DE102005049166A1 - Aufwickelvorrichtung und Spannteller zur Verwendung in einer Aufwickelvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens und einen Spannteller mit einer Fangeinrichtung zur Verwendung in einer derartigen Aufwickelvorrichtung. Zum Halten einer Spulhülse weist die Aufwickelvorrichtung einen Spulenhalter auf, welcher die Hülse zwischen zwei drehbar gelagerten Spanntellern hält. Zum Anlegen und Fangen eines Fadens bei Aufspulbeginn weist einer der Spannteller eine Fangeinrichtung auf. Zur Vermeidung von Unwuchten an dem Spannteller ist eine die Masse der Fangeinrichtung kompensierende Ausgleichsmasse vorgesehen, welche in einer zu der Fangeinrichtung versetzten Umfangsposition ausgebildet ist. DOLLAR A Insbesondere für Fangeinrichtungen mit fliehkraftgesteuerten Klemmkörpern ist der Spannteller erfindungsgemäß mit einem zusätzlichen Ausgleichskörper versehen, wobei der Klemmkörper und der Ausgleichskörper an einer gemeinsamen Stirnseite in versetzter Umfangsposition gehalten sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1 sowie ein Spannteller mit einer Fangeinrichtung zur Verwendung in einer Aufwickelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
- Eine gattungsgemäße Aufwickelvorrichtung sowie ein gattungsgemäßer Spannteller sind aus der
EP 1 129 975 A2 (TEX 2809) bekannt. - Bei der bekannten Aufwickelvorrichtung wird zur Aufnahme einer gewickelte Fadenspule eine Spulhülse zwischen zwei Spanntellern gehalten. Die Spannteller sind drehbar mit jeweils einem Schwenkarm eines Spulenhalters verbunden. Der Spulenhalter ist mit den gegenüber liegenden Enden des Schwenkarmes einer Schwenkachse gehalten, wobei die Schwenkarme starr miteinander verbunden sind. Zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Fadenspule wirkt der Spulenhalter mit einer angetriebenen Treibwalze derart zusammen, dass die Hülse bzw. die Spule mit Umfangskontakt zur Treibwalze durch den Spulenhalter gehalten ist. Um zu Prozessbeginn oder nach einem Spulenwechsel eine Aufspulung des Fadens durchführen zu können, wird der mittels einer Absaugung kontinuierlich abgeführte Faden durch einen Fadenführer zu einem der Spannteller geführt, an welchem eine Fangeinrichtung ausgebildet ist. Mittels der Fangeinrichtung an dem Spannteller lässt sich der Faden fangen und Klemmen, so dass eine Mitnahme durch den Spannteller und somit durch die Spulhülse gegeben ist.
- Bei der bekannten Aufwickelvorrichtung und der bekannten Spannteller ist die Fangeinrichtung durch eine Fangnase und einen beweglichen Klemmkörper gebildet, welcher durch eine Fliehkraft zwischen einer Ruhestellung und einer Klemmstellung führbar ist. Derartige Spannteller besitzen insbesondere den Vorteil, dass der Faden an dem Spannteller nur während des Aufspulvorgangs fixiert bleibt. Sobald der Aufspulvorgang beendet ist und die Spulvorgänge durch Abbremsen der Spule gestoppt wird, löst sich die Klemmung des Fadens, so dass bei Freigabe der Hülse mit der fertig gewickelten Spule keine Fadenreste an dem Spannteller haften bleiben. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass zur Erzeugung hoher Klemmkräfte an dem Faden die Klemmkörper ein Mindestgewicht aufweisen müssen, um eine aus der Fliehkraft heraus erzeugte hohe Klemmkraft zu erhalten. Derartige Ausbildungen der Fangeinrichtungen führen jedoch zu einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung an dem Spannteller, die sich in der Aufwickeleinrichtung insbesondere durch eine unruhige Rotationsbewegung des Spanntellers bemerkbar macht, die sich unmittelbar durch Schwingungen auf die Hülse überträgt und dementsprechend die Aufwicklung des Fadens negativ beeinflussen kann.
- Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Aufwickelvorrichtung der gattungsgemäßen Art sowie ein Spannteller zur Verwendung in einer derartigen Aufwickelvorrichtung derart weiterzubilden, dass die an dem Spannteller gehaltene Hülse selbst bei hohen Geschwindigkeiten mit hoher Laufruhe gehalten und angetrieben werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Aufwickelvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch einen Spannteller zur Verwendung in einer Aufwickelvorrichtung gemäß den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
- Die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass unabhängig von der jeweiligen Ausbildung der Fangeinrichtung der Spannteller im wesentlichen keine Unwuchten aufweist. Hierzu ist an dem Spannteller eine Ausgleichmasse versetzt zu der Umfangsposition der Fangeinrichtung ausgebildet, so dass die Masse der Fangeinrichtung kompensiert ist. Die Fangeinrichtung lässt sich dabei sowohl durch Aussparungen oder Anformungen an dem Spannteller oder durch zusätzliche Bauteile an dem Spannteller ausbilden. Ein besonderer Vorteil liegt dabei darin, dass die oftmals komplexe Fangvorrichtung nur einmal am Umfang des Spanntellers ausgebildet werden muß. Die Ausbildung der Ausgleichsmasse ist allein auf eine Massenkompensation zur Vermeidung von Unwuchten ausgelegt, so dass diese durch Materialaussparungen oder Materialanhäufungen an dem Spannteller ausgebildet sein könnte.
- Hierbei lässt sich eine Unwucht an dem Spannteller insbesondere dadurch vermeiden, dass die Position der Fangeinrichtung und die Position der Ausgleichsmasse um ca. 180° versetzt zueinander an dem Spannteller ausgebildet sind.
- Für den Fall, dass die Fangeinrichtung zusätzliche Bauteile wie beispielsweise einen beweglichen Klemmkörper, welcher durch eine Fliehkraft in eine Klemmposition zur Bildung eines Klemmspaltes führbar ist, aufweist, wird die Aus- gleichsmasse vorzugsweise durch einen zusätzlichen Ausgleichskörper gebildet, der ein Gewicht aufweist, das im wesentlichen identisch zu dem Gewicht der Fangeinrichtung ist.
- Bei einer derartigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung lässt sich vorteilhaft der erfindungsgemäße Spannteller verwenden. Bei dem erfindungsgemäßen Spannteller ist der Klemmkörper der Fangeinrichtung und der Ausgleichskörper an der gleichen Stirnseite des Tellerkörpers angebracht. Damit wird vorteilhaft eine Rotationssymmetrie mit Massenkompensation erreicht, die die durch den Klemmkörper bedingte Unwucht vom Betrag und Phase her vollständig eliminiert. Der erfindungsgemäße Spannteller ist insbesondere zum Aufbau hoher Klemmkräfte zum Fixieren des Fadens und mitführen des Fadens bei angetriebener Spulhülse geeignet. Dabei bleibt die Funktion des durch Fliehkraft bewegten Klemmkörpers vollständig erhalten, so dass im Ruhezustand beim Spulenwechsel das lose Fadenende ohne Widerstand mit der Vollspule aus den Spanntellern geführt werden kann.
- Bei dem erfindungsgemäßen Spannteller lässt sich der Wuchtausgleich dadurch weiter verbessern, dass die Position der Fangeinrichtung und die Position des Ausgleichskörpers um ca. 180° versetzt zueinander an der Stirnseite ausgebildet sind. Insbesondere ist der Ausgleichskörper derart ausgelegt, dass bei Erreichen einer Betriebsdrehzahl, bei welcher der Klemmkörper in seiner Klemmposition liegt, die höchste Laufruhe der Spannteller erreicht wird.
- Hierbei sollte nach Möglichkeit der Ausgleichskörper ein Gewicht aufweisen, das im wesentlichen identisch zu dem Gewicht des Klemmkörpers ist.
- Die vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Spanntellers gemäß den Ansprüchen 12 und 13 erlauben einen konstruktiv einfachen Aufbau, wobei ein Faden direkt nach dem Fangen durch die Fangnasen sofort klemmbar ist. Ein derartiger Spannteller sowie eine derart weitergebildete Aufwickelvorrichtung zeichnet sich somit durch eine hohe Fangsicherheit des Fadens aus.
