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Die
Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für Personen und Material in
einem Mikrotunnel.
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Im
Tunnelbau, insbesondere im Mikrotunnelbau, werden bedingt durch
den technischen Fortschritt immer größere Haltungslängen ermöglicht,
so dass Material für
den Tunnelbau bzw. Personen, die im Tunnelbau arbeiten, den Tunnel
inspizieren oder im Verletzungsfall aus dem Tunnel geborgen werden müssen, über weite
Strecken im Tunnel befördert werden
müssen.
Aufgrund der geringen Abmessungen von Mikrotunneln ist der Transport
von Material und im Fall begehbarer Mikrotunnel, bei denen der Durchmesser
mehr als 800 mm beträgt,
das Begehen des Tunnels durch Personen, insbesondere die Rettung
von verletzten Personen, mühsam,
kraft- und zeitaufwendig. Vor dem Hintergrund der einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften
ist bei Mikrotunnelprojekten großer Haltelängen eine Bergung von Personen
ab einer gewissen Länge
des Mikrotunnels äußerst problematisch,
so dass bislang die Durchführung
großer
Tunnelprojekte ohne die Einfügung
von Zwischenschächten
und Rettungsauslässen
nicht möglich
war. Die Möglichkeit,
durch ein geeignetes Transportsystem verletzte Personen schnell und
unproblema tisch aus einem langen, begehbaren Mikrotunnel zu bergen,
eröffnet
die Möglichkeit,
Tunnel großer
Haltungslängen
durch Vortriebstunnelbau zu graben, bei denen keine Notausstiege
oder sonstige zusätzliche
teuere und kostspielige Rettungsmöglichkeiten vorgesehen werden
müssen.
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Demzufolge
ergibt sich der Nachteil des Stands der Technik durch das Problem,
dass bei Tunnelprojekten großer
Haltungslängen
entweder ein Begehen durch Personen aufgrund einschlägiger Unfallverhütungsvorschriften
nicht zulässig
ist oder teuere und aufwendige Personenrettungsschächte und
Notausstiege vorgesehen werden müssen.
Daneben ist im Fall einer Beschädigung
des Tunnels oder Verletzung von Personen innerhalb des Tunnels die
Herbeischaffung von Rettungs- oder Verbaumaterial mühsam, zeit-
und kraftaufwendig. Speziell im Rahmen des Vortriebstunnelbaus kann
der Einbau von Gerätschaften
im Tunnel, der Transport von Material, Werkzeug und Personen, insbesondere
im Mikrotunnelbau, sehr aufwendig, zeitraubend und dadurch teuer
werden.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Transportvorrichtung für Personen und Material in
einem Mikrotunnel vorzuschlagen, die insbesondere als Personenrettungssystem
eingesetzt werden kann und eine unkomplizierte, einfache und effiziente
Möglichkeit
zum Transport schafft.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Transportvorrichtung nach der Lehre des
Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Transportvorrichtung für
Personen und Material in einem Mikrotunnel ist insbesondere zur schnellen
und effizienten Personenrettung von verletzten Personen aus einem
Tunnel konzipiert, jedoch nicht auf diesen Einsatzzweck beschränkt. Sie umfasst
ein Laufschienensystem, welches in einer Tunnelwand befestigt wird,
ein Tragesystem, welches eine zu transportierende Person oder zu
transportierendes Material aufnimmt, und eine Aufhängevorrichtung,
welche das Tragesystem in dem Laufschienensystem verschiebbar einhängt und
führt.
Mit anderen Worten ist im Tunnel bereits ein Laufschienensystem
installiert, das von einer zugänglichen Stelle
des Tunnels bis zu der Stelle führt,
an der die Transportvorrichtung Material und/oder Personen transportieren
soll, wobei in dem Laufschienensystem mittels einer Aufhängevorrichtung
ein Tragesystem eingehängt
oder eingestellt wird, so dass das Tragesystem die Person und/oder
das Material aufnehmen und verschiebbar bewegen kann. So ist es beispielsweise
möglich,
dass die Transportvorrichtung eine Kamera oder Messgeräte zu einer
beschädigten
Stelle innerhalb eines begehbaren oder auch nicht begehbaren Tunnels
befördern
kann. Daneben können
mit der Transportvorrichtung Verbaumaterial, Werkzeuge oder Personen
zu einer Reparaturstelle gefahren oder verletzte Personen mittels
des Tragesystems entlang des Laufschienensystems aus dem Tunnel
gerettet werden.
