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Stand
der Technik
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Ein
derartiges Verfahren zum Wechseln von Tambouren in einer Rollenwickeleinrichtung
ist beispielsweise aus der europäischen
Patentschrift
EP 0 820
946 B1 bekannt.
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Dabei
ist es heutzutage üblich,
dass der die Materialbahn abgebende Tambour gegen Ende der Wickelsequenz
in seiner einzigen Abwickelposition bis zum Stillstand abgebremst
wird. Danach wird die Verbindung zwischen nunmehr ruhendem Tambour und
Antrieb getrennt und der Tambour wird aus seiner Abwickelposition
und damit auch aus der Rollenwickeleinrichtung entfernt. Darauf
folgend wird ein neuer, eine neue Materialbahn abgebender Tambour der
Abwickelposition zugeführt
und mit dem Antrieb verbunden. Nunmehr muss die neue Materialbahn
in die Rollenwickeleinrichtung eingeführt werden, ehe mit dem Wickeln
der neuen Materialbahn begonnen werden kann.
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Diesem
soeben beschriebenen und üblicherweise
praktizierten Verfahren haftet der große Nachteil an, dass zum Wechseln
der Tamboure relativ viel Zeit benötigt wird. Auch können die
einzelnen Verfahrensschritte lediglich nacheinander durchgeführt werden,
was sich wiederum im Zeitbedarf für die Durchführung des
Verfahrens negativ bemerkbar macht.
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Aufgabe
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Rollenwickeleinrichtung der eingangs genannten Arten derart weiterzubilden,
dass die zum Wechseln der Tamboure benötigten Zeiten merklich reduziert
und damit eine deutliche Kapazitätserhöhung der
Rollenwickeleinrichtung erreicht wird.
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Diese
erfindungsgemäße Aufgabe
wird bei dem eingangs genannten Verfahren durch die nachfolgenden
Verfahrensschritte gelöst:
- – gegen
Ende der Wickelsequenz wird ein Sekundärantrieb in den von einem Primärantrieb
angetriebenen Tambour angekuppelt,
- – der
Primärantrieb
wird aus dem Tambour abgekuppelt und vorzugsweise bis zum Stillstand
abgebremst,
- – zeitgleich,
zumindest zeitlich überlappend
oder danach wird der von dem Sekundärantrieb angetriebene Tambour
von einer Hauptabwickelposition in eine Endabwickelposition gebracht,
- – anschließend wird
der neue, die neue Materialbahn tragende Tambour in die Hauptabwickelposition
gebracht und der Primärantrieb
angekuppelt,
- – hernach
zieht die Hilfseinrichtung den Anfang der neuen Materialbahn in
einer vorbestimmten Breite, insbesondere in voller Breite, von dem neuen
Tambour ab und verfährt
in eine Warteposition für
den anstehenden Bahneinzug,
- – zeitgleich,
zumindest zeitlich überlappend
oder danach wird der laufende Tambour mit Hilfe des Sekundärantriebs
bis zum Stillstand verzögert,
- – danach
wird die ruhende Materialbahn in der Rollenwickeleinrichtung durchtrennt,
- – anschließend wird
eine neue, von einem neuen Tambour abgegebene Materialbahn mittels
der Hilfseinrichtung in die Rollenwickeleinrichtung eingeführt und
- – nunmehr
wird mit dem Wickeln der neuen, von dem neuen Tambour abgegebenen
Materialbahn in der Rollenwickeleinrichtung begonnen.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auf diese Weise vollkommen gelöst. Dieses erfindungsgemäße Verfahren
schafft erstmals die Möglichkeit, eine
Rollenwickeleinrichtung infolge der dargelegten Verfahrensschritte
und Schrittfolgen mit merklich reduzierten Stillstandszeiten für das Wechseln
der Tamboure zu betreiben. Es reduzieren sich also insgesamt die
Standstandszeiten der Rollenwickeleinrichtung, wodurch wiederum
eine deutliche Kapazitätserhöhung derselben
erreicht wird.
