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Die
Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einer Mehrzahl von Farbwerk,
Platten-, Gummituch- und Druckzylinder umfassenden Druckwerken und
einer Wendeeinrichtung, wobei mindestens ein Druckzylinder als Nachwende-Druckzylinder nach der
mindestens einen Wendeeinrichtung angeordnet ist und einen Aufzug
oder eine Strukturchromoberfläche
trägt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Wascheinrichtung für eine entsprechende
Druckmaschine.
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Eine
Druckmaschine der angegebenen Art ist aus der
DE 201 07 183 U1 bekannt,
die eine Druckmaschine mit einem nach einer Wendeeinrichtung eingeordneten
Nachwende-Druckzylinder aufweist, der einen Aufzug aus einem biegbaren
Trägermaterial
und einer an der Oberseite des Trägermaterials haftfest angeordneten
Beschichtung aus Molybdän
trägt.
Haftfest an der Oberseite dieser Beschichtung ist eine Versiegelungsschicht
aus der Gruppe der Polyorganosiloxane angeordnet. Der Aufzug weist
ein dem Bedruckstoff zugewandtes Oberflächenprofil aus Spitzkegeln
mit gerundeten Profilkuppeln auf. In einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Beschichtung auch aus Wolframcarbid/Kobalt bestehen. Ein
mit einem derartigen Aufzug versehener Nachwende-Druckzylinder wird
eingesetzt, um im Schön-
und Widerdruck das Ablegen von Farbe bzw. Lack von der ersten Seite
des Bogens nach dem Wenden zu verhindern.
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Als
Nachwende-Druckzylinder können
auch Druckzylinder mit Strukturchromoberflächen eingesetzt werden.
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Um
Nachwende-Druckzylinder mit einer derartigen Oberfläche zu reinigen,
wird bislang ein Verfahren angewendet, das in der
DE 40 13 465 A1 beschrieben
ist. Im Waschbetrieb wird der Druckzylinder in Anlagestellung zum
Gummidruckzylinder gebracht, so dass mit einer bekannten Gummituchwascheinrichtung
sowohl die Reinigung des Gummituchs als auch das Waschen des Druckzylinders
erfolgen kann. Der Anstellvorgang ist mit Zeitaufwand verbunden.
Bei diesem Verfahren müssen
ferner zum einen maschinenbauliche Anpassungen an der zur Bedruckstoffdickenausgleich
dienenden Druckbeistellung vorgenommen werden. Zum anderen ist das Waschen
von Gummituch- und Druckzylinder zeitaufwändig und es sind zum Teil manuelle
Nachreinigungen notwendig.
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Aus
der
DE 199 31 305
A1 ist eine Reinigungsvorrichtung für das Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine,
beispielsweise für
einen Druckzylinder, bekannt, wobei als Reinigungssystem eine mit einer
Bürste überzogene
Walze vorgesehen ist. Die in dieser Druckschrift offenbarte Reinigungsvorrichtung
dient zum Reinigen von Druckzylindern ohne Aufzug oder Strukturchromoberfläche.