- Da der Tellerkörper des Spanntellers üblicherweise aus einem Kunststoff gefertigt ist, wird zudem der Klemmkörper vorteilhaft als Kunststoffhebel ausgebildet, um gleiche Reibverhältnisse im Klemmspalt zwischen der Anlagefläche und der Klemmfläche zu erhalten. Dabei lässt sich das Gewicht des Kunststoffs vorteilhaft durch eine Metallplatte erhöhen, so dass entsprechende Fliehkräfte an dem Kunststoffhebel wirksam werden können.
- Zur Kompensation ist der Ausgleichskörper bevorzugt durch eine zweite Metallplatte gebildet, welche im wesentlichen identisch zu der ersten Metallplatte an dem Kunststoffhebel ausgebildet ist.
- Um sicherzustellen, dass beim Spulenwechsel nach abgebremster Spule der Faden aus dem Spannteller möglichst ohne Widerstand freigegeben wird, wird die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Spanntellers bevorzugt ausgebildet, bei welchem eine auf den Klemmkörper einwirkende Feder vorgesehen ist, die eine zur Fliehkraft entgegen gerichtete Federkraft erzeugt, wobei die Federkraft kleiner ist als die Fliehkraft. So lässt sich das Fadenende bereits unmittelbar vor Stillstand der Spule aus dem Klemmgriff lösen.
- Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung sowie ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spanntellers wird im folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher beschrieben.
- Es stellen dar:
-
1 und2 schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung in verschiedenen Betriebssituationen -
3 bis5 verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Spanntellers -
6 schematisch ein Ausschnitt des in4 gezeigten Ansicht des Spanntellers im Betriebszustand - In den
1 und2 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung gezeigt, wie sie beispielsweise in einer Texturiermaschine eingesetzt ist. In1 ist das Ausführungsbeispiel zu Beginn eines Aufwickelvorgangs, wie er sich beispielsweise bei Prozessbeginn oder nach einem Spulwechsel darstellt. In2 ist das Ausführungsbeispiel beim Aufwickeln eines Fadens zu einer Spule dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit nicht ausdrücklich auf eine der Figuren Bezug genommen ist. - Die Aufwickelvorrichtung weist einen schwenkbaren Spulenhalter
4 auf, der an einer Schwenkachse7 gelagert ist. Die Schwenkachse7 ist an einem Maschinengestell befestigt. An dem freien Ende des durch zwei sich gegenüber liegenden Schwenkarme gebildeten Spulenhalter4 sind an den freien Enden der Schwenkarme zwei sich gegenüber liegende Spannteller5 und6 frei drehbar gelagert. Hierzu sind die Spannteller5 und6 an freien Enden eines drehbaren Lagerzapfens41 gehalten, die mit dem gegenüber liegenden Ende drehbar in den Schwenkarmen des Spulenhalters4 gelagert sind. Zwischen den Spanntellern5 und6 ist eine Spulhülse2 zur Aufnahme einer Spule3 gespannt. Hierzu weisen die Spannteller5 und6 jeweils einen konischen Zentrieransatz auf, der teilweise in das Hülsenende hineinragt. Dadurch ist die Hülse2 zwischen den Spanntellern5 und6 zentriert gehalten. Zum Lösen und Spannen der Spulhülse2 ist einer der Lagerzapfen41 mit Spannteller axial beweglich ausgebildet. - Dem Spulenhalter
4 ist am freien Ende der Schwenkarme eine Treibwalze10 zum Antrieb der Spulhülse2 bzw. der darauf gewickelten Spule3 zugeordnet. Hierzu liegt die Spulhülse2 bzw. die Spule3 mit Kontakt an dem Umfang der Treibwalze10 an. Die Treibwalze10 ist über eine Antriebswelle11 mit einem Walzenmo tor12 verbunden. Der Walzenmotor12 treibt die Treibwalze10 mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit an, so dass ein Faden bei konstanter Umfangsgeschwindigkeit der Spulhülse bzw. einer ständig anwachsenden Spule aufgewickelt werden kann. - Zur Führung des Fadens während des Aufwickelns ist der Treibwalze
