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Die
Erfindung betrifft ein Farbdosiereinrichtung für eine Druckmaschine, bei dem
die mit einer farbaufnehmenden Walze zusammenwirkende Farbdosiereinrichtung
aus mehreren, in axialer Richtung der farbaufnehmenden Walze aneinandergereihten, der
Farbkastenwalze zugeordneten und durch je ein Stellelement betätigbaren
Farbdosierelementen besteht.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Montage einer derartigen
Farbdosiereinrichtung.
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Die
Zweckbestimmung für
Farbdosiereinrichtung ist die zonenweise Regulierung der sich auf der
Farbkastenwalze einstellenden Farbschichtdicke. Neben den durchgehenden
Farbmessern wurden Farbdosiereinrichtungen entwickelt, bei denen der
Einfluss einer Stellbewegung auf die benachbarten Farbzonen so weitgehend
minimal gehalten wird. Zu derartigen Dosiersystemen gehören Stellzylinder, Farbschieber
oder geschlitzte Farbmesser.
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Bei
den geschlitzten Farbmessern sind die mit der Farbkastenwalze zusammenwirkenden
Lamellen individuell einstellbar, wobei angestrebt wird, den Einfluss
auf die benachbarten Lamellen minimal zu halten. Das bedeutet, dass
der Schlitz zwischen den benachbarten Lamellen so eng sein sollte,
dass das Durchtreten der Druckfarbe verhindert wird. Dabei darf
der Spalt aber auch nicht zu eng sein, um durch die zwischen den
Lamellen auftretende Reibung die Einstellvorgänge nicht zu erschweren.
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Aus
der
DE 35 25 589 C1 ist
ein geschlitztes Farbmesser bekannt geworden. Dieses Farbmesser besteht
aus Federstahl. In Farbzonenbreite werden in das Farbmesser Schlitze
eingebracht, die das Farbmesser in mehrere Lamellen, hier auch Zungen genannt,
unterteilen. Eine Seite dieser Lamelle wird mit einer haftfähigen Beschichtung
versehen, die weicher als das Material des Farbmessers ist. Ein
bevorzugtes Material ist dabei Kupfer. Die Beschichtung ist so ausgeführt, dass
diese die Breite des Schlitzes zwischen den Lamellen überdeckt.
Der Materialüberschuss
wird dann durch eine Relativbewegung der benachbarten Lamellen durch
die andere Schlitzseite abgeschert, so dass ein Schlitz verbleibt, der
nahezu 0 ist.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist, dass durch die fortlaufende Reibung zwischen den Lamellen das weiche
Material abgerieben wird, sich damit die Schlitze verbreitern und
somit Raum für
die durchtretende Druckfarbe bieten.
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Auch
durch die aus der
EP
753 408 B1 bekannte Lösung
wird angestrebt, den Schlitz zwischen den Lamellen so gering wie
möglich
zu halten und dabei insbesondere die lichte Weite der Schlitze zu vereinheitlichen.
Das geschieht im Zuge der Herstellung eines derartigen Farbmessers.
Dabei werden die Lamellen abstandslos in einem Aufnahmeschlitz einer über die
Breite der Farbkastenwalze durchgehenden Klemmleiste aneinandergereiht.
Anschließend
wird diese Anordnung erwärmt
und nachfolgend abgekühlt.
Nach dem Abkühlen
werden die Lamellen in dieser Lage fixiert. Das Farbmesser ist damit
betriebsbereit.
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Nachteilig
hierbei ist, dass nach wie vor ein für die Druckfarbe durchlässiger Spalt
zwischen den Lamellen vorhanden ist.
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Die
DE 89 03 428 U1 zeigt
ein Farbmesser aus Federstahl, das an seiner der Farbkastenwalze zugewandten
Seite Schlitze aufweist, so dass farbzonenbreite Zungen entstehen.
Diese Zungen tragen an ihren der Farbkastenwalze zugewandten Enden Plättchen,
deren Länge
der Breite einer Zunge und eines Schlitzes entspricht und deren
Seitenkanten parallel zu den Schlitzen verlaufen. Diese Plättchen sind
entweder unlösbar
oder lösbar über eine Schraubverbindung
mit der Zunge verbunden. Bei der Montage wird sichergestellt, dass
diese Plättchen spielfrei
aneinander liegen.
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Nachteilig
ist hier, dass sich bei fortlaufendem Verschleiß die Schlitze vergrößern und
damit Druckfarbe durchtreten kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Farbdosiereinrichtung
mit mehreren farbzonenbreiten Farbdosierelemente zu entwickeln,
die eine langfristig und sicher wirkende Abdichtung zwischen den
einzelnen Farbdosierelementen aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Farbdosiereinrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
und/oder des 10. Anspruchs gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass durch die vorhandenen Dichtflächen zwischen
den Dosierkörpern
ein Farbdurchtritt wirksam verhindert werden kann. Der Verschleiß zwischen
den einzelnen Farbdosierelementen ist durch einfache Maßnahmen auszugleichen.
