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Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Durchführung zum Eingießen in eine Bodenplatte und Hindurchführen einer Leitung.
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Die in Rede stehende Durchführung kann als Gebäudeeinführung genutzt werden, um im Falle eines kellerlosen Gebäudes die Leitung durch dessen Bodenplatte hindurch in das Gebäude hinein zu verlegen. Die Durchführung wird zunächst auf der Baustelle positioniert und bspw. anhand eines Schnurgerüsts ausgerichtet. Beim Gießen der Bodenplatte wird sie in diese eingegossen und hält einen Durchtritt für die Leitung bzw. Leitungen frei.
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Die
DE 199 49 134 A1 zeigt eine Mehrfach-Hauseinführung, bei der mehrere Mantelrohre in einem gemeinsamen Hüllkörper bzw. Futterrohr zusammengefasst werden. Dieser Hüllkörper wird in die Bodenplatte einbetoniert und nach einer Herstellung des Bodenaufbaus bündig abgelängt.
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Auch die
DE 10 2005 041 176 A1 zeigt eine solche Einführung, wobei als Hüllkörper ein aus mehreren aufeinandergesetzten Segmenten aufgebauter Kasten verwendet wird, der in der Rohbauphase mit einem Deckel verschlossen ist. Dieser wird dann zum Ansetzen eines Montageaufsatzes entfernt.
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Aus der
DE 2 402 022 A und der
DE 26 14 575 A1 sind Dichtungsprofile bekannt, die ineinander geschobene Rohre gegeneinander dichten und mit Dichtlippen ausgestattet sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine besonders vorteilhafte Durchführung als Gegenstand einer solchen Verwendung anzugeben.
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Dies wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Durchführung weist ein Mantelrohr auf, welches in die Bodenplatte eingegossen einen Kanal für die Leitung freihält. Im fertig montierten Zustand wird das Mantelrohr von einem Rohrstutzen eines Montageaufsatzes zu einer Oberkante des Fußbodenaufbaus hin verlängert, siehe unten im Detail. Durch diese Kombination aus Mantelrohr und Rohrstutzen kann dann später die eigentliche Leitung durch die Bodenplatte hindurch verlegt werden. Eine Besonderheit liegt vorliegend darin, dass eine Dichtung, mit welcher der Rohrstutzen und das Mantelrohr gegeneinander gedichtet sind, am oberen Ende des Mantelrohres angeordnet ist.
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Der Rohrstutzen kann bspw. auf das Mantelrohr aufgeschoben sein, die Dichtung kann dann zwischen einer Innenwandfläche des Rohrstutzens und einer Außenwandfläche des Mantelrohres sitzen. Bevorzugt ist bzw. wird der Rohrstutzen in das Mantelrohr eingeschoben und ist die Dichtung, jedenfalls ein Abschnitt davon, zwischen einer Außenwandfläche des Rohrstutzens und einer Innenwandfläche des Mantelrohres angeordnet. Generell meint die Anordnung „an“ dem oberen Ende des Mantelrohres, dass ein kleinster, vertikal genommener Abstand zwischen dem oberen Ende und der Dichtung nicht mehr als 5 cm, 4 cm, 3 cm, 2 cm bzw. 1 cm betragen soll, bevorzugt ist die Dichtung an der oberen Stirnseite des Mantelrohres angeordnet (Abstand von 0 cm). Die Dichtung deckt die obere Stirnseite bevorzugt nach oben hin ab, umschließt diese also.
