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Vorrichtung zum überrollen von Zigarrenwickeln mit einem Deckblatt
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überrollen von Zigarrenwickeln mit einem
Deckblatt, aufweisend einen Förderer zum Fördern der Zigarrenwickel in axialer Richtung
hintereinander, dem eine an einer überrollstelle angeordnete, die Zigarrenwickel
zusätzlich um ihre Achse drehende Antriebsrichtung zugeordnet ist, und einer schräg
zur Achsrichtung auf die Überrollstelle gerichteten Deckblattförderbahn für einen
Deckblattstreifen und einer auf einer Seite der Bahn der Zigarrenwickel an der Überrollstelle
angeordneten Strangführung.
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Bei einer aus der deutschen Auslegeschrift 1160 347 bekannten
Vorrichtung dieser Art ist zur Zufuhr des Deckblattstreifens ein Förderband vorgesehen,
das mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Zigarrenwickel umläuft und den,Deckblattstreifen
an die Zigarrenwickel abgibt. Auf der der Deckblattförderbahn abgekehrten Seite
der Bahn der Zigarrenwickel ist eine Rollvorrichtung vorgesehen mit Rollen, die
auf dem Umfang der Zigarrenwickel rollen und dort das Deckblatt fest andrücken sollen.
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Wenn das Deckblatt bei dieser bekannten Vorrichtung nicht ganz exakt
mit der Umfangsgeschwindigkeit der Zigarrenwickel zugeführt wird, und dies ist praktisch
kaum durchführbar, dann entstehen Schwierigkeiten. Wird das Deckblatt mit etwas
geringerer Geschwindigkeit zugeführt, dann übt der Deckblattstreifen einen Zug auf
die Zigarrenwickel aus, wodurch diese aus ihrer Förderbahn abgelenkt werden oder
gar aus der Förderbahn gezogen werden. Erfolgt die Zufuhr des Deckblattstreifens
mit etwas höherer Geschwindigkeit als die Umfangsgeschwindigkeit der Zigarrenwickel,
dann bilden sich in dem überrollten Deckblatt Falten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß die Zigarrenwickel an der überrollstelle nicht übermäßig
stark nach der einen oder der anderen Seite gezogen werden und daß der Deckblattstreifen
faltenfrei überrollt werden kann.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Strangführung eine
Abstützung auf der der Deckblattförderbahn zugekehrten Seite der Bahn der Zigarrenwickel
ist. Nach der Erfindung werden die Zigarrenwickel gegen eine Zugrichtung des Deckblattstreifens
abgestützt. Man ist so in der Lage, den Deckblattstreifen stramm gespannt an die
Zigarrenwickel zu ' führen. Die Zigarrenwickel können sich gegen die dadurch
bedingte seitlich auslenkende Kraft auf der Abstützung abstützen und können nicht
aus ihrer Bahn gelenkt werden. Andererseits ist durch die Zufuhr des Deckblattstreifens
unter Spannung Faltenbildung auszuschließen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung eine Bandantriebsvorrichtung ist, die aus in verschiedenen
Ebenen liegenden gekreuzten Bandantrieben besteht, die mit ihren einander zugekehrten
Arbeitstrumen an wenigstens zwei gegenüberliegenden Stellen der Zigarrenwickel in
einem Winkel zur Längsachse der Zigarrenwickel an diesen angreifen, und daß der
Arbeitstrum des einen Bandtriebes das Ende der Deckblattförderbahn bildet. Eine
solche Bandantriebsvorrichtung ist auch bei der bereits erwähnten deutschen Auslegeschrift
1160 347 vorgesehen. Dort ist aber für die Zufuhr des Deckblattstreifens
ein zusätzliches Förderband vorgesehen. Nach der Weiterbildung der Erfindung wird
dieses zusätzliche Förderband entbehrlich, weil dessen Funktion durch den einen
der beiden Bandtriebe übernommen wird.