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In
der
DE 203 08 645
U1 ist eine Druckmaschine gezeigt und beschrieben, bei
der am Gummituchzylinder und am Druckzylinder separate Waschvorrichtungen
angeordnet sind. Die in dieser Druckschrift angegebene Druckmaschine
weist jedoch keine Wendeeinrichtung und Nachwende-Druckzylinder auf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine zu schaffen,
bei welcher ein einen Bedruckstoff führender Nachwende-Druckzylinder
schonend gereinigt wird. Die Aufgabe bestand weiterhin darin, das
Waschen des Nachwende-Druckzylinders ohne manuelle Nachreinigung
und mit minimalem Zeitaufwand durchzuführen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Wascheinrichtung für
eine Druckmaschine mit einer Mehrzahl von Farbwerk, Platten-, Gummituch- und
Druckzylinder umfassenden Druckwerken und einer Wendeeinrichtung,
wobei mindestens ein Druckzylinder als Nachwende-Druckzylinder nach der
mindestens einen Wendeeinrichtung angeordnet ist und einen Aufzug
oder eine Strukturchromoberfläche
trägt,
gelöst,
wobei die Wascheinrichtung von der Gummituchwascheinrichtung des
zugehörigen
Gummituchzylinders separat ist und zur Verwendung als Wascheinrichtung
für den
mindestens einen Nachwende-Druckzylinder dient. Die Aufgabe wird
ferner erfindungsgemäß durch
eine Druckmaschine gelöst, bei
der der mindestens eine Nachwende-Druckzylinder eine von der Gummituchwascheinrichtung
des zugehörigen
Gummituchzylinders separate Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung
aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung hat
den Vorteil, dass eine effektive Reinigung bei minimalen Waschzeiten
erfolgt und eine manuelle Nachreinigung entfällt. Ferner wird eine Zeitersparnis
dadurch erreicht, dass der Abstand zwischen Gummituchzylinder und
Nachwende-Druckzylinder zur Reinigung nicht verändert werden muss. Des weiteren
können für den Gummituchzylinder
und den Nachwende-Druckzylinder unterschiedliche Waschmedien angewendet
werden. Über
die separate Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung kann außerdem in
vorteilhafter Weise die Versiegelung durch Aufbringen eines flüssigen Siegelmittels
erneuert werden. Die erfindungsgemäße Wascheinrichtung ist nachrüstbar.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch
angegebenen Wascheinrichtung und der in dem weiteren unabhängigen Anspruch
angegebenen Druckmaschine möglich.
Besonders vorteilhaft ist, als separate Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung
eine Bürsten-Wascheinrichtung
zu verwenden. Diese reinigt die Nachwende-Druckzylinder besonders
schonend und kann in der Gestaltung der Bürste und des Waschprogramms
besonders gut an die besonderen Anforderungen der Oberfläche der Nachwende-Druckzylinder
angepasst werden. Eine das Profil des Nachwende-Druckzylinders besonders schonende
Gestaltung der Bürste
besteht darin, dass das freie Ende der Borsten der Bürste zumindest
teilweise in mehrere Borstenspitzen mit reduzierter Borstenspitzendicke
aufgespaltet ist.
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In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird die separate
Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung als Walze mit elastischer
Außenschicht
oder als Frotteewalze oder als Walze mit Frottee-ähnlichem
Bezug ausgebildet. Diese reinigt den Nachwende-Druckzylinder ebenfalls
rasch und schonend. Hierbei wird die Walze mit elastischer Außenschicht
wiederum mit einer Tuch-Wascheinrichtung oder mit einem Rakel oder
mit einer Bürste
gereinigt und/oder vor dem Kontakt mit dem Druckzylinder vorgefeuchtet.
Als Walze mit elastischer Außenschicht
wird bevorzugt eine Walze mit einem Gummi- oder anderem Elastomer-
oder Polymerbezug verwendet. Alternativ kann ein Kunststoff-, insbesondere
Elastomersleeve oder eine mit einem Elastomer oder Kunststoff beschichtete
Platte eingesetzt werden. In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Walze mit elastischer Außenschicht als Mehrschichtwalze
ausgeführt,
welche einen inkompressiblen Walzenkern, eine darüber konzentrisch
und haftfest angeordnete kompressible Schicht und eine über der
kompressiblen Schicht konzentrisch und haftfest angeordnete elastische
Deckschicht aufweist. Hierdurch kann zusätzlich eine optimierte Dämpfung eingestellt
werden.