10 ein Changierfadenführer13 vorgeordnet, welcher durch ein Antriebsmittel14 oszillierend innerhalb eines Spulbereichs angetrieben wird. Das Antriebsmittel14 kann beispielsweise durch einen Riemenantrieb oder durch eine Kehrgewindewelle ausgeführt sein. - Um zu Prozessbeginn oder nach einem Spulenwechsel einen laufenden Faden
1 zum Anwickeln an die Spulhülse2 anzulegen, ist an einem der Spannteller5 eine Fangeinrichtung8 sowie weitere mit der Fangeinrichtung8 zusammenwirkende Hilfseinrichtung vorgesehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Spannteller5 die Fangeinrichtung8 beispielhaft durch eine an der Umfangskante des Spanntellers5 ausgebildete Fangnase mit kombinierten Fang- und Klemmschlitz dargestellt. Derartige Fangeinrichtungen am Spannteller sind im Stand der Technik allgemein bekannt und beispielsweise in derEP 0 916 610 A2 offenbart, so dass an dieser Stelle zu der zitierten Druckschrift Bezug genommen werden kann. Hierzu ist die Fangeinrichtung8 in einer Umfangsposition an dem Spannteller5 eingebracht. An dem Spannteller5 ist zu der Fangeinrichtung8 eine um ca. 180° versetzt zu der Umfangsposition der Fangeinrichtung8 eine Ausgleichsmasse9 an einer der Stirnseiten des Spanntellers5 ausgebildet. Je nach Ausführung der Fangeinrichtung kann die Ausgleichsmasse durch eine Materialaussparung oder eine Materialanhäufung ausgebildet sein. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Ausgleichsmasse9 durch eine Aussparung auf der gegenüber liegenden Stirnseite des Spanntellers5 an der Umfangskante ausgebildet. Dabei ist der durch die Ausbildung der Fangeinrichtung8 an der Stirnseite des Spanntellers5 erforderli che Materialausschnitt im wesentlichen identisch zu der Massenaussparung der Ausgleichsmasse9 , so dass eine vollständige Massenkompensation – insbesondere im Betriebsdrehzahlbereich – stattfindet. Der Spannteller5 stellt somit ein ratationssymmetrisches Bauteil ohne jegliche Unwucht dar. Damit wird insbesondere zu Beginn eines Aufwickelvorgangs bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten der Spulhülse die zwischen dem Zentrieransätzen der Spannteller5 und6 gehaltene Spulhülse2 bei höchster Laufruhe geführt. Eine Schwingungsanregung aus der Einspannung der Spulhülse2 heraus lässt sich vorteilhaft vermeiden. - Um einen Faden bei Prozessbeginn oder nach einem Spulwechsel durch die Fangeinrichtung
8 in dem Spannteller5 aufnehmen zu können, ist in Fadenlaufrichtung hinter der Treibwalze eine Absaugeinrichtung18 ausgebildet. Die Absaugeinrichtung18 weist ein Messer19 sowie einen Absauganschluss20 auf. Das Messer19 dient zum Durchtrennen des Fadens beim Spulenwechsel, wobei der zulaufende Faden durch den Absauganschluss zu einem Garnbehälter geführt wird. Nach dem Spulenwechsel und zu Prozessbeginn wird der Faden1 kontinuierlich durch den Absauganschluss20 zu einem Garnbehälter geführt. - In Fadenlaufrichtung vor der Treibwalze
10 ist ein Fadenführer16 angeordnet, welcher über einen Antrieb17 und eine Steuereinrichtung15 zum Anlegen eines Fadens angetrieben und gesteuert wird. - Bei der in
1 dargestellten Betriebssituation wird ein Faden1 zum Anlegen des Fadens durch den Fadenführer16 in Richtung des Spanntellers5 geführt, so dass der Faden die Umfangskante des Spanntellers5 kontaktiert und bei Drehung des Spanntellers5 mit der Fangeinrichtung8 gefangen und geklemmt werden kann. Dabei wird da zwischen dem Spannteller5 und dem Absauganschluss20 geführte Fadenstück durch eine dem Spannteller5 zugeordnete Schneideinrichtung21 durchtrennt. Das dem Spannteller5 zulaufende Fadenstück lässt sich nun durch den Fadenführer16 in den Spulbereich führen und von dem Changierfadenführer13 übernehmen, so dass der Aufspulvorgang zur Bildung einer Spule beginnen kann. Dieser Zustand ist in2 dargestellt. - Aufgrund des Massenausgleichs an dem Spannteller
