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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flammhemmendes Mittel bzw. Flammschutzmittel,
das es ermöglicht,
Harzen eine ausgezeichnete Flammschutzeigenschaft zu verleihen,
und betrifft ferner eine flammhemmende Harzzusammensetzung, welche
das flammhemmende Mittel umfasst.
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Harze,
die in den Vereinigten Staaten für
Bauteile von elektrischen Heimgeräten und der technischen Ausstattung
von Büros
verwendet werden, müssen
für jedes
Bauteil den Flammschutzeigenschaften des UL-94 Flammschutzstandards
der ”Under
Writers Laboratories Inc.” genügen. In
den vergangenen Jahren wurde der UL-94 Flammschutzstandard in zunehmendem
Maße nicht
nur in den Vereinigten Staaten angewendet, sondern auch in vielen
anderen Ländern,
einschließlich
Japan.
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Es
kann zusammengefasst werden, dass herkömmliche flammhemmende Mittel
typischerweise auf den folgenden drei Prinzipien oder Techniken
basieren, wobei sie entsprechend den jeweiligen Anwendungen und
der Art des Harzes eingesetzt werden.
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Ein
flammhemmendes Mittel nach dem ersten Prinzip fungiert als ein negativer
Katalysator für
die brennende Flamme und verringert die Brenngeschwindigkeit durch
Zugabe von 10 Massen-% bis 20 Massen-% einer Halogenverbindung zu
einem Harz, um dadurch dem Harz eine flammhemmende Eigenschaft zu verleihen.
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Bei
einem flammhemmenden Mittel nach dem zweiten Prinzip wird eine Schicht
aus künstlicher
Kohle auf einer Oberfläche
eines Harzes ausgebildet, um eine wärmeisolie rende Schicht auszubilden,
um dadurch das Verbrennen des Harzes zu stoppen, indem einige Massenprozent
bis einige zehn Massenprozent einer Siliconverbindung dem Harz zugegeben
werden oder indem einige Massenprozent bis einige zehn Massenprozent
einer Phosphorsäureverbindung
dem Harz zugegeben werden, so dass während des Verbrennens die Siliconverbindung
auf der Oberfläche
des Harzes ausblutet oder indem im Harz eine Dehydrierung entwickelt wird.
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Bei
einem flammhemmenden Mittel nach dem dritten Prinzip werden 40 Massenteile
bis 110 Massenteile eines Metallhydroxids wie Magnesiumhydroxid
und Aluminiumhydroxid zu 100 Massenteilen eines Harzes gegeben,
so dass beim Verbrennen des Harzes das gesamte Harz gekühlt wird,
um das Verbrennen des Harzes durch das Kühlen des Harzes zu stoppen,
aufgrund der Wirkung einer endothermen Reaktion, wenn diese Verbindungen
durch Verbrennen des Harzes zersetzt werden, und der latenten Verdampfungsenthalpie
des erzeugten Wassers.
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Wenn
jedoch das Harz des ersten Prinzips als Abfall verbrannt wird, verursacht
es Probleme aufgrund der Bildung von Dioxin aus der Halogenverbindung,
solange nicht eine ausreichende Menge an Sauerstoff und eine ausreichende
Verbrennungstemperatur dem Harz zugeführt werden.
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Im
Hinblick auf das zweite Prinzip ist im Fall einer Phosphorsäureesterverbindung
Phosphorsäure
in der Verbrennungsasche von Kunststoffabfällen enthalten, die zu einer
Wasserverunreinigung führen
könnte. Wenn
einem Harz eine große
Menge einer Siliconverbindung zu gegeben wird, werden die dem Harz
eigenen physikalischen Eigenschaften verändert, und es kann dies die
Festigkeit des Harzes verringern. Da dem Harz nach dem dritten Prinzip
eine große
Menge an Metallhydroxid zugesetzt werden sollte, wird das Harz hydrolysiert,
was zu extrem schwachen mechanischen Eigenschaften des Harzes führt.
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In
den japanischen Patenten
(JP-B)
der Nrn. 3046962 ,
3046963 ,
3046964 bzw. der
offengelegten japanischen Patentanmeldung (
JP-A) Nr. 2003-313411 haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung dann ein flammhemmendes
Mittel vorgeschlagen, welches hinsichtlich der thermischen Stabilität hochwirksam
ist, durch Zugeben einer Tanninverbindung in ein thermoplastisches
Harz, da die Tanninverbindung in dem Harz erzeugte Radikale ergänzt und
das flammhemmende Mittel extrem wirksam als ein flammhemmendes Mittel ist.
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Es
ist jedoch bekannt, dass die Verbrennung eines Harzes durch die
Zersetzung des Harzes ein Gas erzeugt und das Gas kontinuierlich
mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert, um dadurch die Verbrennung
des Harzes fortzuführen.
Es ist weiterhin schwierig, ein einigermaßen zufriedenstellendes Niveau
einer Flammschutzeigenschaft zur Verfügung zu stellen, indem lediglich
die Stabilität
eines Harzes verbessert wird durch Zugabe einer Tanninverbindung
zu dem Harz. Es sind daher weitere Verbesserungen und Entwicklungen
hinsichtlich flammhemmender Mittel erforderlich.
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Die
EP 1 424 356 A2 offenbart
als flammhemmenden Zusatz zu thermoplastischen Harzen eine Kombination
aus einer organischen Phosphatverbindung in einer Menge von bis
zu 20 Gewichtsteilen und einem mehrwertigen Alkohol in einer Menge
von 0,5 bis 5,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen des Harzes.
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In
der
US 2003/0195279
A1 werden heterocyclische Zinnverbindungen als flammhemmende
und rauchunterdrückende
Additive für
halogenhaltige Kunststoffe wie PVC offenbart. Die halogenhaltigen
Kunststoffe können
eine Reihe weiterer Additive enthalten, wobei als Wärmestabilisatoren
Metallseifen von relativ langkettigen Carbonsäuren genannt sind.
