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Die
Erfindung betrifft ein Projektionsobjektiv für eine Mikrolithographieanlage
mit verbesserten Abbildungseigenschaften.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Manipulator für ein Projektionsobjektiv.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Mikrolithographieanlage mit einem
derartigen Projektionsobjektiv und/oder einem derartigen Manipulator.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Verbesserung der Abbildungseigenschaften eines Projektionsobjektivs.
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Ein
Projektionsobjektiv der eingangs genannten Art befindet sich im
Beleuchtungssystem einer Mikrolithographieanlage, wo ein zu beleuchtendes
Feld in eine Ebene abgebildet wird, in der sich ein Retikel befindet,
oder dieses Projektionsobjektiv befindet sich im Projektionssystem
einer Mikrolithographieanlage, wo ein zu beleuchtendes Retikel in
eine Ebene abgebildet wird, in der sich ein Wafer befindet. Der
Begriff „Projektionsobjektiv" ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung somit für
beide vorstehend genannten Fälle
zu verstehen. Aus Gründen
der Einfachheit wird die vorliegende Erfindung am Beispiel eines
Projektionsobjektivs beschrieben, mit dem ein Retikel auf einen
Wafer abgebildet wird.
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Projektionsobjektive
werden in Mikrolithographieanlagen bei lithografischen Verfahren
zur Herstellung von beispielsweise Halbleiterbauelementen, Bildaufnehmerelementen,
Displays und dergleichen verwendet. Allgemein werden Projektionsobjektive
zur lithografischen Herstellung feinstrukturierter Bauelemente eingesetzt.
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Ein
Projektionsobjektiv ist aus einer Mehrzahl optischer Elemente aufgebaut,
die allesamt Linsen sein können.
Das Projektionsobjektiv kann auch aus einer Kombination von Linsen
und Spiegeln aufgebaut sein.
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Mittels
des Projektionsobjektives wird eine Struktur bzw. ein Muster einer
Maske (Retikel), die beispielsweise in der Projektionsebene des
Projektionsobjektivs angeordnet ist, auf einem lichtempfindlichen Substrat
abgebildet, das in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnet
ist. Die abzubildenden Strukturen bzw. Muster werden zur Erhöhung der
Integrationsdichte der herzustellenden Bauelemente immer kleiner, so
dass an das Auflösungsvermögen und
an die Abbildungseigenschaften, insbesondere die Abbildungsqualität heutiger
Projektionsobjektive, zunehmend höhere Anforderungen gestellt
werden.
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Die
Abbildungsqualität
eines Projektionsobjektivs kann durch Aberrationen verschlechtert
werden. Solche Aberrationen können
verschiedenartiger Natur sein. So können Aberrationen bereits vor
der ersten Inbetriebnahme eines solchen Projektionsobjektives immanent
aufgrund von nicht genügenden
Materialspezifikationen oder Fertigungs- oder Montage-Ungenauigkeiten
verursacht sein.
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Solche
immanenten Aberrationen lassen sich jedoch bei einer Fertigung der
einzelnen optischen Elemente des Objektivs und beim Montageprozess
weitgehend beheben, wobei zu diesem Zweck insbesondere einzelne
Linsen eines Projektionsobjektivs mit asphärischen Oberflächen versehen
werden.
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Aberrationen
können
jedoch auch nach Inbetriebnahme bzw. während des Betriebs des Projektionsobjektives
oder im Verlauf der Alterung des Projektionsobjektivs entstehen.
Solche Aberrationen können
ihre Ursache in strahlungsabhängigen
Veränderungen
im optischen Material der optischen Elemente des optischen Projektionsobjektives
haben.
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Die
strahlungsabhängigen
Veränderungen
können
dauerhaft sein, wie beispielsweise eine Kompaktierung des Materials
der optischen Elemente, oder sie können nur temporär sein.
Temporäre
Veränderungen im
optischen Material der optischen Elemente des Projektionsobjektivs
beruhen überwiegend
darauf, dass sich die einzelnen optischen Elemente während des
Belichtungsbetriebes erwärmen
und sich dadurch verformen bzw. sich dadurch der Brechungsindex ändert. Insbesondere
bei modernen Mikrolithographieanlagen werden hohe Strahlungsleistungen
eingesetzt, um eine hohe Produktivität, das bedeutet hohe Anzahl
von bestrahlten Halbleitersubstraten pro Zeiteinheit, zu erzielen.
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Charakteristisch
für strahlungsabhängige Materialveränderungen,
die zu Aberrationen führen,
ist, dass sich die zweiwellige bzw. zweizählige Symmetrie des Rechteckfeldes
des Beleuchtungsschlitzes und des Bildfeldes auf die Aberrationen überträgt.
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Diese
Brechung der Rotationssymmetrie des Projektionsobjektives führt zu typischen
Bildfehlern, die im Allgemeinen schwer zu korrigieren sind.
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Ebenfalls
schwer zu korrigierende Bildfehler stellen sich ein, wenn zusätzlich zu
der zweizähligen Symmetrie
des Rechteckfeldes dieses nicht symmetrisch zu einer optischen Achse
des Projektionsobjektivs liegt und insbesondere keinen Durchstoßpunkt einer
optischen Achse enthält.
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Typische
Aberrationen, die durch Erwärmung
des Materials der optischen Elemente verursacht werden, die zu Brechzahländerung
oder Oberflächenänderung
führt,
oder die durch Dichteänderungen
(Kompaktierung) verursacht werden, die über Brechzahländerung
zu Wellenfrontfehlern führen
können,
sind beispielsweise ein feldkonstanter Astigmatismus, eine feldkonstante
Dreiwelligkeit oder eine feldkonstante Vierwelligkeit.
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Neben
feldkonstanten Aberrationen treten aber auch Aberrationen auf, die
eine Feldabhängigkeit
bzw. einen Feldverlauf zeigen, beispielsweise einen einwelligen
Feldverlauf der Verzeichnung (Anamorphismus) und einen astigmatischen
Feldverlauf der Bildschale.
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Es
ist bekannt, dass ein feldkonstanter Astigmatismus über die
astigmatistische Verformung einer Linse korrigiert werden kann.
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Beispielsweise
in der
EP 0 678 768
A2 ist eine Linse in einem Projektionsobjektiv offenbart,
die aktiv verformbar ist und als so genanntes „Stellglied" beschrieben wird.
Die Linse wird eingesetzt, um einen durch ungleichmäßige Erwärmung der
Linse erzeugten Bildfehler zu korrigieren. Hierbei wird mittels
Aktuatoren in radialer Richtung ein Krafteintrag realisiert, wobei
die auf die Linse übertragenen
Kräfte
Druckkräfte
sind, die zu einer asymmetrischen Dickenänderung der Linse führen. Hierdurch
wird die Linse deformiert, d.h. verformt, und so der auftretende
Bildfehler kompensiert.
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Hierbei
ist nachteilig, dass die erzeugten Druckkräfte lediglich eine asymmetrische
Dicken-Änderung der
Linse realisieren.
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Aus
der
DE 198 59 634
A1 ist ein optisches System, insbesondere für eine Projektions-Belichtungsanlage
der Lithographie, bekannt, bei dem eine Linse mittels Zug- und/oder Druckkräften gezielt
deformiert wird, so dass auftretende Bildfehler weitgehend kompensiert
werden. Hierbei greifen mehrere Aktuatoren an einen deformierbaren
Innenring über
eine radiale Kraft-Weg-Übersetzung
an. Nachteilig ist hierbei, dass lediglich Zugkräfte, die parallel zur optischen
Achse ausgerichtet sind, erzeugt werden können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optisches
System der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, bei welchem auftretende Aberrationen, also Bildfehler,
etwa durch Materialerwärmung und/oder
Materialalterung mit einfachen Mitteln korrigiert bzw. minimiert
werden können.
Hierbei sollen die erwähnten
Bildfehler durch gezielt erzeugte Astigmatismen einer Linse korrigiert
bzw. zumindest deutlich reduziert werden können.
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Es
ist insbesondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Projektionsobjektiv
mit verbesserten Abbildungseigenschaften bereitzustellen.
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Es
ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Manipulator
bereitzustellen.
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Es
ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mikrolithographieanlage
bereitzustellen, die ein Projektionsobjektiv mit verbesserten Abbildungseigenschaften
aufweist.
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Es
ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
bereitzustellen, welches die Abbildungseigenschaften des Projektionsobjektives
verbessert, vorzugsweise mit dem ein oder mehrere Abbildungsfehler
eliminiert oder zumindest deutlich reduziert werden können, bevorzugt
solche Abbildungsfehler, die aufgrund Materialalterung und/oder
temporärer
Materialerwärmung
hervorgerufen werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe hinsichtlich eines Projektionsobjektivs für die Mikrolithographie
gelöst,
das eine Mehrzahl von Linsen aufweist, die jeweils eine lokale optische
Achse aufweisen, wobei mindestens einer ersten Linse aus der Mehrzahl
von Linsen ein erster Manipulator mit einem ersten Aktuator und
mindestens einem zweiten Aktuator zugeordnet ist, und wobei mittels
des ersten Aktuators ein erster Krafteintrag und/oder Momenteintrag
realisierbar ist und mittels des zweiten Aktuators ein zweiter Krafteintrag
und/oder Momenteintrag realisierbar ist, wobei der erste Krafteintrag
und/oder Momenteintrag und der zweite Krafteintrag und/oder Momenteintrag
hinsichtlich zumindest eines der Parameter: Stärke des Kraft- und/oder Momenteintrags,
Richtung des Krafteintrags relativ zur lokalen optischen Achse,
Richtung des Momenteintrags relativ zu einem Umfang der ersten Linse,
unterschiedlich sind.
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Mittels
der unterschiedlichen Krafteinträge
und/oder Momenteinträge
ist eine komplexe Verformung der ersten Linse realisierbar. Hierbei
ist vorteilhaft, dass durch unterschiedliche Arten von Kräften und/oder
Momenten an einer einzigen Linse, hier der ersten Linse aus einer
Mehrzahl von Linsen, komplexe Verformungen induziert werden können, die
zweckmäßig so gewählt werden,
dass die optische Wirkung der betreffenden Verformung gerade eine
Störung,
insbesondere eine Aberration, wie sie beispielsweise aufgrund thermischer
Erwärmung
erfolgt ist, kompensieren kann.
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Hierbei
ist insbesondere die Richtung des Krafteintrags relativ zur lokalen
optischen Achse des ersten und zweiten Krafteintrags unterschiedlich.
Der Richtungsvektor des Krafteintrags kann einen Winkel zwischen 0
und 180° mit
der lokalen optischen Achse des optischen Elements einschließen. Um
zwei unterschiedliche Krafteinträge
zu realisieren, muss der Winkel des ersten und des zweiten Krafteintrags
unterschiedlich sein. Ein Krafteintrag parallel zur optischen Achse
wird hierbei sowohl mit dem Winkel von 0° als auch mit dem Winkel von
180° beschrieben.
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Der
erste und/oder der zweite Aktuator können als Feingewindestifte
realisiert sein oder als Piezo-Verstellelemente.
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Weitere
Beispiele für
hier verwendbare Aktuatoren sind Pneumatik-/Hydraulik-Bälge, Linearmotoren, Elektromotoren,
usw.
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Verformungen
der Oberfläche
eines optischen Elements, also einer Linse, können durch orthogonale Funktionensysteme,
speziell die so genannten Zernike-Polynome beschrieben werden. Hierbei
beschreiben Zernike-Polynome Wellenfrontaberrationen für kreisförmige Aperturen.
Sie stellen eine komplette Beschreibung der Verformung der Oberfläche einer
Linse dar, an der willkürliche
Wellenfrontaberrationen zu diskreter Gestalt mit definierter Größe sich
ausdehnen können.
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Somit
können
Wellenfrontaberrationen klassifiziert werden und quantitativ die
Oberflächenverformungen
beschrieben werden.
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Durch
die Anordnung von zwei gegenüberliegenden
Aktuatoren am Umfang der Linse wird bevorzugt Astigmatismus korrigiert,
welcher mit dem Zernike-Polynom der Nummer 5, also Z5, beschrieben
wird. Ein solcher Astigmatismus ist vom Winkel θ der Polarkoordinaten und quadratisch
vom Radius abhängig.
Es handelt sich hierbei um eine sattelartige Verformung der Linse,
da an zwei Orten Kräfte
auf die Linse ausgeübt
werden.
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Es
ist aus Finite-Element-Rechnungen (FEM-Rechnungen) ermittelbar,
dass man, hat man eine Linsengeometrie ausgewählt, mit dem Eintrag von unterschiedlichen
Kräften
und/oder Momenten unterschiedliche Verhältnisse von Welligkeiten von
niedrigster radialer Ordnung (z.B. Z5, Z6, Z10, Z11, ...) zur nächst höheren radialen
Ordnung (z.B. Z12, Z13, Z19, Z20, ...) auf einer Oberfläche der
Linse erzeugen kann.
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In
einer ersten Ausgestaltung des Projektionsobjektivs ist der erste
Krafteintrag parallel zu der lokalen optischen Achse der ersten
Linse ausführbar.
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Hierbei
wirken die Kräfte
senkrecht zu einer Oberfläche
der Linse. Hierbei kann es sich sowohl um die bildseitige Oberfläche der
ersten Linse, als auch um die objektseitige Oberfläche der
ersten Linse handeln.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der
zweite Krafteintrag senkrecht zur lokalen optischen Achse.
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Hierbei
treten die Kräfte
parallel zu der Oberfläche
der ersten Linse auf. Die Aktuatoren können beispielsweise am Umfang
der Linse angeordnet sein und so an den jeweiligen Positionen der
Aktuatoren den gewünschten
Krafteintrag realisieren und so zur Verformung führen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der
erste Momenteintrag tangential zu einem Umfang der ersten Linse.
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Durch
tangentiale Momente können
andere Verformungen der ersten Linse realisiert werden als durch Kräfte, die
senkrecht oder parallel zur lokalen optischen Achse der Linse in
diese eingetragen werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite
Momenteintrag radial realisierbar.
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Vorteilhafterweise
werden radiale Momente am Umfang der Linse eingebracht. Durch die
Kombination von Momenten, die radial bzw. tangential zur ersten
Linse eingebracht werden und/oder dem Einbringen von Kräften, die
sowohl senkrecht als auch parallel zur lokalen optischen Achse der
ersten Linse gerichtet sind, können
vorteilhafterweise komplexe Verformungen der ersten Linse realisiert
werden. Hierbei wird beispielsweise an dem ersten Aktuator eine
Kraft senkrecht zur lokalen optischen Achse der ersten Linse realisiert
und an dem zweiten Aktuator ein Moment tangential zum Umfang der
ersten Linse.
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Es
können
auf diese Weise unterschiedliche Verhältnisse der niedrigen und der
höheren
Ordnungen realisiert werden. Beispielsweise kann durch axiale Kräfte ein
anderes Verhältnis
von Z5/Z12 erzeugt werden als durch tangentiale Momente.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind der
erste Aktuator und der zweite Aktuator umfänglich an der ersten Linse
und um 180° versetzt
angeordnet.
