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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Unterscheiden, ob sich eine
Person auf der Sitzfläche
eines Fahrzeugsitzes befindet oder ein Gegenstand mit mindestens
einer weitgehend ebenen Auflagefläche, die über einem großen Teil
der Sitzfläche einschließlich eines
mittigen Bereichs angeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst einen
Fahrzeugsitz, eine Sitzmatte mit flächig auf der Sitzfläche des
Fahrzeugsitzes verteilt angeordneten Gewichtssensoren und eine Auswerteeinheit,
der die Signale der Gewichtssensoren zugeführt sind.
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Bei
einer Vielzahl von technischen Anwendungen in Kraftfahrzeugen ist
die Sitzbelegung durch Kraftfahrzeuginsassen eine wichtige Eingangsgröße. In besonderem
Maße gilt
dies für
Insassenrückhaltesysteme,
deren effizienter, d.h. einen Personenschaden vermeidender, Einsatz
von Insassenrückhaltemitteln
oft von der Sitzposition des Fahrzeuginsassen abhängt.
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Aus
der Druckschrift
DE
200 14 200 U1 ist es bekannt, zur Sitzbelegungserkennung
in einem Kraftfahrzeug eine so genannte Sensorsitzmatte zu verwenden,
die aus einer Vielzahl von druckempfindlichen Sensorelementen besteht.
Diese sind über
die Sitzfläche
des Fahrzeugsitzes verteilt angeordnet und können somit die Kraft erfassen,
die durch eine auf dem Fahrzeugsitz aufsitzende Person oder ein dort
befindliches Objekt auf die Sitzfläche aufgebracht werden. Die
Sensorelemente sind Widerstandselemente, die je nach dem auf sie
einwirkenden Gewicht ihren Widerstand ändern. Diese Widerstandsände rungen
können
als gewichtsabhängige Sensorsignale
an den Widerstandselementen abgegriffen werden.
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Durch
eine Auswertung der Sensorsignale in einer Auswerteeinheit kann
damit ein Sitzprofil erstellt werden, anhand dessen auf die Sitzposition
eines Fahrzeuginsassen zurückgeschlossen
werden kann, aber auch auf Gegenstände, die auf dem Sitz abgestellt
wurden. In Abhängigkeit
von der ermittelten Sitzbelegung wird das Auslöseverhalten eines Insassenrückhaltemittels,
beispielsweise eines Airbags, durch die Steuereinheit des Insassenschutzsystems
gegebenenfalls verändert,
so dass ein bestmöglicher
Schutz für
den Fahrzeuginsassen je nach seiner momentanen Sitzposition gewährleistet
ist. Dabei kann es unter Umständen
notwendig sein, die Auslösung
eines Insassenrückhaltemittels
wie z.B. die eines Airbags gänzlich
zu unterdrücken,
wenn sich beispielsweise ein Fahrzeuginsasse zu nah an dem auszulösenden Insassenrückhaltemittels
(Airbag) befindet.
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Besonders
wichtig bei der Sitzbelegungserkennung für Insassenschutzsysteme ist
es oftmals, Objekte von Gegenständen
zu unterscheiden. Beispielsweise muss in der Regel die Auslösung eines dem
betreffenden Fahrzeugsitz zugeordneten Insassenrückhaltemittels (Airbags) bei
einem Fahrzeugunfall unterdrückt
werden, falls ein Kindersitz, insbesondere ein Rückwärts entgegen der Fahrtrichtung
gerichteter Kindersitz durch die Sitzbelegungserkennung erkannt
wird. Systeme zum Erkennen der Sitzbelegung auf einem Fahrzeugsitz,
die lediglich die Sensorsignale einer Sensorsitzmatte verwenden, können oftmals
nur schlecht beispielsweise einen Kindersitz von einer sehr leichten
Person unterscheiden, beispielsweise einer so genannten 5% Frau, d.h.
einer Frau, die als leichter und kleiner als 95% einer repräsentativen
Vergleichsgruppe von Frauen angenommen wird. Allerdings sollte vor
allem bei einem rückwärts gerichteten
Kindersitz die Auslösung insbesondere
eines Airbags unterbleiben, da dies ein Kind in dem Kindersitz verletzen
könnte;
bei einer 5%-Frau sollte jedoch der Airbag im Normalfall ausgelöst werden.
