DE685688C - Verfahren zur Herstellung von Kupferrubinglaesern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KupferrubinglaesernInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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Description
Uu'i ·
18 JAK. 194
AUSGEGEBEN AM
30. DEZEMBER 1939
30. DEZEMBER 1939
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32 b GRUPPE 4
P 78312 VI/32 b
John M. Youel in Lewiston, Neuyork,
und Harold £. Klein in Niagara Falls, Neuyork, V. St. A.,
sind als Erfinder genannt worden.
Patentiert im Deutschen Reiche vom -7. Dezember 1938 ab
Patenterteilung bekanntgemacht am 30. November 1939
Patenterteilung bekanntgemacht am 30. November 1939
ist in Anspruch genommen
Die Herstellung von Kupferrubingläsern, d. h. von roten oder rubinfarbenen Gläsern, erfolgte,
bisher durch Schmelzen eines Glassatzes, dem Kupfer oder eine Kupferverbindung zugefügt
wurde, unter sorgfältig eingestellten Bedingungen. Das Schmelzen wurde in geschlossenen
Gefäßen durchgeführt, um den Inhalt der Gefäße vor der Ofenatmosphäre zu schützen.
Dieses Verfahren ist mit den Nachteilen verbunden, daß die Wärmezufuhr durch die Wände
oder den Deckel des geschlossenen Gefäßes ungenügend ist und daß eine Regelung der
Farbintensität des Enderzeugnisses schwierig und unzuverlässig, ist.
Es wurde nun gefunden, daß man Kupferrubingläser auch in offenen Gefäßen unter einfacher
Regelung der Farbintensität des gewünschten Erzeugnisses herstellen kann, wenn man
dem kupferhaltigen Glasgemenge Cyanverbindungen zusetzt. ao
Die verschiedensten Cyanverbindungen kommen für das Verfahren der Erfindung in Frage.
Als besonders geeignet haben sich Metallcyanide, und zwar sowohl einfache als auch komplexe
Metallcyanide, Metallcyanate und Metallcyanamide erwiesen. Von diesen Verbindungen
werden wiederum Alkalimetallcyanide, z. B. Natriumcyanid, bevorzugt.
In Ausübung der Erfindung geht man von Glassätzen der zur Herstellung von Kupferrubingläsern
üblichen Zusammensetzung aus. Hierbei ist die Anwesenheit von Calciumoxyd, Aluminiumoxyd und Stannooxyd erwünscht.
Calciumoxyd und Stannooxyd verbessern die Farbe des Glases, während Aluminiumoxyd
die Ausbildung der Farbe beschleunigt. Der
Zusatz dieser Oxyde kann in sehr verschiedenen Mengen erfolgen.
Die Wahl der für den Sonderfall am besten geeigneten Cyanverbindungen hängt von der
Zusammensetzung des Glassatzes und von der gewünschten Glasfarbe ab. Die Anwendung
von Alkalicyaniden wird bevorzugt, da sie für jeden Kupferrubinglassatz geeignet sind und
weil bei ihrer Verwendung vermieden wird,
ίο daß andere Metalle in das Glas gelangen, die
seine Farbe beeinflussen können. Jedoch ist es in manchen Fällen wünschenswert, die Farbe
des Glases durch Anwendung von Cyanverbindungen farbgebender Metalle zu beeinflussen.
So können in einzelnen Fällen Eisen- und Kobaltcyanverbindungen,
insbesondere komplexe Metallcyanide dieser Metalle, für sich oder in
Kombination mit Alkalicyaniden zugesetzt werden, um Rubingläser mit einer veränderten
Farbe zu erzeugen. Solche farbgebende Metalle können sowohl eine im Glas unerwünschte
Farbe verdecken, als auch eine gewünschte Mischfarbe erzeugen.