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Somit
stehen sich der erste Aktuator und der zweite Aktuator diametral
gegenüber,
wobei der erste Aktuator einen anderen Kraft- und/oder Momenteintrag
erfährt
als der zweite Aktuator.
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Hierdurch
können
auf einfache Weise symmetrische Verformungen der Linse erzielt werden.
Somit können
symmetrisch über
die Fläche
der Linse verteilte Aberrationen, beispielsweise Astigmatismus und/oder Koma,
gezielt mittels der Verformung der Linse korrigiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein dritter
Aktuator vorgesehen, der umfänglich
an der ersten Linse angeordnet ist.
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Durch
den dritten Aktuator kann ein zusätzlicher Kraft- und/oder Momenteintrag
auf die erste Linse erfolgen. Somit ist eine Verformung höherer Komplexität realisierbar.
Hierbei kann der Eintrag von Kräften und/oder
Momenten entweder senkrecht oder parallel zur lokalen Achse der
Linse erfolgen und/oder ein Momenteintrag tangential oder radial
sein. Wichtig ist hierbei, dass mindestens zwei verschiedene Arten
von Kräften
und/oder Momenten mittels der drei Aktuatoren auf die Linse übertragen
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein vierter
Aktuator vorgesehen, der umfänglich
an der ersten Linse angeordnet ist.
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Vier
Aktuatoren erlauben eine höhere
Komplexität
der Verformung. Durch den Eintrag von unterschiedlichen bzw. verschiedenen
Kräften
und/oder Momenten kann eine Welligkeit auf der Oberfläche der
Linse erzeugt werden, die sowohl niedrige radiale Ordnungen als
auch höhere
radiale Ordnungen realisiert. Hierbei können die Kräfte im Wesentlichen senkrecht
und/oder parallel zur lokalen optischen Achse der Linse ausgerichtet
sein und/oder die Momente tangential und/oder radial eingebracht
werden. Komplexe Verformungen der Linse sind realisierbar, wenn
mindestens zwei verschieden Arten von Kräften und/oder Momenten der oben
erwähnten
Art realisiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der dritte
Aktuator und der vierte Aktuator um 180° versetzt angeordnet.
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Somit
liegen der dritte und der vierte Aktuator sich diametral gegenüber und
der jeweilige Kraft und/oder Momenteintrag ebenso.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind weitere
Aktuatoren vorgesehen, die jeweils umfänglich an der ersten Linse
angeordnet sind, wobei die Aktuatoren mindestens zwei unterschiedliche
Krafteinträge
und/oder Momenteinträge
realisieren, und wobei die Kräfte
ausgewählt
sind aus einer Gruppe von Kräften,
umfassend Kräfte,
die im Wesentlichen parallel und/oder senkrecht zur lokalen optischen
Achse der ersten Linse ausgerichtet sind und/oder die Momenteinträge ausgewählt sind
aus einer Gruppe von Momenten, umfassend radiale und/oder tangentiale
Momente.
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Auf
diese Weise wird mittels der Aktuatoren eine komplexe Verformung
der ersten Linse realisiert.
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Mit
drei Aktuatoren, die jeweils parallel zur lokalen optischen Achse
der Linse ausgerichtet sind, wird die Ebene der Linse festgelegt.
Durch Einbringen von Kräften
an drei Aktuatoren kann die Linse in Z-Position, also entlang der
lokalen optischen Achse, sowie in zwei Kipp-Achsen positioniert
werden. Durch die Einführung von
weiteren Aktuatoren wird dieses mechanisch eindeutig bestimmte Prinzip
um einen erweitert, und die Linse kann wellig deformiert werden.
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Somit
lassen sich mit diesem Prinzip auf einer Linse gezielt Zwei- oder
Mehrwelligkeiten, sowie eine Linearkombination dieser erzeugen.
Dies ist vorteilhaft gegenüber
der Verwendung von zwei Aktuatoren, bei der nur eine Zweiwelligkeit
mit fester Orientierung realisierbar ist.
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Somit
sind Aktuatoren mit jeweils zwei Aktuatorelementen vorgesehen. Bevorzugt
sind vier und mehr Aktuatoren vorgesehen, und es können mit
einer solchen Anordnung Astigmatismen höherer Ordnung korrigiert werden.
Vorzugsweise wird eine Abberation, die durch die Zernike-Polynome
Z5 und Z10 beschrieben wird, korrigiert. Hierbei ist es vorteilhaft,
dass die einzelnen Aktuatoren unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
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Ferner
bleibt anzumerken, dass die Anordnung der jeweiligen Aktuatoren
am äußeren Umfang
der Linse vorgesehen ist, wobei das erste Aktuatorelement jeweils
oberhalb der Linse und das zweite Aktuatorelement unterhalb der
Linse angeordnet sind. Die Position der Aktuatorelemente ist in
gewissen Grenzen frei wählbar,
solange eine Verformung der Linse erzielt wird. Auf diese Weise
lässt sich
beispielsweise eine Kompensation von Astigmatismen verschiedener
radialer Welligkeiten erreichen.
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Hiermit
können
bevorzugt Aberrationen höherer
Ordnung, wie solche mit n = 2, n = 3, n = 4, mittels Verformung
der Linse korrigiert werden.
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Je
nachdem, wie viele Aktuatoren der Manipulator aufweist, können einzählige (einwellige),
zweizählige
(zweiwellige), dreizählige
(dreiwellige) oder allgemein n-zählige (n-wellige)
Verformungen bzw. Verbiegungen erzeugt werden, um entsprechend einwellige,
zweiwellige, dreiwellige oder allgemein n-wellige Aberrationen durch
Verformen der aktiv verformbaren Linse zumindest teilweise zu korrigieren.
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Die
Anordnung der Aktuatoren ist derart gewählt, dass sich jeweils zwei
Aktuatoren diametral gegenüberliegen.
In der einfachsten Ausgestaltung sind zwei Aktuatoren vorgesehen,
die Kräfte
in dieselbe Richtung erzeugen und somit eine Deformierung/Verbiegung
der Linse an zwei diametral angeordneten Orten erzielen.
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Jeweils
benachbarte Aktuatoren erzeugen Kräfte in entgegengesetzter Richtung,
so dass hiermit die n-zählige
Verformung bzw. Verbiegung der Linse erzeugt werden kann.
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Kräfte in axialer
Richtung, d.h. parallel der optischen Achse der ersten Linse, sind
deshalb vorteilhaft, da sie gezielt die Durchbiegung der Linse an
dem Ort, an dem der Aktuator angeordnet ist, einbringen. Im Stand
der Technik sind aktive Linsen beschrieben, bei denen lediglich
Druckkräfte
erzeugt werden, die nur in einer asymmetrischen Dickenänderung
resultieren. Somit lassen sich durch die axial eingebrachten Kräfte die durch
die Temperaturverteilung und/oder Kompaktierung resultierenden Bildfehler
einfach und zuverlässig
korrigieren. Insbesondere lassen sich Bildfehler niederer Ordnung,
aber auch Bildfehler höherer
Ordnung korrigieren.
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Ebenfalls
ist die Korrektur von Bildfehlern, die aus Fertigungsfehlern resultieren,
durch das erfindungsgemäße Projektionsobjektiv
möglich.
Man kann die einzelnen Linsen beispielsweise überkompensieren, d.h. Verformungen,
wie sie aus dem Temperatureintrag resultieren, bewusst in eine andere
Richtung unsymmetrisch machen. Auf diese Weise ergibt sich dann
insgesamt eine Kompensierung des ganzen Projektionsobjektivs und
somit der Belichtungsanlage.
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Deshalb
lässt sich
das erfindungsgemäße Projektionsobjektiv
besonders vorteilhaft in der Mikrolithographie einsetzen, da bei
der zunehmenden Verkleinerung der abzubildenden Strukturen auftretende
Bildfehler besonders gravierende Auswirkungen auf die Genauigkeit
der Maske haben und deshalb minimiert werden müssen. Ebenfalls lassen sich
die eingangs erwähnten
Kompaktierungseffekte, die durch Materialalte rung auftreten, gezielt
durch die Verformung der Linse und den axialen Eintrag der Kräfte vorteilhaft
korrigieren.
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Je
nachdem, wie viele Aktuatoren an dem Umfang der Linse angeordnet
werden, ist es möglich,
die Art der komplexen Verformung zu realisieren und zu beeinflussen.
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An
dieser Stelle sei betont, dass die oben genannten Aktuatoren nicht
nur auf Linsen, sondern auch auf Spiegel angewandt werden können, wobei
die Anwendung von Kräften
und/oder Momenten am Rand eines Spiegels eine Möglichkeit der Manipulation
des Spiegels darstellt. Die Manipulation kann natürlicherweise lediglich
auf der Rückseite
des Spiegels möglich
sein.
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Es
ist anzunehmen, dass die Kräfte
und/oder Momente vom Aktuator auf die Linse entweder direkt oder
auch mit Hilfe eines Innenrings oder mit Hebelgeometrien übertragen
werden können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder
der Aktuatoren des Manipulators der ersten Linse einen eigenen Steuer-
und/oder Regelkreis auf.
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Hierdurch
kann jeder Aktuator separat angesteuert werden, und eine asymmetrische
Verformung der Linse kann realisiert werden. Auch eine Kippung der
Linse ist realisierbar. Die Kippung der Linse ist dann notwendig,
wenn aufgrund nicht vorhergesehener Verkippungen der Linse diese
korrigiert werden müssen.
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Jedem
Aktuator kann hierbei eine eigene Steuer- und/oder Regelungseinheit
zugeordnet werden, die den jeweiligen Aktuator ansteuert. Somit
ist der Betrag, d.h. die Größe des Kraft-
und/oder Momenteintrags und dessen Richtung relativ zur optischen
Achse der Linse, für
jeden Aktuator separat einstellbar und auch steuer- und/oder regelbar.
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Es
ist aber auch möglich,
eine Steuer- und/oder Regelungseinheit zur Ansteuerung und Regelung
aller Aktuatoren vorzusehen und jedem Aktuator einen eigenen Steuer- und/oder Regelungskreis
in der Steuer- und/oder Regelungseinheit zuzuordnen.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass die Aktuatoren paarweise oder in größeren Verbünden ansteuerbar sind. Dies
wird ermöglicht,
indem die Steuer- und Regelkreise mehrerer Aktuatoren, insbesondere
paarweise, zusammengeschaltet werden. Im einfachsten Falle können dann
mehrere Aktuatoren von demselben Steuer- und/oder Regelkreis angesteuert
werden, falls diese dieselben Kraft- und/oder Momenteinträge realisieren
sollen. Ein anderer Steuer- und Regelkreis kann eine andere Gruppe
von Aktuatoren steuern und regeln.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist mittels der komplexen Verformung der ersten Linse
eine Aberration des Projektionsobjektivs bedingt durch thermische
Erwärmung
mindestens einer der Linsen aus der Mehrzahl von Linsen kompensierbar.
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Da
während
des Betriebes eines Projektionsobjektivs, insbesondere durch die
Verwendung von leistungsstarken Lasern als Beleuchtungsquelle für die Maske,
eine Erwärmung
des Gesamtsystems erfolgt, führt diese
zu einer Erwärmung
und somit zu einer Verformung/Brechungsindexänderung einzelner Linsen im
Projektionsobjektiv.
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Deshalb
ist es notwendig, die Verformung, die während des Betriebs erfolgt,
auch während
des Betriebs zu korrigieren. Dies ist möglich durch die Verwendung
von Aktuatoren, durch die eine komplexe Verformung der ersten Linse
realisierbar ist. Bevorzugt wird die komplexe Verformung der Linse
derart gewählt,
dass die Verformungen der Linse durch Erwärmung gerade kompensiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder
Aktuator ein erstes Aktuatorelement und ein zweites Aktuatorelement
auf.
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Der
erste Aktuator und der mindestens zweite Aktuator des ersten Manipulators
der ersten Linse erlauben es, die erste Linse an mindestens zwei
Stellen durch den Eintrag von Kräften
zu verformen. Im Allgemeinen ist diese Verformung durch eine Durchbiegung
der Linse erzielbar, wobei die Größe der Durchbiegung dabei so
gewählt
wird, dass die Bildfehler, die durch die oben erwähnte Materialerwärmung bzw.
Kompaktierung auftreten, weitgehend kompensiert werden.
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Mit
den erfindungsgemäßen Aktuatoren
kann die Linse gezielt um einige hundert Nanometer bis Mikrometer
deformiert werden.
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Dadurch,
dass der erste Aktuator an einem ersten Ort, vorzugsweise am Umfang
der Linse, angeordnet ist und der zweite Aktuator an einem zweiten
Ort angeordnet ist, können
an zwei Orten am Umfang der Linse Kräfte auf die Linse ausgeübt werden,
die die Verformung der Linse realisieren, wobei die Kräfte vorzugsweise
Druck- oder Zugkräfte
sein können.
Es ist auch denkbar, dass Torsionskräfte auf die Linse übertragen
werden und auf diese Weise die Verformung erzielen. Hierbei bestimmt
neben dem Kraft- und/oder Momenteintrag auch die Art der Linse die
Verformung.
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Ein
erstes Aktuatorelement und ein zweites Aktuatorelement des jeweiligen
Aktuators erlauben es, Kräfte
an einen Ort des Umfangs der Linse, aber an zwei unterschiedlich
angeordneten Punkten bezüglich
der optischen Achse der Linse, auf diese zu übertragen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das erste
Aktuatorelement objektseitig an der ersten Linse angeordnet und
das zweite Aktuatorelement bildseitig an der ersten Linse.
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Hierbei
ist vorteilhaft, dass die Kräfte
und/oder Momente auf beiden Seiten der Linse eingebracht werden
können.
Dies gewährleistet
eine hohe Flexibilität.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Kräfte und/oder
Momente mittels der Aktuatoren und der Aktuatorelemente in Richtung
parallel und/oder senkrecht zur lokalen optischen Achse und/oder
Momente in axialer Richtung und/oder tangentialer Richtung in die
erste Linse einbringbar.
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Hierdurch
können
vorteilhafterweise komplexe Verformungen der ersten Linse realisiert
werden, die die Verformungen, hervorgerufen durch thermische Effekte
im Projektionsobjektiv oder durch Materialveränderungen der Linsen im Projektionsobjektiv,
kompensieren.
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Hierbei
ist vorteilhaft, dass die Art der Kräfte, die mittels der Aktuatorelemente
auf die Linse übertragen werden,
gleich oder verschieden im Betrag sein können, egal ob sie vom ersten
Aktuatorelement oder vom zweiten Aktuatorelement ausgeübt werden.
Hierbei ist die Richtung des Krafteintrags unterschiedlich. Das
erste Aktuatorelement übt
eine Kraft von oben auf die Linse aus, das zweite Aktuatorelement
von unten, also an unterschiedlichen Punkten.
