-
Die
Erfindung betrifft ein Klebeband für einen fliegenden Rollenwechsel
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
-
Solche
Klebebänder
werden eingesetzt, um in einer Vorrichtung zum Abwickeln von Papierbahnen
einen Bahnanfang einer Papiervorratsrolle mit einer zu Ende gehenden
Papierbahn zu verbinden, um einen kontinuierlichen Betrieb der nachgeschalteten
Apparate aufrecht zu erhalten.
-
Beim
Imprägnieren
von Papier mit z.B. Harzen zur Herstellung von Möbelfolien oder Fußbodendeckschichten
kommt es immer wieder zu einem Bahnriss im Bereich der Klebestelle
von zwei Bahnen. Dies ist darin begründet, dass sich das Papier durch
das Imprägniermittel
zumindest in der Breite dehnt. Diese Dehnung in der Breite wird
an der Klebestelle dadurch beschränkt, dass hier das Papier einerseits
weniger Imprägniermittel
aufnimmt und andererseits das Klebeband selbst ein freies Dehnen verhindert.
Im Bereich der Klebestelle ist die Papierbahn also schmaler als
in den übrigen
Bereichen, was zu einer Ausbildung von Längswellen in einem Bereich
von jeweils circa 3 m vor und hinter der Klebestelle führt. Diese
Längswellen
bleiben auch nach einer Trocknung der imprägnierten Papierbahn erhalten.
Da diese nach dem Trocknen relativ brüchig ist, kann sie infolge
der Längswellen
an Umlenkstellen brechen. Der Imprägniervorgang muss dann gestoppt
und der Riss „repariert" werden, was zu entsprechenden
Maschinenausfällen
und Mengen an Ausschussmaterial führt.
-
Aus
der WO 02/055419 A ist ein Klebeband für einen fliegenden Rollenwechsel
bekannt, bei dem eine Trägerschicht
beidseitig mit Kleber beschichtet ist. Der Kleber einer der Seiten
ist mit einem ablösbaren
Schutzstreifen abgedeckt. Die Trägerschicht
ist mit einer Bruchstelle versehen, die das Klebeband teilt. Teile
der Kleberschichten sind unwirksam. Das Klebeband erstreckt sich
mit wirksamen Kleberschichten über
die gesamte Breite der Papierbahn und weist eine Trägerschicht
auf, die an der Klebestelle verbleibt und zusätzlich eine Dehnung der Papierbahn
verhindert.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Klebeband für den fliegenden Rollenwechsel
vor Imprägnieranlagen
zur Verfügung
zu stellen, das eine Bildung von Längswellen im Bereich der Klebestelle
wirksam vermindert.
-
Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
Trägermaterial
weist in Längsrichtung
des Klebebandes beabstandete Teilflächen auf, die frei von Kleber
sind.
-
Hierdurch
werden auch im Bereich der Klebestelle diese Teilflächen voll
imprägniert,
so dass hier zumindest die gleiche Dehnung erfolgt wie in den übrigen Bereichen.
Die Dehnung wird in den Teilflächen
nicht durch den Kleber behindert. Weiterhin ist die fertige Klebestelle
frei von Trägermaterial,
so das auch die Stellen, an denen sich Kleber befindet, besser dehnbar
sind als mit Trägermaterial.
Insgesamt bewirkt dies, dass die Bildung der Längswellen erheblich vermindert
oder sogar ganz vermieden wird. In gleichem Maß ist die Gefahr von Bahnrissen
vermindert, so dass eine Imprägnieranlage,
in der das erfindungsgemäße Klebeband
eingesetzt wird, insgesamt wirtschaftlicher arbeitet. Weiterhin
wird Kleber eingespart.
-
Die
Unteransprüche
betreffen die vorteilhafte Ausbildung der Erfindung.
-
Bei
dem streifenweisen Anordnen des Klebers gemäß Anspruch 2 sind in Längsrichtung
der Papierbahn durchgehende freie Flächen vorhanden. Dies bewirkt,
dass sich auch im Bereich der Klebestelle ein Teil der Breite der
Papierbahn ungehindert dehnen kann.
-
Das
zickzack- oder wellenförmige
Anordnen des Klebers nach Anspruch 3 erlaubt eine Dehnung der Papierbahn,
indem auch die Stellen mit dem Kleber nach Art eines Scherengitters
dehnbar sind.
-
Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung vereinfacht dargestellten
Ausführungsbeispiels
für eine
Imprägnieranlage
weiter erläutert.
Es zeigen
-
1 eine
bekannte Imprägnieranlage,
für die
das erfindungsgemäße Klebeband
bevorzugt einsetzbar ist,
-
2 eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Klebeband,
-
3 eine
Draufsicht auf ein anderes erfindungsgemäßes Klebeband,
-
4 einen
Teilquerschnitt einer zum Rollenwechsel vorbereiteten Papierrolle
und
-
5 eine
Draufsicht auf eine zum Rollenwechsel vorbereiteten Papierrolle
gemäß 4.
-
Wie
aus 1 ersichtlich umfasst eine bekannte Imprägnieranlage
einen Rollenwechsler 1, ein Imprägnierbad 2, eine Dosiervorrichtung 3,
einen Trockner 4, Mittel zum Regeln des Bahnlaufs 5,
eine Kühlvorrichtung 6 und
einen Querschneider 7 mit einer Stapelvorrichtung. Die
Dosiervorrichtung 3 umfasst hier zwei Dosierwalzen, die
einen engen Dosierspalt bilden. In dem Rollenwechsler sind eine
Papierrolle 8 und eine Vorratspapierrolle 9 drehbar
gelagert. Von der Papierrolle 8 ist eine Papierbahn 10 durch
die Imprägnieranlage
geführt.
