EP1800811B1 - Verfahren zum Schneiden eines Gutstrangs in Scheiben - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden eines Gutstrangs in Scheiben, bei dem der Gutstrang auf eine Vorschubeinrichtung aufgelegt und mittels der Vorschubeinrichtung auf eine Schneideinrichtung vorgeschoben wird, wobei mittels einer Erfassungseinrichtung geometrische Daten des Gutstrangs erfasst werden, aus denen mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung die Eingriffsstelle eines Greiforgans einer Greifeinrichtung so bestimmt wird, dass die in Vorschubrichtung von der Erfassungseinrichtung gemessene Länge des Gutstrangs bestimmt wird, indem das Produkt aus Vorschubgeschwindigkeit und der Zeit, die der Gutstrang zum Passieren einer stillstehenden Messstelle benötigt, gebildet wird, und wobei die Eingriffstelle in Abhängigkeit von der ermittelten Länge des Gutstrangs bestimmt wird und das Greiforgan an der Eingriffstelle mit dem Gutstrang in Eingriff gebracht und anschließend mit der Vorschubgeschwindigkeit zusammen mit dem Gutstrang auf die Schneideinrichtung zu bewegt wird, wo der Gutstrang in Scheiben geschnitten wird. Ein derartiges Verfahren wird in dem
GB-A-2 386 317 - Das eingangs beschriebene Verfahren sowie Vorrichtungen zur Durchführung desselben sind allgemein bekannt und werden insbesondere in kontinuierlicher Betriebsweise verwendet, wenn ein scheibengenaues Schneiden von Gutsträngen realisiert werden soll. Bei den bekannten Vorrichtungen ist die Vorschubeinrichtung in der Regel als Förderband und die Erfassungseinrichtung zum Beispiel in Form einer Laserkamera ausgeführt, die in hinreichendem Abstand vor der Schneideinrichtung die geometrischen Daten des Gutstrangs, wie insbesondere dessen Profil, erfasst. Bei der Profilform interessiert insbesondere die geometrische Gestalt des in Vorschubrichtung gesehen hinteren Endabschnitts des Gutstrangs, wo das Greiforgan der Greifeinrichtung eindringt. Bekannte Greiforgane sind beispielsweise als gabelartiger Dreizack oder als abgewinkelte Krallen bzw. Greiferhaken ausgeformt. Der Gutstrang muss im Bereich der Eingriffstelle des Greiforgans eine hinreichende Materialansammlung besitzen, damit das Greiforgan im Eingriffzustand eine hinreichend große Kraft auf den Gutstrang ausüben kann. So muss das Greiforgan insbesondere gewährleisten, dass der Gutstrang trotz der an seinem vorderen Ende angreifenden Kräfte des Schneidorgans nicht ungewollt und unkontrolliert seine Position verändert. Ansonsten wären nämlich nicht geometriegenaue Scheiben die Folge, insbesondere Scheiben mit nicht zueinander parallelen Schnittflächen. Der bekannten Vorrichtung wird daher auf Basis der Auswertung mittels der Laserkamera die Eingriffstelle des Greiforgans so bestimmt, dass auf jeden Fall die erforderliche Haltekraft von der Greifeinrichtung auf den Gutstrang übertragen werden kann.
- Da Gutstränge bisweilen - insbesondere in den Endabschnitten - eine komplexe Geometrie aufweisen können, sind die Berechnungsalgorithmen für die Bestimmung der optimalen Eingriffstelle kompliziert und die hierfür erforderliche Berechnungszeit lang. Dies steht der grundsätzlich in der Lebensmittelverarbeitung bestehenden Forderung nach hoher Leistungsfähigkeit und kurzen Verarbeitungszeiten entgegen. Des Weiteren ist die bei den bekannten Vorrichtungen verwendete Laserkamera teuer, was in ähnlicher Weise auch für die in der Steuerungseinrichtung beinhaltete Auswerteelektronik gilt.
