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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an einer Rundballenpresse
für landwirtschaftliches
Schnittgut, das nach dem Schnitt vom Boden aufgenommen und zu Ballen
mit einer die über
die äußere Wickeloberfläche des
Ballens gespannten Folie aufgewickelt wird.
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Es
ist aus der
EP 0 432
830-A1 ein Rundballenpresse für landwirtschaftliches Schnittgut
bekannt. Solche Schnittgüter
sind beispielsweise Heu oder Stroh. Die Schnittgüter werden allgemein mittels Zinken,
die an einer Walze umlaufen, vom Boden aufgenommen und in eine Kammer
geführt.
In der Kammer wird aus dem Schnittgut ein in seiner Struktur stark
gepresster Ballen gebildet.
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Es
ist weiter aus der
EP
0 432 830-A1 bekannt, die Wickeloberfläche des Ballens zu bedecken mittels
eines Gitternetzes oder einer Folie. Hierzu dient eine Zuführeinrichtung,
die um eine Welle aus einer Parkposition in eine Übergabeposition schwenkbar
ist. An der Kopfseite der Zuführeinrichtung
befindet sich ein Schnabel, der aus metallischen, gegeneinander
drückenden
Klemmteilen besteht, die zwischen sich ein Bahnenmaterial, wie das Gitternetz
oder die Folie, verschiebbar festklemmen. Die Klemmteile erstrecken
sich über
die ganze Breite des Bahnenmaterials und des Ballens.
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Das
Bahnenmaterial wird auf einer Vorratsrolle bereit gehalten. Ein
freies Ende des Bahnenmaterials wird durch die Klemmteile des Schnabels
gezogen und endet frei hängend
vor den Klemmteilen. Ist ein Ballen fertig gewickelt, dann schwenkt
die Zuführeinrichtung
in die Übergabeposition
zwischen zwei Transportwalzen. Das überhängende freie Ende des Bahnenmaterials
wird dann von dem Schnittgut an der Wickeloberfläche des umlaufenden Ballens erfasst,
mitgenommen und ein oder mehrmals auf die Wickeloberfläche aufgewickelt.
Am Ende des Umwickelns mit dem Bahnenmaterial fährt die Zuführeinrichtung in ihre Parkposition
zurück.
Auf dem Rückfahrweg
schwenkt ein Messer in die Bahn des Bahnenmaterials und schneidet
die Bahn durch.
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In
der Zeit, in der das Bahnenmaterial nicht vom Ballen gezogen wird,
muss es an der Zuführeinrichtung
festgehalten werden, um nicht vollständig zu ihrer Vorratsrolle
zurückzulaufen.
Die Vorrichtung nach der
EP
0 432 830-A1 bedient sich dazu der Klemmteile, die zwischen
sich das Bahnenmaterial einklemmen, bzw. einklemmen sollen. Die
freien Kanten der Klemmteile sind entweder mit halbkreisförmigen Nuten
oder geriffelten Zähnen
versehen. Die halbkreisförmigen
Nuten sollen ein Zurückziehen des
Gitternetzes oder der Folie verhindern. Leider ist dies sehr vom
Material des Bahnenmaterials und der Rückholkraft der Vorratsrolle
abhängig.
Zieht die Vorratsrolle zu kräftig
zurück
und/oder klemmen die Klemmteile mit den halbkreisförmigen Nuten
das freie Ende nicht genügend,
dann rutscht des Bahnenmaterial, insbesondere aber die Folie zurück und muss
umständlich
wieder eingefädelt
werden. Dies gilt in noch stärkerem
Maße,
wenn sich wie ganz normal, Staub das Bahnenmaterial, insbesondere
die Folie, legt und diese schlüpfriger
macht. Auch können
Beschädigungen
der Folie auftreten, die durch die Klemmteile verursacht werden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, mit der die Folie sicher im Schnabel verbleibt, auch
wenn ihr abgeschnittenes Ende am Schnabel hängt, also nicht vom Ballen
her sondern von der Vorratsrolle gezogen wird.
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Die
gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstände der
Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Zuführeinrichtung der
Vorrichtung ist mit wenigstens einem Walzenpaar versehen, das die
Folie beim Heranfahren an die Wickeloberfläche zwischen sich festklemmt
bis das Schnittgut die Folie erfasst hat, wonach das Walzenpaar
die Folie zum Abziehen und Aufwickeln freigibt.
