DE19652449A1 - Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer VerpackungsbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken
einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn mit
einem Verpackungsbahnspender, der die Verpackungsbahn
mit einem spitzen Winkel ihrer Querrichtung zur Axial
richtung der Materialbahnrolle ausgibt und der eine
Klebstoffauftragsstation aufweist.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der nachveröffent
lichten DE 195 35 746 bekannt.
Die zu verpackenden Materialbahnrollen haben eine be
trächtliche Größe. Ihr Durchmesser liegt üblicherweise
im Bereich von 500 bis 2500 mm. Die Rollenbreite kann
500 bis 3800 mm betragen oder sogar noch größer sein.
Derartige Materialbahnrollen entstehen beispielsweise
bei der Papier- oder Textilproduktion. Um die Material
bahnrollen von ihrer Produktionsstätte, beispielsweise
der Papierfabrik, zu der Verbrauchsstätte, beispiels
weise eine Druckerei, transportieren zu können, müssen
sie mit einer Verpackungsbahn umhüllt werden, um sie zu
schützen. Die Verpackungsbahn bietet hier einerseits
einen mechanischen Schutz gegen Beschädigungen. Ande
rerseits soll sie auch den Einfluß von Umgebungsgrößen,
wie Luftfeuchtigkeit, klein halten.
Bislang hat man Materialbahnrollen so verpackt, daß man
eine Vielzahl von Vorratsrollen für Verpackungsbahnen
bereitgehalten hat. Je nach Breite der zu verpackenden
Materialbahnrolle wurde dann eine entsprechend breite
Vorratsrolle verwendet. Die Verpackungsbahn auf der
Vorratsrolle mußte dann so breit seine daß sie nach dem
Umwickeln der Materialbahnrolle noch einen axialen
Überstand von üblicherweise 100 bis 250 mm hatte, der
dann auf der Stirnseite der Materialbahnrolle einge
schlagen werden konnte.
Da in einer Papierfabrik je nach Kundenanforderungen
Papierrollen mit höchst unterschiedlichen Breiten er
zeugt werden, mußten auch entsprechend viele Vorrats
rollen mit Verpackungsbahnen bereitgehalten werden.
Dies ist unwirtschaftlich. Je breiter die Verpackungs
bahnen werden, desto teuer werden sie und desto schwie
riger sind sie zu handhaben.
Wenn man nun den Verpackungsbahnspender nicht parallel
zur Materialbahnrolle ausrichtet, so daß sich beim
Wickeln eine reine Umfangsverpackung ergibt, sondern
unter einem Winkel, dann ergibt sich beim Wickeln der
Packungsbahn um die Materialbahnrolle eine schraubenli
nienförmige Verpackung, so daß man mit einer einzigen
Verpackungsbahnbreite praktisch alle Breiten der Mate
rialbahnrollen bedienen kann.
Hierdurch erreicht man eine hohe Wirtschaftlichkeit bei
der Bevorratung der Verpackungsbahn, eine leichtere
Handhabung der Verpackungsbahn aufgrund des geringeren
Gewichts der Vorratsrolle für die Verpackungsbahn und
auch eine höhere Flexibilität bei dem Verpacken der
Materialbahnrollen. Man kann unabhängig von der Breite
alle Materialbahnrollen in einer einzigen Station ver
packen.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist allerdings,
daß man mehr Zeit benötigt, um eine Materialbahnrolle
zu verpacken. Die benötigte Zeit wächst mit der axialen
Länge der Materialbahnrolle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ver
packungszeiten kurz zu halten.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Klebstoffauf
tragsstation eine erste Klebstoffauftragseinrichtung
als Betriebsbeleimungseinrichtung und eine zweite Kleb
stoffauftragseinrichtung als Endbeleimungseinrichtung
aufweist.
Hierbei werden die Begriffe Betriebsbeleimungseinrich
tung und Endbeleimungseinrichtung lediglich als Kürzel
verwendet. Ihre Aufgabe und ihre Funktion ergibt sich
aus der folgenden Beschreibung.
