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Die
Erfindung betrifft eine Hauseinführung für ein bevorzugt
kellerloses Gebäude,
zum Durchführen
von Kabeln und/oder Rohren durch eine Bodenplatte des Gebäudes, wobei
durch die aus Beton bestehende Bodenplatte Schutzrohre verlaufen,
in die Innenrohre mit inneren Dichtungseinrichtungen für die hindurchgehenden
Kabel und/oder Rohre einschiebbar sind und wobei der Zwischenraum
zwischen den Innenrohren und den zugehörigen Schutzrohren durch Dichtungen
abgedichtet ist.
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Durch
die Schutzrohre und die zugehörigen Innenrohre
können
beispielsweise ein Stromkabel, ein Wasserleitungsrohr, ein Gasrohr
und ein oder mehrere Telekommunikationskabel ins Innere des Gebäudes eingeführt werden,
wobei die innere Dichtungseinrichtung der Innenrohre dafür sorgt,
daß entlang
des Kabels/Rohres weder Wasser noch Gas ins Innere des Gebäudes eintreten
kann.
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Aus
der älteren
DE 10 2004 053 934 ist
es bekannt, die in Reihe nebeneinander angeordneten Schutzrohre
einer Mehrspartenhauseinführung
in die Bodenplatte eines Gebäudes
einzubetonieren, wobei die Schutzrohre zunächst über die Oberkante der Betonplatte
hinaus vorstehen. Auf die fertiggestellte Betonplatte wird in aller
Regel eine Estrichschicht aufgebracht, die ihrerseits von einem
Bodenbelag, häufig
auch von einer Wärmedämmschicht überdeckt wird.
Die auf die Betonplatte aufzubringenden Materialien variieren, so
daß die
Oberkante des Fertigfußbodens
im allgemeinen zwischen 60 und 250 mm über der Oberseite der Betonplatte
liegt.
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DE 299 10 832 U1 offenbart
eine Vorrichtung zum Durchführen
mindestens einer Leitung durch eine Bodenplatte eines Gebäudes, bei
der an der Bodenplatte ein Gehäusekasten
fixierbar ist, durch den die Leitung im montierten Zustand hindurchgeführt ist,
wobei in den Gehäusekasten
ein Befestigungseinsatz zum ortsfesten Fixieren der wenigstens einen durchgeführten Leitung
eingesetzt ist.
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DE 199 49 134 A1 und
DE 102 17 980 B3 offenbaren
eine Mehrfach-Hauseinführung, bei
der Futterrohre teilweise in die Bodenplatte eines Gebäudes einbetoniert
sind, durch die Schutzrohre mit Medienleitungen hindurchgeführt sind.
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DE 1 648 920 A offenbart
einen Boden-Verteilerkasten, bei dem am Gehäuse ein Boden angeordnet ist,
in dem Bohrungen zur Aufnahme von Gewindestutzen, die mit Installationsleitungen
verbindbar sind, vorgesehen sind. Außerdem ist ein höhenmäßig verstellbarer
Blendrahmen zur Anpassung an die Oberkante des Fertigbodens vorgesehen.
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Das
direkte Einbetonieren der Schutzrohre in die Bodenplatte ist schwierig,
wenn die Schutzrohre exakt positioniert werden sollen, und das bündige Abschneiden
der Schutzrohre mit der Oberkante des fertiggestellten Fußbodens
ist arbeitsaufwändig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hauseinführung der
betrachteten Art so auszubilden, daß die oben dargelegten Probleme vermieden
sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung sieht vor, daß die
Endabschnitte der Schutzrohre im Bereich der Betonplatte in wenigstens
einem Kasten angeordnet sind, der teilweise in die Bodenplatte einbetoniert
wird und oben über die
Bodenplatte übersteht,
und daß der
wenigstens eine Kasten ein Bodensegment, dessen Bodenwand wenigstens
ein Durchgangsloch hat, durch das der Endabschnitt wenigstens eines
Schutzrohres in den Kasten eintritt, und auf dem Bodensegment mehrere aufeinandersetzbare,
dicht aneinander anliegende umlaufende Rahmensegmente aufweist,
mit denen die Oberkante des wenigstens einen Kastens an die Oberkante
des Fertigbodens anpassbar sind.