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Von
Vorteil ist außerdem,
die Walze mit elastischer Außenschicht
oder die Frotteewalze oder die Bürsten-Wascheinrichtung
der Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung mit einem eigenen Antrieb
zu versehen, da so diese optimal an die Drehgeschwindigkeit des
Nachwende-Druckzylinders angepasst werden kann, so dass das Reinigungsergebnis
verbessert wird.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, die zugehörigen Gummituchzylinder
mit Gummituchwascheinrichtungen in der Form von Tuch-Wascheinrichtungen
zu versehen, da sich für
Gummituchzylinder diese Reinigungsform bewährt hat. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
besteht darin, auch die Druckzylinder ohne Aufzug oder Strukturchromoberfläche mit
separaten Druckzylinderwascheinrichtungen zu versehen. Derartige
Wascheinrichtungen können
Bürstenwascheinrichtungen
oder vorzugsweise Tuch-Wascheinrichtungen sein. Die Waschzeit kann
weiter minimiert werden, indem in vorteilhafter Weise auch die Farbwerke,
die den Gummituchzylindern oder Druckzylindern zugeordnet sind,
mit separaten Wascheinrichtungen versehen werden. Als vorteilhaft
hat sich außerdem
erwiesen, die Druckmaschine mit einer Wascheinrichtungssteuerung
zu versehen, welche sowohl die Druckzylinderwascheinrichtung, die Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung
als auch die Gummituchzylinderwascheinrichtungen und die Farbwerkwascheinrichtungen
steuert. Hierdurch ist die Ausführung
von komplexen Waschprogrammen möglich,
die entsprechend der Verschmutzung angepasst werden können. Eine
weitere Minimierung der Waschzeit kann somit erreicht werden. Die
Minimierung der Waschzeit ist dabei besonders groß, wenn
die genannten Wascheinrichtungen vorteilhaft so gesteuert werden,
dass sie gleichzeitig arbeiten. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Druckmaschine
besteht darin, wenn die Wascheinrichtungssteuerung zusätzlich auch
die Waschmittel- und Energieversorgung der Wascheinrichtungen steuert.
Eine vollautomatische Reinigung der gesamten Druckmaschine kann
somit erreicht werden. Bevorzugt erfolgt gleichzeitig die Druckformreinigung,
beispielsweise Klischeereinigung, auf dem Formzylinder eines Lackwerkes,
beispielsweise durch eine Bürstenwascheinrichtung.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind anhand von Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Druckmaschine von der Seite,
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2 eine
schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Wascheinrichtung mit Druckzylinder im
Schnitt und
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3 und 4 schematische
Ansichten weiterer erfindungsgemäßer Wascheinrichtungen
mit Druckzylinder im Schnitt.
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Die
in 1 dargestellte Bogen-Offsetdruckmaschine weist
acht Druckwerke 1 und zwei Lackwerke 2 auf. Auf
die ersten vier Druckwerke 1 folgt eine Wendeeinrichtung 3,
die den aus dem Anleger 4 durch die vier Druckwerke 1 transportierten
Bogen wendet, um eine Bedruckung der anderen Seite zu ermöglichen.
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Jedes
Druckwerk 1 weist ein nicht dargestelltes Farbwerk und
bei Bedarf ein nicht dargestelltes Feuchtwerk auf. Des weiteren
gehören
zu jedem Druckwerk 1 ein Plattenzylinder 5 und
ein Gummituchzylinder 6. Vor der Wendeeinrichtung 3 sind
die Druckzylinder 7 in jedem Druckwerk 1 angeordnet. Die
Druckzylinder 7 können
eine glatte Chromoberfläche
aufweisen, sie tragen jedoch keinen Aufzug und keine Strukturchromoberfläche. Nach
der Wendeeinrichtung 3 weisen die zu jedem Druckwerk 1 gehörigen Druckzylinder
als sogenannte Nachwende-Druckzylinder 8 einen Aufzug oder
eine Strukturchromoberfläche
auf.
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Am
Gummituchzylinder 6 ist eine Gummituchwascheinrichtung 10 angeordnet,
die vorzugsweise als Tuch-Wascheinrichtung ausgebildet ist. Die Gummituchwascheinrichtung 10 kann
auch als Bürstenwascheinrichtung
ausgeführt
sein.
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Die
Druckzylinder 7, die vor der Wendeeinrichtung 3 angeordnet
sind, weisen eine Wascheinrichtung 11 auf, die separat
von der Wascheinrichtung 10 des Gummituchzylinders 6 ist.
