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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bogendruckmaschine,
umfassend ein Anilox-Farbwerk mit einer Rasterwalze und einer Farbauftragwalze
und ein Feuchtwerk mit einer Feuchtauftragwalze, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In
DE 42 11 379 C2 ist
eine Druckmaschine beschrieben, welche ein Anilox-Farbwerk mit einer Rasterwalze
und einer Farbauftragwalze und ein Feuchtwerk mit einer Feuchtauftragwalze
umfasst. Da der Gummituchzylinder dieser Druckmaschine mit einem
weiteren Gummituchzylinder in Kontakt stehen kann, ist zu vermuten,
dass es sich bei dieser Druckmaschine um eine Rollendruckmaschine
handelt. In der Zeichnung der genannten Patentschrift sind eine
Farbauftragwalze und eine Feuchtauftragwalze schematisch dargestellt
und in der genannten Patentschrift findet sich keinerlei Hinweis
auf irgendeine Bedeutung der Walzendurchmesser. Auch spielt in der
genannten Patentschrift ein Waschen des Anilox-Farbwerks und des
Feuchtwerks keinerlei Rolle.
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Aus
der Praxis ist bekannt, dass im Gegensatz zu Rollendruckmaschinen
bei Bogendruckmaschinen aufgrund der schnelleren Abfolge verschiedener
Druckaufträge
und der damit verbundenen Farbwechsel häufiger ein Waschen des Farb-
und Feuchtwerks erforderlich ist. Damit dieses Waschen nur möglichst
kurze Druckunterbrechungen erfordert und bei geringem Waschmittelverbrauch
erfolgt, ist eine schnelle und gleichmäßige Verteilung des eingebrachten
Waschmittels anzustreben.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Bogendruckmaschine,
welche ein Anilox-Farbwerk mit einer Rasterwalze und einer Farbauftragwalze
und ein Feuchtwerk mit einer Feuchtauftragwalze umfasst, konstruktive
Voraussetzungen für
ein effektives Waschen zu schaffen. Insbesondere ist es die Aufgabe
der Erfindung, bei einer solchen Bogendruckmaschine eine schnelle
und gleichmäßige Verteilung
des Waschmittels zu erreichen.
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Die
gestellten Aufgaben werden durch eine Bogendruckmaschine mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine,
umfassend ein Anilox-Farbwerk
mit einer Rasterwalze und einer Farbauftragwalze und ein Feuchtwerk
mit einer Feuchtauftragwalze, ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
Außendurchmesser der
Farbauftragwalze mehr als doppelt so groß wie ein Außendurchmesser
der Feuchtauftragwalze ist.
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Aufgrund
dessen, dass demzufolge die Umfangslänge der Feuchtauftragwalze
weniger als die Hälfte
der Umfangslänge
der Farbauftragwalze beträgt,
führt die
Feuchtauftragwalze pro Umdrehung der Farbauftragwalze mehrere Umdrehungen
aus. Damit sind günstige
kontruktive Voraussetzungen für eine
gleichmäßige Verteilung
des Waschmittels im Feuchtwerk und im Anilox-Farbwerk gegeben.
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In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
genannt.
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Bei
einer Weiterbildung stehen der Außendurchmesser der Farbauftragwalze
und der Außendurchmesser
der Feuchtauftragwalze in einem Verhältnis, dass mindestens 10 :
4 beträgt.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung liegt in einem Reinigungsmodus eine
Brückenwalze
an der Feuchtauftragwalze und an der Farbauftragwalze an.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist der Außendurchmesser der Farbauftragwalze
mehr als doppelt so groß wie
ein Außendurchmesser
der Brückenwalze.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung stehen der Außendurchmesser der Farbauftragwalze
und der Außendurchmesser
der Brückenwalze
in einem Verhältnis,
das mindestens 10 : 4 beträgt.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist eine Strahl- oder Sprüheinrichtung
zum Einbringen eines Waschmittels auf das Feuchtwerk gerichtet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist die Strahl- oder Sprüheinrichtung
auf die Feuchtauftragwalze und/oder eine nur an der Feuchtauftragwalze anliegende
Feuchtwerkswalze gerichtet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist im Reinigungsmodus eine Reinigungsrakel über mindestens eine
Farbwerkswalze mit der Rasterwalze gekoppelt.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfasst die Farbauftragwalze einen
Zylinderkanal mit einer Spanneinrichtung zum Aufspannen eines Gummituches.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist die Farbauftragwalze bezüglich des
Außendurchmessers
mit einem Druckformzylinder durchmessergleich.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung wird das Waschmittel aus dem Feuchtwerk über eine
Brückenwalze
in das Anilox-Farbwerk gefördert.
