DE102005011813A1

DE102005011813A1 - Flexibler Behälter und Vorrichtung zum Befüllen eines flexiblen Behälters

Info

Publication number: DE102005011813A1
Application number: DE102005011813A
Authority: DE
Inventors: Erich Jordan; Siegfried Hartmann
Original assignee: Nordenia Deutschland Emsdetten GmbH
Current assignee: NORDENIA DEUTSCHLAND EMSDETTEN GMBH, 48282 EMS, DE; KUKA Industries GmbH and Co KG
Priority date: 2005-03-15
Filing date: 2005-03-15
Publication date: 2006-09-21
Also published as: ES2326386T3; EP1858778B1; WO2006097300A1; ATE430104T1; EP1858778A1; US8146626B2; EP2014579A1; DE502006003603D1; US20090229703A1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen flexiblen Behälter (1), insbesondere flexibler Schüttgutbehälter, mit einem Behälterkörper (2), der über zumindest eine Behälteröffnung (6) mit einem Füllgut befüllbar und vorzugsweise durch an dem Behälterkörper (2) befestigbare Tragschlaufen (7) anhebbar ist, wobei der Behälterkörper (6) in einem an die Behälteröffnung (6) angrenzenden Wandungsbereich (5) aus einem semiflexiblen Kunststoffmaterial mit einer Oberflächengüte nach Rauhigkeitsklasse N nach DIN ISO 1302 besteht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen flexiblen Behälter, insbesondere einen flexiblen Schüttgutbehälter mit einem Behälterkörper, der zumindest über eine Behälteröffnung mit einem Füllgut befüllbar und vorzugsweise durch an dem Behälterkörper befestigbare Tragschlaufen anhebbar ist.
Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Befüllen eines flexiblen Behälters in einer Bauart gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.

Flexible Behälter der vorgenannten Art sind allgemein bekannt und dienen insbesondere zum Transport und zur Bevorratung von Schüttgütern wie zum Beispiel pulverförmigen Chemikalien aber auch Lebensmitteln wie Gewürze u.dgl. Diese werden im unbefüllten Zustand zusammengefaltet bevorratet und müssen für einen vorgesehenen Befüllvorgang in aller Regel manuell aufgefaltet werden. Die Behälteröffnung ist üblicherweise in einem Behälterstutzen angeordnet, der für einen Befüllvorgang mit einem Befüllrohr zu verbinden ist. Dabei ist für einen sicheren Ver bund zwischen Behälteröffnungsstutzen und Befüllrohr von der Bedienperson Sorgfalt aufzuwenden. Dies steht einer Automatisierung eines Befüllvorganges entgegen.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen flexiblen Behälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der so ausgerüstet ist, daß er mit verfahrenstechnisch einfachen Mitteln für einen Befüllvorgang gehandhabt werden kann.

Darüber hinaus soll eine Vorrichtung gefunden werden, mit der ein flexibler Behälter mit einem hohen Automatisierungsgrad befüllt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der flexible Behälter der eingangs genannten Art dadurch aus, daß der Behälterkörper in einem an die Behälteröffnung angrenzenden Wandungsbereich aus einem semiflexiblem Kunststoffmaterial mit einer Oberflächengüte nach Rauhigkeitsklasse N nach DIN ISO 1302 besteht.

Damit ist der flexible Behälter in hohem Maße geeignet, automatisch durch z.B. Vakuumsaugköpfe aufgefaltet zu werden, und zwar so weit, daß ein Befüllrohr in die Behälteröffnung eintauchen kann für ein nachfolgenden Befüllvorgang. Die Rauhigkeitsklasse N nach DIN ISO 1302 stellt dabei sicher, daß die Haltekräfte von einem Saugkopf sicher auf die Oberfläche des Behälters übertragen werden können, so daß das Ausfallrisiko während eines automatischen Auffalt- und Befüllungsvorganges außerordentlich gering ist.