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Das
Walzenpaar besteht dabei aus mindestens einer Freilaufwalze und
mindestens einer Andruckwalze.
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Die
Freilaufwalze kann frei umlaufen, wenn die Folie von der Oberfläche des
umlaufenden Ballens erfasst und mitgenommen wird, während sie
solange, wie sie selbst die Folie von einer Vorratsrolle abzieht
oder abgezogen hält,
in einer Blockierrichtung gegen ein Drehen blockiert ist.
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Eine
solche Walzenklemmung ist sicher; die Folie kann nicht durch Zufälligkeiten
zurückrollen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Freilaufwalze gegenüber
der Folie eine stumpfe Oberfläche
aufweist. Zum Abstumpfen der Oberfläche ist die Freilaufwalze vorzugsweise
mit einem Gummibelag versehen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Andruckwalze unter Federbelastung gegen die Freilaufwalze gedrückt wird.
Eine solche Federbelastung verstärkt
den Andruck und erhöht
die Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Zurückziehen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Schnabel aus zwei Gummilippen besteht, zwischen denen die Folie
geführt
ist, und dass die in Umlaufrichtung des Ballens befindliche Gummilippe
in der Übergabeposition
so dicht an die Wickeloberfläche
herangeführt
ist, dass sich diese unter der Zugwirkung und Spannwirkung der vom
Schnittgut erfassten Folie nachgebend elastisch wegbiegt. Damit
wird das freie Ende der Folie sehr dicht und sehr innig mit dem
Schnittgut an der Wickeloberfläche
des Ballens zusammengeführt,
sodass das Anheften an das Schnittgut problemlos erfolgt. Unter
Gummilippen sind Lippen zu verstehen, die zumindest teilweise aus
einem Material gefertigt sind, dass ein elastisches voneinander
Wegbiegen der winkelig gegeneinandergerichteten Lippen gegen eine
gewisse Rückstellkraft
ermöglicht.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die zur Folie gewandte Oberfläche
der oberen Gummilippe so grob und rau strukturiert ist, dass ein
Haften der Folie an ihr vermieden wird.
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Im
Rahmen dieses Gedankens ist die zur Folie gewandte Oberfläche der
oberen Gummilippe genoppt, perforiert oder mit einer Silikonschicht
versehen, um ein Haften der Folie an ihr zu vermeiden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
auf der Wegstrecke der Zuführeinrichtung
zwischen der Parkposition und der Übergabeposition ein Schneidrotor
vorgesehen ist, der über
seine ganze Länge verteilt
Schneidglieder aufweist, und dass der Schneidrotor am Ende des Aufwickelvorganges
in Umlauf versetzt wird, um mit seinen Schneidgliedern die Folie
schlagartig zu durchtrennen. Das ist wichtig, um Verwerfungen des freien
Folienendes so gering wie möglich
zu halten.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Schneidglieder Stifte sind.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Zuführeinrichtung
mit ihrem Schnabel auf einem Bogen von der Warteposition in die Übergabeposition
fährt.
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Bei
einer abweichenden Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Zuführeinrichtung
mit ihrem Schnabel nicht in einem Bogen, sondern geradlinig von
der Parkposition in die Übergabeposition
fährt.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Zuführeinrichtung
mittels des Schutzbleches über
seine ganze Länge
zwischen den Formblechen abgedeckt ist.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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l eine Rundballenpresse für landwirtschaftliche
Produkte, wie beispielsweise Heu oder Stroh, mit einem Einführschnabel,
der eine Folie an das Schnittgut an der Wickeloberfläche eines
runden Ballens so heranführt,
dass das Schnittgut an der Wickeloberfläche des sich drehenden Ballens
die Folie mitnimmt. Der Schnabel ist dabei in der Zeichnung ausgezogen
in der Parkstellung und gestrichelt in der Übergabestellung dargestellt.
Es sind nur die wichtigsten, die Folienzuführung betreffenden Teile der Rundballenpresse
dargestellt.
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2 im Schnitt den schwenkbaren
Einführschnabel
zum Zuführen
der Folie. Die Folie ist nicht dargestellt. Es ist aber auch möglich, den
Einführschnabel
geradlinig zuzuführen.
