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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein System und ein Verfahren für das Auslösen eines Seiten-Airbags eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die vorliegende Offenbarung ein System und ein Verfahren für das Auslösen eines Seiten-Airbags eines Fahrzeugs, die eine Verletzung eines Insassen verhindern können, indem ein Schwellenwert zum Auslösen des Seiten-Airbags auf Basis eines frontalen Beschleunigungssignals bei einer Kollision gesenkt wird.
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HINTERGRUND
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Im Allgemeinen werden Airbags, die Front-Airbags mit einem Fahrer-Airbag und ein Beifahrer-Airbag sowie einen Seiten- (Vorhang-) Airbag umfassen, der bei einem seitlichen Aufprall ausgelöst wird, ausgelöst, um Verletzungen von Insassen bei einer Kollision von Fahrzeugen zu verhindern,
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Wie in 1 dargestellt enthält ein Airbag-Auslösesystem einen Front-Crashsensor 16, der an einer Fahrzeugstoßstange, d. h. an einem Seitenelement oder vorderen Endmodul (FEM) angeordnet ist, um eine frontale Kollision durch ein Beschleunigungssignal zu erfassen. Ein Seiten-Crashsensor 12 ist an einem Seitenteil der Fahrzeugkarosserie angeordnet, um eine seitliche Kollision durch ein Beschleunigungssignal zu erfassen, und ein Seitendrucksensor 14 erfasst die seitliche Kollision durch ein Drucksignal. Eine Airbag-Steuereinheit 10 steuert das Auslösen eines Fahrer-Airbags 30 oder eines Beifahrer-Airbags 32 auf Basis des erfassten Signals des Front-Crashsensors 16 oder das Auslösen eines Seiten-Airbags auf Basis der erfassten Signale des Seiten-Crashsensors 12 und des Seitendrucksensors 14.
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In diesem Fall sind der Front-Crashsensor 16 und der Seiten-Crashsensor 12 nicht getrennt bereitgestellt, sondern in der Airbag-Steuereinheit 10 installiert, um die Beschleunigung in Längsrichtung (ACU-X) und in seitlicher Richtung (ACU-Y) zu erfassen.
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Demnach steuert die Airbag-Steuereinheit 10 auf Basis von Signalen des Seitendrucksensors 14, des Front-Crashsensors 16 und des Seiten-Crashsensors 12 das Auslösen des Fahrer-Airbags 30, des Beifahrer-Airbags 32 oder des Seiten-Airbags.
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Wenn das erfasste Signal ACU-Y (breite Volllinie in 2A) der Airbag-Steuereinheit stärker ist als ein Schwellenwert (Strichlinie in 2A) und das erfasste Signal (SIS LH Y) des Seiten-Crashsensors oder das erfasste Signal (breite Volllinie in 2B) des Seiten-Airbags stärker ist als ein Schwellenwert (Strichlinie in 2B), wird der Seiten-Airbag in einem bestimmten Zündpunkt (TFIRE) ausgelöst.
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Obwohl dieses Airbag-Auslösesystem in einem Fahrzeug installiert ist, kann der Seiten-Airbag aufgrund der schwachen Signale von lokalen Kollisionen unter verschiedenen Winkeln und bei verschiedenen Geschwindigkeiten nicht ausgelöst werden, was zur Beschädigung der Fahrzeugkarosserie bzw. Verletzung eines Insassen führt.
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Mit anderen Worten, da ein direkter Aufprall bei lokalen Frontalkollisionen unter verschiedenen Winkeln nicht in seitlicher Richtung einer Fahrzeugkarosserie stattfindet, werden das erfasste Signal ACU-Y einer Seiten-Airbag-Steuereinheit und die erfassten Signalwerte des Seiten-Crashsensors und des Seitendrucksensors als Signalwerte (schmale Volllinien in den 2A und 2B) angegeben, die den Schwellenwert nicht überschreiben können. Trotz einer Situation, in der der Seiten-Airbag zusätzlich zum Front-Airbag ausgelöst werden muss, kann der Seiten-Airbag nicht ausgelöst werden, was zu einer Verformung der Fahrzeugkarosserie und Verletzung der Insassen führt.