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Hinsichtlich
der Erreichung möglichst
kurzer Wechselzeiten ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Sekundärantrieb
in den von dem Primärantrieb
angetriebenen Tambour gegen Ende der Wickelsequenz bei voller oder
annähernd
voller Maschinengeschwindigkeit angekuppelt wird. Damit wird eine gleich
bleibend hohe Maschinengeschwindigkeit der Rollenwickeleinrichtung
gewährleistet,
wobei das Beschleunigen des Sekundärantriebs separat und vorab
erfolgen kann.
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Damit
das spätere
Abwickeln der neuen Materialbahn umgehend aus der Hauptabwickelposition heraus
erfolgen kann, wird der von dem Sekundärantrieb angetriebene Tambour
bevorzugt bei voller oder annähernd
voller Maschinengeschwindigkeit von der Hauptabwickelposition in
die Endabwickelposition gebracht. Dabei kann die Endabwickelposition
oberhalb, insbesondere vertikal über
oder vor, insbesondere horizontal vor der Hauptabwickelposition
gelegen sein.
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Zum
Zwecke eines prozesssicheren Wechselns der Tamboure wird die in
der Rollenwickeleinrichtung ruhende Materialbahn bevorzugt durchtrennt
und anschließend
entfernt. Die Durchtrennung der ruhenden Materialbahn kann beispielsweise
mittels einer dem Fachmann bekannten Querschneideeinrichtung erfolgen,
die an geeigneter Stelle innerhalb der Rollenwickeleinrichtung angeordnet
ist. Damit die durchtrennte Materialbahn schnell und sicher aus
der Rollenwickeleinrichtung entfernt wird, wird sie vorzugsweise
durch Umkehr der bisherigen Laufrichtung auf den Tambour aufgewickelt.
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Die
Rollenwickeleinrichtung kann in weiterer Ausgestaltung auch als
eine Rollenschneideeinrichtung ausgebildet sein. Beim Herstellen
von Wickelrollen aus einer so genannten Mutter- oder Jumborolle wird
die Materialbahn vielfach gleich in die später vom Verwender gewünschte Breite
geschnitten. Hierzu ist eine Längsschneideeinrichtung
erforderlich, so dass man aus einer Mutter- oder Jumborolle eine Vielzahl
von Wickelrollen erhält.
Die Längsschneideeinrichtung
besteht in vielen Fällen
aus zwei Reihen von Messern, die voneinander entgegen gesetzten Seiten
an der Materialbahn anliegen. Dabei wird die aufzuwickelnde Materialbahn
bevorzugt durch eine Längsschneideeinrichtung
geführt,
wobei die Längsschneideeinrichtung
vor dem Durchlauf der Hilfseinrichtung in geeigneter Weise geöffnet wird.
Ebenso wird die Längsschneideeinrichtung
nach dem Durchlauf der Hilfseinrichtung wiederum bevorzugt geschlossen
und mindestens ein Längsschnitt
in der neuen Materialbahn erzeugt, bevor die Hilfseinrichtung die
Wickelposition erreicht. Dies ist aber in der Regel ohne Probleme
möglich.
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Im
Hinblick auf die Erreichung guter Wickelparameter ist es von Vorteil,
wenn mit dem Wickeln der neuen, von dem neuen Tambour abgegebenen Materialbahn
der Primäratrieb
die Bahnzugregelung übernimmt.
Dabei ist es für
den Fachmann selbstverständlich,
dass auch der Sekundäratrieb
mit einer Bahnzugregelung ausgestattet ist.
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Damit
eine einfache Entsorgung der Rest-Materialbahn und somit ein vereinfachtes
Leertambour-Handling ermöglicht
wird, wird der von dem Sekundärantrieb
angetriebene Tambour in eine vorzugsweise im Bereich der Endabwickelposition
gelegene Abschwartposition gebracht. In dieser Abschwartposition
wird die restliche, auf dem Tambour aufgewickelte Materialbahn bevorzugt
einem maschinenbreiten Schredder mit vorzugsweiser Absaugung zugeführt.
