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Farbverlaufsdruck
oder Irisruck wird bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichen
Druckverfahren und für
unterschiedliche Anwendungen, insbesondere als Sicherheitsmerkmal
bei die Bedruckung von Banknoten und Wertpapieren eingesetzt. Hierbei werden
in einem einzigen Farbwerk, das in der Regel aus einer Farbkammer
und einer Farbwalze besteht mehrere unterschiedliche Farben eingefüllt, die
jeweils voneinander durch Trennschilder getrennt sind, um so eine
Vermischung der Farben bereits in der Farbkammer zu verhindern.
Die Farbe wird durch die Rotation einer in die Farbe eintauchenden
Farbwalze auf diese aufgetragen und liegt zunächst noch mehr oder weniger
streng getrennt als einzelne Farbbahnen nebeneinander entlang des
Umfanges der Farbwalze und damit entlang der Druckrichtung auf.
Die Druckfarbe wird nun auf einer oder mehreren der nachfolgenden
Farbübertragwalzen
mittels auf deren Oberfläche
wirkenden sogenannter Verreibewalzen verrieben und die Farben an
Ihren Grenzen zueinander miteinander vermischt, indem die Verreibewalzen axiale
Bewegungen quer zur Rotationsrichtung der Walzen ausführen und
so die einzelnen Farben an ihren Grenzen zueinander miteinander
vermischen. Die so vermischte Farbe wird in konventioneller Weise über nachfolgende
Farbübertragswalzen
und eine Druckform auf den Bedruckstoff aufgedruckt. Der Vermischungsgrad
und die Vermischungsart und der daraus resultierende Farbeindruck
auf dem Bedruckstoff hängt
von der Anzahl der verwendeten Farben in der Farbkammer sowie von
der Anzahl der Verreibewalzen, der Art der Verreibewalzen und der
Art und Weise der Verreibung ab. Überschüssige Farbe auf der Farbwalze
muss mittels einer Reinigungsvorrichtung von der Farbwalze entfernt
werden, da es sonst zu einer nicht tolerierbaren Farbverschleppung über die
Farbwalze und sukzessive auch in die Farbkammern kommt, was zu einer
unerwünschten
Instabilität des
Farbverlaufs führt.
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Nachteilig
bei der geschilderten Art und Weise ist, dass eine Farbvermischung
im Wesentlichen nur entlang des Walzenumfanges möglich ist und damit nur in
Druckrichtung. Nachteilig ist weiterhin, dass in den Übergangszonen
zweier benachbarter Farben lediglich diese gemischt werden können, was
eine erhebliche Einschränkung
der möglichen
darstellbaren Farben darstellt und damit beispielsweise den Druck eines
Farbverlauf-Regenbogens mit den 4 Basis Druckfarben Cyan, Magenta,
Gelb und Schwarz nicht möglich
ist. Sind solche Farbverläufe
erforderlich, so müssen
eine Vielzahl von Farben in einer gemeinsamen Farbkammer verwendet
werden, was unzweckmäßig und
teuer ist.
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Nachteilig
bei der geschilderten Art und Weise ist weiterhin, dass es nicht
möglich
ist eine variable Farbgebung und einen variablen Farbverlauf dahingehend
zu erzeugen, dass während
eines Druckvorganges das Farbverlaufmuster und damit der Farbverlauf
gezielt geändert
werden kann, um damit zusätzliche
Effekte und Informationen in das Druckbild einzubringen.
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In
einer in der östereichischen
Patentschrift 111878 geschilderten Ausführung werden mehrere voneinander
getrennte Druckwerke mit unterschiedlichen Farben verwendet, die
alle auf einen gemeinsamen Mischzylinder wirken. Jedes der Druckwerke weist
hierbei eine eigene Druckplatte oder einen Formzylinder auf, dessen
Bild in konventioneller Weise auf den Mischzylinder übertragen
wird, wo sich die einzelnen Teilbilder der jeweiligen Druckwerke
zu einem gemeinsamen Druckbild überlagern.
