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Die
Erfindung betrifft einen Beutel oder eine Tragetasche aus einer
thermoplastischen Kunststofffolie mit einer Vorderwand, einer Rückwand und
mit an den Seiten angebrachten Falten, wobei ein den Boden des Beutels
bildendes Bodenteil ein separates Bodenteil ist und dass das Bodenteil
mit der Vorderwand, der Rückwand
und den beiden die Seitenfalten bildenden Wandbereichen verbunden
ist.
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Je
nach Ausführungsform
eines Beutels oder einer Tragetasche werden diese als Standbodenbeutel
oder Klotzbodenbeutel bezeichnet. Bezeichnend für einen derartigen Standbodenbeutel
ist, dass diese Beutel oder Tragetaschen einen Boden aufweisen,
der im geöffneten
Zustand des Beutels oder der Tragetasche flächig auf dem Boden aufliegt,
so dass der Beutel oder die Tragetasche entweder selbstständig steht
oder zumindest durch den Boden in der Weise stabilisiert wird, dass
der Beutel oder die Tragetasche leicht befüllbar ist. Die Erfindung bezieht sich
vorzugsweise auf Beutel oder Tragetaschen, die mit einer Seitenfalte
ausgestattet sind. Hierbei sind Teile der Vorderwand und Rückwand nach
innen gefaltet und miteinander verbunden, so dass diese Bereiche
die Seiten des Beutels oder der Tragetasche bilden und als Falte
im zusammengelegten Zustand zwischen der Vorderwand und Rückwand angeordnet
sind. Derartige Beutel oder Tragetaschen werden auch Seitenfalten-Beutel
oder -Tragetaschen genannt.
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In
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE
88 12 261 ist ein derartiger Standbodenbeutel beschrieben.
Der beschriebene Standbodenbeutel wird hierbei aus einer Vorderwand
und einer Rückwand
gebildet, die an ihren Längsseiten
mittels Seitenschweißnähten verschweißt sind.
Zusätzlich
besitzt dieser Beutel einen eingefalteten Boden, der mittels eines aufgeklebten
Aufstellstreifens verstärkt
ausgebildet ist. Der Aufstellstreifen auf dem Boden des Beutels ermöglicht es,
dass der Beutel eine ausreichende Steifigkeit erhält, um ein
Aufstellen zu ermöglichen und
um den ausgefalteten Beutel in ausgefalteter Stellung zu halten.
Der Aufstellstreifen wird hierbei innenseitig oder außenseitig
aufgeklebt. Zur leichteren Handhabbarkeit der Beutel ist dort ebenfalls
beschrieben, den Beutel mit Trageschlaufen zu versehen. Nachteilig
hierbei ist, dass derartige Beutel mit separaten Aufstellstreifen
versehen werden müssen, um
einen steifen Standbodenbeutel zu erhalten.
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Weiterhin
ist aus der unveröffentlichten
DE 10 2004 024 005 ein
Standbodenbeutel bekannt. Der Standbodenbeutel ist aus einer thermoplastischen Kunststofffolie
mit einer Vorderwand und einer Rückwand,
die unter Bildung einer Einfüllöffnung durch Seitennähte miteinander
verbunden sind und einem im zusammengelegten Zustand des Beutels
eingefalteten Boden bekannt. Der eingefaltete Boden besitzt einen
Vorderwandumschlag sowie einen Rückwandumschlag,
wobei die beiden Umschläge
mit den beiden Seitennähten
verschweißt
sind. Zusätzlich
ist im Bereich des eingefalteten Bodens ein Aufstellstreifen aufgebracht,
der aus einer im Gegensatz zur Kunststofffolie des Beutels steiferen
Kunststofffolie besteht und mit Abstand von den Seitennähten endet.
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Neben
den beschriebenen Standbodenbeuteln ist der in der US 2003/01 799
56 A1 beschriebene Beutel bekannt geworden. Bei dem beschriebenen
Beutel wird auf die verschweißten
Bereiche des Bodens ein separater Versteifungsstreifen aufgeschweißt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit Seitenfalten versehenen
Standbodenbeutel herzustellen, der konstruktiv einfach aufgebaut
ist, der leicht zu fertigen und kostengünstig herzustellen ist. Darüber hinaus
soll der Beutel oder die Tragetasche mit minimalstem Materialaufwand
und den herkömmlichen
Fertigungsverfahren herstellbar sein. Es ist weiterhin Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mittels dem ein erfindungsgemäßer Kunststofffolienbeutel
herstellbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird in Bezug auf das Erzeugnis dahingehend gelöst, dass ein den Boden des
Beutels bildendes Bodenteil ein separates Bodenteil ist und dass
das Bodenteil mit der Vorderwand, der Rückwand und den beiden die Seitenfalten
bildenden Wandbereichen verbunden ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau
des Beutels oder der Tragetasche wird ein Beutel bereitgestellt, der
konstruktiv einfach aufgebaut ist und der mit minimierten Fertigungsschritten
leicht zu fertigen ist. Durch den simplen Aufbau des Beutels oder
der Tragetasche ist eine kostengünstige
Herstellung ermöglicht.