Die Wascheinrichtung 11 ist als Bürsten- oder vorzugsweise als Tuch-Wascheinrichtung
ausgebildet.
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Eine
Tuch-Wascheinrichtung weist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine Reinigungsfluidversorgung für
mindestens ein erstes und ein zweites Reinigungsfluid. Das erste
Reinigungsfluid ist bevorzugt ein Waschmittel und das zweite Reinigungsfluid
Wasser. Als zweites Reinigungsfluid kann alternativ ein zweites
Waschmittel verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform
kann die Tuch-Wascheinrichtung auch derart gestaltet werden, dass
die Tuch-Wascheinrichtung
ein Tuch aufweist, welches vor dem Einsetzen in die Tuch-Wascheinrichtung
mit einem Reinigungsfluid getränkt
wird.
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Die
nach der Wendeeinrichtung 3 angeordneten Nachwende-Druckzylinder 8 mit
Aufzug oder Strukturchromoberfläche
weisen eine Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 auf,
die in einem ersten Ausführungsbeispiel
als Bürsten-Wascheinrichtung
ausgebildet ist. Die in 1 nicht dargestellte Bürstenwalze
jeder Bürsten-Wascheinrichtung weist
einen Walzenkern und einen Bürstenbesatz auf.
Der Bürstenbesatz
weist eine Vielzahl einzelner Borsten auf, die endseitig fixiert
auf dem Walzenkern angeordnet sind. Um die Oberfläche der
Nachwende-Druckzylinder noch stärker
zu schonen, weisen die Borsten zumindest teilweise an ihrem freien
Ende eine Aufspaltung in mehrere Borstenspitzen auf, wie sie in
der DE-Gebrauchsmusteranmeldung mit dem Aktenzeichen 20 2004 004
080.8 vom 16. März
2004 beschrieben ist. Die aufgespalteten Borstenspitzen besitzen
eine reduzierte Borstenstärke.
Die verschiedenen, in der genannten Gebrauchsmusteranmeldung angegebenen
Ausführungsformen
einer Bürsten-Wascheinrichtung
mit der gesamten Beschreibung der älteren Patentanmeldung werden
hiermit durch Bezugnahme in vorliegende Beschreibung integriert.
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In 2 ist
eine Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 näher in einem
Schnitt dargestellt. Die Wascheinrichtung 12 weist eine
Walze 20 auf, welche zum Waschen an den Nachwende-Druckzylinder 8 angestellt
ist. Der Greifer 14 kann vorzugsweise beim Waschen des
Nachwende-Druckzylinders 8 ausgehoben werden. Die Walze 20 ist
in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als
Mehrschichtwalze gestaltet, welche eine kompressible Schicht 201 und
eine auf der kompressiblen Schicht 201 haftfest und konzentrisch
angeordnet eine elastische Deckschicht 202 aufweist. Die
kompressible Schicht ist auf dem inkompressiblen Walzenkern 203 ebenfalls
konzentrisch und haftfest angeordnet. Die kompressible Schicht 201 besteht
vorzugsweise aus einem offenzelligen oder geschlossenzelligen oder
alternativ einem gemischtzelligen Schaumstoffmaterial. Die kompressible
Schicht 201 kann auch mit blasenförmigen oder kanalförmigen Luft-
oder Gaseinschlüssen
ausgeführt
werden. Die elastische Deckschicht besteht vorzugsweise aus einem
Elastomermaterial, insbesondere aus einem Gummimaterial. Weitere
Einzelheiten zur Mehrschichtwalze können der Druckschrift WO 03/103967 entnommen
werden, deren Offenbarung durch Bezugnahme in die Beschreibung integriert
wird.
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In
weiteren Ausführungsbeispielen
kann die Walze 20 mit einem Elastomer- oder Polymerbezug, vorzugsweise einem
Gummibezug versehen sein. Alternativ kann für die Walze 20 ein
auswechselbarer Kunststoffsleeve, insbesondere ein Elastomersleeve verwendet
oder eine mit Kunststoff, insbesondere mit Elastomer, vorzugsweise
mit Gummi, beschichtete Platte eingesetzt werden, so dass eine elastische
Außenschicht
gebildet wird. Die beschichtete Platte kann ebenfalls ausgewechselt
und somit erneuert werden. Ferner kann auf der Oberfläche der
Walze 20 auch ein Frottee- oder ähnlich beschaffener Stoffbezug
vorgesehen sein.
