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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden eines Gutstrangs
in Scheiben, bei dem der Gutstrang auf eine Vorschubeinrichtung
aufgelegt und mittels der Vorschubeinrichtung auf eine Schneideinrichtung
vorgeschoben wird, wobei mittels einer Erfassungseinrichtung geometrische
Daten des Gutstrangs erfasst werden, aus denen mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung
die Eingriffsstelle eines Greiforgans einer Greifeinrichtung bestimmt
wird, wobei das Greiforgan an der Eingriffsstelle mit dem Gutstrang
in Eingriff gebracht und anschließend mit der Vorschubgeschwindigkeit
auf die Schneideinrichtung zu bewegt wird, wo der Gutstrang in Scheiben
aufgeschnitten wird.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Schneiden eines
Gutstrangs in Scheiben, mit
- – einer
Vorschubeinrichtung auf die der Gutstrang auflegbar ist,
- – einer
Schneideinrichtung, auf die der Gutstrang mittels der Vorschubeinrichtung
vorschiebbar und mittels deren Schneidorgan der Gutstrang in Scheiben
aufschneidbar ist,
- – einer
Erfassungseinrichtung, mit der geometrische Daten des Gutstrangs
erfassbar sind,
- – einer
Greifeinrichtung, deren Greiforgan an einer Eingriffsstelle des
Gutstrangs mit diesem in Eingriff bringbar ist und
- – einer
Steuerungseinrichtung, mit der aus den erfassten geometrischen Daten
des Gutstrangs die Eingriffsstelle für das Greiforgan bestimmbar
ist und die Eingriffsbewegung des Greiforgans entsprechend steuerbar
ist,
wobei das Greiforgan mit der Vorschubgeschwindigkeit
mit seiner Eingriffsstellung zusammen mit dem Gutstrang auf die
Schneideinrichtung bewegbar ist.
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Das
eingangs beschriebene Verfahren und die vorstehende Vorrichtung
sind allgemein bekannt und werden insbesondere in kontinuierlicher
Betriebsweise verwendet, wenn ein scheibengenaues Schneiden von
Gutsträngen
realisiert werden soll. Bei den bekannten Vorrichtungen ist die
Vorschubeinrichtung in der Regel als Förderband und die Erfassungseinrichtung
zum Beispiel in Form einer Laserkamera ausgeführt, die in hinreichendem Abstand vor
der Schneideinrichtung die geometrischen Daten des Gutstrangs, wie
insbesondere dessen Profil, erfasst. Bei der Profilform interessiert
insbesondere die geometrische Gestalt des in Vorschubrichtung gesehen
hinteren Endabschnitts des Gutstrangs, wo das Greiforgan der Greifeinrichtung
eindringt. Bekannte Greiforgane sind beispielsweise als gabelartiger Dreizack
oder als abgewinkelte Krallen bzw. Greiferhaken ausgeformt. Der
Gutstrang muss im Bereich der Eingriffstelle des Greiforgans eine
hinreichende Materialansammlung besitzen, damit das Greiforgan im
Eingriffzustand eine hinreichend große Kraft auf den Gutstrang
ausüben
kann. So muss das Greiforgan insbesondere gewährleisten, dass der Gutstrang trotz
der an seinem vorderen Ende angreifenden Kräfte des Schneidorgans nicht
ungewollt und unkontrolliert seine Position verändert. Ansonsten wären nämlich nicht
geometriegenaue Scheiben die Folge, insbesondere Scheiben mit nicht
zueinander parallelen Schnittflächen.
Der bekannten Vorrichtung wird daher auf Basis der Auswertung mittels
der Laserkamera die Eingriffstelle des Greiforgans so bestimmt,
dass auf jeden Fall die erforderliche Haltekraft von der Greifeinrichtung
auf den Gutstrang übertragen
werden kann.
