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Die Erfindung betrifft eine Schiebetürvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Schiebetür und mit einem karosseriefesten Rahmen, wobei die Schiebetür an dem Rahmen in Öffnungsrichtung zum Freigeben und in Schließrichtung zum Verschließen einer Türöffnung verlagerbar ist, und mit einer Feststelleinrichtung zum lösbaren Arretieren der Schiebetür in einer Öffnungsstellung.
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Schiebetürvorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So offenbart beispielsweise die Offenlegungsschrift
DE 10 2006 051 532 A1 eine Schiebetürvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Schiebetür, welche an einem karosseriefesten Rahmen verschiebbar gelagert ist, und mit einer Feststelleinrichtung zum lösbaren Arretieren der Schiebetür in einer Öffnungsstellung. Die Feststelleinrichtung weist eine Verriegelungsmechanik mit einem schiebetürfesten Bolzen und einer karosseriefesten Aufnahme für den Bolzen auf. Zur Arretierung der Schiebetür in der Öffnungsstellung greift der Bolzen senkrecht zu einer Öffnungsrichtung in die Aufnahme ein, sodass der Bolzen in der Aufnahme in Schließrichtung formschlüssig gehalten ist. Senkrecht zur Öffnungsrichtung ist der Bolzen kraftschlüssig in der Aufnahme gehalten. Zum Lösen der Arretierung ist zunächst eine Relativverlagerung zwischen der Schiebetür und der Karosserie, insbesondere in Öffnungsrichtung, vorgesehen, um die Reibung zwischen dem Bolzen und der Aufnahme zu reduzieren. Anschließend kann mittels einer insbesondere elektrisch betätigbaren Deaktivierungsvorrichtung eine weitere Verlagerung zum Herausführen des Bolzens aus der Aufnahme durchgeführt werden. Nachdem der Bolzen nicht mehr im Eingriff mit der Aufnahme ist, ist die Schiebetür in Schließrichtung schließbar. Nachteilig an solchen Schiebetürvorrichtungen ist, dass die Arretierung nicht direkt mittels der Deaktivierungsvorrichtung gelöst werden kann, sondern erst nach Lösen des Kraftschlusses zwischen Bolzen und Aufnahme. Außerdem wird die Deaktivierungsvorrichtung klassischerweise über einen lokal an der Schiebetür angeordneten Aktuator betätigt, weshalb zumindest eine Wirkverbindung zwischen dem zu betätigenden Aktuator und der Feststelleinrichtung eingerichtet sein muss. Außerdem ist dieser Aktuator nicht von überall gut erreichbar, sodass unter Umständen ein Schiebtürnutzer, insbesondere ein Kraftfahrzeuginsasse, nur mit erhöhtem Aufwand die Schiebetür schließen kann. Ferner ist der Aktuator typischerweise in Armhöhe eines Menschen angebracht, während die Feststelleinrichtung, insbesondere der Bolzen und die Aufnahme, am unteren Ende der Tür vorgesehen sind. Daher erstreckt sich die Deaktivierungsvorrichtung und/oder die Wirkverbindung zwischen dem Aktuator und der Feststelleinrichtung über die Höhe der unteren Hälfte der Tür. Somit sind der Bauraumbedarf, die Komplxität und die Kosten einer derartigen Schiebetürvorrichtung mit einer Deaktivierungsvorrichtung erhöht.