-
Ein
Abschnitt eines für
einen fliegenden Rollenwechsel erforderlichen Klebebands 11 gemäß der Erfindung
ist in 2 dargestellt. Es ist vorzugsweise auf einer Rolle
aufgerollt. Das Klebeband 11 umfasst ein bandförmiges Trägermaterial 12,
auf dem Kleber 13 aufgetragen ist. Das Trägermaterial 12 ist
z.B. ein Papierband, das auf beiden Hauptflächen so beschichtet ist, dass
der Kleber 13 sich relativ leicht von dem Trägermaterial 12 lösen lässt; hierbei
ist die Haftung des Klebers 13 auf der einen der Hauptflächen etwas
größer als
auf der anderen Hauptfläche,
so dass sich beim Abrollen von der Rolle der Kleber 13 auf
der inneren Seite des Trägermaterials 12 befindet.
Der Kleber 13 ist in Form von beabstandeten Streifen auf
dem Trägermaterial 12 angeordnet.
Das heißt,
die Fläche
zwischen den Streifen ist frei von Kleber 13. Bei der Anordnung
der Streifen gemäß 2 verlaufen
diese quer zur Längserstreckung des
Klebebands 11. Bei der Anordnung gemäß 3 dagegen
verlaufen die Streifen schräg
zur Längserstreckung
des Klebebands 11, das heißt, die Streifen haben die
Form einer Raute, von der zwei gegenüberliegende Seiten parallel
zur Längsachse
des Trägermaterials 12 sind.
Im dargestellten Beispiel liegen diese Seiten an den Längsseiten
des Trägermaterials 12.
-
Wie
aus den 4 und 5 ersichtlich, ist das Klebeband 11 in
einem Bereich nahe einem Papierbahnanfang 14 der Vorratspapierrolle 9 – das ist ein
an deren Außenumfang
befindliches Ende der Papierbahn 10 – befestigt. Hierbei ist das
Klebeband 11 in etwa parallel zur Längsachse der Vorratspapierrolle 9 auf
der nach außen
weisenden Seite des Papierbahnanfangs 14 befestigt. Der
Papierbahnanfang 14 selbst ist mittels einer Vielzahl von
Pflastern 15 auf der Oberfläche der Vorratspapierrolle 9 befestigt.
-
Der
Betrieb läuft
kontinuierlich wie bekannt: von der Papierrolle 8 wird
die Papierbahn 10 abgezogen und dann über Umlenkwalzen in das Imprägnierbad 2 eingetaucht.
Nach dem Tauchen wird in dem Dosierspalt überschüssiges Imprägniermittel von der nassen
Papierbahn 10 abgeschieden. Anschließend wird diese in dem Trocken 4 getrocknet,
in der Kühlvorrichtung 6 gekühlt und
schließlich
zu Bögen
geschnitten, die gestapelt werden. Kurz vor Erreichen des Endes
der Papierbahn 10 auf der Papierrolle 8 wird ein
fliegender Rollenwechsel ohne Unterbrechung des Betriebs durchgeführt.
-
Zur
Vorbereitung des fliegenden Rollenwechsels wird auf der Vorratspapierrolle 9 nahe
dem Papierbahnanfang 14 das Klebeband 11, das
vorzugsweise zu einer Rolle aufgewickelt ist, auf der Außenseite
der Papierbahn 10 in etwa parallel zu der Längsachse
der Vorratspapierrolle 9 aufgebracht. Der Papierbahnanfang 14 wird
mit den Pflastern 15 so fixiert, dass er sich beim Rollenwechsel
leicht abnehmen lässt,
beim Anlaufen der Vorratspapierrolle 9 aber noch an deren
Oberfläche
fixiert bleibt. Dies wird dadurch erreicht, dass die Pflaster 15 eine Schwachstelle
aufweisen, die in etwa parallel zu dem Papierbahnanfang verläuft und
beim Rollenwechsel reißt.
Anschließend
wird das Trägermaterial 12 von dem
an der Vorratspapierrolle 9 haftenden Kleber 13 entfernt,
so dass in der Nähe
des Papierbahnanfangs 14 klebrige Oberflächen bestehen.
Der Rollenwechsel erfolgt dann wie bekannt, indem die Vorratspapierrolle 9 beschleunigt
und dann gegen die zu Ende gehende Papierrolle 8 gedrückt wird.
An der klebrigen Oberfläche
haften dann die alte und die neue Papierbahn 10 aneinander,
und die alte Papierbahn 10 wird hinter der Klebestelle
durchtrennt. Damit wird die Vorratspapierrolle 9 zur Papierrolle 8.
Die verbrauchte Papierrolle wird entfernt und eine neue Vorratspapierrolle 9 in
den Rollenwechsler 1 eingesetzt. Dieser Vorgang wiederholt
sich für
jeden Rollenwechsel.
-
Je
nach Verwendung der fertig imprägnierten Papierbahn 10 kann
das Imprägniermittel
abriebfeste Partikeln enthalten, oder diese werden in einem separaten
Schritt aufgetragen.
-
Anstatt
des Querschneiders 7 kann eine Wickelvorrichtung angeordnet
sein, in der die Papierbahn 10 zu einer Rolle aufgewickelt
wird.