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Die
DE 30 34 233 A1 offenbart
flammfeste Organopolysiloxankautschukzusammensetzungen, die bezogen
auf 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans 10 bis 150 Gewichtsteile
eines Siliciumdioxidfüllstoffs, 2
bis 200 ppm an Platin, 0,05 bis 3 Gewichtsteile einer Fettsäureverbindung
und 0,1 bis 5 Gewichtsteile eines organischen Peroxids enthalten.
Die ausgezeichnete Flammfestigkeit wird auf die Kombination aus
Fettsäureverbindung
und Platin zurückgeführt.
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In
der
JP 11293291 wird
eine Zusammensetzung beschrieben, die hinsichtlich der verwendeten
Bestandteile mit dem flammhemmenden Mittel der vorliegenden Erfindung
verwandt ist, deren Verwendung jedoch auf einem völlig anderen
Gebiet liegt. So beschreibt diese Druckschrift eine feste und klare
Seife, die die Eigenschaften aufweist, dass sie sich im Verlauf
der Zeit oder bei Erwärmung
nicht verfärbt
und darüber
hinaus die Haut nicht aufraut. Die beschriebene Zusammensetzung
enthält
bestimmte höhere
Fettsäuresalze,
als klärende
Mittel Polyalkohole und/oder Sacharide und als pflegende Substanz
einen Hopfenextrakt in einer Menge von 0,05–5 Gew.-% der Zusammensetzung.
Als wirksame Komponenten des Hopfenextrakts werden unter anderem
auch Tannine genannt.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flammhemmendes
Mittel zur Verfügung
zu stellen, das mit einer sehr geringen Zugabemenge eine hohe Flammschutzeigenschaft
verleihen kann, ohne grundlegende physikalische Eigenschaften der
Harze zu verschlechtern, und welches in hohem Maße sicher ist ohne eine negative
Beeinflussung der Umwelt und des menschlichen Organismus, da keine
Halogene und kein Phosphor darin enthalten sind. Eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine flammhemmende Harzzusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, welche das flammhemmende Mittel umfasst.
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Durch
vom Erfinder der vorliegenden Erfindung wiederholt durchgeführte ausführliche
Untersuchungen zur Lösung
der oben genannten Probleme, hat der Erfinder herausgefunden, dass
ein flammhemmendes Mittel, das eine mehrwertige Phenolverbindung,
eine Saccharidverbindung und eine Fettsäureverbindung umfasst, sowohl
den Effekt einer hohen thermischen Stabilisierung für Harze
aufweist als auch die Bildung von entflammbaren Gasen während der
Verbrennung der Harze verringern kann und wirksam Harze am Verbrennen
hindern kann durch Unterdrücken
der Bildungen von Kohlenwasserstoffen, die während einer thermischen Zersetzungsreaktion
erzeugt werden.
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Mit
anderen Worten, durch Zersetzung des Harzes wird ein Gas erzeugt,
und das Gas reagiert kontinuierlich mit Sauerstoff in der Luft,
um dadurch die Verbrennung des Harzes fortzuführen. Wenn in diesem Fall eine
Fettsäureverbindung
in einem Harz vorhanden ist, gibt die Fettsäureverbindung während der
thermischen Zersetzung des Harzes ein Gas wie Benzoesäure in das
verbrennende Gas ab, das schwer zu verbrennen ist. Wenn in einem
Harz eine Saccharidverbindung vorhanden ist, bewirken Hydroxylgruppen
der Saccharidverbindung eine Dehydratationsreaktion im Harz bei
hohen Temperaturen aufgrund der Verbrennung des Harzes, um Wasser
aus dem Harz abzugeben, und üben
einen Kühleffekt
auf das Harz aus und erzeugen darüber hinaus eine verkohlte Schicht
auf der Oberfläche,
die als eine wärmeisolierende
Schicht fungiert. Eine mehrwertige Phenolverbindung besitzt eine
hohe thermische Stabilität,
da sie in den Harzen erzeugte Radikale ergänzt.
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Indem
einem Harz ein flammhemmendes Mittel zugegeben wird, das eine mehrwertige
Phenolverbindung, eine Saccharidverbindung und eine Fettsäureverbindung
umfasst, ist es somit möglich,
eine ausgezeichnete Flammschutzeigenschaft zur Verfügung zu
stellen, welche den UL-94 Flammschutzstandard erfüllt. Darüber hinaus
bewirken diese Verbindungen nicht eine nachteilige Änderung
der physikalischen Eigenschaften der Harze, da diese Verbindungen
einen ausreichenden Effekt bei einer geringen Zugabemenge aufweisen.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben darüber hinaus
herausgefunden, dass es möglich
ist, ein in hohem Maße
sicheres flammhemmendes Mittel zur Verfügung zu stellen, da mehrwertige
Phenolverbindungen und Saccharidverbindungen Verbindungen sind,
die in der Natur existieren und für den Menschen und die Umwelt
unschädlich
sind und keine Halogene und keinen Phosphor enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf den Resultaten der Untersuchungen
der Erfinder der vorliegenden Erfindung. Die Verfahren zur Lösung der
Probleme werden im Folgenden dargelegt.
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Ein
flammhemmendes Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine mehrwertige Phenolverbindung, eine Saccharidverbindung
und eine Fettsäureverbindung,
wobei das Massenmischungsverhältnis mehrwertige
Phenolverbindung:Saccharidverbindung:Fettsäureverbindung 1:0,5:0,5 bis
1:20:5 beträgt.
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Eine
flammhemmende Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst ein Harz und das flammhemmende Mittel der vorliegenden Erfindung,
wobei die Zugabemenge des flammhemmenden Mittels 0,001 Massenteile
bis 5,0 Massenteile relativ zu 100 Massenteile des Harzes beträgt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aufgrund
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnung.