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Ferner offenbart die Patentschrift
DE 103 47 324 B4 eine weitere Feststelleinrichtung für eine Schiebetürvorrichtung, welche eine Schiebetür und einen Rahmen aufweist, wobei die Schiebetür am Rahmen verschiebbar gelagert ist. Die Feststelleinrichtung weist eine schiebetürfeste oder rahmenfeste Rastklinke und ein rahmenfestes oder schiebetürfestes Rastelement auf, wobei die Rastklinke in Richtung des Rastelements mittels eines Federelements federnd gelagert ist. In Öffnungsstellung der Schiebetür befindet sich das Rastelement mit der Rastklinke derart im Eingriff, dass die Schiebetür arretiert ist. Zum Arretieren und Lösen der Arretierung muss das Rastelement an der Rastklinke vorbeigeführt und die Rastklinke weggedrückt, insbesondere schwenkverlagert, werden, wobei eine Federkraft des Federelements überwunden werden muss. Nachteilig ist hier, dass die Schiebetür nicht zuverlässig in Schließrichtung gegen ein unbeabsichtigtes Schließen gesichert ist. Es ist also möglich, dass die Schiebetür versehentlich geschlossen wird, wenn die Schiebetür in Öffnungsstellung mit einer derartigen Kraft in Schließrichtung beaufschlagt ist, dass die Federkraft des Federelements überwunden wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schiebetürvorrichtung zu schaffen, deren Schiebetür in Schließrichtung gegen versehentliches Schließen zuverlässig gesichert ist, die eine unkomplizierte Feststelleinrichtung mit einem gut erreichbaren Betätigungsmechanismus aufweist und die bezüglich der genannten Nachteile verbessert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass die Feststelleinrichtung eine Push-Push-Verriegelungsmechanik derart aufweist, dass die Schiebetür durch Verlagern aus der Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung aus der Arretierung lösbar ist. Damit sind vorteilhafterweise der Bauraumbedarf, die Kosten und die Komplexität der Schiebetürvorrichtung niedrig. Außerdem ist so eine besonders unkompliziert zu lösende Feststelleinrichtung bereitgestellt, welche insbesondere allein durch das insbesondere manuelle Verlagern der Schiebetür in Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung die Arretierung der Schiebetür löst. Ein Betätigungsmechanismus, insbesondere ein Türgriff, ist zum Schließen der Tür nicht notwendig. Die Schiebetür kann von einem Nutzer an einer beliebigen Stelle gegriffen werden, um sie aus der Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung zu verlagern und damit die Arretierung zu lösen. Außerdem ist ein insbesondere unbeabsichtigtes Schließen der Tür aufgrund einer in eine Schließrichtung wirkenden Kraft auf die Tür verhindert. Die Schiebetür in einer Schließstellung ist somit mittels einer ersten Verlagerung aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung öffenbar und in der Öffnungsstellung von der Feststelleinrichtung arretierbar. Mittels einer zweiten, auf die erste folgende Verlagerung der Schiebetür aus der Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung, ist die Schiebetür durch die Feststelleinrichtung aus der Arretierung lösbar, insbesondere ist die Schiebetür dadurch aus der Arretierung gelöst, sodass sie mittels einer dritten, auf die zweite folgende Verlagerung in Schließrichtung schließbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verriegelungsmechanik einen an der Schiebetür oder an dem Rahmen quer zur Schieberichtung der Schiebetür verlagerbar angeordneten Bolzen aufweist und eine an dem Rahmen oder an der Schiebetür angeordnete Führungskulisse für den Bolzen aufweist. Unter der Schieberichtung wird hier die Öffnungsrichtung und/oder die Schließrichtung verstanden. Zumindest in der Öffnungsstellung wirkt der Bolzen mit der Führungskulisse derart zusammen, dass die Schiebetür arretiert ist. Vorzugsweise bildet der Bolzen mit der Führungskulisse in der Öffnungsstellung der Schiebetür, insbesondere in Schließrichtung, einen Formschluss. Alternativ ist der Bolzen an dem karosseriefesten Rahmen quer zur Schieberichtung der Schiebetür verlagerbar angeordnet. Die Führungskulisse ist in diesem Fall besonders bevorzugt an der Schiebetür angeordnet. Zur Führung des Bolzens in der Führungskulisse ist der Bolzen quer, insbesondere senkrecht, zu seiner