DE2609513B2 - Vorrichtung zum An- und Abstellen eines auf den Formzylinder einer Tiefdruckmaschine wirkenden Presseurs - Google Patents
Vorrichtung zum An- und Abstellen eines auf den Formzylinder einer Tiefdruckmaschine wirkenden PresseursInfo
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Description
gestellfeste Anschlagfläche anlegbar ist, und daß das
dereinheit bei einer Presseuranstellkraft höher als das
Presseurgewicht über voneinander unabhängig einstellbaje Feinregel ventile zuführbar ist Die erfindungsgemäße
Vorrichtung gestattet die feinfühlige und spielfreie Einstellung der Presseuranstellkräfte, die geringer
sind als das Presseurgewicht, durch die Muttern und Gewindespindeln. Die spielfreie Einstellung der Presseuranstellkräfte
ist dabei dadurch sichergestellt, daß die Gewindespindel zwischen den beiden Muttern
spielfrei gehalten ist Weiterhin lassen sich unabhängig von der Einstellung der Presseuranstellkräfte durch die
Muttern und Gewindespindeln durch die beiden Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten erzeugte Presseuranstellkräfte
einstellen, die größer sind als das Presseurgewicht
Ist eine Andruckkraft erwünscht, die geringer ist als
die dem Eigengewicht des Presseurs entsprechende, wird die von Hand antreibbare Mutter gegen die
gestellfeste Anschlagfläche gefahren. Der Kraftfluß läuft dabei von der durch die Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit
heb- und senkbaren Mutter zur Gewindespindel und von dieser über die durch das Handrad
verstellbare Mutter zu der gestellfesten Anschlagfläche. Durch Verspannung der Muttern gegeneinander ist die
Gewindespindel zwischen diesen spielfrei gehalten. Die 2s erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht beim »Anschlagbetrieb«
ein spielfreies Einstellen der Gewindespindeln, so daß in einem kritischen Belastungsfall,
nämlich im Übergang zwischen der Druckkraft, die kleiner ist als die, die dem Eigengewicht des Presseurs
entspricht, und einer gegenüber dieser größeren Kraft, die Einstellung der Presseurausrichtung durch stetiges
Weiterdrehen der Handräder bzw. des Handrades erreicht werden kann. Dadurch kann die Einstellung von
einem Druck- bzw. Arbeitsauftrag zum anderen der gleichen Art mit Sicherheit wiederholt werden.
Die Beschickung der Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten über zwei voneinander unabhängige Regelventile
ermöglicht die Einstellung der notwendigen Druckkräfte beim Drucken mit einer größeren als dem
Gewicht des Presseurs entsprechenden Kraft, als bei »Vollastbetrieb«, nur durch Einregeln der Regelventile,
ohne die Handräder zu betätigen.
Aus der US-PS 22 67 380 ist eine Vorrichtung zum An- und Abstellen eines auf den Formzylinder
wirkenden Presseurs bekannt, bei der dieser nur durch Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten bewegbar ist.
Diese können auch derart mit Druckmittel beaufschlagt werden, daß das Gewicht des Presseurs kompensiert
wird. Da jedoch der Presseur allein von den Kolbenstangen der Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
gehalten wird, läßt sich nicht ausschließen, daß insbesondere dann einen guten Druck beeinträchtigende
Schwingungen des Presseurs entstehen, wenn dessen Gewicht ganz oder teilweise kompensiert ist.
Vorzugsweise ist den Feinregelventilen ein Basisfeinregelventil vorgeschaltet. Dadurch wird eine den beiden
Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten gemeinsame Kraft vorgegeben, die für jede Einheit durch die
einzelnen Regelventile getrennt voneinander zusätzlich verstärkt und fein eingestellt werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Weg der auf die gestellfeste Anschlagfläche
anlegbaren Mutter ein Schieber angeordnet ist, der die Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten von einer Zuleitung
mit unter höherem Druck stehenden Druckmittel auf eine Zuleitung mit niedrigerem Druck umschaltet.
