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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Eine
gattungsgemäße Verriegelungseinrichtung
mit einer separaten Anordnung einer Öffnungstaste und einem Schließteil als
Ver- und Entriegelungsmechanismus für einen Deckel eines Ablagefaches
ist aus der
DE 33 01
442 A1 bekannt.
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Bei
dieser bekannten Ausführung
dient ein aus Stahl bestehender Seilzug zur Verbindung der Öffnungstaste
mit der Riegelfalle. Weitere Einrichtungen, um bei einem Unfall
ein ungewolltes Öffnen
des Deckels zu verhindern, sind nicht vorgehen.
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Derartige
metallische Seilzüge
sind nur bedingt elastisch und benötigen bei ihrer Verlegung relativ
große
Umlenkradien. Weiterhin müssen
diese Seilzüge
mit beispielsweise der Öffnungstaste
und dem Schließteil
separat zusammengebaut werden, was ein zusätzlicher Bauaufwand bedeutet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für beispielsweise eine gattungsgemäße Verriegelungseinrichtung
ein Übertragungsglied
zu schaffen, dass ein geringes Gewicht aufweist, auf kleinem Raum verlegt
und ohne zusätzlichen
Montageaufwand eingesetzt werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Verriegelungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Durch
die Erfindung wird ein äußerst flexibles
und leichtes Übertragungsglied
erreicht, das bei einer geschleiften Verlegung über Umlenkungen mit kleinen
Radien verlegt werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Übertragungsgliedes besteht
darin, dass es mit der Betätigungstaste
und dem Schließteil
als Funktionsteile einstückig
in einem Werkzeug hergestellt werden kann. Hierdurch kann die separate
Montage des Übertragungsgliedes
mit den Funktionsteilen entfallen, wodurch der Montageaufwand verringert
ist. Außerdem
kann hierdurch die Zahl der Einzelteile gering gehalten werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung mit einem Kunststofffaden als Übertragungsglied anhand einer
Verriegelungseinrichtung für
ein Ablagefach dargestellt und in der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung
näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 In
einem teilweisen schematischen Querschnitt ein Ablagefach mit Deckel
und der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
in verriegelter Position;
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2 in
einem vergrößerten Ausschnitt
von der Verriegelungseinrichtung die Öffnungstaste und den Schieber
in der verriegelten Position;
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3 aus 2 die Öffnungstaste
mit dem Schieber in der entriegelten Position.
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In 1 ist
als Ablagefach 1 ein Handschuhkasten 2 dargestellt,
dessen Behälter 3 innerhalb
einer Instrumententafel 9 eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges
angeordnet ist. Der Behälter 3 des
meist im Bereich vor dem Beifahrersitz angeordneten Handschuhkastens 2 ist
dabei an tragenden Teilen des Kraftfahrzeuges befestigt. Die Öffnung des Behälters 3 ist
durch einen Deckel 5 verschließbar, der um eine waagerechte
Achse schwenkbar an der Instrumententafel 4 oder dem Behälter 3 gelagert
ist und in seiner Schließposition
mit der Oberflächenkontur
der Instrumententafel 4 bündig abschließt.
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Zur
Arretierung des Deckels 5 am Behälter 3 ist eine insgesamt
mit 6 bezeichnete Verriegelungseinrichtung vorgesehen.
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Die
Verriegelungseinrichtung 6 umfasst ein Schließteil 7 und
ein Bedienteil 8 zur Betätigung des Schließteiles 7.
Das Bedienteil 8 ist dabei entfernt vom Schließteil 7 an
der Instrumententafel 4 platziert und durch ein Übertragungsglied 9 mit
dem Schließteil 7 verbunden.
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Im
Einzelnen besteht das Schließteil 7 aus einem
am Deckel 5 etwa mittig im Bereich der schwenkbaren Deckelkante
angeordneten Schließbügel 10 und
einer Riegelfalle 11, die am Behälter 3 um eine vertikale
Achse schwenkbar gehalten ist und mit einem Hakenteil 12 den
Schließbügel 7 in
der Schließstellung
des Deckels 5 umgreift (1).
