DE10046603A1 - ERF-Schwingungsdämpfung - Google Patents
ERF-SchwingungsdämpfungInfo
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Abstract
Es ist eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Spule beschrieben, bei welcher am Umfang der Spule eine Andrückwalze anliegt. Die Andrückwalze ist an einem beweglichen Träger gelagert, an welchem ein Dämpfungsmittel zur Schwingungsdämpfung angreift. Erfindungsgemäß weist das Dämpfungsmittel zur Kraftübertragung eine rheologisch veränderbare Flüssigkeit und einen Felderzeuger auf, der ein elektrisches oder magnetisches Feld zur Beeinflussung der Viskosität der Flüssigkeit erzeugt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln zumindest eines
Fadens zu zumindest einer Spule gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Aufwickeln eines kontinuierlich anlaufenden Fadens zu einer Spule, bei
welcher am Umfang der Spule eine Andrückwalze mit einer Anlagekraft anliegt,
wird das Anwachsen des Spulendurchmessers durch eine Ausweichbewegung der
Spule oder durch eine Ausweichbewegung der Andrückwalze ermöglicht. Aus der
EP 0 460 546 ist eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln von frisch gesponnenen
Fäden bekannt, bei der die Ausweichbewegung der die Spule aufnehmenden
Spulspindel während der Spulreise in Abhängigkeit von der Bewegung der An
drückwalze geregelt wird. Hierzu ist die Andrückwalze an einem beweglichen
Träger gelagert, so daß sie während der Spulreise eine Bewegung in radialer
Richtung zur Spule ausführen kann. Die Bewegung des Trägers wird sensiert und
einer Steuereinrichtung zugeführt, die in Abhängigkeit von dem Hub der An
drückwalze die Drehung eines Spindelträgers - in diesem Fall eines Zapfens -
bewirkt. Der bewegliche Träger ist durch einen Gummiblock an dem Maschinen
gestell gelagert.
Bei einer derartigen Aufspulmaschine treten insbesondere im unteren Drehzahlbe
reich beim Aufwickeln Schwingungen auf, die das Aufwickeln der Spule emp
findlich stören. Dabei führt die radiale Beweglichkeit der Andrückwalze zu der
Gefahr einer verstärkten Schwingungsanregung, die durch den als Dämpfungs
mittel wirkenden Gummiblock unzureichend gedämpft wird, zumal sich die Ei
gendämpfung zwischen der Spule und der Andrückwalze aufgrund des Spulen
aufbaus während der Spulreise ändert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Aufspulmaschine der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, daß während des Aufwickelns des Fadens zu einer Spule an
dem beweglichen Träger eine an die Eigendämpfung angepaßte Dämpfung wirkt.
Die Aufgabe wird durch eine Aufspulmaschine mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprü
chen definiert.
Es hat sich gezeigt, daß er Aufbau der Schwingungen an beispielsweise einem
ortsfesten Spindelträger maßgeblich durch die Beweglichkeit bzw. die Steifigkeit
der Andrückwalze zu beeinflussen ist. Die Erfindung nutzt diese Erkenntnis der
art, daß die Beweglichkeit bzw. die Steifigkeit der Andrückwalze gezielt zum
Entgegenwirken der Schwingungen beeinflußt werden. Hierzu wird ein Dämp
fungsmittel mit einer rheologisch veränderbaren Flüssigkeit zur Kraftübertragung
eingesetzt. Durch einen Felderzeuger wird ein elektrisches oder magnetisches
Feld zur Beeinflussung der Viskosität der Flüssigkeit erzeugt. Damit werden vor
teilhaft die Fließeigenschaften der Flüssigkeit in dem Dämpfungsmittel verändert,
so daß eine variabel einstellbare Schwingungsdämpfung möglich ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Dämpfung unabhängig
von der Bewegungsrichtung der Andrückwalze an dem Träger wirkt. Eine rheolo
gisch veränderbare Flüssigkeit basiert auf dem Prinzip, daß Partikel in einer nicht
leitenden Basisflüssigkeit durch Einfluß eines elektrischen oder magnetischen
Feldes polarisieren und somit zur Veränderung des rheologischen Verhaltens der
Flüssigkeit führt.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2
wird das Dämpfungsmittel durch einen Hydrodämpfer gebildet, so daß eine passi
ve Schwingungsdämpfung mit veränderbarer Dämpfungskraft möglich ist. Hierbei
wird beispielsweise zu Beginn des Aufwickelns die Flüssigkeit in ihrer Viskosität
derart eingestellt, daß eine relativ niedrige Dämpfungskraft an dem Träger wirkt.