Dadurch wird automatisch sichergestellt, daß beim Anschlagbetrieb beide Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
mit Druckmittel geringeren Drucks beaufschlagt werden und die eventuell vorher ungleich
eingestellten Drücke für Vollastbetrieb ausgeschaltet werden, co daß sich irgendwelche elastischen Verspannungen
des gesamten Systems nicht auswirken können. Auch wird dadurch die Reproduzierbarkeit der
Einstellung des Presseurs verbessert
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Handrad für die gemeinsame Verstellung der beiden
zweiten Muttern mit einer unter Skalenmarken vorbeilaufenden Skala durch ein Untersetzungsgetriebe
gekoppelt Dadurch kann die Stellung des Handrades auch bei mehrmaliger Umdrehung genau abgelesen
werden.
Zweckmäßigerweise ist die Skala in Bruchteilen des Formzylinderumfangs geeicht so daß die Presseureinstellung
entsprechend dem jeweiligen Druckformat abgelesen werden kann.
Weiterhin kann das Handrad durch einen Zahntrieb mit einer in Bruchteilen der Handradumdrehung
geeichten, an einer Zeigermarke vorbeilaufenden weiteren Skala gekuppelt sein, so daß auch Bruchteile
der Handradumdrehungen abgelesen werden können.
Das Handrad kann in eine Stellung ausrückbar sein, in der die zweite Mutter nur einer Presseurseite
angetrieben ist und der dann wirksame Zahntrieb eine Zeigermarke relativ zur weiteren Skala verschiebt, so
daß die relative Stellung der einen Mutter zur anderen bzw. des einen Endes des Presseurs zum anderen
abgelesen werden kann.
Schließlich kann die gegenseitige Verdrehung der die Drehung der zweiten Muttern bewirkenden Zahnräder
durch eine aus Bolzen gebildete Anschlagsperre begrenzt sein.
Ein Ausführungsbeispiel ist anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fi g. 1 einen Querschnitt durch ein Tiefdruckwerk,
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-II in F i g. 1,
Fig.3 eine Draufsicht auf das Handrad und die Feinanzeige sowie
F i g. 4 einen Pneumatikplan und
F i g. 5 eine vergrößerte Darstellung der Bedienungsseite der F i g. 2.
Ein Formzylinder 1 ist im Gestell der Maschine gelagert und wird in bekannter Weise angetrieben. Er
kann verschiedene Umfange aufweisen. Sein größter Umfang ist durch die ausgezogene, sein kleinster durch
die strichpunktierte Linie gekennzeichnet Die nicht gezeigte zu bedruckende Bahn wird durch einen
Presseur 2 gegen den Formzylinder 1 angedrückt. Der Presseur 2 ist beidendig in Lagern 6 drehfest gelagert,
die auf gestellfesten Führungen 3, 4 in vertikaler Richtung verschieblich angeordnet sind. Entsprechend
dem kleinsten Umfang des Formzylinders 1 kann der Presseur 2 eine tiefste Lage 2.1 einnehmen. Zur
Verstellung in vertikaler Richtung sind an jedem Ende des Presseurs zwei Gewindespindeln 5 angeordnet, die
an den Gehäusen der Lager 6 befestigt sind. Auf die Gewindespindeln 5 sind Muttern 7 und 8 aufgeschraubt,
die in axialer Richtung entsprechend dem Gewindespiel zueinander beweglich, jedoch in Drehrichtung durch
Stifte 9 gegeneinander arretiert sind. Die Stifte 9 sitzen in den Muttern 7 fest und passen mit Schiebesitz in die
Bohrungen 10 der Muttern 8. Auf den Muttern 7 sind Zahnkränze 11 befestigt, die mit auf gestellfesten
Achsen 12 lose drehbar gelagerten Zahnrädern 13 kämmen. Mit den Zahnrädern 13 sind Kegelräder 14 fest
verbunden. Von den Kegelrädern 14 kämmt das eine mit einem Kegelrad 15 und das andere mit einem Kegelrad
16. Das Kegelrad 15 ist auf einer Welle 17 befestigt, die im Gestell lose drehbar gelagert ist. Das Kegelrad 16
sitzt auf einer Hohlwelle 18, die mit Gleitsitz auf der Welle 17 gelagert ist. Auf dem zur Bedienungsseite der
Maschine herausragenden Ende der Welle 17 ist eine Hülse 19 verschieblich gelagert, auf der ein Handrad 20
befestigt ist. Im Handrad 20 ist ein Untersetzungsgetriebe untergebracht, dessen Sonnenrad 20.1 auf der Hülse
19 lose drehbar gelagert und mit einer Platte 21 drehfest verbunden ist.