Durch die Verwendung eines separaten Bodenteils zur Bildung des
Bodens des Standbodenbeutels wird erfindungsgemäß weiterhin der Vorteil erzielt, dass
das Bodenteil mit unterschiedlichsten spezifischen Eigenschaften,
wie Steifigkeit, Dicke, Farbe, Form, Material versehbar ist. Hierdurch
ist es somit möglich,
einen weichen zusammenlegbaren Beutel oder eine Tragetasche zu fertigen
oder je nach Anforderungen einen steifen Boden am Beutel zu befestigen.
Hierdurch ist die Möglichkeit
geschaffen, das erfindungsgemäße Erzeugnis
mit einfachsten Mitteln mit an die Anforderungen angepassten Eigenschaften
zu versehen. So ist es erfindungsgemäß vorstellbar das Bodenteil
mit einer Prägung
zu versehen, um somit zum Beispiel Flaschen transportsicher zu transportieren
oder das Bodenteil transparent oder farbig auszuführen. Es
ist erfindungsgemäß natürlich ebenso
möglich
den Beutel oder die Tragetasche mit einem Verstärkungsstreifen im Bereich eines
Grifflochs zu versehen.
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In
verfahrenstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe der Erfindung dahingehend
gelöst,
dass zumindest die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- – Zuführen einer
gefalteten Kunststofffolienbahn oder zweier übereinander angeordneter Kunststofffolienbahnen
- – Verschweißen der
gefalteten Kunststofffolienbahn oder der beiden übereinander angeordneten Kunststofffolienbahnen,
zur Bildung eines Kunststofffolienschlauchs,
- – Falten
des Kunststofffolienschlauchs zur Bildung von Seitenfalten,
- – Trennen
des Kunststofffolienschlauchs zur Bildung von Kunststofffolienschlauchabschnitten,
- – Auffalten
eines Bodenabschnitts, so dass ein aus den Wandbereichen und den
Seitenfaltenbereichen gebildeter, offener Beutelbereich gebildet wird,
- – Zuführen eines
Bodenteils und
- – Verbinden
des Bodenteils mit dem aufgefalteten Beutelbereich zur Bildung eines
Beutels.
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An
dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass das Erzeugnis wie auch
das beanspruchte Verfahren für
Beutel und Tragetaschen gilt. Wesentlich für die Erfindung ist das Vorhandensein
eines Kunststofffolienschlauchs, der mit Seitenfalten versehen ist.
An diesen Kunststofffolienschlauch wird ein Bodenteil angebracht.
Dieses Bodenteil ist beispielsweise aus einem dem Kunststofffolienschlauch
entsprechenden Werkstoff gefertigt oder wobei alternativ auch andere
Werkstoffe, wie beispielsweise Kunststoffe, wie Polystyrol, Pappen
oder auch Metalle am Kunststofffolienschlauch zur Bildung eines
Beutels oder einer Tragetasche befestigbar sind.
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Erfindungsgemäß wird der
mit den Seitenfalten versehene Kunststofffolienschlauchabschnitt
an seinem den Beutelboden bildenden Ende geöffnet, in dem die obere Kunststofffolienlage
aufgeklappt wird, so dass die Beutelinnenseite der Vorderwand, Rückwand sowie
der Seitenteile offenliegen. Auf diesen offenliegenden inneren Bereich
des Beutels wird nun verfahrengemäß ein separates Bodenteil aufgebracht.
Das Aufbringen erfolgt hierbei mittels Kleben oder Schweißen erfolgen.
Darüber
hinaus ist es ein Vorteil der Erfindung, dass das Aufbringen verschiedenster
Werkstoffe und Geometrien als Bodenteil ermöglicht wird.
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Wesentlich
für die
Erfindung ist das Aufbringen eines separaten Bodenteils auf dem
aufgeklappten inneren Bereich des Beutels oder der Tragetasche.