5 bleibt die Spulhülse2 während des gesamten Aufspulvorgangs im wesentlichen schwingungsfrei zentriert zwischen den beiden Spanntellern5 und6 . Eine Schwingungsanregung aus der Einspannung der Spulhülse2 konnte damit erheblich reduziert werden, so dass der Faden über den gesamten Spulreise unter gleichen Bedingungen gewickelt werden kann und zu einer gleichmäßigen Spulenaufbau der Spule führt. - Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spanntellers zur Verwendung in einer derartigen Aufwickelvorrichtung ist anhand der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Hierbei ist das Ausführungsbeispiel des Spanntellers in den
3 bis5 in verschiedenen Ansichten gezeigt. Die3 zeigt eine Seitenansicht der Stirnseite, die zur Aufnahme einer Spulhülse dient. In4 ist das Ausführungsbeispiel in einem Querschnitt und in5 in einer Seitenansicht der gegenüber liegenden Stirnseite dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist. - Das Ausführungsbeispiel des Spanntellers
5 mit einer Fangeinrichtung8 weist einen Tellerkörper23 auf, der vorzugsweise aus einem Kunststoff besteht. Der Tellerkörper23 ist scheibenförmig mit einer mittleren Zentrieraufnahmebohrung35 mit angeformtem Spannkragen42 ausgebildet. An der Stirnseite24.1 weist der Tellerkörper23 eine umlaufende Stufe50 auf, an welcher ein umlaufender Zentrieransatz22 gehalten ist. Der Zentriereinsatz22 ist vorzugsweise aus einem Metall gebildet und fest mit dem Tellerkörper23 verbunden. Der Zentriereinsatz22 bildet dabei die Aufnahmefläche für eine Spulhülse. Am äußeren Rand des Tellerkörpers23 ist auf der Stirnseite24.1 eine über einen bestimmten Winkelbereich umlaufende Umfangskante25 ausgebildet. Die Umfangskante25 weist in einem Winkelbereich α von ca. 30° eine Aussparung26 auf. Durch die Aussparung26 ist an dem Tellerkörper23 eine Fangnase27 gebildet. Der Fangnase27 ist im Drehsinn des Spanntellers, der in den3 und5 durch einen Pfeil parallel zur Umfangsfläche gekennzeichnet ist, eine Fangöffnung43 in der Umfangskante25 vorgeordnet, die sich in Umfangsrichtung bis hinter die Fangnase27 erstreckt. Die durch die Aussparung26 gebildete Fangöffnung43 erstreckt sich im Drehsinn über den gesamten Bereich der Fangnase27 bis zum Beginn der Umfangskante25 , so dass die Fangnase27 zur Umfangsfläche des Tellerkörpers23 hinterschnitten ist. Im Bereich der Fangöffnung43 und der Fangnase27 weist der Tellerkörper23 einen Durchbruch44 auf, durch welchen ein Klemmansatz38 eines auf der gegenüberliegenden Stirnseite24.2 angeordneten Klemmkörpers28 ragt. - Der Klemmkörper
28 ist als ein bogenförmiger Kunststoffhebel29 ausgebildet, der sich über einen Winkelbereich von ca. 90° erstreckt. Der Kunststoffhebel29 ist mit einem Lagerende an einer Schwenkachse31 gehalten. Die Fixierung des Kunststoffhebels29 an der Schwenkachse31 erfolgt über eine Fixierscheibe32.1 . Hierzu ist die Schwenkachse31 unmittelbar an der Stirnseite24.2 fest mit dem Tellerkörper23 verbunden. Die Schwenkachse31 ist vorzugsweise unmittelbar an dem Tellerkörper23 angeformt. Auf der zur Stirnseite24.2 hin gewandten Innenseite des Kunststoffhebels29 ist eine erste Metallplatte33.1 fest mit dem Kunststoffhebel29 verbunden. Die Metallplatte33.1 ist ebenfalls bogenförmig ausgebildet und über ein an dem Kunststoffhebel29 angeformten Haltestift34 und einer Fixierscheibe32.2 befestigt. Der Kunststoffhebel29 ist hierzu in einen umlaufenden Einschnitt45 des Tellerkörpers23 eingebettet. Zum äußeren Rand hin wird der Einschnitt45 durch einen äußeren Kragen46 und nach innen hin durch einen inneren Kragen47 begrenzt. Dabei bildet der innere Kragen47 einen konzentrisch zu der Zentrieraufnahmebohrung35 angeordneten Zentriereinschnitt36 , welcher gemeinsam mit der Zentrieraufnahmebohrung35 die Aufnahme eines Lagerzapfens ermöglicht. - Wie aus