Im Körper des Handrades 20 ist ein Planetenradsatz 20.2, 203 und 20.4 lose drehbar gelagert, wobei das
Planetenrad 20.2 mit dem Sonnenrad 20.1 kämmt. Das Sonnenrad 20.1 und das Planetenrad 20.2 sind auf der
Maschinenseite, also der Rückseite des Handrades 20, die Planetenräder 2OJ und 20.4 dagegen auf der
Vorderseite angeordnet Das Planetenrad 203 kämmt mit einem Zentralrad 20.5 und das Planetenrad 20.4 mit
einem Zentralrad 20.6. Die beiden Planetenräder 20.2 und 203 haben gleichen Wälzkreisdurchmesser und
gleiche Zähnezahl. Auch bei dem Sonnenrad 20.1 und dem Zentralrad 2OJ sind die Wälzkreisdurchmesser und
Zähnezahlen gleich. Bei Drehung des Handrades 20 verläuft das Planetenrad 20.2 am Sonnenrad 20.1 ab und
das Planetenrad 203 am Zentralrad 203. Durch die identische Getriebegeometrie dieser Räder bleibt also
das Zentralrad 203 bei einer Drehbewegung des Handrades 20 stehen.
Das Planetenrad 20.4 weist zwar gleichen Wälzkreisdi.rchmesser
wie das Planetenrad 20.2 bzw. 203, aber unterschiedliche Zähnezahl auf. Das Zentralrad 20.6
macht also bei Drehung des Handrades 20 eine Drehbewegung gegenüber dem Zentralrad 20.5.
Mit dem Zentralrad 20.6 ist eine Skala 22, die eine Skalenteilung entsprechend dem Umfang des Formzylinders
1 aufweist, und mit dem Zentralrad 20.5 sind zwei Skalenmarken 22.1 und 22.2 verbunden, die die Skala 22
überdecken. Bei Drehung des Handrades 20 wandert also die Skala 22 unter den Skalenmarken 22.1 bzw. 22.2
vorbei.
Die Hülse 19 kann mitsamt dem Handrad 20 auf der Welle 17 in axialer Richtung verschoben werden und
mittels einer in einer Bohrung 23 der Hülse 19 befindlichen, durch eine Feder 24 nach innen gedrückten
Kugel 25 und zwei in der Mantelfläche der Welle 17 vorgesehenen Kalotten 26, 27 in zwei ausgezeichneten
Stellungen arretiert werden, wobei die Kugel 25 entweder in die Kalotte 26 oder 27 einrastet. Ein
Überfahren der Kalotten 26, 27 wird durch eine in der Hülse 19 eingeschraubte Zapfenschraube 28 verhindert,
die in eine in der Welle 17 eingefräste Nut 29 taucht, deren Länge dem Abstand der Kalotten 26, 27
voneinander entspricht. Die Platte 21 wird durch eine zur Hülse 19 passende Bohrung auf der Hülse zentriert
und durch einen gestellfesten Bolzen 30 in beiden Stellungen des Handrades 20 gegen Verdrehung
gesichert, der in eine Bohrung 31 der Platte 21 eingreift.