Zum Ende der Spulreise wird bevorzugt die Flüssigkeit derart verändert, daß eine
relativ hohe Dämpfungskraft an dem Träger wirkt, was insbesondere die Steifig
keit der Andrückwalze erhöht.
Der Hydrodämpfer läßt sich dabei vorteilhaft durch einen Zylinder, in welchem
die Flüssigkeit enthalten ist, und einen im Zylinder geführten Kolben ausbilden,
wobei der Kolben mit dem beweglichen Träger verbunden ist. Der Felderzeuger
wirkt unmittelbar am Zylinder, insbesondere in den von der Flüssigkeit durch
strömten Spalten, so daß das anliegende elektrische oder magnetische Feld un
mittelbar den Durchflußwiderstand beeinflußt.
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird das Dämp
fungsmittel durch einen Zylinderantrieb gebildet, wobei der Zylinderantrieb über
eine Durchflußsteuerung mit einer die Flüssigkeit fördernden Druckquelle ver
bunden ist. Die Durchflußsteuerung wirkt mit dem Felderzeuger derart zusam
men, daß die Wirkrichtung des Zylinderantriebs veränderbar ist. Damit wird eine
aktive Dämpfung des Trägers und damit der Andrückwalze erreicht. Durch das
Zusammenwirken der Durchflußsteuerung mit dem Felderzeuger können sehr
schnelle Schaltzeiten realisiert werden, da keine bewegten Bauteile in der Durch
flußsteuerung enthalten sind. Somit lassen sich unmittelbar gezielte Gegenkräfte
an der Andrückwalze erzeugen, die den Schwingungen in Kraft und Richtung
entgegenwirken.
Um eine gleichmäßige in jedem Betriebspunkt optimal gedämpfte Andrückwalze
zu erhalten, ist gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung eine Steuerein
richtung zur Ansteuerung des Dämpfungsmittels vorgesehen. Hierbei ist die Steu
ereinrichtung einerseits mit einem Schwingungssensor und andererseits mit dem
Felderzeuger verbunden. Durch den Schwingungssensor wird die momentan an
dem Träger bzw. an der Andrückwalze auftretende Bewegung registriert und der
Steuereinrichtung signalisiert. Die Steuereinrichtung gibt sodann entsprechende
Steuersignale dem Felderzeuger zur passiven oder zur aktiven Dämpfung der regi
strierten Bewegung auf.
Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Schwingungssensor als Wegaufnehmer
ausgebildet. Diese Ausbildung besitzt den Vorteil, daß das Signal des Wegauf
nehmers sowohl zur Dämpfung als auch zur Steuerung beispielsweise eines Spul
revolvers genutzt werden kann, um die Ausweichbewegung des Spindelträgers zu
steuern.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Schwingungs
sensor als ein Kraftaufnehmer ausgebildet. Damit läßt sich die zwischen der An
drückwalze und der Spule wirkende Anlagekraft erfassen und der Steuereinrich
tung aufgeben.
Diese Ausbildung ist insbesondere zur Regelung einer vorgegebenen Anlagekraft
geeignet. Dabei wird innerhalb der Steuereinrichtung ein Ist-/Sollvergleich vorge
nommen und entsprechend des Ist-/Sollvergleichs ein Differenzsignal erzeugt, das
dem Felderzeuger aufgegeben wird, um beispielsweise den Zylinderantrieb derart
zu aktivieren, daß die Andrückwalze zur Einstellung der vorgegebenen Anpreß
kraft be- oder entlastet wird.
Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine zeichnet sich somit dadurch aus, daß sie
im gesamten Drehzahlbereich schwingungsarm betrieben werden kann und hier
bei Spulen mit gleichmäßigem Spulenaufbau erzeugt. Es kann dabei jede Form
von Schwingungen an den für die Bildung der Spule relevanten Komponenten
unterdrückt werden. Die erzeugte Dämpfung ist hierbei richtungsunabhängig.
Beim Einsatz eines Hydrodämpfers läßt sich die rheologische Eigenschaft der
Flüssigkeit vorteilhaft auch impulsartig nach einer bestimmten Zeitfolge verän
dern, so daß abwechselnd eine weiche Dämpfung und eine starre Dämpfung auf
treten.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine sind anhand einiger
Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die folgenden Zeichnungen näher erläu
tert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä
ßen Aufspulmaschine mit passiver Dämpfung;
Fig. 2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Aufspulmaschine mit aktiver Dämpfung.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulma
schine zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Spule schematisch in einer Ansicht
dargestellt. Ein Faden 21 wird von der Aufspulmaschine zu einer Spule 2 gewic
kelt. Die Spule 2 wird auf einer Hülse 3 aufgenommen, die auf einer Spulspindel
4 aufgespannt ist. Die Spulspindel 4 ist auskragend an einem Spindelträger (hier
nicht dargestellt) drehbar gelagert. Die Spulspindel 4 ist angetrieben. Am Umfang
der Spule 2 liegt eine Andrückwalze 5 an. Die Andrückwalze 5 ist am freien Ende
eines schwenkbaren Trägers 6 drehbar gelagert. Hierzu ist der Träger 6 gabelför
mig ausgebildet, so daß die Andrückwalze 5 an beiden Enden mit ihrer Achse 7 in
dem Träger 6 gehalten ist. Der Träger 6 ist am gegenüberliegenden Ende mit ei
nem Schwenklager 12 an dem Maschinengestell 1 schwenkbar angebracht. Auf
dem Träger 6 stützt sich ein Changierträger 9 ab, der die Changiereinrichtung 8
trägt. Die Changiereinrichtung 8 ist im Fadenlauf vor der Andrückwalze 5 ange
ordnet. Die Changiereinrichtung 8 besitzt einen oder mehrere Changierfadenfüh
rer 10, die den Faden 21 hin- und herführen, so daß der Faden 21 als Kreuzwick
lung auf der Spule 2 abgelegt wird. Der Changiereinrichtung 8 ist ein Kopffaden
führer 11 im Fadenlauf vorgeordnet, der den Beginn des Changierdreiecks bildet.
An dem Träger 6 greift ein Dämpfungsmittel 24 an. Das Dämpfungsmittel 24
weist einen Hydrodämpfer 13 auf, der über eine Kolbenstange mit dem Träger 6
verbunden ist. Der Hydrodämpfer 13 enthält eine elektrorheologische Flüssigkeit,
die mittels eines am Hydrodämpfer 13 angebrachten Felderzeuger 23 in ihrer Vis
kosität veränderbar ist. Der Felderzeuger 23 ist mit einer steuerbaren Spannungs
versorgung 16 verbunden. Zur Ansteuerung des Dämpfungsmittels 24 ist eine
Steuereinrichtung 15 mit der Spannungsversorgung 16 gekoppelt. Die Steuerein
richtung 15 ist über eine Signalleitung 22 mit einem Schwingungssensor 14 ver
bunden. Der Schwingungssensor 14 ist an dem Träger 6 angebracht.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Aufspulmaschine wird der Faden 21 mit im wesentli
chen konstanter Geschwindigkeit zugeliefert. Der Faden 21 wird zunächst durch
den Kopffadenführer 11 geführt, der die Spitze des Changierdreiecks bildet. So
dann gelangt der Faden zu der Changiereinrichtung 8, wobei der Faden 21 durch
den Changierfadenführer 10 in den Grenzen eines Changierhubes hin- und herge
führt wird. Hierzu könnte der Changierfadenführer 10 durch einen in einer Kehr
gewindewellennut geführten Fadenführer angetrieben werden oder durch mehrere
Flügel zweier gegensinnig angetriebener Rotoren gebildet werden. Hinter der
Changiereinrichtung 8 wird der Faden 21 an der Andrückwalze 5 mit mehr als 90°
umgelenkt und sodann auf der Spule 2 aufgewickelt. Die Spule 2 wird auf der
Spulhülse 3 gebildet. Die Spulhülse 3 ist auf der angetriebenen Spulspindel 4 auf
gespannt. Die Spulspindel 4 kann hierbei direkt durch einen Spindelantrieb oder
indirekt durch Friktion über eine angetriebene Andrückwalze 5 angetrieben wer
den.