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Beispielsweise,
wenn die Linse an dem Ort des Aktuators nach oben gebogen werden
soll, werden die unterhalb der Linse angeordneten Aktuatorelemente
aktiv, und die oberhalb der Linse angeordneten Aktuatorelemente
sind nicht aktiv; soll die Linse nach unten gebogen werden, sind
die oberhalb der Linse angeordneten Aktuatorelemente aktiv, und
die unterhalb der Linse angeordneten Aktuatorelemente nicht aktiv.
Hierbei können
vorzugsweise Druckkräfte
von den Aktuatorelementen ausgeübt
werden. Somit können
die Aktuatorelemente einfach ausgelegt werden, da sie nur eine Art
von Kräften
ausführen
müssen.
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Aktuatoren
eines Manipulators eines Projektionsobjektives, die jeweils ein
erstes und ein zweites Aktuatorelement aufweisen, werden auch als
eigenständige
Erfindung angesehen, d.h. auch ohne diejenigen Merkmale des Anspruchs
1, wonach der Krafteintrag und/oder Momenteintrag der mindestens
zwei Aktuatoren des Manipulators unterschiedlich ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass
mindestens eine zweite Linse, eine lokale optische Achse aufweisend,
mit einem zweiten Manipulator vorgesehen ist, wobei der zweite Manipulator
einen ersten und mindestens einen zweiten Aktuator aufweist, wobei
mittels des ersten Aktuators ein erster Krafteintrag und/oder Momenteintrag
realisierbar ist und mittels des zweiten Aktuators ein zweiter Krafteintrag
und/oder Momenteintrag realisierbar ist, wobei der erste Krafteintrag
und/oder Momenteintrag und der zweite Krafteintrag und/oder Momenteintrag
verschieden sind.
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Mittels
der verschiedenen Krafteinträge
und/oder Momenteinträge
ist eine komplexe Verformung der zweiten Linse realisierbar.
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Die
Korrektur von Aberration mittels einer ersten Linse und einer zweiten
Linse ist vorteilhaft, da auf diese Weise Bildfehler niedriger Ordnung
und Bildfehler höherer
Ordnung unabhängig
voneinander korrigierbar sind. Dies beruht darauf, dass bei der
Korrektur mit nur einem optischen Element, also einer Linse, die niedrigen
und die höheren
Ordnungen der Bildfehler voneinander linear abhängig sind. Eine sinnvolle Optimierung
der Korrektur ist nur schwer möglich,
da, wenn beispielsweise die niedriger Ordnung, beispielsweise ein zweiwelliger
Fehler, korrigiert wird, die höhere
Ordnung, also beispielsweise ein dreiwelliger oder vierwelliger Fehler,
im Bildfehler überkompensiert
wird.
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Durch
eine erste Linse und eine zweite Linse, wobei beide Linsen mittels
Aktuatoren deformierbar sind, besteht die Möglichkeit, die niedere Ordnung
und die höheren
radialen Ordnungen unabhängig
voneinander einzustellen. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Verhältnisse
von radialer niedriger Ordnung zu höherer radialer Ordnung unterschiedliche
Vorzeichen aufweisen, aber vom Betrag der eingetragenen Kraft gleich
sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der
erste Krafteintrag parallel zu einer lokalen optischen Achse der
zweiten Linse.
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Der
erste Krafteintrag ist somit senkrecht zu einer Oberfläche der
zweiten Linse gerichtet. Hierbei kann es sich sowohl um die bildseitige
Oberfläche
als auch um die objektseitige Oberfläche der zweiten Linse handeln.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite
Krafteintrag senkrecht zur lokalen optischen Achse realisierbar.
-
Der
Krafteintrag erfolgt somit parallel zu der Oberfläche der
zweiten Linse.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der erste
Momenteintrag tangential zu einem Umfang der zweiten Linse realisierbar.
-
Tangentiale
Momente sind beispielsweise Drehmomente, die in die Linse eingetragen
werden. Hiermit kann eine Welligkeit auf der Oberfläche der
Linse im Verhältnis
zu den anderen Linsen des Projektionsobjektivs verändert werden,
und somit zu einer Korrektur der Aberrationen beitragen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite
Momenteintrag radial realisierbar.
-
Radiale
Momente wirken symmetrisch zur lokalen optischen Achse der Linsen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der erste und der zweite
Aktuator umfänglich
an der zweiten Linse und um 180° versetzt
angeordnet.
-
Somit
können
symmetrische Deformationen vorteilhafterweise realisiert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein dritter
Aktuator vorgesehen, der umfänglich
an der zweiten Linse angeordnet ist.
-
Mit
drei Aktuatoren wird die Ebene der Linse festgelegt, und durch Eintrag
von Kräften
und/oder Momenten an den drei Aktuatoren können Verformungen an zwei Kipp-Achsen
realisiert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein vierter
Aktuator vorgesehen, der umfänglich
an der zweiten Linse angeordnet ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind der
dritte Aktuator und der vierte Aktuator um 180° versetzt angeordnet.
-
Es
sind vier Aktuatoren, die jeweils um 90° versetzt angeordnet sind, am
zweiten Manipulator angeordnet, die somit komplexe Verformungen
an der zweiten Linse realisieren können.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind weitere
Aktuatoren vorgesehen, die jeweils umfänglich an der zweiten Linse
angeordnet sind, wobei mittels der Aktuatoren mittels mindestens zweier
unterschiedlicher Krafteinträge
und/oder Momenteinträge
der Aktuatoren eine komplexe Verformung der zweiten Linsen realisierbar
ist.
-
Die
komplexen Verformungen der zweiten Linse kompensieren vorteilhafterweise
die optische Wirkung – die
Aberrationen –,
die durch eine Störung
aufgrund thermischer Erwärmung
oder Materialveränderungen
aufgrund von Alterung der Linse im Projektionsobjektiv entstanden
sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder
Aktuator des Manipulators der zweiten Linse einen eigenen Steuer-
und/oder Regelkreis auf, so dass jeder Aktuator separat ansteuerbar
ist.
-
Hierdurch
können
vorteilhafterweise asymmetrische Verformungen der zweiten Linse
realisiert werden. Sind beispielsweise zwei Aktuatoren umfänglich an
der zweiten Linse angeordnet, kann eine Kippung realisiert werden,
indem jeder Aktuator separat angesteuert wird. Hierzu ist jedem
Aktuator ein eigener Steuer- und/oder Regelkreis in einer Steuer-
und Regelungseinheit zugeordnet. Hierbei können alle Aktuatoren einer Steuer-
und Regelungseinheit zugeordnet sein, die jeweils eine Untereinheit
besitzt, so dass jeder Aktuator einem eigenen Steuer- und/oder Regelkreis
zugeordnet ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder
Aktuator ein erstes Aktuatorelement und ein zweites Aktuatorelement
auf, wobei das erste Aktuatorelement bildseitig an der ersten und/oder zweiten
Linse und das zweite Aktuatorelement objektseitig zu der ersten/oder
zweiten Linse angeordnet ist.
-
Hiermit
können
sowohl an der ersten Linse als auch an der zweiten Linse Kräfte und/oder
Momente von der bildseitigen Oberfläche der ersten Linse und/oder
der zweiten Linse und/oder der objektseitigen Oberfläche einer
der beiden Linsen eingebracht werden. Die Möglichkeiten, komplexe Verformungen
zu realisieren, sind somit sehr vielfältig.
-
Dies
bedeutet, dass jeweils unterschiedliche Aktuatorelemente aktiv sind.
Beispielsweise soll ein Krafteintrag mit positivem Vorzeichen erzielt
werden, wird das obere Aktuatorelement aktiv, und eine Kraft, an dieser
Stelle auf die Linse nach unten gerichtet, resultiert daraus; ist
ein negatives Vorzeichen gewünscht,
wird das zweite, also das untere Aktuatorelement, aktiv, und eine
nach oben gerichtete Kraft resultiert daraus. Somit ist es auch
besonders vorteilhaft, dass sowohl negative Linsen als auch positive
Linsen (Zerstreuungslinsen und Sammellinsen) korrigierbar sind.
Hierbei ist festzuhalten, dass Linsen an verschiedenen Positionen
im Projektionsobjektiv verschiedene Korrekturen der Aberrationen
erzeugen. Hierbei kann es sich um optisch konjugierte oder nicht
konjugierte Positionen handeln.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mittels
der Verformung der ersten Linse und/oder der zweiten Linse eine
Aberration des Projektionsob jektivs durch thermische Erwärmung und/oder
Materialveränderung
einer der Linsen aus der Mehrzahl von Linsen kompensierbar ist.
-
Hierbei
ist vorteilhaft, dass auch für
die zweite Linse höherer
Ordnungen die Bildfehler korrigierbar sind, da mittels mehrerer
Aktuatoren auch höhere
Ordnungen der Verformung erzeugbar sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedes
Aktuatorelement pneumatisch bewegbar.
-
Die
pneumatische Ansteuerung ist vorteilhaft, da es sich hierbei um
ein einfaches mechanisches Prinzip handelt, welches keine Führung benötigt und
deshalb weitgehend reibungs- und verschleißfrei ist. Ferner kann die
Verstellung der Aktuatorelemente mit hoher Verstellgeschwindigkeit
erfolgen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedes
Aktuatorelement hydraulisch, mechanisch und/oder elektrisch und/oder
magnetisch bewegbar.
-
Hydraulische
Bewegungselemente sind weit verbreitet und somit kostengünstig und
in großer
Stückzahl
verfügbar.
-
Mechanische
Bewegungselemente sind beispielsweise über Hebelkonstruktionen verfügbar und
weisen eine hohe Flexibilität
bezüglich
der geometrischen Anordnung beweglicher Teile auf. Elektrische Vorrichtungen
zur Bewegung von Aktuatoren sind auf mechanisch kleinem Raum realisierbar.
Im Allgemeinen weisen solche Antriebe ein Getriebe, z.B. ein Linear-
oder Hebelgetriebe für
Unter- oder Übersetzung,
auf. Hierbei können
in vorteilhafter Weise Festkörpergelenke
eingesetzt werden. Mittels Piezos können insbesondere sehr kleine
Bewegungen der Aktuatorelemente realisiert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die erste Linse und/oder
gegebenenfalls die zweite Linse aus der Vielzahl von Linsen mittels
einer Mehrzahl, am Umfang der jeweiligen Linse angeordneter Halteelemente
gelagert und die Halteelemente sind mit einem Tragring verbindbar.
-
Eine
punktuelle Lagerung der Linse ist somit realisiert. Hierbei bestimmt
die Anzahl der Halteelemente die Anzahl der Lagerungspunkte der
Linse. Eine größere Anzahl
von Halteelementen erlaubt eine komplexere Deformation der Linse
als eine kleinere Anzahl von Haltepunkten.
-
Die
Halteelemente sind mit dem Tragring verbunden, wobei die Halteelemente
und der Tragring einstückig
ausgelegt sein können.
-
Der
Tragring liefert eine gemeinsame Basis für die Halteelemente, wobei
die Halteelemente mit dem Tragring lösbar oder nicht-lösbar verbunden
sind. Eine lösbare
Verbindung hätte
den Vorteil, dass einzelne Halteelemente austauschbar sind.
-
Es
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die jeweiligen Aktuatoren, die
den jeweilige Kraft- und/oder Momenteintrag an der Linse realisieren,
mit dem Tragring oder den jeweiligen Halteelement in Wirkverbindung treten.
Hierbei wird der Kraft- und/oder Momenteintrag auf die Linse jeweils
mittels der Halteelemente realisiert, die vorzugsweise in vertikaler
Richtung bewegbar sind.
-
Hierbei
ist vorteilhaft, dass eine exakte Wahl eines Ortes des Kraft- und/oder
Momenteintrages mittels der Halteelemente realisiert ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind mindestens zwei Kontaktflächen zwischen
der Linse und jedem der Halteelemente vorgesehen und die Kontaktflächen sind
im Wesentlichen gegenüberliegend
angeordnet. Vorzugsweise ist die erste Linse und/oder die zweite
Linse aus der Mehrzahl von Linsen mittels mindestens vier Halteelementen
gelagert, und eine axiale und eine radiale Lage der Linse ist auf
diese Art einstellbar.
-
Die
erste Linse und/oder die zweite Linse lassen sich somit lagestabil
halten. Die Kräfte
zur gezielten Deformation sind auf die erste und/oder zweite Linse übertragbar,
ohne dass eine stoffschlüssige
Verbindung, beispielsweise mittels Klebeverbindung, angewandt werden
muss. Hierdurch können
größere Einträge von Kräften und/oder
Momenten realisiert werden, da diese bei Klebeverbindungen beispielsweise
durch die relativ geringe Festigkeit der zur Verfügung stehenden
Kleber begrenzt sind.
-
Somit
ist die Lagerung der ersten und/oder zweiten Linse in dem Tragring
mit den Halteelementen geeignet für Projektionsobjektive der
höchsten
Anforderungen.
-
Ferner
ist vorteilhaft, dass die Lösung
sehr einfach ist und wenige Einzelteile benötigt werden.
-
Die
Kräfte
und/oder Momente, die die Deformation der ersten und/oder zweiten
Linse realisieren, greifen vorteilhafterweise direkt am Halteelement
an. Dadurch ist der Kraftfluss sehr kurz, und es befinden sich keine
Stoffe wie Kleber oder Lot, die durch Belastung zu Kriecheffekten
neigen, zwischen Krafteintrag und Linse.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine erste Kontaktfläche der
mindestens zwei Kontaktflächen
objektseitig angeordnet und eine zweite Kontaktfläche bildseitig
an der Linse angeordnet, wobei die erste Kontaktfläche mit
einer objektseitigen Randfläche
der Linse in Kontakt steht und die zweite Kontaktfläche mit
einer bildseitigen Randfläche
der Linse in Kontakt steht.
-
Hierbei
ist vorteilhaft, dass die Linse zwischen der ersten und der zweiten
Kontaktfläche
gelagert ist. Dies resultiert in einer stabilen Lagerung der Linse
zwischen den beiden Kontaktflächen,
so dass ein Kraft- und/oder Momenteintrag auf die erste Kontaktfläche und/oder
die zweite Kontaktfläche
erfolgen kann.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung erfolgt der Kraft- und/oder
Momenteintrag jeweils mittels des Aktuators an dem jeweiligen Halteelement.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das jeweilige Halteelement
direkt mit dem Tragring verbindbar.
-
Hierbei
könnte
beispielsweise eine nicht-lösbare
Verbindung der Halteelemente mit dem Tragring realisiert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Aktuator zwischen
dem Tragring und dem Haltering anordbar.
-
Hierdurch
ist eine direkte Einleitung von Kräften und/oder Momenten auf
das jeweilige Halteelement einfach realisierbar.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Halteelemente
jeweils eine Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung die erste Kontaktfläche und
die zweite Kontaktfläche
aufweist und eine objektseitige und eine bildseitige Randfläche der
jeweiligen Linse in der Ausnehmung gelagert ist.
-
Die
Ausnehmung weist vorzugsweise eine V-Nut mit einer ersten, die erste
Kontaktfläche
bildenden Flanke und einer zweiten, die zweite Kontaktfläche bildenden
Flanke auf. Hierbei steht jeweils eine Flanke der V-Nut mit einem
umlaufenden Radius der ersten Linse und/oder der zweiten Linse in
Kontakt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Halteelemente
jeweils eine Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung die erste Kontaktfläche und
die zweite Kontaktfläche
aufweist und eine objektseitige und eine bildseitige Randfläche der
jeweiligen Linse in der Ausnehmung gelagert sind.