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Es
zeigt:
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1 einen
Graph, der die Beziehung zwischen der Zugabemenge des flammhemmenden
Mittels gemäß Beispiel
4 und der Brennzeit aufzeigt.
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Flammhemmendes Mittel
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Ein
flammhemmendes Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine mehrwertige Phenolverbindung, eine Saccharidverbindung
und eine Fettsäureverbindung
in dem oben angegebenen Massenmischungsverhältnis und umfasst je nach Notwendigkeit
andere Komponenten.
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Im
Folgenden werden nun die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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Mehrwertige Phenolverbindung
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Die
mehrwertige Phenolverbindung ist nicht besonders eingeschränkt und
kann entsprechend der beabsichtigten Verwendung geeignet ausgewählt werden
aus denen, die im Stand der Technik bekannt sind. Im Hinblick auf
ihre hohe thermische Stabilität
sind zum Beispiel Tanninverbindungen bevorzugt.
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Beispiele
der Tanninverbindungen schließen
Tannine, Dehydratationspolykondensationsreaktionsprodukte von Tanninen,
Tanninsäuren
wie Gerbsäure,
Catechine, Leukoanthocyane und Chlorogensäuren ein. Jede dieser Verbindungen
kann allein oder in Kombination aus zwei oder mehreren verwendet
werden. Diese Tanninverbindungen sind in großem Umfang in der Natur in
Pflanzen enthalten. Solche Tanninverbindungen werden klassifiziert
und beschrieben auf Seite 98 in ”Natural Product Chemistry” (Tennenbutsu
Kagaku), verfasst von Takao Murakami und Toshihiko Okamoto und 1983
herausgegeben von Hirnkawa Shoten. Es sei angemerkt, dass Tanninsäuren als
Tannine bezeichnet werden und dass die vorliegende Erfindung keine
Unterscheidung zwischen Tanninsäuren
und Tanninen macht.
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Tanninsäuren und
Catechine, welche beide Tanninverbindungen sind, werden in zwei
Arten klassifiziert, d. h. hydrolysierbare Tannine und kondensierte
Tannine, und es gibt eine Anzahl an strukturell unterschiedlichen
Verbindungen von sowohl Tanninsäuren
als auch Catechinen, da sie natürliche
Verbindungen sind.
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Beispiele
der hydrolysierbaren Tannine schließen chinesisches Tannin, Ellagitanin
und Chlorogensäure,
welche Depside wie Kaffeesäure
und Chinasäure
umfasst, ein.
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Beispiele
von kondensierten Tanninen schließen Quebracho-Tannin, Mimosa-Tannin
(Wattle-Tannin), Gambier-Tannin,
Catechu-Tanin und Flubber-Tannin ein.
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Chinesisches
Tannin ist ein Produkt, bei dem Gallussäuren oder deren Derivate estergebunden
sind, und chinesisches Tannin stellt ein hydrolysierbares Tannin
dar. Chinesisches Tannin wird durch die folgende Strukturformel
(1) dargestellt. Strukturformel
(1):
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Es
ist bekannt, dass chinesisches Tannin eine Struktur aufweist, bei
der zehn Gallussäuregruppen
um einen Glucoserest angeordnet sind und zwei Gallussäuregruppen
ferner in einer Richtung senkrecht zu dem Glucoserest gebunden sind,
d. h. die beiden Gallussäuregruppen
sind an der Position angeordnet, die in der Strukturformel (1) mit
einem Stern (*) markiert ist. Die im Zentrum positionierte Substanz
von chinesischen Tanninverbindungen ist jedoch nicht notwendigerweise
auf Glucose beschränkt,
und es können
Verbindungen umfasst sein, in welchen Cellulose im Zentrum angeordnet
ist.
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Ein
Didepsid von Gallussäuren,
welches erhalten wird durch Hydrolyse von Tanninsäuren und
dargestellt ist durch die folgende Strukturformel (2), kann ebenfalls
verwendet werden. Strukturformel
(2):
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Wie
oben erwähnt,
sind Tanninsäuren
Verbindungen, die in breitem Umfang in der Natur in Pflanzen enthalten
sind, und es ist demgemäß somit
einfach verständlich,
dass Tanninsäuren
teilweise unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen.
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Catechine
sind Verbindungen, die durch die folgende Strukturformel (3) dargestellt
werden. Strukturformel
(3):
(a)
Catechin
(b)
Epigallocatechin
(c)
Epiatzecatechin
(d)
Quebrachocatechin
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Quebracho-Tannin
ist eine Verbindung, die durch die folgende Strukturformel (4) dargestellt
wird. Strukturformel
(4):
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Türkisches
Tannin ist eine Verbindung, die durch die folgende Strukturformel
(5) dargestellt wird. Strukturformel
(5):
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Das
dehydratisierte Kondensationstannin ist eine Verbindung, in welcher
das oben erwähnte
Tannin durch Erwärmen
bei 70°C
bis 230°C
während
einiger Minuten bis mehrerer Stunden dehydratisiert und kondensiert
wurde. Im Mittel werden ungefähr
1,6 Moleküle
des erwärmten
Tannins unter Dehydratationsreaktionen miteinander verbunden. Die
Bindung findet typischerweise zwischen Tanninmolekülen statt,
es wird jedoch angenommen, dass in einem Molekül aus zwei benachbarten Hydroxylgruppen
im Molekül
Wasser abgespalten wird. Das Tannin ist vorzugsweise eines, bei
dem einige Tanninmoleküle
durch Erwärmen
auf 70°C
bis 230°C
dehydratisiert, kondensiert und polymerisiert werden. In diesem
Fall muss das Tannin lediglich bis zu einem gewissen Maß dehydratisiert
werden und muss nicht notwendigerweise kondensiert und polymerisiert werden.