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In
dieser Schließstellung
wird die Position der Riegelfalle 11 durch einen Sperrschieber 13 gesichert,
der eine Anschlagfläche 14 an
der Riegelfalle 8 hintergreift.
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Der
Sperrschieber 10 ist am Behälter 5 in Fahrzeugquerrichtung
verschiebbar gehalten. Dadurch wird verhindert, dass der Sperrschieber 13 bei einem
Crash durch Massenkräfte
verursachte ungewollte Schiebebewegungen ausführen kann. Außerdem ist
der Sperrschieber 13 durch eine in Sperrrichtung wirkenden
Feder 15 vorgespannt.
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Das
Bedienteil 8 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung seitlich neben dem Deckel 5 an dem zur Fahrzeugmitte
weisenden Teil der Instrumententafel 4 angeordnet und umfasst
eine Öffnungstaste 16 sowie
einen davon getrennt seitlich am Behälter 3 in einem Führungsgehäuse 17 geführten Schieber 18.
Entsprechend einem die Fahrtrichtung darstellenden Pfeil 19 ist
die Öffnungstaste 16 in Fahrtrichtung
verschiebbar über
einen Führungsbolzen 20 am
Behälter 3 oder
der Instrumententafel 4 geführt. Durch eine Druckfeder 21 wird
die Öffnungstaste 16 in
die Ausgangsposition zurückgestellt.
Vom Führungsbolzen 20 steht
ein Taststift 22 ab, der mit einem Druckbolzen 23 am
Schieber 18 zusammenwirkt. Dazu ist der Schieber 18 im
wesentlich in axialer Verlängerung
der Öffnungstaste 16 im
Führungsgehäuses 17 gelagert
und wie diese in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar. Ferner ist der Schieber 18 mit leicht gewölbten Führungsflächen für eine gleichzeitige
Verdrehung um eine vertikale Drehachse 24 innerhalb des
Führungsgehäuses 17 ausgebildet.
Damit bei einer Verdrehung des Schiebers 18 um die Drehachse 24 eine
mögliche
Schiebebewegung blockiert ist, besitzt der Schieber 18 eine Rastnase 25,
die mit Beginn einer Drehbewegung mit einem Anschlag 26 am
Führungsgehäuse 17 zusammenwirkt.
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Während die
Längsverschiebung
des Schiebers 18 ausschließlich durch die Öffnungstaste 16 erfolgt,
wird die Verdrehung des Schiebers 18 durch eine Impulsmasse 27 ausgelöst, die über einen
sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Hebel 28 am Schieber 18 befestigt
ist.
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Damit
vom Bedienteil 8 aus das Schließteil 7 betätigt werden
kann ist am Schieber 18 das Übertragungsglied 9 befestigt,
welches über
mehrere Umlenkführungen 29 bis 31 bis
zum Sperrschieber 13 geführt ist.
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Selbstverständlich kann
im Rahmen der Erfindung die Verlegung des Übertragungsgliedes 9 ohne
oder nur mit einer Umlenkführung
erfolgen.
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Gemäß der Erfindung
ist nun vorgesehen, dass das Übertragungsglied 9 aus
einem Faden 32 besteht, der leicht und einfach in engen
Radien und damit auf kleinstem Raum zwischen dem Schieber 18 und
dem Sperrschieber 13 verlegt werden kann. Aus Gewichts-
und Montagegründen
ist außerdem vorteilhaft,
wenn der Faden 32 aus einem Kunststoff oder einem textilen
Werkstoff mit hochreißfesten
Eigenschaften hergestellt ist. Sofern dabei der Schieber 18 und
der Sperrschieber 13 ebenfalls aus Kunststoff bestehen
ergibt sich der weitere Vorteil, das beide Schieber 13, 18 und
der Faden 32 in einem Werkzeug durch beispielsweise Kunststoffspritzen
als ein Bauteil hergestellt werden können, wodurch der aufwendige
Zusammenbau von Schieber 13, 18 und Kunststofffaden 32 als
Zugseil entfällt.