Die Mengen an Cyanverbindungen, die dem Glassatz zugesetzt werden, hängen von cer
gewählten Cyanverbindung, von der gewählten Kupferverbindung, von der Zusammensetzung
des- Glassatzes, von den Bedingungen der Schmelze und von dem Grade der gewünschten
Farbintensität ab. ·
Im allgemeinen genügt es, 1 bis 2 Gewichtsteile Cyanid auf 100 Gewichtsteile Sand zu
verwenden. In besonderen Fällen ist es jedoch angebracht, mit größeren Mengen, z. B. 5 bis 10
Gewichtsteilen Cyanid auf 100 Teile "Sand, zu
arbeiten. Bei Anwendung solcher größerer Mengen von Cyaniden kann es notwendig sein,
die sauren Bestandteile des Glassatzes, d. h. den Sandanteil, zu erhöhen, um ein zweckmäßiges
Verhältnis von basischen und sauren Bestandteilen in dem fertigen Glas zu erhalten. Hiergegen
kann bei Anwendung von geringen Mengen Cyaniden von einer Einstellung des Verhältnisses
der basischen und sauren Bestandteile des Glases zueinander abgesehen werden. Die
Menge des zugesetzten Cyanids richtet sich auch'in gewissem Maße nach der Oxydationskraft der Ofenatmosphären. Wenn auch der
Zusatz von Cyanverbindungen die Glasschmelze weniger empfindlich gegenüber der Ofenatmosphäre
machtest es bei einer stark oxydierenden Atmosphäre notwendig, relativ größere Mengen
an Cyanverbindungen zu verwenden. Aber selbst relativ kleine Mengen von Cyanverbindüngen,
z. B. 1 bis 2 Teile auf 100 Teile Sand, wirken sich auch bei einer stark oxydierenden
Atmosphäre günstig aus, wobei diese Wirkung
längere Zeit, z. B. 1 bis 2 Tage, anhält.
Die Menge der zugesetzten Kupferverbindung
hängt ebenfalls von der gewählten Verbindung und von der gewünschten Farbtiefe ab.
Im allgemeinen hat man keinen Vorteil von
einer Verwendung von mehr als 0,5 Gewichtsteilen Cuprooxyd auf 100 Teile Sand und erhält
man bei 0,2 bis 0,25 Teilen befriedigende Ergebnisse. Es können aber auch wesentlich
geringere Mengen an Kupferverbindungen angewandt werden. Schon Mengen von 0,02
Gewichtsteilen Cuprooxyd auf 100 Teile Sand ergeben in Verbindung mit Natriumcyanid Gläser
von schoner Rubinfarbe. An Stelle von Cuprooxyd können auch andere Kupferverbindungen,
wie Kupfercarbonat, -sulfat oder -chlorid, benutzt werden, obwohl das Oxyd aus wirtschaftlichen
Gründen vorzuziehen ist.
Nach den bisherigen Verfahren war es schwierig,
die Farbtiefe der herzustellenden Gläser zu regeln,. da diese durch Bemessung der Mengen
der zugesetzten Kupferverbindungen allein zuverlässig
nicht eingestellt werden konnten. Der erfindungsgemäße Zusatz von Cyaniden ermöglicht
nun eine leichte Regelung der Farbtiefe der Gläser insofern, als festgestellt wurde, daß die
Menge der zugesetzten Kupferverbindungen in ihrer Wirkung durch die Menge der zügesetzten
Cyanverbindungen ergänzt bzw. beeinflußt werden kann.
So können Gläser von gleicher Farbintensität sowohl unter Anwendung von relativ größeren
als auch relativ kleineren Mengen von Kupferverbindungen,
z.B. Cuprooxyd, hergestellt werden, vorausgesetzt, daß die zugesetzten Kupfermengen
durch eine richtig gewählte Cyanmenge ergänzt werden. Hierbei ergibt eine relativ kleinere Menge
an Cuprooxyd in Verbindung mit einer relativ größeren Menge Natriumcyanid etwa die gleiche
Farbtiefe, wie die Anwendung einer verhältnismäßig größeren Menge Cuprooxyd in Verbindung
mit einer verhältnismäßig kleineren Menge Natriumcyanid.