Längsachse verlagerbar. Eine derartige Verriegelungsmechanik ist besonders einfach betätigbar, insbesondere lösbar, und weist eine geringe Bauteilkomplexität auf, sodass die Kosten niedrig sind. Vorzugsweise ist die Führungskulisse derart angeordnet, dass der Bolzen zumindest in der Öffnungsstellung der Schiebetür mit der Führungskulisse im Eingriff ist. In der Schließstellung der Schiebetür ist der Bolzen vorzugsweise nicht mit der Führungskulisse im Eingriff. Die Führungskulisse ist also nur lokal ausgebildet. Somit ist eine besonders kompakte Verriegelungsmechanik bereitgestellt. Alternativ erstreckt sich die Führungskulisse entlang der Schieberichtung derart, dass der Bolzen in jeder Stellung der Schiebetür mit der Führungskulisse im Eingriff ist. Somit ist der Bolzen während des gesamten Öffnungs- und Schließvorgangs mit der Führungskulisse im Eingriff. In diesem Fall kann auf eine zusätzliche Führung der Schiebetür am Rahmen verzichtet werden. Bevorzugt ist der Bolzen damit als Schieberelement oder Schiebeführungselement der Schiebetür ausgebildet und insbesondere als Führungsrolle drehbar gelagert, um die Führung der Schiebetür an dem Rahmen dazustellen. Eine derartige Führungskulisse führt also den Bolzen während des Öffnens und des Schließens der Schiebetür und - im Rahmen des Arretierens der Schiebetür in der Öffnungsstellung - während des Feststellens in der Arretierung und des Lösens aus der Arretierung.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungskulisse eine insbesondere zentrierende Einführöffnung für den Bolzen aufweist. Die Führungskulisse weist die Einführöffnung insbesondere dann auf, wenn sie nur lokal ausgebildet ist. Dadurch ist mit einfachen, kostengünstigen Mitteln das Eintreten des Bolzens in die Führungskulisse erleichtert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungskulisse zumindest abschnittsweise eine Zwangsführung für den Bolzen bildet. Unter einer Zwangsführung wird hier insbesondere eine Führung verstanden, die zweiseitig ausgebildet ist und somit den Bolzen auf eine Führungsbahn zwingt. Alternativ oder zusätzlich bildet die Führungskulisse zumindest abschnittsweise eine nur einseitige Führung für den Bolzen. Insbesondere in Bereichen der Führungskulisse, die den Bolzen in eine und/oder aus einer Arretierungsstellung des Bolzens, in welcher die Schiebetür arretiert ist, führen, verbessert die Zwangsführung die Zuverlässigkeit des Arretierens oder des Lösens der Arretierung. Eine zumindest abschnittsweise einseitige Führung verringert die Materialkosten und erleichtert das Eintreten des Bolzens in die Führungskulisse.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass dem Bolzen zumindest ein erstes Federelement zugeordnet ist, das den Bolzen mit einer Federkraft in eine Ausgangsstellung drängt, aus der er durch die Kulissenführung herausbewegbar ist. Vorzugsweise ist der Bolzen durch die Kulissenführung aus seiner Ausgangsstellung in die Arretierungsstellung, in welcher die Schiebetür arretiert ist, insbesondere mittels der ersten Verlagerung der Schiebetür, hineinbewegbar. Weiter bevorzugt ist der Bolzen durch die Kulissenführung aus der Arretierungsstellung, insbesondere mittels der zweiten Verlagerung, herausbewegbar und in die Ausgangsstellung, insbesondere mittels der dritten Verlagerung der Schiebetür, zurückbewegbar. Vorzugsweise ist das erste Federelement in der Arretierungsstellung quer zur Schieberichtung vorgespannt. Auch die Bewegungen des Bolzens aus der Ausgangsstellung in die Arretierungsstellung und/oder von der Arretierungsstellung in die Ausgangsstellung sind zumindest teilweise oder nur quer zur Schieberichtung. Vorzugsweise ist also vorgesehen, dass diese Bewegungen des Bolzens Bewegungsanteile aufweisen, welche parallel zur Schieberichtung sind, wobei vorzugsweise eine Federung des Bolzens parallel zur Schieberichtung vorgesehen ist. Damit ist ein Verschleiß am Bolzen und/oder der Führungskulisse reduziert. Außerdem sind damit Belastungsspitzen vermieden, sodass die Lebenserwartung einer derartigen Kulissenführung erhöht ist. Alternativ ist der Bolzen ausschließlich quer oder senkrecht zur Schieberichtung verlagerbar. Somit ist die Führung des Bolzens in der Führungskulisse besonders fehlerunanfällig. Vorzugsweise