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Die
Erfindung betrifft eine Kammerrakel für Druckmaschinen, mit einem
oben offenen Kammerrakelkasten und einem Farbverrührer in
dem Rakelkasten.
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Kammerrakel
von Bogenoffset-Druckmaschinen mit Kurzfarbwerk werden bislang ohne
Farbverrührer
hergestellt. Mit zunehmender Druckgeschwindigkeit und steigendem
Qualitätsanspruch
ist die Homogenität
der Druckfarbe mehr und mehr von Bedeutung. Es besteht daher eine
Tendenz, im Zusammenhang mit automatischer Farbzuführung auch für Kammerrakelsysteme
im Bogenoffset Farbverrührer
vorzusehen.
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DE 1 902 539 U zeigt
einen Farbkasten einer Druckmaschine, in welchem ein Streichblatt
zwischen zwei verstellbaren Anschlägen hin und her bewegbar ist.
Das Streichblatt ist an einem Schwenkhalter befestigt, der auf einer
Führungsleiste
geführt wird. Ähnliche
Anordnungen sind in
DE
35 39 828 A1 sowie
US
4 589 337 A gezeigt.
US 3 094 924 A zeigt ebenfalls einen Kammerrakelkasten,
in welchem ein Rührblatt
als Farbverrührer
angeordnet ist.
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Die
bekannten, für
andere Systeme verwendeten Farbverrührer sind für den hier besprochenen Fall
der Bogenoffset-Druckmaschine mit Kurzfarbwerk nicht oder zumindest
nicht ohne Veränderungen einsetzbar,
da sie nicht in Verbindung mit einer Kammerrakel eingesetzt werden
können
und vor allem problematisch in bezug auf den Service sind. Sowohl die
Montage als auch ein gelegentliches Auswechseln der Farbverrührer wären für den vorliegenden Einsatz
bereits kompliziert und aufwendig.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kammerrakel für Druckmaschinen,
insbesondere Bogenoffset-Druckmaschinen zu schaffen, die in einfacher
und servicefreundlicher Weise mit einem Farbverrührer versehen werden kann.
Einfach und rasch soll auch der Wechsel des Farbverrührers möglich sein.
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Dieses
Ziel wird gemäß der Erfindung
durch ein Kammerrakel für
Druckmaschinen mit einem Kammerrakelkasten, dessen obere Seite eine Öffnung aufweist,
und
einem Farbverrührer
in dem Kammerrakelkasten gelöst,
wobei
der Farbverrührer
zwei Schenkel aufweist,
wobei an den Schenkeln Klemmeinrichtungen
durch paarweise übereinander
in Abstand zueinander an Außenseiten
der Schenkel angeordnete Finger vorgesehen sind, die einen Rand
der Öffnung übergreifen,
und
wobei obere Enden der Schenkel des Farbverrührers, die außerhalb
des Kammerrakelkastens liegen, mit einer an der Druckmaschine geführten, einen
Antrieb bildenden Führung
in Eingriff stehen und durch diese im Betrieb der Druckmaschine
hin- und hergehend bewegbar sind.
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Ein
derartiger Farbverrührer
kann mit der geschlossenen Bügelseite über die
obere Öffnung
des Kammerrakelkastens in diesen eingeführt werden. Die nach oben herausstehenden
offenen Enden des Bügels
können
von einem mechanischen Antrieb erfaßt werden. Dieser mechanische
Antrieb kann ein einfacher mechanischer Mitnehmer oder Nocken sein,
der an der Maschine geführt
und über
die Maschine angetrieben wird. Er kann natürlich auch einen Eigenantrieb
aufweisen. Der Kammerrakelkasten kann wie üblich manuell oder in einer
automatischen Wascheinrichtung gereinigt werden. Dazu kann der Farbverrührer in
sehr einfacher Weise entnommen werden.
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Der
Farbverrührer
kann durch einen einfachen, U-förmig
gebogenen Draht gebildet werden. An seinen beiden nach oben gerichteten
Schenkeln werden an den Außenseiten
paarweise angeordnete Finger befestigt, die auf beiden Seiten den Öffnungsrand
des Kammerrakelkastens übergreifen.
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Die
Angabe, daß der
Farbverrührer
ein im wesentlichen U-förmiger
Bügel sein
soll, schließt nicht
aus, dass der Farbverrührer
zusätzlich
zu der U-Form im Inneren des Kammerrakelkastens eine dreidimensionale
Form einnimmt. Zweckmäßig ist
es lediglich, dass die beiden Bügelenden
parallel zueinander aus der Öffnung
des Kammerrakelkastens herausragen.
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Eine
dreidimensionale Verformung des Rührteils des Farbverrührers bietet
die Möglichkeit, dass
größere Bereiche
des Farbinhalts in dem Kammerrakelkasten gleichzeitig erfaßt werden.
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Ein
an der Druckmaschine geführter
mechanischer Antrieb, wie er zuvor skizziert wurde, kann vorzugsweise
abgeschwenkt oder -geklappt oder in anderer Weise rasch von dem
Eingriff mit den beiden Bügelenden
getrennt werden, wenn der Kammerrakelkasten und dabei zugleich der
Farbverrührer
entfernt und ausgetauscht werden sollen.