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Entsprechend
dem Ausführungsbeispiel nimmt
der Faden 32 einer etwa pfeilförmigen mit der Spitze in Fahrtrichtung
(Pfeil 19) liegenden Verlauf zwischen den Umlenkführungen 29 bis 31 ein.
Die Umlenkführung 29 ist
dabei direkt am Führungsgehäuse 17 angebracht
und lenkt den zunächst
vom Schieber 18 entgegen der Fahrtrichtung abführenden Faden 32 schräg in Fahrtrichtung
zu der mit axialem Abstand am Behälter 3 platzierten
Um lenkführung 30 um.
Der Faden 32 umschlingt die Umlenkführung 30, die zwischen
den Umlenkführungen 29 und 31 liegt, und
verläuft
von dieser entgegen der Fahrtrichtung bis zu der ebenfalls am Behälter 3 angeordneten
Umlenkführung 31.
An der Umlenkführung 31 wird
der Kunststofffaden 32 in Fahrzeugquerrichtung umgelenkt
und bis zu dem im wesentlichen in einer Querebene mit der Umlenkführung 31 liegenden
Sperrschieber 13 geführt,
mit dem er verbunden ist.
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Zwischen
den Umlenkführungen 30 und 31 ist
im Verlauf des Fadens 32 eine Spannrolle 33 am Behälter 3 angebracht,
die zur Einstellung der Fadenspannung in verschiedene Positionen
(strichpunktierte Linien) verstellt werden kann.
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In
den 1 und 2 ist die Verriegelungseinrichtung
in der geschlossen und verriegelten Stellung des Deckels 5 gezeigt.
Zwischen dem Taststift 22 und dem Druckbolzen 23 ist
ein Leerweg 34 vorhanden, durch den bauliche Toleranzen
sowie kleinere Bewegungen der Öffnungstaste 16 gegenüber dem
Schieber 18 ausgeglichen werden. Eine zwischen Führungsgehäuse 17 und
Schieber 18 eingesetzte Spannfeder 35 sorgt dafür, dass
in dieser verriegelten Stellung der Schieber 18 in der
unbetätigten Ausgangsstellung
eingestellt ist, in der er mit einem Anschlagzapfen 36 am
Führungsgehäuse 17 anliegt.
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Zum
manuellen Öffnen
des Schließteiles 7 (3)
wird die Öffnungstaste 16 gedrückt. Nach Überwindung
des Leerweges 34 trifft dabei der Taststift 22 auf
den Druckbolzen 23 und verschiebt danach den Schieber 18 in
Fahrtrichtung entgegen der Kraft der Spannfeder 35. Da
die Spannfeder 35 und der Druckbolzen 23 am Schieber 18 auf
unterschiedlichen Seiten der Drehachse 24 angreifen wird
sichergestellt, dass der Schieber 18 nur eine Schiebebewegung
ausführen
kann. Bei dieser Verschiebung nimmt der Schieber 18 den
Faden 32 mit, wobei an der Umlenkführung 29 eine entgegen
dem Uhrzeigersinn gerich tete Bewegung des Fadens 32 stattfindet.
Durch diese Bewegung wird der Sperrschieber 13 in Richtung
Umlenkführung 31 verschoben
und gibt dabei die Anschlagfläche 14 an
der Riegelfalle 11 frei. Mittels einer an der Riegelfalle 11 angreifenden und
nicht dargestellten Verdrehfeder schwenkt die Riegelfalle 11 mit
dem Hakenteil 12 in Richtung Sperrschieber 18 (nicht
dargestellt) und löst
sich damit vom Schließbügel 10.
Der Deckel 5 ist entriegelt und kann nun in die Öffnungsposition
bewegt werden.