Die Brückenwalze
gibt dem Waschmittelfluss die Richtung vom Feuchtwerk ins Farbwerk
vor.
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Weitere
konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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Deren
einzige Figur zeigt ein Druckwerk, das ein Anilox-Farbwerk und für den Nass-Offsetdruck ein Feuchtwerk
umfasst.
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Eine
Druckmaschine 1 für
den Offsetdruck umfasst ein Druckwerk mit einem Druckformzylinder 2,
einem Gummituchzylinder 3, einem Anilox-Farbwerk 4 und
einem Feuchtwerk 5. Die Druckmaschine 1 ist eine
Bogendruckmaschine. Das Anilox-Farbwerk 4 umfasst eine
Rasterwalze 6 und eine einzige Farbauftragwalze 7,
die mit dem Druckformzylinder 2 durchmessergleich sind.
Der gemeinsame Außendurchmesser
der Walzen 6, 7 und des Druckformzylinders 2 ist
mit dem Bezugszeichen D bezeichnet. Außerdem umfasst das Anilox-Farbwerk 4 eine
erste Walze 8, eine zweite Walze 9 und eine dritte
Walze 10. Die erste Walze 8 und die zweite Walze 9 liegen an
der Rasterwalze 6 an und die dritte Walze 10 liegt an
der ersten Walze 8 und an der zweiten Walze 9 an.
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Die
Farbauftragwalze hat eine Spanneinrichtung 11 zum Aufspannen
eines Gummituches 12, welche in einem Zylinderkanal 29 der
Farbauftragwalze 7 sitzt.
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Die
erste Walze 8 und die zweite Walze 9 haben jeweils
einen gummielastischen Walzenbezug 13 und sorgen für ein schablonierfreies
Drucken. Die gummielastischen Walzenbezüge 13 sind in einem Reinigungsmodus
der Druckmaschine 1 vorteilhaft, indem die Walzenbezüge 13 sich
vorübergehend
in die Vertiefungen (Näpfchen
oder Rillen) der Rasterstruktur der Rasterwalze 6 eindrücken und
beim nachfolgenden Lösen
aus der Rasterstruktur einen Saugeffekt ausüben, durch welchen in den Vertiefungen
sitzende Druckfarbe daraus hervorgefördert wird. In bestimmten Anwendungsfällen braucht
nur eine der beiden Walzen 8, 9 vorhanden sein.
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Die
dritte Walze 10 hat eine metallisch-harte Umfangsoberfläche, die
von einer Rilsan-Schicht 14 gebildet
ist. Die dritte Walze 10 ist eine axial changierende Farbreibwalze
und ist per Formschluss, d. h. über
ein mit der dritten Walze 10 drehfest verbundenes und koaxial
angeordnetes Zahnrad, rotativ angetrieben. In bestimmten Anwendungsfällen ist
die axiale Changierbewegung der dritten Walze 10 nicht
unbedingt erforderlich.
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Weiterhin
umfasst das Anilox-Farbwerk 4 eine Farbrakel (Rakelfarbkasten) 15,
die an der Rasterwalze 6 anliegt und einen Druckfarbevorrat 16 aufnimmt.
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Das
Feuchtwerk 5 umfasst eine Tauchwalze 17 in einem
Feuchtkasten 18, eine Dosierwalze 19, eine Feuchtauftragwalze 20 mit
einem Außendurchmesser
d1 und eine Feuchtreibwalze 21, die axial changiert. Die
Dosierwalze 19 liegt als Übertragwalze an der Tauchwalze 17 und
gleichzeitig an der Feuchtauftragwalze 20 an, wenn die
Druckmaschine 1 in einem Druckbetriebsmodus (zeichnerisch
nicht dargestellt) läuft.
Im Reinigungsmodus ist die Dosierwalze 19 von der Feuchtauftragwalze 20 abgestellt, wie
dies gezeichnet ist. Die Feuchtreibwalze 21 liegt ausschließlich an
der Feuchtauftragwalze 20 an und braucht in bestimmten
Anwendungsfällen
nicht unbedingt axial changieren.