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Bei einem typischen Airbag-Auslösesystem wird also bei lokalen Frontalkollisionen unter verschiedenen Winkeln nur der Front-Airbag durch Erfassen der X-Richtung (Fahrtrichtung) des Fahrzeugs ausgelöst, obwohl sowohl der Front-Airbag als auch die Seiten-Airbags zum Schutz der Insassen ausgelöst werden müssen. Da in diesem Fall kein direkter Aufprall in seitlicher Richtung der Fahrzeugkarosserie erfolgt, überschreiten die erfassten Werte der Beschleunigung und des Drucks in Y-Richtung den vorgegebenen Schwellenwert nicht, so dass der Seiten-Airbag nicht ausgelöst werden kann, was zu einer Verformung der Fahrzeugkarosserie und Verletzung der Insassen führt. Die
DE 39 24 507 A1 betrifft ein Verfahren zur Auslösung von Rückhaltemitteln bei einem Insassen-Schutzsystem, wobei mindestens ein Schwellwert für die Auslösung des Schutzsystems verwendet wird und der Schwellwert an bestimmte Unfallsituationen angepasst werden kann. Dies wird insbesondere bei einem Schrägaufprall vorgenommen. Da bei Schrägunfällen der von einem Signal ausgegebene Signalpegel langsamer ansteigen kann als bei einem Frontalunfall, wird hier der Schwellwert abgesenkt, so dass die Rückhaltemittel auch bei einem Schrägaufprall zuverlässig ausgelöst werden können.
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Die obigen Ausführungen dieses Hintergrund-Abschnitts dienen nur dem besseren Verständnis des Hintergrunds der Offenbarung und können deshalb Informationen enthalten, die nicht Bestandteil des hierzulande dem Durchschnittsfachmann bereits bekannten Standes der Technik bilden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
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Die vorliegende Offenbarung stellt ein System und ein Verfahren zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug bereit, die eine Verletzung eines Insassen verhindern können, indem ein Schwellenwert zum Auslösen des Seiten-Airbags in dem Moment gesenkt wird, wenn die Geschwindigkeit den Schwellenwert auf Basis eines Beschleunigungssignals der Längsrichtung (ACU-X) des Fahrzeugs in einer Airbag- -Steuereinheit überschreitet, um in der Praxis sowohl den Front-Airbag als auch den Seiten-Airbag bei lokalen Kollisionen unter verschiedenen Winkeln und Geschwindigkeiten auszulösen, so dass der Seiten-Airbag ausgelöst werden kann, wenn ein von einem Seiten-Crashsensor oder einem Seitendrucksensor erfasstes Signal den niedrigeren Schwellenwert überschreitet, obwohl die Stärke des erfassten Signals gering ist. Dieses technische Problem wird von einem System nach Anspruch 1 und einem Verfahren nach Anspruch 2 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Verbesserungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Bevor die konkreten Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahmen auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert werden, werden nachstehend bestimmte Aspekte der Erfindung separat diskutiert.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein System zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug eine Front-/Seiten-Airbag-Steuerung zum Steuern von Prozessen für das unabhängige Auslösen eines Front-Airbags und eines Seiten-Airbags auf. Die Front-/Seiten-Airbag-Steuerung weist einen Frontsignalmonitor auf, der ein von der Airbag-Steuerung empfangenes frontales Beschleunigungssignal in Abhängigkeit von der Zeit in eine Geschwindigkeit wandelt, wonach bestimmt wird, ob die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit einen ersten Schwellenwert überschreitet oder nicht. Ein Schwellenwert-Einsteller empfängt ein Anforderungssignal zur Schwellenwert-Einstellung vom Frontsignalmonitor, um einen zweiten Schwellenwert zu senken, bei dem es sich um einen Schwellenwert der Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags handelt.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein Verfahren zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug die Überwachung eines frontalen Beschleunigungssignals aus einer Frontalkollision auf. Es wird bestimmt, ob ein Schwellenwert eines Entscheidungsfaktors zum Auslösen des Seiten-Airbags auf Basis des frontalen Beschleunigungssignals einzustellen ist oder nicht. Der Schwellenwert des Entscheidungsfaktors wird gesenkt, wenn der Schwellenwert des Entscheidungsfaktors einer Einstellung bedarf. Der Entscheidungsfaktor wird in Abhängigkeit von der Zeit in einen Geschwindigkeitswert gewandelt und dann wird der Geschwindigkeitswert mit einem zweiten Schwellenwert verglichen und der Seiten-Airbag ausgelöst, wenn der Geschwindigkeitswert den zweiten Schwellenwert überschreitet.
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Der Schritt der Bestimmung, ob der Schwellenwert einzustellen ist oder nicht, kann das Wandeln des frontalen Beschleunigungssignals in Abhängigkeit von der Zeit in die Geschwindigkeit und dann die Bestimmung enthalten, ob die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit einen vorgegebenen Schwellenwert in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet.