Um die Verpackungszeiten kurz zu halten, kann man bei
spielsweise die Wickelgeschwindigkeiten erhöhen, d. h.
die Geschwindigkeit, mit der die Materialbahnrolle ge
dreht wird, nachdem man die Verpackungsbahn an ihr zur
Anlage gebracht und befestigt hat. Die Erhöhung der
Wickelgeschwindigkeit hat aber nur dann einen nennens
werten Einfluß, wenn gleichzeitig die Beschleunigungs
zeiten kurz gehalten werden, d. h. die Materialbahnrolle
mit der anhaftenden Verpackungsbahn möglichst stark
beschleunigt wird. Da die Verpackungsbahn an der Mate
rialbahnrolle festgeklebt wird, hat dies zur Folge, daß
die Klebeverbindung stark beansprucht wird. Diese Be
anspruchung tritt insbesondere am Anfang des Wickelvor
gangs auf, wenn die Verpackungsbahn noch nicht durch
andere Maßnahmen an der Materialbahnrolle gehalten
wird, beispielsweise der teilweisen Abdeckung durch
eine nachfolgende Verpackungsbahnlage. Auch steht, wenn
der Wickelvorgang, also der Verpackungsvorgang, in kur
zer Zeit erfolgen soll, nur eine recht kleine Zeit zur
Verfügung, innerhalb derer die Klebeverbindung herge
stellt werden kann. Wenn der Verpackungsbahnspender
seitlich neben der Materialbahnrolle angeordnet ist,
was aus Gründen der Handhabbarkeit Vorteile bietet,
dann wird die Verpackungsbahn zwischen der Material
bahnrolle und einer Tragwalze eingefädelt, auf der die
Materialbahnrolle ruht und von denen sie gedreht wird.
Bereits nach dem Durchlaufen des ersten Walzenspalts
aus Materialbahnrolle und Tragwalze muß die Ver
packungsbahn dann aber mit einer Festigkeit oder Haft
kraft an der Materialbahnrolle anhaften, die ausreicht,
um ein Lösen zu verhindern. Zwar kann mit der zweiten
Tragwalze die Verpackungsbahn noch einmal eingedrückt
werden. Spätestens nach dem Verlassen des zweiten Wal
zenspalts zwischen Materialbahnrolle und Tragwalze muß
die Klebeverbindung aber "halten". Zwar gibt es Kleb
stoffe, die bereits nach kurzer Zeit die notwendige
Klebkraft aufweisen. Diese sind jedoch relativ teuer.
Wenn man solche Klebstoffe verwendet, dann vermindert
sich die Wirtschaftlichkeit derartiger Verpackungen
wieder. Andere Klebstoffe, die für die Verklebung an
und für sich ausreichen würden, weil sie nach einer
gewissen Zeit ebenfalls die notwendige Klebkraft auf
weisen, sind zwar preisgünstiger. Hier besteht jedoch
die Gefahr, daß sie den Anfangs-"Tick" nicht bewirken,
also nicht die notwendige Haftkraft der Verpackungsbahn
an der Materialbahnrolle erzeugen können. Der Anfang
der Verpackungsbahn kann sich dann unter Umständen wie
der von der Materialbahnrolle lösen, so daß eine zu
friedenstellende Herstellung einer Schraubenlinienwick
lung nicht bewirkt werden kann.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß
man zwei Klebstoffauftragsstationen vorsieht. Eine da
von ist als "Betriebsbeleimungseinrichtung" ausgebil
det. Mit ihr wird Klebstoff aufgetragen, der für die
Ausbildung und Verklebung der Verpackung entlang der
axialen Länge der Materialbahnrolle notwendig und aus
reichend ist. Es kann sich hierbei um einen relativ
preisgünstigen Klebstoff handeln, beispielsweise Was
serglas. Allerdings benötigt dieser Klebstoff eine ge
wisse Zeit zum Erreichen der notwendigen Klebkraft. Die
Betriebsbeleimungseinrichtung würde also nicht ausrei
chen, um am Anfang der Verpackung, wenn die Ver
packungsbahn an der Materialbahnrolle befestigt werden
soll, die nötige Verbindung sicherzustellen. Hierzu ist
dann die Endbeleimungseinrichtung vorgesehen. Diese
vermittelt der Verpackungsbahn einen schnellwirkenden
Klebstoffauftrag. Hierfür können durchaus Klebstoffe
verwendet werden, die andere Nachteile aufweisen, wie