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Zum
sicheren Erkennen eines Objekts auf einem Fahrzeugsitz, insbesondere
eines Kindersitzes, werden deshalb oft aufwändige zusätzliche Erkennungssysteme verwendet.
Aus der Druckschrift
DE 296
19 668 U1 ist es beispielsweise bekannt, Transponder in
einem Kindersitz anzuordnen und Sende- und Empfangsantennen in dem
Fahrzeugsitz, auf dem der Kindersitz montiert worden ist. Über eine Kommunikation
der Sende- und Empfangsantennen auf dem Fahrzeugsitz mit den Transpondern
im Kindersitz kann der Kindersitz eindeutig erkannt werden.
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Ein
solches zusätzliches
Erkennungssystem zum Erkennen eines Objekts auf einem Fahrzeugsitz,
insbesondere eines Kindersitzes, macht ein Insassenschutzsystem
jedoch technisch aufwändiger, wodurch üblicherweise
höhere
Kosten für
ein Insassenschutzsystem entstehen und die Ausfallwahrscheinlichkeit
unter Umständen
erhöht
wird.
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Auf
besonders geeignete Weise kann eine Person auf einem Fahrzeugsitz
von einem dortigen Gegenstand unterschieden werden, der – wie bei
den meisten Kindersitzen der Fall – eine zumindest teilweise
ebene Auflagefläche
aufweist, wenn die Sitzfläche
des Fahrzeugsitzes konkav in Richtung des Fahrzeugbodens gewölbt ausgeformt
ist. Die Erkennung erfolgt dabei mit Hilfe einer Sensorsitzmatte,
die sich sowohl über
die mittig konkav gewölbte
Sitzfläche
erstreckt als auch über
in einen Bereich um diese Konkavwölbung herum. Dabei wird ausgenutzt,
dass das Gewicht eines Fahrzeuginsassen bei normaler Sitzhaltung
anotomiebedingt ganz unterschiedlich verteilt auf die Sitzfläche aufgebracht
wird als das Gewicht eines Gegenstands mit einer weitgehend ebenen
Auflagefläche:
Ein Fahrzeuginsasse bringt üblicherweise
den größten Teil
seines Gewichts in einem mittigen Bereich der Sitzfläche über sein
Gesäß auf den
Kraftfahrzeugsitz auf; ein Gegenstand mit einer weitgehend ebenen
Auflagefläche
hingegen kann jedoch sein Gewicht gleichmäßig über die ebene Auflagefläche verteilt
auf die Sitzfläche
aufbringen. Diese Gewichtsverteilung kann durch die Sensoren der
Sitzmatte erfasst werden und so zur Unterscheidung einer Person
von einem Gegenstand auf dem Sitz dienen.