So kann über
die gesamte Betriebsdauer eine sichere Funktion der Farbdosiereinrichtung
erreicht werden.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen
haben folgende Bedeutung:
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1 Vereinfachte
Schnittdarstellung der Farbdosiereinrichtung
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2 Perspektivische
Darstellung einer Gruppe von Farbdosierelementen
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Wie
aus der 1 ersichtlich, ist die erfindungsgemäße Farbdosiereinrichtung
Teil eines im Maschinengestell 3 der Druckmaschine gelagerten Farbkastens 2.
Dieser besteht aus einer Farbkasten-Unterkonstruktion 22,
der eine Klemmschiene 21 zugeordnet ist. Die Klemmschiene 21 ist
von der Oberseite der Unterkonstruktion 22 in einem Abstand angeordnet,
so dass sich ein Klemmspalt 23 bildet.
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Der
Farbkasten 2 und damit auch der Klemmspalt 23 erstreckt
sich längs
einer farbaufnehmenden Walze, der Farbkastenwalze 1, und
dient zur Aufnahme der für
den Druckprozess erforderlichen Druckfarbe 8.
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In
den Klemmspalt 23 sind Farbdosierelemente 5 lückenlos
nebeneinanderliegend eingebracht und über eine in der 1 nur
angedeutete Klemmeinrichtung 24 dauerhaft fixiert. Diese
Farbdosierelemente 5 bestehen aus einem flexiblen Grundträger 51,
an dem ein Dosierkörper 52 angeordnet
ist. Der Grundträger 51 besteht
aus einem federelastischen Material. Bevorzugt wird hier Federstahl
eingesetzt. Der Dosierkörper 52 weist
eine Arbeitskante 53 auf. Diese Arbeitskante 53 ist
die Kante des Dosierkörpers 52,
die der Mantelfläche
der Farbkastenwalze 1 zugewandt ist und deren Abstand zu
dieser Mantelfläche
die zonale Farbschichtdicke bestimmt.
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Der
Dosierkörper 52 (siehe
hierzu auch 2) ist als ein gerader prismatischer
Körper
ausgeführt.
Als Material für
den Dosierkörper 52 wird
vorzugsweise Hartmetall eingesetzt, um den Verschleiß zu minimieren.
Der Dosierkörper 52 selbst
kann stoffschlüssig,
z.B. über
Löten oder
Kleben, oder formschlüssig
durch Schrauben u.ä.
mit dem Grundträger 51 verbunden
sein. Durch eine lösbare
formschlüssige
Verbindung eröffnet
sich die Möglichkeit,
den Dosierkörper 52 zu
drehen und eine andere Kante als Arbeitskante 53 einzusetzen.
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Der
Grundträger 51 ist
im nach den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel winkelförmig ausgebildet.
Der nach unten zeigende Schenkel des Grundträgers 51 greift durch
einen Längsspalt 25 der Unterkonstruktion 22 und
bietet die Möglichkeit,
diesem ein zonales Stellelement 7 zuzuordnen. Das Stellelement 7 drückt diesen
Schenkel des Grundträgers 51 in
Richtung der Mantelfläche
der Farbkastenwalze 1. Damit kann die lichte Weite der
Arbeitskante 53 des mit dem Grundträger 51 verbundenen
Dosierkörpers 52 zur
Mantelfläche
der Farbkastenwalze 1 und damit die zonale Farb schichtdicke
eingestellt werden. Die Erfindung ist nicht an eine derartige Form
des Grundträgers 51 gebunden,
dieser kann auch gerade sein oder noch weitere Formen aufweisen.
Eine Krafteinleitung in Richtung der Farbkastenwalze 1 durch
das Stellelement 7 muss jedoch gewährleistet sein.
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Die
Farbdosierelemente 5 sind nebeneinandergereiht. Dabei befindet
sich ein Schenkel des Grundträgers 51 im
Klemmspalt 23. Die Dosierkörper 52 liegen lückenlos
nebeneinander, wobei sich deren Seitenteile berühren und einen Dichtspalt 54 bilden, der
einen Farbdurchtritt verhindern soll. Um das zu sichern, müssen die
Seitenflächen
planparallel und mit einer hohen Oberflächenqualität ausgeführt sein.
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Für die Ausführung der
Dichtspalte 54 gibt es mehrere Varianten. In einem Fall
kann die Breite des Grundträgers 51 einen
minimalen Betrag zurückgesetzt
werden, so dass nur die Berührung
der Seitenflächen
der Dosierkörper 52 gewährleistet
ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Breite des Grundträgers 51 der
Breite des Dosierkörpers 52 anzupassen.
