DE102004062666A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bemusterung von gefärbten Stoffen mittels Wasserstrahlbehandlung - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Erzeugen von Mustern in gefärbten Stoffen (1) beschrieben, welches folgende Schritte umfasst: DOLLAR A - Befördern einer Endloslänge eines gefärbten Stoffes (1) einer vorbestimmten Breite auf einem Trägerelement (2) in eine Maschinenrichtung mit einer gewählten Bahngeschwindigkeit, DOLLAR A - Bereitstellen wenigstens eines Strahlverteilers über dem gefärbten Stoff (1), der auf dem Trägerelement (2) transportiert wird, wobei aus dem Strahlverteiler säulenartige oder balkenartige Fluidstrahlen (4) treten, die mit einem gewählten Verteilerdruck erzeugt werden und auf eine zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1) spritzen, der auf dem Trägerelement (2) transportiert wird, DOLLAR A - Auftreffen der Fluidstrahlen (4) auf die zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1), während dieser auf dem Trägerelement (2) in Maschinenrichtung transportiert wird, DOLLAR A - die Fluidstrahlen (4) vor dem Auftreffen auf die zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1) definierte Öffnungen (6) einer Schablone (5) passieren.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung von Mustern in gefärbten Stoffen.
- Bei einer Vielzahl von Textilerzeugnissen wird in einem bereits fertig gestellten Gewebe anschließend ein sichtbares Muster oder ein anderer Mustereffekt erzeugt. Im Fall einer Färbung und bei Farbabdrucken werden oftmals additive Prozesse durchgeführt, bei denen den ungefärbten oder bereits voreingefärbten Textilerzeugnissen Farbstoffe oder Pigmente hinzugefügt werden. Ebenso denkbar ist ein subtraktiver Prozess der Entfernung von Farbe von einem bereits eingefärbten Textilerzeugnis. Auf diesem Fachgebiet sind verschiedene subtraktive Verfahren zur Behandlung von gefärbten Textilerzeugnissen bekannt, die jedoch verschiedene Nachteile aufweisen. So ist zum Beispiel der Ätzdruck ein subtraktives Druckverfahren, bei dem ein bereits gefärbtes Textilerzeugnis mit einer Paste aus Natriumhydroxid oder Natriumhydrogensulfit bedruckt wird, um die Farbe in den bereits bedruckten Bereichen zu zerstören. Die hierbei verwendete Ätzpaste kann zu schwerwiegenden Schädigungen des Textilerzeugnisses führen, wenn sie anschließend nicht sorgfältig ausgewaschen wird. Ein weiterer chemisch induzierter subtraktiver Prozess ist die Säurewäsche, bei der Farbe aus einem bereits zu einem Kleidungsstück verarbeiteten Textilerzeugnis entfernt wird. Bei der Säurewäsche werden Bimssteine in Chlorbleiche getränkt und dann zu einer Ladung von Kleidungsstücken in eine Industriewaschmaschine ohne Wasser gegeben. Die Ladung aus Steinen und Kleidungsstücken wird eine Zeit lang bewegt, und die Wirkung der Säure in Verbindung mit dem durch die Steine verursachten Abrieb erzielt den gewünschten Grad an Farbentfernung, wobei sich dies äußerst nachteilig auf die Textilfestigkeit und -haltbarkeit auswirken kann.
- Ein rein mechanischer, farbsubstraktiver Prozess liegt vor, wenn eine Steinwäsche ohne Zugabe von Säure durchgeführt wird. Hier erfolgt die Abfärbung allein durch Reibung, Abrieb und fehlende Waschechtheit der Farbe. Das Textilerzeugnis bei der Steinwäsche ist geringerer Abnutzung und Beschädigung unterworfen als bei der Säurewäsche. In beiden Fällen kann jedoch die Auswaschmusterung des Textilerzeugnisses nicht genau gesteuert werden und bei wiederholter Durchführung nicht in gleicher Qualität reproduziert werden.
- Soweit chemische Substanzen bei der subtraktiven Musterung der Textilien eingesetzt werden, stellen diese Verfahren zudem eine große Umweltbelastung dar.
- Vor diesem Hintergrund wurden Verfahren zur subtraktiven Farbmusterung von Gewebe durch Behandlung mit einem nicht ätzenden Fluid entwickelt, die die Fertigungsanlagen nicht beschädigen und verschleißen und das Textilerzeugnissen nicht schädigen.
