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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren einer Farbmenge
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein entsprechendes Verfahren
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 6.
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Die
Vorrichtung zum Dosieren einer Farbmenge wirkt auf einer Farbkastenwalze
in einem Farbkasten eines Farbwerks einer Druckmaschine mit gegenüber der
Farbkastenwalze einstellbaren, zonenbreiten Farbdosierelementen,
die eine mit einer Dosierkante versehene bewegliche Schieberspitze
tragen.
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Vorrichtungen
der genannten Gattung werden in Farbwerken von Druckmaschinen, insbesondere
in Offsetdruckmaschinen, verwendet, um eine exakte und reproduzierbare
Einstellung der Farbmenge zu erzielen. Die Farbmenge muss hierbei
in Breitenrichtung zur Druckmaschine unterschiedlich und zonal unabhängig einstellbar
sein. Hierzu wird ein Farbdosierelement mit einer Schieberspitze
versehen, die eine Dosierkante trägt. Durch Verstellung des Farbdosierelementes
wird die Dosierkante gegenüber
der Farbkastenwalze verstellt und gibt dabei einen unterschiedlich
großen
Spalt gegenüber
der Oberfläche
der Farbkastenwalze frei. Dieser Spalt bildet einen Durchlass für Druckfarbe,
die im Farbkasten vorhanden ist. Durch die Größe des Durchlasses wird die
Größe der aus
dem Farbkasten auf die Farbkastenwalze übertragenen Farbmenge bestimmt.
Im Bogenoffsetdruck sind sehr zähe
Farben im Einsatz, die aber in sehr geringen Schichtdicken übertragen
werden müssen.
Um hohe Anforderungen an eine außerordentlich genaue Ausrichtung
der einzelnen Dosierelemente zu vermeiden, wurde vorgeschlagen,
die jeweils eine Dosierkante tragenden Schieberspitzen auf den Dosierelementen
beweglich zu lagern.
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Aus
der
DE 35 03 736 C1 ist
eine Farbdosiereinrichtung an Druckmaschinen bekannt. Hierin sind auf
jedem der als einzelne Farbschieber ausgebildeten Farbdosierelemente
die Dosierkanten an jeweils einer auf dem Farbdosierelement montierbaren Schieberspitze
angeordnet. Die Schieberspitze weist hierzu einen Durchbruch auf,
der von einem Haltebolzen durchgriffen wird. Weiterhin wird die
Schieberspitze von einer Haltemutter auf dem Farbdosierelement derart
gesichert, dass die Schieberspitze um die Achse des Haltebolzens
schwenkbar ist. Es kann auch zusätzliches
Spiel zwischen dem Haltebolzen und der Schieberspitze vorgesehen
sein, damit die Schieberspitze auch in geringem Maße gegenüber dem
Haltebolzen quer verschiebbar ist. Zusätzlich kann die Schieberspitze
zur Beseitigung von unbeabsichtigten Spieleffekten mit Federkraft
gegen den Haltebolzen angestellt werden.
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Die
Lage der Schieberspitze legt hierbei die Position der Dosierkante
gegenüber
dem Antrieb der Farbdosierelemente immer exakt fest. Durch die drehbewegliche
Anordnung der Schieberspitze auf dem Dosierelement ist es möglich, dass
durch einfaches Anstellen der Schieberspitze an die Farbkastenwalze
eine Ausrichtung der Dosierkante gegenüber der Oberfläche der
Farbkastenwalze erfolgt. Eine manuelle Feinausrichtung entfällt.
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Zur
Verbesserung der Einstellgenauigkeit kann am zuvor beschriebenen
Farbdosierelement darüber
hinaus beispielsweise eine Anstellfeder auf dem Farbdosierelement
gegen die Schieberspitze angestellt werden. Die Anstellfeder ist
allerdings in Richtung der Dosierkante an die Schieberspitze angestellt
und die Dosierkante kann sich trotz der Anfederung ungewollt insbesondere
von der Farbkastenwalze weg verlagern, so dass die gewollte Farbmenge
nicht sicher und reproduzierbar auf der Farbkastenwalze einstellbar
ist.