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Wie
bereits oben beschrieben ist der Einsatz der Transportvorrichtung
universell und nicht auf Personen beschränkt. Besonders vorteilhaft
kann jedoch die Transportvorrichtung als Rettungsvorrichtung für Personen
verwendet werden, wobei das Tragesystem als Rettungstragesystem
für Personen
aus einem begehbaren Mikrotunnel ausgeführt ist. Hierbei ist es denkbar,
dass das Rettungstragesystem eine gewöhnliche Rettungstrage oder
Rettungsmatratze und ein Aufhängegestell
oder eine Aufhängewanne umfasst,
welches mittels lösbarer
Befestigungselemente mit der Aufhängevorrichtung befestigt ist,
und wobei die Rettungstrage oder Rettungsmatratze auf dem Aufhängegestell
oder in der Aufhängewanne ebenfalls
lösbar
befestigt ist. Ein solches Rettungstragesystem hat den Vorteil,
dass eine gewöhnliche Rettungstrage,
die beispielsweise in einem Krankenwagen verwendet oder von der
Feuerwehr bereit gestellt wird, direkt in das Aufhängegestell
oder in die Aufhängewanne
des Tragesystems gelegt werden kann, und somit ein Verletzter innerhalb
des Tunnels auf die Rettungstrage gelegt und dort fixiert werden kann.
Nach dem Herausziehen des Rettungstragesystems entlang des Laufschienensystems
aus dem Tunnel kann die Rettungstrage oder die Rettungsmatratze
aus dem Aufhängegestell
oder der Aufhängewanne
entnommen und der Verletzte ohne Umbetten direkt in einen Krankenwagen
verbracht werden. Auch ist beispielsweise ein Bergen des Verletzten mittels
eines Hebegerätes
aus dem Startschacht zur Geländeoberkante
möglich,
ohne dass der Verletzte aus seiner Ruheposition in der Rettungstrage
oder Rettungsmatratze gebracht werden muss.
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Alternativ
zu dem oben beschriebenen Rettungstragesystem ist es vorteilhaft
möglich,
dass das Tragesystem als Rettungstragesystem für Personen aus einem begehbaren
Mikrotunnel ausgeführt
ist, wobei das Rettungstragesystem aus einer gewöhnlichen Rettungstrage besteht,
die mittels lösbarer
Befestigungselemente an der Aufhängevorrichtung
befestigt ist. So lässt
sich unter Umgehung eines Aufhängegestells
oder einer Aufhängewanne
eine gewöhnliche
Rettungstrage aber auch eine stabile Rettungsmatratze direkt mit
Hilfe lösbarer
Befestigungselemente an der Aufhängevorrichtung
befestigen. Insbesondere in Tunneln, die einen geringen Durchmesser
aufweisen, wird somit eine platz- und raumsparende Möglichkeit
des Transports von verletzten Personen aus einem Tunnel geschaffen.
Des Weiteren ermöglicht
die Ausführung
des Rettungstragesystems unter Umgehung eines Aufhängegestells oder
einer Aufhängewanne
eine leichtere Manövrierbarkeit
und bessere Beweglichkeit des Rettungstragesystems.
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Die
Aufhängevorrichtung
kann im Allgemeinen beliebig ausgeführt sein. Besonders vorteilhaft weist
die Aufhängevorrichtung
jedoch mindestens einen Rollapparat auf, welcher als Tragekörper in
dem Laufschienensystem eingehängt
und verschiebbar geführt
wird. Ein solches Rollapparat-Schienensystem
ermöglicht
eine sehr einfache und reibungsgeminderte Verfahrbarkeit des Tragesystems
entlang des Laufschienensystems und gewährleistet ein hohes Maß an Betriebssicherheit,
so dass beispielsweise ein ungewolltes Ausklinken oder Herausspringen der
Aufhängevor richtung
aus dem Laufschienensystem äußerst unwahrscheinlich
wird. Aufgrund der Einhängung
der Aufhängevorrichtung
mittels eines Rollapparates in das Laufschienensystem hängt bei Befestigung
des Laufschienensystems im Deckenbereich des Tunnels das Tragesystem
frei ins Tunnelinnere und lässt
sich relativ mühelos
und ohne Berührung
der Tunnelinnenwand innerhalb des Tunnels bewegen.