Auf den Mischzylinder wirken weiterhin Verreibewalzen in der geschilderten
Art und Weise, welche die einzelnen Farben an ihren Grenzen miteinander
verreiben um so den gewünschten
Iriseffekt zu erzeugen. Hierdurch ist es möglich eine erweiterte Farbvermischung
zu erzeugen, indem die Druckplatten der jeweiligen Druckwerke entsprechend
ausgebildet werden. Nachteilig hierbei ist, dass der Farbverlauf
wesentlich durch die rheologischen Eigenschaften der verwendeten
Druckfarben bestimmt wird, so dass beispielsweise bei hochviskosen
Farben der erreichbare Farbeindruck unterschiedlich ausfällt als
bei der Verwendung von niedrigviskosen Farben. Niedrigviskose Farben
haben jedoch den Nachteil, dass es teilweise zu unerwünschten
Verläufen
kommt, da solche Farben teilweise zu stark verlaufen und unkontrolliert von
den Verreibewalzen mitgerissen werden. Zudem ist die Farbstärke der
verriebenen Farben im Wesentlichen durch die aufgetragen Farbstärke bestimmt und
lässt sich
damit innerhalb des Druckbildes nicht verändern.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der es möglich ist
die oben genannten Nachteile zu beseitigen und darüber hinaus
weitere Möglichkeiten
des Farbverlaufsdruckes zu schaffen. Aufgabe der Erfindung ist es
weiterhin die Farbgebung des Farbverlaufes kontrollierbar und einstellbar
zu machen. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin die Möglichkeit
zu schaffen zusätzliche
Sicherheitsmerkmale in den Farbverlaufsdruck einzubringen.
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Gelöst wird
die Aufgabe dadurch, dass zur Erzeugung von Farbverläufen wenigstens
zwei voneinander unabhängige
Farbwerke mit Vermischungsfarben vorhanden sind, die gemeinsam auf
eine Mischwalze die jeweilige Vermischungsfarbe übertragen, und wenigstens ein
weiteres Auftragswerk mit einer weiteren Trägerfarbe vorhanden ist, welche
als zusätzliche
Mischfarbe oder Trägerfarbe
oder Trägerlack
oder Verreibeflüssigkeit
wirkt und ein Verreiben der Vermischungsfarben unterstützt und/oder weitere
funktionelle Aufgaben hat oder weitere funktionelle oder sicherheitsrelevante
Eigenschaften der zum Drucken bereitstehende Farbschicht hinzufügt. Es ist
weiterhin vorgesehen mittels unterschiedlichen Klischees in den
jeweiligen Farbwerken bestimmte, lokal unterschiedliche Farbverteilungen
der jeweiligen Vermischungsfarben auf der Mischwalze vorzugeben.
In einer anderen Ausführungsform
ist es vorgesehen als Druckwerke frei programmierbare Tintenstrahldrucker
einzusetzen, die auf eine gemeinsame Mischwalze wirken, wodurch
es möglich
ist, frei programmierbar unterschiedliche Farbverlaufsmuster zu
erzeugen, die zusätzliche
variable Informationen beinhalten können. Es ist selbstverständlich, dass
beide Ausführungsmöglichkeiten
miteinander in einer gemeinsamen Anordnung kombiniert werden können. Vorteilhaft
bei der erfindungsgemäßen Art des
Farbverlaufsdruckes ist weiterhin, dass eine beliebige Anzahl von
unterschiedlichen Farben und eine beliebige Anzahl unterschiedlicher
Druckverfahren gleichzeitig verwendet werden können. Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Art
des Farbverlaufsdruckes ist weiterhin, dass die jeweiligen Drcukfarben
zusätzlich
in einer weiteren Trägerfarbe
eingebettet sind und damit in einer Trägermatrix liegen und somit
nicht mehr oder nur sehr schwer entfernt werden können und
zusätzlich
die weitere Trägerfarbe ihrerseits
sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen kann.
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Es
zeigen:
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1 zeigt
den schematischen Aufbau des erfindungsgemäßen Verfahrens mit 4 unterschiedlichen
Druckwerken und einem zusätzlichen
Lackwerk welche auf eine gemeinsame Mischwalze wirken, bei einer
direkten Bedruckung des Bedruckstoffes.
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2 zeigt
eine weitere Ausführung
gemäß 1 jedoch
für eine
indirekte Bedruckung des Bedruckstoffes über eine zwischengeschaltete
Druckwalze oder Farbübertragwalze.
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3 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführung, wobei
das Lackwerk der Übertragswalze
zugeordnet ist.