Die Hülse 19 weist an ihrem Umfang eine Verzahnung 32 auf. Mit der Hohlwelle 18 ist ein
Zahnkranz 33 verschraubt, dessen Teilkreis so groß wie der Teilkreis der Verzahnung 32 ist. Parallel zur Welle
17 bzw. zur Hohlwelle 18 ist eine Achse 34 am Gestell befestigt, auf der zwei Zahnräder 35, 36 lose drehbar
gelagert sind. Das Zahnrad 35 kämmt mit dem Zahnrad 33 und der Zahnkranz 36 mit der Verzahnung 32 der
Hülse 19. In auf das Gestell zu eingerückter Stellung des Handrades 20 greift die Verzahnung 32 auch in das
Zahnrad 35 ein. In dieser Stellung werden beim Drehen des Handrades 20 beide Muttern 7 der beiden
Gewindespindeln und beim Drehen in ausgerückter Stellung des Handrades 20 jedoch nur eine Mutter 7
verdreht, nämlich die durch das Kegelrad 15 angetriebene. Mit dem Zahnrad 35 ist eine Skala 37 verbunden. Ein
vom Zahnrad 36 vorspringender, mit der Skala 37 bündiger Hohlzylinder 38 ist mit einer Zeigermarke 39
ίο versehen. Mit der Achse 34 ist eine Platte 40
verschraubt, die eine Zeigermarke 41 trägt. Die Verdrehung beider Muttern 7 läßt sich auf der Skala 37,
die in Bruchteilen der Skala 22 bzw. der Umdrehungen des Handrades 20 geeicht ist, an der Zeigermarke 41
ablesen. Eine Verdrehung einer Mutter 7 zur anderen zeigt entsprechend der geschilderten Antriebsverzweigung
die Zeigermarke 39 auf der Skala 37 an. Das Zahnrad 35 weist eine Ringnut 42 auf, in die ein im
Zahnrad 36 festsitzender Bolzen 43 eintaucht. In der Ringnut 42 bzw. im Zahnrad 35 ist ein Bolzen 44
befestigt, der den Weiterlauf des Bolzens 43 begrenzt. Dadurch wird auch die Hohlwelle 18 und damit die
durch das Kegelrad 16 angetriebene Mutter 7 beim Weiterdrehen des Handrades 20 in Drehung versetzt,
auch wenn also die Verzahnung 32 nicht in Eingriff mit dem Zahnrad 35 steht und die Hohlwelle 18 stillstände.
Dadurch wird vermieden, daß der Presseur 2 in eine übermäßige Schieflage zum Formzylinder 1 gebracht
werden kann.
Die Muttern 8 sind in Führungsstücken 50 lose drehbar gelagert, aber durch Axiallager in Achsrichtung
der Gewindespindeln 5 festgehalten. Die Führungsstükke 50 weisen beidseits Bohrungen 51 auf, die auf
gestellfesten zu den Gewindespindeln 5 parallelen Führungsbolzen 52 verschieblich gelagert sind. Die
Führungsstücke 50 sind beidseits mit Eindrehungen 53 versehen, in denen sich Scheiben 54 lose drehen können.
Die Scheiben 54 weisen Nuten 55 auf, in denen Hebel 56 mit Gleitsitz eingepaßt sind. Die Hebel 56 sind mit ihrem
einen Ende 57 lose drehbar an das Gestell und mit ihrem anderen Ende 58 an den Zylinderkörper 59 einer
Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit 60 angelenkt, deren Kolbenstange 61 gelenkig am Gestell der Maschine
befestigt ist. Durch Betätigen der Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten 60 werden die Führungsstücke 50 und
damit die Muttern 8 angehoben oder abgesenkt.
An den dem Presseur 2 zugewandten Stirnseiten der Muttern 7 sind Anlageflächen 7.1 vorgesehen, die aus
Axialwälzlagern bestehen können und sich an entsprechende gestellfeste Fläche 62 anlegen, wenn die Muttern
7 nach unten geschraubt werden. Vorzugsweise sind die gestellfesten Flächen 62 als Büchsen ausgebildet, in
denen hülsenartige Vorsprünge 7.2 der Muttern 7 geführt werden. Dadurch werden die Gewindespindeln
5 und auch die Muttern 7 exakt geführt.
Die pneumatische Steuerung der Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
60 ist in Fig.4 dargestellt. Zi
ihrer Speisung sind zwei Leitungen 70,71 vorgesehen, ir
der Leitung 70 wird Druckmittel von etwa 6 bar und ir der Leitung 71 von etwa 2 bar bereitgestellt. Die Leitung
70 speist Feinregelventile 72,73 und 74, wobei durch die Feinregelventile 73, 74, die im Bereich von etwa 0,1 bii
2,4 bar einstellbar sind, der Druck je einer dei Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten 60 zur Anstel
lung des Presseurs 2 an den Formzylinder 1 geregelt werden kann. Das Feinregelventil 72 ist von 0 bis 6 bai
einstellbar, durch Leitungen 84 mit den Feinregelventi len 73, 74 verbunden und regelt den in den von der
Feinregelventilen 73, 74 abgehenden Leitungen 85, 86 herrschenden Basisdruck, zu dem sich der an den
Feinregelventilen 73, 74 eingestellte Druck addiert. Wenn also im Feinregelventil 72 ein Druck von 3 bar, im
Feinregelventil 73 1 bar und im Feinregelventil 74 2 bar r,
eingestellt sind, steht die Leitung 85 unter einem Druck von 3 + 1=4 bar und die Leitung 86 unter einem
Druck von 3 + 2=5 bar. Diese unterschiedlichen Drücke entsprechen unterschiedlichen Kräften auf den
Presseur 2 und sind zum Ausgleich der unterschiedli- κι chen Bildqualität des Formzylinders 1 oftmals notwendig.