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Nach
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist die Aufhängevorrichtung
mindestens eine Winde oder einen Seilkürzer auf, wobei die Winde bzw.
der Seilkürzer
zur Verstellung der Aufhängungshöhe des Tragesystems
dient. Durch eine Verstellbarkeit der Aufhängevorrichtung mittels einer Winde
oder eines Seilkürzers
ist es möglich,
die Aufhängungshöhe des Tragesystems
individuell an Gegebenheiten des Tunnels anzupassen. So können beispielsweise
Absätze
im Tunnel überwunden
wurden, eine verletzte Person bequem in ein Rettungstragesystem
eingelegt und danach in eine bequeme Verschiebehöhe gebracht werden, oder die
Aufhängeposition
des Tragesystems aus einer waagerechten in eine geneigte Stellung
verstellt werden, so dass beispielsweise bei bestimmten Verletzungen die
verletzte Person in einer für
sie günstigen
Position gelagert wird.
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Es
ist zunächst
grundsätzlich
beliebig, wie das Tragesystem im Laufschienensystem verfahren wird.
Besonders vorteilhaft ist jedoch, dass die Aufhängevorrichtung mittels eines
Motorantriebs entlang des Laufschienensystems verschoben werden
kann. So kann beispielsweise im Rollapparat einer Aufhängevorrichtung
ein motorischer Antrieb vorgesehen sein, oder ein Motor mittels
Seilwinde über
ein Zugseil das Tragesystem auf dem Laufschienensystem zumindest
in eine Richtung verfahren. Besonders vorteilhaft ist ein motorischer
Antrieb im Fall eines nur mühsam
begehbaren Tunnels zur Rettung von Personen, da beispielsweise die
verletzte Person sich selbst in das Tragesystem einlegen und dieses
mit Hilfe des Motorantriebs verfahren kann, oder eine eingelegte Kamera
im Tragesystem ferngesteuert im Mikrotunnel verfahren werden kann.
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Alternativ
zu dem oben ausgeführten
Ausführungsbeispiel
kann es auch vorteilhaft sein, dass die Aufhängevorrichtung manuell entlang
des Laufschienensystems verschoben wird. Eine manuelle Verschiebbarkeit
der Aufhängevorrichtung
ermöglicht
ohne besonderen Aufwand und in leicht handhabbarer Weise eine freie
Manövrierbarkeit
des Tragesystems innerhalb des Mikrotunnels, die darüber hinaus äußerst kostengünstig realisiert
werden kann.
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Die
Ausbildung des Laufschienensystems kann grundsätzlich beliebig erfolgen. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, das Laufschienensystem als C- oder L-Profilschienensystem
auszubilden. So ist eine einfache Möglichkeit gegeben, in das C-
oder L-Profilschienensystem einen Rollapparat einzubringen und ihn
ohne besonderen Kraftaufwand zu verfahren. Denkbar sind jedoch auch
Profilschienensysteme, die T- oder H-Profilschienen verwenden. Hierbei ist insbesondere
eine besonders sichere Führung
und Halterung der Aufhängevorrichtung
im Laufschienensystem gegeben.
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Grundsätzlich kann
dabei das Laufschienensystem überall
an der Tunnelinnenwand befestigt werden. Besonders ausgezeichnet
hat sich jedoch eine Befestigung des Laufschienensystems im Deckenbereich
des Mikrotunnels. Somit ist es möglich, nur
durch Verlegung einer einzelnen Laufschiene und der Aufhängung des
Aufhängungssystems
in der Laufschiene, ein frei hängendes
Tragesystem im Inneren des Tunnels frei verschieblich zu bewegen. Gegenüber einer
Wand- oder Bodeninstallation des Laufschienensystems kann eine schwebende
Aufhängung
des Tragesystems auch eine verschmutzungsgeschützte und leicht bewegliche
Führung
sowie eine hohe Lebensdauer und geringe Abnutzung der Transportvorrichtung
gewährleisten.
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Grundsätzlich können bei
den einzelnen Ausführungsformen
der Transportvorrichtung diese entweder beim Bau des Tunnels oder
Mikrotunnels direkt vorgesehen werden, oder bestehende Tunnel oder
Mikrotunnel durch Installation eines Laufschienensystems für die Verwendung
der Transportvorrichtung nachgerüstet
werden. Hierzu ist es besonders günstig, dass das Laufschienensystem
aus einer Aneinanderreihung einzelner Laufschienensegmente besteht.