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Aufgrund der Anordnung am oberen Ende des Mantelrohres kann die Dichtung bspw. je nach Montagestadium von oben noch vergleichsweise gut zugänglich bzw. sichtbar sein. Ein Monteur kann somit bspw. vor bzw. mitunter auch noch während des Ansetzens des Montageaufsatzes den richtigen Sitz der Dichtung überprüfen. Dieser Dichtung kann eine hohe Bedeutung zukommen, weil durch ein Leck zwischen Rohrstutzen und Mantelrohr Gas aus dem Rohrsystem austreten und bis ins Gebäudeinnere vordringen könnte. Dieses könnte bspw. von einer in dem Rohrsystem selbst geführten Gasleitung stammen, es könnte jedoch auch im Falle einer anderen Sparte (z. B. Elektro bzw. Daten) aufgrund eines Störfalls bzw. Schadens gebäudeaußenseitig Schleichgas in dem Mantelrohr anstehen. Bevorzugt weist die Durchführung mehrere Mantelrohre auf, die dann für die einzelnen Sparten (Wasser, Gas, Elektro bzw. Daten etc.) genutzt werden. In einer solchen Konstellation kann sich im Besonderen ein Problem mit Gas in dem bzw. den Rohrsystemen ergeben, weswegen bevorzugt sämtliche Mantelrohre mit an ihren oberen Enden angeordneten Dichtungen gegen einen jeweiligen Rohrstutzen des Montageaufsatzes gedichtet sind.
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Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, wobei bei der Darstellung der Merkmale nicht immer im Einzelnen zwischen Verfahrens- bzw. Verwendungs- oder auch Vorrichtungsaspekten unterschieden wird; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen. Soweit bspw. eine Verwendung der Durchführung geschildert wird, ist dies stets auch als Offenbarung einer Durchführung zu lesen, die für eine entsprechende Verwendung ausgelegt ist.
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Der Montageaufsatz kann bevorzugt eine Flanschplatte, also einen nach außen hervortretenden Flansch aufweisen, besonders bevorzugt einen vollständig umlaufenden Flansch, der in der Montageposition einen seitlichen Überlapp mit der Oberfläche des Fußbodenaufbaus hat (eine vertikale Projektion des Flansches liegt zumindest teilweise in der Oberfläche des Fußbodenaufbaus); bevorzugt sitzt der Flansch auf der Oberfläche des Fußbodenaufbaus auf. Die Flanschplatte ist bevorzugt aus Kunststoff vorgesehen, insbesondere faserverstärktem Kunststoff, etwa glasfaserverstärktem Polyamid. Der Montageaufsatz kann insbesondere auch als Auszugssicherung dienen, also die Leitung axial in Position halten (gegen eine nach unten bzw. zum Gebäudeäußeren hin gerichtete Kraft), wenn die Leitung bspw. bei späteren Erdarbeiten mit einer Baggerschaufel Zug beansprucht wird (der Bagger in den Leitungsstrang greift).
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In der Flanschplatte ist bevorzugt eine Durchgangsöffnung vorgesehen, durch welche sich dann die montierte Leitung ins Gebäudeinnere erstreckt. Nach unten fluchtet die Durchgangsöffnung mit dem Rohrstutzen. Die Leitung ist dann bevorzugt mit einem Dichtelement, bspw. aus einem Elastomermaterial, gegen den Montageaufsatz gedichtet. Damit besteht dann idealerweise keine fluidische Verbindung zwischen dem Inneren des Mantelrohres und dem Gebäudeinneren, kann auf diesem Weg als bspw. kein Gas bzw. Schleichgas ins Gebäudeinnere gelangen. Generell dient das Mantelrohr als Umhüllung bzw. Leerrohr für die eigentliche Leitung, die in der Regel erst nach dem Gießen der Bodenplatte bzw. Erstellen des Fußbodenaufbaus verlegt wird. Das Mantelrohr bildet bzw. ist Teil eines Schutzrohrsystems, das sich vom Gebäude bis bspw. zu einer straßenseitigen Anschlussstelle (Versorgungsleitung) erstreckt.