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Da
Gutstränge
bisweilen – insbesondere
in den Endabschnitten – eine
komplexe Geometrie aufweisen können,
sind die Berechnungsalgorithmen für die Bestimmung der optimalen
Eingriffstelle kompliziert und die hierfür erforderliche Berechnungszeit lang.
Dies steht der grundsätzlich
in der Lebensmittelverarbeitung bestehenden Forderung nach hoher Leistungsfähigkeit
und kurzen Verarbeitungszeiten entgegen. Des Weiteren ist die bei
der bekannten Vorrichtung verwendete Laserkamera teuer, was in ähnlicher
Weise auch für
die in der Steuerungseinrichtung beinhaltete Auswerteelektronik
gilt.
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Zum
Stand der Technik zählen
des Weiteren noch Schneidvorrichtungen, bei denen die Vorschubeinrichtung
nicht wie bei den Eingangs beschriebenen Vorrichtungen von einem
Förderband
gebildet wird, sondern die Gestalt eines Schiebers aufweist, mit
dem ein Gutstrang in einem schachtartigen Einlegebereich auf die
Schneideinrichtung zu vorgeschoben wird. Im Gegensatz zu den zuvor
erläuterten kontinuierlich
betriebenen Vorrichtungen, bei denen fortlaufend hintereinander
Gutstränge
mit kurzem Abstand zueinander auf die Schneideinrichtung zu bewegt
werden, arbeiten die letztgenannten Vorrichtungen im diskontinuierlichen
Betrieb. Eine Greifeinrichtung ist bei diesen Vorrichtungen in den
Vorschubschlitten integriert, wobei ein automatischer Eingriff dadurch
realisiert wird, dass mit Hilfe einer Wippenmechanik ein Eingreifen
des Greiforgans in das Ende des Gutstrangs erst dann stattfindet,
wenn der Vorschubschlitten auf das Ende des in dem Einlegeschacht
liegenden Gutstrang aufläuft.
Die Eingriffstelle besitzt somit einen festen Abstand von der dem
hinteren Ende des Gutstrangs zugeordneten Kontaktfläche des
Vorschubschiebers. Bei einem solchermaßen funktionierenden automatischen
Greifsystem sind somit Kenntnisse über die Geometrie des Endabschnitts
des Gutstrangs nicht erforderlich, da unabhängig von der konkreten Form
des Gutstrangs der Eingriff des Greiforgans stets zur richtigen
Zeit und am richtigen Ort (im Bezug auf den Gutstrang) stattfindet.
Ein kontinuierlich fortlaufender Betrieb ist bei einer derartigen
Vorrichtung hingegen nicht möglich;
vielmehr muss der Einlegebereich der Vorrichtung nach dem Aufschneiden
eines Gutstrangs, dem Ablösen
des im Greiforgan verbleibenden Reststücks und dem Zurückfahren
der Vorschubeinrichtung zusammen mit der Greifeinrichtung vor dem
Neustart mit einem neuen Gutstrang bestückt werden.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schneiden eines Gutstrangs vorzuschlagen, bei dem bzw. bei der
auch bei kontinuierlich fortlaufendem Vorschub einer Mehrzahl hintereinander
auf die Schneideinrichtung zu bewegter Gutstränge mit einfachen Mitteln die
Bestimmung einer geeigneten Eingriffstelle für das Greiforgan möglich ist.
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Lösung
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Ausgehend
von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die in Vorschubrichtung gemessene Länge des Gutstrangs von der Erfassungseinheit
dadurch bestimmt wird, dass das Produkt aus Vorschubgeschwindigkeit
und der Zeit, die der Gutstrang zum Passieren einer stillstehenden Messstelle
benötigt,
gebildet wird und dass die Eingriffstelle in Abhängigkeit von der ermittelten
Länge des
Gutstrangs bestimmt wird.