höhere Kosten oder größere Verschmutzungsgefahr. Der
Auftrag dieser Klebstoffe wird jedoch auf den Anfang
der Verpackungsbahn und gegebenenfalls auf das Ende der
Verpackungsbahn beschränkt. Da Anfang und Ende der Ver
packungsbahn an den beiden axialen Enden der Material
bahnrolle angeordnet sind, wird die zweite Klebstoff
auftragseinrichtung als "Endbeleimungseinrichtung" be
zeichnet. Man kombiniert also die Vorteile der beiden
Klebstoffauftragseinrichtungen und schwächt dadurch die
Nachteile der jeweiligen Klebstoffauftragseinrichtungen
so weit ab, daß sie insbesondere unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten noch vertretbar sind.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Betriebsbeleimungseinrichtung mindestens zwei im
wesentlichen parallel zu Kante der Verpackungsbahn lau
fende Klebstoffraupen erzeugt. Unter "Klebstoffraupe"
soll hier ein annähernd linienförmiger Klebstoffauftrag
verstanden werden, der aber unter Umständen auch durch
brochen sein kann. Mit derartigen Klebstoffraupen wird
sichergestellt, daß die Verpackungsbahn fortlaufend am
Umfang der Materialbahnrolle bzw. bei Überlappen der
Verpackungsbahn auf eine zuvor aufgebrachte Lage der
Verpackungsbahn festgeklebt wird. Man erzielt dadurch
eine über die axiale Länge der Materialbahnrolle fest
verbundene Verpackung, die von ihrer Schutzfunktion her
durchaus einer Verpackung entspricht, die mit einer
entsprechend breiten Verpackungsbahn hergestellt worden
ist. Allerdings ergibt sich bei der schraubenlinienför
mig verlaufenden Verpackung optisch ein wesentlich bes
serer Eindruck bei längeren Materialbahnrollen. Je
breiter die Verpackungsbahnen werden, desto schwieriger
ist es, sie faltenlos an den Umfang der Materialbahn
rolle anzulegen.
Mit Vorteil ist die Klebstoffabgabe der Betriebsbelei
mungseinrichtung in Abhängigkeit von der Geschwindig
keit der Verpackungsbahn steuerbar. Wie oben ausge
führt, lassen sich hohe Verpackungsgeschwindigkeiten
von beispielsweise 300 m/min dann realisieren, wenn man
hohe Wickelgeschwindigkeiten und entsprechend kurze
Beschleunigungszeiten verwendet. Dies führt aber zu
einem Problem beim Klebstoffauftrag. Wenn man den Kleb
stoffauftrag, d. h. die Menge des abgegebenen Klebstoffs
pro Zeiteinheit, an die hohen Geschwindigkeiten anpaßt,
um über die Länge der Materialbahnrolle eine zuverläs
sige Verbindung zu erzielen, dann hat man am Anfang und
am Ende, wenn die Materialbahnrolle mit einer vermin
derten Geschwindigkeit gedreht wird, einen Klebstoff
überschuß, der beispielsweise zu einer Verschmutzung
führen kann, wenn er herausquillt. Wenn man hingegen
den Klebstoffauftrag an die geringen Geschwindigkeiten
am Anfang und am Ende anpaßt, dann reicht die Kleb
stoffmenge möglicherweise nicht aus, um die Verpackung
über die axiale Länge der Materialbahnrolle mit der
gewünschten Qualität herzustellen. Das Problem kann
dadurch umgangen werden, daß man die Klebstoffabgabe
geschwindigkeitsabhängig steuert. Am Anfang und am Ende
der Verpackung, wenn sich die Materialbahnrolle mit
einer geringeren Geschwindigkeit dreht und deswegen die
Geschwindigkeit der Verpackungsbahn niedrig ist, wird
wenig Klebstoff aufgetragen. Wenn die Geschwindigkeit
hoch ist, wird mehr Klebstoff aufgetragen. Man kann auf
diese Weise dafür sorgen, daß der Klebstoffauftrag pro
Längeneinheit der Verpackungsbahn im wesentlichen kon
stant bleibt. Kleinere Schwankungen sind manchmal un
vermeidbar. Es reicht aber aus, wenn der Klebstoffauf
trag in einem Bereich von ca. ± 15% um einen vorbestimm
ten Wert bleibt, unabhängig von der Geschwindigkeit.