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Der
wenigstens eine Kasten, der von einer bevorzugt ebenfalls einzubetonierenden
Halterung exakt positionierbar ist, läßt sich problemlos mit seinem
unteren Abschnitt in die Bodenplatte einbetonieren. Die mehreren,
beispielsweise acht aufeinander-gesetzten Rahmensegmente des Kastens
erstrecken sich insgesamt bis zu einem solchen Überstand über die Bodenplatte hinaus,
der dem höchsten
möglichen
Niveau des Fertigbodens entspricht. Hierzu sei angemerkt, daß bei der
Erstellung der Bodenbetonplatte des Gebäudes und dem Einbau des wenigstens
einen Kastens der Mehrspartenhauseinführung meist noch nicht feststeht,
welcher Fußbodenaufbau später auf
die Bodenplatte aufgebracht werden soll.
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Wenn
die Kabel und Rohre der Versorgungsleitungen des Gebäudes erst
nach Fertigstellung des Bodenaufbaus in das Gebäude eingeführt werden sollen, ermöglicht es
die Erfindung, überschüssige Rahmensegmente,
die bevorzugt durch Schrauben lösbar
zusammengefügt
sind, zu entfernen, so daß die
Oberkante des wenigstens einen Kastens, der nach dem Einführen eines
oder mehrerer Innenrohre in ein oder mehrere Schutzrohre mit einer
mit dem Ende oder den Enden des Innenrohres oder der Innenrohre
verbundenen Deckplatte verschlossen wird, entweder im wesentlichen
bündig
mit der Oberkante des Fertigbodens abschließt oder aber nur geringfügig über diese übersteht,
so daß es
nicht erforderlich ist, einen oberen Kastenabschnitt abzusägen.
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Dabei
ist bevorzugt, daß die
Rahmensegmente jeweils eine Höhe
von etwa 15 mm bis 30 mm, bevorzugt 25 mm haben, so daß der maximale Überstand über die
Oberkante des Fertigbodens so klein ist, daß dieser Überstand – im allgemeinen in einer von
einer Tür
verschlossenen Wandnische – nicht
als störend
empfunden wird.
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Die
einzelnen Elemente des Kastens bestehen zweckmäßigerweise aus Kunststoff,
während
die Deckplatte aus Eisen bestehen sollte.
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Die
Erfindung kann als Kompaktsystem ausgebildet sein, bei dem alle
in das Gebäude
einzuführenden
Schutzrohre, vorzugsweise drei bis fünf Schutzrohre, in einer Reihe
nebeneinander mit ihren Endabschnitten in einem gemeinsamen Kasten
angeordnet sind. Der Kasten hat damit eine langgestreckte, verhältnismäßig schmale
Form, dessen Enden halbkreisförmig
gerundet sein können.
In einer anderen Ausführungsform
hat der Kasten die Form eines langgestreckten Rechtecks.
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Der
Kasten ist – in
der Einbaulage – oben
an einem Halter angebracht, der bevorzugt aus einem Metallblech
besteht und eine U-förmige
Querschnittsform hat. Die Schutzrohre verlaufen dabei durch übereinanderliegende
Löcher
in den beiden parallel beabstandeten, in der Einbaulage horizontalen
Abschnitten des Halters. Der Halter mit den Schutzrohren und dem
oben angebrachten Kasten wird dabei vor dem Betoniervorgang exakt
positioniert und fixiert.
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Die
Erfindung kann alternativ auch nach dem Baukastensystem realisiert
werden, bei dem zur Aufnahme des Endabschnitts jedes Schutzrohres
jeweils ein eigener, zugehöriger
Kasten vorgesehen ist, der zweckmäßigerweise eine quadratische Grundrißform hat.
Dabei können,
die Schutzrohre auf vielfältige
Weise nebeneinanderliegend angeordnet werden, beispielsweise in
einer L-Form, T-Form oder U-Form, wobei diese Gestaltung nur beispielhaft
erwähnt
ist. Damit können
die Schutzrohre und damit die oberhalb der Bodenplatte ins Gebäudeinnere
eintretenden Kabel und Rohre in einer für den jeweiligen Grundriß des Gebäudes optimalen
Anordnung durch die Betonplatte hindurchgeführt werden. Jeder zur Aufnahme
des Endabschnitts eines Schutzrohres vorgesehene Kasten besteht
dabei wieder aus einer Bodenwand und mehreren aufeinandersetzbaren, umlaufenden
Rahmensegmente, wie dies auch bei dem Kompaktsystem vorgesehen ist.