An die Leitung 85 ist ein Schieber 75 und an die Leitung 86 ein Schieber 76 angeschlossen. In der vom
Schieber 75 zur einen Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit 60 führenden Leitung 85.1 ist eine Drossel 78 mit
Rückschlagventil sowie ein Druckanzeiger 80 und in der vom Schieber 76 zur anderen Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit
60 führenden Leitung 86.1 eine Drossel 79 sowie ein Druckanzeiger 81 eingeschaltet.
Die Schieber 75 und 76 sind durch eine Leitung 87.1 über einen Schieber 77 und mit einem Schieber 83 durch
eine Leitung 87 verbunden. Die Leitung 71 führt zu dem Schieber 82. Von dort geht eine Leitung 71.1 zu den
Schiebern 75 und 76. Von der Leitung 70 zweigt zu 2r>
einem Schieber 83 eine Leitung 88 ab, die als Leitung 88.1 zu den Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten 60
geht. Das durch die Leitung 88 bzw. 88.1 zugeführte Druckmittel beaufschlagt die obere Stirnfläche der
Kolben der Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten 60 so und bewirkt das Abheben der Presseure 2.
In den in F i g. 4 gezeigten Stellungen der Schieber 75, 76, 77,82 und 83 sind die Leitungen 71.1, 85.1,86.1,87.1
und 87.2 drucklos.
Die Druckanstellbewegungen des Presseurs 2 werden ir>
durch Umschalten des Schiebers 83 eingeleitet. Dadurch wird die Leitung 88.1 drucklos und die Schieber 75, 76
werden durch Druck über die Leitungen 87.1 umgeschaltet, und das in den Leitungen 85 und 86 unter den
angegebenen Drücken stehende Druckmittel wirkt über die Leitungen 85.1 und 86.1 auf die Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
60, die den Presseur 2 bei Vollastbetrieb gegen die Formzylinder 1 oder die Anlageflächen
7.1 bei Anschlagbetrieb gegen die Flächen 62 anlegen, je nachdem wie weit die Muttern 7 nach unten geschraubt
sind. Damit auf den Presseur 2 bei Anschlagbetrieb nicht die wie oben beispielsweise geschilderten unterschiedlichen
Drücke einwirken von 4 bzw. 5 bar und damit auch überhaupt geringere Drücke wirken, werden die
Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten 60 mit dem in w der Leitung 71 bereitgestellten, unter geringerem Druck
stehenden Druckmittel beaufschlagt. Zu dem Zweck wird bei Anschlagbetrieb der Schieber 77 aus der
gezeichneten Stellung umgeschaltet, so daß der in der Leitung 87 anstehende Druck über die Leitung 87.2 auf
den Schieber 82 wirkt und auch dieser aus der gezeichneten Stellung umgeschaltet wird. Dadurch
werden die Leitungen 85 bzw. 86 gegen die Leitungen 85.1 bzw. 86.1 gesperrt, und das niedergespannte
Druckmittel fließt aus der Leitung 71 über die Leitung 71.1 in die Leitungen 85.1 und 86.1, so daß beide Muttern
7 mit der gleichen geringen Kraft an den gestellfesten Flächen 62 anliegen. Damit die Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
60 bei Anschlagbetrieb zwangsläufig mit dem niedergespannten Druckmittel beaufschlagt werden,
ist der Schieber 77 unterhalb einer der Zahnkränze 11 angeordnet. Er wird betätigt, wenn die Mutter 7 eine
Grenzstellung nach unten überfährt.
Die beiden Stellungen der Muttern 7 für die beiden Betriebszustände Vollast oder Anschlagbetrieb können
an den Skalenmarken 22.1 und 22.2 des Handrades 20 auf der Skala 22 abgelesen werden, denen vorzugsweise
neben der Skala 22 entsprechende Symbole zugeordnet sind. Die beiden Skalenmarken 22.1 und 22.2 haben
einen Abstand von drei Skalenwerten, was im Beispiel einem Umfangsunterschied von 30 mm entspricht, so
daß die Anlagefläche 7.1 bei Vollastbetrieb einen Abstand von etwa 3t'/2: π — 4,77 mm von der gestellfesten
Fläche 62 hat.