Hierbei wird beispielsweise auf einen Rand des aufgeklappten Bereichs
des Beutels ein Kleber aufgebracht, um das Bodenteil mit dem Kunststofffolienschlauch
zu verbinden oder das Bodenteil wird, wenn die Werkstoffauswahl
es zulässt,
mit dem Kunststofffolienschlauchabschnitt verschweißt. Wesentlich hierbei
ist, dass das Bodenteil lediglich an seinem umlaufenden Wandbereich
mit dem Kunststofffolienschlauch verbunden wird, so dass das Bodenteil
den Boden des Beutels oder der Tragetasche bildet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigt:
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1 einen
Kunststofffolienschlauch, der in Beutel bildende Kunststofffolienschlauchabschnitte unterteilt
ist,
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2 einen
Teilbereich eines Kunststofffolienschlauchabschnittes,
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3 einen
im Bereich des Bodens aufgeklappten Kunststofffolienschlauchabschnitt,
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4 einen
mit einem Bodenteil versehenen Kunststofffolienschlauchabschnitt,
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5 einen
erfindungsgemäß ausgestalteten
Kunststofffolienbeutel und
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6 ein
separates Bodenteil.
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In
der 1 sind zwei übereinander
angeordnete Kunststofffolienbahnen 1, 2 dargestellt.
Die Kunststofffolienbahnen 1, 2 werden in Richtung
des Pfeils P in einer Fertigungsmaschine transportiert, wobei die
Kunststofffolienbahnen 1, 2 mit in Transportrichtung
P verlaufenden Seitenfalten 3, 4 versehen sind.
Hierbei wurden Teile 7, 8 der oberen Kunststofffolienlage 1 sowie
Teile der unteren Kunststofffolienlage 2 nach innen gefaltet,
so dass sich eine Vorderwand 5, eine Rückwand 6 sowie ein
erster Seitenfaltenbereich 7 und ein zweiter Seitenfaltenbereich 8 ausbildet.
Die Kunststofffolienbahnen 1, 2 sind hierbei entweder
aus zwei separaten Kunststofffolienlagen 1, 2 gebildet
oder bestehen aus einer gefalteten Kunststofffolienbahn 1, 2.
Die Seitenfalten 3, 4 sind in dem in der 1 dargestellten
Arbeitsschritt bereits verschweißt, wobei natürlich lediglich
nicht verbundene Bereiche der Kunststofffolienbahnen 1, 2 oder der
gefalteten Kunststofffolienbahn 1, 2 in Pfeilrichtung
P verschweißt
sind.
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In
der 1 ist ein mit Seitenfalten 3, 4 versehener
Kunststofffolienschlauch 9 dargestellt. Der Kunststofffolienschlauch 9 ist
durch strichpunktierte Linien 10, 11 unterteilt,
wobei der Abstand zwischen den Trennlinien 10, 11 der
Länge L
eines fertigen Beutels entspricht. Auf einer Seite der Trennlinie 10, 11 liegt
nach dem Trennen eine Bodenseite 12 und auf der entgegengerichteten
Seite der Trennlinie 10, 11 eine Kopfseite 13 des
zu fertigenden Beutels vor. Zusätzlich
ist in dem Kunststofffolienschlauch 9 im Bereich der Trennlinie 10, 11 eine
Einstanzung einbringbar, so dass nach einem Auffalten des Kunststofffolienschlauchs
eine glattere Befestigungsfläche für das Bodenteil
zur Verfügung
steht. Hierbei sind lediglich zwei Halblöcher 14 als Ausstanzungen 14 in der 1 beziffert,
um die Übersichtlichkeit
in der Figur zu erhalten. Nach dem Trennen des Kunststofffolienschlauchs 9 an
den Trennlinien 10, 11 ergibt sich der in 2 bereichsweise
dargestellte Kunststofffolienschlauchabschnitt 15.
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In
der 2 ist ein Kunststofffolienschlauchabschnitt 15,
der die Länge
L aufweist, dargestellt. Der Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 wird
hierbei aus einer Vorderwand 5 und einer Rückwand 6 sowie
dem Seitenfaltenbereich 8 gebildet. Der Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 ist
an seiner Kopfseite 13 sowie seiner Bodenseite 12 offen. Zur
Befestigung eines Bodenteils wird eine Ecke 16 der Vorderwand 5 in
Richtung des Pfeils P2 gegen die Vorderwand 5 gefaltet.