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Hierbei
ist der Begriff ”dehydratisierte
Kondensationspolymerisationstannine” die Bezeichnung für Tannine,
die einer Wärmebehandlung
unterzogen wurden, und der Begriff ”kondensationspolymerisierbare Tannine” bezeichnet
einen Strukturtyp des Tannins und ist der Name für eine Klassifizierung. Diese
Begriffe unterscheiden sich voneinander.
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Eine
mehrwertige Phenolverbindung, die eine farbstofffixierende Wirkung
und eine Gerbungswirkung aufweist, wird als synthetisches Tannin
oder Syntan bezeichnet. Synthetische Tannine werden ebenfalls wirksam
in der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Die
Tannine werden für
Gebrauchsartikel wie Tinte, Arzneimittel wie homöostatische Mittel und industrielle
Produkte wie Gerbstoffe und Farbbeizen, die beim Färben verwendet
werden, eingesetzt. Seit kurzem werden sie auch als Nahrungsmittelzusatzstoffe
verwendet.
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Die
mehrwertigen Phenolverbindungen sind vorzugsweise kompatibel mit
Polyethylenterephthalat (PET) und Polybutylenterephthalat (PBT),
welches thermoplastischen Polyesterharze sind, oder mit Polycarbonaten
(PC), die eine Carbonatbindung aufweisen mit einer Struktur, die ähnlich zu
Polyesterharzen ist, und es kann bei Zugabe zu diesen thermoplastischen
Polyesterharzen sogar eine zufriedenstellende Transparenz erhalten
werden.
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Saccharidverbindung
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Die
Saccharidverbindungen sind in der Natur in Pflanzen enthalten, und
Beispiele davon schließen Monosaccharide,
Disaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide ein. Die Saccharidverbindung
kann aus natürlichen
Pflanzen extrahiert werden, synthetisiert werden oder eine Mischung
davon sein. Jede von diesen kann allein oder in Kombination aus
zwei oder mehreren verwendet werden.
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Beispiele
der Monosaccharide schließen
Glucose oder Traubenzucker, Fructose oder Fruchtzucker, Galactose
und Mannose ein.
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Beispiele
der Disaccharide schließen
Maltose oder Malzzucker, Sucrose oder Rohrzucker, Cellobiose und
Lactose ein.
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Die
Oligosaccharide sind so genannte sekundäre Saccharide, bei denen ungefähr drei
bis zehn der oben erwähnten
Monosaccharide aneinander gebunden sind.
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Beispiele
der Polysaccharide schließen
Stärke
und Cellulose ein.
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Unter
diesen Sacchariden ist zumindest eines, das aus Glucose, Fructose,
Sucrose und Maltose ausgewählt
ist, besonders bevorzugt.
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In
den letzten Jahren wurden Monosaccharide auch durch Hydrolyse von
Cellulose mit einem Schwefelsäurekatalysator
hergestellt. Diese Monosaccharide werden bevorzugt in der vorliegenden
Erfindung verwendet, wo sie als Additive zu einem Harz verwendet
werden, da sie hinsichtlich der Kosten wirtschaftlich sind und mit
hoher Reinheit raffiniert werden können.
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Die
Saccharidverbindungen kommen als wichtige Substanzen in Nahrungsmitteln,
Trinkwasser und Gewürzen
oder Geschmacksstoffen vor. Es werden zahlreiche Arten an Oligosacchariden
oder dergleichen synthetisiert, und sie sind bedeutende Verbindungen,
die bei relativ geringen Kosten verfügbar sind.
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Fettsäureverbindung
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Die
Fettsäureverbindung
ist nicht speziell beschränkt,
kann entsprechend der beabsichtigten Verwendung geeignet gewählt werden
und ist vorzugsweise ein organisches Carboxylat.
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Beispiele
der organischen Carbonsäure
in dem organischen Carboxylat schließen niedere Fettsäuren wie
Natriumformiat und Natriumacetat, höhere Fettsäuren wie Stearinsäure, Palmitinsäure und
Laurinsäure, organische
Dicarbonsäuren
wie Oxalsäure,
Malonsäure
und Bernsteinsäure
und organische Tricarbonsäuren wie
Zitronensäure
ein.
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Beispiele
der Salze des organischen Carboxylats schließen Natrium-, Kalium- und Calcium-Salze
ein, von denen aus wirtschaftlicher Sicht Natrium- und Kalium-Salze besonders bevorzugt
sind.
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Beispiele
des organischen Carboxylats schließen Natriumlaurat, Kaliumlaurat,
Calciumacetat, Natriumoxalat und Natriumascorbat ein.
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In
dem flammhemmenden Mittel beträgt
das Massenmischungsverhältnis
mehrwertige Phenolverbindung:Saccharidverbindung:Fettsäureverbindung
1:0,5:0,5 bis 1:20:5 und vorzugsweise 1:0,5:0,2 bis 1:20:2. Wenn
die Mischungsmenge der mehrwertigen Phenolverbindung zu gering ist,
kann ein flammhemmender Effekt nicht erhalten werden. Wenn das mehrwertige
Phenol einem Harz im Übermaß zugegeben
wird, können die
physikalischen Eigenschaften des Harzes verschlechtert sein.
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Wenn
die Mischungsmenge der Saccharidverbindung zu gering ist, kann gleichermaßen ein
flammhemmender Effekt nicht erhalten werden. Wenn die Saccharidverbindung
im einem Harz Übermaß zugegeben wird,
können
sich die Bildungseigenschaften des Harzes verschlechtern.
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Wenn
die Mischungsmenge der Fettsäureverbindung
zu gering ist, kann gleichermaßen
ein flammhemmender Effekt nicht erhalten werden. Wenn die Fettsäureverbindung
einem Harz im Übermaß zugegeben wird,
können
verringerte physikalische Eigenschaften und verschlechterte Bildungseigenschaften
des Harzes beobachtet werden.
