DE102006032659A1

DE102006032659A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Aufschneiden einer Matratze

Info

Publication number: DE102006032659A1
Application number: DE102006032659A
Authority: DE
Inventors: Stefan Oberhoff; Ruediger Kost
Original assignee: Oberhoff Stefan Dipl-Ing
Current assignee: Oberhoff Stefan Dipl-Ing
Priority date: 2005-07-13
Filing date: 2006-07-13
Publication date: 2007-01-25

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze (70), wobei die Vorrichtung ein oder mehrere drehbare antreibbare Schneidelemente (311, 321, 331) zum Aufschneiden eines Bezugs der Matratze (70) aufweist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Aufschneiden einer Matratze.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Aufschneiden einer Matratze.

Für das Recycling von Matratzen ist es notwendig, dass diese aufgeschnitten werden, so dass der Bezug der Matratze abgezogen und die Matratze auch im Übrigen in ihre Bestandteile zerlegt werden kann. Die Matratzen werden derzeit von Hand aufgeschnitten, so dass das Recycling ein zeit- und arbeitsintensiver und damit auch kostspieliger Prozess ist.

Hier setzt die vorliegende Erfindung an.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufschneiden einer Matratze zur Verfügung zu stellen, die das Aufschneiden der Matratze mit einfachen Mitteln ermöglichen und damit den Recyclingprozess erleichtern.

Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze weist gemäß Anspruch 1 ein oder mehrere drehbare und antreibbare Schneidelemente zum Aufschneiden des Bezugs der Matratze auf. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme kann der Recyclingprozess erheblich einfacher und damit kostengünstiger gestaltet werden als bisher.

Jedem dieser Schneidelemente kann in einer bevorzugten Ausführungsform ein eigener Antrieb zugeordnet sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass zwei oder mehrere Schneidelemente über einen gemeinsamen Antrieb antreibbar sind. Bei den Antrieben kann es sich vorzugsweise um Elektromotoren handeln.

Die Schneidelemente können in einer bevorzugten Ausführungsform rotierende Messer, insbesondere rotierende Messerscheiben sein, ähnlich, wie sie aus Schneidmaschinen, beispielsweise Brotschneidemaschinen oder so genannten Allesschneidern bekannt sind.

Die Schneidelemente können in einer vorteilhaften Ausführungsform senkrecht zu ihrer Schneidrichtung, d. h. in senkrechter Richtung zu der zu schneidenden Oberfläche bewegbar sein. Die Schneidelemente können dadurch insbesondere senkrecht zu der zu schneidenden Oberfläche der Matratze bewegt werden. Diese Bewegung kann in einer vorteilhaften Ausführungsform durch eine pendelnde Lagerung der Schneidelemente oder der Schneidelemente und der ihnen zugeordneten Antriebe ermöglicht werden.

Die Vorrichtung kann in einer bevorzugten Ausführungsform ein erstes Schneidelement zum Aufschneiden der Matratze an den Stirnseiten aufweisen. Dieses erste Schneidelement kann in Schneidrichtung, d. h. parallel zu der schneidenden Oberfläche der Matratze bewegbar sein.

Die Vorrichtung kann ferner in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein zweites und ein drittes Schneidelement zum Aufschneiden der Matratze an den Längsseiten aufweisen. Das zweite und das dritte Schneidelement können ebenfalls in der Schneidrichtung bewegbar sein. Vorzugsweise sind sie jedoch fest montiert und die zu schneidende Oberfläche der Matratze wird relativ zu dem zweiten und dem dritten Schneidelement bewegt. Die Vorrichtung kann insbesondere dazu ein Fördermittel zum Transportieren der Matratze aufweisen. Das Fördermittel kann geeignet und eingerichtet sein, die Matratze mit ihren Längsseiten an dem zweiten und dem dritten Schneidelement zum Aufschneiden der Längsseite vorbei zu transportieren.

Das erste Schneidelement kann quer zu der Förderrichtung, die durch das Fördermittel vorgegeben wird, verschiebbar angeordnet sein. Das Fördermittel kann einen Schalter aufweisen, der mit einem vorzugsweise mechanischen Sensor verbunden ist, der das Fördermittel in den Schneidpositionen zum Schneiden der Stirnseiten mittels des ersten Schneidelements stoppt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gemäß Anspruch 13 durch folgende Verfahrensschritte aus:

– ein Aufschneiden einer ersten Stirnseite der Matratze mit dem ersten Schneidelement,
– einen Transport der Matratze und ein gleichzeitiges Aufschneiden von Längsseiten der Matratze durch das zweite Schneidelement und das dritte Schneidelement,
– ein Aufschneiden einer zweiten Stirnseite der Matratze durch das erste Schneidelement.

Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt
1 eine Ansicht einer Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze in Transportrichtung der Matratze;
2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1;
3 eine weitere Draufsicht auf die Vorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze weist ein Fördermittel 1 mit einem Gestell 13 und einem auf dem Gestell 13 angeordneten Rahmen 12 auf. In dem Rahmen 12 sind Förderrollen 11 drehbar gelagert, wobei die Förderrollen 11 in einem Bereich 1a und einem Bereich 1c nicht angetrieben sind, während sie in einem mittleren Bereich 1b angetrieben sind, um eine Matratze 70 durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zu transportieren. Die Förderrichtung der Matratze 70 ist in 2 und 3 durch einen Pfeil angedeutet.
Neben dem Fördermittel 1 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Bearbeitungsstation 2 auf. In der Bearbeitungsstation 2 sind Schneidelemente 311, 321, 331 in ihnen jeweils zugeordneten Gehäusen 31, 32, 33 angeordnet.
Ein erstes Schneidelement 311 ist zum Aufschneiden der Stirnseite der Matratze 70 vorgesehen. Das erste Schneidelement 311 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine drehbare Messerscheibe gebildet, wie sie beispielsweise auch von Brotmaschinen oder so genannten Allesschneidern bekannt ist. Das erste Schneidelement 311 und auch die übrigen Schneidelemente 321, 331 sind jeweils in Gehäusen 31, 32, 33 angeordnet.
Das erste Schneidelement 311 wird von einem ersten Antrieb 41 angetrieben, der durch einen Elektromotor gebildet ist. Das erste Schneidelement 311 und der erste Antrieb 41 sind an einem verfahrbaren Schlitten 61 angebracht. Dieser Schlitten 61 kann auf einer Schiene 6 quer zur Transportrichtung beziehungsweise Förderrichtung der Matratze 70 verfahren werden. Das erste Schneidelement 311 ist auf Höhe der Stirnseiten der Matratze 70 angeordnet und bei einem Entlangfahren des ersten Schneidelementes 311 können die Stirnseiten der Matratze 70 mittels des ersten Schneidelements 311 aufgeschnitten werden.
Das zweite Schneidelement und das dritte Schneidelement werden jeweils von Antrieben 42 beziehungsweise 43, die in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls Elektromotoren sind, angetrieben. Auch die zweiten und dritten Schneidelemente 321, 331 und die jeweiligen Antriebe 42, 43 sind in Aufhängemitteln 52, 53 angeordnet, die selbst wiederum an einem Querträger 5 oberhalb der Rollen 11 des Fördermittels 1 in Querrichtung zur Förderrichtung der Matratze 70 in verschiedenen Abständen zueinander und einander gegenüberliegend angebracht werden können. Durch ein Verändern des Abstandes der Aufhängevorrichtungen 52, 53 für das zweite Schneidelement 321 und das dritte Schneidelement 331 kann die Vorrichtung auf verschiedene Matratzenbreiten eingestellt werden. Die Aufhängevorrichtungen 52, 53 müssen dazu lediglich von dem Querträger 5 gelöst und in einer Entfernung mit dem gewünschten Abstand zueinander wieder an dem Querträger 5 befestigt werden.
Sowohl das erste, als auch das zweite und das dritte Schneidelement 311, 321, 331 sind mit ihren jeweiligen Antrieben 41, 42, 43 pendelnd angebracht, d. h., die Schneidelemente 311, 321, 331 können während des Schnitts senkrecht zur Schneidrichtung – d. h. radial zu den rotierenden Messerscheiben – der äußeren Kontur der Matratze 70 folgen. Damit ist jederzeit ein Eindringen der Schneidelemente 311, 321, 331 in der gewünschten Tiefe in die Matratze 70 zum Auftrennen des Bezugs der Matratze 70 gewährleistet.
Die Bearbeitung beziehungsweise ein Aufschneiden der Matratze 70 geht folgendermaßen vor sich:
Zunächst wird die Matratze 70 im Bereich 1a auf das Fördermittel 1 aufgelegt und dann in den Bereich 1b des Fördermittels 1 geschoben. Das Fördermittel 1 übernimmt den Transport mittels der angetriebenen Rollen 11 des Bereichs 1b und transportiert die Matratze 70 in die Bearbeitungsstation 2. Beim Transport durch die Bearbeitungsstation 2 legen sich das zweite und das dritte Schneidelement 321, 331 an den Längsseiten der Matratze 70 an und die rotierenden Messer schneiden den Bezug der Matratze 70 auf der Längsseite auf.
Sobald die Matratze 70 mit ihrer ersten (vorderen) Stirnseite gegen ein durch eine Wippe 13 gebildetes Auslöseelement fährt, wird das Fördermittel 1 abgeschaltet. Das erste Schneidelement 311, welches sich gemäß 2 zunächst auf der rechten Seite (bezogen auf die Förderrichtung) der durch die Rollen 11 gebildeten Rollenbahn befindet, wird eingeschaltet und fährt zum Aufschneiden der ersten Stirnseite an der Matratze 70 vorbei. Der verfahrbare Schlitten 61 wird somit in Förderrichtung der Matratze 70 betrachtet ausgehend von einer ersten Anschlagposition von rechts nach links bewegt, so dass das erste Schneidelement 311 die erste (vordere) Stirnseite der Matratze 70 aufschneiden kann.
Sobald das erste Schneidelement 311 auf der gegenüberliegenden Seite angelangt ist und die erste Stirnseite der Matratze 70 aufgeschnitten ist, wird dies über ein weiteres Auslöseelement erkannt und das Fördermittel 1 wird wieder eingeschaltet. Die Matratze 70 wird daraufhin weiter durch die Bearbeitungsstation 2 transportiert und das zweite und das dritte Schneidelement 321, 331 schneiden die Matratze 70 weiter an den Längsseiten auf.
Sobald die Matratze 70 mit ihrer zweiten Stirnseite über die Wippe 13 fährt, klappt die Wippe 13 nach oben und stoppt das Fördermittel 1 ein weiteres Mal. Das erste Schneidelement 311 wird wieder in Betrieb genommen und fährt zum Aufschneiden der zweiten (hinteren) Stirnseite der Matratze 70 von seiner bezogen auf die Förderrichtung linken Position zurück in die rechte Position. Der verfahrbare Schlitten 61 wird somit in Förderrichtung betrachtet aus einer zweiten Anschlagposition von links nach rechts in die erste Anschlagposition zurückbewegt, so dass das erste Schneidelement 311 währenddessen die zweite (hintere) Stirnseite der Matratze 70 aufschneiden kann.
Da das Schneidelement 311 sowohl vorne als auch hinten aus dem Gehäuse 31 herausragt, kann das erste Schneidelement 311 in beiden Richtungen schneiden. Im Gegensatz dazu sind das zweite und das dritte Schneidelement so in den Gehäusen 32, 33 angeordnet, dass diese nur an einer Seite aus den Gehäuse 32, 33 herausragen, um die Längsseiten der Matratzen 70 zu schneiden.