5 hervorgeht, ist zwischen dem Kunststoffhebel29 und dem äußeren Kragen46 eine Feder39 gespannt. Dadurch wird der Kunststoffhebel29 in eine untere Position gehalten, so dass zwischen dem Klemmansatz38 und der Fangnase27 ein größerer Abstand gebildet ist. Diese Situation geht insbesondere aus4 hervor. - In dem Einschnitt
45 auf der Stirnseite24.2 ist ein Ausgleichskörper30 in Form einer zweiten Metallplatte33.2 mit dem Tellerkörper23 verbunden. Die Metallplatte33.2 liegt dabei um einen Winkel 180° versetzt zu der ersten Metallplatte33.1 , wobei die Metallplatten33.1 und33.2 im wesentlichen auf dem gleichen Radius der Stirnseite24.2 angeordnet sind. Die Metallplatte33.2 ist über einen an dem Tellerkörper23 angeformten Haltenoppen49 und einer Fixierscheibe32.3 befestigt. Die Metallplatten33.1 und33.2 sind maßlich und im Material identisch aufgebaut, so dass die Gewichte der beiden Metallplatten33.1 und33.2 gleich groß sind. - Um die Funktion zum Fangen und Klemmen eines Fadens an dem Spannteller zu erläutern, wird nachfolgend auf die
4 und5 Bezug genommen.5 zeigt hierbei einen Ausschnitt des Ausführungsbeispiels aus4 im Bereich des Klemmansatzes. - Wie aus den
4 und5 hervorgeht, weist die Fangnase27 eine innere Anlagefläche37 auf. Der Klemmansatz38 des Kunststoffhebels29 bildet demgegenüber eine im wesentlichen kongruente Klemmfläche48 . Im Betriebszustand wird der Kunststoffhebel29 aufgrund der wirkenden Fliehkraft um die Schwenkachse31 gegen die Federkraft der Feder39 nach außen gedrückt. Dabei trifft der Klemm ansatz38 auf die Fangase27 , wobei zwischen der Anlagefläche37 und der Klemmfläche48 sich ein Klemmspalt40 ausbildet. Der Klemmspalt40 mündet in die Fangöffnung43 , so dass ein in die Fangöffnung43 einlaufender und hinter die Fangnase27 geführter Faden selbsttätig in den Klemmspalt40 gelangt. Unter Wirkung der Fliehkraft wird der Faden zwischen den Klemmansatz38 und der Fangnase27 geklemmt und fixiert. Die Vorgehensweise zur Führung des Fadens könnte dabei analog zu dem nach1 beschriebenen Ausführungsbeispiel der Aufwickelvorrichtung erfolgen. Der Faden bleibt während es gesamten Aufwickelvorgangs aufgrund der an dem Spannteller wirkenden Fliehkraft geklemmt. Erst nach Abbremsen der Spule bzw. des Spanntellers wird der Kunststoffhebel29 durch die Feder39 aus der äußeren Klemmposition in die innere Ruheposition zurückgedrückt. Hierbei löst sich der Klemmansatz38 von der Fangnase27 , so dass ein geklemmter Faden freigegeben wird. - Das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spanntellers stellt nur eine Möglichkeit der Ausbildung eines Spanntellers mit fliehkraftgesteuerten Klemmkörper auf. Grundsätzlich können auch die aus der
