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Es
existieren mechanisch empfindliche Bauelemente, die sowohl gegenüber Massenbelastungen
als auch gegenüber
Verspannungen empfindlich sind und auf entsprechende Einwirkungen
mit einer Veränderung
ihrer Bauelementeigenschaften reagieren. Für solche Bauelemente sind üblicherweise Hohlraumgehäuse erforderlich,
in die die Bauelemente darüber
hinaus spannungsarm eingebracht und kontaktiert werden müssen.
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Mechanisch
empfindliche Bauelemente sind z.B. solche, die mechanisch bewegliche
Teile aufweisen wie beispielsweise MEMS-Bauelemente (mikroelektromechanisches
System). Mit akustischen Wellen arbeitende Bauelemente sind gegen
Massenbelastungen empfindlich, da diese die akustische Welle dämpfen beziehungsweise
deren Ausbreitungsgeschwindigkeit beeinflussen oder die Resonanzfrequenz
von Volumenschwingern verändern
können. Auch
verspannte piezoelektrische Substrate ändern ihre elektromechanischen
Eigenschaften, was sich beispielsweise in der Geschwindigkeit der
akustischen Welle und damit in der damit verbundenen Frequenz auswirkt.
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Besonders
unerwünscht
sind Störungen
bei frequenzbestimmenden Bauelementen, die zum Generieren einer
gewünschten
Frequenz, beispielsweise einer Taktfrequenz für einen IC und insbesondere für einen
Mikroprozessor dienen. Diese Bauelemente erlauben nur eine geringe
Fehlertoleranz, erfordern eine hohe Güte, ein geringes Rauschen,
eine nur geringe Alterung, einen niedrigen Temperaturkoeffizienten
der Bauelementeigenschaften und eine hohe Schockfestigkeit. Als
frequenzbestimmendes Bau element werden üblicherweise Schwingquarze
eingesetzt, die die genannten Anforderungen in befriedigender Weise
erfüllen
können.
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Es
sind zweiteilige Hohlraumgehäuse
bekannt, in die konventionell ein Chip eingeklebt und mit internen
Drahtverbindungen versehen wird. Unter Aufrechterhaltung des für die ordnungsgemäße Funktion
unverzichtbaren Hohlraums werden diese Hohlraumgehäuse mit
einem Deckel oder Kappe verschlossen. Dies ist jedoch aufwändig und
muss für
jeden Chip einzeln durchgeführt
werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein neues Gehäuse für mechanisch
empfindliche Bauelemente anzugeben, welches einfach herzustellen
ist und einen spannungsarmen Einbau empfindlicher Bauelemente ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Gehäuse
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sowie ein Verfahren zur Herstellung des Gehäuses sind
weiteren Ansprüchen
zu entnehmen.
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Auch
das vorgeschlagene Gehäuse
ist zweiteilig und umfasst einen ersten und einen zweiten Gehäuseteil.
Zumindest einer davon weist eine Ausnehmung auf, die zumindest der
Größe des Bauelements
entspricht. In dieser Ausnehmung ist das Bauelement mittels elektrisch
leitender Halterungen frei schwebend bzw. elastisch frei schwingend
eingehängt.
Die Ausnehmung ist mit dem zweiten Gehäuseteil insbesondere unter
Gewährleistung
eines hermetischen Verschlusses fest verbunden.
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Im
neuen Gehäuse
ist das Bauelement nur geringen mechanischen Kräften ausgesetzt, die bei Temperaturerhöhungen zu
keinerlei Verspannungen führen.
Das Bauelement ist nur über
die Halterungen mit dem Gehäuse
verbunden und daher mechanisch unbelastet. Im Bauelement wird daher
weder eine akustische Welle beeinflusst oder gedämpft noch eine mikromechanische
Auslenkung behindert. Durch die Aufhängung ist das das Bauelement
im Gehäuse
umfassende Bauteil auch schocksicher, was die Stoßfestigkeit
und Haltbarkeit des Bauteils erhöht.
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In
bevorzugten Ausführungen
weisen die Halterungen eine Dehnungsreserve auf, mit der Zug- und
Druckspannungen elastisch oder plastisch aufgenommen werden können, so
dass das Bauelement auch in diesem Fall unbelastet bleibt. Die Dehnungsreserve
kann in einfacher Weise durch nichtlinear verlaufende und beispielsweise
gebogene oder in sich abgewinkelte Halterungen erreicht werden.
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Vorzugsweise
sind die Halterungen in Form dünner
Metallstrukturen realisiert, die in der Größenordnung von gegebenenfalls
verstärkten
Leiterbahnen liegen können.
Eine ausreichende mechanische Festigkeit der Halterungen kann durch
eine höhere Anzahl
von Halterungen erreicht werden, die über die Anzahl der elektrisch
erforderlichen Verbindungen hinausgeht. Auch können einzelne elektrische Verbindungen
mittels mehrerer parallel geschalteter Halterungen realisiert werden.
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Vorzugsweise
sind die Befestigungspunkte der Halterungen sowohl gleichmäßig am Bauelement als
auch gleichmäßig am Gehäuseteil
verteilt, sodass aus allen Richtungen einwirkende Kräfte in gleicher Weise
abgefangen werden können.
Da sich das Gehäuse
auch hermetisch dicht verschließen
lässt, kann
das Bauelement gegen das Eindringen von Gasen oder Feuchtigkeit
geschützt
werden, sodass im Inneren des Gehäuses sowohl gleichmäßige Bedingungen
aufrecht erhalten als auch das Ein dringen von die Korrosion unterstützenden
Stoffen wie Feuchtigkeit, Ionen oder anderen chemisch aggressiven
Stoffen verhindert werden kann. Für frequenzbestimmende Bauelemente,
wie sie in hoch genauen Oszillatoren eingesetzt werden, stellt das
vorgeschlagene Gehäuse
somit ein ideales Gehäuse
dar.