wird der Bolzen während der ersten Verlagerung der Schiebetür aus der Ausgangsstellung in eine untere Auslenkungsstellung verlagert, in welcher das erste Federelement maximal gespannt ist. Ist der Bolzen in diese untere Auslenkungsstellung oder darüber hinaus verlagert, so wirkt die Federkraft des ersten Federelements zumindest teilweise in Richtung der Arretierungsstellung des Bolzens, sodass der Bolzen zumindest teilweise in Richtung der Arretierungsstellung mit einer Federkraft beaufschlagt ist. Das erste Federelement unterstützt somit den Bolzen dabei, in die Arretierungsstellung zu gelangen, sodass die Führung durch die Führungskulisse und/oder die Zuverlässigkeit der Arretierung verbessert ist. Vorzugsweise ist der Bolzen direkt nach der zweiten Verlagerung mit einer Federkraft des ersten Federelements beaufschlagt, welche ihn von der Arretierungsstellung weg und/oder zumindest teilweise in Richtung, insbesondere bezüglich der Führungsbahn der Führungskulisse, seiner Ausgangsstellung zieht.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schiebetür ein zweites Federelement, insbesondere eine Pufferfeder, zugeordnet ist, das die Schiebetür in der Öffnungsstellung in Richtung der Schließstellung mit einer Federkraft beaufschlagt. Somit ist die Arretierung der Schiebetür in der Öffnungsstellung verbessert. Insbesondere ist die Schiebetür nur durch Überwinden der Federkraft aus der Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung verlagerbar. Vorzugsweise ist in der Öffnungsstellung die insbesondere schiebetürfeste Führungskulisse durch das zweite Federelement derart gegen den insbesondere karosseriefesten Bolzen gedrückt, dass eine Verlagerung des Bolzens senkrecht zur Schieberichtung durch Formschluss verhindert ist. Das zweite Federelement verbessert die Verriegelungsmechanik, indem ein unbeabsichtigtes Lösen der Arretierung durch das zweite Federelement verhindert ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungskulisse eine Raststelle für den Bolzen in der Öffnungsstellung aufweist. Unter einer Raststelle wird hier eine Stelle verstanden, an der der Bolzen formschlüssig von der Führungskulisse, insbesondere in eine Richtung quer zur Schieberichtung, umgriffen ist. Alternativ oder zusätzlich ist der Bolzen in der Raststelle auch in Öffnungsrichtung und/oder Schließrichtung von der Führungskulisse formschlüssig umgriffen. Vorzugsweise befindet sich der Bolzen in seiner Arretierungsstellung, wenn er sich an der Raststelle der Führungskulisse befindet. Somit ist die Schiebetür arretiert, wenn der Bolzen in der Raststelle eingerastet ist. Eine derartige Ratsstelle erhöht vorteilhafterweise die Arretierungswirkung der Feststelleinrichtung und eine Verlagerung der Schiebetür in Schließrichtung ohne vorherige Verlagerung der Schiebetür in Öffnungsrichtung ist, auch unter hoher Krafteinwirkung, verhindert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungskulisse einen ersten Z-förmigen Abschnitt und einen zweiten V-förmigen Abschnitt aufweist. Alternativ ist die Führungskulisse Y-förmigen ausgebildet. Vorzugsweise ist der V-förmige Abschnitt - relativ zum Z-förmigen Abschnitt - um 90° gegen den Uhrzeigersinn verdreht und grenzt mit seiner linken Seite an die rechte Seite des Z-förmigen Abschnitts. Die linke Seite des Z-förmigen Abschnitts ist vorzugsweise in Schließrichtung ausgerichtet. Die Flanken des V-förmigen Abschnitts kommen bei der ersten Verlagerung der Schiebetür als erstes mit dem Bolzen in Kontakt und drängen diesen aus seiner Ausgangsstellung heraus und bewegen ihn in seine Arretierungsstellung, also die Raststelle, welche im Z-förmigen Abschnitt der Führungskulisse angeordnet ist. Der Z-förmige Abschnitt bildet also auf der der Schließstellung der Schiebetür zugewandten Seite eine Einkerbung, welche die Raststelle aufweist. Mittels der zweiten Verlagerung der Schiebetür wird die Verrastung des Bolzens aufgehoben und der Bolzen - relativ zur Führungskulisse - aus der Raststelle heraus bewegt und - mittels der dritten Verlagerung - in seine Ausgangsstellung zurückbewegt. Eine derartige Führungskulisse weist eine besonders niedrige Bauteilkomplexität auf, sodass die Kosten der Führungskulisse reduziert sind. Außerdem ist die Arretierung der Schiebetür aufgrund der Raststelle besonders zuverlässig.