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Dieses Schutzrohrsystem wird dann zumindest in Teilen, bevorzugt insgesamt (bis zur Anschlussstelle), bereits vor dem Gießen der Bodenplatte verlegt, beim Gie-ßen der Bodenplatte kann der Graben dann bevorzugt bereits wieder aufgefüllt sein (auch zwischen Gebäude und Anschlussstelle). Die eigentliche Leitung, also bspw. ein Rohr (Gas, Wasser bzw. Fernwärme) oder ein Kabel (Elektro bzw. Daten) kann dann nachträglich verlegt werden, nämlich vom Gebäudeinneren oder von der Anschlussstelle her durch das Schutzrohrsystem eingeschoben werden. Dann kann die bereits erwähnte Dichtung zwischen Leitung und Montageaufsatz hergestellt werden.
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Die Angaben „oben“/„unten“ beziehen sich auf die vertikale Richtung, also auf die Situation, in der die Durchführung montiert wird. Angaben wie „seitlich“ bzw. auch „innen“/„außen“ betreffen ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe die zu einer vertikalen Achse der Durchführung senkrechten, davon weg weisenden Richtungen (diese liegen horizontal).
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Erfindungsgemäß wird das Mantelrohr ohne den Montageaufsatz in der Bodenplatte vergossen, der Montageaufsatz wird dann erst nachträglich angesetzt. Das Mantelrohr bildet bzw. ist Teil eines Rohbauteils, das beim Gießen der Bodenplatte baulich integriert wird. Der Montageaufsatz wird dann erst nachträglich angesetzt, wenn das Vergussmaterial der Bodenplatte gehärtet ist. Der Montageaufsatz kann hierbei vor oder bevorzugt nach dem Erstellen des Fußbodenaufbaus angesetzt werden. Vor dem Ansetzen des Montageaufsatzes kann die Dichtung am oberen Ende des Mantelrohres gut zugänglich sein, bspw. einer Inspektion oder auch einem Positionieren durch den Monteur.
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Die Dichtung ist bereits am oberen Ende des Mantelrohres angeordnet, wenn der Montageaufsatz mit dem Rohrstutzen angesetzt wird (sie wird also nicht erst mit dem Ansetzen des Montageaufsatzes in diese Position gebracht). Generell kann die Dichtung an das Mantelrohr angeformt oder als gesondert hergestelltes Teil damit zusammengesetzt sein. Das Anformen kann bspw. im Zuge eines 2K-Spritzgießens erfolgen. Werden die beiden als zuvor gesondert hergestellte Teile zusammengesetzt, kann die Dichtung bevorzugt axial formschlüssig am Mantelrohr gehalten sein, bspw. ein Abschnitt der Dichtung in einer Nut am Mantelrohr sitzen, bevorzugt einer Nut in der Außenwandfläche des Mantelrohres.
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Das Mantelrohr und/oder der Rohrstutzen sind bevorzugt aus einem Hartkunststoff vorgesehen. Die Dichtung ist aus einem Elastomermaterial vorgesehen, also ganz allgemein einem Kunststoff mit elastischem Verhalten. Dessen Shore-Härte (Shore A) kann bspw. bei höchstens 90 Shore, 80 Shore, 75 Shore bzw. 70 Shore und (davon unabhängig) bspw. bei mindestens 20 Shore, 25 Shore, 30 Shore, 35 Shore bzw. 40 Shore liegen. Es kann sich bspw. um ein Kautschukmaterial handeln, vorzugsweise um einen Synthesekautschuk, etwa EPDM (Ethylen-Propylen-Dien, M-Gruppe). Ebenso kann es sich aber bspw. auch um einen Thermoplastischen Elastomer (TPE) oder ein Silikon-basiertes Material handeln, etwa Silikonkautschuk bzw. Silikonelastomer.