-
Hiermit
kann die Linse in den Halteelementen gelagert werden. Die Halteelemente
sind vorzugsweise austauschbar, und es können verschiedene Ausführungsformen
der Halteelemente zur Lagerung verwendet werden, wobei ein Austausch
des Halteelements relativ einfach und kostengünstig durchzuführen ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die erste und die zweite
Kontaktfläche
an dem Umfang der jeweiligen Linse angeordnet, und das jeweilige
Halteelement ist in einer durch die erste und die zweite Kontaktfläche gebildeten
Ausnehmung gelagert.
-
Hierbei
können
einfache Halteelemente, wie beispielsweise stiftförmige Halteelemente
mit der ersten und der zweiten Kontaktfläche, verwendet werden, und
die Ausnehmung wird in die jeweilige Randfläche der Linse eingebracht.
-
Dies
könnte
möglicherweise
eine stabilere Lagerung der Linse mittels der Halteelemente ermöglichen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das jeweilige Halteelement
eine Kontaktfläche
zwischen der Linse und dem Halteelement auf.
-
Die
Linse kann somit entweder auf dem Halteelement gelagert werden und
wird aufgrund ihres Gewichtes in ihrer Position relativ zu dem Halteelement
gehalten oder sie kann auf einer Unterseite des Halteelementes mittels
einer stoffschlüssigen
Verbindung, bspw. eines Klebers oder Lotes befestigt werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Halteelement
zumindest einen, vorzugsweise auch einen ersten Schenkel und einen
zweiten Schenkel auf und der erste, vorzugsweise auch einem Schenkel
ist mit dem Tragring verbunden und die Linse ist mittels des zweiten
Schenkels gehaltert.
-
Das
Halteelement weist vorzugsweise somit eine im Wesentlichen L-förmige Gestalt
auf.
-
In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist zwischen dem ersten Schenkel des Halteelementes und der Linse
eine stoffschlüssige
Verbindung vorgesehen.
-
Somit
kann die Linse bspw. mittels einer Klebverbindung mit dem an dem
Halteelement befestigt werden. Bevorzugt ist hierbei die Befestigung
an einer Unterseite des Halteelements ermöglicht, so dass die Linse quasi
am Halteelement hängt
und das Halteelement welches mit dem Tragring verbunden ist, oberhalb
der Linse angeordnet ist. Dies kann aus Platzgründen vorteilhaft sein.
-
In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
erfolgt der Kraft- und/oder Momenteintrag auf die Linse jeweils
mittels eines Aktuators, der derart an dem Tragring angeordnet ist,
dass der Kraft- und/oder Momenteintrag auf den zweiten Schenkel
des Halteelementes übertragbar
ist.
-
Hierdurch
können
die Halteelemente bevorzugt einfach ausgelegt sein. Ein weiterer
Vorteil ist eine einstückige
Ausführung
der Halteelemente und des Tragrings, da der Tragring direkt mit
den Halteelementen verbunden ist und die Aktuatoren an dem Tragring
angreifen. Hierbei wird mittels der Aktuatoren ein Kraft- und/oder
Momenteintrag an einer festgelegten Position am Tragring ausgeübt und auf
das dieser Position zugeordnete Halteelement übertragen. Da das Halteelement
die Linse an einer örtlich
begrenzten Verbindungsstelle haltert, genannt Auflagerpunkt, ist
der Kraft- und/oder Momenteintrag lokal begrenzt. Somit sind mittels mehrerer
Halteelemente örtlich
begrenzte Kraft- und/oder Momenteinträge auf die Linse realisierbar,
indem die Aktuatoren an den jeweiligen Positionen des Tragrings
angeordnet sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Halteelement
ein erstes Messsystem auf, mittels dem der Kraft- und/oder Momenteintrag
auf den zweiten Schenkel des Halteelementes messbar ist.
-
Somit
ist es ermöglicht,
den Kraft- und/oder Momenteintrag den das Halteelement auf die Linse
ausübt,
zu überwachen.
-
Alle
vorstehend genannten Ausgestaltungen sind jedoch anstatt mit Halteelementen
mit zwei Schenkeln auch mit Halteelementen mit mehr als zwei Schenkeln
oder mit Halteelementen mit nur einem Schenkel realisierbar, wobei
im letzteren Fall das optische Element mit einer Seite oder einem
Ende des einen Schenkels verbunden ist und der Schenkel mit der
anderen Seite bzw. mit dem anderen Ende mit dem Tragring beweglich verbunden
ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Tragring ein
zweites Messsystem auf mittels dem die Position des Aktuators relativ
zum Tragring messbar ist.
-
Die
Position des Aktuators ist bspw. eine relative Längenänderung, induziert mittels
einer äußeren Ansteuerung.
Diese ermittelten Werte der Position des Aktuators relativ zum Tragring
können
mit bspw. in einer Datenbank abgelegten Sollwerten verglichen werden.
Somit kann die Funktion des Aktuators überwacht werden.
-
Im
einfachsten Fall können
die Aktuatoren Feingewindestifte sein. In einer aufwändigeren
Ausführung sind
die Aktuatoren Piezo-Verstellelemente, die in einen Regelkreis eingebunden
sind, der eine aktive Einflussnahme auf die Deformation der ersten
und/oder zweiten Linse ermöglicht.
Eine geforderte hohe Auflösung
der Deformation, d.h. entsprechend klein zu realisierende Unterschiede
im Kraft- und/oder
Momenteintrag, kann mittels eines Übersetzungsgetriebes realisiert
werden.
-
Es
ist auch eine andere Ausführungsform
denkbar, in der die Kontaktstelle zwischen der ersten und/oder der
zweiten Linse und dem jeweiligen Halteelement immer derart gestaltet
ist, dass ein Form- und Kraftschluss entsteht und die resultierende
Haltekraft radial zum Zentrum des optischen Elements gerichtet ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung weist der Tragring Tragringabschnitte
auf, wobei die Anzahl der Tragringabschnitte der Anzahl der Halteelemente
entspricht und die jeweiligen Tragringabschnitte mittels Festkörpergelenken
verbunden sind.
-
Durch
die Unterteilung des Tragrings in verschiedene Tragringabschnitte
ist es ermöglicht,
gezielt Abschnitte des Tragrings zu verformen. Ein Festkörpergelenk
ermöglicht
eine spielfreie Bewegung ohne Reibung und ohne Wartung, bzw. Schmierung,
da im Allgemeinen ein Festkörpergelenk
verschleißfrei
arbeitet. Aufgrund einer elastischen Verformung, erfolgt eine Relativbewegung
zwischen benachbarten Tragringabschnitten. Ein Festkörpergelenk
ist gekennzeichnet durch eine Stelle mit verminderter Biegesteifigkeit
und grenzt sich dadurch von den benachbarten Zonen, hier den Tragringabschnitten,
ab. Somit ist ein kinetisches Paar einstückig realisiert.
-
Die
verminderte Biegesteifigkeit wird in der Regel durch eine lokale
Querschnittsverringerung erzeugt, wobei die Querschnittsveränderung
unterschiedliche geometrische Formen aufweist. In der Regel weist
die Verjüngung
die Form eines Kreisbogens auf. Es sind aber auch Festkörpergelenke
mit sprungartig sich verringernden Querschnitten oder mit elliptischen
Querschnitten verwendbar, die zu einer jeweils anderen möglichen Relativbewegung
zwischen den Tragringabschnitten führen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine axiale und/oder
radiale Lage der jeweiligen Linse mittels der Halteelemente einstellbar.
-
Dies
kann beispielsweise notwendig geworden sein, wenn die axiale und/oder
radiale Lage der Linse aufgrund von Transport, Erwärmung, Erschütterung
und anderer Einflüsse
verstellt worden ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die Halteelemente
radial federnde Halteelemente.
-
Durch
ihre Federsteifigkeit ermöglichen
radial federnde Halteelemente eine genaue Einstellung der notwendigen
Haltekraft und können
beispielsweise thermische Ausdehnungsunterschiede zwischen der Linse und
den Halteelementen ausgleichen.
-
Die
radial federnden Halteelemente ermöglichen durch ihre Federsteifigkeit
in radialer Richtung eine genaue Einstellung der notwendigen Haltekraft
und können
thermische Ausdehnungsunterschiede zwischen den einzelnen Bauteilen,
hiermit sind die Linsen und die Fassung gemeint, ausgleichen. Somit
sind die radial federnden Halteelemente fest mit dem Tragring verbunden,
beispielsweise durch eine Schraubverbindung.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind mindestens zwei Halteelemente
in Richtung der lokalen Achse federnd vorgesehen.
-
Diese
zwei in Richtung der lokalen Achse federnden Halteelemente können mittels
Aktuatoren in Richtung der optischen Achse deformiert werden, so
dass die Linse eine Astigmatismus-ähnliche Deformation erfährt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind weitere Halteelemente
vorgesehen.
-
Hierbei
ist denkbar, dass die Anzahl der Halteelemente gleich der Anzahl
der an der ersten und/oder zweiten Linse umfänglich angeordneten Aktuatoren
ist.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe hinsichtlich eines Manipulators für ein erfindungsgemäßes Projektionsobjektiv
gelöst,
wobei der Manipulator mindestens einen Tragring, sowie einen ersten
und mindestens einen zweiten Aktuator aufweist, wobei mittels des
ersten Aktuators ein erster Krafteintrag und/oder Momenteintrag
realisierbar ist und mittels des mindestens zweiten Aktuators ein
zweiter Krafteintrag und/oder Momenteintrag realisierbar ist, wobei
der Krafteintrag und/oder Momenteintrag hinsichtlich zumindest eines
der Parameter: Stärke
des Kraft- und/oder Momenteintrags, Richtung des Krafteintrags relativ
zu einer lokalen optischen Achse des Tragrings, Richtung des Momenteintrags
relativ zu einem Umfang des Tragrings, unterschiedlich sind.
-
Dadurch,
dass sowohl Kraft- als auch Momenteinträge realisierbar sind, wobei
die Krafteinträge
beispielsweise parallel und/oder senkrecht zu einer Ebene des Manipulators
gerichtet sind und der erste und/oder der zweite Momenteintrag radial
und/oder tangential einbringbar sind, ist die Möglichkeit gegeben, den Tragring
des Manipulators wellig zu verformen. Die Richtung des Krafteintrags
kann aber auch derart sein, dass ein Kraftvektor des Krafteintrages
einen anderen Winkel als 0° oder
90° mit
der lokalen optischen Achse einschließt.
-
Diese
wellige Verformung kann sich auf die Linse übertragen, wenn die Linse mittels
einer Fassungstechnik mit dem Innenring verbunden ist. Durch die Übertragung
der Welligkeit von dem Innenring auf die Linse wird die Linse komplex
deformiert.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung des Manipulators weist der erste
Aktuator und/oder der zweite Aktuator ein erstes und ein zweites
Aktuatorelement auf, und das erste Aktuatorelement ist an der Oberseite
des Manipulators und das zweite Aktuatorelement an der Unterseite
des Manipulators angeordnet.
-
Mittels
der beiden Aktuatorelemente kann der innere Ring des Manipulators,
der eine Linse aufnimmt, von zwei Richtungen mittels Krafteintrag
verformt werden. Hierdurch wird die Linse verformt. Dies ermöglicht vorteilhafterweise
einen direkten Krafteintrag.
-
Hierbei
kann der Krafteintrag vorteilhafterweise von der bildseitigen, als
auch von der objektseitigen Oberfläche der Linse erfolgen. Der
Betrag des Krafteintrags kann gleich oder unterschiedlich sein,
da beide Aktuatorelemente vorzugsweise separat ansteuerbar sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Manipulators sind weitere
Aktuatoren mit jeweils einem ersten und einem zweiten Aktuatorelement
vorgesehen.
-
Hierdurch
lassen sich Verformungen höherer
Ordnung realisieren.
-
Durch
Aktuatorelemente sind komplexere Kraft- und/oder Momenteinträge auf die
Linse realisierbar.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind weitere Aktuatoren
mit jeweils einem ersten und einem zweiten Aktuatorelement vorgesehen.
-
Hierdurch
lassen sich komplexe Deformationen auf die Linse übertragen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Tragring einen
inneren Ring und einen äußeren Ring
auf.
-
Somit
ist sowohl die Funktion eines Stützrings,
auch Fassung genannt, als auch eine Halterung für die Halteelemente, realisiert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind mit dem Tragring verbindbare
Halteelemente vorgesehen, in denen eine Linse lagerbar ist, wobei
mindestens zwei Kontaktflächen
zwischen der Linse an jedem Halteelement vorgesehen sind und die
Kontaktflächen
im Wesentlichen gegenüberliegend
angeordnet sind.
-
Dadurch
ist eine sichere Halterung der Linse auf zwei Seiten (objektseitig
und bildseitig) realisiert.
-
Hierbei
ist vorteilhaft, dass es sich nicht um eine formschlüssige Verbindung
zwischen Linse und Innenring handelt. Die Kraft- und/oder Momenteinträge können mittels
Aktuatoren auf die Halteelemente übertragen werden, die den Tragring
so deformieren. Hierbei sind die Halteelemente bevorzugt radial
federnde Halte elemente, die eine V-Nut aufweisen, wobei jeweils
eine erste, die erste Kontaktfläche
bildende Flanke und eine zweite, die zweite Kontaktfläche bildende
Flanke der V-Nut mit einem umlaufenden, objektseitig und/oder bildseitig
angeordneten Radius der ersten und/oder zweiten Linse in Kontakt
steht.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung sind mit dem Tragring verbindbare
Halteelemente vorgesehen, mittels derer eine Linse lagerbar ist,
wobei die Halteelemente eine im Wesentlichen L-förmige Gestalt mit einem ersten
Schenkel und einem zweiten Schenkel aufweisen.
-
Der
erste Schenkel ist hierbei mit dem Tragring verbunden, wobei die
Verbindung lösbar
sein kann oder die Halteelemente einstückig mit dem Tragring verbunden
sein können.
Der zweite Schenkel realisiert die Lagerung der Linse. Somit erfolgt
der Kraft- und/oder
Momenteintrag jeweils lokal begrenzt an den Positionen an denen
der zweite Schenkel mit der Linse in Kontakt ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Halteelemente
mittels Festkörpergelenken mit
dem Tragring verbunden sind.
-
Festkörperelemente
erlauben eine spielfreie Verbindung zweier fester Partner, die unter
Krafteinfluss eine Relativbewegung ausführen.
-
Vorzugsweise
weist der Manipulator mindestens einen Tragring und mindestens vier
Halteelemente auf, wobei die erste Linse und/oder die zweite Linse
in den Halteelementen gelagert ist und eine axiale und radiale Lage
der jeweiligen Linse mittels der mindestens vier Halteelemente einstellbar
ist.