- Ein Beispiel für eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Nassmusterung von Textilerzeugnissen wird in der
EP 459 976 B1 - Ein weiteres Verfahren sowie eine Vorrichtung zur streifenförmigen Bemusterung von gefärbten Geweben mittels Wasserstrahlbehandlung werden durch die
EP 1 012 369 B1 offenbart. Hier wird eine verbesserte Technik zur Erzeugung eines Streifenmusters in einem gefärbten Stoff durch Wasserstrahlbehandlung beschrieben. Die Erzeugung von Streifenmustern erfolgt hierbei ohne eine mit Musterung ausgestattete Trägerfläche, die unter dem Gewebe liegt. Auf diese Weise können Streifenmuster mit großen Kontrasten und verbesserter Deutlichkeit erzeugt werden. Zudem können unterschiedliche Streifenmuster auf einfache Weise und kostengünstig ohne den Einsatz mustergesteuerter Düsen erzeugt werden. - Als Nachteil der bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Bemusterung von gefärbten Geweben mittels Wasserstrahlbehandlung treten entweder eine mindere Qualität der Bemusterung oder eine Einschränkung auf Muster in Streifenform auf.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens sowie einer Vorrichtung zur Bemusterung von gefärbten Geweben mittels Wasserstrahlbehandlung, die eine Vielzahl von Mustern von hoher Musterungsqualität zulässt.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren nach dem Anspruch 1 sowie eine entsprechende Vorrichtung.
- Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das Verfahren zum Erzeugen von Mustern in gefärbten Stoffen umfasst die folgenden Schritte: Eine Endloslänge eines gefärbten Stoffes einer vorbestimmten Breite, also eine Stoffbahn, wird auf einem Trägerelement in einer Maschinenrichtung mit einer gewählten Bahngeschwindigkeit befördert. Die Bezeichnung Stoff schließt hierbei Gewebe, Gewirke und verfestigte Nonwovens ein. Wenigstens ein Strahlverteiler wird über dem auf dem Trägerelement transportierten Stoff bereitgestellt, wobei säulenartige oder balkenartige Fluidstrahlen, die mit einem gewählten Verteilerdruck erzeugt werden, auf eine zugewandte Seite des Stoffes spritzen, der auf dem Trägerelement transportiert wird. Die Flu idstrahlen treffen auf die zugewandte Seite des Stoffes, während dieser auf dem Trägerelement in Maschinenrichtung transportiert wird. Besonderheit in diesem Verfahren ist nun der Schritt, dass die Fluidstrahlen, die nach unten auf die zugewandte Seite des Stoffes spritzen, zuvor eine Schablone mit definierten Öffnungen passieren. Die Fluidstrahlen des Strahlverteilers treffen nur im Bereich der Öffnungen der Schablone auf den gefärbten Stoff, und nur im Bereich der Öffnungen wird der Farbstoff aus dem gefärbten Stoff ausgewaschen. Damit erhält das Gewebe an diesen Stellen eine helle Färbung. Durch spezielle Gestaltung der Öffnungen in der Schablone können beliebige Muster in einem Stoff, beispielsweise einem Jeansstoff, erzeugt werden.
- In einer bevorzugten Ausführungform des Verfahrens besteht die Schablone aus einem Endlosband. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht in der Ausbildung der Schablone als Trommel aus Metall oder Kunststoff. In beiden Fällen rotiert die Schablone um eine horizontale Achse, die quer zur Bahngeschwindigkeitsrichtung des Stoffes verläuft.
- Auch das Trägerelement kann als Endlosband ausgebildet sein. Solche Endlosbänder laufen beispielsweise über mehrere zylindrische Walzen.
- Unterhalb des mit Wasser beaufschlagten gefärbten Stoffes kann dieser durch ein als Siebband ausgebildetes Trägerelement befördert werden. Das durchsickernde Wasser wird vorzugsweise in Wasserrinnen aufgefangen oder auch mit Saugkästen abgesaugt.