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist die Dichtung eine Dichtlippe auf, die nach au-ßen (Rohrstutzen wird aufgeschoben) oder bevorzugt nach innen (Rohrstutzen wird eingeschoben) hervortritt. Bezogen auf das Mantelrohr bzw. den Rohrstutzen hat die Dichtlippe also in einem Axialschnitt betrachtet eine radiale Erstreckung. Mit dem Ansetzen des Rohrstutzens, also dem Auf- oder bevorzugt Einschieben des Rohrstutzens, wird die Dichtlippe nach unten gestülpt. Im gestülpten Zustand liegt die Dichtlippe zwischen dem Rohrstutzen und dem Mantelrohr, bevorzugt zwischen einer Außenwandfläche des Rohrstutzens und einer Innenwandfläche des Mantelrohres (im Falle des bevorzugt eingeschobenen Rohrstutzens). Wenn die Dichtlippe zwischen Mantelrohr und Rohrstutzen angeordnet ist, ist eine Bewegung bzw. Verformung zurück in ihren Ausgangszustand durch die Rohre blockiert, sodass die Dichtlippe bspw. auch im Falle eines Druckereignisses (Überdruck) im Rohrsystem zuverlässig im gestülpten Zustand zwischen den Rohren verbleibt. Die Dichtlippe kann weniger leicht herausgedrückt werden, etwa im Vergleich zu einem zwischen den Rohren angeordneten Dichtring (O-Ring). Beim Ansetzen des Rohrstutzens wird das freie Ende der Dichtlippe vom Ende des Rohrstutzens mitgenommen, danach besteht eine gewisse Selbsthemmung.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist die Dichtung eine Dichtlippe auf, die sich im unbelasteten Zustand zu ihren freien Ende hin schräg nach oben erstreckt. Generell bezieht sich der „unbelastete Zustand“ auf eine Situation, in welcher die Dichtung zwar am Mantelrohr angeordnet ist, aber weder der Rohrstutzen noch das Abdeckteil angesetzt ist. Bevorzugt ist die sich nach schräg oben erstreckenden Dichtlippe dieselbe Dichtlippe, die dann auch zwischen Mantelrohr und Rohrstutzen eingestülpt wird. Die Erstreckung nach schräg oben kann hinsichtlich der späteren Dichtung zwischen den Rohren von Vorteil sein, nämlich die vorstehend geschilderte „Selbsthemmung“ im nach unten gestülpten Zustand weiter erhöhen.
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Die Erstreckung „schräg“ kann bspw. einen Winkel von mindestens 30°, 45°, 60° bzw. 70° und (davon unabhängig) nicht mehr als 85° bzw. 80° meinen (betrachtet wird jeweils der kleinere von zwei Winkeln, den die Dichtlippe mit der Rohrachse einschließt). In anderen Worten ist die Dichtlippe nicht zu stark aus einer zur Rohrachse senkrechten Erstreckung ausgelenkt, bspw. um nicht mehr als 40°, 30° bzw. 20° (mit möglichen Untergrenzen bei mindestens 5° bzw. 10°).
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Erfindungsgemäß weist die Durchführung einen Deckel auf, der das Mantelrohr beim Eingießen in die Bodenplatte nach oben hin abdeckt. Im Anschluss wird der Deckel abgenommen, um den Montageaufsatz mit dem Rohrstutzen anzusetzen. Zuvor sitzt der Deckel an dem oberen Ende des Mantelrohres auf und ist dabei von der Dichtung gegen das Mantelrohr gedichtet. Die Dichtung bzw. ein Abschnitt davon bedeckt bevorzugt die obere Stirnseite des Mantelrohres, vgl. die vorstehenden Anmerkungen.