Um während des Aufwickelns den Achsabstand zwischen der Spulspindel 4 und
der Andrückwalze 5 entsprechend dem anwachsenden Spulendurchmesser zu ver
größern, bestehen hierbei grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Bei einer ersten Va
riante wird ein Spindelträger, der die Spulspindel 4 trägt, derart angetrieben, daß
die Spulspindel 4 eine Ausweichbewegung ausführt. Ein derartiges Konzept ist
beispielsweise aus der EP 0 460 546 bekannt. Hierbei wird der Spindelträger in
Abhängigkeit von der Bewegung der Andrückwalze 5 angetrieben.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Spulspindel 4 ortsfest zu halten und
die Andrückwalze 5 mit der Changiereinrichtung 8 an einem verfahrbaren Schlit
ten anzuordnen. Dabei kann die Bewegung des Schlittens ebenfalls durch die sen
sierte Bewegung der Andrückwalze 5 gesteuert werden.
Während des Aufwickelns des Fadens 21 zu der Spule 2 treten mehr oder weniger
durch Resonanzen angeregte Schwingungen auf, die sich unmittelbar auf die An
drückwalze 5 und somit auf den Träger 6 übertragen. Zur Schwingungsdämpfung
greift an den Träger 6 der Hydrodämpfer 13 an. In dem Hydrodämpfer 13 ist eine
elektrorheologische Flüssigkeit enthalten, die über den Felderzeuger 23 in ihrer
Viskosität veränderbar ist. Der Felderzeuger 23 erzeugt am Hydrodämpfer 13 ein
elektrisches Feld, dessen Stärke in Abhängigkeit von der Spannungsversorgung
16 steuerbar ist. Das elektrische Feld bewirkt eine Polarisation der Flüssigkeit, die
daraufhin zähflüssiger wird. Der Fließwiderstand in den Spalten bzw. Drosselboh
rungen erhöht sich damit, so daß eine relativ große Dämpfungskraft an dem Trä
ger 6 wirkt. Eine derartige Beeinflussung der Fließeigenschaften der Flüssigkeit
im Hydrodämpfer 13 wird durch die Steuereinrichtung 15 gesteuert. Hierzu erhält
die Steuereinrichtung 15 die Signale eines Schwingungssensors 14, der an dem
Träger 6 angebracht ist. Der Schwingungssensor 14 kann hierbei beispielsweise
als Wegaufnehmer ausgebildet sein, der die Bewegung des Trägers 6 unmittelbar
erfaßt und der Steuereinrichtung 15 signalisiert. Für den Fall, daß hierbei unzuläs
sige Schwingungen erkannt werden, erfolgt eine entsprechende Ansteuerung des
Dämpfungsmittels 24.
Für den Fall, daß keine Schwingung an dem Träger 6 registriert wird, bleibt die
Flüssigkeit in dem Dämpfer 13 unbeeinflußt, so daß eine sehr geringe Dämp
fungskraft an dem Träger 6 angreift.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung des Dämpfungsmittels bleibt die zwi
schen der Andrückwalze 5 und der Spule 2 wirkende Anlagekraft unbeeinflußt
von dem Dämpfungsmittel 24. Die Bewegung der Andrückwalze 5 aufgrund des
Spulenzuwachses wird ebenfalls unbeeinflußt von dem Dämpfungsmittel 24 aus
geführt, da im Gegensatz zu den Schwingungen derartige Bewegungen relativ
langsam ablaufen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Aufspulmaschine stützt sich der Changierträger 9, der
die Changiereinrichtung 8 trägt, an dem Träger 6 ab. Durch diese Ausbildung
wird vorteilhaft die aus der Changiereinrichtung herrührende Schwingungsanre
gung ebenfalls durch das Dämpfungsmittel 24 gedämpft, da der Schwingungssen
sor 14 unabhängig von der Erregerquelle der Schwingung jede Schwingung regi
striert und der Steuereinrichtung 15 aufgibt.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufspul
vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Spule schematisch in einer
Ansicht dargestellt. Die zur Erzeugung der Spule maßgeblichen Bauteile der Vor
richtung sind identisch zu der in Fig. 1 gezeigten Aufspulmaschine. Insoweit wird
auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen. An dieser Stelle werden
nur die Unterscheidungsmerkmale zu der vorhergehenden in Fig. 1 gezeigten
Aufspulmaschine erläutert.