- Aus der
GB 2 386 317 A - Als Beispiel für eine Schneidvorrichtung zum Schneiden von Scheiben gleichen Nenngewichtes aus inhomogenen Gutsträngen sei ferner noch die
DE 44 10 596 A1 genannt, in der ein Verfahren offenbart wird, bei dem der Gutstrang zur Bestimmung der Dichteverteilung über seine Länge von einer Lichtquelle durchstrahlt wird. Die an der gegenüberliegenden Seite austretende Lichtmenge dient als Maß für die lokal ermittelte Dichte des Materials, um auf diese Weise gewichtsgenaue Scheiben erzeugen zu könnten. - Zum Stand der Technik zählen des Weiteren noch Schneidvorrichtungen, bei denen die Vorschubeinrichtung nicht wie bei den Eingangs beschriebenen Vorrichtungen von einem Förderband gebildet wird, sondern die Gestalt eines Schiebers aufweist, mit dem ein Gutstrang in einem schachtartigen Einlegebereich auf die Schneideinrichtung zu vorgeschoben wird. Im Gegensatz zu den zuvor erläuterten kontinuierlich betriebenen Vorrichtungen, bei denen fortlaufend hintereinander Gutstränge mit kurzem Abstand zueinander auf die Schneideinrichtung zu bewegt werden, arbeiten die letztgenannten Vorrichtungen im diskontinuierlichen Betrieb. Eine Greifeinrichtung ist bei diesen Vorrichtungen in den Vorschubschlitten integriert, wobei ein automatischer Eingriff dadurch realisiert wird, dass mit Hilfe einer Wippenmechanik ein Eingreifen des Greiforgans in das Ende des Gutstrangs erst dann stattfindet, wenn der Vorschubschlitten auf das Ende des in dem Einlegeschacht liegenden Gutstrang aufläuft. Die Eingriffstelle besitzt somit einen festen Abstand von der dem hinteren Ende des Gutstrangs Zugeordneten Kontaktfläche des Vorschubschiebers. Bei einem solchermaßen funktionierenden automatischen Greifsystem sind somit Kenntnisse über die Geometrie des Endabschnitts des Gutstrangs nicht erforderlich, da unabhängig von der konkreten Form des Gutstrangs der Eingriff des Greiforgans stets zur richtigen Zeit und am richtigen Ort (im Bezug auf den Gutstrang) stattfindet. Ein kontinuierlich fortlaufender Betreib ist bei einer derartigen Vorrichtung hingegen nicht möglich; vielmehr muss der Einlegebereich der Vorrichtung nach dem Aufschneiden eines Gutstrangs, dem Ablösen des im Greiforgan verbleibenden Reststücks und dem Zurückfahren der Vorschubeinrichtung zusammen mit der Greifeinrichtung vor dem Neustart mit einem neuen Gutstrang bestückt werden.
- Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schneidvorrichtungen wird das Augenmerk oftmals auf die Ausbildung von Scheiben gleichen Gewichts gelegt, wobei außer acht bleibt, welche Größe das verbleibende Reststück hat. Oftmals bleiben Teilstücke eines Gutstrangs ungenutzt, so dass die Ausnutzung des zu schneidenden Lebensmittels zu wünschen übrig lässt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden eines Gutstrangs vorzuschlagen, bei dem bzw. bei der auch bei kontinuierlich fortlaufendem Vorschub einer Mehrzahl hintereinander auf die Schneideinrichtung zu bewegter Gutstränge mit einfachen Mitteln die Ausnutzung des zu schneidenden Lebensmittels gesteigert wird.
- Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Scheibenstärke als ganzzahliger Divisor einer Nutzlänge bestimmt wird, die sich entweder aus dem Abstand zwischen dem vorderen Ende des Gutstrangs und der Eingriffstelle des Greiforgans, vermindert um einen Sicherheitsabstand zwischen Schneidorgan und Greiforgan, berechnet [Alternative A] oder der gemessenen Länge des Gutstrangs entspricht [Alternative B].