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Vorzugsweise
ist das zu häusende
Bauelement als Chip ausgebildet, das nur auf einer Oberfläche Bauelementstrukturen
beziehungsweise damit verbundene Kontaktflächen aufweist. Diese nur nach einer
Seite gerichteten Kontaktflächen
ermöglichen eine
besonders einfache und symmetrische Aufhängung des Bauelements in der
Ausnehmung. Mit dieser Anordnung ist auch das Einbringen und Anschließen des
Bauelements in dem Gehäuse
besonders einfach möglich,
worauf später
noch zurückgekommen
wird.
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Vorteilhaft
weisen beide miteinander verbundenen Gehäuseteile je eine Ausnehmung
auf, sodass das Bauelement annähernd
symmetrisch zwischen beiden Gehäuseteilen
in der Ebene ihrer Fügeflächen angeordnet
werden kann, was in besonders einfacher und eleganter Weise möglich ist.
Auch wird so in einfacher Weise verhindert, dass das Bauelement
in direkten Kontakt mit einem der Gehäuseteile treten kann.
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Möglich ist
es jedoch auch, auf dem zweiten Gehäuseteil eine rahmenförmig geschlossene, über die
Oberfläche
des Gehäuseteils
erhabene Struktur vorzusehen, die eine Aufliegekante auf dem ersten Gehäuseteil
ausbildet. Diese rahmenförmige
Struktur kann aus dem Material des Gehäuseteil ausgebildet oder aus
einem davon verschiedenen Material aufgebracht sein.
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Zum
elektrischen Verbinden mit einer äußeren Schaltungsumgebung weist
ein Gehäuseteil
an einer Außenfläche lötfähige Kontakte
auf, die über elektrisch
leitende Verbindungen mit den Halterungen im Inneren des Gehäuses elektrisch
leitend verbunden sind. Dazu sind beispielsweise direkt nach innen
führende
Leiter in Form von Durchkontaktierungen durch eines der Gehäuseteile
vorgesehen. Möglich
ist es auch, dass die elektrischen Verbindungen vom lötfähigen Kontakt
zu den Halterungen über
die Fügefläche zwischen
den beiden Gehäuseteilen
verlaufen.
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Ein
auch bei Temperaturwechseln spannungsarmes Gehäuse wird erhalten, wenn beide
Gehäuseteile
aus dem gleichen Material bestehen. Gut geeignet sind beispielsweise
Glas, Glaskeramik und Keramik insbesondere LTCC- und HTCC-Keramik (Low/high
temperature cofired ceramics). Diese Materialien sind mechanisch
stabil, verzugsarm, hermetisch dicht und gut verarbeitbar. Die beiden
Gehäuseteile
können
dann beispielsweise mittels Glaslot, Lot oder einer dünnen Kleberschicht
verbunden sein.
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Neben
harten anorganischen Materialien können die Gehäuseteile
auch aus einem insbesondere temperaturfesten und gegen Eindiffusion
von Feuchtigkeit dichten Polymer bestehen. Solche Materialien können ausgewählt sein
aus vorzugsweise aromatischen flüssigkristallinen
Polymeren, aus sogenannten Hochleistungsthermoplasten, die Polykondensate
aus der Klasse der Polyaryletherketone, Polysulfone, Polyphenylensulfid,
Polyphenylethersulfon, Polyethersulfon, Polyetherketon oder Polyetheretherketon.
Auch Mischungen der genannten Polymere sind geeignet. Neben der
hohen Temperaturbeständigkeit
zeichnen sich diese auch durch eine relativ hohe Härte aus.
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Das
Bauelement selbst kann vorteilhaft ein mit akustischen Wellen arbeitendes
Bauelement sein und ist beispielsweise ein SAW (surface acoustic wave)
oder ein BAW (bulk acoustic wave) Chip, insbesondere ein Resonator
oder ein Filter. Besonders vorteilhaft ist das Bauelement als frequenzgenaues oder
frequenzbestimmendes Bauteil ausgelegt und umfasst einen Resonator
in SAW oder BAW-Technik.
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Ein
erfindungsgemäßes Gehäuse kann
auch mehrere Bauelemente enthalten, die zusammen im selben oder
in unterschiedlichen Hohlräumen
zwischen den beiden Gehäuseteilen
angeordnet sein können.
Im Fall eines Resonators als frequenzbestimmendes Bauteil ist es
möglich,
diesen Resonator als mit akustischen Wellen arbeitendes Bauelement auszuführen und
im selben Gehäuse
ein Halbleiterbauelement anzuordnen, in dem die Oszillatorschaltung
zum Betreiben des Resonators realisiert ist.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, die Ausnehmung in dem zumindest einen Gehäuseteil
derart an die Grundfläche
des Bauelements anzupassen, dass ein möglichst geringer Luftspalt
zwischen dem Umfang des Bauelements und der Innenkante der Ausnehmung
verbleibt. Ein geringer Luftspalt trägt dazu bei, unerwünschte mechanische
Resonanzen in Z-Richtung, also vertikal zur Verbindungsebene der
beiden Gehäuseteile,
durch den Strömungswiderstand
der Luft im Luftspalt zu bedämpfen.
Vorteilhaft ist es beispielsweise, die Querschnittsfläche des
Luftspalts parallel zur genannten Verbindungsfläche kleiner als 50 Prozent
der Bauelementfläche
auszubilden, vorzugsweise jedoch noch kleiner als 30 Prozent.