-
Bevorzugt
sind mindestens zwei Halteelemente in Richtung der lokalen optischen
Achse federnd ausgelegt. Ferner können weitere Halteelemente
vorgesehen sein. Ab einer Anzahl von acht Halteelementen ist eine
mehrwellige Deformation an der Linse möglich.
-
Diese
Deformierungen können
Zwei- oder Mehrwelligkeiten sowie eine Linearkombination dieser
erzeugen und somit die durch Erwärmung
beispielsweise erreichten Verformungen bzw. Brechungsindexänderungen
der Linse des Projektionsobjektives kompensieren.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe ferner hinsichtlich einer Mikrolithographieanlage, welche
ein erfindungsgemäßes Projektionsobjektiv
und/oder einen erfindungsgemäßen Manipulator
aufweist, gelöst.
-
Dadurch
sind verbesserte Abbildungseigenschaften der Maske auf das Substrat
realisierbar.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe außerdem
hinsichtlich eines Verfahrens zur Verbesserung der Abbildungseigenschaften
eines Projektionsobjektives gelöst,
wobei das Projektionsobjektiv eine Mehrzahl von Linsen aufweist,
die jeweils eine lokale optische Achse aufweisen, wobei Kräfte und/oder
Momente zur komplexen Verformung mindestens einer ersten Linse des
Projektionsobjektivs eingetragen werden, wobei die eingetragenen
Kräfte
und/oder Momente an jedem der mindestens zwei Orte der ersten Linse
eingetragen werden und hinsichtlich zumindest eines der Parameter:
Stärke
des Kraft- und/oder Momenteintrags, Richtung des Krafteintrags relativ
zur lokalen optischen Achse, Richtung des Momenteintrags relativ
zu einem Umfang der ersten Linse, unterschiedlich sind.
-
Hierbei
kann beispielsweise der Eintrag der Kräfte entweder parallel und/oder
senkrecht zur lokalen optischen Achse der ersten Linse erfolgen
und/oder der Eintrag der Momente entweder radial und/oder tangential
erfolgen.
-
Hierbei
ist vorteilhaft, dass durch den unterschiedlichen Eintrag von Kräften und/oder
Momenten an der Linse eine komplexe Verformung der ersten Linse
realisiert wird, die die Aberrationen, entstanden durch Wärmeeintrag
oder Materialkompaktierung, weitgehend korrigiert. Der unterschiedliche
Eintrag von Kräften und/oder
Momenten wird bevorzugt dadurch realisiert, dass er an jeweils zwei
Stellen eines Ortes und mindestens zwei Orten erfolgt. Insbesondere
Aberrationen, hervorgerufen durch thermische Störungen der Linse, also durch
Materialerwärmung
und dadurch bedingte Verformungen der Linse, werden korrigiert.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden die Kräfte und/oder
die Momente an weiteren Orten, wobei die Orte jeweils umfänglich an
der ersten Linse angeordnet sind und jeweils um 180° versetzt sind,
eingetragen.
-
Hierdurch
können
Verformungen höherer
Ordnung realisiert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist mindestens
eine zweite Linse des Projektionsobjektives verformbar, indem an
mindestens zwei Orten und auf zwei Arten Kräfte parallel und/oder senkrecht
zur lokalen optischen Achse der ersten und/oder der zweiten Linse
und/oder Momente radial und/oder tangential eingebracht werden.
-
Hierdurch
ist es möglich,
Verformungen niederer Ordnung und Verformungen höherer Ordnung unabhängig voneinander
zu korrigieren.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens sind die
erste und/oder die zweite Linse des Projektsobjektives verformbar,
indem der Kraft- und/oder Momenteintrag am Tragring erfolgt, wobei
die Orte des Kraft- und/oder Momenteintrages den Halteelementen
zugeordnet sind.
-
Hierdurch
ist eine örtlich
begrenzte und genau definierte Kraft- und/oder Momenteintragung
an der Linse realisiert.
-
Der
Kraft- und/oder Momenteintrag am Tragring wird auf das Halteelement übertragen,
wobei die Relativbewegung zwischen Tragring und Halteelement mittels
Festkörpergelenken,
die dem jeweiligen Halteelement zugeordnet sind, realisiert wird
und der Kraft- und/oder Momenteintrag mittels der Halteelemente
auf die Linse übertragen.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten
Zeichnung.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar
sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Anhand
ausgewählter
Ausführungsbeispiele
wird die vorliegende Erfindung nachfolgend näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung im Längsschnitt
entlang einer optischen Achse eines Projektionsobjektivs in einer
Mikrolithographieanlage;
-
1A beispielhaft
ein optisches Element mit lokaler optischer Achse, an dem veranschaulicht
ist, welche Kräfte
und Momente prinzipiell und vorteilhafterweise ausgeübt werden
können;
-
2 eine
schematische Darstellung eines optischen Elements, insbesondere
einer Linse, mit zwei Aktuatoren, dargestellt als Schnitt entlang
einer lokalen optischen Achse der Linse;
-
3 ein
optisches Element mit vier Aktuatoren, dargestellt als schräge Draufsicht;
-
4 ein
optisches Element in schematischer Darstellung in Draufsicht mit
mehreren Aktuatoren und resultierender Verformung des optischen
Elements;
-
4a)
bis 4c) beispielhaft ein optisches Element in schräger Draufsicht
in einer Graustufendarstellung des optisch genutzten Bereichs des
optischen Elements, wobei unterschiedliche Graustufen unterschiedliche
Verformungen des optischen Elements veranschaulichen;
-
5 eine
schematische Darstellung in Draufsicht eines optischen Elements
mit Manipulator und zwei Aktuatoren;
-
6 eine
schematische Darstellung in Draufsicht eines optischen Elements
mit Manipulator und vier Aktuatoren;
-
7 eine
schematische Darstellung in Draufsicht eines optischen Elements
mit einem Manipulator und sechs Aktuatoren;
-
8 eine
schematische Darstellung in Draufsicht eines Manipulators mit vier
Halteelementen;
-
9 eine
schematische, perspektivische Darstellung eines optischen Elements
mit Manipulator und drei Haltelementen;
-
10 eine
schematische, perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Halteelements;
-
11 eine
schematische, perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform
eines Halteelements;
-
12 eine
schematische Darstellung des Halteelements und des in dem Halteelement
gelagerten optischen Elements in einer Schnittdarstellung entlang
der optischen Achse;
-
13 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Halteelements in einer schematischen Schnittdarstellung entlang
der optischen Achse;
-
14 verschiedene
Ausführungsbeispiele
für die
Lagerung von dem optischen Element in dem Halteelement in Schnittdarstellung
entlang der optischen Achse;
-
15 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Halteelements in Schnittdarstellung;
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16 das
optische Element gelagert in dem Halteelement, mit einem ersten
Ausführungsbeispiel
eines an dem Halteelement angreifenden Aktuators in Schnittdarstellung
entlang der optischen Achse des optischen Elements;
-
17 das
optische Element, gelagert in dem Halteelement, und ein weiteres
Ausführungsbeispiel
eines an dem Halteelement angreifenden Aktuators in Schnittdarstellung
entlang der optischen Achse des optischen Elements;
-
18 das
optische Element, gelagert mittels des Manipulators mit Halteelementen
gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
in Schnittdarstellung entlang der optischen Achse des optischen
Elements; und
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19 eine
ausschnittsweise Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Manipulators, teilweise
im Schnitt.
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In 1 ist
ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehenes Projektionsobjektiv
für eine
Mikrolithographieanlage äußerst schematisch
dargestellt. Das Projektionsobjektiv 10 wird in einem mikrolithographischen
Herstellungsprozess zur Abbildung eines in einer Objektebene 12 angeordneten
Musters 14 auf ein in der Bildebe ne 16 angeordnetes
Substrat 18 (Wafer) verwendet. Das zur Abbildung des Musters 14 auf
das Substrat 16 benötigte
Licht wird von einer Lichtquelle 20, die beispielsweise
ein Laser ist, erzeugt und von einem Beleuchtungssystem 22 auf
das Muster 14 gerichtet, von dem aus dann das Licht in
das Projektionsobjektiv 10 eintritt.
-
Sofern
in der vorliegenden Beschreibung auf das Projektionsobjektiv 10 als
Abbildungsvorrichtung zum Abbilden des Musters 14 auf das
Substrat 18 Bezug genommen wird, versteht es sich, dass
ein Projektionsobjektiv im Sinne der vorliegenden Erfindung auch
als Teil des Beleuchtungssystems 22 realisiert sein kann.
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Die
Abbildung des Musters 14 auf das Substrat 18 erfolgt
in einem so genannten Scan-Verfahren, bei dem das Licht von der
Beleuchtungsoptik 22 durch einen Scanner-Schlitz 24 gerichtet
wird, dessen Schlitzbreite geringer ist als die Abmessung des Musters 14.
Um nach und nach das gesamte Muster 14 auf das Substrat 18 abzubilden,
wird das Muster 14 in eine Scan-Richtung 26 verfahren,
während
das Substrat 18, das auf einem Tisch 28 angeordnet
ist, in zur Scan-Richtung 26 entgegengesetzter Richtung 30 verfahren
wird. Je nachdem, ob das Projektionsobjektiv 10 eine 1:1-Abbildung oder eine
verkleinernde Abbildung des Musters 14 auf das Substrat 18 bewirkt,
wird das Substrat 18 mit der gleichen Geschwindigkeit wie
das Muster 14 oder einer um den Verkleinerungsfaktor reduzierten
Geschwindigkeit verfahren.
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Das
Projektionsobjektiv 10 ist während des Scan-Vorgangs ortsfest,
d.h. nur das Substrat 18 und das Muster 14 werden
relativ zum Projektionsobjektiv 10 verfahren.
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Das
Projektionsobjektiv 10 weist eine Mehrzahl optischer Elemente,
in der schematischen Darstellung vier optische Elemente 32, 34, 36, 38,
auf, die vorzugsweise als Linsen ausgebildet sind. Jede Linse weist
eine lokale optische Achse 40 auf, wobei in der Darstellung
dies die optische Achse des Projektionsobjektives ist.
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Die
Formgebung und die Anzahl der optischen Elemente 32 bis 38 sind
in 1 nur beispielhaft und schematisch gezeigt und
nicht auf die gezeigte Ausführung
beschränkt.
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Die
optischen Elemente 32 bis 38 sind entlang der
Lichtausbreitungsrichtung zwischen der Objektebene 12 und
der Bildebene 16 hintereinander angeordnet und besitzen
eine gemeinsame optische Achse. Hierbei verläuft die Lichtausbreitungsrichtung
gemäß 1 in
Richtung der z-Achse des dargestellten Koordinatensystems. Die Scan-Richtung 26 in 1 verläuft in Richtung
der x-Achse, und der Scanner-Schlitz 24 erstreckt sich
mit seiner langen Abmessung in Richtung der y-Achse.
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Allgemein
gesprochen weist das Projektionsobjektiv 10 je nach Mikrolithographieanlage
im Sinne des Lichtaustritts verschiedene optisch wirksame Baugruppen
auf. Hierbei sind rein dioptrische, rein katoptrische sowie katadioptrische
Baugruppen vorgesehen. Das Projektionsobjektiv 10 kann
jeweils mehrere Baugruppen aus den drei oben erwähnten Baugruppentypen aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße erste
Linse sowie die zweite Linse, wobei es sich hierbei um aktiv bewegbare/deformierbare
Linsen handelt, können
sowohl aus der dioptrischen, der katoptrischen als auch der katadioptrischen
Baugruppe gewählt
werden. Hierbei ist lediglich zu beachten, dass die erste Linse
und die zweite Linse aus unterschiedlichen Baugruppentypen gewählt werden.
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Neben
den Baugruppentypen unterscheiden sich die verwendeten Projektionsobjektive 10 auch
in der numerischen Apertur des Projektionsobjektivs 10.
Numerische Aperturen zwischen 0,8 und 1,5 sind hierbei typische
Werte für
die numerische Apertur.
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Ein
Beispiel für
die Anordnung der Linse eines Projektionsobjektivs, welches – im Sinne
des Lichtdurchtritts – folgende
Reihenfolge der optisch wirksamen Baugruppen beinhaltet, ist: einen
ersten, rein dioptrischen Teil mit positiver Brechkraft, eine Bikonkavlinse,
einen dritten rein dioptrischen Teil mit positiver Brechkraft, wobei
die erste Linse in dem ersten, dioptrischen Teil beinhaltet ist
und die zumindest zweite Linse in dem dritten dioptrischen Teil
beinhaltet ist. Bei dem erfindungsgemäßen Projektionsobjektiv kann
somit eine optimale Verbesserung der Abbildungseigenschaften des
Projektionsobjektivs erzielt werden. Die erste und die zweite aktiv
verformbare Linse sind somit an unterschiedlichen Positionen im
Projektionsobjektiv angeordnet und haben somit unterschiedliche
Wellenfronteinflüsse.
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In 1A ist
beispielhaft ein optisches Element 35 dargestellt, das
im Projektionsobjektiv 10 vorhanden sein oder verwendet
werden kann. Des Weiteren ist in 1A die
lokale optische Achse 40 gezeigt. An einer Umfangsstelle 41 der
Linse bzw. optischen Elements 35 sind beispielhaft vorteilhafte
Kräfte
und Momente durch Pfeile veranschaulicht, die gemäß der vorliegenden
Erfindung direkt oder indirekt auf die Linse 35 wirken
können.
Dies sind eine axiale Kraft 41a, eine radiale Kraft 41b,
ein radiales Moment 41c und/oder ein tangentiales Moment 41d.
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In 2 ist
das Prinzip der Verformung eines optischen Elements, hier einer
Linse, durch das Einbringen von Kräften gezeigt. Die Linse ist
im Prinzip in einem Manipulator gehaltert, von dem hier nur ein
innerer Ring 49, der dem hier nicht gezeigten Umfang der
Linse 42 am nächsten
zugeordnet ist, gezeigt ist. Ferner sind zwei Haltepunkte 46 und 48 gezeigt,
die den inneren Ring 44 an die äußere feste Welt fixieren (bspw.
einen äußeren Ring).
Diese Haltepunkte halten den inneren Ring beispielhaft so, dass
keine Momente über
die Haltepunkte übertragen
werden können.
Es ist weiter beispielhaft eine Aktuatorkraft 56 gezeigt,
die auf den inneren Ring 49 gerichtet ist und diesen dadurch
verformt. Der verformte innere Ring ist mit 44 dargestellt.
Die Verformung des inneren Rings 49 wird dann auf die Linse 42 übertragen.
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Die
Funktionsweise sei hier im Zusammenhang mit 3 gezeigt,
die die Linse 42 sowie den verformten inneren Ring 44 als
Draufsicht unter schrägem
Winkel zeigt. Beispielsweise ist die Linse mit einer Fassungstechnik
in den Innenring 44 eingeklebt. Es ist aber auch vorgesehen,
die Linse in einem Manipulator zu halten, der so ge nannte Halteelemente
aufweist, die anhand von Ausführungsbeispielen
zu den 8 bis 17 erläutert sind.
