselbe ist, die Erhöhung
der Produktion eines kontinuierlichen W annenofens in derselben Zeit, bei demselben
Brennstorraufwand und sonst gleichen Produktion sbedingungen im Mittel 14 bis 15%.
Auf diese Weise ist es z. B. möglich, mehrere bestellende Wannenofcnanlagen zusammenzulegen
und dadurch den Gesamtbetrieb rationeller zu gestalten.
^ 4. Eine sehr große Bedeutung kommt dem
eo Bariumborosilicat zu als Ersatzmittel für Pottasche. Pottasche wird in erster Linie
für die Herstellung besserer Gläser verwendet, dann aber auch zur Fabrikation von bestimmten
Farbgläsern, wie besonders des mit Selen geschmolzenen rosa Glases. In diesem letzteren soll' Pottasche zur Erzielung des
richtigen Farbtones erforderlich sein. Es hat sich jedoch gezeigt, daß das unter \'~erwendung
von Pottasche hergestellte und mit Selen gefärbte rosa Glas im Kühlofen oft Veränderungen des Farbtones aufweist, je
nach den Temperaturschwankungeii des Kühlofens. Dieser Mißstand kann durch Ersatz
der Pottasche durch das Bariumborosilicat völlig beseitigt werden, da hierbei eine absolute
Gleichmäßigkeit des Farbtones gewährleistet ist.
Außer diesem großen Vorteil, der allerdings nur für Farbgläser in Betracht kommt,
werden die Gemengekosten gegenüber dem 80 Pottascheglas
ganz bedeutend verringert.
5. Nicht allein als Ersatzmittel der Pottasche, sondern auch auch als teilweises Ersatzmittel
der Bleiverbindungen kann das Bariumborosilicat verwendet werden, wobei jedoch zu bemerken ist, daß seine Verwendung
in ganz schweren Bleigläsern nur zum teilweisen Ersatz der Bleiverbindungen in Frage kommt, während in leichten Bleigläsern,
die nur einen geringeren Bleigehalt aufweisen, das gesamte Blei restlos durch das
Bariumborosilicat vertreten werden kann, wodurch auch hier wieder mit Rücksicht auf
den hohen Preis der Bleiverbindungen große Ersparnise erzielt werden können.
Gewöhnliches Weißhohlglas von der Zusammensetzung
74,32°/0 Kieselsäure, 0,29°/0 Eisenoxyd plus Tonerde,
8,io°/0 Calciumoxyd,
17,29% Natriumoxyd
i\ I
100,00%,
zu dessen Herstellung reinster Quarzsand, calcinierte Soda, Kalkspat, Natriumsalpeter
und weißer pulverisierter Arsenik (als Läuterungsmittel) und metallisches Selen (als Entfärbungsmittel)
verwendet werden, wird dadurch erheblich verbessert, daß man 2 kg gepulvertes Bariumborosilicat auf 100 kg Sand
im Glasrohgemenge zusetzt. Das auf diese Weise erhaltene Glas enthält dann etwa o,i7°/0 Borsäure, 0,31% Bariumoxyd und
°'35°/o Tonerde neben den andern gewöhnlichen
Glasbestandtcilen.
Während im Mittel von drei Versuchen die Schmelzzeit bei dem Weißhohlglas ohne Zusatz
von Bariumborosilicat bis zur endgültigen Läuterung 12% Stunden betrug, wurde
die Schmelzzeit bei dem Glase mit Barium-
borosilicat im Mittel auf 9 Stunden herabgesetzt. Der Glanz des Glases wurde dabei
stark erhöht, das Glas war völlig farblos und absolut klar.
B e i s ρ i e 1 2
In einem gebräuchlichen Pottascheglassatz für sogcnanntesHalbkristall, nämlich 100 Teile
Sand. 20 Teile calcinierte Soda, 20 Teile calcinierte Pottasche, 20 Teile Kalkspat, 4 Teile
Natriumsalpeter, wird die gesamte Pottasche durch die gleiche Menge Bariumborosilicat
ersetzt. Alan erzielt hiermit nicht allein die schon erwähnten Vorteile, sondern vermindert
auch wesentlich den Gestellungspreis des fertigen Erzeugnisses.
Claims (3)
- Patentansprüche:r. Verfahren zur Herstellung von farblosen oder gefärbten, Barium und Bor enthaltenden Silicatgläsern. dadurch gekennzeichnet, daß man Barium und Bor in Form eines Bariumborosilicats, zweckmäßig gepulvert, dem Glasrohgemenge zusetzt.
- 2. Glasflußmittel zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus Bariumborosilicat, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Tonerde und Alkali.
- 3. Glasflußmittel nach Anspruch 2 mit einem Zusatz von Entfärbungs- und Oxydationsmitteln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH130576D DE580596C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-12 | Glasflussmittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE393907X | 1932-02-11 | ||
DEH130576D DE580596C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-12 | Glasflussmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE580596C true DE580596C (de) | 1933-07-13 |
Family
ID=25887391
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH130576D Expired DE580596C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-12 | Glasflussmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE580596C (de) |
-
1932
- 1932-02-12 DE DEH130576D patent/DE580596C/de not_active Expired
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