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Der Schritt der Bestimmung, ob der Schwellenwert einzustellen ist oder nicht, kann ferner die Anforderung eines Anforderungssignals zur Schwellenwert-Einstellung von einem Schwellenwerteinsteller enthalten, wenn die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit den vorgegebenen Schwellenwert in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet.
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Der Schritt des Senkens des Schwellenwerts des Entscheidungsfaktors kann das Senken des zweiten Schwellenwerts in Abhängigkeit von der Zeit bezüglich eines erfassten Signalwerts bei Beschleunigung in Y-Richtung, eines erfassten Signalwerts eines Seiten-Crashsensors und eines erfassten Signalwerts eines Seitendrucksensors umfassen, wobei es sich um Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags handelt.
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Der Schritt des Senkens des zweiten Schwellenwerts kann so gesteuert werden, dass ein Basis-Schwellenwert nicht unterschritten wird, damit ein Fehlauslösen des Seiten-Airbags verhindert wird.
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Der zweite Schwellenwert kann auf ein ursprünglichen Wert erhöht werden, wenn die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit wieder unter den ersten Schwellenwert sinkt, obwohl der zweite Schwellenwert bezüglich der Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags gesenkt wurde, da die aus dem frontalen Beschleunigungssignal gewandelte Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert überschreitet.
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Andere Aspekte und die Ausführungsbeispiele der Offenbarung werden nachstehend erläutert.
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Figurenliste
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Die obigen und andere Merkmale der vorliegenden Offenbarung werden unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele, die in den beiliegenden Zeichnungen nur beispielhaft dargestellt sind, nachstehend ausführlich beschrieben und schränken somit die vorliegende Offenbarung nicht ein; es zeigen:
- 1 eine Ansicht einer Konfiguration eines Systems zum Auslösen eines Front- und Seiten-Airbags.
- 2 einen Graphen, der ein typisches Verfahren zum Auslösen eines Seiten-Airbags darstellt.
- 3 eine Ansicht eines Systems zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
- 4 eine Ansicht eines Frontsignalmonitors eines Systems zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
- 5 einen Graphen, der ein Verfahren zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung darstellt.
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Es versteht sich, dass die beigefügten Zeichnungen nicht unbedingt maßstäblich sind, da sie eine etwas vereinfachte Darstellung der verschiedenen Merkmale zeigen, die für die Grundlagen der Offenbarung beispielhaft sind. Die hierin offenbarten spezifischen Konstruktionsmerkmale der vorliegenden Offenbarung, die z. B. bestimmte Abmessungen, Ausrichtungen, Orte und Formen umfassen, werden zum Teil durch die besondere vorgesehene Anwendung und die Umgebungsbedingungen am Einsatzort bestimmt.
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In den Figuren kennzeichnen die Bezugszeichen gleiche oder äquivalente Teile der vorliegenden Offenbarung in durchgehend in den verschiedenen Figuren der Zeichnung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung ausführlich erläutert, von denen Beispiele in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind und nachstehend beschrieben werden. Obwohl die Offenbarung in Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen beschrieben wird, versteht es sich, dass die vorliegende Beschreibung die Offenbarung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränken soll. Die Offenbarung soll im Gegenteil nicht nur die Ausführungsbeispiele, sondern auch verschiedene Alternativen, Modifikationen, Äquivalente und andere Ausführungsbeispiele abdecken, die von Geist und Gültigkeitsbereich der Offenbarung, die in den beigefügten Ansprüchen definiert sind, erfasst werden.
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Es versteht sich, dass der Begriff „Fahrzeug“ oder „fahrzeugtechnisch“ oder andere ähnliche hierin verwendete Begriffe allgemein Kraftfahrzeuge betreffen, wie Personenkraftwagen, einschließlich Komfort-Geländewagen (sports utility vehicles; SUV), Busse, Lastkraftwagen, verschiedene Nutzfahrzeuge, Wassermotorfahrzeuge einschließlich verschiedener Boote und Schiffe, Luftfahrzeuge und dgl. und auch Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (an der Steckdose aufladbar), Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und andere Fahrzeuge für alternative Kraftstoffe (z. B. Kraftstoffe, die aus anderen Ressourcen als Erdöl gewonnen werden) umfasst. Wie hierin verwendet ist ein Hybridfahrzeug ein Fahrzeug mit zwei oder mehr Antriebsquellen, z. B. Fahrzeuge sowohl mit Benzin- als auch Elektroantrieb.