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Eine
Linse besitzt in diesem Ausführungsbeispiel,
von oben betrachtet, also in Draufsicht, eine kreisförmige Gestalt,
die in der schrägen
Darstellung eher als Ellipse zu erkennen ist.
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Mit
der gestrichelten Linie 50 ist die Linse 42 bzw.
der innere Ring 44 im Ruhezustand dargestellt. Werden die
Aktuatoren aktiv, treten mit den Pfeilen 56, die in positiver
z-Richtung zeigen, sowie mit den Pfeilen 58, die in negativer
z-Richtung des dargestellten Koordinatensystems zeigen, Kräfte und/oder
Momente auf. 46, 48, 52 und 54 sind
hierbei Haltepunkte des inneren Rings an eine äußere feste Welt. Eine weitere
vorteilhafte Ausführung
ohne Haltepunkte ist in 4 dargestellt.
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Die
Kräfte
sind im Wesentlichen parallel zur lokalen optischen Achse 40 der
Linse oder im Wesentlichen senkrecht zur lokalen optischen Achse
gerichtet. Die Momente sind tangentiale Momente und/oder radiale
Momente. Hierbei ist wesentlich, dass die Aktuatoren mindestens
zwei unterschiedliche Kräfte
und/oder Momente der oben erwähnten
Arten realisieren, um die komplexe Verformung der Linse zu erzielen.
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Vorzugsweise
weist jeder Aktuator 56, 58 ein erstes Aktuatorelement
sowie ein zweites Aktuatorelement auf, wobei in 2 und 3 die
Aktuatorelemente nicht dargestellt sind. Diese werden im Zusammenhang
mit 4 bis 6 erläutert.
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Erkennbar
ist ferner, dass jeweils zwei Aktuatoren, hier die Aktuatoren 56a und 56b und 58a und 58b, umfänglich und
um 180° versetzt
angeordnet sind, sich also diametral gegenüberliegen. Die in 2 dargestellten
Aktuatorelemente 56a und 56b entsprechen also
jeweils einem so genannten Aktuatorpaar, also zwei sich diametral
gegenüberliegenden
Aktuatorelementen.
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Dargestellt
sind in 3 Kräfte in Richtung parallel zur
lokalen optischen Achse der Linse.
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In 4 ist
eine Linse 42 bzw. deren Innenring 44 in deformierten
Zustand (durchgezogene Linie) gezeigt. Hierbei ist erkennbar, dass
der Innenring 44 wellig deformiert ist. Dies erfolgt beispielhaft
mittels insgesamt zwölf
Aktuatoren, die unterschiedliche Kräfte in den Innenring 44 eintragen.
Kräfte
parallel zur lokalen optischen Achse sind durch Pfeile mit dem Bezugszeichen
a veranschaulicht. Hierbei haben die Kräfte verschiedene Stärken, gezeigt
durch die unterschiedliche Länge
der Pfeile a. Die verschiedenen Vorzeichen der Kräfte sind
durch die unterschiedliche Richtung der jeweiligen Pfeile a angedeutet.
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Kräfte senkrecht
zur lokalen optischen Achse sind ebenfalls dargestellt, versehen
mit dem Bezugszeichen b. Nicht dargestellt sind Momente, die tangential
oder radial auf die Linse wirken.
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Hierbei
ist in 4 dargestellt, wie zwei verschiedene Arten von
Kräften,
nämlich
Kräfte
senkrecht und Kräfte
parallel zur lokalen optischen Achse der Linse, eine wellige Verformung
der Linse realisieren.
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In 4a)
bis 4c) ist ein optisches Element in schräger Draufsicht
dargestellt, bei dem beispielhaft verschiedene Kraft-/Momenteinträge durch
unterschiedliche Graustufen veranschaulicht sind. Des Weiteren sind
in 4a) bis 4c) an
vierundzwanzig Umfangsstellen des optischen Elements axiale Kräftepaare durch
Kreispfeile veranschaulicht. In Summe kann ein axiales Kräftepaar
eine Kombination von einer axialen Kraft und einem tangentialen
Moment auf die Linse ausüben.
Kombinationen von Kräftepaaren
können
auch radiale Momente erzeugen. Die hier beispielhafte Verteilung
der axialen Kräftepaare
erzeugt innerhalb des optisch genutzten Bereiches im Fall der 4a)
eine Z5-artige, im Fall der 4b) eine
Z12-artige und im Fall der 4c) eine
Z11-artige Verformung der Linse.
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Es
ist deutlich geworden, dass mindestens zwei verschiedene Arten von
Kräften
und/oder Momenten mittels der Aktuatoren auf die Linse eingetragen
werden und so die komplexe Verformung realisiert wird; hierbei sind
die Kräfte
und/oder Momente hinsichtlich zumindest eines der Parameter: Stärke des
Kraft- und/oder des Momenteintrags, Richtung relativ zur lokalen
optischen Achse 40 des Krafteintrags, Richtung des Momenteintrags
relativ zu einem Umfang der Linse, unterschiedlich.
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Mit
diesem Prinzip lassen sich auf die Linse 42 gezielt Zwei-,
Drei- oder Mehrwelligkeiten sowie eine Kombination, insbesondere
eine Linearkombination dieser, erzeugen.
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Durch
die Verwendung der Manipulatoren, bzw. der Aktuatoren der Manipulatoren
wird in z-Richtung gesehen die Ebene des Innenringes und damit die
Ebene der Linse festgelegt. Durch die Manipulation, bzw. den Eintrag
der Kräfte
mittels der Aktuatoren, kann die Linse in z-Richtung, deformiert
werden, während
die Position in z-Richtung unverändert
bleibt.
-
Diese
erzeugten Verformungen der Linse können vorteilhaft zur Kompensation
von Temperatureffekten, die durch Temperatureintrag während des
Betriebs des Projektionsobjektivs Verformungen durch Materialerwärmung der
Linse bewirken, so genannte lens-heating effects, zum Einsatz kommen.
Ferner können
sie auch zur Kompensation von Kompaktionseffekten, wie sie während der
Lebensdauer einer Linse durch Materialveränderung auftreten, sowie zur
Kompensation von Transporteffekten eingesetzt werden. Auch ist es denkbar,
eine gezielte Verformung der Linse mittels der Aktuatoren während des
Prozesses der Justage der einzelnen Linsen im Projektionsobjektiv
zu verwenden.
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Hierbei
können
die Zernike-Polynome Verwendung finden, so wie sie allgemein zur
Beschreibung von Aberrationen verwendet werden, es können aber
auch andere Funktionsbeschreibungen wie z.B. Tschebyscheff-Polynome,
Splines oder speziell für die
Oberflächenbeschreibung
auch eine modale Superpositionsbeschreibung verwendet werden.
-
5 zeigt
einen Manipulator mit einem Innenring 44, einen ersten
Aktuator 46, sowie einen zweiten Aktuator 48.
Ebenfalls erkennbar ist eine Fixierung 62 des Manipulators 60 zu
einem hier nicht dargestellten Außenring. Die Darstellung des
Manipulators ist als Draufsicht gewählt, so dass nur ein erstes
Aktuatorelement 64 des Aktuators 46 sowie ein
erstes Aktuatorelement 66 des zweiten Aktuators 48 sichtbar
sind. Ein zweites Aktuatorelement 68 des ersten Aktuators 46 und
ein zweites Aktuatorelement 70 des zweiten Aktuators 48 sind jeweils
unterhalb des Innenrings 44 angeordnet, liegen also dem
ersten Aktuatorelement 64 bzw. dem ersten Aktuatorelement 66 gegenüber.
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Durch
die Draufsicht bedingt, sind das zweites Aktuatorelement 68 des
ersten Aktuators 46 und das zweite Aktuatorelement 70 des
zweiten Aktuators 48 nicht erkennbar. Erkennbar ist allerdings,
dass das erste Aktuatorelement 64 des ersten Aktuators 46 und
das erste Aktuatorelement 66 des zweiten Aktuators 48 auf der
Oberseite des Innenrings 44 angeordnet sind.
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Die
ersten Aktuatorelemente 64 und 66 üben eine
Kraft von oben auf den Innenring 44 aus. Diese ist mit
dem Pluszeichen versehen. Die zweiten Aktuatorelemente 68 und 70 üben eine
Kraft von unten auf den Innenring 44 aus. Diese ist deshalb
mit einem Minuszeichen versehen. Alternativ kann ein Aktuatorelement pro
Aktuator gewählt
werden, welches sowohl in positiver als auch in negativer Richtung
Kräfte
oder Wege ausüben
kann.
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Somit
ist entweder das obere Aktuatorelement 64, bzw. 66 oder
das untere Aktuatorelement 68 bzw. 70 aktiv, wobei
bei einem aktiven oberen Aktuatorelement 66 bzw. 64 eine
Bewegung – in
z-Richtung gesehen – nach
unten, und im Falle des aktiven zweiten Aktuatorelements 68 bzw. 70 eine
Bewegung des Innenrings 44 nach oben realisiert wird.
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Hierdurch
sind in der Nomenklatur der Zernike-Polynome gesehen Z5-Aberrationen
korrigierbar. Vorzugsweise ist das erste sowie das zweite Aktuatorelement
jeweils mit einem Balg versehen, wobei die Balge pneumatisch ansteuerbar
sind. Es kann aber auch eine andere Übertragung der Bewegung auf
das Aktuatorelement gewählt
werden, beispielsweise mit Piezo-Elementen, sowie mechanisch, hydraulisch
und/oder elektrisch und/oder magnetisch.
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Der
Vorteil der Anordnung von einem ersten Aktuatorelement und einem
zweiten Aktuatorelement liegt darin, dass beim Ausfall eines der
Aktuatorelemente die Linse in unveränderter Position verbleibt.
Es erfolgt keine Verformung der Linse, und die Linse bleibt in der
Position wie bei nicht vorhandenen Aktuatoren. Weiter ist vorteilhaft,
dass beim Ausfall von einem oder mehreren Aktuatorelementen die
jeweiligen Paare stillgelegt werden können, so dass kein Krafteintrag
mittels Aktuatoren auf die Linse 42 erfolgt.
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6 zeigt
in der Ausführung
von 6a sowie 6b jeweils
einen Manipulator 60 mit Innenring 44 und Fixierung 62 sowie
vier Aktuatoren 72, 74, 76 und 78,
wobei jeweils zwei Aktuatoren diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
Jeder Aktuator 72, 74, 76, 78 weist
ein erstes Aktuatorelement 64 bzw. 66 auf sowie
ein zweites nicht dargestelltes Aktuatorelement 68, bzw. 70.
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Zur
Vereinfachung sind für
das erste Aktuatorelement der Aktuatoren 72, 74, 76 und 78 jeweils
die Bezugsziffern 64 gewählt worden und für das zweite
Aktuatorelement der Aktuatoren die Bezugsziffer 78. Hierbei ist
wie in 5 das erste Aktuatorelement oberhalb des Innenrings 44 und
das zweite Aktuatorelement 68 unterhalb des Innenrings 44 angeordnet.
Mit den Bezeichnungen (+) und (-) sind verschiedene Kräfteeinträge dargestellt,
wobei wie in 5 das Minuszeichen bedeutet,
dass das untere Aktuatorelement 68 aktiv ist, und das Pluszeichen
bedeutet, dass das obere Aktuatorelement 64 aktiv ist,
d.h., dass ein Krafteintrag von oben (für Aktuatorelement 64)
und ein Krafteintrag von unten (für Aktuatorelement 66)
erfolgt.
-
Hiermit
können
positive Z5-Verformungen realisiert werden in dem in 6a dargestellten Beispiel, sowie positive
Z10-Verformungen in dem in 6b dargestellten
Beispiel.
-
Es
ist ersichtlich, dass für
positive Z5-Verformungen die oberen Aktuatorelemente
64 der
Aktuatoren
72 bis
78 aktiv sind. Für die in
6b dargestellten positiven Z10-Verformungen sind
zwei obere Aktuatorelemente
64 der zwei Aktuatoren
74 und
78,
sowie zwei untere Aktuatorelemente
68 für die beiden Aktuatoren
72 und
76 aktiv.
In Tabelle 1 ist diese Situation zusammengefasst. Tabelle
1
-
In 7 ist
ein Beispiel eines Manipulators 60 mit dem Innenring 44 und
insgesamt sechs Aktuatoren 72, 74, 76, 78, 80, 82 dargestellt.
Die Aktuatoren weisen, wie schon die Aktuatoren in den in 5, 16 dargestellten
Ausführungsbeispielen,
jeweils ein erstes Aktuatorelement 64 sowie ein zweites
Aktuatorelement 68, welches an der Unterseite des Innenrings
angeordnet ist, auf. Mit (+) ist wieder der Krafteintrag durch das erste
Aktuatorelement 64 bezeichnet und mit (-) der Krafteintrag
auf den Innenring durch das aktive zweite Aktuatorelement 68.
Hiermit können
Z5-, Z6-, Z17-Linsenverformungen realisiert werden. Zusätzlich zu
den Aktuatoren 72 bis 78 sind Aktuatoren 80 und 82,
die diametral gegenüberliegend
angeordnet sind, erkennbar. Dies ist in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
Den
in 5, 6 und 7 gezeigten
Ausführungsbeispielen
eines ersten Manipulators ist gemeinsam, dass sowohl Aberrationen
der Linse bedingt durch thermische Effekte als auch durch Materialveränderungen
(Kompaktierung) korrigiert werden können. Hierbei können sowohl
Korrekturen niederer Ordnung als auch höherer Ordnung realisiert werden,
und zwar mit beiden Vorzeichen, d.h. Z5 und Z6 sowie Z10 und Z11
als auch Z17, Z18 und Z21.
-
Tabellen
2 und 3 zeigen zusammengefasst realisierbare Verformungen niedriger
und höherer
Ordnung für
den Einsatz unterschiedlicher Aktuatoren. Tabelle
2
Tabelle
3
-
In
den Aktuatoren aller gezeigten Ausführungsbeispiele sind die Aktuatorelemente
vorzugsweise mit Bälgen
versehen, die einen pneumatischen Antrieb zur Bewegung des jeweiligen
Aktuatorelements erlauben. Der Innenring ist durch die Fixierung 62 fest
an einem in den Figuren nicht dargestellten Außenring fixiert.
-
Es
tritt ferner keine Bewegung der Linse 42 an sich in z-Richtung,
also in Richtung der optischen Achse 40 auf, da die Linse
in dem Manipulator gehaltert und in ihrer Position in dem Projektionsobjektiv 10 fixiert
ist. Ferner ist keine Bewegung der Linse als solche in der xy-Ebene
zu erwarten, da der Manipulator 60 auch eine Fixierung
der Linse im Projektionsobjektiv in der xy-Ebene gewährleistet.
-
Die
in den 2 bis 7 beschriebenen Verformungen
der Linse können
an einer ersten Linse des Projektionsobjektivs 10 sowie
an einer zweiten Linse des Projektionsobjektivs 10 einer
Mikrolithographieanlage eingesetzt werden. Grundsätzlich ist
auch denkbar, noch mehr Linsen mit einem Manipulator zu versehen, dass
auch diese gezielt deformiert werden können.