Vorzugsweise ist die Betriebsbeleimungseinrichtung ge
taktet und gibt Klebstoff in Form von Tropfen aus.
Hierdurch läßt sich die Klebstoffabgabe besonders ein
fach steuern. Der Klebstoff wird mit einem gewissen
Druck aus einem Klebstoffvorrat herangeführt. In der
Betriebsbeleimungseinrichtung wird eine Ausgabeöffnung
aber nur zeitweilig freigegeben. In dieser Zeit kann
dann Klebstoff austreten. Bei einer Taktung, bei der
beispielsweise die Betriebsbeleimungseinrichtung peri
odisch geöffnet werden kann, bestimmt sich die Kleb
stoffabgabe dann nach dem Tastverhältnis, d. h. dem Ver
hältnis der Öffnungszeit zur Periodendauer. Eine der
artige Taktung erfordert weitaus weniger Aufwand als
das genaue Einstellen einer Drossel, die den Klebstoff
austritt ebenfalls steuern könnte.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der zeitliche Ab
stand und/oder die Größe der Tropfen in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der Verpackungsbahn veränderbar
ist. Man kann beispielsweise ein konstantes Tastver
hältnis verwenden und die Periodenlänge in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit ändern. Man kann alternativ
dazu auch die Periodenlänge konstant lassen und das
Tastverhältnis ändern. Selbstverständlich ist auch eine
Kombination beider Möglichkeiten denkbar. Man muß le
diglich dafür sorgen, daß der Klebstoffauftrag pro Län
geneinheit der Verpackungsbahn im gewünschten Zielkor
ridor bleibt.
Vorzugsweise ist der Abstand der Klebstofftropfen auf
der Verpackungsbahn zumindest annähernd konstant. Der
Abstand kann auch gegen Null gehen. Hierdurch erzielt
man über die Länge der Verpackungsbahn eine sehr
gleichmäßige Ausbildung der Leimraupen. Normalerweise
wird man einen kleinen Abstand der Tropfen in Kauf neh
men, weil der Klebstoff beim Anlegen der Verpackungs
bahn an die Materialbahnrolle ohnehin etwas breitge
drückt wird. Hierbei können dann benachbarte Klebstoff
tropfen miteinander in Berührung kommen. Es kann den
noch erwünscht sein, entlang der Leimraupe Bereiche mit
starken und Bereiche mit weniger starken Verbindungs
kräften zu haben, wie sie beispielsweise durch die Hin
tereinanderanordnung der Tropfen bewirkt werden. Dies
erleichtert nämlich das Endpacken der Materialbahnrol
le. Wenn man den Tropfenabstand so eingestellt hat, daß
sich gerade eine Berührung von benachbarten Tropfen
beim Fertigstellen der Verpackung ergibt, dann hat man
einerseits den gewünschten Schutz durch eine geschlos
sene Klebstofflinie und andererseits die Möglichkeit
eines Aufreißens der Verpackung, d. h. des Zerkleinern
der Verpackung, mit geringerem Aufwand.