An dem Träger 6 greift zur Schwingungsdämpfung ein Zylinderantrieb 17 an. Der
Zylinderantrieb 17 ist über eine Durchflußsteuerung 18 mit einer Druckquelle 19
verbunden. Die Druckquelle 19 fördert eine elektrorheologische Flüssigkeit. Die
Durchflußsteuerung 18 weist mehrere Ventileinheiten auf, die unabhängig von
einander durch einen Felderzeuger 23 ansteuerbar sind. Der Felderzeuger 23 ist
mit der Spannungsversorgung 16 verbunden. Die Spannungsversorgung 16 ist
über die Steuereinrichtung 15 ansteuerbar. Hierbei ist die Steuereinrichtung 15
mit einem Kraftsensor 20 über die Signalleitung 22 gekoppelt. Der Kraftsensor 20
erfaßt die zwischen der Spule 2 und der Andrückwalze 5 wirkende Anpreßkraft.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Aufspulmaschine wird der Träger 6 der Andrück
walze 5 aktiv gedämpft. Hierbei wird die beispielsweise im Lager der Andrück
walze 5 wirkende Kraft durch den Kraftsensor 20 fortlaufend erfaßt und der Steu
ereinrichtung 15 aufgegeben. In der Steuereinrichtung 15 erfolgt ein Ist-
/Sollvergleich mit einem vorgegebenen hinterlegten Sollwert der Anpreßkraft. In
Abhängigkeit von dem Ist-/Sollvergleich wird in der Steuereinrichtung 15 ein
Differenzsignal erzeugt, das zur Ansteuerung der Durchflußsteuerung 18 genutzt
wird. Hierbei werden über die Spannungsversorgung 16 und den Felderzeuger 23
die Ventileinheiten innerhalb der Durchflußsteuerung 18 derart beeinflußt, daß
durch Veränderung der Viskositäten der elektrorheologischen Flüssigkeit ein
Druckaufbau in dem Zylinderantrieb 17 erfolgt, der entweder eine Belastung der
Andrückwalze 5 oder eine Entlastung der Andrückwalze 5 bewirkt. Hierbei wird
in jedem Fall eine Gegenkraft durch den Zylinderantrieb 17 an dem Träger 6 ein
geleitet, so daß im wesentlichen keine Schwingungen an der Andrückwalze 5 und
somit an dem Träger 6 auftreten können. Durch die elektrorheologische Durch
flußsteuerung können sehr kurze Schaltzeiten bis hin zu 400 Hz erreicht werden,
so daß Schwingungen an dem Träger 6 während des Wickelns der Spule vermie
den werden.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausbildung der Aufspulmaschine besitzt zudem den Vor
teil, daß während der Spulreise eine im wesentlichen konstante Anpreßkraft zwi
schen der Andrückwalze 5 und der Spule 2 wirkt, die über das Dämpfungsmittel
24 regelbar ist.
Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Aufspulmaschinen sind die Dämp
fungsmittel beispielhaft angegeben. Es besteht auch die Möglichkeit, das Dämp
fungsmittel durch Kombination eines Zylinderantriebs 17 und eines Hydrodämp
fers 13 auszuführen. Ein wesentlicher Vorteil bei Verwendung einer elektrorheo
logischen Flüssigkeit besteht darin, daß während der Spulreise die Andrückwalze
in ihrer Steifigkeit variiert werden kann. Beispielsweise sind zu Beginn der Spul
reise wenige Fadenlagen auf der Spulhülse 3 aufgewickelt, so daß die Andrück
walze 5 und die Spulspindel 4 ein relativ ungedämpftes Gesamtsystem darstellen.