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4 zeigt
eine schematische räumliche Darstellung
einer erfindungsgemäßen Ausführung mit
2 Farbwerken und einem Lackwerk
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5 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführung wobei
die Druckfarben mittels Tintenstrahldruckern auf die in einem ersten
Schritt auf die Mischwalze aufgebrachte Trägerfarbe aufgebracht werden
Bezugszeichenliste:
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- 1a,
1b, 1c, 1d
- Druckwerke
- 1e,
1f, 1g, 1h
- Tintenstrahldrucker
- 2
- Mischwalze
- 2a
- Mantelfläche der
Mischwalze
- 3
- Lackwerk
- 3a
- Trägerfarbe
- 4
- Verreibewalzen
- 5
- Druckwalze
- 6
- Gegendruckzylinder
- 7
- Farbverlaufsbild
- 8
- Bedruckstoff
- 9
- Reinigungsorrichtung
- 9a
- Rakelmesser
- 9b
- Auffangbehälter
- 9c
- verbliebene
Farbe
- 10a,
10b, 10c, 10d
- Farbkammer
- 11a,
11b, 11c, 11d
- Farbschöpfwalze
- 12a,
12b, 12c, 12d
- Druckformzylinder
- 13a,
13b, 13c, 13d
- Druckform
- 14a,
14b, 14c, 14d
- Druckfarbe
- 14e,
14f, 14g, 14h
- Tintenstrahl-Druckfarbe
- 15e,
15f, 15g, 15h
- Tintentropfen
- 30
- Farbkammer/Lackkkammer
- 31
- Farbschöpfwalze
- 32
- Farbübertragwalze/Druckformwalze
- 33
- Druckform
- 100
- Rotationsrichtung
- 101
- Druckrichtung
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Erzeugung
von Farbverläufen
bei der Bedruckung von Bedruckstoffen. Ein oder mehrere Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d sind um
eine gemeinsame Mischwalze 2 angeordnet. Beispielhaft sind
hier vier Druckwerke gezeigt mit den Druckfarben 14a, 14b, 14c, 14d,
bevorzugt für
die Hauptdruckfarben Cyan C, Magenta M, Gelb Y und Schwarz K, es
können
aber je nach Ausführung
auch andere Farbkombinationen oder auch weniger oder mehr Druckwerke
verwendet werden.
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Jedes
der Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d ist
in einer konventionellen, dem Fachmann bekannten Weise aufgebaut
und weist beispielsweise jeweils eine Farbkammer 10a, 10b, 10c, 10d mit
jeweils einer Druckfarbe 14a, 14b, 14c, 14d auf,
jeweils eine Farbschöpfwalze 11a, 11b, 11c, 11d beispielsweise
eine Rasterwalze, und jeweils einen Formzylinder 12a, 12b, 12c, 12d mit
jeweils einer Druckform 13a, 13b, 13c, 13d,
beispielsweise einem Klischee. Bei den Druckwerken 1a, 1b, 1c, 1d kann
es sich dabei um Tiefdruckwerke, Nass- oder Trocken-Offsetdruckwerke,
Hochdruckwerke, Flexodruckwerke, rotative Siebdruckwerke, Ink-Jet-Drucker
oder ähnliche Druckwerke
handeln oder, wenn dies zweckmäßig ist,
auch aus Kombinationen verschiedener Druckverfahren, ohne Beschränkung des
allgemeinen Charakters der Erfindung. Abhängig von dem oder den verwendeten
Druckverfahren sind die entsprechenden Druckwerke mehr oder weniger
komplex ausgeführt
und beinhalten zusätzliche
nicht dargestellte Übertragwalzen,
Verreibewalzen, Feuchtwerke, Farbheber etc..
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Zur
Erzeugung von Verlaufsfarben quer zur Druckrichtung 101 oder
auch in beliebiger Richtung ist es vorgesehen, dass jedes der Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d einen
Druckformzylinder 12a, 12b, 12c, 12d als
Druckform oder einen Druckzylinder zur Aufnahme einer Druckform 13a, 13b, 13c, 13d aufweist. Die
Druckformen selbst können
je nach Ausführung des
jeweiligen Druckwerkes ein Gravurzylinder sein oder eine Offsetdruckplatte,
eine Flexodruckplatte oder ähnliches.