- Im Gegensatz zu vorbekannten Verfahren, bei dem mit Hilfe einer komplizierten Erfassungstechnik in Form einer Laserkamera eine komplexe Geometrie des Gutstrangs im Hinblick auf viele Dimensionen erfasst wird, kommt das erfindungsgemäße Verfahren mit einer bloßen Längenmessung aus. Dabei, bleiben die übrigen geometrischen Merkmale des Gutstrangs unberücksichtigt und die Eingriffsstelle des Greiforgans wird allein von der Position des in Vorschubrichtung hinteren Endes des Gutstrangs abhängig gemacht, wobei je nach Produkt von dem Ende des Gutstrangs ein fester Abstand für die Eingriffstelle gewählt wird. Sofern die Vorschubgeschwindigkeit über die Zeit konstant ist, erfolgt die Längenberechnung einfach dadurch, dass die Geschwindigkeit mit der Passierzeit des Gutstrangs multipliziert wird. Die Passierzeit ist dabei so definiert, dass sie dann zu laufen beginnt, wenn das in Vorschubrichtung vorderste Ende des Gutstrangs eine Messstelle erreicht und die Zeit endet, wenn das in Vorschubrichtung hintere Ende des Gutstrangs ebenfalls diese Messstelle erreicht. Falls die Vorschubgeschwindigkeit über die Zeit nicht konstant ist, sondern einen bekannten sich ändernden Verlauf aufweist, wird die Länge des Gutstrangs als Integral der Vorschubgeschwindigkeit über der Passierzeit berechnet.
- Auch wenn die Bestimmung der Eingriffstelle lediglich in Abhängigkeit von der Gutstranglänge eine etwas größere Ungenauigkeit oder Unsicherheit aufweist als das bekannte Verfahren der präzisen Geometrieerfassung, so besteht der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens in seiner Einfachheit, da zur Durchführung lediglich der Einbau einer stillstehenden Messstelle erforderlich ist. Die mit dem Verfahren nach der Erfindung nicht erfassbare Unsicherheit über die konkrete Geometrie des hinteren Gutstrangendes kann leicht.dadurch ausgeglichen werden, dass der gewählte Abstand zwischen dem erfassten Gutstrangende und der Eintrittstelle des Greiforgans mit einem gewissen Sicherheitszuschlag versehen wird.
- Die verbleibende Länge des Gutstrangs nach Abzug sowohl eines Mindestabstandes des hinteren Endes von der Eingriffstelle als auch eines Sicherheitsabstandes des Schneidorgans von dem Greiforgan (beim Abschneiden der letzten Scheibe) ergibt die Nutzlänge des Gutstrangs. Für jeden Gutstrang wird die Scheibendicke neu festgelegt und zwar als ganzzahliger Divisor der jeweiligen Nutzlänge. So wird erreicht, dass abgesehen von dem durch den Sicherheitsabstand und dem Abstand zwischen dem Ende des Gutstrangs und der Eingriffstelle technisch bedingten Reststück kein weiterer Rest des Gutstrangs verbleibt, was wiederum die Ausnutzung des zu schneidenden Lebensmittels steigert.
- Für den Fall, dass die Dicke des normalerweise anfallenden, Reststücks mindestens der festgelegten Scheibendicke entspricht, kann das Reststück ebenfalls als (letzte) Scheibe oder als Teil davon verwendet werden, so dass kein Reststück verbleibt und der Gutstrang vollständig ausgenutzt wird. Demzufolge entspricht dann die Nutzlänge der gesamten Länge des Gutstrangs und die Ausnutzung des Gutstrangs ist maximal.