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Es empfiehlt sich, wie auch nach der deutschen Auslegeschrift
1160 347 vorgesehen, den Deckblattstreifen von unten zuzuführen. Eine dementsprechende
Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der eine Bandtrieb mit
seinem Arbeitstrum horizontal unterhalb der Bahn der Zigarrenwickel und der andere
Bandtrieb mit seinem Arbeitstrum horizontal und oberhalb der Bahn der Zigarrenwickel
angeordnet ist und daß der Arbeitstrum des unteren Bandtriebes das Ende der Deckblattförderbahn
bildet.
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Bei der Ausgestaltung der Antriebseinrichtung als Bandantriebseinrichtung
mit gekreuzten Bandtrieben müssen die beiden Bandtriebe, wenn sie fin gleichen Winkel
zur Bahn der Zigarrenwickel gekreuzt angeordnet sind, mit gleicher Geschwindigkeit
umlaufen. Um dabei den Deckblattstreifen zu spannen, genügt
es,
diesen gebremst von einer Bobine od. dgl. auf den betreffenden Arbeitstrum zu führen,
so daß er bereits gedehnt und stramm gespannt auf diesen Arbeitstrum gelangt. In
diesem gedehnten Zustand verbleibt der Deckblattstreifen dann, bis er um die Zigarrenwickel
gerollt ist, so daß keine Falten entstehen können.
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Bei der erwähnten Ausgestaltung der Erfindung mit einer Bandantriebsvorrichtung
ist die AbstÜtzung am besten zwischen den beiden Arbeitstrumen der Bandtriebe anzuordnen,
weil sie dann in dem Bereich wirksam werden kann, in dem die Zugkräfte, die durch
den zugeführten Deckblattstreifen entstehen, auftreten.
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Um bei der Abstätzung Reibungsverluste möglichst zu vermeiden, empfiehlt
sich eine Ausgestaltung der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist
' daß die Abstätzung eine lose, drehbar gelagerte Rolle ist, die sich achsparallel
zur Bahn der Zigarrenwickel erstreckt.
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Die beiden Arbeitstrume der Bandtriebe müssen, um die Zigarrenwickel
zu drehen, stramm an diesen anliegen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, für den
Arbeitstrum des einen oder beider Bandtriebe eine Abstützung auf der der Bahn der
Zigarrenwickel abgekehrten Seite dieses Arbeitstrums vorzusehen.
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Wenn das Deckblatt auf den betreffenden Arbeitstrum unter Spannung,
also gebremst, gelangt, dann soll die Haftung zwischen dem Deckblatt und diesem
Arbeitstrum wenigstens einen Teil dieser Zugspannung überwinden können. Aus diesem
Grund empfiehlt sich eine Ausgestaltung der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß der das Ende der Deckblattförderbahn bildende Bandtrieb ein bekanntes Sangband
mit einer als Abstätzung für den Arbeitstrum ausgestalteten Saugkammer aufweist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
zum überrollen von Zigarrenwickeln, F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung
nach F i g. 1 in Richtung des Pfeiles II in F i g. 2.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein Maschinengehäuse bezeichnet.
Dieses trägt einen schematisch angedeuteten Vorratsbehälter 2 für Zigarrenwickel,
die vom Vorratsbehälter auf einen ersten Förderer 3 gelangen, der als Band
oder Seilförderer ausgebildet sein kann. An den Förderer 3 schließt sich
eine konische Zuführtülle 4 an. Mit 5 ist allgemein eine Rolleinrichtung
bezeichnet, in der die Zigarrenwickel mit einem Deckblatt überrollt werden. Von
der Rolleinrichtung 5
gelangen die Zigarrenwickel zu einer schematisch angedeuteten
Schneideinrichtung 6, die beispielsweise durch eine Trennscheibe gebildet
sein kann. Im Bereich der Trenneinrichtung ist wiederum eine Führungs- und Haltehülle
7 vorhanden, von der aus die Zigarren durch einen Förderer 8 abtransportiert
werden, der wieder ein zweisträngiger Seilförderer sein kann.