Der Kraftfluß geht bei Anschlagbetrieb von der Mutter 8 auf die Gewindespindel 5 und von dort auf die
Mutter 7 und dann auf das Gestell der Maschine. Die Gewindespindel 5 ist also fest verspannt, so daß alle
Lastzustände durch Drehen des Handrades 20 durchfahren werden können, ohne daß sich das normalerweise
zwischen Mutter und Spindel vorhandene Spiel auswirken kann. Die Lastzustände können sich in vom
Presseur 2 auf den Formzylinder 1 ausgeübten Kräften darstellen, die kleiner, gleich oder größer als das
Presseurgewicht sind, wobei der mittlere Bereich als kritisch gelten kann, da ein etwa vorhandenes Spiel
zwangsläufig zu Fehleinstellungen führen müßte. Durch die vorliegende Vorrichtung lassen sich bereits aufgefundene
richtige Einstellungen des Presseurs bei späterer Wiederholung des gleichen Druck- bzw.
Arbeitsauftrages mit großer Sicherheit wieder auffinden, so daß das Suchen nach der richtigen Einstellung
bei laufender Maschine entfällt. Dadurch wird Zeit gewonnen und Makulaturdruck vermieden.
Das Druckbild fällt, wie bereits gesagt, an den Enden des Formzylinders 1 oft unterschiedlich aus. Durch
getrenntes Anstellen der Muttern 7 lassen sich beim Anschlagbetrieb die Unterschiede ausgleichen. Bei
Vollastbetrieb können unterschiedliche Kräfte auf die beiden Enden des Presseurs 2 durch Regeln der
Einstellung der Feinregelventile 73 bzw. 74 erreicht werden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum An- und Abstellen eines auf maschine wirkenden Presseurs, dessen beide Lagerzapden Formzylinder einer Tiefdruckmaschine wirken- fen mit Gewindespindeln verbunden sind, die über von
den Presseurs, dessen beide Lagerzapfen mit 5 einem Handrad durch Wellen und Getriebe verdrehba-Gewindespindeln verbunden sind, die über von re Spindeimuttern gemeinsam oder getrennt einstellbar
einem Handrad durch Wellen und Getriebe verdreh- sind, und mit die Spindelmuttern hebenden oder
bare Spindelmuttern gemeinsam oder getrennt absenkenden Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten,
einstellbar sind, und mit die Spindelmuttern heben- Auf Tiefdruckmaschinen können Papier- und Kartonden oder absenkenden Druckmittel-Kolben-Zylin- io bahnen und auch dünne Folien bedruckt werden. Dünne
der-Einheiten, dadurch gekennzeichnet, Folien, insbesondere aus Kunststoff, sind wegen ihrer
daß auf jeder Gewindespindel (5) zwei in Drehrich- Verformbarkeit gegen zu hohe Druckbeanspruchungen
tung durch zur Gewindespindel (5) achsparallele sehr empfindlich, so daß sie nur mit einem leicht gegen
Stifte (9) in Schraubrichtung miteinander gekoppelte den Formzylinder andrückenden Presseur bedruckt
Muttern (7,8) angeordnet sind, von denen jeweils die is werden können, wobei die Andruckkraft meist geringer
erste Mutter (8) durch je eine Druckmittel-Kolben- ist als die dem Eigengewicht des Presseurs entsprechen-Zylinder-Einheit (60) je Presseursehe unmittelbar de. Im Gegensatz zu den dünnen Folien benötigen
beaufschlagbar ist und jeweils die zweite Mutter (7) beispielsweise starke Papiere die volle Druckkraft.