So können
kurze Laufschienensegmente einfach und mühelos in ein bestehendes Tunnelsystem
eingebracht und dort montiert werden. Des Weiteren ist vor allen
Dingen bei einer Krümmung
von Tunneln eine einfache Montage und flexible Verlegung durch Segmentierung
des Laufschienensystems in einzelne Laufschienensegmente möglich.
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Gerade
im Hinblick auf den Bau eines Tunnels, insbesondere Mikrotunnels
im Vortriebstunnelbau, ist es vorteilhaft, dass die Länge der
Laufschienensegmente der Einzelrohrlänge von Rohrsegmenten im Vortriebstunnelbau
entsprechen. So können einzelne
Laufschienensegmente schon vor dem Vortrieb des entsprechenden Rohrsegments
in diesem befestigt werden, beispielsweise schon bei der Herstellung
der Rohrsegmente an oder in der Rohrsegmentinnenwand verankert werden,
und beim Vortrieb in den Tunnel eingebracht werden. Somit ist sofort nach
Beendigung des Tunnelvortriebs eines Segments oder bei Abschluss
des gesamten Tunnelbaus eine Transportvorrichtung vorhanden, die
voll funktionsfähig
ist und zur Montage weiterer Einbauteile im Tunnel zur Verfügung steht.
Es lassen sich beispielsweise Werkzeug, Verbauungsmaterial, Personen und
Gerätschaften
mit Hilfe des vorinstallierten Laufschienensystems innerhalb eines
gerade fertig gestellten Tunnels einbringen, um notwendige manuelle Innenarbeiten
durchführen
zu können.
Aus diesem Grund ist es besonders vorteilhaft, dass die Laufschienensegmente
in den Rohrsegmenten eines Vortriebstunnelbauvorhabens bereits vormontiert
sind.
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Sofern
das Laufschienensystem aus einzelnen Laufschienensegmenten besteht,
können
in vorteilhafter Weise die einzelnen Laufschienenseg mente benachbarter
Rohrsegmente mittels Schienenverbindungselementen miteinander verbunden
werden, und somit ein Längen-
und Spielausgleich der Ausformung der Rohrverbindungsmuffen ermöglicht werden.
Mit Hilfe von Schienenverbindungselementen ist es möglich, die
einzelnen geradlinig ausgeformten Laufschienensegmente so zu verbinden,
dass ein glatter Übergang
beim Verfahren der Aufhängevorrichtung
von einem Schienensegment in das andere geschaffen wird, und an
der Anschlussstelle zweier üblicherweise
gerader Laufschienensegmente wird somit in einfacher Weise einer
Krümmung
des Tunnelverlaufs, der durch einen Knick der an der Rohrmuffe aneinander
stoßenden
Tunnelrohrsegmente bewirkt wird, bei der Führung der Aufhängevorrichtung
der Transportvorrichtung im Laufschienensystem gefolgt. Da insbesondere
die Rohrmuffen der einzelnen Rohrsegmente eine dreidimensionale Krümmung des
Tunnelverlaufs durch abgewinkelte Stoßstellen erlauben, ermöglicht der
Einsatz solcher flexibel ausgeformter Schienenverbindungselemente eine
durchgängige
Laufschienenverbindung und verhindert die Gefahr eines Herausspringens
der Aufhängevorrichtung
aus dem Laufschienensystem im Bereich von Rohrmuffen oder Unstetigkeiten
des Tunnelrohres.
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In üblichen
Ausführungen
von Tunneln und Mikrotunneln ist die Rohrwandung des Öfteren durch Abzweigungen,
Aufstiegsschächte
oder Ähnliches unterbrochen.
Um das Laufschienensystem kontinuierlich über solche Störstellen
in der Rohrinnenwandung hinwegzuführen, ist es besonders vorteilhaft, dass
ein frei tragendes Schienensystem zur Laufschienenüberbrückung an
solchen Unstetigkeitsstellen eingesetzt wird. Durch solch ein frei
tragendes Schienensystem kann eine kontinuierliche Führung der
Aufhängevorrichtung
im Laufschienensystem auch bei Überbrückung von
Störstellen
wie Abzweigungen oder Aufstiegsschächten sichergestellt werden,
so dass dort keine manuelle Umsetzung der Aufhängevorrichtung erforderlich
wird. Insbesondere in langen und nur schwer zugänglichen Tunnelsystemen ist
somit eine störungsfreie
Verfahrbarkeit der Transportvorrichtung gewährleistet.