Die jeweiligen Druckformen 13a, 13b, 13c, 13d der
Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d sind
dabei zweckmäßigerweise
so ausgearbeitet, dass sich deren Teilbilder zu einem gemeinsamen
Bild nach der bildhaften jeweiligen Farbübertragung auf die Mantelfläche 2a der
Mischwalze 2 ergänzen,
wobei die Farbgrenzen benachbart liegender Farben sich zweckmäßigerweise
im wesentlichen nicht überlappen
um so eine Farbrückwirkung
in ein nachfolgendes Farbwerk zu vermeiden. Die bildhafte Ausführung der
Druckformen 13a, 13b, 13c, 13d ist
dabei frei wählbar
und kann beispielsweise aus Linien, Wellenformen, Flächen etc
bestehen, aber auch aus Texten, Logos oder Bildern oder ähnlichem.
Werden so beispielsweise jeweils Streifen von Cyan und Magenta nebeneinander
gedruckt, so werden diese später mittels
der Verreibewalzen 4 an ihren Grenze zuenander vermischt
und ergeben einen kontinuierlichen Farbverlauf von Cyan über Blau
zu Magenta.
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Auf
die Mantelfläche 2a der
gemeinsamen Mischwalze 2 wirkt weiterhin ein Auftragswerk
oder Farbwerk oder Lackwerk 3. Dieses beinhaltet eine zusätzliche
Trägerfarbe 3a,
die zusätzlich
auf die bereits auf die Mantelfläche 2a der
Mischwalze 2 sich befindenden Mischfarben 14a, 14b, 14c, 14d aufgetragen
wird.
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Das
Lackwerk 3 ist ebenfalls in einer konventionellen, dem
Fachmann bekannten Weise aufgebaut und beinhaltet beispielsweise
eine Farbkammer oder Lackkammer 30, eine Farbschöpfwalze 31 und eine
Farbübertragwalze 32,
welche in einer alternativen Ausführung auch als Druckformwalze 32 mit
einer Druckform 33 ausgeführt sein kann. Abhängig von
dem verwendeten Druckverfahren oder Lackierverfahren ist das Druckwerk
oder Lackierwerk mehr oder weniger komplex ausgeführt und
beinhalten zusätzliche
nicht dargestellte Übertragwalzen,
Verreibewalzen, Feuchtwerke, Farbheber etc..
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Die
um die Mischwalze 2 angeordneten Druckwerke 1a bis 1d drucken
die jeweilige Farbe über
ihre jeweilige Druckform 13a, 13b, 13c, 13d auf die
Mischwalze 2, so dass das resultierende Bild auf der Oberfläche der
Mischwalze 2 ein mehrfarbiges aus den Druckfarben 14a bis 14d aufgebautes
Bild darstellt. In Drehrichtung 100 der Mischwalze 2 nachgeschaltet
wird mittels des Druckwerkes 3 eine zusätzliche Trägerfarbe 3a auf das
so aufgebrachte Bild großflächig oder
zonenweise über
eine bildhafte Druckform 33 aufgetragen, so dass das von
den Druckwerken 1a bis 1d auf die Mischwalze 2 aufgebrachte
mehrfarbige Bild ganz oder teilweise von der Trägerfarbe 3a abgedeckt
ist. In Rotationsrichtung 100 der Mischwalze 2 nachfolgend
angeordnete Verreibewalzen 4 wirken auf die so aufgetragene
aus den Druckfarben 14a bis 14d und 3a bestehende Farbschicht
ein und verreiben diese auf der Oberfläche der Mischwalze 2,
indem sie zusätzlich
zu ihrer rotativen Bewegung changierende Bewegungen entlang ihrer
Drehachse ausführen,
die synchronisiert oder asynchron zu der Bewegung der Mischwalze 2 und
zu den benachbarten Verreibewalzen 4 ausgeführt werden.
Hierdurch werden die einzelnen Druckfarben miteinander zumindest
an ihren Grenzen zueinander vermischt und erzeugen dadurch den gewünschten
Farbverlauf.
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Es
ist zweckmäßig wenn
die jeweiligen Durchmesser der Walzen der Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d und 3,
der Mischwalze 2 und gegebenenfalls nachfolgender Übertragswalzen 5 zueinander
ein ganzzahliges Verhältnis
aufweisen, um so definierte Abzugslängen zu ermöglichen.