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Die
Walze 20 kann eigenständig
angetrieben werden oder läuft
unter Friktion mit dem Nachwende-Druckzylinder 8 mit. Durch
axiales Changieren der Walze 20 kann das Reinigungsergebnis
verbessert werden. Während
des Waschens des Nachwende-Druckzylinders 8 ist dieser
vorzugsweise von dem Gummituchzylinder 6 abgestellt. Die
Walze 20 tritt insbesondere in dem Ausführungsbeispiel mit einem Gummibezug
mit einer Überdrückung von
vorzugsweise maximal 0,2 Millimeter in Kontakt mit dem Nachwende-Druckzylinder 8.
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Eine
weitere Verbesserung des Reinigungsergebnisses kann erreicht werden,
wenn die Drehzahl von Nachwende-Druckzylinder 8 und Walze 20 unterschiedlich
gewählt
wird (sogenannter Delta-Effekt). Vorzugsweise ist die Drehzahl der
Walze 20 größer als
die Drehzahl des Nachwende-Druckzylinders 8. Hierbei ist
jedoch zu beachten, dass die Drehzahldifferenz zwischen Nachwende-Druckzylinder 8 und
Walze 20 nicht zu groß wird,
um den Verschleiß auf
der Oberfläche
des Nachwende-Druckzylinders zu minimieren.
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In
dem Gehäuse 22 der
Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 sind neben der
Walze 20 mindestens zwei Sprührohre 25, 26 angeordnet, welche zum
Aufbringen von Wasser und/oder einem oder mehrerer Waschmittel auf
die Walze 20 dienen. In dem Gehäuse 22 ist ferner
ein Rakel 24 angeordnet, der an der Walze 20 angestellt
ist und das verunreinigte Waschmittel und/oder das verunreinigte Wasser
von der Oberfläche
der Walze 20 abstreift. Das abgestreifte verunreinigte
Wasser und/oder Waschmittel gelangt dann durch den Ablauf 27 des Gehäuses 22 in
einen nicht dargestellten Auffangbehälter.
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In
dem anhand von 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird zur Reinigung der Walze 20 als Alternative zum Rakel 24 eine
Bürsten-Walze 30 verwendet.
Die Bürsten-Walze 30 weist
einen konzentrisch angeordneten und fest haftenden Bürstenbesatz 301 auf.
Die Bürsten-Walze 30 ist
ebenfalls im Gehäuse 22 unterhalb
der Walze 20 zur Reinigung des Nachwende-Druckzylinders 8 angeordnet.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann der Bürstenbesatz 301 der
Bürsten-Walze 30 zumindest teilweise
an den freien Borstenenden des Bürstenbesatzes
eine Aufspaltung in mehrere Borstenspitzen aufweisen, die es oben
bereits im Zusammenhang mit der Bürsten-Wascheinrichtung des Nachwende-Druckzylinders
beschrieben wurde. Seitlich an der Bürsten-Walze 30 sind
mindestens zwei Sprührohre 32, 33 angeordnet,
welche der Zuführung
von Wasser und/oder einem oder mehreren Waschmitteln dienen. Entlang
der Drehrichtung der Bürsten-Walze 30 hinter
den Sprührohren
und der Kontaktfläche
der Bürsten-Walze 30 mit
der Walze 20 zur Reinigung des Nachwende-Druckzylinders 8 ist
ein Rakel 35 angeordnet, welcher das verunreinigte Wasser
und/oder Waschmittel von der Bürsten-Walze 30 abstreift.