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Mit dem Abdichten des Deckels gegen das Mantelrohr kann die Dichtung vorteilhafterweise mehrfach genutzt werden (in der Rohbauphase und bei der späteren Endmontage des Montageaufsatzes). Diese Möglichkeit wird auch durch die Anordnung am oberen Ende des Mantelrohres eröffnet. Die Abdichtung während der Rohbauphase kann bspw. einem Verschmutzungseintrag in das Mantelrohr vorbeugen, z. B. über Regenwasser, das Verschmutzungen von der Oberfläche des Bodenelements bzw. Fußbodenaufbaus einspült. Ebenso kann auch bereits während der Rohbauphase bspw. eine Sicherung gegen Schleichgas von Vorteil sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung liegt der Deckel, wenn die Durchführung in die Bodenplatte eingegossen wird, an der Dichtlippe an, die sich nach schräg oben erstreckt (im unbelasteten Zustand). In dieser Hinsicht kann die Erstreckung nach schräg oben insoweit von Vorteil sein, als sich die Dichtlippe dann zuverlässig dichtend an den Deckel anliegt (dessen Unterseite). Der Deckel drückt die Dichtlippe dann ein Stück weit nach unten. Im Allgemeinen kann die Dichtung auch sowohl eine nach innen als auch eine nach außen hervortretende Dichtlippe aufweisen, wobei dann die eine dem Abdichten zum Deckel und die andere zum Abdichten gegen den später auf- bzw. eingeschobenen Rohrstutzen dient. Bevorzugt wird jedoch dieselbe Dichtlippe zweifach genutzt, insbesondere eine sich nach innen erstreckenden Dichtlippe.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind der Rohrstutzen des Montageaufsatzes und das Mantelrohr mit einer weiteren Dichtung gegeneinander gedichtet (wenn der Montageaufsatz an der Durchführung sitzt). Diese weitere Dichtung ist unterhalb der oberen Dichtung angeordnet. Im Falle des bevorzugt eingeschobenen Rohrstutzens kann sie vor bzw. bei dem Einschieben an einer Außenwandfläche des Rohrstutzens angeordnet sein. Sie kann zu einem unteren Ende des Rohrstutzens vertikal bspw. einen kleinsten Abstand von nicht mehr als 15 cm, 10 cm bzw. 5 cm haben. Sie kann auch tatsächlich am unteren Ende angeordnet sein, andererseits ist aber auch ein kleiner Abstand möglich (von bspw. mindestens 0,5 cm bzw. 1 cm).
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Die weitere Dichtung kann einstückig mit dem Rohrstutzen vorgesehen sein, also bspw. angespritzt (etwa in einem Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren). Sie kann aber auch als gesondertes Teil an den Rohrstutzen gesetzt sein, bspw. in einer umlaufenden Nut an dessen Außenwandfläche gegen ein axiales Verrutschen gesichert sitzen. Auch die weitere Dichtung ist aus einem Elastomermaterial vorgesehen. Das Vorsehen von zwei Dichtlippen kann bspw. hinsichtlich der geschilderten Gasproblematik eine gewisse Redundanz schaffen, also die Sicherheit erhöhen.
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Im Folgenden werden unterschiedliche Details des Einbaus der Durchführung in die Bodenplatte bzw. den Fußbodenaufbau diskutiert, wobei diese Varianten auch unabhängig von der Anordnung der Dichtung (zwischen Mantelrohr und Rohrstutzen) am oberen Ende des Mantelrohres von Interesse sein können und offenbart sein sollen.
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Das Mantelrohr wird in bevorzugter Ausgestaltung auf einer solchen Höhe in die Bodenplatte eingegossen, dass sein oberes Ende bündig mit oder unterhalb einer Oberkante der Bodenplatte liegt. Hierbei kann an dem oberen Ende des Mantelrohres bspw. ein Hohlkörper angeordnet sein, der in der Bodenplatte einen Hohlraum am Mantelrohr freihält. Alternativ oder zusätzlich kann am oberen Ende des Mantelrohres auch ein Vollkörper vorgesehen sein, etwa aus einem geschäumten Kunststoffmaterial, der einen Hohlraum am oberen Ende des Mantelrohres freihält. Als geschäumtes Kunststoffmaterial können bspw. extrudiertes Polystyrol oder extrudiertes Polypropylen infrage kommen.