EP 1 129 975 A2 bekannten Varianten eines Klemmkörpers genutzt werden, um eine Klemmung des Fadens zu erzielen. Wesentlich hierbei ist jedoch, dass das Gewicht des Klemmkörpers durch das Gewicht eines Ausgleichsköpers derart kompensiert wird, dass keine Unwuchten an dem Spannteller ein Betriebsdrehzahlbereich entstehen. Damit lassen sich auch relativ schwere Klemmkörper mit hoher Fliehkraftwirkung realisieren. Durch entsprechende Anbringung von einem Ausgleichskörper können unzulässige Schwingungsanregungen vom Spannteller auf die Spulhülse vermieden werden. Es besteht hierbei auch die Möglichkeit, den Ausgleichskörper und die Ausgleichsmasse durch mehrere Teilkörper oder Teilmassen an den Spannteller auszubilden. Wesentlich für den erfindungsgemäßen Spannteller ist es, dass die Fangeinrichtung nur einmal an dem Spannteller ausgebildet werden muß. Die Ro tationssymmetrie zum Wuchtausgleich kann durch einfache und kostengünstige Ausgleichkörper geschaffen werden. -
- 1
- Faden
- 2
- Spulhülse
- 3
- Spule
- 4
- Spulenhalter
- 5
- Spannteller
- 6
- Spannteller
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Fangeinrichtung
- 9
- Ausgleichsmasse
- 10
- Andrückwalze
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Walzenmotor
- 13
- Changierfadenführer
- 14
- Antriebsmittel
- 15
- Steuereinrichtung
- 16
- Fadenführer
- 17
- Antrieb
- 18
- Absaugeinrichtung
- 19
- Messer
- 20
- Absauganschluss
- 21
- Schneideinrichtung
- 22
- Zentrieransatz
- 23
- Tellerkörper
- 24.1, 24.2
- Stirnseite
- 25
- Umfangskante
- 26
- Aussparung
- 27
- Fangnase
- 28
- Klemmkörper
- 29
- Kunststoffhebel
- 30
- Ausgleichskörper
- 31
- Schwenkachse
- 32
- Fixierscheibe
- 33.1, 33.2
- Metallplatte
- 34
- Haltestift
- 35
- Zentrieraufnahmebohrung
- 36
- Zentriereinschnitt
- 37
- Anlagefläche
- 38
- Klemmansatz
- 39
- Feder
- 40
- Klemmspalt
- 41
- Lagerzapfen
- 42
- Spannkragen
- 43
- Fangöffnung
- 44
- Durchbruch
- 45
- Einschnitt
- 46
- äußerer Kragen
- 47
- innerer Kragen
- 48
- Klemmfläche
- 49
- Haltenoppen
- 50
- Stufe
Claims (17)
- Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens mit einer angetriebenen Spulhülse (
2 ), auf welcher der Faden innerhalb eines Spulbereiches zu einer Kreuzspule (3 ) gewickelt wird, und mit einem Spulenhalter (4 ), welcher die Spulhülse (2 ) zwischen zwei drehbar gelagerten Spannteller (5 ,6 ) mit jeweils einen in die Spulhülse (2 ) eingreifenden Zentrieransatz (22 ) hält, wobei einer der Spannteller (5 ) eine Fangeinrichtung (8 ) zum Fangen und Klemmen des Fadens zu Beginn einer Aufspulung trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannteller (5 ) eine die Masse der Fangeinrichtung (8 ) kompensierende Ausgleichsmasse (9 ) aufweist, welche in einer zu der Fangeinrichtung (8 ) versetzten Umfangsposition ausgebildet ist. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Fangeinrichtung (
8 ) und die Position der Ausgleichsmasse (9 ) um ca. 180° versetzt zueinander an dem Spannteller (5 ) ausgebildet sind. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangeinrichtung (
8 ) durch eine am Umfang des Spanntellers (5 ) ausgebildete Fangnase (27 ) und einem beweglich Klemmkörper (28 ) gebildet ist, welcher Klemmkörper (28 ) durch eine Fliehkraft in eine Klemmposition zur Bildung eines Klemmspaltes (40 ) führbar ist. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmasse (
9 ) durch einen zusätzlichen Ausgleichskörper (30 ) mit einem Gewicht gebildet ist, das im wesentlich identisch zu dem Gewicht der Fangeinrichtung (8 ) ist. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmkörper (
28 ) als ein bogenförmiger Kunststoffhebel (29 ) ausgebildet ist, welcher mit einem Ende drehbar mit dem Spannteller (5 ) verbunden ist und welcher am gegenüberliegenden Ende eine Klemmfläche (48 ) aufweist, und dass an dem Kunststoffhebel (29 ) eine Metallplatte (33.1 ) befestigt ist. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskörper (
30 ) durch eine zweite Metallplatte (33.2 ) gebildet ist, welche im wesentlichen identisch zu der ersten Metallplatte (33.1 ) ausgebildet ist. - Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf den Klemmkörper (