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Viele
Fahrzeugsitze sind jedoch nicht in einem mittigen Bereich ihrer
Sitzfläche
konkav zum Fahrzeugboden hin gewölbt
ausgeformt, so dass diese Methode, eine auf dem Fahrzeugsitz befindliche Person
von einem Gegenstand mit einem flachen Unterboden zu unterscheiden,
nicht anwendbar ist. Viele Sitzflächen sind beispielsweise sehr
flach oder sogar konvex gewölbt,
und folglich prinzipiell ungeeignet, die beschriebene Messmethode
zu verwenden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine einfache alternative
Vorrichtung und ein einfaches alternatives Verfahren zu schaffen
zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der Sitzfläche eines
Fahrzeugsitzes befindet oder ein Gegenstand mit einer mindestens
weitgehend ebenen Auflagefläche,
insbesondere ein Kindersitz.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1. Diese Vorrichtung dient zum Unterscheiden, ob sich eine Person
auf der Sitzfläche
eines Fahrzeugsitzes befindet oder ein Gegenstand, insbesondere
ein Kindersitz, mit mindes tens einer weitgehend ebenen Auflagefläche, die über einen
großen
Teil der Sitzfläche
einschließlich eines
mittigen Bereichs angeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst eine Sitzmatte
mit flächig
auf der Sitzfläche
des Fahrzeugsitzes verteilt angeordneten Gewichtssensoren, mit ersten
Gewichtssensoren in dem mittigen Bereich und zweiten Gewichtssensoren in
dem von dem Gegenstand überdeckten
Bereich der Sitzfläche
außerhalb
des mittigen Bereichs. Erfindungsgemäß unterscheidet sich mindestens
ein erster Gewichtssensor dadurch von mehreren zweiten Gewichtssensoren,
dass er innerhalb eines durch die Vorrichtung zu erfassenden Gewichtsbereichs
bei gleicher Gewichtsbelastung ein stets um mehr als die Messungenauigkeit
der Vorrichtung niedrigeres Sensorsignal ausgibt.
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Der
durch die Vorrichtung zu erfassende Gewichtsbereich ist dabei bevorzugt
ein Teilbereich der gewichtsabhängigen
Kennlinie von Sensorwerten mindestens eines Gewichtssensors mit
einer bevorzugt großen,
annähernd
linearen Steigung.
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Mindestens
ein, vorzugsweise mehrere flächenmittig
auf der Sitzfläche
angeordnete Gewichtssensoren geben bei einem aufliegenden Gegenstand mit
flachem Unterboden weniger Signal aus als randseitige Sensoren.
Das bei den eingangs beschriebenen konkav gewölbten Sitzflächen ermöglichte
Messprinzip wird so gewissermaßen
anhand der Kennlinien der Sensoren nachempfunden.
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Dabei
muss der messbare Signalunterschied der solchermaßen unterschiedlichen
flächenmittigen Gewichtssensoren
und der randseitigen Gewichtssensoren jedoch größer sein als die Messungenauigkeit,
die von der Messelektronik herrührt.
Andernfalls wären
die unterschiedlichen Sensorsignale lediglich zufällig und
der gemessene Signalunterschied könnte nicht für eine zuverlässige Unterscheidung
zwischen einem Gegenstand und einer Person auf dem Fahrzeugsitz
dienen.
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Durch
einen einfachen Vergleich des Signals des ersten Gewichtssensors
oder der Signale mehrerer erster Gewichtssensoren mit dem Signal
mehrerer zweiter Gewichtssensoren lässt sich auf diese Weise eine
sehr sichere Unterscheidung eines Gegenstands mit zumindest teilweise
flachem Unterboden, insbesondere eines Kindersitzes, von einer Person
ermöglichen.
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Eine
sichere Person-Gegenstand-Unterscheidung, insbesondere eine Person-Kindersitz-Unterscheidung,
kann beispielsweise dann gegeben sein, wenn der erste oder mehrere
erste Gewichtssensoren bei einer gleichen Gewichtsbelastung weniger
als 50% der Signalamplitude mindestens eines der mehreren zweiten
Gewichtssensoren ausgeben: Dieser Signalunterschied macht im allgemeinen
weit mehr als die üblichen
Messtoleranzen bei einer solchen Sensorvorrichtung aus. Typischerweise
genügt aber
bereits eine um 30% oder – bei
sehr genauen Messanordnungen – oft
sogar eine lediglich um 5% niedrigere Signalhöhe als die Signalhöhe mindestens eines
der mehreren zweiten Gewichtssensoren.
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Ist
ein Teil der Sitzfläche,
die durch den Gegenstand überdeckt
wird, außerdem
zum Fahrzeugboden hin konkav gewölbt,
so verteilt sich das Gewicht des Gegenstands nicht gleichmäßig über die Sitzfläche, sondern
nur auf die Stellen der Sitzfläche um
die Konkavwölbung.