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Flammhemmende Harzzusammensetzung
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Eine
flammhemmende Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst ein Harz und das flammhemmende Mittel der vorliegenden Erfindung
und umfasst je nach Notwendigkeit ferner andere Komponenten.
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Das
Harz ist nicht besonders eingeschränkt und kann entsprechend der
beabsichtigten Verwendung geeignet ausgewählt werden, wobei zum Beispiel
thermoplastisches Harz oder dergleichen bevorzugt ist. Jedes dieser
Harze kann allein oder in einer Kombination aus zwei oder mehreren
verwendet werden.
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Das
thermoplastische Harz ist nicht besonders eingeschränkt und
kann vom Durchschnittsfachmann entsprechend der beabsichtigten Verwendung
geeignet ausgewählt
werden, wobei Polyesterharze bevorzugt verwendet werden. Beispiele
des Polyesterharzes schließen
Polyethylenterephthalatharze (PET), Polybutylenterephthalatharze
(PBT) oder Polycarbonate (PC), welche eine Carbonatbindung aufweisen
mit einer Struktur ähnlich
zu Polyesterharzen, ein. Jedes dieser Harze kann allein oder in
Kombination aus zwei oder mehreren verwendet werden.
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Als
das flammhemmende Mittel wird ein flammhemmendes Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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Die
Zugabemenge des flammhemmenden Mittels der vorliegenden Erfindung
zu einem Harz beträgt 0,001
Massenteile bis 5,0 Massenteile, vorzugsweise 0,01 Massenteile bis
1,0 Massenteile relativ zu 100 Massenteile des Harzes. Wenn die
Zugabemenge zu gering ist, kann es schwierig sein, dem Harz eine
ausreichende Flammschutzeigenschaft zu verleihen. Wenn demgegenüber das
flammhemmende Mittel einem Harz im Übermaß zu gegeben wird, befindet
sich eine große
Menge des flammhemmenden Mittels zwischen den Molekülen des
Harzes und können
die thermischen Eigenschaften und die mechanische Festigkeit des
Harzes verschlechtert sein.
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Das
Verfahren zur Zugabe des flammhemmenden Mittels zu einem Harz ist
nicht besonders beschränkt
und kann entsprechend der beabsichtigten Verwendung geeignet gewählt werden.
Es können
eine pulverförmige
Tanninverbindung, Saccharide und Fettsäuresalze gleichzeitig miteinander
vermischt und direkt zu einem Harz gegeben werden, oder das flammhemmende
Mittel kann einem Harz zugegeben werden, indem eine Mischung des
flammhemmenden Mittels hergestellt wird, in welcher die Materialien
des flammhemmenden Mittels vorab dem Harz in hoher Konzentration
zugemischt wurden.
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Andere
wie oben erwähnte
Komponenten sind nicht besonders beschränkt und können aus den auf dem Gebiet
bekannten Additiven, welche in flammhemmenden Harzzusammensetzungen
verwendet werden, entsprechend der beabsichtigten Verwendung geeignet
ausgewählt
werden, wobei zum Beispiel Glasfasern, welche anorganische Fasern
sind, Kohlenstofffasern oder Whisker in der flammhemmenden Harzzusammensetzung
enthalten sein können.
Als organische Fasern können
Kevlarfasern oder dergleichen enthalten sein.
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Die
flammhemmende Harzzusammensetzung kann auch anorganische Teilchen
von Mineralien wie Siliciumdioxiden, Talken, Glimmern, Wallastoniten,
Tonen und Calciumcarbonaten enthalten. Je nach Notwendigkeit können ferner
antibakterielle Mittel oder dergleichen hinzugemischt werden.
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Diese
Komponenten können
in einer geeignet ausgewählten
Menge verwendet werden, welche die Wirkungen der Erfindung nicht
beeinträchtigt,
und können
allein oder in einer Kombination aus zwei oder mehreren verwendet
werden.
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Das
Verfahren zur Ausbildung der flammhemmenden Harzzusammensetzung
ist nicht besonders eingeschränkt
und kann vom Durchschnittsfachmann entsprechend der beabsichtigen
Verwendung geeignet gewählt
werden. Es gibt Verfahren wie Filmformen, Extrusionsformen, Injektionsformen,
Blasformen, Druckformen, Transferformen, Kalanderformen, Wärmeformen,
Fließformen
und Laminierformen.
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Da
die flammhemmende Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
sich hinsichtlich einer Flammschutzeigenschaft und Formbarkeit auszeichnet,
kann sie zu einer Vielzahl an Formen geformt werden, die in verschiedenen
Gestalten, Strukturen und Größen ausgebildet
sind und in großem
Umfang als Bauteile verwendet werden können in einer Vielzahl an elektrischen
Heimgeräten
und Büroautomationsgeräten wie Personal
Computern, Druckern, Fernsehgeräten,
Stereoanlagen, Kopierern, Klimaanlagen, Gefriergeräten und
Waschmaschinen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
ein flammhemmendes Mittel zur Verfügung zu stellen, das zahlreiche
herkömmliche
Probleme löst,
mit einer geringen Menge davon eine hohe Flammschutzeigenschaft
verleiht, ohne dass grundlegende physikalische Eigenschaften der
Harze beeinträchtigt
werden, und darüber
hinaus in hohem Maße
sicher und unschädlich
für Menschen
und die Umwelt ist, wobei diesbezüglich im Wesentlichen keine
negativen Auswirkungen anzutreffen sind, da keine Halogene und kein
Phosphor in dem flammhemmenden Mittel enthalten sind. Ferner ist
es gemäß der vorliegenden
Erfindung möglich,
eine flammhemmende Harzzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, welche das
flammhemmende Mittel umfasst.
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Im
Nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezug auf die
Beispiele näher
beschrieben, wobei die vorliegende Erfindung jedoch nicht auf die
offenbarten Beispiele beschränkt
ist.