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Weiterhin
wird der eine Bahnzugregelung aufweisende Sekundärantrieb bevorzugt aus dem Tambour
nach Ablauf der restlichen Materialbahn abgekuppelt und vorzugsweise
in eine Warteposition gebracht. Dies erbringt unter anderem den
Vorteil, dass der Sekundärantrieb
für den
nächsten
Wechsel der Tamboure bereits wieder gerüstet ist.
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Bei
einer Rollenwickeleinrichtung der eingangs genannten Art wird die
erfindungsgemäße Aufgabe
dadurch gelöst,
dass ein Sekundärantrieb zum
Ankuppeln und zum Antrieb des von dem Primärantrieb angetriebenen Tambours
gegen Ende der Wickelsequenz vorgesehen ist, dass eine erste Bewegungseinrichtung
zur Bringung des von dem Sekundärantrieb
angetriebenen Tambours von einer Hauptabwickelposition in eine Endabwickelposition vorgesehen
ist, und dass eine zweite Bewegungseinrichtung zur Bringung des
neuen, die neue Materialbahn tragenden Tambours in die Hauptabwickelposition
vorgesehen ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auf diese Weise vollkommen gelöst und es ergeben sich die bereits
vorgenannten erfindungsgemäßen Vorteile.
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Die
Endabwickelposition für
den die Materialbahn abgebenden Tambour ist in bevorzugter Ausführung oberhalb,
insbesondere vertikal über
oder vor, insbesondere horizontal vor der Hauptabwickelposition
angeordnet. Beide Positionsmöglichkeiten ergeben
unter anderem die Vorteile kurzer Bewegungswege.
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Ferner
weist der Sekundärantrieb
für den Tambour
bevorzugt auch eine zur Drehrichtung im Abwickelbetrieb entgegen
gesetzte Drehrichtung auf. Hierdurch wird eine schnelle und saubere
Entfernung der durchtrennten Materialbahn durch Aufwicklung auf
den Tambour ermöglicht.
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Im
Hinblick auf die Erreichung guter Wickelparameter ist es von Vorteil,
wenn der Primärantrieb für eine Übernahme
der Bahnzugregelung während der
Hauptabwickelphase ausgebildet ist.
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Überdies
kann in vorteilhafter Weise eine Abschwarteinrichtung vorgesehen
sein, der die restliche, auf dem Tambour aufgewickelte Materialbahn
in einer Abschwartposition zuführbar
ist. Dabei kann die Abschwarteinrichtung ein maschinenbreiter Schredder
mit vorzugsweiser Absaugung sein. Insgesamt ermöglicht diese Ausführungsmöglichkeit
eine einfache Entsorgung der Rest-Materialbahn und somit ein vereinfachtes
Leertambour-Handling.
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Damit
der Sekundärantrieb
für den
nächsten Wechsel
der Tamboure bereits schnellstens wieder gerüstet ist, ist er aus dem Tambour
nach Ablauf der restlichen Materialbahn abkoppelbar und vorzugsweise
in eine Warteposition bringbar.
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Die
Hilfseinrichtung weist bevorzugt Saugöffnungen und/oder Klemmmittel
auf, da beide Ausführungen
den Anfang der Materialbahn bestens festhalten. Zudem sind beide
Hilfseinrichtungen fernsteuerbar, das heißt man kann sie von außen bedienen.