- Vorteilhafter Weise wird die Scheibenstärke nach Alternative A bestimmt, wenn die Scheibenstärke kleiner als die Summe aus dem Sicherheitsabstand und einem Mindestabstand der Eingriffstelle des Greiforgans von dem hinteren Ende des Gutstrangs ist, also bei dünnere Scheibenstärken. Demgegenüber wird die Scheibenstärke nach Alternative B bestimmt, wenn die Scheibenstärke größer als die Summe aus dem Sicherheitsabstand und dem Mindestabstand der Eingriffstelle des Greiforgans von dem hinteren Ende des Gutstrangs ist, also bei dickere Scheibenstärken. Demnach kann in Abhängigkeit von der Scheibenstärke zwischen zwei Alternativen zur genauen Festlegung der Scheibenstärke gewählt werden, so dass das Verfahren je nach Anwendungsfall optimal genutzt werden kann.
- Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Sollwert für die Scheibenstärke festgelegt und der Quotient aus Nutzlänge und Sollwert ganzzahlig gerundet und als ganzzahliger Divisor zur Bestimmung des weiter verwendeten Wertes der beim anschließenden Schneidvorgang zu realisierenden Scheibenstärke herangezogen. Die Scheibenstärken der verschiedenen geschnittenen Gutstränge weichen demnach leicht von dem Sollwert der Scheibenstärke ab, was jedoch aufgrund der vergleichsweisen großen Länge der Gutstränge im Gegensatz zu den geringen Scheibendicken nicht stark ins Gewicht fällt.
- Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn ein oberer oder unterer Sollwert für die Scheibenstärke festgelegt und der Quotient aus Nutzlänge und Sollwert ganzzahlig aufgerundet oder ganzzahlig abgerundet wird und als ganzzahliger Divisor zur Bestimmung des weiter verwendeten Wertes der beim anschließenden Schneidvorgang zu realilsierenden Scheibenstärke herangezogen wird. So wird erreicht, dass die geschnittenen Scheibenstärken entweder einen oberen Sollwert nicht überschreiten oder umgekehrt, einen unteren Sollwert nicht unterschreiten, was für bestimmte Anwendungsfälle ein bedeutsames Erfordernis sein kann.
- Vorteilhafterweise werden bei dem erfindungsgemäßen.Verfahren fortlaufend hintereinander eine Mehrzahl von in Vorschubrichtung zueinander beabstandeten Gütsträngen mittels der Vorschubeinrichtung vorgeschoben. Dadurch kann ein kontinuierlich fortlaufender Betrieb sicher gestellt werden, was zu einer hohen Produktivität des Verfahrens führt. Zweckmäßiger Weise sollte eine Bestückung des Förderbandes in regelmäßigen und möglichst kurzen Abständen hintereinander erfolgen, um den Betrieb weiterhin zu optimieren, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Die Einfachheit und die Schnelligkeit, mit der die Erfassungseinheit die Messung vornimmt, macht eine flexible Bestückung unproblematisch.
- Um den Ablauf des Verfahrens weitestgehend regelmäßig zu gestalten, ist es vorteilhaft, dass die Vorschubeinrichtung, die vorzugsweise in Form eines Förderbandes ausgebildet ist, kontinuierlich und/oder mit konstanter Geschwindigkeit bewegt wird. Die Längenberechnung erfolgt einfach durch Multiplikation der Geschwindigkeit mit der Passierzeit des Gutstrangs an der Messstelle. Der Berechnungsvorgang, den die Erfassungseinrichtung vornimmt, und der damit zusammenhängende Datenfluss an die Steuereinheit läuft in kürzester Zeit ab, wodurch die Geschwindigkeit, mit der das Förderband bewegt wird, praktisch nur noch von der Dauer des eigentlichen Schneidevorgangs und des eventuellen Rückfahrens des Greiforgans in eine Wartestellung abhängt und an diese angepasst eingestellt werden kann.
- Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Greiforgan vor Erreichen des Schneidorgans mit dem Gutstrang außer Eingriff gebracht und anschließend entgegen der Vorschubrichtung zurück zu einer Wartestelle bewegt, an der es mit dem nächstfolgenden Gutstrang in Eingriff gebracht wird. Dabei kann das Reststück beziehungsweise die letzte Scheibe des Gutstrangs durch eine Lösevorrichtung von dem Greiforgan gelöst werden und im Bereich der Schneideinrichtung in einem Sammelbehälter verbleiben oder zu den geschnittenen Scheiben befördert werden. Das Greiforgan wird leer zu der Wartestelle zurück bewegt. Alternativ kann das Reststück auch erst im Bereich der Wartestelle durch die Lösevorrichtung von dem Greiforgan gelöst werden. Die Lösevorrichtung kann als Kamm ausgebildet sein, der in die Zwischenräume des Greiforgans eindringt und somit das Reststück "herauskämmt". Das Entfernen des Reststücks erfolgt automatisiert.
- Es versteht sich, dass die Greifeinrichtung auch mit zwei oder mehr als zwei Greiforganen ausgestattet werden kann, die dann nach Art eines rotierenden Systems mit den jeweiligen Gutsträngen in Eingriff gebracht beziehungsweise wieder außer Eingriff gebracht werden. Während ein Greiforgan von dem Reststück oder der letzten Scheibe befreit und an seine Wartestelle zurück gefahren wird, ist ein zweites Greiforgan bereits im Begriff einen neu ankommenden Gutstrang zu greifen. Dadurch ist eine weitere Produktivitätssteigerung realisierbar.
- Vorteilhafterweise wird das Greiforgan durch eine vertikale Hubbewegung oder durch eine Schwenkbewegung um eine horizontale Achse mit dem Gutstrang in und außer Eingriff gebracht. Das Greiforgan kann auf einem Schlitten angeordnet sein, wodurch es auf einfache Weise in horizontale Richtung entlang des Förderbandes verfahrbar ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von einem Ausführungsbeispiel erläutert.
- Es zeigen:
- Figur1:
- eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Schneiden eines Gutstrangs unter einem Blickwinkel schräg auf die Vorschubeinrichtung,
- Figur 2:
- wie
Figur 1 , jedoch in einer anderen Perspektive und in einer vergrößerten Darstellung, und - Figur 3:
- wie
Figur 2 , jedoch in einer anderen Perspektive. - In
Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Schneiden eines Gutstrangs 2 gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Vorschubeinrichtung 3, einer Erfassungseinrichtung 4, einer Greifeinrichtung 5, einer nicht sichtbaren Steuerungseinrichtung und einer Schneideinrichtung, die ebenfalls nicht sichtbar im Inneren der Vorrichtung 1 angeordnet ist. Die Vorschubeinrichtung 3, auf die die Gutstränge 2 fortlaufend hintereinander gelegt werden, ist ein mit einer konstanten Geschwindigkeit laufendes Förderband, dessen Transportgurt 7 von jeweils an den Enden der Förderstrecke befindlichen angetriebenen Rollen 8 in entgegengesetzte Richtung umgelenkt wird und so eine endlose Förderung bewirkt. - Die Erfassungseinrichtung 4 erfasst die geometrischen Daten des Gutstrangs 2, insbesondere dessen Länge L. An einer Messstelle 9, die sich in Vorschubrichtung 10 im Anfangsbereich des Förderbandes befindet, wird eine Lichtschranke 11 mit Hilfe eines Lichtemitters 12 auf der einen Seite des Förderbandes und eines Lichtempfänger 13 auf der gegenüberliegenden Seite des Förderbandes erzeugt. Erreicht der Anfang 6a eines Gutstrangs 2 die Lichtschranke 11, so wird diese bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Ende 6a desselben Gutstrangs 2 die Lichtschranke 11 gerade passiert hat, unterbrochen. Die Steuerungseinrichtung multipliziert