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Aus
der
DE 101 11 894
A1 ist eine Farbzonendosiereinheit bekannt, die einen Linearantrieb aufweist,
mittels dessen eine Dosierkante in Bezug auf eine Farbkastenwalze
verschoben werden kann. Zur Ausrichtung der Schieberspitze gegenüber der Farbkastenwalze
ist vorgesehen, die Schieberspitze auf einer Halterung beweglich
anzubringen. Die Stellspindel ist gegenüber einem Gehäuse mit
einer Feder belastet, die als Druckfeder zwischen einer Halterung
auf der Welle und dem Gehäuse
angeordnet ist. An der der Dosierkante abgewandeten Seite greift eine
Stützbuchse
in eine Haltefläche
der Schieberspitze ein, so dass die Schieberspitze auf der Stellspindel
des Dosierelementes festgeklemmt wird, wenn die Druckfeder auf die
Stützbuchse
einwirkt. Die Schieberspitze ist dann noch im Bereich ihrer Einklemmung
beweglich.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zum
Dosieren der Farbmenge auf einer Farbkastenwalze zu erstellen, bei
der der Aufwand zur Spielbeseitigung an den Farbdosierelementen
gegenüber
der Farbkastenwalze minimiert und sowohl die Genauigkeit als auch
die Reproduzierbarkeit der Einstellung der Farbdosierelemente gegenüber Farbkastenwalze
bei minimalem Aufwand entscheidend verbessert wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und des Anspruchs
6 beschrieben.
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Weitere
vorteilhafte Wirkungen der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche.
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Die
Lagerung der Schieberspitzen auf den Farbdosierelementen erfordert
nunmehr auch im Allgemeinen keine allzu hohe Genauigkeit mehr, da eine
Ausrichtung der Schieberspitze um einen Drehpunkt ermöglicht wird.
Darüber
hinaus ist eine spielfreie Führung
der Schieberspitze gesichert, da nach Montage die Schieberspitzen
auf den Farbdosierelementen festgelegt werden. Durch die auf diese
Weise geschaffene Anordnung der Schieberspitze wird gleichwohl eine
einfache Austauschbarkeit der Schieberspitze am Farbdosierelement
erreicht. Die Schieberspitze kann sogar im Farbkasten ausgetauscht
werden, ohne dass das Farbdosierelement aus dem Farbkasten ausgebaut
werden müsste.
Damit sind sehr wesentliche Vorteile, den Montage- und Einrichtungsaufwand
und vor allem auch die Einstellgenauigkeit der Farbdosierelemente
betreffend, erreicht.
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Die
Erfindung wird am beispielhaft nachfolgend im Einzelnen erläutert.
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Dazu
sind dargestellt in der
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1 eine Übersicht über einen
Farbkasten, und
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2 ein
Querschnitt durch die Befestigung einer Schieberspitze.
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Die 1 zeigt
ein Querschnitt durch einen Farbkasten einer Druckmaschine. Der
Farbkasten besteht aus einem Farbkastenoberteil 1 und einem Farbkastenunterteil 2.
In die Nahtstelle zwischen dem Farbkastenoberteil 1 und
dem Farbkastenunterteil 2 ist ein Farbdosierelement 3 eingesetzt.
Das Farbdosierelement 3 ist mit einem motorischen Antrieb 4 verbunden.
Die Vorderseite des Farbdosierelementes 3 wird durch eine
Schieberspitze 5 gebildet. Die Schieberspitze 5 ist
mittels des Antriebes 4 gegenüber einer Farbkastenwalze 6 verstellbar.
Durch die Verschiebung der Schieberspitze 5 ergibt sich zwischen
deren der Farbkastenwalze 6 zugewandte Kante (Dosierkante 10)
und der Oberfläche
der Farbkastenwalze 6 eine unterschiedlich breite Öffnung und
damit ein unterschiedlich großer
Durchlass bezüglich
der Dicke eines Streifens für
in den Farbkasten eingefüllte
Druckfarbe. Das Farbdosierelement 3 bzw. die in paralleler
Anordnung längs
der Farbkastenwalze 6 angeordneten Farbdosierelemente 3 müssen gegen
aus dem Farbkasten eindringende Farbe geschützt werden. Mit der Betriebszeit
könnten
sich sonst Verhärtungen
im Antrieb durch eingedrungene Druckfarbe ergeben, die die Funktion
der Farbdosierung behindern würden.
Daher sind im Bereich der Vorderkante sowohl des Farbkastenoberteiles 1 als
auch des Farbkastenunterteiles 1 zwei Ausnehmungen in der
den Farbdosierelementen 3 zugeordnete Oberfläche vorgesehen.
Diese ergeben Abdichttaschen 7 bzw. 8, in die
ein Dichtmittel nach Montage bzw. bei Montage des Farbkastens eingebracht
wird. Damit wird verhindert, dass Druckfarbe aus dem Farbkasten
bis in den Bereich der Antriebe 4 der Farbdosierelemente 3 vordringen
kann.
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Eine
Farbdosierung mit einer Vorrichtung dieser Art dient dazu über die
Breite bzw. über
die gesamte Länge
der Farbkastenwalze 6 unterschiedliche Farbschichtdicken
erzeugen zu können.
Hierbei kommt es auf μ-genaue
Einstellung der Schieberspitze gegenüber der Farbkastenwalze 6 an.