Falls der erste Gewichtssensor oder die ersten Gewichtssensoren
innerhalb des konkav gewölbten
mittigen Teilbereichs der Sitzfläche
angeordnet ist bzw. sind, wird er bzw. werden sie folglich außerdem mit
sehr viel weniger Gewicht beaufschlagt, als solche zweite Gewichtssensoren,
die außerhalb
dieses konkav gewölbten
mittigen Be reichs angeordnet sind, die zwar gleichermaßen von dem
Gegenstand überdeckt
werden, jedoch in direkten Kontakt mit der weitgehend ebenen Auflagefläche des
Gegenstands treten. Dadurch verringert sich das Sensorsignal bzw.
die Sensorsignale zusätzlich. Umgekehrt
werden gerade der erste oder die ersten Gewichtssensoren mit mehr
Gewicht beaufschlagt als die zweiten Gewichtssensoren außerhalb
des gewölbten
mittigen Bereichs der Sitzfläche.
Dies kann die Personen-Objekt-Unterscheidung
zusätzlich
erheblich erleichtern.
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Für eine erfindungsgemäße sichere
Erkennung eines beschriebenen Gegenstands, insbesondere eines Kindersitzes,
ist es weiterhin von Vorteil, dass die Wölbung der Sitzfläche des
Fahrzeugsitzes dergestalt ausgebildet ist, dass auf den ersten Gewichtssensor,
oder auf die ersten Gewichtssensoren weniger als 50% vorzugsweise
weniger als 30% oder sogar weniger als 5% der Gewichtsbelastung
durch den Gegenstand einwirkt, als auf mindestens einen zweiten
Gewichtssensor, der vollständig
durch den Gegenstand überdeckt
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn der erste Gewichtssensor oder die
ersten Gewichtssensoren keine Gewichtsbelastung durch einen solchen Gegenstand
erfahren. Dann ist die Unterscheidung der Signale der belasteten
zweiten Gewichtssensoren von den Signalen von einem oder mehreren
unbelasteten ersten Gewichtssensoren besonders einfach.
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Die
Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren gemäß Anspruch 6 gelöst.
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Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
6 zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der Sitzfläche eines
Fahrzeugsitzes befindet oder ein Gegenstand mit mindestens einer
weitgehend ebenen Auflagefläche,
die über
einem großen
Teil der Sitzfläche
einschließlich
eines mittigen Bereichs angeordnet ist, wobei das Verfahren eine
Vorrichtung mit einer Sitzmatte mit flächig auf der Sitzfläche des
Fahrzeugsitzes verteilt angeordneten Gewichtssensoren und eine Auswerteeinheit,
der die Signale der Gewichtssensoren zugeführt sind, einsetzt. Außerdem laufen
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und folgende Verfahrenschritte ab:
- – Erfassen
des Signals mindestens eines ersten Gewichtssensors, der im mittigen
Bereich der Sitzfläche
angeordnet ist,
- – Erfassen
der Signale mehrerer zweiter Gewichtssensoren, die in dem von dem
Gegenstand überdeckten
Bereich der Sitzfläche
außerhalb
des mittigen Bereichs angeordnet sind,
- – Vergleichen
des Signals des ersten Gewichtssensors mit Signalen der zweiten
Gewichtssensoren,
- – Erkennen
des Gegenstands, sobald das Signal des ersten Gewichtssensors weniger
als 50%, vorzugsweise weniger als 30%, insbesondere weniger als
5% mindestens eines Signals eines zweiten Gewichtssensors beträgt.
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Der
Vergleich der Signale der Gewichtssensoren kann beispielsweise als
Vergleich eines ersten Gewichtssensors mit einem Mittelwert der
Signale der zweiten Gewichtssensoren ausgeführt werden. Bei mehreren ersten
Gewichtssensoren kann stattdessen auch ein Mittelwert der Signale
der ersten Gewichtssensoren für
den Vergleich verwendet werden. Allerdings können die Signale der ersten
und zweiten Gewichtssensoren untereinander auch jeweils einzeln
verglichen werden, ggf. auch kombiniert mit einem Vergleich von
Mittelwerten. Das Erkennen des Gegenstands erfolgt anhand des Ergebnisses aus
diesen Vergleich bzw. diesen Vergleichen der Signale der Gewichtssensoren.