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Nach dem Gießen der Bodenplatte wird auf dieser ein Fußbodenaufbau erstellt. Die Bodenplatte wird generell auf dem Erdreich gegossen, typischerweise auf einer Schüttung, insbesondere auf einer Sauberkeitsschicht. Sie wird in der Regel aus Beton gegossen, funktional bildet sie das Fundament des Gebäudes. Darauf wird später der Fußbodenaufbau erstellt, bspw. der Estrich aufgegossen (ggf. auf einer Dämmschicht als Teil des Fußbodenaufbaus), darauf kann ein Fußbodenbelag aufgebracht werden.
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Das bündig mit der Oberkante bzw. nach unterhalb versetzte Eingießen des Mantelrohres kann hinsichtlich der Sicherheit von Vorteil sein. Es kann nämlich später der Montageaufsatz mit dem Rohrstutzen so platziert werden, dass eine Flanschplatte des Montageaufsatzes, von welcher sich der Rohrstutzen weg nach unten erstreckt, bündig mit der Oberkante des Fußbodenaufbaus liegt. Dies kann bei einer Gebäudeeinführung, wenn es in dem Gebäude zu einem Brand kommt, ein Durchschlagen auf z. B. die Gasleitung verzögern bzw. verhindern. Würde zum Vergleich das Mantelrohr selbst oder ein dieses umhüllender Hohlkörper aus dem Fußbodenaufbau hervorstehen, könnte der überstehende Abschnitt im Brandfall schnell abschmelzen und damit einen „Kanal“ zu der Gasleitung freigeben.
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Im Allgemeinen ist auch denkbar, dass der Montageaufsatz bündig mit der Bodenplatte selbst platziert wird. Er kann bspw. bereits vor dem Erstellen des Fußbodenaufbaus entsprechend positioniert werden, wobei dann während des Erstellens des Fußbodenaufbaus ein Schalungselement den Montageaufsatz freihalten kann. An den bündig mit der Bodenplatte liegenden Montageaufsatz kann also bspw. ein Streifen aus z. B. geschäumten Kunststoffmaterial gesetzt werden, bspw. angeklebt. Mit einem solchen Schalungselement kann verhindert werden, dass insbesondere der Estrich den Montageaufsatz bedeckt.
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Bei einer alternativ bevorzugten Variante wird der Montageaufsatz bündig mit der Oberkante des Fußbodenaufbaus platziert. Dabei wird beim Erstellen des Fußbodenaufbaus oberhalb des Mantelrohres ein Hohlraum in dem Fußbodenaufbau freigehalten, mit einem Hohlkörper oder einem Vollkörper (vgl. die vorstehenden Anmerkungen). Hierbei kann einerseits derselbe Hohl- bzw. Vollkörper wie beim Gießen der Bodenplatte Einsatz finden, also mit entsprechenden Übermaß vorgesehen sein, sodass er aus der gegossenen Bodenplatte hervorsteht. Andererseits kann der Hohl- bzw. Vollkörper auch erst nach dem Gießen der Bodenplatte an das Mantelrohr gesetzt, also an dessen oberen Ende platziert werden.
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Speziell für das Platzieren eines Vollkörpers kann an dem oberen Ende des Mantelrohres bzw. der Mantelrohre im bevorzugten Fall der Mehrsparten-Durchführung mit mehreren Mantelrohren eine Flanschplatte vorgesehen sein. Auf dieser kann der Vollkörper aufliegen, beim Eingießen in die Bodenplatte und/oder beim Erstellen des Fußbodenaufbaus. Diese Flanschplatte kann zur Stabilisierung bzw. Positionierung des Vollkörpers auch eine Seitenwand haben (vgl. das Ausführungsbeispiel Illustration), dies ist aber nicht zwingend.