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3 den Einführschnabel
in der Parkposition mit eingelegter Folie,
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4 den Einführschnabel
in der Übergabeposition,
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5 den Einführschnabel
in der Rückfahrbewegung,
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6 den Einführschnabel
mit der Folie in der Trennstellung, wobei die Trennung mittels einer umlaufenden
Trennwalze erfolgt,
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7 einen Ausschnitt aus einer
Draufsicht auf die Trennwalze für
die Folie, wobei die Trennstifte 31 deutlich zu erkennen
sind.
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In 1 ist im Schnitt eine Rundballenpresse 1 mit
den für
die Erfindung wichtigen Teilen dargestellt. Die Rundballenpresse
nimmt das auf einem gemähten
Feld oder einer gemähten
Wiese geschnittene Heu bzw. Stroh auf. Die Rundballenpresse 1 wird von
einem nicht dargestellten Traktor über das Feld oder die Wiese
gezogen. Eine umlaufende Zinkenwalze 2 führt das
aufgenommene Schnittgut einer Schneidwalze 3 zu. Das Schnittgut
wird in einer Ballenformkammer 4 von einem anfangs kleinen
Ballen durch ständiges
Drehen und Aufnehmen zu einem großen Ballen 7 geformt
und gepresst. Zum Ausformen und Pressen werden nur zum Teil dargestellte Ballenwalzen 5 und
Umschlingungsriemen 6 in bekannter Technik benutzt.
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Ist
ein Ballen 7 mit einem gewünschten Durchmesser ausgeformt,
dann dreht die Rundballenpresse 1 den Ballen 7 weiter,
während
die Schnittgutzufuhr unterbrochen wird. Es erfolgt nun die Zuführung einer
Folie 8. Wichtig ist dafür zunächst ein Spalt 9 zwischen
Walzen 5a und 5b, durch den ein Zuführschnabel 11 an
die Wickeloberfläche 12 des Ballens 7 heranfahren
kann.
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Der
Schnabel 11 ist an einer Zuführeinrichtung 13 angeordnet,
die um eine Achse 13b von einer Parkposition nach 3 in eine Übergabeposition nach 4 schwenkbar ist. Die Zuführeinrichtung 13 besteht
aus zwei im Abstand der Ballenbreite angeordneten sichelförmigen Formblechen 14,
die über eine
Quertraverse 15 miteinander verbunden sind. Der Schnabel 11 besteht
aus zwei Gummilippen 16. Die obere Gummilippe 16a ist
an einem Schutzblech 17 und die untere Gummilippe 16b an
einem Haltewinkel 18 befestigt. Die Gummilippen 16 erstrecken sich
von Formblech 14 zu Formblech 14' über die gesamte Ballenbreite.
Die Gummilippen 16 bestehen aus einem mit Gewebe verstärkten Gummi.
Die Gummilippen 16 haben damit eine gewisse Formstabilität, sind
aber unter Belastung flexibel wegbiegbar. Die obere Gummilippe 16a ist
an der Oberfläche 16d, die
zur Folie 8 gewandt ist, rau gestaltet, beispielsweise
durch eine Perforierung oder Noppen. Auch eine Silikonschicht auf
der Oberfläche
ist verwendbar. Damit wird verhütet,
dass die Folie, die auf der zur Oberfläche 16d gewandten
Seite 8a klebrig ist, an der Oberfläche 16d haftet.
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Nahe
der Gummilippen 16 erstrecken sich zwischen den Formblechen 14 zwei
Walzen 19 und 20. Die Walze 20 ist mit
einem Freilauf versehen. Dieser Freilauf sorgt dafür, dass
die Freilaufwalze 20 sich nur in der durch einen Pfeil 21 angegebenen Richtung
drehen kann. In der Gegenrichtung blockiert der Freilauf die Bewegung.
Die Gegenwalze 19 ist frei drehbar. Auch sie könnte natürlich mit
einem Freilauf versehen sein. Die Freilaufwalze 20 ist
mit einer rauen Oberfläche
versehen. Die Oberflächenrauhigkeit
kann eine Beschichtung, beispielsweise einen Gummibelag 20a,
herbeiführen.
Die Gegenwalze 19 ist an einem Hebel 22 gelagert,
der um eine Achse 23 schwenken kann. Eine Feder 24,
die sich am Schutzblech 17 abstützt, drückt die Gegenwalze 19 gegen die
Freilaufwalze 20. Damit liegen die Walzen 19 und 20 fest
aneinander an und können
die Folie 8 sicher festklemmen.