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In
dem Kammerrakelkasten kann der Farbverrührer, sofern es sich um einen
ausreichend elastischen Drahtbügel
oder Kunststoffbügel
handelt, leicht zusammengedrückt
werden, bis die Haltefinger den Rand der Öffnung übergreifen können.
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Alternativ
kann der Farbverrührer
innerhalb der Öffnung
um eine senkrechte Achse gedreht werden, bis die Finger über den Öffnungsrand
geschoben werden können.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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1 ist
ein – stark
schematisierter – senkrechter
Schnitt durch einen Teil einer Druckmaschine mit einem erfindungsgemäßen Kammerrakelkasten mit
Farbverrührer;
und
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2 zeigt
einen gegenüber 1 leicht vergrößerten waagerechten
Schnitt durch den Kammerrakelkasten.
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In 1 ist
ein Kammerrakelkasten mit 10 bezeichnet. Der Kammerrakelkasten
weist auf der unteren Seite, wie üblich, eine Öffnung 12 auf,
deren Ränder 14, 16 als
Rakel für
eine Rasterwalze 18 dienen. Bei der durch einen nicht bezeichneten
Pfeil angegebenen Drehrichtung der Rasterwalze 18 bildet der
in der 1 linke Rand 14 eine Rakel.
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Die
Rasterwalze 18 steht mit einer Druckwalze 20 in
Berührung,
die hier einen Teil eines im übrigen
nicht dargestellten Druckwerks bildet.
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Der
Kammerrakelkasten 10 weist im übrigen eine obere Öffnung 22 auf,
deren umlaufender Rand mit 24 bezeichnet ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform
soll davon ausgegangen werden, dass der Kammerrakelkasten beispielsweise
aus Blech besteht und dass die obere Öffnung gewissermaßen in dieses
Blechmaterial eingeschnitten ist, so dass ein plattenförmiger Rand
relativ geringer Wandstärke
gebildet wird. Naturgemäß ist dies
nur ein schematisches Ausführungsbeispiel.
In der Praxis wird der Rand in der Regel zumindest eine Verstärkung aufweisen.
Für die
weitere Beschreibung soll aber zunächst bei dem in der Zeichnung
gezeigten Beispiel verblieben werden.
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In
dem Kammerrakelkasten 10 taucht ein Farbverrührer 26 durch
die obere Öffnung 22 ein. Dieser
Farbverrührer
ist in 1 einmal in durchgezogenen Linien und einmal gestrichelt
dargestellt. Dies soll im weiteren Verlauf erläutert werden.
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In 1 erscheint
der Farbverrührer
als einfacher U-förmiger
Bügel.
Bei der späteren
Beschreibung der 2 wird erkennbar werden, dass
der U-förmige
Bügel innerhalb
des Kammerrakelkasten 10 zusätzlich in der dritten Dimension
verformt sein kann.
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Wie
aus 1 weiter hervorgeht, befinden sich an den beiden
nach außen
gerichteten Oberflächen
der mit 28, 30 bezeichneten Schenkel des Bügels jeweils
zwei parallel in Abstand übereinanderliegende,
zu den entgegengesetzten Seiten nach außen gerichtete Finger 32, 34 und 36, 38,
deren Abstand so bemessen ist, dass die Finger jeweils paarweise über den
Rand 24 der oberen Öffnung 22 des Kammerrakelkasten
geschoben werden können.
Auf diese Weise kann der Farbverrührer relativ rasch und einfach
montiert und umgekehrt auch demontiert werden.
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Zum
Montieren kann der durch den Bügel gebildete
Farbverrührer 26,
sofern es sich um einen Bügel
aus klassischem Material handelt, in die in 1 gezeigte
gestrichelte Stellung zusammengedrückt werden. Ist das Material
des Farbverrührers
im wesentlichen starr, kann er auch durch Verdrehen innerhalb der Öffnung 22 um
eine senkrechte Achse so angeordnet werden, dass die Finger 32, 34; 36, 38 über die
Ränder
der Öffnung 22 geschoben
werden können.
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Die
oberen Ende der Schenkel 28, 30 des die Kammerrakel
bildenden Bügels
werden gemäß 1 durch
eine Führung 40 erfaßt, die
sich an der Unterseite eines nicht näher dargestellten und nicht näher definierten
Maschinenteils 42 befinden. Durch eine von links nach rechts
in 1 oder auch senkrecht zur Zeichenebene gerichtete
hin- und hergehende Bewegung des Maschinenteils 42 mit
der Führung 40 können die
oberen Enden der Schenkel 28, 30 in entsprechender
Weise bewegt werden, so dass sich deren Bewegung auf den im Inneren
des Kammerrakelkastens befindlichen Teil des Farbverrührers übertragen
läßt.
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Auf
diese Weise kann die Farbe in dem Kammerrakelkasten in Bewegung
gehalten werden. Es ist auch möglich,
eine Farbraupe 44, die sich vor der Rakelkante des Randes 14 bildet,
aufzulösen.
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Es
wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Rand 24 der
oberen Öffnung 22 anders
gestaltet sein kann, als es in 1 gezeigt
ist. In diesem Fall ist es lediglich notwendig, die nur schematisch
dargestellten Finger 32, 34; 36, 38 durch
eine andere geeignete Klemm- oder Greifeinrichtung zu ersetzen, die
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.