Claims

Vorrichtung zum Aufschneiden einer Matratze (70), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein oder mehrere drehbare antreibbare Schneidelemente (311, 321, 331) zum Aufschneiden eines Bezugs der Matratze (70) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Schneidelementen (311, 321, 331) jeweils ein Antrieb (41, 42, 43) zugeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (311, 321, 331) senkrecht zu ihrer Schneidrichtung bewegbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein erstes Schneidelement (311) zum Aufschneiden der Matratze (70) an den Stirnseiten aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schneidelement (311) in Schneidrichtung bewegbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein zweites Schneidelement (321) und ein drittes Schneidelement (331) zum Aufschneiden der Matratze (70) an den Längsseiten aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Fördermittel (1) zum Transportieren der Matratze (70) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (1) geeignet und eingerichtet ist, die Matratze (70) mit ihren Längsseiten an dem zweiten Schneidelement (321) und dem dritten Schneidelement (331) zum Aufschneiden der Längsseite vorbei zu transportieren.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schneidelement (311) quer zur Förderrichtung der Matratze (70) verschiebbar angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (1) einen Schalter aufweist, geeignet, das Fördermittel (1) in den Schneidpositionen zum Schneiden der Stirnseiten der Matratze mittels des ersten Schneidelements (311) zu stoppen.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter mit einem Sensor verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor mechanisch ausgeführt ist.
Verfahren zum Aufschneiden einer Matratze (70) mit einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 12, gekennzeichnet durch, – ein Aufschneiden einer ersten Stirnseite der Matratze (70) mit dem ersten Schneidelement (311), – einen Transport der Matratze (70) und ein gleichzeitiges Aufschneiden von Längsseiten der Matratze (70) durch das zweite Schneidelement (321) und das dritte Schneidelement (331), – ein Aufschneiden einer zweiten Stirnseite der Matratze (70) durch das erste Schneidelement (311).