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Diese Varianten können, wie vorstehend betont, auch unabhängig von der am oberen Ende des Mantelrohres angeordneten Dichtung von Interesse sein und sollen entsprechend offenbart sein. Eine Abdichtung von Mantelrohr und Rohrstutzen könnte dann bspw. über eine am unteren Ende des Rohrstutzens angeordnete Dichtung erreicht werden (vgl. die vorstehenden Anmerkungen zu der „weiteren Dichtung“). Selbstverständlich ist eine Kombination mit der oberen Dichtung besonders bevorzugt.
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Offenbart sein soll auch ein Verfahren zum Montieren einer Durchführung, das sich mit den Merkmalen der Verwendung gemäß Anspruch 1 ergibt, vorzugsweise in Kombination mit einem bzw. mehreren der abhängigen Ansprüche. Gleichermaßen soll ein Verfahren zum Herstellen einer Bodenplatte mit einem Fußbodenaufbau darauf offenbart sein, das sich mit den Merkmalen der Verwendung gemäß Anspruch 1 ergibt, vorzugsweise in Kombination mit einem oder mehreren der abhängigen Ansprüche.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird.
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Im Einzelnen zeigt
- 1 eine Durchführung zum Eingießen in einer Schrägansicht von;
- 2 die Durchführung gemäß 1 in einer Seitenansicht in einer Einbausituation;
- 3 in schematischer Darstellung das Erstellen des Fußbodenaufbaus im Anschluss an das Gießen der Bodenplatte;
- 4 den Grundkörper ohne Abdeckteil in einer Schrägansicht von oben;
- 5 einen nachträglich von oben angesetzten Montageaufsatz mit Rohrstutzen in einer Seitenansicht;
- 6 ein am oberen Ende eines Mantelrohres angeordnetes Dichtelement in einem Axialschnitt.
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1 zeigt eine Durchführung 1 in einer Schrägansicht von oben. Die Durchführung 1 weist vier Mantelrohre 2 auf, die von unten an einen Grundkörper 3 angesetzt sind. An den oberen Enden der Mantelrohre 2 sind Dichtungen 4 angeordnet, vgl. 6 im Detail. Ferner ist außenseitig an den Mantelrohren 2, unterhalb des Grundkörpers 3, jeweils eine Mehrstegdichtung 5 angeordnet, vgl. auch die Seitenansicht gemäß 2.
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Die Mantelrohre 2 sind nicht nur über den Grundkörper 3, sondern zusätzlich auch über ein Halteteil 6 in ihrer Relativposition gehalten. Das Halteteil 6 ist geteilt ausgeführt und um die Mantelrohre 2 herum zusammengesetzt. Die Durchführung 1 weist ferner ein Abdeckteil 7 auf, das in 1 außerhalb des Grundkörpers 3 angeordnet, beim Vergießen sitzt es jedoch in einem von dem Grundkörper 3 begrenzten Hohlraum 8. Dieser Hohlraum 8 ist nach oben hin offen, er wird von einem Bodenteil 3.1, das eine Flanschplatte darstellt, und einer Seitenwand 3.2 des Grundkörpers 3 begrenzt. Das eingesetzte Abdeckteil 7 stellt einen Deckel dar und liegt dann auf den Dichtungen 4 auf, womit die Mantelrohre 2 nach oben hin dichtend verschlossen sind. Eine Oberseite des Abdeckteils 7 liegt dann bündig mit einer Oberkante der Seitenwand 3.2.
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2 zeigt die Durchführung 1 in einer Einbausituation, im Erdreich 20 wurde ein Graben 21 ausgehoben. Oberhalb davon soll dann später die Bodenplatte gegossen und das Gebäude errichtet werden. Die Durchführung 1 wird mit einer Aufstellvorrichtung 22, vorliegend einem höhenverstellbaren Erdspieß, auf einer solchen Höhe eingerichtet, dass das obere Ende des Grundkörpers 3 mit der Oberkante 23 der später gegossenen Bodenplatte zusammenfällt. An die Mantelrohre 2 wird jeweils ein Schutzrohr 24 angeschlossen (eines davon ist skizziert), die Schutzrohre 24 verlaufen in dem Graben 21 bis zu einer Anschlussstelle an der Straße.