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Im
Gegensatz zu dem vorbekannten Verfahren, bei dem mit Hilfe einer
komplizierten Erfassungstechnik in Form einer Laserkamera eine komplexe Geometrie
des Gutstrangs im Hinblick auf viele Dimensionen erfasst wird, kommt
das erfindungsgemäße Verfahren
mit einer bloßen
Längenmessung
aus. Dabei bleiben die übrigen
geometrischen Merkmale des Gutstrangs unberücksichtigt und die Eingriffsstelle
des Greiforgans wird allein von der Position des in Vorschubrichtung
hinteren Endes des Gutstrangs abhängig gemacht, wobei je nach
Produkt von dem Ende des Gutstrangs ein fester Abstand für die Eingriffstelle
gewählt
wird.
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Sofern
die Vorschubgeschwindigkeit über die
Zeit konstant ist, erfolgt die Längenberechnung einfach
dadurch, dass die Geschwindigkeit mit der Passierzeit des Gutstrangs
multipliziert wird. Die Passierzeit ist dabei so definiert, dass
sie dann zu laufen beginnt, wenn das in Vorschubrichtung vorderste
Ende des Gutstrangs eine Messstelle erreicht und die Zeit endet,
wenn das in Vorschubrichtung hintere Ende des Gutstrangs ebenfalls
diese Messstelle erreicht. Falls die Vorschubgeschwindigkeit über die
Zeit nicht konstant ist, sondern einen bekannten sich ändernden
Verlauf aufweist, wird die Länge
des Gutstrangs als Integral der Vorschubgeschwindigkeit über der
Passierzeit berechnet.
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Auch
wenn die Bestimmung der Eingriffstelle lediglich in Abhängigkeit
von der Gutstranglänge
eine etwas größere Ungenauigkeit
oder Unsicherheit aufweist als das bekannte Verfahren der präzisen Geometrieerfassung,
so besteht der große
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
in seiner Einfachheit, da zur Durchführung lediglich der Einbau
einer stillstehenden Messstelle erforderlich ist. Die mit dem Verfahren
nach der Erfindung nicht erfassbare Unsicherheit über die
konkrete Geometrie des hinteren Gutstrangendes kann leicht dadurch
ausgeglichen werden, dass der gewählte Abstand zwischen dem erfassten
Gutstrangende und der Eintrittstelle des Greiforgans mit einem gewissen
Sicherheitszuschlag versehen wird.
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Vorteilhafterweise
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
fortlaufend hintereinander eine Mehrzahl von in Vorschubrichtung
zueinander beabstandeten Gutsträngen
mittels der Vorschubeinrichtung vorgeschoben. Dadurch kann ein kontinuierlich
fortlaufender Betrieb sicher gestellt werden, was zu einer hohen
Produktivität
des Verfahrens führt. Zweckmäßiger Weise
sollte eine Bestückung
des Förderbandes
in regelmäßigen und
möglichst
kurzen Abständen
hintereinander erfolgen, um den Betrieb weiterhin zu optimieren,
jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Die Einfachheit und
die Schnelligkeit, mit der die Erfassungseinheit die Messung vornimmt,
macht eine flexible Bestückung
unproblematisch.
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Um
den Ablauf des Verfahrens weitestgehend regelmäßig zu gestalten, ist es vorteilhaft,
dass die Vorschubeinrichtung, die vorzugsweise in Form eines Förderbandes
ausgebildet ist, kontinuierlich und/oder mit konstanter Geschwindigkeit
bewegt wird. Die Längenberechnung
erfolgt einfach durch Multiplikation der Geschwindigkeit mit der
Passierzeit des Gutstrangs an der Messstelle. Der Berechnungsvorgang,
den die Erfassungseinrichtung vornimmt, und der damit zusammenhängende Datenfluss
an die Steuereinheit läuft
in kürzester
Zeit ab, wodurch die Geschwindigkeit, mit der das Förderband
bewegt wird, praktisch nur noch von der Dauer des eigentlichen Schneidevorgangs
und des eventuellen Rückfahrens
des Greiforgans in eine Wartestellung abhängt und an diese angepasst
eingestellt werden kann.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Greiforgan vor Erreichen
des Schneidorgans mit dem Gutstrang außer Eingriff gebracht und anschließend entgegen
der Vorschubrichtung zurück
zu einer Wartestelle bewegt, an der es mit dem nächstfolgenden Gutstrang in
Eingriff gebracht wird. Dabei kann das Reststück des Gutstrangs durch eine
Lösevorrichtung
von dem Greiforgan gelöst
werden und im Bereich der Schneideinrichtung in einem Sammelbehälter verbleiben.