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Ein
weitere vorteilhafte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Ansprüchen
7 bis 9 angegeben.
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Auch
wenn das Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auch den
Bereich der Kraftfahrzeugtechnik beschränkt ist, so ist dieses sichere
und einfache Verfahren jedoch dort besonders vorteilhaft zum Einsatz
in Insassenschutzsystemen, bei denen beim Erkennen eines Gegenstands mit
einer weitgehend ebenen Auflagefläche die Aktivierung eines Insassenrückhaltemittels
stets unterdrückt
werden sollte, vorzugsweise, wenn als Gegenstand ein Kindersitz
erkannt wird. Denkbar ist es allerdings auch, dass andere erkannte
Gegenstände zur
Deaktivierung eines Insassenrückhaltemittels führen sollen:
Beispielsweise könnte
das Verfahren auch Vorteilhaft eingesetzt werden zur Erkennung von
großen
Paketen oder ähnlichem,
die ebenfalls eine weitgehend ebene Auflagefläche aufweisen. Die Auslösung eines
Insassenrückhaltemittels
wäre bei einem
solchen Gegenstand unnötig
und würde
nur hohe Folgekosten durch eine Reparatur des Fahrzeugs nach Auslösen des
Insassenrückhaltemittels nach
sich ziehen. Eine Nichtauslösung
des Rückhaltemittels
ist deshalb zu bevorzugen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand mehrerer Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung mit
einem Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzlinie und einer Sitzfläche in Draufsicht,
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2 den
Kraftfahrzeugssitz aus Figur im Querschnitt mit einem Kindersitz
auf seiner Sitzfläche,
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3 einen
Fahrzeugsitz wie in Figur, jedoch mit einer Person auf der Sitzfläche,
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4 den
schematischen Verlauf von gewichtsabhängigen Kennlinien von Gewichtssensoren einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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5 einen
erfindungsgemäßen Verfahrensablauf.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit Kraftfahrzeugsitz 1 mit einer Sitzlehne 11 und
einer Sitzfläche 2 in Draufsicht;
darauf ist eine Sitzmatte 3 angeordnet, die gewichtsempfindliche
Sensoren SR, SM aufweist, an
denen je ein Sensorsignal von einer Auswerteeinheit 7 abgegriffen
werden kann, was Aufschluss über die
auf die Sensoren SR und SM wirkenden
Gewichtskräfte
gibt. Ein umrandeter, mit dem Bezugszeichen M versehener Bereich
stellt einen flächenmittigen Bereich
der Sitzfläche 2 dar,
in dem flächenmittige Gewichtssensoren
SM angeordnet sind.
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Die
Auswerteeinheit 7 ist mit einer Auslöseeinheit 8 verbunden,
die die Auslösung
eines Insassenschutzmittels 9 beispielsweise eines Frontairbags bewirken
kann, wenn die Signale von (nicht dargestellten) Aufprallsensoren
beispielsweise Beschleunigungs- oder Drucksensoren, für einen
Aufprallunfall charakteristisch sind.
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Ein
strichliert dargestellter quadratischer Flächenbereich 10 auf
der Sitzfläche 2 stellt
die weitgehend ebene Auflagefläche
eines Kindersitzes 4 dar. Je nach Ausführungsform des Kindersitzes 4 muss die
weitgehend ebene Auflagefläche
dabei nicht zwingend die gesamte geschlossene Fläche 10 einnehmen.
Die ebene Fläche 10 kann
durch eine Ausnehmung unterbrochen sein.
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2 zeigt
den Kraftfahrzeugsitz 1 aus 1 im Querschnitt
entlang der Querschnittslinie A-A. Auf der Sitzfläche 2 ist
der Kindersitz 4 angeordnet, in dem sich ein Kind befindet.