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verlagerung des Bolzens zumindest im Wesentlichen horizontal ist. Die Führungskulisse formt entsprechend eine Führungsbahn in einer horizontalen Führungsebene. Die Führungsbahn weist vorzugsweise erste Abschnitte auf, welche in Richtung der Schieberichtung ausgerichtet sind, und zweite Abschnitte, welche senkrecht zur Schieberichtung ausgerichtet sind, auf. Somit sind störende Einflüsse auf die Führung, insbesondere gravitationsbedingte Einflüsse, reduziert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungskulisse an einem Rollenwagen der Schiebetür ausgebildet und der Bolzen an dem Rahmen verlagerbar angeordnet/gehalten ist. Der Rollenwagen führt die Schiebetür am Rahmen während des Öffnens und/oder des Schließens. Der insbesondere schiebetürfeste Rollenwagen der Schiebetür greift dabei in eine insbesondere karosseriefeste Führungsstruktur des Rahmens ein. Vorzugweise ist die Führungskulisse einstückig mit dem Rollenwagen ausgebildet. Dadurch ist der Eingriff der Führungskulisse mit dem Bolzen auf das Öffnen und Schließen der Schiebetür abgestimmt. Auch ist der Bolzen besonders einfach an dem karosseriefesten Rahmen verlagerbar anordenbar. Eine derartige Führungskulisse weist eine besonders niedrige Fehleranfälligkeit beim Arretieren und Lösen der Arretierung auf.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dazu zeigen
- 1 eine Seitenansicht einer vorteilhaften Schiebetürvorrichtung,
- 2 eine Feststelleinrichtung der Schiebetürvorrichtung in einer Draufsicht, und
- 3 eine vergrößerte, detailliertere Darstellung der Feststelleinrichtung in einer Draufsicht.
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1 zeigt eine Schiebetürvorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug mit einer Schiebetür 2 und einem karosseriefesten Rahmen 3, wobei die Schiebetür 2 in einer Öffnungsstellung ist. Die Schiebetür 2 ist derart an dem Rahmen 3 angeordnet, dass sie in einer Öffnungsrichtung O zum Öffnen der Schiebetür 2 und in eine Schließrichtung S zum Schließen der Schiebetür 2 verlagerbar ist. In der hier dargestellten Öffnungsstellung der Schiebetür 2 ist eine Türöffnung 4 freigegeben. Außerdem weist die Schiebetürvorrichtung 1 eine Feststelleinrichtung 5 zum lösbaren Arretieren der Schiebetür 2 in der Öffnungsstellung auf, wobei die Feststelleinrichtung 5 eine Push-Push-Verriegelungsmechanik 6 aufweist.
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2 zeigt die Feststelleinrichtung 5 in einer vergrößerten Darstellung in einer Draufsicht. Die Verriegelungsmechanik 6 weist einen Bolzen 7 und eine Führungskulisse 8 auf. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bolzen 7 an dem insbesondere karosseriefesten Rahmen 3 quer zur Schieberichtung, also quer zu der Öffnungsrichtung O und/oder der Schließrichtung S, der Schiebetür 2 verlagerbar angeordnet. Außerdem ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel die Führungskulisse 8, welche zur Führung des Bolzens 7 ausgebildet ist, an der Schiebetür 2 angeordnet.
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Zur Führung während der Verlagerung des Bolzens 7, insbesondere quer zur Schieberichtung der Schiebetür 2, ist am Rahmen 3 eine Führungsstruktur 9, insbesondere eine senkrecht zur Schieberichtung ausgerichtete Führungsschiene 10, vorgesehen. Der Bolzen 7 ist vorzugsweise nur entlang der Führungsstruktur 9 verlagerbar. Insbesondere ist der Bolzen 7 nicht in Richtung der Öffnungsrichtung O und/oder der Schließrichtung S verlagerbar am Rahmen 3 angeordnet.
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Dem Bolzen 7 ist außerdem zumindest ein erstes Federelement 11, hier insbesondere zwei erste Federelemente 11, von welchen nur eins der Übersicht halber mit einem Bezugszeichen versehen ist, zugeordnet. Das erste Federelement 11 ist einendig an dem Bolzen 7 und anderendig an der Führungsstruktur 9 befestigt. Somit drängt das erste Federelement 11 den Bolzen 7 innerhalb der Führungsstruktur 9 in eine Ausgangsstellung.
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Des Weiteren ist in 2 ein Rollenwagen 12 der Schiebetür 2 dargestellt, welcher die Führungskulisse 8 aufweist.