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Die obigen und andere Merkmale werden nachstehend erläutert.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen ausführliche beschrieben, so dass der Fachmann die vorliegende Offenbarung auf einfache Weise ausführen kann.
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3 ist eine Ansicht eines Systems zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung, und 4 ist eine Ansicht eines Frontsignalmonitors eines Systems zum Auslösen eines Seiten- -Airbags für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
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Wenn ein Auslösealgorithmus für den Front-Airbag und ein Auslösealgorithmus für den Seiten-Airbag einer Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 unabhängig ausgeführt werden, kann die Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 die erfassten Signalwerte eines Front-Crashsensors überwachen.
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Dazu kann die Front-/Seiten-Airbagsteuerung einen Frontsignalmonitor 22 enthalten, der ein frontales Beschleunigungssignal überwacht, bei dem es sich um einen erfassten Signalwert des Front-Crashsensors handelt, um zu bestimmen, ob das frontale Beschleunigungssignal einen ersten Schwellenwert der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet oder nicht, und einen Schwellenwert-Einsteller, der einen zweiten Schwellenwert zum Auslösen des Seiten-Airbags senkt, wenn das frontale Beschleunigungssignal den ersten Schwellenwert der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet.
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Der Frontsignalmonitor 22 der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 kann das frontale Beschleunigungssignal in Echtzeit empfangen, das der erfasste Signalwert des Front-Crashsensors ist.
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Dann kann der Frontsignalmonitor 22 das frontale Beschleunigungssignal in eine Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit wandeln und bestimmen, ob die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD, d. h. den Geschwindigkeitsschwellenwert THD überschreitet oder nicht.
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Wenn die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet, kann der Frontsignalmonitor 22 in diesem Fall ein Anforderungssignal zur Schwellenwerteinstellung THsg, das die Überschreitung meldet, an den Schwellenwert-Einsteller 24 senden.
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Danach kann der Schwellenwert-Einsteller 24 der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 den zweiten Schwellenwert senken, der ein Schwellenwert für die Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags ist.
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In dem Punkt, in dem die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den vorgegebenen ersten Schwellenwert THD in Abhängigkeit von der Zeit (siehe 5B) überschreitet, kann der Schwellenwert-Einsteller 24 der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 den zweiten Schwellenwert (Geschwindigkeit) in Abhängigkeit von der Zeit bezüglich der Entscheidungsfaktoren für den Seiten-Airbag Auslösealgorithmus auf ein bestimmtes Niveau senken (z. B. wird der zweite Schwellenwert, der als Strichlinie in 5(a) angegeben ist, auf das Niveau der Strichpunktlinie versetzt).
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Im Einzelnen kann die Versatzsteuerung zum Senken des zweiten Schwellenwerts in Abhängigkeit von der Zeit bezüglich eines durch die Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 erfassten Signalwerts ACU-Y der Beschleunigung in Y-Richtung, eines erfassten Signalwerts SIS G-Y des Seiten-Crashsensors bzw. eines erfassten Signalwerts SIS P-Y des Seitendrucksensors ausgeführt werden.
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In diesem Fall kann der den zweiten Schwellenwert verringernde Versatzbetrag durch Kalibrieren Parameterwerte frei eingestellt werden, aber der zweite Schwellenwert kann entsprechend dem Versatz einen Minuswert annehmen, oder Auslösen kann selbst in einer Situation stattfinden, in der der Seiten-Airbag nicht ausgelöst wird (z. B. Frontalkollision gegen eine ebene Wand).
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Deshalb darf der zweite Schwellenwert in Abhängigkeit von der Zeit einen Basis-Schwellenwert nicht unterschreiten, selbst wenn der zweite Schwellenwert bezüglich der Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags, d. h. der zweite Schwellenwert in Abhängigkeit von der Zeit bezüglich des erfassten Signalwerts ACU-Y der Beschleunigung in Y-Richtung, des erfassten Signalwerts SIS G-Y des Seiten- -Crashsensors und des erfassten Signalwerts SIS P-Y des Seitendrucksensors gesenkt wird, indem der Basis-Schwellenwert (Zweipunkt-Strichlinie in 5A) eingestellt wird, der das Niveau definiert, auf das der zweite Schwellenwert bezüglich der Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags, gesenkt wird.
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Somit kann ein Fehlauslösen des Seiten-Airbags durch Einstellen des Basis--Schwellenwerts verhindert werden, und das Auslösen des Seiten-Airbags kann in einer Situation vermieden werden, in der sich der Seiten-Airbag nicht zu entfalten braucht (z. B. Frontalkollision).