Das Gewicht des Kindersitzes 4 mit dem darauf sitzenden
Kind 5 verteilt sich gleichmäßig auf den größten Teil
der Sitzmatte 3; auch auf den flächenmittigen Bereich M der Sitzfläche. Die
dort befindlichen Gewichtssensoren SM und
die randseitig auf der Sitzfläche
angeordneten Sensoren SR liefern jeweils
ein durch die Auswerteeinheit 7 messbares gewichtabhängiges Signal.
Allerdings liefern die Sensoren SM im mittigen
Bereich M, die mit einem vergleichsweise gleichen Gewicht beaufschlagt
sind wie die randseitigen Gewichtssensoren SR,
ein vergleichsweise geringeres Signal als die randseitigen Gewichtssensoren
SR.
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3 zeigt
eine Person 6 auf dem Fahrzeugsitz. Das Gesäß der Person 6 belastet
den mittigen Bereich M der Sitzfläche 2 des Fahrzeugsitzes 1 wesentlich
stärker
als die umliegenden randseitigen Teile der Sitzfläche 2.
Es wird dort vergleichsweise mehr Gewicht auf die Sitzfläche 2 aufgebracht
als außerhalb
dieses mittigen Bereichs M, so dass sich der mittige Bereich M der
Sitzfläche 2 des
Fahrzeugsitzes 1 konkav in Richtung des Fahrzeugbodens
wölbt. Einen
weiteren Teil des Gewichts der Person 6 nimmt üblicherweise
der Boden des Fahrzeuginnenraums auf, da sich dort üblicherweise
die Beine der Person befinden; des Weiteren nimmt auch die Sitzlehne 11 Gewicht
auf, da sich die Person 6 üblicherweise an die Sitzlehne 11 anlehnt.
Oftmals nehmen auch die Armlehnen, das Steuerrad usw. einen Teil
des Gewichts des Fahrzeuginsassen auf, da dieser dort bevorzugt
seine Arme ablegt oder sich festhält usw.
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4 zeigt
jeweils eine Kennlinie eines randseitigen Sensorelements SR und eines mittigen Sensorelements SM anhand einer schematischen Darstellung.
Entlang der Abszisse ist das Sensorsignal sig aufgetragen. Die Ordinate
zeigt die Gewichtskraft G, die auf die Sensorzelle wirkt.
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Die
durchgezogenen Linie sR stellt die Kennlinie
für einen
randseitigen Gewichtssensor SR dar: erst
nach Erreichen einer minimalen Gewichtskraft PSR,
die beispielsweise abhängig
ist von der Größe der Sensorzelle
des Gewichtssensors SR, steigt die Kurve
SR zu höheren
Gewichtskräften
E hin kontinuierlich und nahezu linear an, bis das Sensorsignal
auf einen konstanten Wert zuläuft.
Danach kann auch bei einer weiteren Erhöhung der Gewichtskraft G kein zusätzliches
Sensorsignal erzeugt werden.
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Die
gestrichelte Linie sM zeigt schematisch die
charakteristische Kennlinie des mittigen Sensorelements SR: bis zum einsetzen eines Mindestsignals PSM muss bei diesem Sensorelement mehr Gewichtskraft
G aufgebracht werden als bei dem randseitigen Sensorelement SR. Danach steigt auch diese Kennlinie kontinuierlich
mit zunehmender Gewichtskraft G an, bis sie auf einen ebenfalls
konstanten Wert zuläuft.
Auch bei weiterer Erhöhung
der Gewichtskraft G übersteigt
das Sensorsignal sig des mittigen Gewichtssensors SM diesen
Wert nicht. Dieser maximale Signalwert des mittigen Gewichtssensors
SM ist jedoch vergleichsweise niedriger
als für den
randseitigen Gewichtssensor SR.
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Im
Unterschied zur Kurve sR ist die Steigung der
Kennlinie sM allerdings steiler. Das Signal
des mittigen Gewichtssensors SM reagiert
wesentlich empfindlicher auf eine Änderung der Gewichtskraft G
als das Signal des randseitigen Gewichtssensor SR.