Dazu ist der flexible Behälter vorzugsweise als ein im aufgefalteten, also befüllbaren Zustand rechteck- bzw. quaderförmiger Körper ausgebildet. Er kann aber auch rund ausgebildet sein oder eine sonstige Struktur haben. Wichtig ist, daß er in dem Behälterwandungsbereich, der an die Behälteröffnung angrenzt, also in aller Regel in einem oberen Bereich des Schüttgutbehälters, hinreichend bemessene Wandungsbereiche hat, die es einer Auffaltvorrichtung ermöglicht, an diesen Bereichen anzugreifen und den Schüttgutbehälter sicher zu entfalten bzw. aufzurichten.

Die Behälteröffnung ist bevorzugterweise als Verschlußmanschette ausgebildet. Dazu kann sie längst- oder kreuz- oder sterngeschlitzt sein mit Folienabschnitten, die aufeinanderliegen und somit den Behälter verschließen. Dazu können auch noch Klebeflächen vorgesehen sein, alternativ beispielsweise auch Klettverschlußelemente u.dgl., um den Schüttgutbehälter sicher zu verschließen. Wichtig ist, daß das Befüllrohr einfach und sicher während eines automatischen Auffalt- und Befüllvorganges ohne das Risiko eines Wegfallens einer Behälteröffnung sicher in die Behälteröffnung eintauchen kann und das die Behälteröffnung umschließende Material so an das Befüllrohr anschließt, daß das Schüttgutmaterial sicher und staubfrei in den Schüttgutbehälter eingebracht werden kann. Bei einem nachfolgenden Ausheben des Befüllrohres aus der Behälteröffnung ist aufgrund der vorzugsweise vorzusehenden Verschließhilfsmittel das vorzugsweise leicht elastische Material der Behälterverschließmittel so ausgebildet, daß die Behälteröffnung so zu verschließen ist, daß eine flächenbündig mit dem oberen Bereich des Schüttgutbehälters abschließende Gesamtfläche vorliegt.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Befüllen eines flexiblen Behälters zeichnet sich dadurch aus, daß sie eine Befüllvorrichtung hat, die in die Behälteröffnung eintauchen kann, nachdem dieser von einer Vorrichtungseigenen Vakuumvorrichtung gegriffen und positioniert wurde. Aufgrund der Vakuumvorrichtung kann mittels des einen Roboters der Behälter entfaltet und aufgerichtet werden und darüber hinaus z.B. auf einer Palette ausgerichtet werden. Die vorzugsweise als konisches Befüllrohr ausgebildete Befüllvorrichtung kann während des Positioniervorganges automatisch in die Befüllöffnung des flexiblen Behälters eingeführt werden. Dazu kann sie beispielsweise mit Doppelwandungen ausgebildet sein und im Bereich eines Luftzuführungskanales in den Behälter Luft einblasen, was den Entfaltungsvorgang und den Aufrichtungsvorgang unterstützt. Beim nachfolgenden Befüllungsvorgang wird die in dem Behälter zuvor eingebrachte Luft durch das Füllgut verdrängt und kann auf umgekehrtem Wege, also z.B. durch die Luftzuführungskanäle, die dann zu Abführungskanälen werden, wieder entweichen. Insgesamt ist damit eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die in hohem Maße geeignet ist, flexible Behälter, insbesondere flexible Schüttgutbehälter mit einem hohen Automatisierungsgrad zu befüllen.

Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Schüttgutbehälters nach der Erfindung;
2 eine Draufsicht auf den Behälterdeckel des Ausführungsbeispiels nach 1, und
3 eine Querschnittsdarstellung des Behälterdeckels nach 2.
In der Zeichnung sind allgemeine gleichwirkende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen. Allgemein mit 1 ist ein flexibler Schüttgutbehälter beziffert, der einen Behälterkörper 2 aufweist mit Seitenwandungen 3, einem Behälterboden 4 sowie einem Behälterdeckel 5, in den eine Behälteröffnung 6 integriert ist. An den Seitenwänden 3 des Behälterkorpus 2 sind Trageschlaufen 7 angenäht, die über Verstärkungsstreifen 8 verfestigt sind. Der Behälterkörper 2 kann insgesamt ableit fähig ausgerüstet sein, was jedoch für die vorliegende Erfindung nicht zwingend ist. Nicht näher dargestellt, kann der Schüttgutbehälter 1 auch mit einer Entleerungsöffnung versehen sein.
Im Bereich der Behälteröffnung 6, also im Bereich des Behälterdeckels 5 besteht der Schüttgutbehälter 1 aus einem besonderen Material, das eine hohe Reißfestigkeit, eine geringere Rauhigkeit, eine Vernähbarkeit und eine Fähigkeit aufweist, sich flächig anzupassen. Deshalb besteht der Behälterdeckel aus einem semiflexiblem Kunststoffmaterial und eine Oberflächengüte nach Rauhigkeitsklassen N nach DIN ISO 1302. Mit dieser Rauhigkeitsklasse N in Verbindung mit dem flexiblem Kunststoffmaterial ist es möglich, den Behälterdeckel 5 mittels Vakuumheber zu greifen, anzuheben und somit einen gefalteten Behälter aufzufalten bzw. aufzurichten, zu portionieren und zu befüllen. In der Behälteröffnung 6 sind zwei Kunststoffolien 9 und 10 vorgesehen, die in dem Bereich 11 übereinanderliegen und ansonsten flächenbündig mit der Oberfläche des Behälterdeckels 5 im wesentlichen abschließen. Dadurch ist es möglich, daß ein Befüllrohr bei einem automatisierten Auffalt- und Anhebevorgang ebenfalls automatisch in den Schüttgutbehälter eintauchen kann, um diesen zu befüllen. Die Behälteröffnung kann als längsgeschlitzte (wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt) Verschlußmanschette ausgebildet sein, ebenfalls kann sie einen Kreuzschlitz aufweisen. Sie kann ebenfalls eine Folienmembran haben.
Der Schüttgutbehälter ist mithin in hohem Maße geeignet, in automatisierten Befüllvorgänge eingesetzt zu werden.

Claims

Flexibler Behälter (1), insbesondere flexibler Schüttgutbehälter, mit einem Behälterkörper (2), der über zumindest eine Behälteröffnung (6) mit einem Füllgut befüllbar und vorzugsweise durch an dem Behälterkörper (2) befestigbare Tragschlaufen (7) anhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkörper (2) in einem an die Behälteröffnung (6) angrenzenden Wandungsbereich (5) aus einem semiflexiblen Kunststoffmaterial mit einer Oberflächengüte nach Rauhigkeitsklasse N nach DIN ISO 1302 besteht.
Flexibler Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteröffnung (6) als im wesentlichen flächenbündig mit einer oberseitigen Behälterkörperwandung abschließender Verschluß (9, 10, 11) ausgebildet ist.
Flexibler Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteröffnung (6) als Verschlußmanschette ausgebildet ist.
Flexibler Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver schlußmanschette geschlitzt ausgebildet ist.
Flexibler Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußmanschette mit einem Längsschlitz versehen ist.
Flexibler Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußmanschette mit einer Kreuz- oder Sternschlitzung versehen ist.
Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteröffnung (6) mit einer Folienmembran versehen ist.
Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im befüllbaren Zustand im Querschnitt rechteckförmig gestaltet ist mit einem Behälterdeckel (5) aus dem semiflexiblen Kunststoffmaterial, der sich bis zur aufrechten stehenden Seitenwandung (3) erstreckt mit einer darin integrierten zentralen Verschlußmanschette.
Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem flexiblen Behälter (1) die Tragschlaufen (7) an den Behälterseitenwandungen (3) befestigt und durch Streifen (8) nach außen hin abdeckbar und verstärkbar sind.
Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterdeckel (5) zumindest bereichsweise plattenförmig ausgebildet ist.
Vorrichtung zum Befüllen eines flexiblen Behälters, insbesondere eines flexiblen Schüttgutbehälters, der einen Behälterkörper mit Behälterseitenwandungen sowie eine einen Behälterdeckel vorgesehene Behälteröffnung aufweist, dadurch gekenn zeichnet, daß eine in die Behälteröffnung einführbare Befüllvorrichtung vorgesehen ist und einen Vakuumvorrichtung, mittels der der Behälter positionierbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumvorrichtung an einem Einarmroboter vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllvorrichtung als Befüllrohr ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Befüllrohr im Querschnitt konisch ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllvorrichtung zumindest einen Luftzuführungskanal zum Einblasen von Luft in den Behälter aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllvorrichtung doppelwandig ausgebildet ist mit einem inneren Gutfüllkanal und einen diesen umgebenden Luftzuführungskanal.