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Die Rolleinrichtung 5 besteht aus zwei Bandtrieben
9 und 10, deren elastische Bänder 11 bzw. 12 über Rollen
13 bzw. 14 geführt sind. Die Bänder weisen ein Arbeitstrum Ila bzw. 12a und
ein Ruhetrumllb bzw. 12b auf. Die Bandtriebe9 und 10
liegen in horizontalen
Ebenen in einem solchen Ab-
stand übereinander, daß die Entfernung zwischen
den Arbeitstrumen lla und 12a etwas kleiner ist als die Dicke der zu überrollenden
Zigarrenwickel. Wie insbesondere die F i g. 1 zeigt, sind die Bandtriebe
9
und 10 nach der Erfindung an der überrollstelle gekreuzt und schließen
einen Winkel ein, der zweckmäßigerweise etwa 80' beträgt. Die Umlaufrichtung
der Bänder 11 und 12 ist in F i g. 1 durch Pfeile A,
B
angedeutet. Der Umlauf erfolgt so, daß die Arbeitstrume lla und 12a der Bänder
eine gemeinsame Geschwindigkeitskomponente in Richtung des Pfeiles E
in F
i g. 1 besitzen. Die Arbeitstrume haben ferner eine Geschwindigkeitskomponente
in Richtung senkrecht zum Pfeil E, wobei die Komponenten jedoch bei den beiden
Bandtrieben in entgegengesetzte Richtungen weisen. Diese Geschwindigkeitskomponenten
bewirken, daß der Wickel gedreht wird. Die Drehbewegung ist in F i g. 1 durch
einen Pfeil F angedeutet.
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Die Rollen 13 bzw. 14 sind an Trägem 15 bzw.
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gelagert. Jeweils eine der beiden Rollen wird von einer gemeinsamen Antriebswelle
17 aus angetrieben. Der Arbeitstrum lla des Bandes 11 ist durch ein
am Träger 15 geschraubtes Blech 21 im überrollbereich abgestützt. Unter dem
Arbeitstrum 12 a des Bandes 12 ist von der Deckblattzuführseite bis kurz vor dem
Überrollbereich eine Saugluftkammer 22 angeordnet, deren im Kontrollbereich liegende
Kante gleichzeitig als Abstützung für den Arbeitstrum 12a dient. Das Band 12 weist
Bohrungen 23 auf, durch die die Sangluft im Bereich der Saugluftkammer 22
auf das Deckblatt wirkt.
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Die Rollen 13 und 14 können zylindrisch sein. Zum Überrollen
von Zigarrenwickeln mit konischem Ende ist es jedoch günstiger, wenn die Rollen
die in F i g. 1 gezeigte ballige Kontur aufweisen. Ein Deckblatt
18, das entweder ein aus Kunsttabak bestehendes Band oder ein Naturtabak-Streifen
sein kann, wird dem überrollbereich, in dem sich die Bandtriebe kreuzen, bei dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel auf dem Arbeitstrum 12a des unteren Bandtriebes
10
zugeführt. Im Fall eines Kunsttabakbandes wird dieses von einer Vorratsrolle
abgezogen, wobei die Ab-
ziehkraft als Reibungskraft vom Band 12 auf das unmittelbar
am Band anliegende Deckblatt 18 übertragen wird. Bei der Einspeisung von
Naturtabakdeckblättern wird entweder der untere Bandtrieb 10 verlängert oder
es wird diesem unmittelbar ein weiterer Bandtrieb vorgeschaltet, der mit dem unteren
Bandtrieb 10 durch eine übertragungseinrichtung verbunden ist. Auf den verlängerten
Abschnitt des unteren Bandtriebes oder auf den vorgeschalteten Bandtrieb werden
in kontinuierlicher Folge Naturtabakstreifen aufgelegt, die zusammen ein Band ergeben.
Zum Beleimen des Deckblattes 18 auf der dem Wickel zugewandten Seite ist
eine Beleimungseinrichtung vorgesehen, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
als mit Durchbrechungen versehenes Röhrchen 19 ausgebildet ist, in dessen
Innenraum der Leini eingeführt wird und den es durch die nicht dargestellten Durchbrechungen
verläßt. Das Röhrchen 19
ist dem unteren Bandtrieb 10 unmittelbar vorgeschaltet.