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Obwohl die aus dem frontalen Beschleunigungssignal gewandelte Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD überschreitet und somit der zweite Schwellenwert bezüglich der Entscheidungsfaktoren zum Auslösen des Seiten-Airbags versetzt ist, wenn die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD unterschreitet, kann der zweite Schwellenwert auch wieder auf den ursprünglichen Wert ansteigen. Mit anderen Worten, der zweite Schwellenwert wechselt kurzzeitig von einem niedrigen auf einen höheren Schwellenwert, wodurch er zum ursprünglichen Wert zurückkehrt.
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Nachfolgend wird ein Prozess zum Auslösen eines Seiten-Airbags gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ausführlich beschrieben.
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Zuerst kann der Frontsignalmonitor 22 der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 das frontale Beschleunigungssignal, das der erfasste Signalwert des Front-Crashsensors ist, in Echtzeit überwachen.
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Der Frontsignalmonitor 22 kann dann das frontale Beschleunigungssignal in die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit wandeln und bestimmen, ob die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD überschreitet oder nicht. Wenn die Geschwindigkeit Vx in Abhängigkeit von der Zeit den ersten Schwellenwert THD in Abhängigkeit von der Zeit überschreitet, kann der Frontsignalmonitor 22 ein Anforderungssignal zur Schwellenwerteinstellung THsg zur Information des Schwellenwert-Einstellers 24 senden.
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Danach kann der Schwellenwert-Einsteller 24 der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 die Versatzsteuerung zum Senken des zweiten Schwellenwerts in Abhängigkeit von der Zeit bezüglich eines von der Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 erfassten Signalwerts ACU-Y der Beschleunigung in Y-Richtung, eines Signalwerts SIS G-Y des Seiten--Crashsensors bzw. eines erfassten Signalwerts SIS P-Y des Seitendrucksensors ausführen.
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Wenn ein Entscheidungsfaktor (siehe G-SISD in 3) des erfassten Signalwerts ACU-Y der Beschleunigung in Y-Richtung, der erfasste Signalwert SIS G-Y des Seiten-Crashsensors und der erfasste Signalwert SIS P-Y des Seitendrucksensors eingegeben werden, kann die Front-/Seiten-Airbagsteuerung 20 den Entscheidungsfaktor G-SISD in einen Geschwindigkeitswert Vsd in Abhängigkeit von der Zeit wandeln.
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Danach kann der Geschwindigkeitswert Vsd (als Volllinie in 5 angegeben) in Abhängigkeit von der Zeit mit dem zweiten gesenkten Schwellenwert THsg verglichen werden. Wenn der Geschwindigkeitswert Vsd höher ist als der zweite Schwellenwert THsg, kann ein bekannter Steuerungsprozess zum Auslösen des Seiten-Airbags ausgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung können ein System und ein Verfahren zum Auslösen eines Seiten-Airbags für ein Fahrzeug eine Verletzung eines Insassen verhindern, indem ein erfasster Signalwert einer Frontalbeschleunigung bei einer Frontalkollision überwacht wird, um einen Schwellenwert zum Auslösen des Seiten-Airbags zu senken. Wenn also sowohl der Front-Airbag als auch der Seiten-Airbag bei lokalen Kollisionen unter verschiedenen Winkeln und bei verschiedenen Geschwindigkeiten ausgelöst werden müssen, kann der Seiten-Airbag ausgelöst werden, wenn ein von einem Seiten-Crashsensor oder einem Seitendrucksensor erfasstes Signal den gesenkten Schwellenwert überschreitet, obwohl das erfasste Signal schwach ist.
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Außerdem kann das Auslösen des Seiten-Airbags nur durch Ändern einer Steuerlogik ohne einen eigenen Sensor und zusätzliche Kosten effektiv gesteuert werden.
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Da außerdem der Schwellenwert eines Entscheidungsfaktors zum Auslösen des Seiten-Airbags nicht unter einen Basis-Schwellenwert gesenkt werden kann, kann ein überflüssiges Auslösen des Seiten-Airbags bei einer Frontalkollision verringert werden, was die Sicherheit der Insassen verbessert und die Reparaturkosten senkt.
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Die Offenbarung ist anhand von Ausführungsbeispielen ausführlich beschrieben worden. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass Änderungen dieser Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne von den Prinzipien und dem Geist der Offenbarung abzuweichen, deren Gültigkeitsbereich in den angefügten Ansprüchen und ihren Äquivalenten definiert ist.