die Passierzeit des Gutstrangs 2 an der Messstelle 9 mit der Geschwindigkeit des Förderbandes und erhält die Länge L des Gutstrangs 2. Mit diesem Ergebnis ermittelt die Steuerungseinrichtung unter Berücksichtigung eines Mindestabstandes am von dem Ende 6e des Gutstrangs 2 die optimale Eingriffstelle 15 für das Greiforgan 14. Der Mindestabstand am von dem Ende 6e des Gutstrangs 2 ist erforderlich, da für ein sicheres Eingreifen des Greiforgans 14 eine ausreichend große Materialansammlung vorhanden sein muss, was gegen Ende des Gutstrangs 2 nicht immer gewährleistet ist. Weiterhin wird ein Sicherheitsabstand as zwischen einem Schneidorgan der Schneideinrichtung und einem Greiforgan 14 der Greifeinrichtung 5 festgelegt. Der Sicherheitsabstand as von Schneidorgan und Greiforgan 14 dient zur Vermeidung von Beschädigungen des Schneidorgans oder des Greiforgans 14. Die verbleibende Lange des Gutstrangs 2 nach Abzug des Mindestabstandes am des hinteren Endes 6e und der Eingriffstelle 15 sowie des Sicherheitsabstandes as von Schneidorgan und Greiforgan 14 ist definiert als Nutzlänge NL des Gutstrangs 2. Um den Gutstrang 2 reststückoptimiert aufzuschneiden wird die Scheibendicke für jeden Gutstrang 2 neu festgelegt, und zwar als ganzzahliger Divisor der jeweiligen Nutzlänge NL Der zur Bestimmung, der Scheibendicke herangezogene ganzzahlige Divisor wird beispielsweise durch Division der Nutzlänge NL durch einen oberen Sollwert für die Scheibenstärke festgelegt, wobei dieser Quotient aufgerundet wird, so dass die Dicke der geschnittenen Scheiben den oberen Sollwert der Scheibenstärke nicht überschreitet.
- Erreicht die Dicke des eigentlich anfallenden Reststücks 21 mindestens die zu realisierende Scheibendicke, so wird das Reststück 21 als letzte Scheibe beziehungsweise Teil derselben verwendet und der Gutstrang 2 ist restlos aufgeschnitten. In diesem Fall entspricht die Nutzlänge NL der Länge L des Gutstrangs 2, die unter Berücksichtigung der Soll-Scheibendicke, in eine ganzzahlige Anzahl von Scheiben aufgeschnitten wird.
- In
Figur 1 hat der Gutstrang die Messstelle noch nicht erreicht und die Lichtschranke ist nicht unterbrochen. - Die Greifeinrichtung 5 besteht aus dem Greiforgan 14, das mit einem Arm 17 an einer zu diesem senkrechten Stange 16 gelagert ist. Diese Stange 16 ist in einem vertikalen Langloch 23 eines zu der Förderebene parallel verschiebbaren Schlittens 18 gelagert. Durch eine Hubbewegung innerhalb des Langlochs 23 wird das Greiforgan 14 von einer Wartestellung, in der sich das Greiforgan 14 in einem Abstand oberhalb der Oberseite des Gutstrangs 2 befindet, durch eine Absenkbewegung in vertikaler Richtung mit dem Gutstrang 2 in Eingriff gebracht. Das Greiforgan 14 weist Krallen. 19 auf, die an der Eingriffstelle 15 in den Gutstrang 2 eingestochen werden. Der in (und gegen) die Vorschubrichtung 10 mittels eines eigenen Antriebs fahrbare Schlitten 18 sorgt dafür, dass das Greiforgan 14 dem Gutstrang 2 widerstandslos in Richtung Schneidorgan folgen kann und diesen während des Schneidevorgangs stabilisiert. Dadurch wird eine gleichbleibende Geometrie der Scheiben gewährleistet.
- Der Schneidevorgang erfolgt mittels der Schneideinrichtung, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Das Schneidorgan besteht unter anderem aus einem sichelförmigen Messer, das in hoher Geschwindigkeit eine Drehbewegung vollführt. Die Schneideinrichtung befindet sich in einem Messerkasten 20, der aus Sicherheitsgründen um die Schneideinrichtung angebracht ist. Der Messerkasten 20 ist so gesichert, dass er nur bei still stehendern Messer öffenbar ist.