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Darüber hinaus
kann es zweckmäßig sein, die
Verreibewalzen 4 mit einer anderen Umfangsgeschwindigkeit
als diejenige der Mischwalze 2 zu betreiben, um so ein
weiteres Verreiben und Mischen der einzelnen Farben untereinander
zu unterstützen. Das
so erhaltene Farbverlaufsbild kann wie in 1 gezeigt
direkt auf einen Bedruckstoff 8 gedruckt werden, und kann
damit beispielsweise als Hintergrundbild für eine weitere nachgeschaltete
Bedruckung oder Veredelung des Bedruckstoffes 8 dienen
oder beispielsweise bei Verwendung von lasierenden Farben als Farbverlaufs-Schutzlack
für bereits
vorgedruckte Bedruckstoffe. Zur Unterstützung der Farbübertragung
auf den Bedruckstoff 8 dient der Gegendruckzylinder 6.
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In
einer alternativen Ausführung
wie in 2 schematisch gezeigt ist zwischen den Mischzylinder 2 und
den Bedruckstoff 8 und den Gegendruckzylinder 6 ein
oder mehrere weitere Farbübertragszylinder 5 eingefügt, wovon
einer oder auch mehrere auch als weiterer Druckformzylinder mit
einer eigenen Druckform ausgeführt
sein kann, um damit kantenscharfe Druckbilder auf den Bedruckstoff 8 zu übertragen,
die in sich eine Farbverlaufsstruktur aufweisen.
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Die
nach dem Druckvorgang oder nach der Farbübertragung auf den Farbübertragszylinder 5 auf der
Mantelfläche 2a des
Mischzylinders 2 verbliebene Farbe muss gegebenenfalls
von der Mantelfläche 2a des
Mischzylinders 2 entfernt werden, bevor die Mantelfläche 2a erneut über die
Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d und
dem Farbwerk 3 eingefärbt
wird. Hierzu ist eine Reinigungsvorrichtung 9 vorgesehen,
die beispielsweise mittels eines Rakelmessers 9a die verbliebene
Farbe 9c von der Mantelfläche 2a des Mischzylinders 2 abschabt
und in einem Auffangbehälter 9b sammelt.
Es sind selbstverständlich
andere Reinigungsvorrichtungen einsetzbar ohne Beschränkung der
Allgemeinheit der Erfindung. Arbeiten die Druckwerke 1a, 1b, 1c, 1d,
die Verreibewalzen 4 und die Farbwalze 3 und die
je nach der erfindungsgemäßen Ausführung vorhandene Übertragswalze 5 synchron
zueinander, beispielsweise aufgrund ganzzahliger Abzugslängen zueinander
und/oder aufgrund zueinander synchronisierter Antriebe, so kann
auf eine kontinuierliche Reinigung während des Betriebes gegebenenfalls
ganz oder teilweise verzichtet werden.
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Die
Trägerfarbe 3a selbst
kann dabei je nach Ausführung
unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. So kann sie lediglich
aus einem mehr oder weniger flüchtigen
Lösungsmittel
bestehen, das sich mit den in den Druckwerken 1a bis 1d verwendeten Druckfarben 14a, 14b, 14c, 14d gut
mischt, wodurch die Viskosität
der Druckfarben auf der Mantelfläche 2a der
Mischwalze 2 erniedrigt wird, das Vermischen dadurch erleichtert
wird und die Farbgebung hinsichtlich Homogenität und Farbgebungskonstanz verbessert
wird oder sich dadurch einstellen lässt. Nach der Übertragung
der vermischten Farbschicht auf den Bedruckstoff 8 verflüchtigt sich
das Lösungsmittel aus
der Farbschicht auf dem Bedruckstoff 8 oder wird entsprechend
während
eines nachgeschalteten Trocknungsprozesses ausgetrieben. Die Trägerfarbe 3a kann
auch im Wesentlichen aus dem gleichen Bindemittel wie die verwendeten
Druckfarben 14a, 14b, 14c, 14d selbst
bestehen, so dass die Trägerfarbe 3a und
die Druckfarben 14a, 14b, 14c, 14d sich
vermischen und die Trägerfarbe 3a auf