Wie aus der schematischen Darstellung in F i g. 4 hervorgeht, ist das Röhrchen
19 mit seiner Unterseite gegenüber dem Arbeitstrum 12 a etwas tiefer gesetzt,
so daß das Deckblatt 18 bereits ün Bereich der Rolle 14 fest an das Band
12 angedrückt wird. Der Abstand des Röhrchens 19 vom Beginn des Bandtriebes
10 ist außerdem so klein wie möglich gehalten, damit der vom Bandtrieb noch
nicht unterstützte, beleimte Abschnitt des Deckblattes 18 möglichst
kurz
ist. An den Zuführtüllen 4 und 7 ist an der Seite, von der das Deckblatt
zugeführt wird, je ein Blech 24 und 25 angeschweißt, in die die Welle
einer zwischen den Bandtrieben 9 und 10 achsparallel mit den Wickeln
verlaufende Führungsrolle 26 gelagert ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Aus
dem Vorratsbehälter 12 gelangen bereits mit einem Umblatt versehene Zigarrenwikkel
W in taktmäßigen Abständen auf den Förderer 3.
Um die taktmäßigen Abstände
sicherzustellen, ist am Vorratsbehälter 2 eine steuerbare Sperreinrichtung angebracht,
die konventioneller Bauart und deswegen nicht gezeichnet ist. Diese Sperreinrichtung
kann beispielsweise durch eine Lichtschranke 20 gesteuert werden, die die Sperreinrichtung
jedesmal dann freigibt, wenn sich auf dem Förderer 3 unterhalb der Lichtschranke
20 kein Wickel befindet. Der Förde:rer 3 schiebt die einander folgenden Wickel
W durch die Tülle 4 hindurch zwischen die Arbeitstrume lla und 12a der Bandtriebe
9 und 10 hinein. Die Transportrichtung durchsetzt dabei den Kreuzungspunkt
K der beiden Bandtriebe. Die Wickel werden von den Bändern erfaßt und sowohl im
Sinn des Pfeiles F gedreht als auch im Sinn des Pfeiles E weitertransportiert.
Das Deckblatt 18, das auf dem Arbeitstrum 12a des unteren Bandtriebes
10 in Richtung auf den Kreuzpunkt K zu transportiert wird, ist durch Bremsen
der Bobine so stark abgebremst, daß zwischen Arbeitstrum 12a und dem Deckblatt
18 ein Schlupf entsteht. Durch die einander entgegengesetzten Bewegungskomponenten
der Arbeitstrume lla und 12a werden die Wickel gedreht, und zwar durch den verhältnismäßig
hohen Anpreßdruck gegenüber den Arbeitstrumen 11 a und 12 a nahezu
schlupflos. Da zwischen Deckblatt und Arbeitstrum aber ein Schlupf entsteht, muß
sich der Wickel W das Deckblatt selbst nachziehen, wodurch beim Wickeln keine Faltenbildung
entstehen kann. Die Zugkraft, die dabei durch das Deckblatt auf den Wickel W ausgeübt
wird, wird durch die Führungsrolle 26 abgefangen, so daß der Wickel nicht
aus seiner Förderrichtung abgelenkt wird. Die nüt dem Deckblatt überrollten Wickel
verlassen die Rolleinrichtung 5 durch die Tülle 7 als Zigarren Z in
Form eines kontinuierlichen Stranges. Dieser wird durch die Trennscheibe
6,
die sich mit dem Strang mitbewegt, in einzelne Zigarren Z zerschnitten.
Das Deckblatt 18, das auf dem Arbeitstrum 12a des unteren Bantriebes
10 in Richtung auf den Kreuzungspunkt K zu transportiert wird, wird durch
die einander entgegengesetzten Bewegungskomponenten der Arbeitstrume 11 a
und 12 a
auf die Wickel aufgerollt. Die mit dem Deckblatt überrollten Wickel
verlassen die Rolleinrichtung 5
durch die Tülle 7 als Zigarren Z in
Form eines kontinuierlichen Stranges. Dieser wird durch die Trennscheibe
6, die sich mit dem Strang mitbewegt, in einzelne Zigarren zerschnitten.