DE19515847C1 - Steuervorrichtung für ein Numerier- und Eindruckwerk von Rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für ein Numerier- und Eindruckwerk von Rotationsdruckmaschinen mit einem Numerierzylinder, der in den Maschinenseitengestellen herausnehmbar gelagert und über Exzenterlager an einen Druckzylinder anstellbar ist, mit einem Farbwerk zum Einfärben der auf dem Numerierzylinder angeordneten Druckelemente, das als abnehmbare Baueinheit ausgeführt ist, und mit einer Schaltwelle und Schaltmitteln zum An- und Abstellen des Numerierzylinders, zum Schalten der Nummernwerke und zum Einstellen auf die jeweils verarbeitete Papierdicke.

Ein derartiges Numerier- und Eindruckwerk ist aus der DE-AS 22 21 343 bekannt. Bei der bekannten Ausführung wird die Aufgabe gelöst, das Numerier- und Eindruckwerk derartig auszubilden, daß sich beim Herausnehmen Tragvorrichtungen und dergleichen erübrigen. Hierzu sind die Lager- und Antriebsteile fest in den Maschinenseitengestellen angeordnet und lediglich der Numerierzylinder und das Farbwerk lassen sich aus der Maschine herausnehmen.

Eine weitere bekannte Ausführung (DE 27 23 103 B2) verbessert ein Numerierwerk dadurch, daß für hohe Druckleistung kurze Schaltzeiten und kurze Schaltwege erreicht werden, um die Nummernwerke exakt zu schalten.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, die einzelnen Schaltvorgänge an dem Numerier- und Eindruckwerk zu optimieren und die Steuerung der Schaltmittel unabhängig von der Offsetdruckmaschine durchführbar zu gestalten.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß einem Exzenterlager des Numerierzylinders als Schaltmittel zum An- und Abstellen ein mit Druckmittel beaufschlagter Zylinder zugeordnet ist, die beiden Exzenterlager über eine Synchronwelle, Hebel und Schubstangen gekoppelt sind, an einem Exzenterlager eine Rolle vorgesehen ist, die an einem einstellbaren Anschlag anstellbar ist und die Schaltwelle, die die Schaltmittel zum Schalten der Numerierwerke bei Druckschaltung und Papierdickeneinstellung dem Numerierzylinder nachführt, beiderseits in exzentrischen Lagerbüchsen gelagert ist, die über Hebel mit den Exzenterlagern gekoppelt sind. Der Vorteil dieser Lösung ist, daß mit einem druckmittelbeaufschlagten Zylinder und einer Synchronwelle beide Exzenterlager zur Druckan- und -abstellung bewegt werden können, daß ein einstellbarer Anschlag für die Druckanstellung und Papierdickeneinstellung genügt und daß die Schaltwelle bei allen einzustellenden Funktionen der jeweiligen Einstellung des Numerierzylinders exakt nachgeführt wird, so daß in jeder Stellung des Numerierzylinders die gleiche Ausgangsposition der einzelnen Schaltmittel gegeben ist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Synchronwelle beiderseits in den Maschinenseitengestellen gelagert ist und daß ein Lager auf einer Seite als Schieberlager ausgeführt ist, das über eine Stellspindel verschiebbar ist, derart, daß auf dieser Seite das Exzenterlager des Numerierzylinders zur Schrägstellung um einen geringen Betrag verdreht wird. Hiermit kann eine exakte Korrektur z. B. bei Verwendung als Eindruckwerk oder auch beim Perforieren eingestellt werden, so daß auch Schrägkorrekturen zum bedruckten Bogen vorgenommen werden können.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stellspindel im Maschinenseitengestell über ein Gewinde abgestützt und im Schiebelager über ein weiteres Gewinde mit entgegengesetzter Steigungsrichtung abgestützt ist und über einen Anschlag auf eine Umdrehung begrenzt ist. Somit ist eine einfache Verstellung von Hand möglich, die einen großen Verstellweg erreicht und trotzdem die Schräglage des Numerierzylinders begrenzt, so daß im praktischen Betrieb keine Störungen auftreten können.

Ein weiteres Merkmal einer Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag für das Exzenterlager am kürzeren Ende eines am Maschinenseitengestell schwenkbar gelagerten Hebels vorgesehen ist und am längeren Hebelarm eine Stellschraube mit Handrad angreift, die ebenfalls am Maschinenseitengestell gelagert ist. Hierdurch wird eine große Übersetzung der Schaltkräfte erreicht, so daß auch Schläge, die bei hoher Betriebsgeschwindigkeit auftreten, abgefangen werden können.