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Eine
Brückenwalze 22 mit
einem Außendurchmesser
d2 ist in eine erste Position 22.1 und in eine zweite Position 22.2 wahlweise
verstellbar gelagert. In der ersten Position 22.1, welche
mit Phantomlinie gezeichnet ist, liegt die Brückenwalze 22 nur an
der Feuchtauftragwalze 20 an und ist die Brückenwalze 22 von
der Farbauftragwalze 7 abgestellt. Die Brückenwalze 22 nimmt
die erste Position 22.1 im Druckbetriebsmodus ein und nimmt
die zweite Position 22.2 nur im Reinigungsmodus ein. In
der zweiten Position 22.2, die mit Volllinie gezeichnet
ist, liegt die Brückenwalze 22 an
der Feuchtauftragwalze 20 und gleichzeitig an der Farbauftragwalze 7 an,
so dass im Reinigungsmodus das Feuchtwerk 5 mit dem Anilox-Farbwerk 4 über die
Brückenwalze 22 verbunden
ist.
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Im
Reinigungsmodus kommt ein System zu Einsatz, das eine Strahl- oder
Sprüheinrichtung
zum Einbringen eines Waschmittels in das Feuchtwerk 5 und
eine Reinigungsrakel 24 mit einer darunter angeordneten
Auffangwanne 25 umfasst. Die Strahl- oder Sprüheinrichtung 23 umfasst
ein Waschmittel-Sprührohr 26 und
ein Wasser-Sprührohr 27,
wobei im Bereich eines von der Feuchtauftragwalze 20 zusammen
mit der Feuchtreibwalze 21 gebildeten Einlaufzwickels das
eine Sprührohr 26 bzw. 27 auf
die eine der beiden Walzen 20, 21 gerichtet ist
und das andere Sprührohr
auf die andere der beiden Walzen. Die Strahl- oder Sprüheinrichtung 23 sprüht also
das Waschmittel und das Wasser in den Einlaufzwickel. Die Reinigungsrakel 24 ist
im Reinigungsmodus an die dritte Walze 10 angestellt und
ist von letzterer im Druckbetriebsmodus abgestellt. Das An- und
Abstellen der Reinigungsrakel 24 erfolgt durch deren Schwenken
um ein Drehgelenk 28.
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Die
Druckmaschine 1 wird bei der Reinigung des Anilox-Farbwerks 4 folgendermaßen betrieben:
Zuerst
wird die Feuchtauftragwalze 20 von dem Druckformzylinder 2 abgestellt
und die Brückenwalze 22 an
die Farbauftragwalze 7 angestellt (zweite Position 22.2).
Außerdem
wird die Dosierwalze 19 von der Feuchtauftragwalze 20 abgestellt.
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Bei
laufender Druckmaschine 1 wird danach mittels der Strahl-
oder Sprüheinrichtung 23 in
mehreren Sprühintervallen
das Waschmittel in den Einlaufzwickel zwischen der Feuchtauftragwalze 20 und der
Feuchtreibwalze 21 eingebracht. Eine besonders effektive
Reinigung kann erreicht werden, indem mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 23 das
Waschmittel im Wechsel mit Wasser auf die den Einlaufzwickel bildenden
Walzen 20, 22 gesprüht oder gestrahlt wird. In
bestimmten Anwendungsfällen
ist das Wasser aber nicht erforderlich, so dass in diesen Fällen das
Wasser-Sprührohr 27 entfallen
kann.
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Infolge
des Aufeinanderabrollens der Walzen, das in der Figur mit den Walzendrehsinn
angebenden Pfeilen symbolisiert ist, verteilt sich das Waschmittel
im gesamten Anilox-Farbwerk 4 und wird
das Waschmittel bis hin zur dritten Walze 10 gefördert. Dabei
fließt
das Waschmittel über
die Brückenwalze 22 auf
die Farbauftragwalze 7, von dieser auf die Rasterwalze 6 und
von letzterer über
die erste Walze 8 und die zweite Walze 9 auf die
dritte Walze 10.
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Es
hat sich herausgestellt, dass sich eine gleichmäßige Verteilung des Waschmittels
im Feuchtwerk 5 und im Anilox-Farbwerk 4 erzielen lässt, wenn
der Außendurchmesser
d1 der Feuchauftragwalze 20 weniger als 50 % des Außendurchmessers
D der Farbauftragwalze 7 beträgt. Vorzugsweise sollte auch
der Außendurchmesser
d2 der Brückenwalze 22 weniger
als 50 % des Außendurchmessers D
der Farbauftragwalze betragen.