- Nach Vollendung des Schneidevorgangs verbleibt ein Reststück 21 an dem Greiforgan 14, dessen Länge aus der Summe von dem Mindestabstand am und dem Sicherheitsabstand as besteht. Das Reststück 21 des Gutstrangs 2 wird mit Hilfe einer Lösevorrichtung 22, von dem Greiforgan 14 gelöst und in einem Sammelbehälter, der hier nicht dargestellt ist, gesammelt. Die Lösevorrichtung 22 ist als Kamm ausgebildet, der in die Zwischenräume der einzelnen Krallen 19 des Greiforgans 14 greifen kann und dabei das Reststück 21 aus dem Greiforgan 14 heraus drückt Kann das eigentlich anfallende Reststück 21 jedoch aufgrund seiner verwendbaren Dicke als letzte Scheibe oder Teil derselben genutzt werden, so wird dieses zu den aufgeschnittenen Scheiben befördert.
- Nachdem das Reststück 21 von dem Greiforgan 14 gelöst worden ist, wird dieses mit Hilfe des Schlittens 18 entgegen der Vorschubrichtung 10 des Förderbandes bis zu einer Wartestelle verfahren. Dort steht es für den Eingriff in einen nächsten Gutstrang 2 bereit.
-
Figur 2 zeigt die Vorrichtung 1 wie inFigur 1 , jedoch in einer anderen Perspektive und in einer vergrößerten Darstellung. Die Perspektive veranschaulicht das Greiforgan 14 mit seinen Krallen 19 und der Lösevorrichtung 22 gut. Das Greiforgan, beziehungsweise dessen Krallen 19, sind mit einem Gutstrang 2 in Eingriff gebracht. Die gesamte Greifeinrichtung 5 folgt dem Gutstrang 2 in Vorschubrichtung 10 und sorgt so für eine stabile Führung. -
Figur 2 zeigt einen weiteren Gutstrang 2, der die Messstelle 9 passiert. Die Lichtschranke 11 ist unterbrochen. Beispielhaft ist an einem weiter auf die Schneideinrichtung zu befindlichem Gutstrang 2 der erforderliche Mindestabstand am vom Ende 6e des Gutstrangs 2 und der Eingriffstelle 15 sowie der Sicherheitsabstand as von Greiforgan 14 und Schneidorgan eingezeichnet. Die Summe aus diesen beiden Längen ergibt die Länge des Reststückes 21 und der übrige Teil des Gutstrangs 2 ist definiert als seine Nutzlänge NL. Lediglich für den Fall, bei dem die Länge des Reststücks 21 mindestens der für eine als Scheibe erforderlichen Dicke entspricht und als solche genutzt wird, entspricht die Nutzlänge NL der Länge L des Gutstrangs 2 insgesamt. - In
Figur 3 ist die Vorrichtung aus einer anderen Blickrichtung als inFigur 2 dargestellt, Zu sehen ist die Vorschubeinrichtung 3 mit darauf angeordneten Gutsträngen 2, die Greifeinrichtung 5 und die Erfassungseinrichtung 4. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gutstrang
- 3
- Vorschubeinrichtung
- 4
- Erfassungseinrichtung
- 5
- Greifeinrichtung
- 6a
- Anfang
- 6e
- Ende
- 7
- Transportgurt
- 8
- Rollen
- 9
- Messstelle
- 10
- Vorschubrichtung
- 11
- Lichtschranke
- 12
- Lichtemitter
- 13
- Lichtempfänger
- 14
- Greiforgan
- 15
- Eingriffstelle
- 16
- Stange
- 17
- Arm
- 18
- Schlitten
- 19
- Krallen
- 20
- Messerkasten
- 21
- Reststück
- 22
- Lösevorrichtung
- 23
- Langloch
- L
- Länge
- NL
- Nutzlänge
- am
- Mindestabstand
- as
- Sicherheitsabstand
Claims (8)