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3 zeigt eine nochmals vergrößerte Darstellung der Feststelleinrichtung 5 entsprechend des in 3 angedeuteten Ausschnitts. Auch in 2 und 3 befindet sich die Schiebetür 2 in ihrer Öffnungsstellung.
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Gut zu erkennen ist in 3 die Ausgangsstellung 13, in welche der Bolzen 7 mittels des zumindest einen ersten Federelements 11 gedrängt wird. Die Ausgangsstellung 13 sowie alle weiteren Stellungen des Bolzens 7 sind in 3 relativ zu der Schiebetür 2 dargestellt. Der Bolzen 7 ist hier insbesondere nur senkrecht zur Schließrichtung S und/oder Öffnungsrichtung O am Rahmen verlagerbar angeordnet. Die Ausgangsstellung 13 des Bolzens 7 sowie alle weiteren Stellungen des Bolzens 7 entlang der Führungskulisse 8 sind insbesondere nur durch Verlagern der Schiebetür aus der hier dargestellten Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung O erreichbar. Ein derartiges Verlagern der Schiebetür 2 aus der Öffnungsstellung in Öffnungsrichtung O löst die Arretierung der Schiebetür 2. Ein Verlagern in Schließrichtung S dagegen ist in der hier dargestellten Öffnungsstellung zunächst nicht möglich, da der Bolzen 7 im formschlüssigen Eingriff mit der Führungskulisse 8 ist.
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Weiterhin ist in 3 erkennbar, dass der Bolzen 7 in seiner Ausgangsstellung 13 - in einer hier nicht dargestellten Schließstellung der Schiebetür 2 - mittels einer ersten Verlagerung in Öffnungsrichtung O von der Führungskulisse 8, insbesondere einer Flanke 14 der Führungskulisse 8, aus seiner Ausgangsstellung 13 - in 3 nach unten - herausbewegbar ist. Dabei wird das zumindest eine erste Federelement 11 gespannt, bis der Bolzen 7 eine maximale, untere Auslenkungsstellung 15 erreicht hat. Die Schiebetür 2 ist weiter in Öffnungsrichtung O so lange verlagerbar, bis der Bolzen 7 an eine äußere Blockadestruktur 16 der Führungskulisse 8 anstößt.
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Vorzugsweise ist der Schiebetür 2 ein zweites Federelement 17 zugeordnet, welches an seinem der Schiebetür 2 abgewandten Ende zumindest in Schieberichtung der Schiebetür 2 ortsfest zum Rahmen 3 angeordnet ist. Das zweite Federelement 17 beaufschlagt die Schiebetür 2 zumindest in der Öffnungsstellung der Schiebetür 2 in Schließrichtung S mit einer Federkraft. Vorzugsweise beaufschlagt das zweite Federelement 17 die Schiebetür 2 auch dann in Schließrichtung S mit einer Federkraft, wenn der Bolzen 7 die Blockadestruktur 16 erreicht hat. Somit wird die Schiebetür 2 von dieser Position ausgehend in Schließrichtung verlagert, wobei der Bolzen 7 in einer Raststelle 18 der Führungskulisse 8 einrastet. Befindet sich der Bolzen 7 an der Raststelle 18, ist die Schiebetür 2 nicht weiter in Schließrichtung S verlagerbar. Somit ist die Schiebetür 2 formschlüssig von der Feststelleinrichtung 5 in Schließrichtung S arretiert. Während der Verlagerung des Bolzens 7 von der Blockadestruktur 16 zu der Raststelle 18 ist er vorzugsweise von dem zumindest einen ersten Federelement 11 quer zur Schieberichtung, insbesondere senkrecht zur Schließrichtung S, mit einer Federkraft beaufschlagt, wobei die Federkraft den Bolzen 7 zumindest teilweise in Richtung der Raststelle 18 drängt.
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Somit ist zumindest abschnittsweise eine Zwangsführung der Führungskulisse 8, insbesondere von der Blockadestruktur 16 der Führungskulisse 8, gebildet.