Bevorzugterweise sind die Leimraupen den Rändern der
Verpackungsbahn benachbart angeordnet. Damit werden die
Ränder verklebt. Eine Beschädigung der Verpackung durch
Gegenstände, die sich zwischen einzelne Verpackungsla
gen schieben können, wird damit weitgehend unmöglich
gemacht. Auch das Vordringen von Feuchtigkeit wird
praktisch unmittelbar neben den Rändern der Ver
packungsbahn gestoppt.
Vorzugsweise bewirkt die Endbeleimungseinrichtung einen
flächigen Klebstoffauftrag. Die Leimraupen erzeugen
einen weitgehend linienförmigen Klebstoffauftrag, so
daß für die Haltekraft auch nur ein entsprechend klei
ner Flächenbereich zur Verfügung steht. Wenn man einen
größeren Klebebereich wählt, dann kann man unter anson
sten unveränderten Bedingungen auch eine höhere Haft
kraft erreichen. Auch wenn die spezifische Haftkraft,
d. h. die Haftkraft pro Flächeneinheit, in einer Anwen
dung nicht größer ist als die bei der Leimraupe, ist
die Chance doch wesentlich größer, daß die Klebeverbin
dung mit der Materialbahnrolle so weit hält, daß die
Verpackungsbahn an der Rolle aufgewickelt werden kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierbei vorgese
hen, daß die Endbeleimungseinrichtung eine Klebstoff
sprüheinrichtung aufweist. Mit einer Klebstoffsprühein
richtung wird nicht nur ein flächiger Klebstoffauftrag
erzeugt. Der aufgesprühte Klebstoff hat in der Regel
auch eine wesentlich höhere Anfangsklebkraft als eine
normalen Leimraupe. Dies ist möglicherweise darauf zu
rückzuführen, daß der Klebstoff, wenn er auf die Ver
packungsbahn aufgesprüht worden ist, einen geringeren
Wasseranteil enthält. Das Aufsprühen von Klebstoff ist
an sich bekannt. Es führt aber in der Regel zu einer
sehr schnellen Verschmutzung der Klebstoffauftragsein
richtung und ihrer Umgebung, so daß man eine Klebstoff
sprüheinrichtung nicht gerne verwendet. Die notwendigen
Wartungsarbeiten vermindern die Wirtschaftlichkeit.
Wenn man die Klebstoffsprüheinrichtung allerdings nur
am Anfang und gegebenenfalls am Ende der Verpackungs
bahn verwenden muß, dann wird ihre Betriebszeit klein
gehalten. Dementsprechend bleibt auch die Verschmut
zung, die sich bei der Verwendung einer Klebstoffsprü
heinrichtung ergibt. Eine Reinigung ist zwar notwendig.
Diese kann jedoch in längeren Intervallen erfolgen.
Vorzugsweise beaufschlagt die Klebstoffsprüheinrichtung
im wesentlichen die Breite der Verpackungsbahn mit
Klebstoff. Damit kann man den Klebstoffauftrag entlang
der Länge auf relativ kurze Bereiche beschränken. Um
die Verschmutzung gering zu halten, wird man allerdings
beim Sprühauftrag des Klebstoffs einen gewissen Abstand
zu den Rändern der Verpackungsbahn einhalten. Durch ein
kurzzeitiges, breites Klebstoffsprühen kann man aller
dings eine höhe Anfangsfestigkeit der Klebeverbindung
bei geringer Verschmutzung der Vorrichtung erzielen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ver
packungsvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Ver
packungsbahn nach Durchlaufen einer Klebstoff
auftragsstation und
Fig. 3 eine schematische Vorderansicht der Klebstoff
auftragsstation.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Verpacken einer
Materialbahnrolle 2 mit einer Verpackungsbahn 3. Die
Materialbahnrolle 2 ist hierbei auf zwei Tragwalzen 4,
5 gelagert, von denen die Tragwalze 5 mit Hilfe eines
Antriebs drehbar ist. Wenn die Tragwalze 5 gedreht
wird, dreht sich auch die Materialbahnrolle 2.
