Offsetdruckverfahren zur Herstellung von Buntdrucken und Maschine zur Durchführung des Verfahrens. Die Erfindung betrifft ein Offsetdruck- .verfahren zur Herstellung von Buntdrucken sowie eine Maschine zur Durchführung @die- ses Verfahrens.
Das Verfahren eignet sich für Flach- und Hochdruck, und die Maschine kann als Rotations- oder Bogen1lachdruckmaschine ausgebildet sein.
Mit idem Verfahren und der ,Maschine gemäss der Erfindung kann jedes geeignete Material bedruckt werden, wie beispielsweise Papier, Gewebe, Wachstuch, Leder, Blech, Holz und dgl., und es können in einem Arbeitsgang "echte" Irisdrucke hergestellt werden, dass sind Buntdrucke, die eine beliebige, den jeweiligen Glzillochen oder Ornamenten völlig angepasste Form .mit regenbogenartigen Übergängen aufwei sen,
bei denen. also die einzelnen Farben ohne Verwendung eines Rasters allmählich ohne scharfe Grenzen ineinander übergehen..
Solche Imisdrucke, die .insbesondere bei der Herstellung von Wertpapieren, wie Banknoten, Aktien und .Schecks, wegen ihrer schweren Verfälschbarkeit und bei dem -Be drucken von Geweben und dgl. wegen ihrer gegenüber den sogenannten Streifeniris- drucken ungleich grösseren künstlerischen Möglichkeiten eine grosse- Rolle spielen, sind an sich bereits bekannt.
Die Erfindung setzt sich aber zum Ziel, die Möglichkeit einer Verfälschung solcher Imisdrucke noch weiter auszuschliessen und auch bei der Herstellung von Drucken auf Geweben und dgl. die künstlerischen Möglichkeiten zu erweitern.
Gemäss dem Verfahren nach der Erfin- Jung wird dies dadurch erreicht, dass ein in seinenverschiedenen Farbtönen eingefärbtes, unierlegtes Ixisdruckbild als Unterdruck und gleichzeitig ein ebensolches Druckbild als Überdruck in einem einzigen Arbeitsgang von einem gemeinsamen Druckzylinder auf das Druckgut abgedruckt werden.
Man kann dabei die Guillochenlinien der beiden Druckbilder einander kreuzen lassen, wo durch die Möglichkeit einer Fälschung voll ,kommen ausgeschlossen wird.
Die ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildende Maschine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens enthält zu ,diesem. Zweck einen einzigen Druckzylinder, auf den von je einem Druckplattenzylinder das Druckbild für,den Unterdruck und jenes für den Überdruck übertragen wird, wobei jeder idieser beiden Druckplattenzylinder :seine Einfärbung in an sich -bekannter Weise von den Farbplattenzylindern über ;
einen Saamm-elzylinder erhält.
In der beiliegenden Zeichnung sind ver schiedene beispielsweise Ausführungsformer>. der erfindungsgemäss ausgebildeten Maschine. schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 die Gesamtanordnung einer Aus führungsform einer Rotationsdruckmaschine, Fix.
2 den sich an die Sammelzylinder anschliessenden Teil derselben Anordnung bei einer Bogen-Flachdruckmaschine und Fig. 3 eine andere Anordnung s der Iris- Zylinder.
Jede Maschine enthält- zwei Systeme, das eine, in den Zeichnungen links erscheinende, für den Unterdruck und Idas zweite; rechts .erscheinende, für den Überdruck, die im wesentlichen gleich ausgestaltet sind. In jedem der beiden Systeme sind wieder meh rere Farbwerke, je eines für jede -der Teil farben vorgesehen, in die das mehrfarbige Druckbild bei der Aufnahme zerlegt wird.
Jedes Farbwerk enthält einen Farbka sten I, von dem eine DuktörwaIze 2 die Farbe übernimmt und über mehrere, im .ungleichen Umfangsverhältnis stehende Ver- reibwalzen 3, von denen in der Zeichnung nur je eine angedeutet ist, einem Rakel- zylinder 4 zuführt. Um keine Komple mentär-, d. h.
Mischfarben in das Farbwerk zu bekommen, ist an jedem Rakelzylinder 4 ein RakelmesseT 5 angebracht. Der Rakel- zylinder 4 gibt seine Farbe an eine Farb- auftragswalze 6 ab, deren Mantel zweck mässigerweise aus Gummi besteht, und deren Umfang genau gleich jenem des anschlie ssenden Farbplattenzylinders 7 sein muss.
Dieser erhält seine Einfärbung von der Farbauftragswalze 6 und trägt nur eine der ,drei oder mehr verschiedenfamhigen Farben platten, die von dem farbigen Entwurf durch photographische Zerlegung erhalten werden. Diese Farbenplatten können auf den Farbplattenzylindern 7 für Trocken- Offset hochgeätzt oder auch für Feucht Offset flachgeätzt sein.
Die von den verschiedenen Farbplatten- zylindern 7 kommenden Farbflächen werden .auf einem Samm-lzylinder 8 gesammelt, .wo die Farben n@ass neben oder übereinander liegen.
Es erscheint dort also das urizerlegte Fatbfläehenbild. Bei :der--Ausfüh@rungsform gemäss Fig.1 gibt der Sammelzylinder 8 sein Druckbild auf einen Iriszylinder 9 ab, der ;beispielsweise durch einen Exzenterantrieb ,axial hin- und herbewegt werden kann.