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Die
Anordnung eines Resonators zusammen mit einer Oszillatorschaltung
innerhalb des selben Gehäuses
hat den Vorteil, dass hochfrequenzführende Verbindungen zwischen
Resonator und Oszillatorschaltung auf dem kürzesten Weg ohne zwischenzeitliches
Verlassen des Gehäuses
geführt
werden können.
Vorteil haft werden auch die Kontakte der Bauelemente so vorgesehen
bzw. beschaltet, dass minimale Leiterlängen beim Verbinden der beiden Bauelemente
nötig sind.
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Zum
Herstellen eines erfindungsgemäßen Gehäuses mit
zumindest einem darin angeordnetem Bauelement ist es vorteilhaft,
auf Waferebene zu arbeiten. Dementsprechend wird beispielsweise
ein großflächiger Gehäusewafer
zur Verfügung
gestellt, in dem eine Anzahl von Ausnehmungen vorgebildet ist oder
nachträglich
ausgebildet wird. Für
den zweiten Gehäuseteil
wird ein zweiter großflächiger Gehäusewafer
mit einer entsprechenden Vielzahl darin vorgebildeter zweiter Gehäuseteile
zur Verfügung gestellt.
In die Ausnehmungen des ersten Gehäusewafers werden anschließend die
Bauelemente eingehängt
und mit diesem mittels Halterungen verbunden. Anschließend werden
die beiden Gehäusewafer unter
hermetischem Einschluss der Bauelemente in den Ausnehmungen miteinander
verbunden. Abschließend
werden die verbundenen Gehäusewafer so
aufgetrennt, dass einzelne Gehäuse
mit je einem einzelnen oder mit Gruppen von hermetisch eingeschlossenen
Bauelementen erhalten werden.
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Für die Herstellung
der Gehäuse
auf Waferebene ist es vorteilhaft, die gewünschte Zahl der in den Gehäusewafer
einzubringenden Bauelemente vorab in einer dem Muster der Ausnehmungen
entsprechender Anordnung auf einem Hilfsträger aufzubringen. Der Hilfsträger wird
mit den Bauelementen dann so auf den Gehäusewafer aufgesetzt, dass die Bauelemente
in den Ausnehmungen angeordnet sind. Als Hilfsträger kann beispielsweise eine
Klebefolie verwendet werden.
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Nach
dem Aufsetzen des Hilfsträgers
ist es vorteilhaft, die Bauelemente zunächst so zu fixieren, dass die
Fixierung in einem späteren
Schritt wieder lösbar
ist. Anschließend
kann der Hilfsträger
entfernt werden. Die fixierten Bauelemente werden elektrisch und
mechanisch mit dem Gehäuseteilwafer
verbunden, wobei elektrisch leitende Halterungen an Kontaktflächen am
Bauelement und an Anschlussflächen auf
der Oberseite des Gehäuseteilwafers
befestigt werden. Abschließend
kann die Fixierung der Bauelemente am Gehäusewafer wieder gelöst werden und
der zweite Gehäuseteilwafer
so auf den ersten aufgesetzt werden, dass die Bauelemente in dem Hohlraum
sicher und hermetisch eingeschlossen sind.
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Zur
vorläufigen
und wieder lösbaren
Fixierung ist es vorteilhaft, ein wieder lösbares und insbesondere flüssig zu
verarbeitendes Mittel einzusetzen, mit dem sich z.B. die Fugen zwischen
den Bauelementen und den Innenwänden
der Ausnehmungen zumindest teilweise auffüllen lassen.
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Die
Halterungen, die gleichzeitig die elektrische Verbindung zwischen
dem Bauelement, beziehungsweise zwischen dessen Kontaktflächen und den
entsprechenden Anschlüssen
der Gehäuseteile herstellen,
können
beispielsweise als ganzflächige Metallisierung
aufgebracht und abschließend
strukturiert werden. Zur Strukturierung kann beispielsweise ein
Lift-off-Verfahren
eingesetzt werden, bei dem an den Stellen, an denen keine Metallisierung
verbleiben soll, eine ablösbare
Masse aufgebracht und strukturiert wird. Möglich ist es auch, dafür Paste
direkt aufzudrucken.
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Weiterhin
ist es möglich,
die aus der Metallisierung strukturierten Halterungen mittels einer
Polymerschicht zu verstärken.
Diese kann über
den Halterungen aufgebracht oder mit den Halterungen zusammen entsprechend
strukturiert werden.
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Möglich ist
es jedoch auch, auf der Oberseite der Bauelemente vor dem Einsetzen
in den Gehäuseteil
oder den Gehäuseteilwafer
seitlich überstehende
Kontaktbrücken
zu erzeugen, die mit den Kontaktflächen elektrisch leitend verbunden
sind. Beim Einsetzen des Bauelements in den Hohlraum des Gehäuseteils
oder des Gehäuseteilwafers
bilden die Kontaktbrücken
die Halterungen, die über
den Hohlraum hinausreichen und mit den Anschlussflächen auf
der Oberseite des Gehäuseteils
verbunden werden können.
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Bei
der Verkapselung frequenzbestimmender Bauelemente mit Arbeitsfrequenzen > 200 MHz, die später auf
einer Leiterplatte zusammen mit einer nicht im gleichen Gehäuse befindlichen
Oszillatorschaltung verbunden werden, ist folgendes zu beachten
oder zumindest vorteilhaft: Die externen Anschlüsse des frequenzbestimmenden
Bauelements und der Oszillatorschaltung werden in der Weise angeordnet,
dass hochfrequenzführende
Verbindungen auf der Leiterplatte auf kürzestem Wege ohne Passieren
oder Umgehen einer weiteren Reihe von Gehäuseanschlüssen zur Oszillatorschaltung
geführt werden
können.