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Tests
haben ergeben, dass die Verteilung des Waschmittels besonders gleichmäßig ist,
wenn die Außendurchmesser
d1, d2 der Feuchauftragwalze 20 und der Brückenwalze 22 jeweils
höchstens
40 % des Außendurchmessers
D der Farbauftragwalze 7 betragen. Auch die Feuchtreibwalze 21 kann
einen Außendurchmesser
aufweisen, dessen Maß weniger als
50 % und vorzugsweise höchstens
40 % des Außendurchmessers
D der Farbauftragwalze 7 beträgt. Bei derartiger Dimensionierung
fuhrt die jeweilige Walze 20, 21, 22 pro
Umdrehung der Farbauftragwalze 7 mindestens zwei Umdrehungen
aus. Die Vorteile dieser Dimensionierung machen sich nicht nur beim Einlauf
des Waschmittels positiv bemerkbar, sondern auch beim Farbeinlauf,
wenn die Druckfarbe aus dem Anilox-Farbwerk 4 über die Walzen 7, 20, 22 in
das Feuchtwerk 5 eingebracht wird.
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Durch
die gewählte
Walzendurchmesserrelation kann die von dem Zylinderkanal 29 der
Farbauftragwalze 7 verursachte Störung nicht mehr zu die Druckqualität spürbar beeinträchtigenden
Komplikationen führen,
worin ein Zusatzvorteil zu sehen ist.
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Sobald
das Waschmittel in hinreichender Menge auf der dritten Walze 10 angekommen
ist, wird die Reinigungsrakel 14 an die dritte Walze 10 angestellt
und das Druckfarbe-Waschmittel-Gemisch von
der dritten Walze 10 abgerakelt. Das abgerakelte Druckfarbe-Waschmittel-Gemisch
wird in der Auffangwanne 25 aufgefangen. Während des
Abrakelns wird weiterhin frisches Waschmittel in das Feuchtwerk 5 gesprüht.
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Der
Bediener der Druckmaschine 1 kann an letzterer wahlweise
das Programm „Druckformzylinder
reinigen" einstellen,
so dass innerhalb des zuvor beschriebenen Reinigungsvorgangs die
Farbauftragwalze 7 an den Druckformzylinder 2 angestellt
wird, so wie dies zeichnerisch dargestellt ist. Hierbei liegt die
Farbauftragwalze 7 im Reinigungsmodus an der Rasterwalze 6 und
gleichzeitig an dem Druckformzylinder 2 an. Auf diese Weise
gelangt das Waschmittel nicht nur von der Feuchtauftragwalze 20 über die Brückenwalze 22 auf
die Farbauftragwalze 7, sondern auch von der Farbauftragwalze 7 auf
den Druckformzylinder 2.
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Am
Ende des Reinigungsvorganges wird zuerst die Waschmittelzufuhr beendet,
etwas später
die Reinigungsrakel 24 von der dritten Walze 10 abgestellt
und danach die Dosierwalze 19 an die Feuchtauftragwalze 20 angestellt
und diese an den Druckformzylinder 2 angestellt, um letzteren
mit dem Feuchtmittel aus dem Feuchtwerk 5 vor Beginn des Druckbetriebs
zu spülen.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckformzylinder
- 3
- Gummituchzylinder
- 4
- Anilox-Farbwerk
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Rasterwalze
- 7
- Farbauftragwalze
- 8
- erste
Walze
- 9
- zweite
Walze
- 10
- dritte
Walze
- 11
- Spanneinrichtung
- 12
- Gummituch
- 13
- Walzenbezug
- 14
- Rilsan-Schicht
- 15
- Farbrakel
- 16
- Druckfarbevorrat
- 17
- Tauchwalze
- 18
- Feuchtkasten
- 19
- Dosierwalze
- 20
- Feuchtauftragwalze
- 21
- Feuchtreibwalze
- 22
- Brückenwalze
- 22.1
- erste
Position
- 22.2
- zweite
Position
- 23
- Strahl-
oder Sprüheinrichtung
- 24
- Reinigungsrakel
- 25
- Auffangwanne
- 26
- Waschmittel-Sprührohr
- 27
- Wasser-Sprührohr
- 28
- Drehgelenk
- 29
- Zylinderkanal
- D
- Außendurchmesser
- d1
- Außendurchmesser
- d2
- Außendurchmesser