Das Druckbild wird sodann vom Iriszylinder 9 über einen Zwischenzylinder 10 auf einen Druckplattenzylin'der 12 übertragen, der das urizerlegte iriszierte Druckbild auf einen .zweckmässigerweise mit Gummi oder dgl. ,überzogenen Druckeliuder 13 überträgt.
Das. entstehende -Druckbild dient als Unterdruck.
Zur Herstellung des Überdrucks weist .die Maschine ein zweites System auf, das bis einschliesslich des Dmickplattenzylin- ders 12' dieselben Elemente enthält wie das linke, für ,den Unterdruck dienende System. Zum Unterschied sind die Bezugszeichen des rechten Systems mit einem Strich versehen.
Der einzige Unterschied in den beiden Syste men besteht darin, dass zwecks Umkehrung der Drehrichtung zwischen den Zwischen zylinder 10' und -den Druckplatten zylinder 12' noch ein Umkehrzylinder 11' eingeschaltet ist. Die urizerlegte Druckplatte dieses Systems enthält zweckmässigerweise .die Guillochen,des Bersten Systems, kreuzende Guillochen oder deren Ornamente, über druckende oder konturierende Ornamente.
Das Druckbild dieses zweiten Systems wird auf den gemeinsamen Druckzylinder 13 übeitragen, der dann noch - wie oben beschrieben - von dem ersten System mit dessen Druckbild :bedruckt wird. Durch diese unmittelbare Einwirkung wird das Druckbild des ersten Systems so überdruckt, dass es - was wesentlich ist - von nicht druckenden ,Stellen nicht abgehoben oder beeinträchtigt werden kann.
Von dem Druckzylinder 13 wird nun das aus Unter- un(d Überdruck kombinierte Druckbild auf das zwischen ihm und .einem Gegendruckzylinder 14 durchlaufende Druckgut 15 abgedruckt.
Fig. 2 zeigt dieselbe Anordnung wie Fig. 1 nur mit dem Unterschied, dass die beiden Sammelzylinder 8 und 8' -und die nachfolgenden Zylinder zur Verwendung in einer Bogen-Flachdruckmaschine ausgebil det sind.
Die Ausführungsform gemäss Fis. 3 unterscheidet sich von jener gemäss Fis. 1 nur dadurch, dass die Iriszylinder 9 und 9' das Druckbild unmittelbar auf den Sammel zylindern 8 und 8' verreiben und diese iri sierten Druckbilder unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines Umkehrzylin ders 11' auf den Druckplattenzylinder 12 bzw. 12' übertragen werden. Selbstverständ lich kann diese Anordnung auch bei Bogen Flachdruckmmchinen verwendet werden.
Diese Art benötigt dann zwei Antriebe der Maschine, weil jeder der Sammelzylinder eine andere Drehrichtung besitzt. Es kann der Umkehrzylinder 11' ebensogut weg gelassen werden, wodurch beide Sammel zylinder die gleiche Drehrichtung und dadurch nur einen gemeinsamen Antrieb haben.
Bei allen Ausführungsformen können die Farbplattenzylinder 7 und 7' und die Druckplattenzylinder 12 und 12' hoch geätzte Druckplatten tragen, damit man speziell im Textildruck nicht an die teuren Farben für Feucht-Offset gebunden ist, aber selbstverständlich auch flachgeätzte.
Rakelzylinder, Sammelzylinder; Iris zylinder, Druckplattenzylinder und deren unmittelbar einwirkende Farbauftragwalzen und Druckzylinder haben genau den gleichen Umfang oder ein ganzzahliges Vielfaches oder einen ganzzahligen Bruchteil des Um fanges des zugeordneten Druckplattenzy- linders, @da nur dadurch gesichert wird,
dass bei einem Fortdruck die einzelnen Bildteile von den verschiedenen Färbplattenzylindern immer an genau der gleichen Stelle einge färbt bzw. abgedruckt werden, also auch die Farbmischungen an den einzelnen Punkten immer unverändert bleiben.
Das beim Banknoten-, Wertpapier- und Textildruck durch die verschiedenen, belie big geformten, echten Irisierungen, also nicht durch Rasterdruck, erzielte Netz oder Moiree ergibt ein Druckbild, das einen Nachdruck durch Dritte vollkommen aus schliesst und nur von demjenigen wieder erzeugt werden kann, der sämtliche D:ruck- plattenstellungen und die betreffende Iris.- einstellung nach den auf -den Zylindern vor- handenen Mikrometermassen festhält.
An dernfalls würden sich bei .einem Nachdruck eine ganz andere Irisierung und ein ganz anderes Druckbild ergeben. Photographisch ist dieses Druckbild für eine Druckplatten- herstellung unbrauchbar. Damit ist die For derung der Unverfälschbarkeit für Wert papierdrucke und dgl. erfüllt.
Arbeiten die Druckplattenzylinder 12 und 12' im Hochdruck, dann kommt an Stelle des Übertragungszylinders, 10 der bekannte Buchdruckzylindem in Verwendung, der im vielfachen Umfangsverhältnis zu den übri gen Zylindern steht.
Beim Textildruck und dgl. können nach der Erfindung Druckeffekte erzielt werden, die das Künstlerische in jeder Entwurfs gestaltung besonders hervortreten lassen. Die genaue Übereinstimmung der Druckbilder beim raschen Fortdruck und ihre Unver- fälschba;rkeit stellen eine Vollendung der Drucktechnik dar.