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Bei
besonders exakt arbeitenden Bauelementen wie den genannten frequenzbestimmenden Bauelementen,
beispielsweise hoch genauen Resonatoren ist es möglich, vor dem Aufsetzen des
zweiten Gehäuseteils
die elektrische Funktion des Bauelements zu testen. In Abhängigkeit
von einem vom Sollwert abweichenden Testergebnis kann dann ein Trimmprozess
durchgeführt
werden, bei dem die Eigenschaften des Bauelements insbesondere durch Aufbringen
oder Entfernen von Material verändert und
an den gewünschten
Sollwert angepasst werden können.
Zum Entfernen von Material ist insbesondere Ionenstrahlätzen geeignet.
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Der
Trimmprozess kann jedoch auch nach dem Verschließen des Gehäuses durch Aufsetzen des zweiten
Gehäuseteils
beziehungsweise Gehäuseteilwafers
vorgenommen werden. Dazu sind Verfahren geeignet, mittels derer
Energie in Form elektromagnetischer Strahlung im Transparenzbereich eines
der Gehäuseteile
eingestrahlt und damit Material z.B. entfernt werden kann. So kann
mit einem Laser von einer Außenfläche oder
Oberfläche
des Bauelements Material, insbesondere das Material einer dafür vorgesehenen
Opferschicht, abgetragen werden. Bei einem mit akustischen Wellen
arbeitenden Bauelement kann durch Materialabtrag die Frequenz verändert werden.
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Möglich ist
es auch, eine auf einem Gehäuseteil
innen im Bereich des Hohlraums aufgetragene Schicht mittels Lasers über die
Gasphase auf die Oberfläche
des Bauelements zu übertragen
und dort einen Schichtauftrag zu erzeugen, mit dem die Resonatorfrequenz
des Bauelements gezielt beeinflusst werden kann.
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Beide
Trimmverfahren sind insbesondere für mit akustischen Wellen arbeitende
Bauelemente geeignet, also insbesondere für BAW Resonatoren oder für SAW Bauelemente.
Bei solchen Bauelementen tritt in bekannten Gehäusen bisher der Nachteil auf, dass
trotz Trimmen die Frequenzgenauigkeit wieder reduziert wird, wenn
das Bauteil anschließend
beim Einbau in das Gehäuse
mechanisch verspannt wird, etwa beim Einlöten. Erst beim erfindungsgemäß stressfreien
Einbauverfahren kann das Trimmen seine Vorzüge richtig ausspielen und führt zu Bauelementen
mit bisher nicht oder nur schwer erreichter Frequenzgenauigkeit.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Diese sind
rein schematisch und nicht maßstabsgetreu
ausgeführt,
sodass den Figuren weder absolute noch relative Maßangaben
entnommen werden können.
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1 zeigt
ein Gehäuse
mit einem darin angeordneten Bauelement im schematischen Querschnitt,
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2 zeigt
ein in einer Ausnehmung eines ersten Gehäuseteils angeordnetes Bauelement
in der Draufsicht,
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3 zeigt
ein Bauelement, das zwischen zwei mit je einer Ausnehmung versehenen
Gehäuseteilen
angeordnet ist,
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4 zeigt
ein Gehäuse
mit Bauelement im Querschnitt, bei dem die elektrische Verbindung über außen am Gehäuse verlaufende
Verbindungsteile vorgenommen ist,
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5 zeigt verschiedene Verfahrensstufen eines
Herstellungsverfahren für
das Gehäuse
mit darin angeordneten Bauelement,
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6 zeigt,
wie auf einem Wafer gefertigte Bauelemente mittels eines automatisierten
Verfahrens im größeren Abstand
auf einem Hilfsträger
vereinzelt werden können.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Gehäuses G im
schematischen Querschnitt. Das Gehäuse umfasst ein erstes und
ein zweiter Gehäuseteil
GT1, GT2, die miteinander verbunden sind. Im Bereich der Verbindungsfläche kann
ein Dichtmittel DM vorgesehen sein. Ein erster Gehäuseteil
GT1 weist eine Ausnehmung HS1 auf, in der ein Bauelement BE, welches
zum Beispiel als Chip ausgebildet ist, mittels einer elektrisch
leitenden Halterung HA freischwebend eingehängt ist. Die Halterungen sind
vorzugsweise jeweils nur mit ihren Enden am Bauelement BE beziehungsweise
an einem der Gehäuseteile
GT befestigt. Auf letzterem, hier auf dem unteren Gehäuseteil
GT1, sind lötfähige Kontakte
LK angeordnet, die elektrisch leitend über die Halterungen mit dem
Bauelement BE verbunden sind (in der Figur nicht dargestellt).
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2 zeigt
anhand einer schematischen Draufsicht auf den unteren Gehäuseteil
GT1, wie das Bauelement in der Ausnehmung HS aufgehängt werden
kann. Die Halterungen HA bestehen beispielsweise aus gebogenen Metallisierungen,
die an den jeweiligen Enden mit Kontaktflächen KF auf dem Bauelement
BE beziehungsweise mit Anschlussflächen AF auf der Oberseite des
Gehäuseteils
GT1 befestigt sind. Über
den nicht geradlinigen Verlauf der Halterungen ist eine Dehnungsreserve
gewährleistet, die
thermische Spannungen aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnungen
ausgleichen kann und so das Bauelement BE vor thermisch bedingten mechanischen
Belastungen bewahren kann. Mithilfe einer solchen Aufhängung beziehungsweise
solchen Halterungen ist es möglich,
für Bauelement
BE und Gehäuseteil
GT unterschiedliche Materialien zu verwenden, die unterschiedliche
thermische Ausdehnungen aufweisen, ohne dass dadurch thermische Spannungen
auf das Bauelement übertragen
werden können.
