DE554027C - Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Glaeser, Emails, Glasuren u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Glaeser, Emails, Glasuren u. dgl.

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DE554027C
DE554027C DEB150146D DEB0150146D DE554027C DE 554027 C DE554027 C DE 554027C DE B150146 D DEB150146 D DE B150146D DE B0150146 D DEB0150146 D DE B0150146D DE 554027 C DE554027 C DE 554027C
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glasses
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C1/00Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
    • C03C1/02Pretreated ingredients

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Gläser, Emails, Glasuren u. dgl. Bei allen bleihaltigen Gläsern, denen im weiteren Sinne auch Fritten, Emails und Glasuren zuzurechnen sind, wie sie z. B. in den verschiedenen 'Zweigen der keramischen Industrie Verwendung finden, wird das Blei in Form -verschiedener Bleiverbindungen eingeführt. Am häufigsten wird das Blei in Form von Mennige (Pb304) verwendet. Es ist auch die Verwendung von Bleioxyd (Pb0) möglich. Jedoch läuft man dabei Gefahr, infolge der Reduktion von Blei bei etwaiger Anwesenheit organischer Stoffe ein dunkles Glas zu erhalten.
  • Da die Mennige immer ziemlich hoch im Preise steht, so hat man versucht, sie durch schwefelsaures Bleioxyd zu ersetzen: Dies erfordert jedoch große Vorsicht, weil, indem sich ein Zusatz von Kohlen nötig macht, leicht etwas Blei reduziert und das Glas hierdurch geschwärzt wird.
  • Man kennt an sich die Verwendung der natürlich vorkommenden oder technisch hergestellten Verbindungen, wie Bleisulfid (PbS), Bleisulfat (Pb S O4) und Bleicarbonate.
  • Hingegen wurde bisher noch nicht das Blei als Metall, also als gediegenes Blei (Pb) dem Gemenge zugesetzt, und das ist das Merkmal des neuen Verfahrens, das sich von den gebräuchlichen durch eine wesentlich größere Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
  • Die Erfindung besteht nun darin, daß metallisches Blei und Oxydationsmittel; z. B. Nitrate, von solchem Sauerstoffgehalt und in solchen Mengen in das Gemenge eingeführt werden, daß durch oxydierendes Schmelzen das gesamte Blei in Bleioxyd übergeführt wird.
  • Zweckmäßig wird das geschmolzene metallische Blei zunächst mit einem Bestandteil des Gemenges, z. B. dem Sand, dispergiert, was durch Rühren -unter Luftzutritt bewirkt werden kann. Hierbei oxydiert der größere Teil des metallischen Bleis, so daß ein inniges Gemisch von Bleioxyd, Bleimennige, Blei und Sand entsteht.
  • Ein solches oder ähnliches Gemisch kann als Zwischenprodukt für die Herstellung von bleihaltigen Gläsern, Glasuren, Emails u. dgl. benutzt werden.
  • Die Verwendung von metallischem Blei an Stelle der bisher stets üblichen Bleiverbindungen hat nun ganz überraschend die Tatsache gezeitigt, daß sich auf diese Weise ganz neuartige Eigenschaften und Effekte, wie z. B. Färbungen, erzielen lassen. Insbesondere hat sich ergeben, daß Eisenoxydulgläser, wie sie als Wärmeschutzgläser Verwendung finden, bedeutend intensiver gefärbt herauskommen als bei Verwendung von Bleiverbindungen.
  • Dies beruht darauf, daß das Reduktionsvermögen des bleihaltigen Gemengebestandteiles sich auswirken kann. Hierdurch wird der Verwendungswert derartiger Wärmeschutzgläser wesentlich gesteigert. -Da im fertigen Glas das Blei als Pb0 vorhanden ist, muß im Laufe des Schmelzprozesses das metallische. Blei zu Bleioxyd oxydiert werden. Dies wird quantitativ dadurch erreicht, daß die Alkalien und Erdalkalien, die bei Verwendung von Mennige oder Bleiglätte in der Regel als Carbonate eingeführt werden, jetzt im stöchiometrischen Verhältnis als Nitrate Einführung finden.
  • Bei der Verwendung von Bleiglätte und Pottasche spielt sich zwischen diesen -in der Schmelze etwa folgender Vorgang ab: - . xPbO+yK2C0g =xpbO.yK20+y#C02.(I) Bei Verwendung von Blei und Salpeter verläuft die Reduktion aber so: xPb+2yKN03' , . =xPb0#yK20+yN204+x5okcal.(Z) Es entstehen in beiden Fällen die gleichen Glasbestandteile, aber verschiedene Gase-ineinem Falle Kohlendioxyd, im anderen Falle Stickstofftetraoxyd - entweichen.
  • Ferner isst der Vorgang. nach Gleichung (2)# mit einer beträchtlichen Wärmetönung, nämlich 5 0 kcal pro Grammole verbunden, wodurch ein rascheres Schmelzen des Gemenges bedingt ist. Beispiel Ein Glasgemenge erhält nach den bisher bekannten Verfahren das Blei und die Alkalien in folgenden Formen und .Mengenverhältnissen: 40 Gewichtsteile Mennige, 25 Gewichtsteile Pottasche, calciniert, 3 Gewichtsteile Kalisalpeter.
  • Der Anteil der übrigen Gemengebestandteile kann dem jeweiligen Zweck angepaßt werden. _ :Nach dem neuen Verfahren werden an Stelle der 4o Gewichtsteile Mennige 36,6 Gewichtsteile Bleimetall genommen. Diese benötigen zur Oxydation zu Pb0 17,9 Gewichtsteile Kalisalpeter. Da im Gemenge bereits 3 Gewichtsteile Kalisalpeter vorhanden sind, müssen an Stelle von Pottasche noch 14;9 Gewichtsteile Kalisalpeter eingeführt werden.