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Im
Fall der Überbrückung des
Laufschienensystems an Rohrunterbrechungen kann in vorteilhafter
Weise ein Teleskopschienensystem zur Laufschienenüberbrückung verwendet
werden. Der Vorteil eines solchen Teleskopschienensystems ergibt sich
dadurch, dass es für
beliebige Einsatzzwecke geeignet ist und die Größe der Rohrunterbrechung nicht
von vorne herein berücksichtigt
werden muss. Die allgemeine Verwendung eines Teleskopschienensystems
ermöglicht
die Überbrückung von
Rohrunterbrechungen beliebiger Größe und Ausdehnung, so dass
keine besonderen Einzelteile angefertigt werden müssen oder
Limitierungen bei der Überbrückung von
Rohrunterbrechungen gegeben sind.
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Prinzipiell
kann das Laufschienensystem in beliebiger Art und Weise an der Tunnelinnenwand befestigt
werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, dass das Laufschienensegment
mittels einer Dübel-Schraubenbefestigung
an der Tunnelinnenwand befestigt wird. Solch eine Befestigungsmöglichkeit ermöglicht nicht
nur im Herstellungsprozess der einzelnen Rohrsegmente, sondern auch
im nachträglichen
Einbau des Laufschienensystems in bestehenden Tunneln eine einfache,
zuverlässige
und langlebige Installation des Laufschienensystems.
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Alternativ
hierzu können
die einzelnen Laufschienensegmente mittels einer Schussbolzenbefestigung
an der Tunnelinnenwand befestigt werden. Hieraus ergibt sich die
Möglichkeit,
mittels eines einfach durchzuführenden,
schnellen und unkomplizierten Arbeitsvorganges die einzelnen Laufschienensegmente
des Laufschienensystems fest und zuverlässig an der Rohrinnenwand zu
befestigen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
zeigender Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
einer schematischen Schnittdarstellung eine Transportvorrichtung
in einem Mikrotunnel;
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2 in
einer schematischen Querschnittsdarstellung den Schnitt A-A durch den in 1 dargestellten
Mikrotunnel;
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3 in
einer der 2 entsprechenden schematischen
Querschnittsdarstellung den Schnitt A-A durch die in 1 dargestellte
Transportvorrichtung in einem begehbaren Mikrotunnel;
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4 in
schematischer Darstellung die Detailansicht B des in 1 dargestellten
Mikrotunnels, insbesondere das Laufschienensystem;
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5 in
schematischer Darstellung eine Schnittansicht eines Deckenbereichs
eines Mikrotunnels an einem Aufstiegsschacht mit Laufschienenüberbrückung.
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In 1 ist
in einer perspektivischen Schnittdarstellung eine Ausführungsform
einer Transportvorrichtung für
Personen und Material in einem begehbaren Mikrotunnel 02 dargestellt.
Hierbei ist ein Tragesystem 03 mittels einer Aufhängevorrichtung
in einem Laufschienensystem 04 eingehängt, und über ein Rollverbindungsseil 07 sind
die beiden Stränge der
Aufhängevorrichtung
miteinander verbunden. Dabei ist das Rollverbindungsseil 07 mit
einem Zugseil 08 gekoppelt, das sich über die Länge des Mikrotunnels 02 erstreckt
und in einem begehbaren Schacht oder einer Grube 01 endet,
so dass von dem Schacht 01 über das Zugseil 08 das
Tragesystem 03 entlang des Laufschienensystems 04 zumindest
aus dem Tunnel 02 herausgezogen werden kann. An den beiden
Seilen der Aufhängevorrichtung
sind schematisch zwei Winden dargestellt, um die Höhe des Tragesystems 03 bezüglich der
Tunneldecke zu variieren. Der Mikrotunnel 02 besteht aus
einzelnen Rohrsegmenten 05, die an ihren beiden Enden jeweils durch
Rohrverbindungsmuffen 06 (gestrichelt dargestellt) miteinander
verbunden sind. Da die einzelnen Rohrsegmente 05 eine gerade
Ausrichtung besitzen, kann eine Krümmung des Tunnelverlaufs nur
durch eine Spielkrümmung
an der Stoßstel len
zweier aneinandergrenzender Tunnelrohrsegmente 05 in der Rohrverbindungsmuffe 06 hergestellt
werden. Das Laufschienensystem 04 besteht aus einzelnen
Laufschienensegmenten, die an den Rohrverbindungsmuffen 06 durch
Schienenverbindungselemente miteinander verbunden sind und ein reibungsloses
Gleiten der Aufhängevorrichtung
entlang der Laufschiene und über
die Stoßstellen
der Rohrverbindungsmuffen 06 hinweg ermöglichen.