Es sind jedoch auch andere insbesondere aus Bögen und Zickzackabschnitten
zusammengesetzte Halterungen möglich.
Der verformbare Bereich der Halterungen befindet sich dabei vorzugsweise über dem
Spalt SP zwischen seitlicher Kante des Bauelements und dem Gehäuseteil.
Vorzugsweise haften die Halterungen nur im Bereich ihrer Enden an
den Kontakt- bzw. Anschlussflächen.
Dadurch kann die Breite des Spalts minimiert werden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführung,
bei der auch im zweiten Gehäuseteil
GT2 eine Ausnehmung HS2 vorgesehen ist. Dies hat den Vorteil, dass
hier das Bauelement BE zu beiden Gehäuseteilen GT1, GT2 einen sicheren
Abstand aufweist und quasi frei schwebend zwischen erstem und zweiten
Gehäuseteil
angeordnet ist. Weiterhin ist hier als Möglichkeit der elektrischen
Verbindung zwischen Bauelement und Lötbahnkontakten LK eine Durchkontaktierung DK
dargestellt, beispielsweise eine Bohrung durch den Gehäuseteil,
die mit einem elektrisch leitfähigen Material
gefüllt
ist. Die Durchkontaktierung verbindet lötfähige Kontakte LK auf der Unterseite
und Anschlussflächen
auf der Oberseite, und über
die Anschlussflächen
und die Halterungen HA auch das Bauelement BE.
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4 zeigt
eine weitere Möglichkeit,
das Bauelement elektrisch mit den Lötbahnkontakten LK zu verbinden.
In der Verbindungsebene zwischen erstem und zweitem Gehäuseteil
GT1, GT2 sind Metallisierungen bis an eine Außenkante des Gehäuses geführt. Auf
der Außenfläche des
Gehäuses
sind Verbindungsleitungen VL angeordnet, die die elektrische Verbindung
zwischen den Halterungen und den Lötbahnkontakten LK darstellen.
Die Verbindungsleitungen VL können
auch als so genannte Castellation ausgebildet sein. Diese besteht
aus einer metallisch beschichteten Bohrungswand, die beim Vereinzeln mehrerer
auf einem gemeinsamen Substrat hergestellter Bauteile mittig zwischen
zwei benachbarten Bauteilen durchgeschnitten (durchgesägt) wird,
wobei jeweils eine Verbindungsleitung in Form eines halbierten Rohres
auf jedem der beiden Bauteile verbleibt.
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Im
Folgenden wird eine Möglichkeit
erläutert, ein
erfindungsgemäßes Bauelement
in einfacher Weise auf Waferebene bzw. im Nutzen herzustellen. Gemäß 5a werden
dazu die Bauele mente auf einem Hilfsträger, beispielsweise einer klebenden Hilfsfolie
HF im erforderlichen Raster beziehungsweise Muster so aufgesetzt,
dass die elektrischen Anschlüsse
der Bauelemente zur Hilfsfolie HF weisen. Dabei können auch
unterschiedliche Bauelemente auf der gleichen Hilfsfolie aufgebracht
sein, die in ein gemeinsames Gehäuse
eingebaut werden sollen. Diese werden bereits ihrer späteren Anordnung
im Gehäuse
entsprechend auf dem Hilfsträger
zusammengestellt.
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5b zeigt
ausschnittsweise im Querschnitt einen großflächigen Gehäuseteilwafer GTW1, in dem eine
Vielzahl von Ausnehmungen HS vorgesehen sind. Die Ausnehmungen sind
vorzugsweise in einem regelmäßigen Muster
angeordnet und können
die gleiche oder auch unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.
In direkter Nachbarschaft zu jeder der Ausnehmungen sind eine Reihe
von Durchkontaktierungen DK vorgesehen, wobei die Anzahl der erforderlichen
Durchkontaktierungen zumindest der Anzahl der erforderlichen elektrischen
Anschlüsse
des Bauelements entspricht. Möglich
ist es jedoch auch, eine größere Anzahl
von Durchkontaktierungen DK vorzusehen.
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Weiter
ist in der 5b eine Möglichkeit dargestellt, ein
Fixierungsmittel FM am Boden der Ausnehmung vorzusehen, beispielsweise
eine verflüssigbare
Masse, beispielsweise ein Wachs. Der Schmelzpunkt dieses Fixierungsmittel
FM ist ausreichend niedrig, um eine Verflüssigung ohne Beschädigung des
Bauelements oder des Gehäuses
zu erzielen. Andererseits ist der Verflüssigungspunkt ausreichend hoch
gewählt,
um bei der später
durchzuführenden
Metallisierung und Strukturierung der Metallisierung nicht aufzuschmelzen
und dabei die Fixierung des Bauelements zu gewährleisten. Das Fixierungsmittel
kann auch so ausgewählt
werden, dass es mittels Löse-
oder Ätzmittel,
thermischer Verdampfung, Sublimation oder Zersetzung, Schmelzen,
UV-Monomerisierung, Plasmaätzen
oder einer Kombination dieser Verfahren entfernt wieder werden kann.
Als Beispiel sei Azo-bis-isobutyronitril genannt, das bereits bei
Temperaturen von unter 100°C vollständig in
gasförmige
Zersetzungsprodukte zerfällt.
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Abweichend
davon kann das Fixierungsmittel FM auch auf anderem Weg später in den
Spalt zwischen Bauelement und Gehäuseteil eingebracht werden.