Das Greiforgan wird leer zu der Wartestelle zurück bewegt. Alternativ kann
das Reststück
auch erst im Bereich der Wartestelle durch die Lösevorrichtung von dem Greiforgan
gelöst
werden. Die Lösevorrichtung
kann als Kamm ausgebildet sein, der in die Zwischenräume des
Greiforgans eindringt und somit das Reststück „herauskämmt". Das Entfernen des Reststücks erfolgt
automatisiert.
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Es
versteht sich, dass die Greifeinrichtung auch mit zwei oder mehr
als zwei Greiforganen ausgestattet werden kann, die dann nach Art
eines rotierenden Systems mit den jeweiligen Gutsträngen in Eingriff
gebracht beziehungsweise wieder außer Eingriff gebracht werden.
Während
ein Greiforgan von dem Reststück
befreit und an seine Wartestelle zurück gefahren wird ist ein zweites
Greiforgan bereits im Begriff einen neu ankommenden Gutstrang zu greifen.
Dadurch ist eine weitere Produktivitätssteigerung realisierbar.
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Vorteilhafterweise
wird das Greiforgan durch eine vertikale Hubbewegung oder durch
eine Schwenkbewegung um eine horizontale Achse mit dem Gutstrang
in und außer
Eingriff gebracht. Das Greiforgan kann auf einem Schlitten angeordnet sein,
wodurch es auf einfache Weise in horizontale Richtung entlang des
Förderbandes
verfahrbar ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung wird die Scheibenstärke als ganzzahliger Divisor
einer Nutzlänge bestimmt
wird, die sich aus dem Abstand zwischen dem vorderen Ende des Gutstrangs
und der Eingriffstelle des Greiforgans, vermindert um einen Sicherheitsabstand
zwischen Schneidorgan und Greiforgan, berechnet. So wird erreicht,
dass abgesehen von dem durch den Sicherheitsabstand und dem Abstand
zwischen dem Ende des Gutstrangs und der Eingriffstelle technisch
bedingten Reststück
kein weiterer Rest des Gutstrangs verbleibt, was wiederum die Ausnutzung
des zu schneidenden Lebensmittels steigert.
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Ausgehend
vom Stand der Technik wird ebenfalls eine Vorrichtung zum Schneiden
eines Gutstrangs in Scheiben vorgeschlagen, wobei erfindungsgemäß mittels
einer Erfassungseinrichtung die in Vorschubrichtung gemessene Länge des
Gutstrangs bestimmbar ist, indem das Produkt aus Vorschubgeschwindigkeit
und der Zeit gebildet wird, die der Gutstrang zum Passieren einer
feststehenden Messstelle benötigt
und wobei die Eingriffstelle eines Greiforgans in Abhängigkeit
von der ermittelten Länge
des Gutstrangs bestimmbar ist. Das hat den Vorteil, dass durch die
Erfassungseinheit lediglich eine Längenmessung erfolgen muss und
somit eine komplizierte und somit ebenso teure und wartungsanfällige Erfassungstechnik,
zum Beispiel in Form einer Laserkamera, durch die eine komplexe
Geometrie des Gutstrangs erfasst wird, zu Gunsten einer bloßen Längenmessung
entfällt.