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- 1
- Rollenwickeleinrichtung
- 3
- Tambour
- 2
- Materialbahn
- 4
- Primärantrieb
- 5
- Hilfseinrichtung
- 6
- Neue
Materialbahn
- 7
- Neuer
Tambour
- 8
- Anfang
- 9
- Sekundärantrieb
- 10
- Erste
Bewegungseinrichtung
- 11
- Zweite
Bewegungseinrichtung
- 12
- Abschwarteinrichtung
(Schredder)
- A
- Abschwartposition
- Aalt
- Abschwartposition
- E
- Endabwickelposition
- Ealt
- Endabwickelposition
- H
- Hauptabwickelposition
- Halt
- Hauptabwickelposition
- P1
- Bewegungspfeil
- P2
- Bewegungspfeil
- P3
- Bewegungspfeil
- P4
- Bewegungspfeil
- P5
- Bewegungspfeil
- P6
- Bewegungspfeil
- P7
- Bewegungspfeil
- W1
- Warteposition
- W2
- Warteposition
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Beispiel
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es
zeigen
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1 bis 5 eine
schematische Ablaufdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Wechseln von Tambouren in einer Rollenwickeleinrichtung;
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6 und 7 zwei
erfindungsgemäße Möglichkeiten
für eine
im Bereich der Endabwickelposition gelegene Abschwartposition; und
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8 bis 13 eine
schematische Ablaufdarstellung einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Wechseln von Tambouren in einer Rollenwickeleinrichtung.
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In
den
1 bis
13 ist jeweils in schematischer
und teilweiser Seitenansicht eine Rollenwickeleinrichtung
1 zum
Aufwickeln einer von einem Tambour
3 (
7) ablaufenden
Materialbahn
2 (
6) dargestellt. Der die Materialbahn
2 (
6)
abgebende Tambour
3 (
7) ist von einem Primärantrieb
4 bekannter
Bauart und Funktionsweise angetrieben und entsprechend in einer
Hauptposition H gelagert. Der Primärantrieb
4 ist insbesondere
für eine Übernahme
der Bahnzugregelung während
der Hauptabwickelphase ausgebildet. Eine derartige Rollenwickeleinrichtung
1 ist beispielsweise
aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 37 23 600 A1 bekannt, deren Offenbarung hinsichtlich
Bauart und Funktionsweise hiermit zum Gegenstand der vorliegenden
Beschreibung gemacht wird.
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Bei
der Materialbahn kann es sich insbesondere um eine Faserstoffbahn,
vorzugsweise eine Papier- oder Kartonbahn, handeln.
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Aus
der bereits genannten europäischen
Patentschrift
EP 0
820 946 B1 ist weiterhin bekannt, dass die Rollenwickeleinrichtung
1 wenigstens
eine nicht näher
dargestellte, dem Fachmann jedoch bekannte Trenneinrichtung zum
Durchtrennen der nach Ende der Wickelsequenz ruhenden Materialbahn
2 und
eine Hilfseinrichtung
5 (
3 bis
5,
10 bis
12)
zum anschließenden
Einführen
einer neuen, von einem neuen Tambour
7 abgegebenen Materialbahn
6 in
die Rollenwickeleinrichtung
1 aufweist, wobei ein Anfang
8 der
neuen Materialbahn
6 mittels der Hilfseinrichtung
5 in
einer vorbestimmten Breite, insbesondere in voller Breite, von dem
neuen Tambour
7 abziehbar ist (
5).
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Die
Rollenwickeleinrichtung 1 weist nun einen Sekundäranteb 9 auf,
der prinzipiell die gleiche Bauart und Funktionsweise wie der Primärantrieb 4 aufweist.
Jedoch weist der Sekundärantrieb 9 im
Regelfall eine kleinere Leistung als der Primärantieb 4 auf. In
der in den 1 und 8 dargestellten
Ausführungen
ist der jeweilige Primärantrieb 4 antriebsseitig
und der jeweilige Sekundärantrieb 9 nichtantriebsseitig
angeordnet. Der Sekundärantrieb 9 weist weiterhin
eine dem Fachmann bekannte Bahnzugregelung auf.
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In
einem ersten Verfahrensschritt ist nun vorgesehen, dass gegen Ende
der Wickelsequenz der Sekundäranteb 9 in
den von einem Primärantrieb 4 angetriebenen
Tambour 3 angekuppelt wird.
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Dies
ist symbolisch in den die 1 und 8 ergänzenden
Schemadarstellungen kenntlich gemacht.