Das erfolgt dann nur im Bereich der Kontaktfläche Grundträger 51 / Dosierkörper 52.
Die übrige
Breite des Grundträgers 51 ist
dann zurückgesetzt
und der Bereich der gleichen Breite wird im montierten Zustand überschliffen
bzw. durch ein anderes Verfahren endbearbeitet.
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Aus
fertigungstechnologischen Gründen
ergibt sich ein durchgehender Spalt zwischen den aufgereihten Dosierkörpern 52 und
der der Farbkastenwalze 1 zugewandten Seite der Klemmschiene 21. Dieser
wird durch ein Dichtprofil 9 abgedichtet.
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Um
die Farbdosierelemente 5 von der von der Farbkastenwalze 1 abtropfenden
Farbe zu schützen,
ist den Dosierkörpern 52 ein
Tropfschutz 6 zugeordnet.
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Die
beschriebene Farbdosiereinrichtung wird durch folgendes erfindungsgemäßes Verfahren
hergestellt.
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Die
Farbdosierelemente 5 werden mit einem Schenkel des Grundträgers 51 in
den Klemmspalt 23 eingelegt (siehe 1). Die Seitenflächen der
Dosierkörper 52 müssen sich
dabei berühren.
Anschließend
erfolgt die Ausrichtung der Farbdosierelemente 5. Dabei
ist es günstig,
die Klemmeinrichtung 24 vorher leicht anzuziehen. Die Ausrichtung
erfolgt so, dass sich die Arbeitskanten 53 in einer Linie
befinden. Diese Linie muss in einem definierten Abstand zur Mantelfläche der
Farbkastenwalze 1 liegen. Eine Möglichkeit besteht darin, alle
Arbeitskanten 53 in Berührung
mit der Farbkastenwalze 1 zu bringen und dann alle Farbdosierelemente 5 um
einen definierten Be trag zurück
zu stellen. Wichtig ist, dass die Berührungslinie oder auch die virtuelle
Berührungslinie achsparallel
zur Farbkastenwalze 1 liegen muss.
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Nachfolgend
werden die Dosierkörper 52 durch
ein definierte Kraft gegeneinander verspannt. Diese Kraft wirkt
in Längsrichtung
der Farbdosiereinrichtung und wird so bemessen, dass die Dosierkörper 52 zueinander
beweglich bleiben und damit ein geringes Spiel erhalten bleibt.
Das Spiel muss so bemessen sein, dass keine Farbe durchtreten kann.
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Anschließend wird
die Klemmeinrichtung 24 betätigt. Damit werden die Farbdosierelement 5 in der
festgelegten Lage dauerhaft fixiert.
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Stellen
sich nach einer längeren
Betriebsdauer Verschleißerscheinungen
an den Dosierkörpern 52 ein,
so kann die Klemmeinrichtung 24 gelöst werden und eine erneute
Ausrichtung der Dosierkörper 52 erfolgen.
Sind die Dosierkörper 52 mittels
einer lösbaren
Verbindung mit dem Grundträger 51 verbunden,
so können
diese auch gedreht werden und eine andere Kante des Dosierkörpers 52 kann als
Arbeitskante 53 verwendet werden. Diese muss dann auch
nach den oben beschriebenen Kriterien ausgerichtet werden. Es ist
ebenfalls möglich,
ein verschlissenes oder beschädigtes
Farbdosierelement 5 komplett auszutauschen.
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In
einer anderen, hier nicht beschriebenen Variante ist es auch möglich, die
Farbdosierelement 5 und damit die Arbeitskante 53 formschlüssig gegenüber der
Farbkastenwalze 1 auszurichten und als definierte Kraft
eine Feder einzusetzen, die einen permanenten Verschleißausgleich
garantiert. Es ist auch möglich,
diese Feder in Kombination mit einer Klemmung der beschriebenen
Art einzusetzen, so dass der Ausgleich des Verschleißes mit
wenigen Arbeitsgängen
möglich
ist. Durch Lösen
der Klemmung wird die Feder die erforderliche Anlage der Seitenflächen der
Dosierkörper 52 herstellen.
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- 1
- Farbkastenwalze
- 2
- Farbkasten
- 21
- Klemmschiene
- 22
- Unterkonstruktion
- 23
- Klemmspalt
- 24
- Klemmeinrichtung
- 25
- Längsspalt
- 3
- Maschinengestell
- 4
- Druckfarbe
- 5
- Farbdosierelement
- 51
- Grundträger
- 52
- Dosierkörper
- 53
- Arbeitskante
- 54
- Dichtspalt
- 6
- Tropfschutz
- 7
- Stellelement
- 8
- Druckfarbe
- 9
- Dichtprofil