Es ergibt sich hieraus ein offener Beutelbereich 17, der
aus den Innenseiten der Vorderwand 5 der Rückwand 6 sowie
den Seitenfaltenbereichen 7, 8 gebildet ist. Zur
Veranschaulichung des Faltens zur Erzielung des offenen Beutelbereichs 17 wurde
der Punkt 16' der
Vorderwand 5 mit dem Bezugszeichen versehen, auf den die
Ecke 16 gefaltet wird. Die Ecke 16 der Vorderwand 5 wird hierbei
von der Bodenseite 12 ausgehend in Richtung auf die Vorderwand 5 gefaltet, äquivalent
ebenfalls auf der nicht dargestellten Gegenseite. Der offene Beutelbereich 17 wird
somit aus den Innenseiten des Kunststofffolienschlauchabschnittes 15 gebildet. Die
Ecke 16 der Vorderwand 5 wird hierbei soweit in Richtung
der Kopfseite 13 gefaltet, dass die offenliegenden Seitenfaltenbereiche 7, 8 mit
ihren äußeren Rändern 18, 19 mit
den Seiten 20, 21 der Vorderwand 5 sowie
der Rückwand 6 bündig abschließen. In
der dargestellten 3 bildet der offene Beutelbereich 17 eine
der Breite des Kunststofffolienschlauchabschnittes 15 entsprechende
Rechteckfläche 22.
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Wie
in der 3 dargestellt, ist es erfindungsgemäß vorstellbar,
einen derartig ausgeführten Beutel
mit Tragegriffen 23 oder einem Griffloch zu versehen.
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Auf
den offenen Beutelbereich 17 wird, wie in 4 dargestellt,
ein Bodenteil 25 aufgebracht. Das Bodenteil 25 entspricht
dabei in seiner äußeren Form der
Rechteckfläche 22 des
offenen Beutelbereichs 17. Befestigt wird das Bodenteil 25 hierbei
mittels Klebens oder Schweißens.
Das Befestigungsverfahren ist hierbei abhängig von dem Werkstoff des
Bodenteils 25 Vorstellbar ist hierbei das Bodenteil aus einem
dem Kunststoff des Kunststofffolienschlauchs 9 oder einem
eine höhere
Steifigkeit aufweisenden Bodenteil 25 herzustellen. Es
ist erfindungsgemäß aber ebenso
vorstellbar, andere Werkstoffe wie beispielsweise Holz, Pappe, Kunststoff
oder Metalle mit dem Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 zu
verbinden. Die Wahl des Befestigungsverfahrens ist dann abhängig vom
Werkstoff des Bodenteils 25. Verbunden wird das Bodenteil 25 zum
Beispiel mittels Klebens, in der Weise, dass der umlaufende Randbereich 26 oder
das Bodenteil 25 mit Kleber beaufschlagt wird und das Bodenteil 25 auf
den Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 aufgeklebt wird.
Alternativ ist es natürlich
ebenso vorstellbar, das Bodenteil 25 mit dem Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 zur
Bildung eines Beutels 27 zu verschweißen.
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In
der 5 ist ein mit einem Bodenteil 25 versehener
erfindungsgemäßer Beutel 27 dargestellt.
Hierbei ist das Bodenteil 25 im schraffiert dargestellten
umlaufenden Randbereich 26 mit dem Kunststofffolienschlauchabschnitt 15 zur
Bildung des Beutels 27 verbunden. Der umlaufend und schraffiert dargestellte
Wandbereich 26 ist beispielsweise eine Schweißnaht. Wie
aus der 5 ersichtlich, bildet das Bodenteil 25 im
aufgefalteten Zustand des Beutels 27 den Boden. Darüber hinaus
wurde der Beutel 27 beispielhaft mit Grifflöchern 24 ausgeführt. Als Strichpunktlinie
ist der Verlauf der Seitenfalten 3, 4 angedeutet.
Der Beutel 27 bildet hierbei mit dem den Beutel 27 verstärkenden
Bodenteil 25 eine Rechteckform.
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Erfindungsgemäß ist es
vorstellbar, das Bodenteil 25 derart herzustellen, dass
Einprägungen 28 im
Bodenteil 25 vorhanden sind. Die Einprägungen 28 können zum
Beispiel zur Aufnahme von Trinkbechern oder Flaschen dienen, die
somit lagerecht stabilisiert gehalten und getragen werden können. Erfindungsgemäß ist es
darüber
hinaus vorstellbar, die Seiten 20, 21 mit Blindschweißnähten zu
versehen, um so den fertigen Beutel 27 zu stabilisieren.