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Anschließend wird
im nächsten
Verfahrensschritt dann der Primärantrieb 4 aus
dem Tambour 3 abgekuppelt und vorzugsweise bis zum Stillstand
abgebremst.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zeitgleich, zumindest zeitlich überlappend oder danach, wie
in der 2 durch einen Bewegungspfeil P1 dargestellt, der
von dem Sekundärantrieb 9 angetriebene
Tambour 3 von einer ersten, lediglich schematisch angedeuteten
Bewegungseinrichtung 10 bei voller oder annähernd voller
Maschinengeschwindigkeit von der Hauptabwickelposition H in eine
Endabwickelposition E gebracht. Die Endabwickelposition E ist in
der Ausführungsform
der 2 oberhalb, insbesondere vertikal über der
Hauptabwickelposition H gelegen. Die Bewegungseinrichtung 10 kann
beispielsweise eine Hubeinrichtung sein, die den Tambour 3 samt
Sekundäranteb 9 beidseitig
anhebt.
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Im
darauf folgenden Verfahrensschritt wird dann, wie in der 3 durch
einen Bewegungspfeil P2 dargestellt, der neue, die neue Materialbahn 6 tragende
Tambour 7 von einer zweiten, lediglich schematisch angedeuteten
Bewegungseinrichtung 11 in die Hauptabwickelposition H
gebracht und der Primärantrieb 4 wird
angekuppelt. Die zweite Bewegungseinrichtung 11 kann beispielsweise
eine Verschiebeeinrichtung in Ausgestaltung eines beaufschlagbaren
Hebelpaares sein, das den Tambour 7 samt aufgewickelter
Materialbahn 6 gleichmäßig und beidseitig
verschiebt.
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Ist
der zweite Tambour
7 in der Hauptabwickelposition H angekommen,
so wird in einem nächsten
Verfahrensschritt gemäß der Darstellung
in der
4 die Hilfseinrichtung
5 den Anfang
8 der
neuen Materialbahn
6 in einer vorbestimmten Breite, insbesondere
in voller Breite, von dem neuen Tambour
7 abziehen und
in eine gestrichelt dargestellte Warteposition W1 für den anstehenden
Bahneinzug verfahren. Die Hilfseinrichtung
5 kann mehrere
Saugöffnungen
und/oder Klemmmittel zwecks Halterung der Materialbahn
2 aufweisen.
Eine derartige Hilfseinrichtung
5 ist beispielsweise in
der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
DE
10 2004 049 720.6 beschrieben, deren Offenbarung hinsichtlich Bauart
und Funktionsweise hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
gemacht wird.
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Der
bewegte Tambour 3 wird in einem weiteren Verfahrensschritt
zeitgleich, zumindest zeitlich überlappend
oder danach mit Hilfe des Sekundärantriebs 9 bis
zum Stillstand verzögert.
Anschließend wird
die ruhende Materialbahn 2 in der Rollenwickeleinrichtung 1 durchtrennt,
wobei die Durchtrennung der ruhenden Materialbahn 2 beispielsweise
mittels einer dem Fachmann bekannten Querschneideeinrichtung erfolgen
kann, die an geeigneter Stelle innerhalb der Rollenwickeleinrichtung 1 angeordnet
ist. Eine geeignete Stelle kann beispielsweise unmittelbar vor der
Aufrollung der Materialbahn 2 sein. Die durchtrennte Materialbahn 2 wird
danach durch Umkehr der bisherigen Laufrichtung auf den Tambour 3 aufgewickelt
und damit entfernt. Der Sekundäranteb 9 für den Tambour 3 weist
also auch eine zur Drehrichtung im Abwickelbetrieb entgegen gesetzte
Drehrichtung auf.
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Im
nächsten
Verfahrensschritt wird anschließend
die neue, von dem neuen Tambour
7 abgegebene Materialbahn
6 mittels
der Hilfseinrichtung
5 in die Rollenwickeleinrichtung
1 eingeführt. Ist
die Rollenwickeleinrichtung
1 als eine dem Fachmann mehr als
bekannte Rollenschneideeinrichtung ausgeführt, so wird die aufzuwickelnde
Materialbahn
6 durch eine Längsschneideeinrichtung geführt, wobei
die Längsschneideeinrichtung
vor dem Durchlauf der Hilfseinrichtung
5 geöffnet wird.