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In der hier dargestellten Öffnungsstellung der Schiebetür 2 ist die Schiebetür 2 aus der Arretierung, welche durch den in der Raststelle 18 eingerasteten Bolzen 7 gebildet ist, lösbar, indem die Schiebetür 2 durch eine zweite Verlagerung in Öffnungsrichtung O verlagert wird. Die zweite Verlagerung löst die Arretierung vorzugsweise unmittelbar, insbesondere aber in Kombination mit einer von dem zumindest einen ersten Federelement 11 aufgebrachten Federkraft, zumindest nachdem eine minimal notwendige Verlagerung in Öffnungsrichtung O durchgeführt wurde. Diese minimal notwendige Verlagerung in Öffnungsrichtung O ist mindestens derart groß, dass eine zweite Blockadestruktur 19 der Führungskulisse 8 von dem Bolzen 7 überwunden werden kann. Somit ist der Bolzen 7 mittels der zweiten Verlagerung aus der Raststelle 18 herausbewegbar und mittels des zumindest einen ersten Federelements 11, insbesondere nach einer dritten, anschließenden Verlagerung der Schiebetür 2 in Schließrichtung, ganz besonders nach einer Verlagerung der Schiebetür 2 in ihre Schließstellung, in seine Ausgangsstellung 13 hineinbewegbar.
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Es zeigt sich also, dass der Bolzen 7 von der Führungskulisse 8 auf eine Führungsbahn 20, welche in 3 gestrichelt dargestellt ist, geführt ist. Insbesondere umrundet der Bolzen 7 die Führungskulisse 8 einmal komplett, nachdem die erste Verlagerung, die zweite Verlagerung und die dritte Verlagerung durchgeführt wurden. Mittels der ersten Verlagerung ist der Bolzen 7 aus seiner Ausgangsstellung 13 in die Raststelle 18 der Führungskulisse 8 hinein verlagerbar, insbesondere wird er dadurch in die Raststelle 18 hinein verlagert. Entsprechend ist der Bolzen 7 aus der Raststelle 18 mittels der zweiten Verlagerung heraus verlagerbar und mittels der dritten Verlagerung in seine Ausgangsstellung 13 hinein verlagerbar, insbesondere wird er dadurch in seine Ausgangsstellung hinein verlagert. Unter der Ausgangsstellung 13 des Bolzens 7 wird hier insbesondere eine Stellung verstanden, in welcher der Bolzen 7 vorzugsweise nicht mit der Führungskulisse 8 im Eingriff ist, zumindest jedoch nicht von der Führungskulisse 8 in eine Richtung quer zur Öffnungsrichtung ausgelenkt ist.
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Die Führungskulisse 8 weist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel einen ersten Z-förmigen Abschnitt 21 und einen zweiten V-förmigen Abschnitt 22 auf. Die beiden Abschnitte sind benachbart zueinander angeordnet, wobei der Z-förmige Abschnitt 21 - in 3 - links von dem zweiten V-förmigen Abschnitt 22 angeordnet ist, wobei der V-förmige Abschnitt um ungefähr 90° gedreht ist. Somit ist die Flanke 14 von einem Arm des V-förmigen Abschnitts 22 gebildet. Die in Schließrichtung gerichtete Einkerbung des Z-förmigen Abschnitts 21 weist hier die Raststelle 18 auf.
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Außerdem ist in den 1, 2 und 3 die Führungskulisse 8 derart ausgerichtet, dass die Führungsbahn 20 der Führungskulisse 8 horizontal verläuft. Somit ist auch die Verlagerung des Bolzens 7 horizontal.
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Schließlich ist in 3 auch eine zentrierende Einführöffnung 23 dargestellt, welche von der Flanke 14 der Führungskulisse 8 und einer gegenüberliegenden Wand 24 der Führungskulisse 8 gebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetürvorrichtung
- 2
- Schiebetür
- 3
- Rahmen
- 4
- Türöffnung
- 5
- Feststelleinrichtung
- 6
- Push-Push-Verriegelungsmechanik
- 7
- Bolzen
- 8
- Führungskulisse
- 9
- Führungsstruktur
- 10
- Führungsschiene
- 11
- erstes Federelement
- 12
- Rollenwagen
- 13
- Ausgangsstellung
- 14
- Flanke
- 15
- Auslenkungsstellung
- 16
- Blockadestruktur
- 17
- zweites Federelement
- 18
- Raststelle
- 19
- Blockadestruktur
- 20
- Führungsbahn
- 21
- Z-förmiger Abschnitt
- 22
- V-förmiger Abschnitt
- 23
- Einführöffnung
- 24
- Wand
- O
- Öffnungsrichtung
- S
- Schließrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006051532 A1 [0002]
- DE 10347324 B4 [0003]