dem Bedruckstoff 8 mit ausgehärtet wird, wodurch sich ebenfalls
die Farbgebung beeinflussen und einstellen lässt. In diesem Fall kann die
Trägerfarbe 3a zusätzlich als
Lack wirken, in den die jeweiligen Druckfarben 14a, 14b, 14c, 14d eingerieben
werden und damit in der Trägerfarbe 3a eingebunden
sind. Hierdurch kann der auf dem Bedruckstoff 8 entstehende
Farbeindruck der einer geschlossenen Lackschicht sein, die lokal unterschiedliche
Farbverläufe
aufweist und insgesamt beispielsweise hochglänzend ist. Dadurch, dass auch
das Farbwerk 3 mit einem Druckformzylinder 32 ausgestattet
sein kann, ist es möglich
zusätzlich
eine Farbverlaufs-Spot-Lackierung zu erzeugen, indem beispielsweise
die Trägerfarbe 3a im
Wesentlichen nur an den durch die Druckformen 13a, 13b, 13c, 13d der
Druckwerke 1a bis 1d vorgegebenen Stellen oder
auch nur auf Teilbereiche der durch die Druckformen 13a, 13b, 13c, 13d vorgegebenen
Stellen auf die Mantelfläche 2a der
Mischwalze 2 aufgetragen wird. Weiterhin kann die Trägerfarbe 3a der auf
den Bedruckstoff 8 aufzutragenden Farbschicht weitere funktionelle
Eigenschaften hinzufügen
wie beispielsweise Glanz, Schutzwirkung, schmutzabweisende Eigenschaften
etc. oder auch zusätzliche Sicherheitsmerkmale
beinhalten wie beispielsweise Sicherheitspigmente in Form von Fluoreszenzpigmenten
oder Fluoreszenzfarbstoffen, magnetische Pigmenten, Farbverlaufspigmenten,
optisch variablen Pigmenten, mikroverkapselten Stoffen wie thermochrome
oder photochrome Flüssigkristalle
oder Duftstoffe, oder ähnliches.
Solche Pigmente können teilweise
mit den Druckwerken 1a bis 1d aufgrund der dort
verwendeten Drucktechnik nicht verdruckt werden.
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3 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführung, wobei
die Farbwerke 1a, 1b, 1c, 1d ebenfalls
auf eine Mischwalze 2 wirken und die so auf die Mantelfläche 2a der
Mischwalze übertragenen Farben
auf einen Farbübertragzylinder 5 übergeben werden,
um den seinerseits das zusätzliche
Farbwerk oder Lackwerk 3 und die Verreibewalzen 4 angeordnet
sind. Vorteilhaft an dieser Art der erfindungsgemäßen Ausführung ist,
dass hier kleinere Zylinder verwendet werden können, was fertigungstechnisch
einfacher und kostengünstiger
ist. Weiterhin vorteilhaft ist, dass die aus den Druckwerken 1a bis 1d und
der Mischwalze 2 bestehende Baugruppe als logische Farbgebungseinheit
betrachtet werden kann, und für
andere Zwecke beispielsweise für
eine reine Lackierung des Bedruckstoffes 8 als Ganzes von
der Farbübertragswalze 5 weggeschwenkt
werden kann oder gegebenenfalls durch eine andere Farbegebungseinheit
ausgetauscht werden kann.
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4 zeigt
eine schematische räumliche Darstellung
einer erfindungsgemäßen Ausführung mit
2 Farbwerken 1a und 1b, welche um die Mischwalze 2 angeordnet
sind und über
ihre jeweiligen Druckzylinder 12a und 12b die
jeweiligen Teilbilder der Druckformen 13a und 13b mit
den Druckfarben 14a und 14b auf die Mantelfläche 2a der Mischwalze 2 übertragen.
Ein weiterhin um die Mischwalze 2 angeordnetes Farbwerk
oder Lackwerk 3 überträgt wie bereits
beschrieben seinerseits eine Trägerfarbe 3a auf
die Mantelfläche 2a der Mischwalze 2.
Die nachgeschalteten Verreibewalzen 4 verreiben die so
aufgetragenen Druckfarben 14a, 14b und 3a,
und erzeugen so and den jeweiligen Farbgrenzen den gewünschten
Farbverlauf. Das so entstandene Farbverlaufsbild wird von der nachgeschalteten
Farbübertragswalze 5 abgenommen
und als Farbverlaufsbild 7 auf die Oberfläche des
Bedruckstoffes 8 übertragen.