Die Längsschneideeinrichtung
wird nach dem Durchlauf der Hilfseinrichtung
5 wieder geschlossen.
Dabei wird bevorzugt mindestens ein Längsschnitt in der neuen Materialbahn
2 erzeugt,
bevor die Hilfseinrichtung
5 die Wickelposition erreicht.
Eine derartige als Rollenschneideeinrichtung ausgeführte Rollenwickeleinrichtung
1 ist
beispielsweise in der bereits genannten, jedoch nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
DE 10
2004 049 720.6 beschrieben, deren Offenbarung hinsichtlich
Bauart und Funktionsweise hiermit wiederum zum Gegenstand der vorliegenden
Beschreibung gemacht wird.
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Im
abschließenden
Verfahrensschritt wird nunmehr, wie in der 5 dargestellt,
mit dem Wickeln der neuen, von dem neuen Tambour 7 abgegebenen
Materialbahn 6 in der Rollenwickeleinrichtung 1 begonnen.
Dabei übernimmt
der Primärantrieb 4 vorzugsweise
mit sofortiger Wirkung die Bahnzugregelung.
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Der
von dem Sekundäranteb 9 angetriebene Tambour 3 wird
anschließend
in eine vorzugsweise im Bereich der Endabwickelposition E gelegene
Abschwartposition A gebracht. Dort wird die restliche, auf dem Tambour 3 aufgewickelte
Materialbahn 2 einer Abschwarteinrichtung 12 zugeführt. Die
Abschwarteinrichtung 12 kann beispielsweise ein dem Fachmann
bekannter maschinenbreiter Schredder mit vorzugsweiser Absaugung
sein.
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In
den 6 und 7 sind nun beispielhaft zwei
erfindungsgemäße Möglichkeiten
für eine
im Bereich der Endabwickelposition E gelegene Abschwartposition
A samt Abschwarteinrichtung 12 dargestellt.
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Die
Abschwartposition A kann sich oberhalb der Abrollung befinden, wobei
hierzu der Tambour 3 gemäß dem Bewegungspfeil P3 in
die Abschwartposition A verfahren wird. Die Abschwartposition A
kann aber auch gleich der Endabwickelposition E sein, wobei in diesem
Falle die Abschwarteinrichtung 12 gemäß dem Bewegungspfeil P4 in
die Abschwartposition A verfahren wird.
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Der
Sekundärantrieb 9 wird
aus dem Tambour 3 nach Ablauf der restlichen Materialbahn 2 abgekuppelt
und vorzugsweise in eine Warteposition W2 gebracht. Die Warteposition
W2 des Sekundärantriebs 9 liegt
beispielsweise nichtantriebsseitig und in Fluchtung der Antriebsachse
des Primärantriebs 4 (1).
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Die 8 bis 13 zeigen
eine schematische Ablaufdarstellung einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Wechseln von Tambouren 3, 7 in einer Rollenwickeleinrichtung 1.
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Im
Unterschied zu dem in den 1 bis 5 dargestellten
Verfahren wird nun in einem alternativen Verfahrensschritt der von
dem Sekundärantrieb 9 angetriebene
Tambour 3 bei voller oder annähernd voller Maschinengeschwindigkeit
von der Hauptabwickelposition Halt (8)
in die vor, insbesondere horizontal vor der Hauptabwickelposition
H gelegene Endabwickelposition Ealt (9)
gebracht. Die Bewegung des Tambours 3 erfolgt gemäß dem Bewegungspfeil
P5.