-
Kombiniert
man zwei oder mehr an unterschiedlichen Positionen in dem Projektionsobjektiv
angeordnete optische Elemente, also Linsen, so miteinander, dass
diese Linsen ähnliche
Verformungen aufweisen, aber durch die unterschiedlichen Positionen
im Projektionsobjektiv 10 unterschiedliche Wellenfronteinflüsse aufweisen,
so ergibt sich in der Kombination ein komplizierterer Wellenfronteinfluss.
Dieser kann gezielt in der Kombination mit mehreren Linsen im Projektionsobjektiv
erzielt werden. Insbesondere können
hiermit die Verformungen niedriger Ordnung und höherer Ordnung entkoppelt im
Bild beeinflusst werden.
-
Unter
optischen Elementen sind hier neben Linsen auch Spiegel, die in
dem Projektionsobjektiv 10 angeordnet sind, zu verstehen.
Die optischen Elemente können
hierbei an zwei oder mehreren benachbarten oder an konjugierten
Positionen in dem Projektionsobjektiv angeordnet sein. Wobei die
unterschiedlichen Orte/Positionen im Projektionsobjektiv 10 einen
unterschiedlichen Einfluss auf die Wellenfront in der Verformung haben.
Unter Aberration niedrigster radialer Ordnung sind z.B. Z5-, Z6-,
Z10- und Z11-Aberrationen zu verstehen, unter höheren radialen Ordnungen z.B.
Z12, Z13, Z19, Z21 usw., wobei mit Z der Grad der Welligkeit auf der
Oberfläche
der Linse bezeichnet wird. Hierbei sei besonders betont, dass durch
die beschriebene Methode und den Eintrag axialer Kräfte ein
anderes Verhältnis
von beispielsweise Z5/Z12 erzeugt werden kann als beispielsweise
mit tangentialen Momenten, die an der Kante der Linse zum Eintrag
kommen.
-
Es
ist im Prinzip möglich,
alle niedrigsten radialen Ordnungen (z.B. Z5, Z6, Z10, Z11) sowie
alle nächst höheren radialen
Ordnungen (z.B. Z12, Z13, Z19, Z20 ...) auf der Oberfläche zu erzeugen
(vgl. hierzu als Beispiel 4a) bis 4c)).
Werden zwei oder mehr der aktiven Linsen kombiniert, kann im Prinzip
jeder Bildfehler korrigiert werden. Hierbei sind unterschiedliche
Feldverläufe,
also konstant, linear, quadratisch, zu korrigieren. Diese Bildfehler
sind abhängig
von den Effekten, die durch den Temperatureintrag, Materialveränderungen
oder Fehler bei der Herstellung der Linse erzeugt wurden.
-
In 8 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Manipulators 60 mit im Manipulator 60 gelagerter
Linse dargestellt, wobei die Linse aus der Mehrzahl von Linsen 32, 34, 36, 38 und/oder 42 ausgewählt werden kann,
hier stellvertretend als Linse 42 bezeichnet. Die optische
Achse 40 ist hier durch ein Kreuz gekennzeichnet und verläuft senkrecht
zur Zeichenebene. Die Linse 42 ist von vier Halteelementen,
die mit einem Tragring 84 verbunden sind, aufgenommen.
Im Folgenden wird immer dann, wenn das Halteelement allgemein beschrieben
wird, die Bezugsziffer 86 verwendet.
-
Die
Linse 42 weist hierbei an ihrem Rand zwei umlaufende Radien
auf, einen ersten umlaufenden Radius 90 und einen zweiten
umlaufenden Radius 92, so dass mindestens eine erste optische
Randfläche 94, vorzugsweise
eine zweite optische Randfläche 96 ausgebildet
wird, die einen Randbereich 98 bilden.
-
Die
Halteelemente 86 sind vorzugsweise radial federnde Halteelemente.
In 8 sind vier Halteelemente 86a, 86b, 86c, 86d zur
Halterung des optischen Elements 42 im Tragring 84 gezeigt,
wobei die Halteelemente 86a und 86b diametral
gegenüberliegend
angeordnet sind. Ein Halteelement 86c und ein weiteres Halteelement 86d sind
ebenfalls diametral gegenüberliegend
angeordnet. Es können
aber auch zusätzliche Halteelemente 86 vorgesehen
sein.
-
Für einen
Aktuator, der an einem der Aktuatorelemente 86a, b, c,
d angrenzt, wird die Bezugsziffer 88 verwendet.
-
Ein
Aktuator 88a greift am Halteelement 86c, und ein
Aktuator 88b greift am Halteelement 86d an, wobei
das jeweilige Halteelement 86c oder 86d einen
Kraft- und/oder
Momenteintrag erfährt,
der an die Linse 42 weitergegeben wird, so dass die Linse 42 deformiert
wird.
-
Die
Halteelemente 86c, 86d können durch die Aktuatoren 88a und 88b vorzugsweise
in Richtung der optischen Achse 40 deformiert werden, so
dass das optische Element 42 eine Astigmatismus-ähnliche
Deformation erfährt.
-
Hierbei
erzielen die Aktuatoren 88a und 88b einen im Wesentlichen
vorzugsweise parallel zur optischen Achse 40 gerichteten
Krafteintrag auf die Halteelemente 86c und 86d.
-
Die
radial federnden Halteelemente 86 ermöglichen durch ihre Federsteifigkeit
in radialer Richtung eine genaue Einstellung der notwendigen Haltekraft
und können
thermische Ausdehnungsunterschiede zwischen den einzelnen Bauteilen,
beispielsweise der Linse 42 und dem Tragring 84,
ausgleichen.
-
Die
radial federnden Halteelemente 86 sind vorzugsweise fest
mit dem Tragring 84 verbunden, beispielsweise durch Schraubverbindungen,
wie in 8 durch die Kreise 100 an den Halteelementen 86a, 86b, 86c und 86d angedeutet
ist. Es ist aber auch möglich,
eine andere Art der Verbindung zu wählen.
-
Die
Aktuatoren 88 sind im einfachsten Fall Feingewindestifte,
es ist aber auch vorgesehen, die Aktuatoren 88 als Piezo-Verstellelemente
auszuführen.
Hierbei ist jedem Aktuator ein eigener Regelkreis zugeordnet, so
dass auf jeden der Aktuatoren unabhängig voneinander eine Krafteinwirkung
realisiert werden kann. Somit ist eine aktive Einflussnahme auf
die Deformation der Linse 42 bzw. des optischen Elements 42 ermöglicht.
-
Es
ist auch denkbar, insbesondere um eine feinere Auflösung der
Deformation zu erreichen, ein Übersetzungsgetriebe – hier nicht
gezeigt – zu
verwenden.
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Es
sind verschiedene Ausführungsformen
für eine
erste und die zweite Kontaktfläche
zwischen optischem Element 42 und Halteelement 86 denkbar.
Vorzugsweise ist ein Form- und Kraftschluss herstellbar, und die
resultierende Haltekraft ist radial zum Zentrum des optischen Elements,
also der Linse 42, gerichtet.
-
Dadurch,
dass die Kräfte
zur Einleitung der Deformation an das optische Element 42 direkt
am Halteelement 86 angreifen, ist der Kraftfluss sehr kurz.
Ferner befinden sich vorzugsweise zwischen optischem Element 42 und
Tragring 84 keine Stoffe wie Kleber oder Lot, die unter
Belastung zu Kriecheffekten neigen würden.
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In 9 ist
in perspektivischer Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel des Manipulators 60 gezeigt,
wobei die Linse 42 mittels Halteelementen 86,
die mit dem Tragring 84 verbunden sind, gelagert ist. Erkennbar
ist, dass die Halteelemente 86 mittels kleiner Schrauben 102,
vorzugsweise Inbusschrauben, mit dem Tragring 84 verbunden
sind.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
sind drei Halteelemente 86e, 86f und 86g vorgesehen,
wobei das Halteelement 86g mit einem Aktuator 88c verbunden
ist, der zwischen dem Tragring 84 und dem Halteelement 86g angeordnet
ist.
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Hierbei
erfolgt der Krafteintrag mittels des Aktuators 88c auf
das Halteelement 86g, so dass die Linse 42 einen
Krafteintrag erfährt,
der mit einem Pfeil 104 bezeichnet ist. Durch diese Anordnung
mit drei Halteelementen wird eine dreiwellige Deformation der Linse 42 erzielt.
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Erkennbar
ist wiederum der Randbereich 98 des optischen Elements 42.
Die Halteelemente 86e, 86f und 86g weisen
in ihrem Haltebereich eine Ausnehmung, vorzugsweise eine V-Nut auf,
wobei jeweils eine erste als Flanke bezeichnete Kontaktfläche der
V-Nut mit dem umlaufenden Radius 92 des optischen Elements in
Kontakt steht. Die Kontaktflächen
werden im Zusammenhang mit 10, 11, 12 und 13 näher erläutert. Die
Linse 42 wird in diesem Ausführungsbeispiel mittels dreier
V-Nut-Lager in ihrer
axialen und radialen Lage bestimmt.
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Das
Halteelement 86g, welches auch als justierbares Halteelement 86g bezeichnet
wird, besitzt eine definierte Federsteifigkeit in radialer Richtung.
Die Federsteifigkeit wird anhand des Ausführungsbeispiels von 11 näher erläutert.
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Mittels
des Aktuators 88c wird das justierbare Halteelement 86g,
welches fest mit dem Aktuator 88c verbunden ist, in radialer
Richtung bewegt. Dadurch wird eine Vorspannung des justierbaren
Halteelements verändert
und damit die Deformation der Linse 42 erzielt. Es entsteht
insbesondere eine dreiwellige Durchbiegung des optischen Elements,
wenn sich alle Halteelemente 86e, 86f und 86g in
einer Ebene befinden, die senkrecht zur optischen Achse 40 steht
und nicht mit der Ebene des optischen Elements zusammenfällt, in
der bei einer radialen Krafteinleitung keine Durchbiegung der Linse 42 erzeugt
wird.
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Demzufolge
müssen
sich die Halteelemente 86e, 86f und 86g außerhalb
einer so genannten neutralen Faser befinden, wobei, je weiter weg
sich die Halteelemente von dieser neutralen Faser befinden, umso
größer ist
die dreiwellige Deformation des optischen Elements.
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Hierbei
wird als neutrale Faser der Teil der Linse 42 bezeichnet,
der bei einer Deformation mittels Biegung nicht beeinflusst, genauer
gesagt, dessen Länge
nicht verändert
wird. Typischerweise ist die neutrale Faser in der Mitte der Linse 42,
also zwischen Objektseite und Bildseite der Linse, angeordnet.
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Die
Kräfte
zur Einleitung der Deformation in die Linse 42 greifen
direkt am Halteelement 86g an, so dass ein kurzer Kraftschluss
erzielt wird. Hierbei ist vorteilhaft, dass sich keine Stoffe wie
Kleber oder Lot, die unter Belastung zu Kriecheffekten neigen, zwischen
Halteelement 86 und Tragring 84 befinden.
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Hierbei
kann die in 9 gezeigte Ausführungsform
des Tragrings mit drei Halteelementen 86e, 86f und 86g auch
als Transportsicherung beim Transport von Linsen verwendet werden,
da sich durch eine Erhöhung
der Vorspannkraft auch die Haltekraft erhöht, mit der die Linse 42 gegen
eine mechanische Belastung während
eines Transportvorgangs abgesichert ist. Nach einem erfolgten Transportvorgang
kann die Vorspannung auf einen für
den Betriebsfall notwendigen kleineren Wert abgesenkt werden.
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In 10 ist
in perspektivischer Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines Halteelements 86 gezeigt.
Das Halteelement 86 weist eine Ausnehmung 103,
hier eine Nut 104 auf, die eine erste Kontaktfläche 106 und
eine zweite Kontaktfläche 108 aufweist.
In der Nut 104, auch genannt V-Nut 104, ist die
Linse 42, hier nicht dargestellt, derart gelagert, dass
der Randbereich 98 mit der ersten Kontaktfläche 106 oder
der zweiten Kontaktfläche 108 in
Kontakt tritt. Jeweils einer der Randbereiche, der objektseitige
Randbereich 98a oder der bildseitige Randbereich 98b,
tritt mit der ersten Kontaktfläche 108 oder
der zweiten Kontaktfläche 106 in
Kontakt. Auf diese Weise ist die Linse 42 in der Nut 104 gehaltert.
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Zu
erkennen sind die Kreise 100, die die Verbindung zwischen
Halteelement und Tragring bzw. Aktuator symbolisch dargestellt realisieren.
Das in 10 dargestellte Halteelement 86 ist
für das
Ausführungsbeispiel,
welches in 8 dargestellt ist, des Manipulators 60 vorgesehen.
Eine Längsausdehnung 110 und
eine Ausdehnung in der dazu senkrechten Richtung 112 sind
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, und Abwandlungen bezüglich der
Länge der
Längsausdehnung 110 und
der Breite der Ausdehnung 112 liegen innerhalb des Umfangs
der Erfindung, solange das Halteelement einen Bereich mit der Ausnehmung 103 aufweist,
die in diesem Ausführungsbeispiel
der V-Nut 104 entspricht.
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In 11 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für ein
Halteelement 86 dargestellt. Das Halteelement 86 ist
in den in 9 dargestellten Manipulator 60 einsetzbar
und wird deshalb als Halteelement 86g bezeichnet. Das Halteelement 86g weist
eine V-Nut-förmige Ausnehmung 103 auf.
Ferner sind die als Kreise 100 dargestellten Befestigungsvorrichtungen
erkennbar.
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Das
Halteelement 86g weist ferner einen schlitzförmigen,
im Wesentlichen senkrecht zur Ausnehmung 103 gerichteten
Bereich 114 auf. Hierdurch wird die definierte Federsteifigkeit
in radialer Richtung der in der V-Nut 104 gehalterten Linse 42 erzielt.
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Es
entsteht ein zweiseitig eingespannter Biegebalken, der im Haltebereich
in radialer Richtung frei federn kann. Durch diese Federwirkung
entsteht eine Federkraft, mit der das optische Element, also die
Linse 42, gegen die im Ausführungsbeispiel in 9 dargestellten
festen Halteelemente 86f und 86e gedrückt wird und
somit in seiner Lage bestimmt wird. Die Linse 42 wird also
unter einer radialen Vorspannung gehalten.
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Hierbei
ist das Halteelement 86g ein justierbares Halteelement,
und es ist fest mit dem Aktuator 88c verbunden, welcher
das Halteelement 86g in radialer Richtung bewegen kann.
Dadurch wird die Vorspannung des justierbaren Halteelements 86g verändert und
folglich auch die Deformation der Linse 42. Es kann eine, insbesondere
dreiwellige, Durchbiegung der Linse 42 erfolgen, wenn alle
Halteelemente 86e, 86f und 86g in einer
Ebene, die senkrecht zur optischen Achse 40 steht, angeordnet
sind. Diese Ebene kann nicht mit der Ebene der Linse zusammenfallen,
in der bei einer radialen Krafteinleitung keine Durchbiegung der
Linse erzeugt würde.