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In 3 befindet sich die Zuführeinrichtung 13 in
ihrer Parkposition. Die Folie 8 ist von einer Vorratsrolle 25 ein
wenig abgewickelt; sie ist zwischen den Walzen 19 und 20 und
weiter zwischen den Gummilippen 16 hindurchgezogen und
geführt.
Das vordere Ende 26 hängt
frei über.
Die Rundballenpresse 1 nimmt Schnittgut auf. Die Walze 5a und 5b drehen
sich im Uhrzeigersinn. Ein Ballen 7 wird gewickelt und
dabei gepresst. Nehmen wir an, der Ballen 7 hätte seinen
gewünschten
Durchmesser, was einstellbar ist. Nun wird die Aufnahme von weiterem Schnittgut
eingestellt. Der Ballen 7 dreht sich jedoch weiter.
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Nun
wird die Zuführeinrichtung 13 entgegen dem
Uhrzeigersinn um die Achse 13b in die Übergabeposition geschwenkt.
Dazu greift an einem Auge 27 ein Stellmotor 13a an.
In 4 hat die Zuführeinrichtung 13 ihre Übergabeposition
erreicht. Die zwischen den Walzen 19 und 20 eingeklemmte
Folie 8 ist dabei sicher von der Vorratsrolle 25 abgewickelt und
mitgenommen worden. Das freie Ende 26 der Folie 8 kommt
nun mit dem Schnittgut an der Wickeloberfläche 12 des Ballens 7 in
Berührung.
Da die Folie 8 an der Berührungsseite etwas klebrig ist,
klebt das Folienende 26 an der Wickeloberfläche 12 an und
wird von der entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung eines Pfeiles 28 mitgenommen.
Damit wickelt sich die Folie 8 einmal oder mehrmals um
die Wickeloberfläche 12.
Die Zuführeinrichtung 13 dreht sich
ein wenig in Richtung auf die Parkvorrichtung zurück. Dies
ist aus 5 zu erkennen.
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Ist
das Umwickeln beendet, dann schwenkt der Stellmotor 13a die
Zuführeinrichtung 13 weiter zurück. Auf
dem Rückstellweg
wird die Folie 8, wie 6 zeigt,
an eine Trennwalze 29 herangeführt, die mit Trennstiften 31 versehen
ist. Die Trennstifte 31 sind in dichter Folge in einer
Reihe längs
der Trennwalze 29 verteilt. (7)
In dem Augenblick, in dem die Folie 8 durchschnitten werden
soll, dreht sich die Trennwalze 29 in der mit einem Pfeil 32 angezeigten Richtung
um etwa 90°.
Die Trennstifte 31 reißen
die Folie 8 ein und ab. Die Walzen 19 und 20 sorgen
sicher dafür,
dass das neu gebildete Folienende 26 vor dem Schnabel 11 hängen bleibt.
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Die
Folie läuft über nahezu
die ganze Maschinenbreite auf den Ballen auf und deckt den Ballen
damit nahezu auf der ganzen Wickeloberfläche 12 ab. Dies ermöglicht der
Freiraum der seitlich der Ballenwalzen 5 zur Verfügung steht.
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Das
Schutzblech 17 erstreckt sich über die ganze Länge der
Zuführeinrichtung 13.
Während
der Folienübergabe
an den Ballen 7 bildet es über der Folie 8 eine
Mulde, die unvermeidlich anfallenden Staub aufnimmt. Dieser Staub
kann nicht auf die Folie fallen. Wenn nun die Zuführeinrichtung 13 in
ihre Parkposition zurückfährt, dann
fällt der
Staub heraus. Das ist ein Selbstreinigungsvorgang.
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Die
Zuführeinrichtung 13 muss
nicht schwenkbar eingerichtet sein. Es ist keine Vorraussetzung
für die
Funktion. Es ist in gleicher Weise möglich, sie gradlinig verschiebbar
zu machen. Die Funktionsmerkmale des Festklemmens durch die Walzen 19 und 20 und
der biegsamen Gummilippen 16, sowie die Trennwalze 29 bleiben
mit ihren Vorteilen voll erhalten.