- Verfahren zum Schneiden eines Gutstrangs (2) in Scheiben, bei dem der Gutstrang (2) auf eine Vorschubeinrichtung (3) aufgelegt und mittels der Vorschubeinrichtung (3) auf eine Schneideinrichtung vorgeschoben wird, wobei mittels einer Erfassungseinrichtung (4) geometrische Daten des Gutstrangs (2) erfasst werden, aus denen mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung die Eingriffstelle (15) eines Greiforgans (14) an einer Greifeinrichtung (5) so bestimmt wird, dass die in Vorschubrichtung (10) von der Erfassungseinrichtung (4) gemessene Länge (L) des Gutstrangs (2) bestimmt wird, indem das Produkt aus Vorschubgeschwindigkeit und der Zeit, die der Gutstrang (2) zum Passieren einer stillstehenden Messstelle (9) benötigt, gebildet wird, und wobei die Eingriffstelle (15) in Abhängigkeit von der ermittelten Länge (L) des Gutstrangs (2) bestimmt wird und das Greiforgan (14) an der Eingriffstelle (15) mit dem Gutstrang (2) in Eingriff gebracht und anschließend mit der Vorschubgeschwindigkeit zusammen mit dem Gutstrang (2) auf die Schneideinrichtung zu bewegt wird, wo der Gutstrang (2) in Scheiben geschnitten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenstärke als ganzzahliger Divisor einer Nutzlänge (NL) bestimmt wird, die sich entweder aus dem Abstand zwischen dem vorderen Ende (6a) des Gutstrangs (2) und der Eingriffstelle (15) des Greiforgans (14), vermindert um einen Sicherheitsabstand (as) zwischen Schneidorgan und Greiforgan (14), berechnet [Altemative A] oder der gemessenen Länge (L) des Gutstrangs (2) entspricht [Alternative B]. - Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass- die Alternative A angewendet wird, wenn die Scheibenstärke kleiner als die Summe aus dem Sicherheitsabstand (as) und einem Mindestabstand (am) der Eingriffstelle (15) des Greiforgans (14) von dem hinteren Ende (ae) des Gutstrangs (2) ist, und dass- die Alternative B angewendet wird, wenn die Scheibenstärke größer als die Summe aus dem Sicherheitsabstand (as) und dem Mindestabstand (am) der Eingriffstelle (15) des Greiforgans (14) von dem hinteren Ende (ae) des Gutstrangs (2) ist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sollwert für die Scheibenstärke festgelegt und der Quotient aus Nutzlänge (NL) und Sollwert ganzzahlig gerundet wird und als ganzzahliger Divisor zur Bestimmung des weiter verwendeten Wertes der beim anschließenden Schneidvorgang zu realisierenden Scheibenstärke herangezogen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer oder unterer Sollwert für die Scheibenstärke festgelegt und der Quotient aus Nutzlänge (NL) und Sollwert ganzzahlig aufgerundet oder ganzzahlig abgerundet wird und als ganzzahliger Divisor zur Bestimmung des weiter verwendeten Wertes der beim anschließenden Schneidvorgang zu realisierenden Scheibenstärke herangezogen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass fortlaufend hintereinander eine Mehrzahl von in Vorschubrichtung (10) zueinander beabstandeten Gutsträngen (2) mittels der Vorschubeinrichtung (3) vorgeschoben werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (3), die vorzugsweise in Form eines Förderbandes ausgebildet ist, kontinuierlich und/oder mit konstanter Geschwindigkeit bewegt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Greiforgan (14) vor Erreichen des Schneidorgans mit dem Gutstrang (2) außer Eingriff gebracht und anschließend entgegen der Vorschubrichtung (10) zurück zu einer Wartestelle bewegt wird, an der es mit dem nächstfolgenden Gutstrang (2) in Eingriff gebracht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Greiforgan (14) durch eine vertikale Hubbewegung oder durch eine Schwenkbewegung um eine horizontale Achse mit dem Gutstrang (2) in und außer Eingriff gebracht wird.
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