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Beispiel 1
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Herstellung einer flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung
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Als
eine mehrwertige Phenolverbindung wurde chinesisches Tannin als
Reagens erster Güte
(hergestellt von Nacalai Tesque, Inc.) verwendet. Als eine Saccharidverbindung
wurde ein im Handel erhältlicher
weißer
Zucker, d. h. Sucrose (hergestellt von Nisshin Sugar Manufacturing
Co. Ltd.), verwendet. Als eine Fettsäureverbindung, d. h. ein Salz
einer organischen Säure,
wurde Natriumlaurat (hergestellt von Lion Corporation) verwendet.
Diese Verbindungen wurden jeweils mit den in Tabelle 1 aufgezeigten
Verhältnissen
zu 100 Massenteilen eines Polyethylenterephthalatharzes (PET) (Mistui
PETJ120, hergestellt von Mitsui Chemicals, Inc.) gegeben, um flammhemmende
Polyesterharzzusammensetzungen mit den Chargennummern 1 bis 7 herzustellen.
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Die
Massenmischungsverhältnisse
der Chargen 6 und 7 liegen außerhalb
der Angaben im Anspruch 1. Die Chargen 6 und 7 sind somit nicht
von der vorliegenden Erfindung umfasst und sind daher in den Tabellen 1
und 2 als Experimentelles Beispiel 1 gekennzeichnet.
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Vergleichsbeispiel 1
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Herstellung einer Polyesterharzzusammensetzung
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Es
wurde eine Polyesterharzzusammensetzung mit der Chargennummer 8
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Maßgabe, dass
die Verbindungen chinesisches Tannin als eine mehrwertige Phenolverbindung,
weißer
Zucker oder Sucrose als eine Saccharidverbindung und Natriumlaurat
als eine Fettsäureverbindung
oder ein Salz einer organischen Säure nicht zu dem Polyethylenterephthalatharz
(PET) gegeben wurden.
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Vergleichsbeispiel 2
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Herstellung einer Polyesterharzzusammensetzung
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Es
wurde eine Polyesterharzzusammensetzung mit der Chargennummer 9
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Maßgabe, dass
lediglich 0,10 Massenteile an chinesischem Tannin als einer mehrwertigen
Phenolverbindung zu dem Polyethylenterephthalatharz (PET) gegeben
wurden.
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Vergleichsbeispiel 3
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Herstellung einer Polyesterharzzusammensetzung
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Es
wurde eine Polyesterharzzusammensetzung mit der Chargennummer 10
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Maßgabe, dass
lediglich 0,05 Massenteile an weißem Zucker als eine Saccharidverbindung
zu dem Polyethylenterephthalatharz (PET) gegeben wurden.
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Vergleichsbeispiel 4
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Herstellung einer Polyesterharzzusammensetzung
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Es
wurde eine Polyesterharzzusammensetzung mit der Chargennummer 11
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Maßgabe, dass
lediglich 0,05 Massenteile an Carboxylat als eine Fettsäureverbindung
oder ein Salz einer organischen Säure zu dem Polyethylenterephthalatharz
(PET) gegeben wurden. Tabelle 1
| Charge
Nr. | Mehrwertiges
Phenol (Massenteile) | Sucrose
(Massenteile) | Salz
organischer Säure
(Massenteile) |
Beispiel
1 | 1 | 0,05 | 0,1 | 0,1 |
2 | 0,05 | 0,1 | 0,05 |
3 | 0,05 | 0,5 | 0,05 |
4 | 0,05 | 1,0 | 0,05 |
5 | 0,1 | 0,1 | 0,05 |
Experimentelles Beisp. 1 | 6 | 0,2 | 0,1 | 0,05 |
7 | 0,3 | 0,1 | 0,05 |
Vergleichsbeispiel 1 | 8 | nicht
zugegeben | nicht
zugegeben | nicht
zugegeben |
Vergleichsbeispiel 2 | 9 | 0,1 | nicht
zugegeben | nicht
zugegeben |
Vergleichsbeispiel 3 | 10 | nicht
zugegeben | 0,05 | nicht
zugegeben |
Vergleichsbeispiel 4 | 11 | nicht
zugegeben | nicht
zugegeben | 0,05 |
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Brenntest
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Als
Nächstes
wurden für
jede der erhaltenen flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzungen und
jede Polyesterharzzusammensetzung der wie nachfolgend beschriebene
Brenntest durchgeführt.
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Als
Erstes wird eine gegebene Menge der entsprechenden Harzzusammensetzung
in einem Entfeuchtungstrockner (PO-200, hergestellt von MATSUI MANUFACTURING
Co., Ltd.) bei 110°C
während
10 Stunden getrocknet und dann unter Verwendung eines Mischers (Tumbling
Mixer TM-50 mit 8 Mischerschaufeln, hergestellt von Nissui Corp.)
bei einer Rotationsgeschwindigkeit der Mischerschaufeln von ungefähr 300 Upm
während
4 Minuten gerührt
und gemischt. Die gemischte Harzzusammensetzung wurde in eine Spritzgussmaschine
(F-85 mit einem Spanndruck von 85 Tonnen, hergestellt von der Klöckner Werke
AG) gegeben und unter Verwendung einer Form geformt, welche derart
ausgestaltet war, dass Proben mit einer Dicke erhalten werden konnten,
die für
einen Brenntest geeignet sind, der den UL-94 Flammschutzstandard
repräsentiert, um
dadurch gleichzeitig die Proben herzustellen. Die Chargennummern
der Proben sind dieselben, wie sie in Tabelle 1 aufgezeigt sind.
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Die
erhaltenen Proben wurden jeweils einem Brenntest unterzogen, der
dem Vertikalbrenntest des UL-94 Flammschutzstandards entspricht.