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2 stellt
den in 1 eingezeichneten Schnitt A-A durch den Querschnitt
des begehbaren Mikrotunnels 20 dar. Hierbei ist an der
Tunnelinnenwand 17 des Mikrotunnels 20 im Deckenbereich
ein Laufschienensystem 04 angebracht, das aus zwei einander
gegenüberstehender
L-Profilschienen gebildet wird. Innerhalb des durch die L-Profilschienen definierten
Bereichs der Laufschienen ist ein Rollapparat 13 eingelegt,
der aus einer Achse besteht, an deren beiden axialen Enden sich
jeweils zwei Rollen befinden, die in den beiden gegenüberliegenden L-Profilkammern auf
den jeweiligen unteren Profilschenkeln abrollen. In der Mitte der
Achse des Rollapparats 13 ist die Aufhängevorrichtung 09 angehängt, die
eine Winde 12 umfasst, mit deren Hilfe die Länge des
Halteseils der Aufhängevorrichtung 09 variiert
werden kann. Am unteren Ende der Aufhängevorrichtung 09 ist
mit Hilfe von lösbaren
Befestigungselementen 11 ein Rettungstragesystem 19 angebracht.
Das Rettungstragesystem 19 besteht hierbei aus einer Aufhängewanne 10,
in die eine gewöhnliche
Rettungstrage 18 eingelegt ist. Die Aufhängevorrichtung 09 umfasst
in dieser Ausführungsform
zwei Rollapparate 13, zwei Winden 12 und zwei Hängeseile.
Somit ist die Rettungswanne an vier Punkten über zwei Halteseile an dem
Laufschienensystem 14 über
die Rollapparate 13 beweglich aufgehängt. Die Rettungstrage 18 entspricht
einer konventionellen Rettungstrage, die beispielsweise von der Feuerwehr
mitgeführt
wird oder in einem Ambulanzwagen Verwendung findet. Sie wird auf
einfache Art und Weise in die Rettungswanne eingelegt werden, und
diese wiederum mit Hilfe der lösbaren
Verbindungen an der Aufhängevorrichtung 09 befestigt.
Somit kann durch Ablösen
der Rettungswanne 10 von der Aufhängevorrichtung 09 ein
Verletzter ohne Umbetten direkt aus dem Tunnelsystem geborgen und durch
Herausnahme der Rettungstrage 18 aus der Rettungswanne 10 direkt
in einen Ambulanzwagen transportiert werden.
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3 zeigt
in einer perspektivischen Schnittdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Schnitts A-A, der in 1 dargestellt ist. Auch hier befindet
sich in der Tunnelinnenwand 17 des begehbaren Mikrotunnels 20 ein
Rettungstragesystem für Personen,
das mittels eines Rollapparates 24, dessen Rollkörper in
einer T-Profilschiene auf den beiden untenliegenden waagrechten
Schenkeln des T-Profils abrollen, verfahren werden kann. Hierbei
ist an dem Rollapparates 24 eine Aufhängevorrichtung 09 angehängt, die
mittels einer Winde 12 höhenverstellbar ist. Mit Hilfe
von lösbaren
Befestigungselementen 11 ist an dem Halteseil der Aufhängevorrichtung 09 unmittelbar
eine Rettungstrage 18 als Rettungstragesystem 22 angebracht.
Das Rettungstragesystem 22 besteht hierbei lediglich aus
der Rettungstrage 18, die mittels lösbarer Befestigungselemente
direkt an der Aufhängevorrichtung 09 befestigt ist.
Vorteil einer solchen Ausführung
eines Rettungstragesystems 22 ist die kompakte Bauart,
so dass eine störungsfreie
und leichte Beweglichkeit vor allem in Mikrotunneln geringen Durchmessers
möglich ist.