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Im
nächsten
Schritt wird der Gehäuseteilwafer
GTW1 so auf die Hilfsfolie HF aufgesetzt, dass jedes Bauelement
BE bzw. eine entsprechende Gruppe von Bauelementen in einer Ausnehmung
HS angeordnet ist. Die Ausrichtung erfolgt dabei so, dass das oder
die Bauelemente möglichst
mittig in der Ausnehmung angeordnet ist.
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Anschließend wird
der Gehäuseteilwafer GTW1
mitsamt Hilfsfolie HF und darauf aufgeklebten Bauelementen BE mit
nach unten weisender Hilfsfolie HF angeordnet. Durch Erwärmung, die
gegebenenfalls lokal über
die Rückseite
des Gehäuseteilwafers
GTW1 eingebracht werden kann, wird nun das Fixierungsmittel FM aufgeschmolzen
oder wie gesagt anders eingebracht, sodass es den Spalt zwischen
dem den Bauelementen und dem benachbarten Innenwänden der Ausnehmungen auffüllen kann. Anschließend lässt man
das aufgeschmolzene Fixierungsmittel FM wieder erhärten, wobei
es eine Fixierung FG für
die Bauelemente BE in der Ausnehmung ausbildet. 5d zeigt
die Anordnung auf dieser Verfahrensstufe.
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Anschließend wird
die Hilfsfolie entfernt, sodass die Kontaktflächen KF der Bauelemente nun
zugänglich
werden. Wegen des Einbringens und Fixierens über die Hilfsfolie HF schlie ßen die
Kontaktflächen
KF vorzugsweise bündig
mit der Oberkante des Gehäuseteilwafers
ab.
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Im
nächsten
Schritt wird eine Resistmaske RM auf der frei liegenden Oberfläche der
Bauelemente BE erzeugt. Dazu wird vorzugsweise ganzflächig eine
Resistschicht erzeugt vorzugsweise photolithografisch strukturiert.
Vorteilhaft ist die Resistmaske daher als Photoresist ausgebildet.
Die Resistmaske deckt die nicht zu metallisierenden Oberflächenbereiche
von Bauelement und Gehäuseteilwafer GTW
ab (siehe 5f).
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Anschließend wird
ganzflächig
eine Metallisierung MS aufgebracht, wie in 5g dargestellt. Die
Metallisierung MS kann aufgedampft, aufgesputtert und gegebenenfalls
galvanisch oder stromlos verstärkt
werden.
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Anschließend wird
in einem Lift-off-Prozess die Resistmaske RM samt darüber liegender
Metallisierungsschicht entfernt, wobei die Halterungen HA als Reststruktur
der Metallisierung MS bestehen bleiben. Alternativ kann die ganzflächige Metallisierung MS
auch photolithographisch strukturiert werden, wobei ein Ätzprozess
zum Einsatz kommen kann.
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Im
Fall dass mehrere Bauelemente in einem Gehäuseteil innerhalb einer oder
mehrerer Ausnehmungen angeordnet werden, können die Halterungen auch so
hergestellt werden, dass gleichzeitig sowohl eine Verbindung der
verschiedenen Bauelemente untereinander als auch mit den Anschlussflächen auf
dem Gehäuseteil
erzeugt wird.
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Nach
nun fertig gestellter elektrischer und mechanischer Verbindung des
Bauelements, mit dem Gehäuseteilwafer
kann das Fi xierungsmittel entfernt werden, beispielsweise wiederum
durch Aufschmelzen. Möglich
ist es jedoch auch, das Fixierungsmittel herauszulösen, herauszuätzen oder
in einem Plasma aufzulösen. 5i zeigt
die Anordnung auf dieser Verfahrensstufe.
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Anschließend wird
auf den ersten Gehäuseteilwafer
GT2 ein entsprechend vorbereiteter zweiter Gehäuseteilwafer GTW2 aufgesetzt.
Dieser weist ebenfalls ein passendes Muster an Ausnehmungen auf,
welches nach dem Aufsetzen und Verbinden der beiden Gehäuseteile
einen gemeinsamen Hohlraum für
das Bauelement ausbildet. Die Verbindung der beiden Gehäuseteilwafer
erfolgt über
ein Dichtmittel DM, welches in Abhängigkeit vom Material der Gehäuseteilwafer
GTW ausgewählt
ist. Für
keramische oder aus Glas bestehende Gehäuseteilwafer ist beispielsweise
ein Glaslot gut geeignet. Möglich
sind jedoch auch Klebeschichten, vorzugsweise in Form von lösungsmittelfreien
Reaktionsharzen, die ohne das Entstehen flüchtiger Ausgasungen gehärtet werden
können.
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Im
letzen Schritt werden nun die Bauelemente vereinzelt, wobei von
einer oder zwei Seiten Einschnitte in die Gehäuseteile so vorgenommen werden,
dass die Hohlräume
verschlossen bleiben und nach Vereinzelung das zum Beispiel in 3 dargestellte
Bauelement beziehungsweise eine entsprechende Anzahl solcher Bauelemente
erhalten werden.
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Möglich ist
es jedoch auch, die Bauelemente einzeln in einzelne Gehäuseteile
einzusetzen. Dabei kann ebenfalls die zum Beispiel in 5 dargestellte zwischenzeitliche Fixierung
der Bauelemente in den Ausnehmungen eingesetzt werden. Bei einzeln
zu handhabenden Bauelementen können
jedoch auch die Halterungen bereits auf dem Bauelement in Form überstehender Kontaktbrücken befestigt
sein, die nach dem Einsetzen in die Ausnehmungen entsprechend auf
dem jeweiligen Gehäuseteil
aufliegen und so ohne Zwischenfixierung befestigt und insbesondere
angelötet
werden können.