  • Die 14,9 Gewichtsteile Kalisalpeter sind in bezug auf K20 äquivalent : 10,2 Gewichtsteile Pottasche, calciniert.
  • Der neue, dem alten äquivalente Gla.sgemengebestandteil würde sonach folgende Zusammensetzung haben: 36,6 Gewichtsteile Bleimetall, 17,9 Gewichtsteile Kalisalpeter und 14,8 Gewichtsteile Pottasche, calciniert.
  • Unter Berücksichtigung der Tagespreise ist der nach dem bisher üblichen Verfahren hergestellte Gemengeteil um etwa 5o o/o teurer als der Gemengeteil gemäß der Erfindung. Hieraus erhellt die wirtschaftliche überlegenheit des neuen Verfahrens.
  • Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens hat sich beim Niederschmelzen verschiedener Kristallgläser gezeigt. Die Gläser werden nämlich ohne Zusatz von Entfärbungsmitteln optisch viel reiner als solche, in welche das Blei z. B. . in Form hochwertiger Mennige eingeführt worden war. Das neue Verfahren bringt also gleichzeitig eine Ersparnis an Entfärbungsmitteln mit sich, welche als Selen und Selenverbindungen ziemlich teuer sind. Außerdem liefert aber das Verfahren noch optisch reinere und darum wertvollere Kristallgläser.
  • Hinsichtlich der Ausdehnungskoeffizienten zeigen bei äquivalenten Geriiengebestandteilen die nach dem neuen Verfahren hergestellten Gläser, wie die Prüfung ergeben hat und wie es auch nicht anders zu erwarten -war, keinerlei Unterschiede gegenüber mit dem üblichen Verfahren erzeugten Gläsern.
  • 'Wenn man, statt das Blei in Form von Schuppen, Grieß oder Pulver in das fertige Gemenge einzuführen, wobei der. ganze :-Oxydationsprozeß in den Schmelzvorgang verlegt ist, erfindungsgemäß nur einen Gemengebestandteil, wie z. B. die Kieselsäure in Form von Sand, mit dem geschmolzenen Blei innig vermengt, so wird zweckmäßig dieser Dispersionsprozeß durch Rühren bei Luftzutritt ausgeführt, damit gleichzeitig der größere Teil des Bleies oxydiert. Die dem oxydierten Blei etwa äquivalente Menge Nitrate der Alkalien oder Erdalkalien können dann im Gemenge wieder durch die äquivalenten Mengen der entsprechenden billigeren Carbonate ersetzt werden.
  • Um Gläsern, Glasuren usw. bestimmte chemische und physikalische Eigenschaften, Trübungen und Färbungen zu verleihen, gibt man ihnen einen bestimmten Gehali an anderen Metallen und Metalloxyden, als sie in den gewöhnlichen Gläsern usw. enthalten sind. So führte man bisher z. B. Zink, Antimon, Zinn, Kupfer, Nickel, Eisen, Silber, Gold, um nur einige zu nennen, in Form von Oxyden ein.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß es wirtschaftlicher ist, bei dem Verfahren gemäß der Erfindung 'Metalle, die sich mit Blei überhaupt legieren, dem geschmolzenen Blei vor dem oben beschriebenen Dispergieren mit einem anderen Gemengebestandteil, wie Sand, zuzusetzen. Man kann selbstverständlich auch erst eine Legierung des Bleies mit den Zusatzmetallen herstellen und jene dann, wie vorher beschrieben, in irgendeiner fein verteilten Form dem Gemenge zufügen.
  • - Die unedleren Metalle, die als Oxyde im Glase auftreten, werden dann während des Schmelzprozesses zusammen mit dem Blei oxydiert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Gläser, Emails, Glasuren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß metallisches Blei und Oxydationsmittel, z. B. Nitrate, von solchem Sauerstoffgehalt und in solchen Mengen in das Gemenge eingeführt, werden, daß durch oxydierendes Schmelzen das gesamte Blei in Bleioxyd übergeführt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Blei in Form von Schuppen, Grieß, Pulver oder einem anderen feinen Zerteilungsgrad in das Gemenge eingeführt wird. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzenes metallisches Blei zunächst mit :einem Bestandteil, z. B. Sand, dispergiert wird. 4. Verfahren nach-Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersionsvorgang durch Rühren unter Luftzutritt zum Zwecke der Oxydation eines Teiles des metallischen Bleies vorgenommen wird. 5. . Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch zur Herstellung farbiger und getrübter bleihaltiger Gläser, Emails und Glasuren das Blei als Metall in das Gemenge eingeführt wird. 6. Ausführungsform des Verfahren$ nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, - daß bei Gläsern, Glasuren usw., denen zur Erzielung bestimmter Eigenschaften noch ein Gehalt an Metallen, wie z. B. Zink, Antimon, Zinn, Kupfer, -Eisen, Nickel, Silber, Czold usw., gegeben wird, alle die Metalle, die sich mit Blei überhaupt legieren, zunächst mit dem Blei legiert und dann die feste oder flüssige Bleilegierung in das Gemenge eingeführt wird. 7. Zwischenprodukt für die Herstellung von Gläsern, .Glasuren, Emails u. dgl. nach dem Verfahren der Ansprüche i bis 6, bestehend aus einer Dispersion eines oder mehrerer Metalle oder deren Oxyde mit einem oder mehreren anderen Bestandteilen des verwendeten Gemengesatzes.
DEB150146D 1931-05-20 1931-05-21 Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Glaeser, Emails, Glasuren u. dgl. Expired DE554027C (de)

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