- Der Strahlverteiler ist mit Austrittsöffnungen versehen, aus denen je nach Formgebung säulenartige oder balkenartige Fluidstrahlen austreten. Von geeigneten Hochdruckpumpen wird ein Fluid wie zum Beispiel Wasser mit hohem Druck in den Strahlverteiler befördert.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren erläutert. Es zeigen
-
1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von herzförmigen Mustern auf einer Stoffbahn1 , bei der die Schablone5 als Band ausgebildet ist. Das Band läuft als Endlosband mit definierten Öffnungen6 in Form kleiner Herzen über vier zylindrische Walzen9 . Der gefärbte Stoff1 wird zwischen dem Trägerelement2 , welches auf zwei weiteren zylindrischen Walzen3 läuft, und der Bandschablone5 von links nach rechts in Pfeilrichtung befördert, während aus einem nicht dargestellten Strahlverteiler von oben aus den Austrittsöffnungen8 säulenartige Fluidstrahlen4 senkrecht durch die Öffnungen6 der Schablone5 auf die Stoffbahn1 treffen. Unterhalb der Austrittsöffnungen8 und des Trägerelements2 befindet sich ein Saugkasten7 , -
2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von herzförmigen Mustern auf einer Stoffbahn1 , wobei die Schablone5 als Trommel ausgebildet ist. Als Musterung sind kleine Herzen zu erkennen, die auf dem Stoff1 als ausgewaschene Farbkonturen10 erkennbar sind, -
3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der der gefärbte Stoff1 in einer gekrümmten Bahn in Pfeilrichtung zwischen der Schablone5 und dem Trägerelement2 befördert wird, -
4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der das Trägerelement2 als Endlosband ausgebildet ist und über drei Walzen3 in Pfeilrichtung bewegt wird, -
5 eine weitere Variante analog zur4 , bei der das Trägerelement2 als Endlosband ausgebildet ist und über drei Walzen3 bewegt wird. -
- 1
- gefärbter Stoff
- 2
- Trägerelement
- 3
- Walzen
- 4
- Fluidstrahlen
- 5
- Schablone
- 6
- Öffnung
- 7
- Saugkasten
- 8
- Austrittsöffnung
- 9
- Walzen
- 10
- Farbkonturen
Claims (8)
- Verfahren zum Erzeugen von Mustern in gefärbten Stoffen (
1 ), umfassend folgende Schritte: – Befördern einer Endloslänge eines gefärbten Stoffes (1 ) einer vorbestimmten Breite auf einem Trägerelement (2 ) in eine Maschinenrichtung mit einer gewählten Bahngeschwindigkeit, – Bereitstellen wenigstens eines Strahlverteilers über dem gefärbten Stoff (1 ), der auf dem Trägerelement (2 ) transportiert wird, wobei aus dem Strahlverteiler säulenartige oder balkenartige Fluidstrahlen (4 ) treten, die mit einem gewählten Verteilerdruck erzeugt werden und auf eine zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1 ) spritzen, der auf dem Trägerelement (2 ) transportiert wird, – Auftreffen der Fluidstrahlen (4 ) auf die zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1 ), während dieser auf dem Trägerelement (2 ) in Maschinenrichtung transportiert wird, dadurch gekennzeichnet dass, – die Fluidstrahlen (4 ) vor dem Auftreffen auf die zugewandte Seite des gefärbten Stoffes (1 ) definierte Öffnungen (6 ) einer Schablone (5 ) passieren. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (
5 ) als Endlosband ausgebildet ist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (
5 ) als Trommel ausgebildet ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (
2 ) als Endlosband ausgebildet ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidstrahlen (
4 ) nach Durchtritt durch den gefärbten Stoff (1 ) in Saugkästen (7 ) abgesaugt werden. - Vorrichtung zur Erzeugung von Mustern in gefärbten Stoffen, umfassend ein Trägerelement (
2 ) zur Beförderung einer Endloslänge eines gefärbten Stoffes (1 ) einer vorbestimmten Breite in eine Maschinenrichtung mit einer gewählten Bahngeschwindigkeit, einen Strahlverteiler, der über dem gefärbten Stoff (1 ) angeordnet ist, welcher auf dem Trägerelement (2 ) transportiert wird, wobei der Strahlverteiler Austrittsöffnungen (8 ) für mit einem gewählten Verteilerdruck austretende Fluidstrahlen (4 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine mit definierten Öffnungen (6 ) versehene Schablone (5 ) umfasst, die zwischen dem Strahlverteiler und dem gefärbten Stoff (1 ) angeordnet ist, der auf dem Trägerelement (2 ) in Maschinenrichtung mit einer gewählten Bahngeschwindigkeit befördert wird. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (
5 ) als Endlosband ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (
5 ) als Trommel ausgebildet ist.
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