Dadurch sinkt die Auflösungsgenauigkeit
für die
auf die Gewichtssensoren wirkenden Gewichtskräfte.
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Eine
unterschiedliche Kennlinie von Gewichtssensoren kann auf unterschiedliche
Weise bewirkt werden und hängt
von dem Aufbau des Gewichtssensors ab. Ein typischer Gewichtssensor
wie er beispielsweise auch oft in einem Gegenstand gemäß der eingangs
erwähnten
Druckschrift
DE 214 200
U1 verwendet wird, besteht aus zwei leitfähigen Flächen die
auf zwei gegenüberliegenden
Folien auflaminiert sind. Die beiden Folien werden durch Abstandshalter,
sogenannte spacer, voneinander auf Abstand gehalten. Unter Krafteinwirkung
nähern
sich die beiden leitfähigen
Flächen
bis sie sich schließlich berühren. Nimmt
die Kraft weiter zu, so vergrößert sich
auch die Berührungsfläche. Durch
Kontaktierung der beiden leitfähigen
Flächen,
wird der Widerstand der Berührungsfläche bestimmt.
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Der
Widerstand eines solchermaßen
aufgebauten Gewichtssensors ist folglich abhängig von der Gewichtskraft,
die auf die beiden zugehörigen
Folien einwirkt. Eine Veränderung
der Kennlinie eines Gewichtssensors kann dabei beispielsweise durch
eine größere oder
kleinere leitfähige
Fläche
bewirkt werden oder auch durch eine Veränderung des Abstands der Folien
zueinander im Ruhestand, was jedoch aufwändiger ist. Dies ist weiter
unten näher
ausgeführt.
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Der
nahezu lineare Bereich einer Sensorkennlinie ist der bevorzugte
Arbeitsbereich für
einen Gewichtssensor. Der Bereich des Gewichts, in dem sich zumindest
ein Sensorsignal kontinuierlich gerade noch so stark gewichtsabhängig verändern kann, dass
es zur sicheren Erkennung eines Gewichts verwendet werden kann,
ist der üblicherweise
maximale durch die Vorrichtung zu erfassende, aussagekräftige Gewichtsbereich.
Je nach gewünschter
Signalauflösung
und je nach dem gewünschten
zu erfassenden Gewichtsbereich kann dieser Gewichtsbereich jedoch
auch kleiner gewählt
werden. Sollte ein größerer zu
er fassender Gewichtsbereich erforderlich sein, so muss zumeist die
Sensorgeometrie entsprechend angepasst werden, also beispielsweise
die Sensorzellen vergrößert oder
verkleinert werden, wie bereits weiter oben beschrieben wurde.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
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In
einem ersten Verfahrensabschnitt I erfasst die Auswerteeinheit 7 in
einem Verfahrensschritt 400 die Signale der flächenmittigen
ersten Gewichtssensoren SM. Aus diesen Sensorsignalen
wird im Verfahrensschritt 600 ein Gewichtswert GWM abgeleitet, der
charakteristisch ist für
die Gewichtsbelastung auf dem flächenmittigen
Bereich M der Sitzfläche 2.
Beispielsweise kann ein, nötigenfalls
zusätzlich
gewichteter, Mittelwert der Sensorsignale der flächenmittigen Gewichtssensoren
SM gebildet werden. Der gewonnene Wert GWM
wird in einem weiteren Verfahrensschritt 800 mit einem
Schwellwert TH verglichen.