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In
allen Ausführungsvarianten
ist es möglich, die
Halterungen in Form von Metalldrähten
auszuführen,
die sequenziell aufgebondet werden können. Dazu wird ein Metalldraht
von rundem oder bändchenförmigen Querschnitt
unter Einsatz von Ultraschall, Druck und gegebenenfalls Wärme zunächst mit
erster und dann mit zweiter Verbindungsstelle beziehungsweise mit
Anschlussfläche
und Kontaktfläche
verbunden und verschweißt.
Gegebenenfalls ist nach dem Verbinden ein Abtrennen überstehenden Drahtes
von der Verbindungsstelle erforderlich. Geeignete Drähte bestehen
beispielsweise aus Metallen wie Gold, Silber, Aluminium, Kupfer,
Nickel oder Platin.
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Mit
allen dargestellten Ausführungsformen kann
eine Aufhängung
des Bauelements mit hinreichender Beständigkeit gegenüber mechanischen Schocks
erzielt werden. Ein für
Resonatoren beispielsweise typischer Quarzchip mit einer Ausdehnung
von 2 × 1 × 0,1 mm3 weist eine Masse von circa 0,5 mg auf.
Für diesen
Chip können
vier bis sechs Halterungen vorgesehen sein, wobei es auch möglich ist,
Halterungen ohne entsprechende elektrische Verbindung nur zur rein
mechanischen Befestigung vorzusehen. Wirkt auf ein solches Bauteil
eine Beschleunigung von 10.000 G ein, so erhält man pro Verbindung eine
darauf einwirkende Kraft in der Größenordnung von 10 mN. Solche
Belastungen werden von geeignet dimensionierten Verbindungen der
beschriebenen Art problemlos aufgenommen.
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Wird
Glaslot als Dichtmittel eingesetzt, so kann ein hervorragend hermetischer
Aufbau erzielt werden. Dieser ist von Vorteil für eine hohe Alterungsstabilität des Gehäuses beziehungsweise
des darin angeordneten Bauelements.
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Werden
die Gehäuseteile
verklebt, so ist eine möglichst
dünne Klebefuge
anzustreben. Die Klebefuge beziehungsweise das darin vorgesehene Dichtmittel
kann auch als Abstandshalter für
der obere aufgesetzte Gehäuseteil
GT2 fungieren, sodass für
dieses keine eigene Ausnehmung im zweiten Gehäuseteil GT2 erforderlich ist.
Wird ein zweiter Gehäuseteil
mit zweiter Ausnehmung verwendet, so kann die Klebefuge auf minimale
Dicke optimiert werden. Möglich
ist es sogar, vollständig
auf das Dichtmittel zu verzichten, wenn die Oberflächen der
beiden Gehäuseteile
selbst eine Verbindung eingehen können, beispielsweise in einem
Waferbondverfahren. Es bietet sich außerdem die zusätzliche
Möglichkeit
an, die beiden Gehäuseteile
mit einer sogenannten Ansprengtechnik zu verbinden. Auch dabei kann das
zusätzliche
Dichtmittel entfallen. Es sind lediglich die Fügeflächen hinreichend glatt auszubilden.
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Ein
weiteres Dichtmittel mit ausreichender Dichtheit gegenüber eindiffundierender
Feuchte sind hoch temperaturfeste Polymere wie beispielsweise flüssigkristalline
Polymere LCP. Diese können
mit den Gehäuseteilen
sowohl verklebt als auch verschweißt werden, beispielsweise mittels
Ultraschallschweißen.
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Das
Vereinzeln der auf Waferebene hergestellten verschlossenen Gehäuse kann
durch Sägen, durch
Laserstrukturierung oder durch Brechen erfolgen.
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Ein
erfindungsgemäßes Gehäuse kann
in seinen Abmessungen minimiert werden. Dazu wird die Fugenbreite
zwischen dem Rand des Bauelements und der Innenwand der Ausnehmung
auf einen Wert von beispielsweise 20 bis 250 μm umlaufend eingestellt. Der
mit Dichtmittel gefüllte
Fügespalt zwischen
erstem und zweitem Gehäuseteil
weist vorzugsweise eine Dicke von weniger als 100 μm auf. Die
Chipdicken liegen insbesondere bei mit akustischen Wellen arbeitenden
Bauelementen im Bereich von 50 bis 500 μm, vorzugsweise zwischen 100
und 250 μm.
Bei solchen Größenverhältnissen
ist es ausreichend, das Gehäuseoberteil
mit einer Dicke von 100 bis 400 μm
auszugestalten, je nach dem ob darin eine Ausnehmung vorgesehen
wird oder nicht. Im Fall einer Ausnehmung wird die Gesamtdicke so
gewählt,
dass über
der Ausnehmung eine Restdicke von zumindest 100 μm verbleibt.
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Entsprechend
ist für
das Unterteil eine Gesamtschichtdicke von 200 bis 500 μm geeignet,
wobei vorteilhaft ebenfalls wieder eine Restdicke im Bereich der
Ausnehmung von mindestens 100 μm
eingehalten wird. Selbstverständlich
ist es natürlich auch
möglich,
die Gehäuse
größer auszubilden,
wodurch aber keine zusätzlichen
Vorteile erzielt werden sodass dies im Hinblick auf eine gewünschte Miniaturisierung
und auch aus Kostengründen
nicht erwünscht
ist. Mit den genannten Maßangaben
können Gesamtdicken
des Gehäuses
zwischen 400 und 800 μm
erhalten werden, wobei eine minimale Kantenlänge von 2 bis 5 mm möglich ist.