Alle Kästen sind
bei diesem Baukastensystem bevorzugt an einem gemeinsamen Halter
angebracht, der im wesentlichen eine gleiche Grundrißform haben
kann wie die baukastenartig zusammengesetzten und mit ihren Seitenwänden aneinander
anliegenden Kästen. Die
Oberseite der Kästen
kann durch eine gemeinsame Deckplatte verschlossen werden.
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Die
beiden Systeme können
selbstverständlich
auch miteinander kombiniert werden.
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Häufig wird
mit der Einführung
von Stromkabel, Wasserrohr, Gasrohr etc. nicht gewartet, bis der Fußboden fertiggestellt
ist, sondern die Versorgungs-leitungen werden direkt nach Fertigstellung der
Betonplatte in das Gebäude
eingeführt.
In solchen Fällen
bleibt zweckmäßigerweise
der gesamte Kasten – ohne
Entfernung einzelner Wandsegmente – erhalten, so daß nach der
später
erfolgenden Fertigstellung des Fußbodens ein größerer Überstand, beispielsweise
in der Größenordnung
von 100 mm, zurückbleiben
kann. Dies hat zur Folge, daß die
in den Innenrohren angeordneten Dichtungen nicht von Beton und/oder
Estrich umgeben sind.
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Hinsichtlich
der Dichtungen in den Innenrohren besteht die Anforderung, daß diese
auch im Brandfall eine Dichtungsfunktion von 0,1 bar beibehalten,
um auszuschließen,
daß schleichendes
Gas an den hindurchgeführten
Kabeln oder Rohrleitungen vorbei ins Haus eindringen kann. Wenn
sich die Innendichtungen in dem vorstehend geschilderten Fall oberhalb
der Betonschicht und üblicherweise
angeordneten Estrichschicht befinden, können die Innendichtungen durch
einen Brand zerstört
werden, was nicht der Fall ist, wenn sie sich unter der Oberkante der
Beton- bzw. Estrichschicht befinden.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem dadurch gelöst,
daß der
Kasten oder die Kästen
mit einer Vergußmasse,
bevorzugt einer Mörtelmasse
ausgefüllt
wird bzw. werden, die die Zwischenräume zwischen den Kastenwänden und
den Schutzrohren sowie den daraus herausragenden, eingesteckten
Innenrohren ausfüllt.
Wenn im Brandfall der überstehende
Teil des Kastens verbrennt, bleibt der Mörtel stehen und schützt die
Rohre sowie die zugehörigen Dichtungen.
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Zweckmäßigerweise
enthält
die Deckplatte jedes Kastens wenigstens eine Einfüllöffnung für die Vergußmasse sowie
gegebenenfalls eine oder mehrere Entlüftungsöffnungen, wodurch das Einfüllen der Vergußmasse auf
einfache und bequeme Weise zu bewerkstelligen ist.
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Die
Erfindung sieht somit eine entweder in Reihe oder nach dem Baukastensystem
angeordnete Mehrspartenhauseinführung
vor, die mit einem verringertem Arbeitsaufwand in die Bodenplatte
einbaubar ist und die Anforderungen an die Brandsicherheit erfüllt. Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung
ist natürlich
auch ein einziges Rohr oder Kabel einführbar.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
einer Mehrspartenhauseinführung
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung der wesentlichen Bestandteile einer
in Reihe angeordneten Mehrspartenhauseinführung;
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2A und 2B eine
Seitenansicht und eine Aufsicht des Bodensegments des Kastens der Mehrspartenhauseinführung der 1;
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3A und 3B eine
Seitenansicht und eine Aufsicht eines der mehreren Rahmensegmente des
Kastens der 1,
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4 eine
Aufsicht auf die Deckplatte des Kastens der 1 und
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5 in
schematischer Grundrißdarstellung Anordnungen
von Einzelkästen
nach dem Baukastensystem.
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In 1 ist
schematisch eine Betonplatte 1 mit einer darauf angeordneten
Estrichschicht 2 und einem oben abschließenden Bodenbelag 3 eines
kellerlosen Gebäudes
dargestellt. Durch diesen Boden 1, 2, 3 werden
vier nebeneinanderliegende Versorgungsleitungen mittels nicht dargestellter
Stromkabel, Kommunikationskabel, Wasserrohr und Gasrohr in das Gebäude eingeführt.
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Diese
Kabel bzw. Rohre verlaufen durch Wellrohre 4, die in den
darüber
befindlichen Schutzrohren 5 z. B. eingerastet sind. Die
Schutzrohre 5 verlaufen durch Löcher eines U-förmigen Halters 6, an
dem die Schutzrohre 5 befestigt sind, und erstrecken sich
mit ihrem oberen Endabschnitt in einen Kasten 7, der mit
einem unteren Endabschnitt in die Betonplatte 1 einbetoniert
ist und diese überragt.