Die Brennzeit ist die Summe der Zeiten aus fünf Proben. Tabelle 2 zeigt
die Ergebnisse auf. Tabelle 2
| Charge
Nr. | Dicke
der Probe (mm) | Brennzeit(s) |
Erste
Brennzeit | Zweite
Brennzeit | Summe
der Brennzeiten |
Beispiel
1 | 1 | 1,59 | 3 | 7 | 10 |
2 | 1,58 | 2 | 6 | 8 |
3 | 1,59 | 4 | 7 | 11 |
4 | 1,59 | 3 | 4 | 7 |
5 | 1,58 | 2 | 3 | 5 |
Experimentelles Beisp. 1 | 6 | 1,59 | 4 | 4 | 8 |
7 | 1,59 | 4 | 6 | 10 |
Vergleichsbeispiel
1 | 8 | 1,59 | 31 | 46 | 77 |
Vergleichsbeispiel
2 | 9 | 1,59 | 10 | 29 | 39 |
Vergleichsbeispiel
3 | 10 | 1,59 | 14 | 25 | 39 |
Vergleichsbeispiel
4 | 11 | 1,59 | 17 | 31 | 48 |
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Die
in den Tabellen 1 und 2 aufgezeigten Ergebnisse zeigen, dass die
Summe der Brennzeit der Polyesterharzzusammensetzungen der Vergleichsbeispiele
2 bis 4, in denen jeweils eine Verbindung zugegeben wurde, die ausgewählt war
aus der mehrwertigen Phenolverbindung, der Saccharidverbindung und
der Fettsäureverbindung,
auf ungefähr
die Hälfte
verringert war im Vergleich mit der des Vergleichsbeispiels 1, bei
dem keine der drei Verbindungen der Polyesterharzzusammensetzung
zugesetzt worden war.
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Im
Vergleich mit den Vergleichsbeispielen 1 und 2 bis 4 wiesen demgemäß die Polyesterharzzusammensetzungen
gemäß Beispiel
1 einen äußerst hervorragenden
Effekt der Verringerung der Brennzeit ebenso wie eine hohe Flammschutzeigenschaft
auf, welche dem UL-94 Flammschutzstandard genügt.
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Beispiel 2
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Herstellung einer flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurden flammhemmende Polyesterharzzusammensetzungen
mit den Chargennummern 12 bis 18 hergestellt, mit der Maßgabe, dass
das chinesische Tannin als Reagens erster Güte (hergestellt von Nacalai
Testque, Inc.) als eine mehrwertige Phenolverbindung ersetzt wurde
durch ein Catechin (ein Reagens erster Güte, hergestellt von KANTO CHEMICAL
CO., IND.).
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Die
Massenmischungsverhältnisse
der Chargen 17 und 18 liegen außerhalb
der Angaben im Anspruch 1. Die Chargen 17 und 18 sind somit nicht
von der vorliegenden Erfindung umfasst und sind daher in Tabelle
3 als Experimentelles Beispiel 2 gekennzeichnet.
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Die
erhaltenen flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzungen wurden
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 je weils einem Brenntest unterzogen.
Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse auf. Tabelle
3
| Charge Nr. | Dicke der Probe (mm) | Brennzeit(s) |
Erste
Brennzeit | Zweite
Brennzeit | Summe
der Brennzeiten |
Beispiel 2 | 12 | 1,59 | 4 | 8 | 12 |
13 | 1,59 | 2 | 7 | 9 |
14 | 1,59 | 3 | 8 | 11 |
15 | 1,59 | 3 | 7 | 10 |
16 | 1,59 | 2 | 8 | 10 |
Experimentelles Beisp. | 17 | 1,59 | 4 | 5 | 9 |
18 | 1,59 | 3 | 5 | 8 |
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Die
in Tabelle 3 aufgezeigten Ergebnisse belegen, dass die flammhemmenden
Polyesterharzzusammensetzungen jeweils eine Flammschutzeigenschaft
aufwiesen, die so hoch war wie in Beispiel 1, auch wenn chinesisches
Tannin, das als eine mehrwertige Phenolverbindung in Beispiel verwendet
wurde, durch Catechin ersetzt war.
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Beispiel 3
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Herstellung einer flammhemmenden Harzzusammensetzung
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Auf
dieselbe Weise wie bei den Chargen der Nummern 1 bis 2 des Beispiels
1 wurden flammhemmende Harzzusammensetzungen mit den Chargennummern
19 bis 22 hergestellt, mit der Maßgabe, dass das Polyethylenterephthalatharz
(PET) ersetzt wurde durch ein Polycarbonatharz (PC) (Panlight L
1250Y, hergestellt von TEIJIN CHEMICALS LTD.) und ein Polybutylenterephthalatharz
(PBT) (Duranex 2000, hergestellt von WinTech Polymer Ltd.).
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Die
erhaltenen flammhemmenden Harzzusammensetzungen wurden jeweils auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 einem Brenntest unterzogen. Gleichzeitig
wurden Brenntests mit flammhemmenden Harzzusammensetzungen durchgeführt, bei
denen kein Polycarbonatharz (PC) und kein Polybutylenterephthalatharz (PBT)
zugesetzt worden war. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgezeigt. Tabelle 4
| | Charge
Nr. | Dicke
der Probe (mm) | Brennzeit(s) |
Erste
Brennzeit | Zweite Brennzeit | Summe
der Brennzeiten |
Beispiel
3 | PC | 19 | 1,59 | 11 | 13 | 25 |
PC | 20 | 1,59 | 8 | 16 | 24 |
PC nicht
zugegeben | 1,59 | 27 | 60 | 87 |
PBT | 21 | 1,59 | 15 | 16 | 31 |
PBT | 22 | 1,59 | 9 | 11 | 20 |
PBT nicht
zugegeben | 1,59 | 26 | 45 | 71 |
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Die
in Tabelle 4 aufgezeigten Ergebnisse belegen, dass diese flammhemmenden
Harzzusammensetzungen jeweils in der Lage waren, die Brennzeit so
weit wie in Beispiel 1 zu verkürzen,
auch wenn das Polyethylenterephthalatharz (PET) ersetzt wurde durch
das Polycarbonatharz (PC) und das Polybutylenterephthalatharz (PBT).