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In 6 ist
ein Verfahren dargestellt, mit dem parallel in einem Bauelementwafer
erzeugte Bauelemente im Nutzen so vereinzelt werden können, dass
eine vorläufig
fixierte Anordnung von Bauelementen mit passendem Bauelementabstand
bzw. im passenden Raster erhalten wird. Dazu wird der Bauelementwafer
mit der Rückseite
her, die keine elektrischen Anschlüsse aufweist, auf einen Hilfsträger HF aufgeklebt,
vorzugsweise auf eine so genannte UV-Release-Folie. Anschließend wird
der Bau elementwafer von der Vorderseite durchgesägt, ohne die Folie zu durchtrennen
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In
einer UV-Release-Folie kann durch UV-Einwirkungen die Klebewirkung
stark verringert und praktisch aufgehoben werden. Dies wird nun ausgenutzt,
indem die auf einer solchen Hilfsfolie HF aufklebenden Bauelemente
mit der Bauelementvorderseite auf eine weitere Hilfsfolie aufgeklebt
werden. Dabei wird die Klebewirkung gewünschter Bauelemente durch gezielte
Einstrahlung auf die Rückseite
der UV-Release-Folie aufgehoben. Durch Abziehen der Hilfsfolie können nun
diejenigen Chips auf die zweite Hilfsfolie übertragen werden, deren Klebewirkung
zur UV-Release-Folie reduziert wurde.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
in einem Schritt nur voneinander beabstandete Chips auf jeweils
eine zweite Hilfsfolie aufzukleben, wie dies in 6 dargestellt
ist. Wählt
man ein Raster, bei dem in einem Schritt sowohl in X- als auch in
Y-Richtung jeweils jedes zweite Bauelement übertragen wird, so kann die
dichte Packung von Bauelementen auf dem Bauelementwafer in vier
Schritten auf vier Anordnungen beziehungsweise auf vier Hilfsfolien
so übertragen
werden, bei denen jeweils nur ein Viertel der ursprünglichen
Bauelementdichte mit entsprechenden Abständen in X- und Y-Richtung vorliegt.
Die so erhaltenen Abstände
zwischen den auf der zweiten Hilfsfolie aufklebenden Bauelementen
können
ausreichend sein, um die zweite Hilfsfolie mit den Bauelementen
direkt in dem in 5 dargestellten Verfahren
einzusetzen. Möglich
ist es jedoch auch, mit dem genannten Vereinzelungsverfahren die
auf der zweiten Hilfsfolie aufklebenden Bauelemente in noch größerem Abstand
aufzubringen, wobei der Abstand mit diesem Verfahren jeweils nur
in ganzzahligen Vielfachen der Bauelementbreite eingestellt werden
kann. Sollte dies für
die Di mensionierung der Gehäuseteile ungünstig sein,
so können
die Bauelemente einzeln auf einer Hilfsfolie im gewünschten
Raster angeordnet werden.
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Werden
unterschiedliche Bauelemente in ein Gehäuse eingebaut, so können die
unterschiedlichen Bauelemente in gleicher oder ähnlicher Weise auf einem gemeinsamen
Hilfsträger
zusammen gestellt werden. Gegebenenfalls muss der beschriebenen Prozess
der Vereinzelung unter Erhöhung
des Rasterabstands für
jeden Bauelementtyp gesondert durchgeführt werden. Die Zusammenführung der
unterschiedlichen Bauelemente auf einem gemeinsamen Hilfsträger erfolgt
dann erst im letzten Schritt.
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Eine
weitere bevorzugte Möglichkeit
der Vereinzelung nutzt ebenfalls zwei Schritte, wobei in einem ersten
Schritt von der Bauelementvorderseite in den Bauelementwafer eingeschnitten
wird. Anschließend
wird der Bauelementwafer mit der Vorderseite auf eine Klebefolie
oder einen Hilfsträger
aufgebracht und von der Rückseite
so weit abgeschliffen, bis die Einsägungen frei liegen und somit
die einzelnen Bauelemente vereinzelt sind. Anschließend werden
die Bauelemente mit der Rückseite
beispielsweise auf die genannte Release-Folie umgesetzt. Die Verfahrensschritte
werden so geführt,
dass die Bauelemente auf der letzten im Verfahren eingesetzten Hilfsfolie mit
der die elektrischen Kontakte tragenden Oberfläche aufliegen.
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Die
Erfindung wurde nur anhand weniger Ausführungsbeispiele erläutert, ist
aber nicht auf diese beschränkt.
Insbesondere zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse sind Verfahrensvarianten
möglich,
die in einzelnen Schritten von den dargestellten Schritten abweichen
können.
Wesentlich an allen erfindungsgemäßen Varianten ist jedoch, dass
die freie Auf hängung
des Bauelements innerhalb der Ausnehmung beziehungsweise des zwischen
zwei Gehäuseteilen
gebildeten Hohlraums gewährleistet
ist. Vorteilhaft sind auch andere Verfahren, mit denen ein hermetisch
dichter Verschluss zwischen beiden Gehäuseteilen hergestellt werden kann,
der gleichbleibende Umgebungsbedingungen für das Bauelement gewährleistet
und die Altersstabilität
erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- G
- Gehäuse
- HS1, HS2
- Hohlraum
- BE
- mechanisch empfindliches
Bauelement, Chip
- GT1, GT2
- Gehäuseteile
- HA
- Halterungen
- DM
- Dichtmittel, z.B.
Klebstoff
- HT
- Hilfsträger
- KF
- Kontaktflächen auf
Chip
- AF
- Anschlussflächen auf
einer der Verbindungsflächen
- DK
- Durchkontaktierungen
- LK
- Lötbare (Außen-)Kontakte an Ober- oder
Unterteil
- GTW1, GTW2
- Gehäuseteilwafer
- FM
- Fixiermittel
- FG
- Fixierung
- RM
- Resistmaske
- MS
- Metallisierungsschicht
- SP
- Luftspalt, freier
Abstand BE/GT