Am Ende der Spulreise sind sehr viele Fadenlagen auf der Hülse 3 gebildet, so
daß die Kraftübertragung zwischen der Spulspindel 4 und der Andrückwalze 5
über die Spule 2 erfolgt, die in Abhängigkeit von der Spulendichte eine mehr oder
weniger elastische Kopplung bewirkt. Derartige unterschiedliche Federmassesy
steme können bei der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung durch veränderte
Viskositäten in der Flüssigkeit vorteilhaft kompensiert und ausgeglichen werden.
1
Maschinengestell
2
Spule
3
Spulhülse
4
Spulspindel
5
Andrückwalze
6
Träger
7
Achse
8
Changiereinrichtung
9
Changierträger
10
Changierfadenführer
11
Kopffadenführer
12
Schwenklager
13
Hydrodämpfer
14
Schwingungssensor
15
Steuereinrichtung
16
Spannungsversorgung
17
Zylinderantrieb
18
Durchflußsteuerung
19
Druckquelle
20
Kraftsensor
21
Faden
22
Steuerleitung
23
Felderzeuger
24
Dämpfungsmittel
Claims (8)
1. Aufspulmaschine zum Aufwickeln zumindest eines Fadens zu zumindest
einer Spule, mit einer angetriebenen Spulspindel, welche eine Hülse zur
Aufnahme der Spule trägt, mit einer am Umfang der Spule anliegenden
Andrückwalze, welche an einem beweglichen Träger drehbar gelagert ist,
und mit einem Dämpfungsmittel, welches zur Schwingungsdämpfung an
dem Träger angreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsmittel
eine rheologisch veränderbare Flüssigkeit zur Kraftübertrag und einen Fel
derzeuger aufweist, welcher ein elektrisches oder magnetisches Feld zur
Beeinflussung der Viskosität der Flüssigkeit erzeugt.
2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dämpfungsmittel durch einen Hydrodämpfer gebildet wird, welcher die
Flüssigkeit enthält und welcher mit dem Felderzeuger zur Beeinflussung
der Dämpferkraft zusammenwirkt.
3. Aufspulmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hy
drodämpfer zur Aufnahme der Flüssigkeit einen Zylinder und einen im
Zylinder geführten Kolben aufweist, wobei der Kolben mit dem Träger
verbunden ist.
4. Aufspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dämpfungsmittel durch einen Zylinderantrieb gebildet wird, welcher über
eine Durchflußsteuerung mit einer die Flüssigkeit fördernden Druckquelle
verbunden ist, wobei die Durchflußsteuerung und der Felderzeuger zur
Beeinflussung der Wirkrichtung des Zylinderantriebs zusammenwirken.
5. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Felderzeuger mit einer steuerbaren Spannungsversorgung
verbunden ist, durch welches ein durch den Felderzeuger aufgebautes
elektrisches Feld veränderbar ist.
6. Aufspulmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Dämp
fungsmittels vorgesehen ist, welche einerseits mit einem Schwingungssen
sor und andererseits mit dem Felderzeuger verbunden ist.
7. Aufspulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwingungssensor als ein Wegaufnehmer ausgebildet ist, welcher die
Bewegung der Andrückwalze erfaßt.
8. Aufspulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwingungssensor als ein Kraftaufnehmer ausgebildet ist, welcher die
Anpreßkraft zwischen der Andrückwalze und der Spule erfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10046603A DE10046603A1 (de) | 1999-09-28 | 2000-09-20 | ERF-Schwingungsdämpfung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19946329 | 1999-09-28 | ||
DE10046603A DE10046603A1 (de) | 1999-09-28 | 2000-09-20 | ERF-Schwingungsdämpfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10046603A1 true DE10046603A1 (de) | 2001-03-29 |
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ID=7923502
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10046603A Withdrawn DE10046603A1 (de) | 1999-09-28 | 2000-09-20 | ERF-Schwingungsdämpfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10046603A1 (de) |
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