Mit Hilfe der Winde 12 kann die lichte Höhe des Rettungstragesystems 18 über der
Unterkante der Tunnelinnenwand 17 eingestellt werden.
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4 zeigt
eine Detailansicht B aus 1 und stellt hierbei insbesondere
den Aufbau des Laufschienensystems 04 sowie den Übergang
zweier Laufschienensegmente 16 an einer Rohrverbindungsmuffe 06 dar.
Im Deckenbereich der Innenwand eines Mikrotunnels 02 ist
ein Laufschienensystem 04, das aus einer Aneinanderreihung
einzelner Laufschienensegmente 16 besteht, angebracht.
Dabei kann beispielsweise die Montage der einzelnen Laufschienensegmente 16 mittels
einer Dübel-Schraubenbefestigung
oder mittels einer Schussbolzenbefestigung erfolgen. Die Länge eines
einzelnen Laufschienensegments 16 entspricht der Länge eines
Rohrsegments 05 des Mikrotunnels 02. Die einzelnen
Rohrsegmente 05 des Mikrotunnels 02 sind durch
Rohrverbindungsmuffen 06 miteinander verbunden. Hierbei
ergibt sich zwischen den beiden Laufschienensegmenten 16 ein
kleiner Abstand im Bereich der Rohrverbindungsmuffen 06,
der mit Hilfe von Schienenverbindungselementen 15, die
längsvariabel
und spieltolerant ausgelegt sind, verbunden werden. Mit Hilfe der
Schienenverbindungselemente 15 lassen sich Knicke im Verlauf
des Tunnels, die durch abgewinkelte Rohrverbindungsmuffen 06 realisiert
werden, ausgleichen. Dadurch lässt
sich eine Verfahrbarkeit des an der Aufhängevorrichtung angehängten Tragesystems
auch bei gekrümmtem
Verlauf des Tunnels leicht realisieren. Die Schienenverbindungselemente 15 sorgen
des Weiteren dafür, dass
ein Längenausgleich
an den Rohrverbindungsmuffen 06 gewährleistet ist, so dass die
Gefahr eines Herausspringens oder Ausklingens des Rollapparates
aus dem Laufschienensystem an den Unstetigkeiten, die an den Rohrverbindungsmuffen 06 auftreten,
gebannt ist.
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In 5 ist
die Verwendung eines Teleskopschienensystems an einer Unterbrechungsstelle
des Mikrotunnels 02, beispielsweise an einem Schacht oder
einer Grube 01, dargestellt. Treten im Verlauf des Tunnels 02 Rohrunterbrechungen,
wie beispielsweise Abzweigungen oder Aufstiegsschächte, auf, so
können
die Lücken
in der oberen Rohrwandung durch frei tragende Laufschienenüberbrückungen geschlossen
werden. Dabei wird das Laufschienensystem 04, das aus einzelnen
Laufschienensegmenten 16 zusammengesetzt ist, die beispielsweise
der Länge
eines Rohrsegments 05 im Mikrotunnelbau entsprechen, im
oberen Bereich des Mikrotunnels 02 befestigt. An den Rohrunterbrechungsstellen,
an denen beispielsweise Aufstiegsschächte in das Rohrinnere führen, enden
die einzelnen Laufschienensegmente 16 und werden mit Hilfe
eines Teleskopschienensystems 21, das längsvariabel ausgeführt ist
und somit Unterbrechungsstellen verschiedener Größe überbrücken kann, miteinander verbunden.
Solch ein Teleskopschienensystem 21 kann nicht nur längen- sondern
auch richtungsvariabel gestaltet sein, so dass auch Unterbrechungsstellen
an Tunnelkrümmungen,
wie beispielsweise der Einstieg in ein Rohrsystem durch einen Abstiegsschacht
an einer Krümmungsstelle
des Rohres mit Hilfe des Teleskopschienensystems 21 überbrückt werden
können.
Mit Hilfe des Teleskopschienensystems 21 als Laufschienenüberbrückung wird
ein Herausspringen der Aufhängevorrichtung
aus dem Laufschienensystem 04 verhindert, so dass keine
zusätzlichen
baulichen Maßnahmen
an Unterbrechungsstellen wie Abstiegsschächten, Abzweigungen oder Ähnlichem
ergriffen werden müssen.