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Beispiel 4
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Herstellung einer flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurden verschiedene flammhemmende
Polyesterharzzusammensetzungen hergestellt, mit der Maßgabe, dass
das flammhemmende Mittel, bei dem das chinesische Tannin als Reagens
erster Güte:die
Sucrose:das Natriumlaurat mit einem Massenverhältnis von 2:4:1 vermischt waren,
und die Zugabemenge des flammhemmenden Mittels relativ zu 100 Massenteilen
an Polyethylenterephthalat (PET) auf 0 Massenteile bis 10 Massenteile
verändert
wurde.
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Die
erhaltenen flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzungen wurde auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 jeweils einem Brenntest unterzogen.
Die Ergebnisse sind in 1 aufgezeigt.
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Die
in 1 aufgezeigten Ergebnisse belegen, dass die Brennzeit
durch die Zugabe des flammhemmenden Mittels wesentlich verkürzt wurde,
und belegen darüber
hinaus, dass die Zugabe des flammhemmenden Mittels bemerkenswert
wirksam war bei der Verringerung der Brennzeit.
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Beispiel 5
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Herstellung einer flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung
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Auf
dieselbe Weise wie bei der Charge der Nummer 1 in Beispiel 1 wurde
eine flammhemmende Polyesterharzzusammensetzung mit der Chargennummer
23 hergestellt, mit der Maßgabe,
dass anstelle der Sucrose Glucose (ein Reagens erster Güte, hergestellt
von Nacalai Tesque, Inc.) verwendet wurde.
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurde die Brennzeit der erhaltenen
flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 aufgezeigt. Tabelle 5
| Charge
Nr. | Additiv | Dicke der Probe (mm) | Brennzeit(s) |
Erste
Brennzeit | Zweite Brennzeit | Summe
der Brennzeiten |
Beispiel
5 | 23 | Glucose | 1,59 | 3 | 7 | 10 |
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Beispiel 6
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Herstellung einer flammhemmenden Polyesterharzzusammensetzung
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Auf
dieselbe Weise wie bei der Charge der Nummer 2 in Beispiel 1 wurden
flammhemmende Polyesterharzzusammensetzungen mit den Chargennummern
24 bis 27 hergestellt, mit der Maßgabe, dass anstelle des Natriumlaurats
ein Kaliumlaurat, ein Calciumacetat, ein Natriumoxalat und ein Natriumascorbat
verwendet wurden.
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurden für die erhaltenen flammhemmenden
Polyesterharzzusammensetzungen die Brennzeiten gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 6 aufgezeigt. Tabelle
6
| Charge Nr. | Additiv | Dicke der Probe (mm) | Brennzeit(s) |
Erste
Brennzeit | Zweite Brennzeit | Summe
der Brennzeiten |
Beispiel 6 | 24 | Kaliumlaurat | 1,59 | 2 | 9 | 11 |
25 | Natriumoxalat | 1,59 | 5 | 9 | 14 |
26 | Calciumacetat | 1,59 | 4 | 10 | 14 |
27 | Natriumascorbat | 1,59 | 3 | 6 | 9 |
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Die
in den Tabellen 5 und 6 aufgezeigten Ergebnisse belegen, dass die
Brennbarkeit von Harzen wirksam unterdrückt werden kann durch Zugabe
eines flammhemmenden Mittels, welches eine mehrwertige Phenolverbindung,
eine Saccharidverbindung und eine Fettsäureverbindung umfasst, zu einem
Harz und dass derartige flammhemmende Harzzusammensetzungen dem
UL-94 Flammschutzstandard genügen.
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Ein
flammhemmendes Mittel der vorliegenden Erfindung umfasst eine mehrwertige
Phenolverbindung, eine Saccharidverbindung und eine Fettsäureverbindung,
wobei das Massenmischungsverhältnis
mehrwertige Phenolverbindung:Saccharidverbindung:Fettsäureverbindung
1:0,5:0,5 bis 1:20:5 beträgt,
und ermöglicht
es, eine ausgezeichnete Flammschutzeigenschaft zu verleihen, wenn
das flammhemmende Mittel Harzen, insbesondere Polyesterharzen, zugesetzt
wird.
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Eine
flammhemmende Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei der das flammhemmende Mittel der vorliegenden Erfindung zugegeben
wurde, wobei die Zugabemenge des flammhemmenden Mittels 0,001 Massenteile bis
5,0 Massenteile relativ zu 100 Massenteile des Harzes beträgt, genügt dem UL-94
Flammschutzstandard und ist geeignet für eine Verwendung bei einer
Vielzahl von Bauteilen von elektrischen Heimgeräten und der Ausstattung für eine Büroautomation.
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Somit
wurde die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flammhemmendes
Mittel zur Verfügung
zu stellen, das bei sehr geringen Zugabemengen eine hohe Flammschutzeigenschaft
verleihen kann, ohne grundlegende physikalische Eigenschaften der
Harze zu verschlechtern, und in hohem Maße sicher und harmlos für Menschen
und die Umwelt ist, so dass im Wesentlichen keine negativen Auswirkungen
auftreten, da das flammhemmende Mittel keine Halogene und keinen
Phosphor enthält,
durch die vorliegende Erfindung gelöst, die ein flammhemmendes
Mittel zur Verfügung
stellt, welches eine mehrwertige Phenolverbindung, eine Saccharidverbindung
und eine Fettsäureverbindung
umfasst. Darüber
hinaus wird auch eine flammhemmende Harzzusammensetzung zur Verfügung gestellt,
welche das flammhemmende Mittel und ein Harz umfasst.