Eine simple Längenmessung
führt zu
einer wesentlich simpleren Auswertetechnik und reduziert die Berechnungszeit
für die
Bestimmung der optimalen Eingriffstelle, was zu einer Optimierung
der Leistungsfähigkeit
beziehungsweise zu einer kürzeren
Verarbeitungszeit führt.
Auch die Herstellungskosten sind entsprechend niedrig.
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Vorteilhafterweise
ist die Vorschubeinrichtung als Förderband ausgebildet, wodurch
ein kontinuierlich fortlaufender Betrieb sicher gestellt werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das Greiforgan oszillierend in und entgegen der Vorschubrichtung
bewegbar, vorzugsweise bedingt durch eine linear in vertikaler Richtung
verschiebbare oder um eine horizontale Achse schwenkbare Lagerung
an einem entlang einer Linearführung
verschiebbaren Schlitten. Ist das Greiforgan mit dem Gutstrang in
Eingriff gebracht, kann das Greiforgan der Vorschubrichtung auf
Grund des eigenen Antriebs der Greifeinrichtung widerstandslos folgen
und stabilisiert den Gutstrang während
des Schneidevorgangs. Nach Vollendung des Schneidevorgangs eines
Gutstrangs kann das Greiforgan mit Hilfe des Schlittens entgegen
der Vorschubrichtung bis zu einer Wartestelle zurück verfahren
werden, wo es für den
Eingriff in einen nächsten
Gutstrang bereit steht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist die Messstelle von mindestens einer
Lichtschranke, bestehend aus einem Lichtemitter auf einer Seite einer
Vorschubbahn und einem Lichtempfänger
auf der gegenüberliegenden
Seite der Vorschubbahn, gebildet. Wird ein Gutstrang der Schneideeinrichtung zugeführt, passiert
dieser zunächst
den erzeugten Lichtstrahl, was zu einer Unterbrechung des Lichtstahls
führt.
Mit der Erfassung des Zeitraums, in dem der Lichtstrahl unterbrochen
ist, und der Vorschubgeschwindigkeit der Vorschubeinrichtung kann
die Gutstranglänge
berechnet werden und somit die Eingriffstelle des Greiforgans sowie
die Scheibenstärke festgelegt
werden.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn mehrere Lichtschranken innerhalb einer
senkrecht zu der Vorschubrichtung ausgerichteten Messebene angeordnet
sind, wobei die von den Lichtemittern ausgesandten Lichtstrahlen
einander vorzugsweise kreuzen. Die Messstelle ist dadurch unempfindlicher
gegenüber
Schwankungsbreiten der Gutstranggeometrie und bietet eine höhere Detektionssicherheit
sowie die Möglichkeit
einer flexibleren Bestückung.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Schneiden
eines Gutstrangs unter einem Blickwinkel schräg auf die Vorschubeinrichtung,
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2:
wie 1, jedoch in einer anderen Perspektive und in
einer vergrößerten Darstellung, und
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3:
wie 2, jedoch in einer anderen Perspektive.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 1 zum Schneiden eines Gutstrangs 2 in
einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Die Vorrichtung 1 besteht
aus einer Vorschubeinrichtung 3, einer Erfassungseinrichtung 4,
einer Greifeinrichtung 5, einer nicht sichtbaren Steuerungseinrichtung
und einer Schneideinrichtung, die ebenfalls nicht sichtbar im Inneren
der Vorrichtung 1 angeordnet ist. Die Vorschubeinrichtung 3, auf
die die Gutstränge 2 fortlaufend
hintereinander gelegt werden, ist ein mit einer konstanten Geschwindigkeit
laufendes Förderband,
dessen Transportgurt 7 von jeweils an den Enden der Förderstrecke
befindlichen angetriebenen Rollen 8 in entgegengesetzte Richtung
umgelenkt wird und so eine endlose Förderung bewirkt.