Die Verpackungsbahn 3 ist auf einer Vorratsrolle 7 auf
gewickelt, die auf einem Verpackungsbahnspender 8 an
geordnet ist. Der Verpackungsbahnspender ist auf Schie
nen 9, 10 parallel zur Materialbahnrolle 3 verfahrbar.
Er ist darüber hinaus in seiner Winkellage zur Materi
albahnrolle 2 einstellbar. In der in Fig. 1 dargestell
ten Winkellage schließt die Breitenrichtung der Ver
packungsbahn 3, d. h. die Axialrichtung der Vorratsrolle
7, einen spitzen Winkel mit der Axialrichtung der Mate
rialbahnrolle 2 ein. Wenn man also die Verpackungsbahn
3 in dieser Ausrichtung zwischen der Materialbahnrolle
2 und der Tragwalze 5 einführt und an der Materialbahn
rolle 2 befestigt, dann ergibt sich beim Drehen der
Materialbahnrolle 2 in Richtung des Pfeils 11 eine
schraubenlinienförmige Verpackung der Materialbahnrolle
2 mit der Verpackungsbahn 3. Dies ist schematisch in
Fig. 1 dargestellt.
Die Verpackungsbahn 3 hat eine wesentlich geringere
Breite als die Materialbahnrolle 2, beispielsweise 0,35
bis 0,75 m. Zum Herstellen einer Verpackung sind daher
eine Vielzahl von Umdrehungen der Materialbahnrolle 2
notwendig. Es liegt auf der Hand, daß man hierfür eini
ge Zeit benötigt. Die Verpackungszeit kann also durch
aus höhere Werte annehmen.
Um die Verpackungszeiten nicht zu groß werden zu las
sen, kann man natürlich die Materialbahnrolle 2 mit
einer höheren Geschwindigkeit, beispielsweise 300 m/min
Umfangsgeschwindigkeit, drehen lassen, wobei es hierbei
sinnvoll ist, möglichst schnell, also innerhalb von
wenigen Sekunden, auf diese Geschwindigkeiten zu kom
men. Dementsprechend müssen also die Beschleunigungs
zeiten kurz sein, was zu hohen Beschleunigungen mit
entsprechenden Kräften führt. Darüber hinaus steht zum
Befestigen der Verpackungsbahn 3 an der Materialbahn
rolle 2 nur eine kurze Zeit zur Verfügung.
Um die Befestigung der Verpackungsbahn 3 an der Materi
albahnrolle 2 zu bewirken, ist eine Klebstoffauftrags
station 12 vorgesehen, die in den Fig. 1 und 3 schema
tisch dargestellt ist. In Fig. 3 ist die Verpackungs
bahn 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit zweimal darge
stellt, und zwar einmal unter der Klebstoffauftragssta
tion 12 und einmal an der zu verpackenden Materialbahn
rolle 2. Diese Darstellung, bei der die Verpackungsbahn
3 einmal von vorne und einmal seitlich zu sehen ist,
wurde nur aus Gründen der Übersichtlichkeit gewählt. In
Wirklichkeit läuft die Verpackungsbahn 3 geradlinig von
der Klebstoffauftragsvorrichtung 12 zu der Material
bahnrolle 2.
Die Klebstoffauftragsstation 12 weist einen Träger 13
auf, der etwas oberhalb der Verpackungsbahn 3 angeord
net ist. Damit ist es möglich, die Oberseite 14 der
Verpackungsbahn 3 mit Klebstoff zu versehen. Diese
Oberseite kommt dann in Schwerkraftrichtung unten mit
der Materialbahnrolle 2 in Berührung und wird durch die
Tragwalzen 5, 4 an die Materialbahnrolle 2 angedrückt.
Die Klebstoffauftragsstation 12 weist eine erste Kleb
stoffauftragseinrichtung 15 auf, die als Betriebsbelei
mungseinrichtung bezeichnet wird, und eine zweite Kleb
stoffauftragseinrichtung 16, die aus Endbeleimungsein
richtung bezeichnet wird, weil sie die Bereiche der
Verpackungsbahn 3 mit Klebstoff versieht, die an den
axialen Enden 17, 18 der Materialbahnrolle 2 positio
niert werden.