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Der
Kasten 7 besteht aus einem Bodensegment 8, mehreren
aufeinander gesetzten, umlaufenden Rahmensegmenten 9 und
zunächst
einem provisorischen Deckel 10, der vor Eintritt von Fremdstoffen
in den Kasten schützt
und vor dem Einführen
von Innenrohren 11 in die Schutzrohre 5 entfernt
wird.
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Die
Rahmensegmente 9 haben beispielsweise jeweils eine Höhe von 25
mm. Die Innenrohre 11 haben an ihrem unteren Endabschnitt
zwei voneinander beabstandete Ringdichtungen 12, die den
Zwischenraum zwischen den Innenrohren 11 und den Schutzrohren 5 abdichten,
wenn die Innenrohre 11 in die Schutzrohre 5 eingeschoben
sind. Die Schutzrohre 5 erstrecken sich bevorzugt bis zur
Mitte des Kastens 7, so daß alle darüber angeordneten Rahmensegmente 9 gegebenenfalls
entfernbar ist.
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Die
Innenrohre 11 sind an einer aus Eisen bestehenden Deckplatte 13 mit
geeigneten Mitteln befestigt, die den Kasten 7 verschließt, wenn
die Innenrohre 11 in die Schutzrohre 5 eingeführt werden. 1 läßt in seinem
obersten Teil Anordnungen mit Innendichtungen 14 für die Innenrohre 11 erkennen.
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Die
Deckplatte 13 wird mittels langer Schrauben 15 befestigt,
die Bohrungen in Querstegen der Rahmensegmente 9 durchgreifen
und in Muttern eingreifen, die unter entsprechenden Bohrungen an
der Oberseite des Halters 6 angebracht sind. Durch diese
Schrauben 15 werden das Bodensegment 8, die Rahmensegmente 9 und
die Deckplatte 13 fest zusammengehalten und an der Halterung 6 befestigt.
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Das
Bodenesegment 8 hat – wie
die 2A und 2B zeigen – vier kreisförmige Löcher 19,
deren Durchmesser dem Außendurchmesser
der Schutzrohre 5 entspricht. Von der Bodenwand 20 erstrecken
sich rohrförmige
Ansätze 21 nach
unten, die in der Einbaulage auf der Oberseite der Halterung 6 aufliegen.
Auch die Löcher 22 zum
Durchtritt von zwei Schrauben 15 setzen sich an der Unterseite
der Bodenwand 20 als rohrförmige Ansätze 23 fort. Die Löcher 22 sind
mittig in Querstegen 24 des Bodensegements 8 ausgebildet.
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Die
flachen Rahmensegmente 9 haben natürlich dieselbe langgestreckte
Grundrißform
wie das Bodensegment 8, so daß der umlaufende Rahmen 25 nahtlos
auf den umlaufende Rahmen 26 des Bodensegments 8 paßt. Mehrere,
beispielsweise acht Rahmensegmente 9 sind nahtlos aufeinander
setzbar.
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Die
metallene Deckplatte 13 hat vier in Reihe ausgebildete
Löcher 27,
in die die Innenrohre 11 mit den Dichtungseinsätzen 14 passen.
Die Innenrohre 11 sind fest an der Deckplatte 13 befestigt.
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Die
Deckplatte 13 hat eine Einfüllöffnung 28 für Vergußmörtel und
zwei Entlüftungslöcher 29,
die das vollständige
Ausfüllen
des Kastens 7 mit Mörtel ermöglichen.
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5 zeigt
auf rein schematische Weisen Aufsichten auf jeweils zur Aufnahme
des Endabschnitts eines einzigen Schutzrohres vorgesehene Kästen 7,
die in Gruppen von zwei bis fünf
Kästen auf
die beispielhaft dargestellte Weise aneinander anliegend auf einem
Halter befestigbar sind. Dabei kann natürlich auch nur ein einziger
Einzelkasten zum Einsatz kommen. Das in der Darstellung im rechten
Teil dargestellte lineare Kompaktsystem mit einem einzigen Kasten
für drei
bis fünf
Schutzrohre kann auch dahingehend geändert werden, daß die dargestellten
Kästen
keine gerundeten Enden, sondern eine langgestreckte Rechteckform
haben.