Das verunreinigte Waschmittel und/oder Wasser werden dann durch
den Abfluss 27 des Gehäuses 22 zur
Auffangwanne geleitet. Die bevorzugte Drehrichtung von Walze 20 und
Bürsten-Walze 30 ist
gegenläufig,
da so ein besseres Reinigungsergebnis erzielt wird.
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4 zeigt
ein weiteres Beispiel für
die Gestaltung der Reinigungsvorrichtung für die Walze 20 in
der Form einer Tuch-Wascheinrichtung 40. Die Tuch-Wascheinrichtung 40 ist
unterhalb der Walze 20 außerhalb des Gehäuses 22 angeordnet
und umfasst eine Saubertuchrolle 41 und eine Schmutztuchrolle 42,
welche nebeneinander angeordnet sind. Das Tuch 43 wird
von der Saubertuchrolle 41 abgewickelt und auf die Schmutztuchrolle 42 aufgewickelt. Zur
Tuch-Wascheinrichtung gehört
ferner das Andruckelement 44, das dazu dient, das Tuch 43 zwischen
Saubertuchrolle 41 und Schmutztuchrolle 42 zur
Reinigung der Walze 20 in Kontakt mit dieser zu bringen.
Hierfür
wird das Andrückelement 44 vorzugsweise
pneumatisch in Richtung Walze 20 bewegt. Das Andrückelement 44 weist
ferner mindestens zwei Sprührohre 46, 47 auf,
welche mindestens ein Waschmittel und/oder Wasser auf das Tuch 43 sprühen. Um
ein gutes Reinigungsergebnis zu erzielen, bewegt sich das Waschtuch 43 vorzugsweise
gegenläufig
zur Walze 20.
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Das
Farbwerk jedes Druckwerks 1 kann in einer bevorzugten Ausführungsform
eine von der Gummituchwascheinrichtung 10, der Druckzylinderwascheinrichtung 11 oder
der Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 separate
Farbwerkswascheinrichtung, die in 1 nicht
dargestellt ist, aufweisen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet die erfindungsgemäße Druckmaschine
eine in 1 nicht dargestellte Wascheinrichtungssteuerung.
Diese Wascheinrichtungssteuerung steuert sowohl die Druckzylinderwascheinrichtung 11,
die Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 als auch
die Gummituchzylinderwascheinrichtungen 10 und die Farbwerkswascheinrichtungen.
Hierdurch können
komplexe Waschprogramme durchgeführt
werden, bei denen in vorteilhafter Weise die genannten Wascheinrichtungen
gleichzeitig betätigt und
gesteuert werden können.
Die Wascheinrichtungssteuerung steuert vorzugsweise auch das Waschen
der Platte auf dem Plattenzylinder über den Gummituchzylinder,
wenn die Wascheinrichtung mit dem Gummituchzylinder in Kontakt ist.
Alternativ steuert die Wascheinrichtungssteuerung auch das Waschen
des Plattenzylinders über
das Farbwerk und/oder die Reinigung der Druckform auf dem Formzylinder
des Lackwerks. In einem besonderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
steuert die Wascheinrichtungssteuerung zusätzlich die Waschmittel- und
Energieversorgung aller genannten Wascheinrichtungen. Als Waschmittel
können
A3-Waschmittel, Hochsieder,
Biowaschmittel, UV-Waschmittel oder Waschmittel für konventionelle
und UV-Farben und Hybrid-Farben verwendet werden. In vorteilhafter Weise
können
für mindestens
zwei oder mehr der genannten Wascheinrichtungen verschiedene Waschmittel
verwendet werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Wascheinrichtungssteuerung derart
eingerichtet, dass ein Waschprogramm aus einer Mehrzahl von Waschprogrammen
wählbar
ist, die beispielsweise verschiedenen Verschmutzungsgraden zugeordnet
sind.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann in einem Sonderprogramm der Wascheinrichtungssteuerung die
Nachwende-Druckzylinderwascheinrichtung 12 dazu genutzt
werden, um auf die Oberfläche
der Nachwende-Druckzylinder mit Aufzug eine neue Versiegelungsschicht
mittels eines flüssigen Siegelmittels
aufzutragen.