Die Betriebsbeleimungseinrichtung 15 steht über eine
Leitung 19 und eine Pumpe 20 mit einem Vorratsgefäß 21
in Verbindung. Die Pumpe 20 entnimmt hierbei Klebstoff
aus dem Vorratsgefäß 21 und fördert ihn unter Druck
durch die Leitung 19. Die Betriebsbeleimungseinrichtung
15 weist hierbei Ventile 22 auf, die von einer Steuer
einrichtung 23 geöffnet und geschlossen werden können.
Dementsprechend geben die Ventile 22 dem Klebstoff in
form von Tropfen 24 ab. Die Steuereinrichtung 23 steht
auch mit dem Antrieb 6 der Tragwalze 5 in Verbindung.
Sie ist also über die Umfangsgeschwindigkeit der Mate
rialbahnrolle 2 und damit auch über die Zuführgeschwin
digkeit der Verpackungsbahn 3 informiert. Die Ventile
22 werden so gesteuert, daß der Klebstoffauftrag zeit
lich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Ver
packungsbahn 3 variiert. Er wird genauer gesagt so ge
steuert, daß der Klebstoffauftrag pro Längeneinheit der
Verpackungsbahn 3 konstant ist oder zumindest in einem
vorbestimmten Zielkorridor bleibt. Dies läßt sich bei
spielsweise dadurch erreichen, daß die Steuereinrich
tung 23 die Ventile 22 taktet, d. h. in periodisch auf
einanderfolgenden Zeitpunkten öffnet und nach jedem
Öffnen wieder schließt, wobei die Öffnungszeit im Ver
hältnis zur gesamten Periodenlänge, d. h. das sogenannte
Tastverhältnis, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
der Verpackungsbahn 3 variiert werden kann. Man kann
natürlich auch die Periodenlänge variieren und das
Tastverhältnis gleich lassen oder beides variieren.
Dementsprechend wird beim Beginn des Wickelns, wenn
sich die Materialbahnrolle 2 nur langsam dreht und dem
entsprechend die Verpackungsbahn nur eine kleinere Ge
schwindigkeit hat, weniger Klebstoff abgegeben als im
weiteren Verlauf des Wickelns, wo die Materialbahnrolle
2 mit einer höheren Geschwindigkeit gedreht wird.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ergeben sich dadurch
Leimraupen 25, die hier als Abfolge von Klebstofftrop
fen 24 dargestellt sind. Die Klebstofftropfen können
sich berühren, beispielsweise dann, wenn sie beim Anle
gen der Verpackungsbahn 3 an die Materialbahnrolle 2
breitgequetscht werden. Dies ist vorteilhaft, aber
nicht zwingend. Von den Leimraupen 25 sind zwei dem
Rand der Verpackungsbahn 3 möglichst nahe benachbart.
Es können auch mehr als die dargestellten drei Leimrau
pen 25 vorhanden sein.
Die zweite Klebstoffauftragseinrichtung, die Endbelei
mungseinrichtung 16, steht über eine Leitung 26 und
eine Pumpe 27 mit einem Vorratsgefäß 28 in Verbindung.
Sie weist Sprühdüsen 29 auf, denen ebenfalls ein Ventil
30 vorgeschaltet ist. Wenn das Ventil 30 geöffnet wird,
wozu ebenfalls die Steuereinrichtung 23 in Aktion
tritt, dann entsteht ein Sprühstrahl 31, durch den
Klebstoff auf Bereiche 32 auf der Oberseite 14 der Ver
packungsbahn 3 gelangt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Bereiche 32
flächig ausgebildet. Sie erstrecken sich fast über die
gesamte Breite der Verpackungsbahn 3, wobei ein gewis
ser Abstand zu den Rändern eingehalten wird, um eine
Verschmutzung der Umgebung zu vermeiden. In Längs- oder
Bewegungsrichtung der Verpackungsbahn 3 sind die Berei
che 32 hingegen relativ kurz, d. h. sie hören kurz nach
der Vorderkante 33 der Verpackungsbahn 3 wieder auf.