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In
einem weiteren alternativen Verfahrensschritt wird dann der neue,
die neue Materialbahn 6 tragende Tambour 7 in
die Hauptabwickelposition Halt gebracht
und der Primärantrieb 4 wird
in bekannter Weise angekuppelt (10). Die
Bewegung des neuen Tambours 7 erfolgt gemäß dem Bewegungspfeil
P6. Zudem wird in einem weiteren alternativen Verfahrensschritt
die Hilfseinrichtung 5 zum anschließenden Einführen der neuen, von dem neuen
Tambour 7 abgegebenen Materialbahn 6 in die Rollenwickeleinrichtung 1 angelegt.
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Die
Materialbahn 2 wird weiters von dem Tambour 3 abgewickelt
und der Rollenwickeleinrichtung 1 zugeführt (11).
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In
weiteren alternativen Verfahrensschritten wird dann der bewegte
Tambour 3 mit Hilfe des Sekundärantriebs 9 bis zum
Stillstand verzögert.
Alternativ kann der bewegte Tambour 3 in eine vorzugsweise
im Bereich der Endabwickelposition Ealt gelegene
Abschwartposition Aalt gebracht und anschließend mit
Hilfe des Sekundärantriebs 9 bis
zum Stillstand verzögert
werden.
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Anschließend wird
die ruhende Materialbahn 2 in der Rollenwickeleinrichtung 1 durchtrennt,
wobei die Durchtrennung der ruhenden Materialbahn 2 beispielsweise
mittels einer dem Fachmann bekannten Querschneideeinrichtung erfolgen
kann, die an geeigneter Stelle innerhalb der Rollenwickeleinrichtung 1 angeordnet
ist. Eine geeignete Stelle kann beispielsweise unmittelbar vor der
Aufrollung der Materialbahn 2 sein. Die durchtrennte Materialbahn 2 wird danach
durch Umkehr der bisherigen Laufrichtung auf den Tambour 3 aufgewickelt
und damit entfernt. Der Sekundärantrieb 9 für den Tambour 3 weist
also auch eine zur Drehrichtung im Abwickelbetrieb entgegen gesetzte
Drehrichtung auf. Danach wird der Tambour 3 in eine vorzugsweise
im Bereich der Endabwickelposition Ealt gelegene
Abschwartposition Aalt gebracht.
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Die
Bewegung des Tambours 3 erfolgt gemäß dem Bewegungspfeil P6. Darauf
wird die neue, von dem neuen Tambour 7 abgegebene Materialbahn 6 mittels
der Hilfseinrichtung 5 in die Rollenwickeleinrichtung 1 eingeführt. Nunmehr
wird mit dem Wickeln der neuen, von dem neuen Tambour 7 abgegebenen
Materialbahn 6 in der Rollenwickeleinrichtung 1 begonnen.
Dabei übernimmt
der Primärantrieb 4 vorzugsweise
mit sofortiger Wirkung die Bahnzugregelung (12).
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In
einem abschließenden
Verfahrensschritt wird die restliche, auf dem Tambour 3 aufgewickelte Materialbahn 2 einer
Abschwarteinrichtung 12 zugeführt. Die Abschwarteinrichtung 12 kann
beispielsweise ein dem Fachmann bekannter maschinenbreiter Schredder
mit vorzugsweiser Absaugung sein. Die Abschwartposition Aalt kann sich oberhalb der Endabwickelposition
Ealt befinden, wobei in diesem Falle die
Abschwarteinrichtung 12 gemäß dem Bewegungspfeil P7 in
die Abschwartposition Aalt verfahren wird.
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Die
alternative und in den 8 bis 13 dargestellte
Ausführungsform
basiert also im Wesentlichen auf der in den 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Wechseln von Tambouren 3, 7 in einer Rollenwickeleinrichtung 1.
Offenkundig bestehen lediglich ein paar unterscheidende Nuancen
zwischen beiden Ausführungsformen.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Verfahren und eine Rollenwickeleinrichtung
der eingangs genannten Arten derart weitergebildet werden, dass
die zum Wechseln der Tamboure benötigten Zeiten merklich reduziert
und damit eine deutliche Kapazitätserhöhung der
Rollenwickeleinrichtung erreicht werden kann.