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An das Halteteil 6 wird nach dem Verfüllen des Grabens 21 (und deshalb strichliert dargestellt) eine Flächendichtung 25 angearbeitet, die dann auf einer Schüttung 26 aufliegt (darauf wird die Bodenplatte gegossen).
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine Situation nach dem Betonieren der Bodenplatte 30. Der Grundkörper 3 liegt bündig mit der Oberkante 23 der Bodenplatte 30. Darauf wird ein Fußbodenaufbau 31 (Estrich etc.) erstellt. Um hierbei, insbesondere beim Gießen des Estrichs, einen Hohlraum 32 oberhalb der Mantelrohre freizuhalten, wird ein Schalungselement 35 vorgesehen. Vorliegend wird dazu das bündig eingegossene Abdeckteil 7 aus dem Hohlraum 8 genommen und durch einen höheren Schaumstoffkörper ersetzt (dieser bildet das Schalungselement 35). Alternativ könnte an die Seitenwand 3.2 auch ein Schaumstoffstreifen geklebt werden, im Falle des bodenbündigen Einbaus an die Innenwandfläche (bei einem Einbau mit Überstand auch an die Außenwandfläche). In einer ebenfalls nicht dargestellten Variante könnte das Abdeckteil 7 bereits originär mit einer entsprechenden Höhe gefasst sein, könnte also das Abdeckteil 7 dann zugleich auch als Schalungselement 35 genutzt werden. Beim Erstellen des Fußbodenaufbaus 31 wird jedenfalls der Hohlraum 32 freigehalten, die Mantelrohre 2 sind nach Entfernen des Schalungselements 35 von oben zugänglich.
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4 zeigt die Durchführung 1 von schräg oben, ohne Schalungselement 35 bzw. Abdeckteil 7. Von oben wird dann der in 5 gezeigte Montageaufsatz 50 eingeschoben. Dieser weist eine Flanschplatte 51 auf, an der sich nach unten erstreckende Rohrstutzen 52 angeordnet sind. Jeder der Rohrstutzen 52 wird in ein jeweiliges Mantelrohr 2 eingeschoben und ist mit einer hier nicht dargestellten Dichtung dagegen gedichtet. Die Flanschplatte 51 sitzt auf der Oberkante des Fußbodenaufbaus 31 auf. Durch jedes der insgesamt vier Rohrsysteme (aus Mantelrohr, Rohrstutzen und Schutzrohr) kann dann die eigentliche Leitung 53 verlegt und gegen den Montageaufsatz 50 gedichtet werden.
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6 zeigt in einer Detailansicht ein oberes Ende eines Mantelrohres 2 in einem Axialschnitt. Dies illustriert insbesondere die Dichtung 4, die eine nach innen hervortretende Dichtlippe 4.1 aufweist. In 6 ist diese im unbelasteten Zustand gezeigt, es sitzt weder die Abdeckplatte 7 auf noch ist ein Rohrstutzen 52 eingeschoben. In dem unbelasteten Zustand erstreckt sich die Dichtlippe 4.1 nicht nur nach innen, sondern zusätzlich auch leicht nach schräg oben. Infolgedessen kann sie sich zuverlässig dichtend an das Abdeckteil 7 bzw. das Schalungselement 35 anlegen.
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Wird der Rohrstutzen 52 des Montageaufsatzes 50 eingeschoben, wird die Dichtlippe 4.1 nach unten gestülpt, sie liegt dann zwischen dem Rohrstutzen 52 und dem Mantelrohr 2. Dabei ist durch diese Rohre 2, 52 eine Bewegung der Dichtlippe 4.1 zurück in ihre Form im unbelasteten Zustand blockiert, sodass sie auch bei Druckschwankungen in den Rohren 2, 52 zuverlässig dichtet.