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Die
Erfassungseinrichtung 4 erfasst die geometrischen Daten
des Gutstrangs 2, insbesondere dessen Länge L. An einer Messstelle 9,
die sich in Vorschubrichtung 10 im Anfangsbereich des Förderbandes
befindet, wird eine Lichtschranke 11 mit Hilfe eines Lichtemitters 12 auf
der einen Seite des Förderbandes
und eines Lichtempfängers 13 auf
der gegenüberliegenden
Seite des Förderbandes
erzeugt. Erreicht der Anfang 6a eines
Gutstrangs 2 die Lichtschranke 11, so wird diese
bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Ende 6a desselben
Gutstrangs 2 die Lichtschranke 11 gerade passiert
hat, unterbrochen. Die Steuerungseinrichtung multipliziert die Passierzeit des
Gutstrangs 2 an der Messstelle 9 mit der Geschwindigkeit
des Förderbandes
und erhält
die Länge
L des Gutstrangs 2. Mit diesem Ergebnis ermittelt die Steuerungseinrichtung
unter Berücksichtigung
eines Mindestabstandes am von dem Ende 6e des Gutstrangs 2 die optimale
Eingriffstelle 15 für
das Greiforgan 14. Der Mindestabstand am von
dem Ende 6e des Gutstrangs 2 ist
erforderlich, da für
ein sicheres Eingreifen des Greiforgans 14 eine ausreichend
große
Materialansammlung vorhanden sein muss, was gegen Ende des Gutstrangs 2 nicht
immer gewährleistet
ist. Weiterhin wird ein Sicherheitsabstand as zwischen
einem Schneidorgan der Schneideinrichtung und einem Greiforgan 14 der
Greifeinrichtung 5 festgelegt. Der Sicherheitsabstand as von Schneidorgan und Greiforgan 14 dient
zur Vermeidung von Beschädigungen
des Schneidorgans oder des Greiforgans 14. Die verbleibende
Länge des
Gutstrangs 2 nach Abzug des Mindestabstandes am des
hinteren Endes 6e und der Eingriffstelle 15 sowie
des Sicherheitsabstandes as von Schneidorgan
und Greiforgan 14 ist definiert als Nutzlänge NL des
Gutstrangs 2. Um den Gutstrang 2 reststückoptimiert
aufzuschneiden wird die Scheibendicke für jeden Gutstrang 2 neu festgelegt,
und zwar als ganzzahliger Divisor der jeweiligen Nutzlänge NL.
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In 1 hat
der Gutstrang die Messstelle noch nicht erreicht und die Lichtschranke
ist nicht unterbrochen.
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Die
Greifeinrichtung 5 besteht aus dem Greiforgan 14,
das mit einem Arm 17 an einer zu diesem senkrechten Stange 16 gelagert
ist. Diese Stange 16 ist in einem vertikalen Langloch 23 eines
zu der Förderebene
parallel verschiebbaren Schlittens 18 gelagert. Durch eine
Hubbewegung innerhalb des Langlochs 23 wird das Greiforgan 14 von
einer Wartestellung, in der sich das Greiforgan 14 in einem
Abstand oberhalb der Oberseite des Gutstrangs 2 befindet, durch
eine Absenkbewegung in vertikaler Richtung mit dem Gutstrang 2 in
Eingriff gebracht. Das Greiforgan 14 weist Krallen 19 auf,
die an der Eingriffstelle 15 in den Gutstrang 2 eingestochen
werden. Der in (und gegen) die Vorschubrichtung 10 mittels
eines eigenen Antriebs fahrbare Schlitten 18 sorgt dafür, dass
das Greiforgan 14 dem Gutstrang 2 widerstandslos
in Richtung Schneidorgan folgen kann und diesen während des
Schneidevorgangs stabilisiert. Dadurch wird eine gleichbleibende
Geometrie der Scheiben gewährleistet.