Dies bedeutet, dass die Halteelemente 86e, 86f und 86g sich
außerhalb
der so genannten neutralen Faser befinden müssen. Je weiter weg die Halteelemente 86e, 86f und 86g von
der neutralen Faser angeordnet sind, umso größer ist die dreiwellige Deformation
der Linse, desto größer ist
die Größe, d.h.
der Betrag, der Deformation.
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Eine
Verbindung zwischen dem Halteelement 86g und dem Aktuator 88c kann
beispielsweise durch eine Schraubverbindung hergestellt sein, was
aber nicht Gegenstand der Erfindung ist. Der Aktuator 86g kann beispielsweise
als piezoelektrischer Aktuator oder als druckluftbetriebener Aktuator
ausgeführt
sein.
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Der
Aktuator 88 kann ferner in einen Regelkreis eingebunden
sein, um aktiv die dreiwellige Deformation beeinflussen zu können. Hierbei
ist der Aktuator 88 fest mit dem Tragring verbunden. Der
Regelkreis jedes Aktuators 88 ist hierbei separat ansteuerbar.
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Die
Ausnehmung 103 kann auch verschieden von der V-Nut-Ausnehmung
ausgeführt
sein, und die Kontaktflächen 106 und 108 können auch
als nicht-flache Flächen
ausgeführt
sein, wie in den Darstellungen in 14 gezeigt.
Wichtig ist, dass die Linse 42 in der V-Nut 104 gelagert
ist, so dass die Kontaktfläche 108 mit
dem Randbereich 98a der Linse 42 in Kontakt ist
und die Kontaktfläche 106 mit
dem Randbereich 98b in Kontakt ist.
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In 12 ist
ein Halteelement 86, in dem ein optisches Element 42 gehalten
wird, gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine Schnittdarstellung
parallel zur optischen Achse 40 des Halteelements 86,
welches in den 8 und 10 gezeigt
ist. Das Halteelement 86 weist die Ausnehmung 103,
als V-Nut 104 ausgestaltet, auf. Hierbei liegt das optische
Element 42 sowohl an der ersten Kontaktfläche 106 als
auch an der zweiten Kontaktfläche 108 an
und wird auf diese Weise in der V-Nut 104 gehalten.
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In 13 sind
in Schnittdarstellung entlang der optischen Achse 40 die
Linse 42 und das Halteelement 86 sowie ein an
dem Halteelement 86 angreifender Aktuator 88 gezeigt.
Die Ausnehmung 103 weist die erste Kontaktfläche 106 sowie
die zweite Kontaktfläche 108 auf,
wobei diese mit dem Randbereich 98a und dem Randbereich 98b der
Linse 42 in Kontakt treten, wobei die Ausnehmung zusätzlich zu
der ersten Kontaktfläche 106 eine
erste gekrümmte
Fläche 116 und
eine zweite gekrümmte
Fläche 118 aufweist.
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Dieses
Ausführungsbeispiel
des Halteelements 86 ist so bezüglich der Linse 42 angeordnet,
dass sich die Ausnehmung 103 außerhalb der neutralen Faser 120 der
Linse 42 befindet.
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In 14 sind
verschiedene Ausführungsformen
für die
Lagerung des optischen Elements, also der Linse 42, in
bzw. mit dem Halteelement 86 gezeigt. In den Darstellungen 14a, 14b und 14c weist die Linse 42 jeweils
eine Ausnehmung 122 auf, wobei die Ausnehmung 122 verschiedene
geometrische Formen aufweist. In 14a ist
die Ausnehmung 122 eine V-Nut, in der 14b weist
die Ausnehmung 122 eine trapezförmige Gestalt auf, und in 14c weist die Ausnehmung 122 eine
abgerundete Form auf.
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Gemeinsam
ist allen drei Ausnehmungen 122, dass sie jeweils eine
erste Kontaktfläche 106 und
mindestens eine zweite Kontaktfläche 108 ausbilden.
Das Halteelement 86 ist hierbei mit einem als Nase 128 bezeichneten
Keilelement in der Ausnehmung 122 gehaltert. In den 14d, 14e, 14f, 14g und 14h weist das Halteelement 86 die
Ausnehmung 103 auf, wobei die Linse in der Ausnehmung 103 gehaltert
ist. Für
diese Ausführungsform
gilt das zu den 8 bis 13 Gesagte.
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Die
Ausnehmungen 103 weisen erfindungsgemäß jeweils eine erste Kontaktfläche 106 und
eine zweite Kontaktfläche 108 auf.
Hierbei können
die Kontaktflächen,
wie in den 14f bis 14h gezeigt,
auch gekrümmte
geometrische Flächen
aufweisen. Diese gekrümmten
geometrischen Flächen
sind mit den Bezugsziffern 130, 132, 134 und 136 bezeichnet
und können
jeweils einen anderen Rundungsgrad, d.h. einen anderen Radius, aufweisen.
Hierbei kann eine Ausnehmung 103 auch zwei verschieden
geformte Kontaktflächen aufweisen.
Der Randbereich 98a und 98b der Linse 42 ist
jeweils derart geformt, dass er mit der ersten Kontaktfläche 106 und
der zweiten Kontaktfläche 108 formschlüssig in
Kontakt tritt.
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Hierbei
ist von der Erfindung auch umfasst, dass die jeweilige Kontaktfläche nahezu
punktförmig
ausgeführt
ist.
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In 15 ist
in einer Schnittdarstellung entlang der optischen Achse 40 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Halteelements 86 dargestellt. Ebenfalls dargestellt
ist der Aktuator 88d, der an der in 15 erkennbaren
Stelle an dem Halteelement 86 angreift. Erkennbar ist ferner
die Ausnehmung 103 mit der ersten Kontaktfläche 106 und
der zweiten Kontaktfläche 108.
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Der
Aktuator 88d und das Halteelement 86 sind einstückig ausgeführt bzw.
in dieses integriert. Das Halteelement, hier als 86h bezeichnet,
weist vier Festkörpergelenke 140a, 140b, 140c und 140d auf,
die eine geradlinige Bewegung des Haltebereiches, hier mit der Bezugsziffer 142 bezeichnet,
in radialer Richtung ermöglichen.
Die radiale Richtung ist hier mit dem Pfeil mit der Bezugsziffer 144 gekennzeichnet.
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In 16 ist
die Linse 42 gehaltert in dem Halteelement 86,
genauer gesagt in der Ausnehmung 103 des Halteelements 86,
schematisch gezeigt. Der Aktuator greift über ein Übersetzungsgetriebe 146 an
dem Halteelement an, wobei das Halteelement auf dem Tragring 84 gelagert
ist und der Aktuator 88 separat gelagert ist. Das Übersetzungsgetriebe 146 ermöglicht eine
hohe Auflösung
der Deformation der Linse 42, da feine Krafteinträge realisiert
werden können.
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In 17 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Manipulators 60 mit dem Tragring 84, Halteelementen 86 sowie
einem parallel zur optischen Achse angeordneten Aktuator 88 auf
dem jeweiligen Halteelement 86 gezeigt. Mittels des Aktuators 88 wird
ein mit dem Pfeil 148 bezeichneter Krafteintrag auf das
Halteelement 86 realisiert.
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Hierbei
ist die Richtung parallel zur optischen Achse eines Krafteintrags 147 nur
exemplarisch angedeutet, erfindungsgemäß kann die Richtung des Aktuators 88d relativ
zur optischen Achse der Linse, auf die der Krafteintrag mittels
des Aktuators realisiert wird, verschieden sein von der des Aktuators 88e.
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Der
Krafteintrag und/oder der Momenteintrag ist mit den in den vorstehenden
Figuren gezeigten Ausführungsformen
aus einem der Parameter: Stärke
des Krafteintrags, Richtung des Krafteintrags relativ zur lokalen
optischen Achse 40 des optischen Elements 42,
Stärke
und Richtung des Momenteintrags wählbar.
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In 18 ist
das optische Element 42 in Schnittdarstellung entlang der
optischen Achse 40 gezeigt. Das optische Element 42 ist
mittels des Manipulators 60 gelagert.
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Der
Manipulator 60 weist in der in 18 dargestellten
Ausführungsform
einen Tragring 148 sowie mehrere Halteelemente 150 auf.
Jedes der Halteelemente 150 weist in der in 18 gezeigten
Ausführungsform
einen ersten Schenkel 152 auf, der mit dem Tragring 148 verbunden
ist, sowie einen zweiten Schenkel 154, wobei der zweite
Schenkel 154 mit der Linse 42 verbunden ist. Die
Verbindung kann eine stoffschlüssige Verbindung
sein.
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Durch
die Anordnung von mehreren Halteelementen 150 verteilt
auf den Umfang des Tragrings 148 können sowohl Kipp-Bewegungen
der Linse 42 (oder allgemein eines optischen Bauelements)
als auch mehrwellige Deformationen derselben eingestellt werden,
sowie bei gleicher Auslenkung der Halteelemente 150 auch
eine reine z-Verschiebung
in Richtung der optischen Achse.
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In
dieser Ausführungsform
des Manipulators 60 sind die Halteelemente 150 aktiv
verstellbar, so dass in die Linse 42 eine Kippung bezüglich einer
Ebene senkrecht zur optischen Achse 40 und astigmatische
Deformationen niedriger und höherer
Welligkeiten eintragbar sind. Die Halteelemente 150 sind
mittels Aktuatoren, bspw. mittels Piezo-Elementen, aktiv vertikal
verstellbar. Sind mehr als acht Halteelemente 150 vorgesehen,
ist eine Deformation mit höherer
Welligkeit ermöglicht.
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Es
ist ferner ermöglicht,
eine reine z-Verschiebung, d.h. eine Verschiebung der Linse 42 in
Richtung der optischen Achse 40 zu realisieren. Somit ist
zusammenfassend eine Kombination von z-Verschiebung, Kippung und
Deformation der Linse mittels des Manipulators 60 realisiert.
Hierbei ist erfindungswesentlich, dass die Halteelemente 150 aktiv
verstellbare Halteelemente sind, wobei der Aktuator, der die Verstellung
realisiert, sowohl in Halteelement 150, als auch am Tragring 148 angeordnet
sein kann.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Aktuator an dem Tragring 148 angreift
und über den
Kraft- und/oder Momenteintrag eine vertikale Verstellung der Halteelemente 150 realisiert.
In einer anderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Aktuator in dem Halteelement 150 integriert
ist und bspw. das Halteelement 150 sich verformt.
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Vorgesehen
ist ferner, in dem Manipulator integriert, ein erstes Messsystem
mit dem die Kraft im Halteelement 150 gemessen werden kann.
Ferner ist vorgesehen, die Position der Linse 42 relativ
zum Tragring 148 mittels eines zweiten Messsystems zu ermitteln.
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In 19 ist
eine weitere Ausführungsform
des Manipulators 60 in einer Schnittdarstellung gezeigt. 19 stellt
eine beispielhafte Ausführungsform
des Manipulatorprinzips in 18 dar.
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Der
Manipulator 60 weist einen Tragring 158 sowie
ein Halteelement 160 auf. Am Tragring 158 können selbstverständlich eine
Mehrzahl von Halteelementen 160 umfänglich verteilt vorhanden sein,
bspw. drei oder mehr. Durch die Anordnung von mehreren Halteelementen 160 verteilt
auf den Umfang des Tragrings 158 sind sowohl Kipp-Bewegungen
des optischen Elements 42 als auch mehrwellige Deformationen
desselben realisierbar. Nachfolgend wird nur eines der Halteelemente 160 beschrieben.
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Das
Halteelement 160 weist einen ersten Schenkel 164 und
einen zweiten Schenkel 166 auf. Hierbei ist das optische
Element, bspw. eine Linse 42, an dem zweiten Schenkel 166 gelagert.
Die Linse 42, wie dargestellt, kann auf dem zweiten Schenkel 166 bei 167 aufliegen,
oder sie kann mittels einer stoffflüssigen Verbindung an einer
Unterseite des Schenkels 166 befestigt werden. Das Halteelement 160 ist
in vertikaler Richtung, wie mit dem Pfeil 168 dargestellt,
verschiebbar.
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Sowohl
bei dem vorliegenden als auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 18 kann
das jeweilige Halteelement 160 bzw. 150 auch nur
einen einzigen Schenkel aufweisen, wobei dann die Linse 42 bspw. an
einer Seite des Schenkels befestigt ist, und der Schenkel dann beweglich
mit dem Tragring verbunden ist.
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Das
Halteelement 160 ist mit dem Tragring 158 mittels
eines Festkörpergelenks 172 verbunden.
Diese Verbindung mittels des Festkörpergelenks 172 ermöglicht eine
einstückige
Verbindung zwischen dem Tragring 158 und dem Halteelement 160,
wobei das Halteelement 160 relativ zum Tragring 158 verlagerbar
ist. Ein weiteres Festkörpergelenk 173 kann
zwischen dem ersten und zweiten Schenkel 164, 166 vorhanden
sein.
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Das
Festkörpergelenk 172 weist
eine Stelle mit verminderter Biegesteifigkeit auf und grenzt sich
dadurch von den benachbarten Zonen, die als Starrkörper angesehen
werden, hier dem Tragring 158, ab. Die verminderte Biegesteifigkeit
wird in der Regel durch eine lokale Querschnittsverringerung erzeugt.
Dabei kann der Querschnitt nur entlang einer oder entlang beider
Raumrichtungen verringert sein. Die Querschnittsveränderung
kann unterschiedliche geometrische Formen aufweisen. Vorzugsweise
weist der Querschnitt eine kontinuierliche Veränderung auf, bspw. weist die
Verjüngung
die Form eines Kreisbogens auf. Das Festkörpergelenk 172 besitzt
die Eigenschaft, dass eine Bewegung spielfrei und ohne Reibung zwischen
den benachbarten Starrkörpern
ausgeführt
werden kann. Aufgrund der elastischen Verformung ist eine Relativbewegung
zwischen den beiden benachbarten Partnern, also den vorhin als Starrkörper bezeichneten
Zonen, realisiert. Zum Auslenken eines solchen Gelenks wird eine
Kraft benötigt.
Diese wird mittels eines Aktuators 180 eingebracht. Das
Festkörpergelenk 172 mit
kreisförmigem
Ausschnitt realisiert einen ortsfesten Drehpunkt. Der Aktuator 180 ist
hier beispielsweise eine Stellschraube 181 mit Feingewinde,
die in einem Tragringabschnitt 158a sitzt und relativ zu
diesem über
bspw. ein Gewinde beweglich ist (Pfeil 182), und im Abstand
vom Festkörpergelenk 172 gegen
den Schenkel 164 des Halteelements 160 drückt und
dieses entsprechend mehr oder weniger verschwenkt, wodurch auf die
Linse 42 an ihrer Umfangsstelle, die auf dem Schenkel 166 liegt,
eine Kraft wirkt, die diese bewegen und/oder verformen kann.
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Vorzugsweise
ist ein Messsystem 184 vorgesehen, mit dem die Position
des Aktuators 180 relativ zum Tragring 158, bspw.
hier zum Tragringabschnitt 158a, messbar ist.