Um eine von den Druckmaschinen unabhängige Fernbetätigung der einzelnen Steuervorgänge dem Numerier- und Eindruckwerk vornehmen zu können, ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Schaltwelle über einen druckmittelbeaufschlagten Zylinder und einen Hebel verdrehbar ist, daß an dem Hebel eine Einstellschraube vorgesehen ist, um die Schaltmittel zum Schalten der Numerierwerke einzustellen, wobei die Anlagefläche für die Einstellschraube parallel zur Tangente der Exzenterbahn der Lagerbrüchsen verlaufen. Mit dieser Ausgestaltung werden kurze Schaltzeiten erreicht, unabhängig von der jeweiligen Stellung des Numerierzylinders, so daß die einmal eingestellte Stellung der Schaltmittel für die einzelnen Nummernwerke beim Verstellen des Numerierzylinders nicht verändert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Numerier- und Eindruckwerks,

Fig. 2 Schaltmittel zum Verstellen des Numerierzylinders bzw. der Numerierwerke,

Fig. 3 Schaltmittel zur Schrägverstellung des Numerierzylinders,

Fig. 4 eine Draufsicht auf den Numerierzylinder und die Schaltmittel.

In Fig. 1 ist ein Druckzylinder 1 gezeigt, dem ein Numerier- und Eindruckwerk 2 zugeordnet ist. Das Numerier- und Eindruckwerk 2 besteht aus einem Numerierzylinder 3, der in den Maschinenseitengestellen 5 herausnehmbar gelagert ist. Weiterhin ist dem Numerierzylinder 3 ein Farbwerk 4 zugeordnet, mit dem die auf dem Numerierzylinder 3 angeordneten Druckelemente eingefärbt werden können. Das Farbwerk 4 ist als abnehmbare Baueinheit ausgeführt und kann vom Drucker aus der Maschine herausgehoben werden.

Der Numerierzylinder 3 ist beiderseits in den Maschinenseitengestellen 5 im Exzenterlager 6, 7 gelagert und läßt sich über diese an den Druckzylindern 1 an- bzw. abstellen. Die auf dem Numerierzylinder 3 anordenbaren Nummernwerke 8 werden über Schaltkurven 9 geschaltet, die wiederum auf einer Schaltwelle 10 axial verschiebbar befestigt sind. Auch die Nummernwerke 8 lassen sich in beliebiger Anordnung auf einer Welle 11 des Numerierzylinders 3 befestigen.

Einem Exzenterlager 6 des Numerierzylinders 3 ist ein mit Druckmittel beaufschlagter Zylinder 12 zugeordnet, der über eine Schubstange 13 und einen Bolzen 14 an dem Exzenterlager 6 angreift, wobei sich der Zylinder 12 über einen Zapfen 15 am Maschinenseitengestell 5 abstützt. Die Stellkraft des Zylinders 12 wird zusätzlich über ein Koppelglied 16 und einen Hebel 17 auf eine Synchronwelle 18 übertragen, die beiderseits in den Maschinenseitengestellen 5 gelagert ist. Auf der gegenüberliegenden Maschinenseite ist auf der Synchronwelle 18 ebenfalls ein Hebel 17 befestigt, der über ein Koppelglied 16 die Stellkraft auf das Exzenterlager 7 überträgt, so daß beide Exzenterlager 6, 7 gleichzeitig und synchron verdreht werden. Hierdurch ist eine exakte An- oder Abstellung an den Druckzylinder über nur einen druckmittelbeaufschlagten Zylinder 12 unabhängig von der Maschinensteuerung durchführbar.

In der Stellung "Druck An" werden die Exzenterlager 6, 7 im Uhrzeigersinn soweit verdreht, daß eine Rolle 19, die am Exzenterlager 6 vorgesehen ist, an einen Anschlag 20 angestellt wird. Der Anschlag 20 befindet sich am kürzeren Ende eines am Maschinenseitengestell 5 schwenkbar gelagerten Hebels 21, an dessen längerem Hebelarm 22 eine Stellschraube 23 mit einem Handrad 24 angreift, wobei die Stellschraube 23 einen Stützkörper 25 durchdringt, der am Maschinenseitengestell 5 befestigt ist. Über dieses Handrad läßt sich der Anschlag 20 und somit beide Exzenterlager 6, 7 in ihrem Drehweg so verändern, daß der Numerierzylinder 3 gegenüber dem Druckzylinder 1 auf unterschiedliche Papierdicken einstellbar ist. Der Hebel 21 ist hierbei über einen Stehbolzen 26 ebenfalls am Maschinenseitengestell 5 gelagert.