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Der
Schneidevorgang erfolgt mittels der Schneideinrichtung, die in den
Figuren nicht dargestellt ist. Das Schneidorgan besteht unter anderem aus
einem sichelförmigen
Messer, das in hoher Geschwindigkeit eine Drehbewegung vollführt. Die Schneideinrichtung
befindet sich in einem Messerkasten 20, der aus Sicherheitsgründen um
die Schneideinrichtung angebracht ist. Der Messerkasten 20 ist
so gesichert, dass er nur bei still stehendem Messer öffenbar
ist.
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Nach
Vollendung des Schneidevorgangs verbleibt ein Reststück 21 an
dem Greiforgan 14, dessen Länge aus der Summe von dem Mindestabstand
am und dem Sicherheitsabstand as besteht. Das
Reststück 21 des
Gutstrangs 2 wird mit Hilfe einer Lösevorrichtung 22,
von dem Greiforgan 14 gelöst und in einem Sammelbehälter, der
hier nicht dargestellt ist, gesammelt. Die Lösevorrichtung 22 ist
als Kamm ausgebildet, der in die Zwischenräume der einzelnen Krallen 19 des
Greiforgans 14 greifen kann und dabei das Reststück 21 aus
dem Greiforgan 14 heraus drückt.
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Nachdem
das Reststück 21 von
dem Greiforgan 14 gelöst
worden ist, wird dieses mit Hilfe des Schlittens 18 entgegen
der Vorschubrichtung 10 des Förderbandes bis zu einer Wartestelle
verfahren. Dort steht es für
den Eingriff in einen nächsten
Gutstrang 2 bereit.
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2 zeigt
die Vorrichtung 1 wie in 1, jedoch
in einer anderen Perspektive und in einer vergrößerten Darstellung. Die Perspektive
veranschaulicht das Greiforgan 14 mit seinen Krallen 19 und
der Lösevorrichtung 22 gut.
Das Greiforgan, beziehungsweise dessen Krallen 19, sind
mit einem Gutstrang 2 in Eingriff gebracht. Die gesamte
Greifeinrichtung 5 folgt dem Gutstrang 2 in Vorschubrichtung 10 und sorgt
so für
eine stabile Führung.
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2 zeigt
einen weiteren Gutstrang 2, der die Messstelle 9 passiert.
Die Lichtschranke 11 ist unterbrochen. Beispielhaft ist
an einem weiter auf die Schneideinrichtung zu befindlichem Gutstrang 2 der erforderliche
Mindestabstand am vom Ende 6e des Gutstrangs 2 und der
Eingriffstelle 15 sowie der Sicherheitsabstand as von Greiforgan 14 und Schneidorgan
eingezeichnet. Die Summe aus diesen beiden Längen ergibt die Länge des
Reststückes 21 und
der übrige
Teil des Gutstrangs 2 ist definiert als seine Nutzlänge NL.
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In 3 ist
die Vorrichtung aus einer anderen Blickrichtung als in 2 dargestellt.
Zu sehen ist die Vorschubeinrichtung 3 mit darauf angeordneten Gutsträngen 2,
die Greifeinrichtung 5 und die Erfassungseinrichtung 4.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gutstrang
- 3
- Vorschubeinrichtung
- 4
- Erfassungseinrichtung
- 5
- Greifeinrichtung
- 6a
- Anfang
- 6e
- Ende
- 7
- Transportgurt
- 8
- Rollen
- 9
- Messstelle
- 10
- Vorschubrichtung
- 11
- Lichtschranke
- 12
- Lichtemitter
- 13
- Lichtempfänger
- 14
- Greiforgan
- 15
- Eingriffstelle
- 16
-
- 17
- Arm
- 18
- Schlitten
- 19
- Krallen
- 20
- Messerkasten
- 21
- Reststück
- 22
- Lösevorrichtung
- 23
- Langloch
- L
- Länge
- NL
- Nutzlänge
- am
- Mindestabstand
- as
- Sicherheitsabstand