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In
einer anderen Ausführungsform
wie in 5 schematisch gezeigt wird in umgekehrter Reihenfolge
zu den bereits beschriebenen Ausführungen in einem ersten Schritt
die genannte Trägerfarbe 3a mittels
eines Lackwerkes 3 auf die Mantelfläche 2a der Mischwalze 2 aufgebracht.
In einem zweiten Schritt werden dann die Druckfarben 14e, 14f, 14g, 14h in
die auf die Mantelfläche 2a der
Mischwalze 2 aufgedruckte Trägerfarbe 3a eingedruckt.
Vorzugsweise geschieht dies mittels frei programmierbarer Tintenstrahldrucker 1e, 1f, 1g, 1h,
welche um die Mischwalze 2 angeordnet sind und berührungslos
die Druckfarben 14e, 14f, 14g, 14h auf
die zuvor aufgebrachte Trägerfarbe 3a drucken,
indem einzelne Tintentropfen 15e, 15f, 15g, 15h in
die ungehärtete
Trägerfarbe 3a eingedruckt
werden. Dadurch, dass die aufgebrachten Druckfarben 14e, 14f, 14g, 14h der
jeweiligen Tintenstrahldrucker 1e, 1f, 1g, 1h unmittelbar
nach ihrem Aufbringen sich mit der Trägerfarbe 3a vermischen
ergibt sich eine nicht mehr trennbare Vermischung der Druckfarben
mit der Trägerfarbe. Hierdurch
und durch die nachfolgende Verreibung der Druckfarben mittels der
nachgeschalteten Verreibewalzen 4 wird zusätzlich die
hohe Schichtdicke der von Tintenstrahldruckern aufgebrachten Druckfarben,
insbesondere bei Verwendung von UV-härtenden Druckfarben, vermindert
und geglättet.
Insbesondere bei Verwendung von Tintenstrahldruckern ist es auch
möglich
Druckfarben mit flüchtigen
Lösungsmitteln
einzusetzen, so dass bereits vor dem Aufbringen des gesamten Druckbildes
auf den Bedruckstoff das Lösungsmittel
im Wesentlichen verdunstet ist. In diesem Fall verbleiben lediglich
die in der Druckfarbe enthaltenen Farbstoffe oder Farbpigmente in
der Trägerfarbe,
was insbesondere bei Sicherheitspigmenten zusätzliche Sicherheitseffekte
ermöglicht,
indem diese Druckfarben gezielt und variabel an bestimmte Stellen
des zu druckenden Verlaufsbildes aufgebracht werden. So lassen sich
beispielsweise zwei oder mehrere fluoreszierende Druckfarben mittels Tintenstrahldruckwerken
einsetzen, deren Fluoreszenzfarben unterschiedlich sind, beispielsweise
blau und rot. Solche Tinten beziehungsweise deren Pigmente oder
Farbstoffe erscheinen bei normaler Beleuchtung farblos und ergeben
daher beim Eindrucken in eine beispielsweise ebenfalls farblose
Trägerfarbe 3a keine
im normalen Tageslicht sichtbare Verfärbung. Unter Einwirkung von
UV-Licht fluoreszieren diese Farben jedoch mit der für sie charakteristischen
Farbe und sind damit für
das menschliche Auge sichtbar und zeigen einen fluoreszierenden Farbverlauf.
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Dadurch
dass diese Druckfarben mittels Tintenstrahldruckern frei programmierbar
auf die Trägerfarbe
aufgebracht werden können
und sich mit dieser vermischen, lassen sich so gezielt zusätzlich beispielsweise
variable Daten aufbringen deren Informationsinhalt bei einer geeigneten
Wahl der Druckgröße auch
nach dem Verreibevorgang eindeutig detektierbar sind. Dadurch da
s diese Druckfarben in der beschriebenen Weise miteinander an ihren
Grenzen zueinander vermischt wurden, lassen sich somit auch fluoreszierende
Farbverläufe
erzeugen, deren Form von Druck zu Druck variabel sein kann und welche
darüber
hinaus gegebenenfalls variable Informationen wie Texte, Ziffern
etc. aufweisen können.