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In
einem zweiten Verfahrensabschnitt II, der zeitgleich oder zeitlich
versetzt zum ersten Verfahrensabschnitt I stattfindet, werden in
einem Verfahrensschritt 400' die
Sensorsignale der zweiten Gewichtssensoren SR außerhalb
des mittigen Bereichs M der Sitzfläche 2 ermittelt und
die Sensorsignale der ersten Gewichtssensoren, falls dies nicht
schon im Verfahrensschritt 400 geschehen ist.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt 600' wird,
wenn nicht schon im Verfahrensschritt 600 geschehen, ein
Wert GWM aus den Signalen der ersten Gewichtssensoren abgeleitet,
der charakteristisch ist für
die Gewichtsbelastung auf der Flächenmitte
ist. Gleichermaßen
wird ein entsprechender Wert GWR aus den Signalen der zweiten Gewichtssensoren
SR ermittelt, der charakteristisch ist für die Gewichtsbelastung
außerhalb
des mittigen Bereichs M der Sitzfläche 2.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt 800 wird die Differenz der beiden Werte
GWM und GWR mit einem Schwellwert TH' verglichen. Übersteigt diese Differenz den
Schwellwert TH',
beispielsweise um 5%, 30%, 50% oder gar mehr, so ist dies ein Hinweis darauf,
dass sich eine Person 6 auf der Sitzfläche 2 befinden könnte und
kein Gegenstand. Übersteigt der
Wert GWM außerdem
den Schwellwert TH, so ist dies ein weiterer Hinweis auf eine Person 6 auf
dem Fahrzeugsitz. In einem Verfahrensschritt 900 werden diese
beiden Hinweise miteinander logisch verknüpft und als Ergebnis, in einem
weiteren Verfahrensschritt 1100, die Anwesenheit einer
Person 6 auf der Sitzfläche 2 erkannt.
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Unterschreitet
jedoch die Differenz der beiden Werte GWM und GWR den Schwellwert
TH', so ist anzunehmen,
dass sich beispielsweise ein Kindersitz 4 auf der Sitzfläche 2 befindet.
Unterschreitet gleichzeitig der Wert GWM den Schwellwert TH, so ist
dies als weiterer Hinweis darauf anzusehen. In einem Verfahrensschritt 1000 werden
diese beiden Informationen deshalb miteinander logisch verknüpft und
das Vorhandensein eines Kindersitzes 4 auf der Sitzfläche 2 in
einem weiteren Verfahrensschritt 1200 festgestellt.
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Die
Information, ob eine Person 6 oder ein Kindersitz 4 auf
der Sitzfläche 2 des
Kraftfahrzeugsitzes vorhanden ist, werden der Auswerteeinheit 7 zur Bewertung
durch einen gespeicherten speziellen Algorithmus zugeführt. Dies
ist in der 5 durch den Verfahrensschritt 1400 dargestellt.
Dem Algorithmus der Auswerteeinheit werden außerdem Crashsignale von geeigneten
Crashsensoren zugeführt,
die durch den Algorithmus bewertet werden können. Anhand dieser Bewertung
liegt in der Auswerteeinheit die Information vor, ob eine Unfallsituation
vorhanden ist oder nicht.
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Der
Algorithmus trifft in einem weiteren Verfahrensschritt 1500 deshalb
die Entscheidung, ob die Zündung,
beispielsweise eines Airbags, erforderlich ist oder nicht. Ist keine
Zündung
eines Airbags aufgrund der Crashsignale erforderlich, so entscheidet die
Auswerteeinheit 17 in einem weiteren Verfahrensschritt 1600,
dass keine Zündung
des Airbags erfolgt.
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Wurde
ein Kindersitz 4 auf der Sitzfläche 2 erkannt, so
wird in keinem Fall ein Airbag ausgelöst, selbst dann nicht, wenn
Crashsignale auf einem Fahrzeugunfall hindeuten. Dies ist in der 5 durch den
Pfeil angedeutet, der durch das Kästchen hinweggeführt ist,
dass den Verfahrensschritt 1400 für den Algorithmus darstellt.
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Ist
jedoch die Zündung
eines Airbags erforderlich und wurde gleichzeitig eine Person auf
dem Fahrzeugsitz erkannt, so entscheidet die Auswerteeinheit 7 in
einem weiteren Verfahrensschritt 1700, dass ein Airbag
ausgelöst
werden soll.