bei einer Presseuranstellkraft leichter als das Um ein gutes Druckbild zu erhalten und den Presseur
Presseurgewicht durch e?n Handrad (20) gegen je 20 entsprechend dem jeweils zu bedruckenden Materiat
eine gestellfeste Anschlagfläche (62) anlegbar ist, mit dem günstigsten Druck gegen den Formzylinder
und daß das Druckmittel der jeweiligen Druckmit- andrücken zu können, ist es daher erforderlich, diesen in
tel-Kolben-Zylinder-Einheit (60) bei einer Presseur- engen Grenzen einstellen zu können,
anstellkraft höher als das Presseurgewicht über Bei einer aus der US-PS 3131 631 bekannten
voneinander unabhängig einstellbare Feinregelven- 25 Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art sind die die
tile (73,74) zuführbar ist Gewindespindeln antreibenden Muttern in einem um
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- eine parallel zur Achse des Presseurs angeordneten
zeichnet, daß den Feinregelventilen (73, 74) ein Achse schwenkbaren Tragstück gelagert, das durch die
Basisfeinregelventil (72) vorgeschaltet ist. Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten in eine An- und
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 30 Abstellage gebracht werden kann. Das Tragstück stützt
gekennzeichnet, daß im Weg der auf die gestellfeste sich in seiner angestellten Lage gegen gestellfeste
Anschlagfläche (62) anlegbaren Mutter (7, 7.1) ein Anschläge ab. Mit der bekannten Vorrichtung läßt sich
Schieber (77) angeordnet ist, der die Druckmittel- zwar der Presseur an- und abstellen, es ist jedoch nicht
Kolben-Zylinder-Einheiten (60) von einer Leitung gut möglich, die Kraft, mit der der Presseur auf den
(70) mit unter höherem Druck stehendem Druckmit- 35 Formzylinder drückt, feinfühlig einzustellen. Die Gewintel auf eine Leitung (71) mit niedrigerem Druck despindeln weisen in den diese antreibenden Muttern
umschaltet ein gewisses Spiel auf, so daß sich mit der bekannten
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, Vorrichtung insbesondere keine Druckkraft spielfrei
dadurch gekennzeichnet, daß das Handrad (20) für einstellen läßt, die kleiner ist als die dem Eigengewicht
die gemeinsame Verstellung der beiden zweiten 40 des Presseurs entsprechende. Auch lassen sich die
Muttern (7) mit einer unter Skalenmarken (22.1, Anstellkräfte der Druckmittel-Kolben-Zylindereinhei-22.2) vorbeilaufenden Skala (22) durch ein Unterset- ten nicht betriebsmäßig getrennt einstellen, so daß eine
zungsgetriebe gekoppelt ist oftmals notwendige unterschiedliche Druckkraft an den
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, Enden der Zylinder zwischen dem Presseur und dem
dadurch gekennzeichnet, daß die Skala (22) in 45 Formzylinder nicht entsprechend der Gravierung
Bruchteilen des Formzylinderumfangs geeicht ist. gewählt werden kann und das Druckbild unter
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Umständen an einem Ende des Formzylinders schwädadurch gekennzeichnet, daß das Handrad (20) eher ausfällt als an dem anderen.
durch einen Zahntrieb (32, 33, 35, 36) mit einer in Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Bruchteilen der Handradumdrehung geeichten, an 50 Vorrichtung zum An- und Abstellen eines auf den
einer Zeigermarke (41) vorbeilaufenden weiteren Formzylinder variablen Durchmessers einer Tiefdruck-Skala (37) gekuppelt ist maschine wirkenden Presseurs zu schaffen, die die
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, feinfühlige und spielfreie Einstellung unterschiedlicher
dadurch gekennzeichnet, daß das Handrad (20) in Druckkräfte unter Ausschaltung störender, durch das
eine Stellung ausrückbar ist, in der die zweite Mutter 55 Eigengewicht des Presseurs hervorgerufener Einflüsse
(7) nur einer Presseurseke angetrieben ist und der gestattet.
dann wirksame Zahntrieb (32, 36) eine weitere Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer
Zeigermarke (39) relativ zur weiteren Skala (37) Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch
verschiebt gelöst, daß auf jeder Gewindespindel zwei in Drehrich-
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 60 tung durch zur Gewindespindel achsparallele Stifte in
dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Schraubrichtung miteinander gekoppelte Muttern anVerdrehung der die Drehung der zweiten Muttern geordnet sind, von denen jeweils die erste Mutter durch
(7) bewirkenden Zahnräder (35 bzw. 36) durch eine eine Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit je Presseuraus Bolzen (43, 44) gebildete Anschlagsperre seite unmittelbar beaufschlagbar ist und jeweils die
begrenzt ist 65 zweite Mutter bei einer Presseuranstellkraft leichter als
das Presseurgewicht durch ein Handrad gegen je eine
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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