Dazu ist eine exakte Ausrichtung der Farbdosierelemente 3 gegenüber der
Farbkastenwalze 6 erforderlich. Um diese Ausrichtung zu
erleichtern sind die Schieberspitzen 5 auf den Farbdosierelementen 3 beweglich angebracht.
Damit kann sich die Dosierkante 10 der Schieberspitze 5 gegen
die Oberfläche
der Farbkastenwalze 6 ausrichten. Die Justierung der Farbdosierelemente 3 auf
dem Farbkastenunterteil 2 wird bei der Montage damit erheblich
erleichtert. Während des
Betriebes kann die Farbdosierung unbeeinflusst von Montageungenauigkeiten
vorgenommen werden. Zur Erhöhung
der Genauigkeit der Farbdosierung werden die Aufnahmen der Schieberspitzen 5 auf
den Farbschiebern 3 spielfrei gestaltet.
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In 2 ist
ein Ausschnitt aus dem Farbdosierelement 3 im Bereich der
Schieberspitze 5 gezeigt. Die Schieberspitze 5 ist
auf dem Farbdosierelement 3 an einem Träger 9 befestigt und
auf einem den Träger 9 umschließenden Grundkörper 9.1 geführt. Weiterhin
wird zur Spielbeseitigung mittels einer Scheibe 11 über eine
Feder 12 eine Belastung des Trägers 9 erzielt. Auf
dem Träger 9 ist
ein Lagerelement 13 angeordnet, das die Schieberspitze 5 durchgreift
und deren Schwenkung auf dem Grundkörper 9.1 erlaubt.
Hierbei wird die Dosierkante 10 gegenüber der Farbkastenwalze 6 bewegt.
Das Lagerelement 13 weist eine zentrische Bohrung 17 auf, die
in einer Ringnut 16 am Führungsbund des Lagerelementes 13 mündet. Nach
Montage und Ausrichtung der Schieberspitze 5 im Verbund
mit den benachbarten Schieberspitzen 5 gegenüber der
Farbkastenwalze 6 wird ein als Kleber wirkender, im Rohzustand
flüssiger
Werkstoff mittels der Bohrung 17 in die Ringnut 16 eingebracht.
Nach Aushärten
des Werkstoffes als Verklebung 15 in der Ringnut 16 ist die
Schieberspitze 5 in ihrer eingestellten Position auf dem
Träger 9 bzw.
dem Grundkörper 9.1 bzw.
dem Farbdosierelement 3 festgelegt. Gleichwohl kann die Schieberspitze 5 aber
bei entsprechender Vorbehandlung, beispielsweise mittels Trennmittel,
zur Demontage jederzeit wieder gelöst werden und nach Neumontage
wieder neu festgelegt werden.
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Die
Beweglichkeit der Schieberspitze 5 bleibt demgemäß bei der
Montage für
die Grundeinstellung erhalten, wird aber bei im Betrieb gegen die
Probleme des Spiels geschützt.
Gleichzeitig kann die Schieberspitze bei Verschleiss jederzeit ausgetauscht
werden. Die Verfahrensweise stellt eine einfache Handhabung zur
Beseitigung eines Spiels für
bewegliche Schieberspitzen dar. Der Kleber kann auch auf andere
Weise in die Lagerstelle der Schieberspitze eingebracht werden.
Hierbei ist dafür
Sorge zu tragen, dass er auf einfache Weise beim Lösen des
Lagerelementes 13 auf dem Träger 9 zu beseitigen
ist.
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Anstatt
eines Klebers kann für
die Festlegung der Schieberspitze 5 nach der Montage auch ein
Flüssigkunststoff
verwendet werden. Hierzu eignen sich beispielsweise auch als Lagerwerkstoff
bekannte Produkte. Damit wird gleichfalls eine ausreichende Befestigung
der Schieberspitze erzielt.
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Die
Reproduzierbarkeit der Einstellung des Farbdosierelementes 3 wird
insgesamt optimiert, auch insbesondere bei gespeicherten Wiederholaufträgen aus
der Steuerung der Druckmaschine. Außerdem ergibt sich eine präzise Nulleinstellung.
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- 1
- Farbkastenoberteil
- 2
- Farbkastenunterteil
- 3
- Farbdosierelement
- 4
- Antrieb
- 5
- Schieberspitze
- 6
- Farbkastenwalze
- 7
- Abdichttasche
- 8
- Abdichttasche
- 9
- Träger
- 9.1
- Grundkörper
- 10
- Dosierkante
- 11
- Scheibe
- 12
- Feder
- 13
- Lagerelement
- 14
- Deckel
- 15
- Verklebung
- 16
- Ringnut
- 17
- Bohrung