Nach der Erfindung ist es nicht erforderlich,
in geschlossenen Gefäßen zu arbeiten. Man kann vielmehr das Glas in offenen Gefäßen
schmelzen und die Wärme durch Flamme oder Strahlung direkt der Oberfläche der zu schmelzenden
Masse zuführen. Weilerhin ist eine sorgfältige Überwachung de:- Ofenatmosphäre
in bezug auf ihre reduzierenden oder oxydierenden Eigenschaften nicht notwendig, da der
Cyanidzusatz diese Eigenschaften ausgleicht.
Eine Erklärung für die günstige Wirkung der Cyanverbindungen wurde noch nicht gefunden.
Auf ihre reduzierenden Eigenschaften allein kann diese Wkkung nicht zurückgeführt
werden, da diese Eigenschaften weder die günstige Wirkung der Cyanide auf die Geschwindigkeit
der Farbentwicklung noch ihren Einfluß auf die Veränderung der Farbtiefe zu erklä- en
vei mögen. Es kann lediglich gesagt werden, daß die günstige Wirkung der Cyanide zu einem
großen Teil davon herrührt, daß sie sich während des Schmelzens gleich in der Schmelze
lösen und hierdurch in der Schmelze gleichmäßig verteilt werden.
Diese leichte Löslichkeit der Cyanverbindungen in der Glasschmelze gibt die Möglichkeit,
die Cyanverbindungen anstatt zu dem Glassatz vor der Schmelzbehandlung der
Schmelze selbst zuzusetzen. Im allgemeinen ist es jedoch zweckmäßig, die Cyanverbindungen
dem Glassatz vor der Schmelze zuzusetzen.
B | eispiele | Zusammen- |
i. Ein Glassatz | mit folgender | |
setzung: | ewichtsteile | |
Sand | . no G | |
Kaliumcarbonat . | . . . 10 | |
Natriumcarbonat.... 40
Calciumoxyd ...·.. 13
Aluminiumoxyd .... 3,5
Cuprooxyd (Kupferoxydul) 0,25
Stannooxyd (Zinnoxydul) . 0,32
Natriumcyanid .... 1,25
wird in einem Tiegel in der üblichen Weise geschmolzen, worauf die Schmelze zur Entfernung
der Blasen in bekannter Weise geläutert wird. Im allgemeinen entsteht das
rubinfarbene Glas aus der oben angegebenen Masse schon im Tiegel in der gewünschten Farbe.
Zuweilen ist es zur richtigen Entwicklung der Farbe notwendig, den fertigen Glasgegenstand
noch einer milden Erwärmung zu unterwerfen. Man erhält ein Erzeugnis mit einer vorzüglich
leuchtenden Rubinfarbe.
2. Ein ähnliches Rubinglas wird erhalten, '■ wenn das Cuprooxyd im Beispiel 1 durch Cuprocyanid
(Kupfercyanür) ersetzt wird, wobei die Menge des Natriumcyanids verringert werden
kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Kupferrubingläsern durch Schmelzen von Glassätzen
unter Zusatz von Kupferverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Glassatz oder der Glasschmelze Cyanverbindungen,
insbesondere Cyanide, Cyanate oder Cyan-
. amide vorzugsweise der Alkalimetalle, zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch £
gekennzeichnet, daß an Stelle von Kupferverbindungen und Cyanverbindungen Kupfercyanide
dem Glasgemenge zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch '
gekennzeichnet, daß man den gewünschten Grad der Farbintensität durch Bemessung der Menge der zugesetzten Kupferverbindungen
und Cyanverbindungen bestimmt,
z. B. derart, daß im Fall der" Anwendung f
geringerer Mengen von Kupferverbindungen größere Mengen von Cyanverbindungen zugefügt
werden und im Fall der Anwendung größerer Mengen von Kupferverbindungen der Zusatz an Cyanverbindungen geringer <
bemessen wird.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
US179866A US2174554A (en) | 1937-12-15 | 1937-12-15 | Colored glass |
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US2573855A (en) * | 1946-05-18 | 1951-11-06 | Emhart Mfg Co | Process of and batch for making amber glass |
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1937
- 1937-12-15 US US179866A patent/US2174554A/en not_active Expired - Lifetime
-
1938
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Also Published As
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