Dementsprechend muß die Endbeleimungseinrichtung 16
auch nur für ganz kurze Zeit betätigt werden, so daß
die Verschmutzung der Umgebung klein bleibt.
Durch das Aufsprühen des Klebstoffs aus dem Vorratsge
fäß 28 erreicht man nicht nur einen flächigen Kleb
stoffauftrag. Es wird auch eine höhere Anfangsklebkraft
erzielt. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen,
daß nach dem Sprühauftrag der Wassergehalt des Kleb
stoffs kleiner ist.
Wenn nun die Verpackungsbahn 3 an die Materialbahnrolle
2 zur Anlage gebracht wird, dann erhält sie bereits
beim Durchlaufen des ersten Walzenspalts zwischen der
Tragwalze 5 und der Materialbahnrolle 2 eine hohe An
fangsklebefestigkeit, die sich durch das zweite Anpres
sen durch die Tragwalze 4 weiter verstärkt. Der Bereich
32 muß im Grunde genommen nur eine Länge haben, die dem
Abstand der beiden Tragwalzen 4, 5 entspricht. In be
stimmten Fällen kann der Bereich 32 sogar noch kürzer
sein.
Am Anfang und am Ende der Verpackungsbahn 3 wird also
sowohl die Endbeleimungseinrichtung 16 in Betrieb ge
nommen als auch die Betriebsbeleimungseinrichtung 15,
wobei letztere eine relativ geringe Klebstoffmenge pro
Zeit abgibt. Kurz nach dem Anfang der Verpackungsbahn 3
hört der Sprühauftrag aus der Endbeleimungseinrichtung
16 auf (bzw. er beginnt kurz vor dem Ende der Verpac
kungsbahn 3) und es verbleibt lediglich der Klebstoff
auftrag in Form von Leimraupen 25, der durch die Be
triebsbeleimungseinrichtung 15 erzeugt wird. Dieser
reicht aus, weil auch die Leimraupen nach einer gewis
sen Zeit die gewünschte feste Verbindung der einzelnen
Lagen der Verpackungsbahn 3 untereinander bzw. mit der
Materialbahnrolle 2 gewährleistet.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle
mit einer Verpackungsbahn mit einem Verpackungs
bahnspender, der die Verpackungsbahn mit einem
spitzen Winkel ihrer Querrichtung zur Axialrichtung
der Materialbahnrolle ausgibt und der eine Kleb
stoffauftragsstation aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß die Klebstoffauftragsstation (12) eine
erste Klebstoffauftragseinrichtung als Betriebsbe
leimungseinrichtung (15) und eine zweite Klebstoff
auftragseinrichtung als Endbeleimungseinrichtung
(16) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Betriebsbeleimungseinrichtung (15)
mindestens zwei im wesentlichen parallel zur Kante
der Verpackungsbahn (3) verlaufende Klebstoffraupen
(25) erzeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klebstoffabgabe der
Betriebsbeleimungseinrichtung (15) in Abhängig
keit von der Geschwindigkeit der Verpackungs
bahn (3) steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Betriebsbeleimungs
einrichtung (15) getaktet ist und Klebstoff in Form
von Tropfen (24) ausgibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der zeitliche Abstand und/oder die Größe
der Tropfen (24) in Abhängigkeit von der Geschwin
digkeit der Verpackungsbahn (3) veränderbar
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand der Klebstofftropfen (24)
auf der Verpackungsbahn (3) zumindest annähernd
konstant ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Leimraupen (25) den
Rändern der Verpackungsbahn (3) benachbart angeord
net sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Endbeleimungseinrich
tung (16) einen flächigen Klebstoffauftrag (32)
bewirkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Endbeleimungseinrich
tung (16) eine Klebstoffsprüheinrichtung (29) auf
weist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Klebstoffsprüheinrichtung (29) im we
sentlichen die Breite der Verpackungsbahn (3) mit
Klebstoff beaufschlagt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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