28 ) einwirkende Feder (39 ) vorgesehen ist, die eine zur Fliehkraft entgegen gerichtet Federkraft erzeugt, wobei die Federkraft kleiner ist als die Fliehkraft. - Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangnase (
27 ) durch eine Aussparung (26 ) in der Stirnkante (25 ) des Spanntellers (5 ) gebildet ist, wobei eine Anlagefläche (37 ) für den Klemmkörper (28 ) in der Klemmposition auf der nach innen gewandten Umfangseite der Fangnase (27 ) ausgebildet ist. - Spannteller (
5 ) mit einer Fangeinrichtung (8 ) zur Verwendung in einer Aufwickelvorrichtung zum einseitigen Halten einer Spulhülse an einem Spulenhalter, wobei an einer Stirnseite (24.1 ) eines scheibenför migen Tellerkörpers (23 ) ein Zentrieransatz (22 ) zur Aufnahme von einem Spulhülsenende angeordnet ist, und wobei die Fangeinrichtung (8 ) mit einem beweglichen Klemmkörper (28 ) in einem Bereich außerhalb des Zentrieransatzes (22 ) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Ausgleichskörper (30 ) an der Stirnseite (24.2 ) des Tellerkörpers (23 ) angebracht ist, an welcher der Klemmkörper (28 ) gehalten ist und dass der Ausgleichskörper (30 ) in einer zu der Fangeinrichtung (8 ) versetzten Umfangsposition angeordnet ist. - Spannteller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Klemmkörpers (
28 ) und die Position des Ausgleichskörpers (30 ) um ca. 180° versetzt zueinander an der zum Zentrieransatz (22 ) gegenüberliegenden Stirnseite (24.2 ) ausgebildet sind. - Spannteller nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskörper (
30 ) ein Gewicht aufweist, das im wesentlich identisch zu dem Gewicht des Klemmkörpers (28 ) ist. - Spannteller nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmkörper (
28 ) mit einer am Umfang der gegenüberliegenden Stirnseite (24.1 ) ausgebildete Fangnase (27 ) zusammenwirkt, wobei der Klemmkörper (28 ) mit einem freien Klemmansatz (38 ) den Tellerkörper (23 ) bis zur Fangnase (27 ) hin durchdringt und durch eine Fliehkraft in eine Klemmposition zur Bildung eines Klemmspaltes (40 ) führbar ist. - Spannteller nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmansatz (
38 ) des Klemmkörpers (28 ) in der Klemmposition an einer Anlagefläche (37 ) der Fangnase (27 ) anliegt und dass der Klemmspalt (40 ) sich zwischen der Anlagefläche (37 ) und dem Klemmansatz (38 ) ausbildet. - Spannteller nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmkörper (
28 ) als ein bogenförmiger Kunststoffhebel (29 ) ausgebildet ist, welcher mit einem Lagerende drehbar mit dem Tellerkörper (23 ) verbunden ist und welcher am gegenüberliegenden Klemmende einen kongruent zur Anlagefläche geformten Klemmansatz (38 ) aufweist, und dass an dem Kunststoffhebel (29 ) eine Metallplatte (33.1 ) befestigt ist. - Spannteller nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskörper (
30 ) durch eine zweite Metallplatte (33.2 ) gebildet ist, welche im wesentlichen identisch zu der ersten Metallplatte (33.1 ) ausgebildet ist. - Spannteller nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf den Klemmkörper (
28 ) einwirkende Feder (39 ) vorgesehen ist, die eine zur Fliehkraft entgegen gerichtet Federkraft erzeugt, wobei die Federkraft kleiner ist als die Fliehkraft. - Spannteller nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangnase (
27 ) durch eine Aussparung (26 ) in der Umfangskante (25 ) der Stirnseite (24.1 ) gebildet ist, wobei die Anlagefläche (37 ) auf der nach innen gewandten Umfangseite der Fangnase (27 ) ausgebildet ist.
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