Um ein Schrägstellen des Numerierzylinders 3 zu ermöglichen, ist die Synchronwelle 18 auf einer Seite im Maschinenseitengestell 5 in einem Schiebelager 27 gelagert, das im Maschinenseitengestell längsgeführt ist. Über eine Stellspindel 28 und einen Gewindezapfen 29, der sich in einem Gewinde abstützt, das im Maschinenseitengestell 5 vorgesehen ist, läßt sich das Schiebelager 27 gegen die Kraft einer Druckfeder 30 in Längsrichtung verschieben. Über ein weiteres Gewinde 31 mit entgegengesetzter Steigungsrichtung greift die Stellspindel 28 am Schiebelager 27 an, so daß durch beide Gewinde eine Vergrößerung des Schiebeweges erreicht wird. Ein Anschlag 32 begrenzt die Drehbewegung der Stellspindel 28 auf eine Umdrehung, so daß eine Schrägstellung des Numerierzylinders 3 von wenigen zehntel Millimetern erreichbar ist. Die Schrägstellung bewirkt somit ein geringes Verdrehen des Exzenterlagers 7.

Auch die Schaltwelle 10 ist beiderseits in exzentrischen Lagerbüchsen 33, 34 in den Maschinenseitengestellen 5 gelagert. An den Lagerbüchsen 33, 34 sind Hebel 35 vorgesehen, die jeweils über eine Koppel 36 mit den Exzenterlagern 6, 7 gekoppelt sind. Hierdurch wird gewährleistet, daß die auf der Schaltwelle 10 vorgesehenen Schaltkurven 9 bei jeder Stellung des Numerierzylinders 3 zu diesem in gleicher Position stehen.

Zum Schalten der Schaltkurven 9 wird die Schaltwelle 10 über einen mit Druckmittel beaufschlagten Zylinder 37 und einen Hebel 38 derart verdreht, daß die Schaltkurven beim Drehen des Numerierzylinders weiterschalten oder abgeschaltet sind. Beide Positionen sind durch eine Einstellschraube 39, die am Hebel 38 vorgesehen ist, genau einstellbar. Um beim Nachführen der Schaltwelle 10 keine Veränderung der Einstellung der Einstellschraube 39 zu verursachen, ist die Anschlagfläche 40 parallel zur Tangente 42 der Exzenterbahn der Lagerbüchsen 33, 34 angeordnet. Die Anschlagfläche 40 ist an einen Anschlag 41 vorgesehen, der am Maschinenseitengestell 5 befestigt ist. Zum Anstellen der Nummernwerke 8 wird der Hebel 38 durch den Zylinder 37 im Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß die Einstellschraube 39 an einem zweiten Anschlag 43 anliegt.

Bezugszeichenliste

 1 Druckzylinder
 2 Numerier- und Eindruckwerk
 3 Numerierzylinder
 4 Farbwerk
 5 Maschinenseitengestell
 6 Exzenterlager
 7 Exzenterlager
 8 Nummernwerk
 9 Schaltwerk
10 Schaltwelle
11 Welle
12 Zylinder
13 Schubstange
14 Bolzen
15 Zapfen
16 Koppelglied
17 Hebel
18 Synchronwelle
19 Rolle
20 Anschlag
21 Hebel
22 Hebelarm
23 Stellschraube
24 Handrad
25 Stützkörper
26 Stehbolzen
27 Schiebelager
28 Stellspindel
29 Gewindezapfen
30 Druckfeder
31 Gewinde
32 Anschlag
33 Lagerhülse
34 Lagerhülse
35 Hebel
36 Koppel
37 Zylinder
38 Hebel
39 Einstellschraube
40 Anschlagfläche
41 Anschlag
42 Tangente
43 Anschlag

Claims (5)

1. Steuervorrichtung für ein Numerier- und Eindruckwerk von Rotationsdruckmaschinen, mit einem Numerierzylinder, der in den Maschinenseitengestellen herausnehmbar gelagert und über Exzenterlager an einen Druckzylinder anstellbar ist, mit einem Farbwerk zum Einfärben der auf dem Numerierzylinder angeordneten Druckelemente, das als abnehmbare Baueinheit ausgeführt ist und mit einer Schaltwelle und Schaltmitteln zum An- und Abstellen des Numerierzylinders, zum Schalten der Nummernwerke und zum Einstellen auf die jeweils verarbeitete Papierdicke, dadurch gekennzeichnet, daß

• - einem Exzenterlager (6) des Numerierzylinders (3) als Schaltmittel zum An- und Abstellen ein mit Druckmittel beaufschlagter Zylinder (12) zugeordnet ist,
• - die beiden Exzenterlager (6, 7) über eine Synchronwelle (18), Hebel (17) und Schubstangen (16) gekoppelt sind,
• - an einem Exzenterlager (6) eine Rolle (19) vorgesehen ist, die an einen einstellbaren Anschlag (20) anstellbar ist, und
• - die Schaltwelle (10), die die Schaltmittel zum Schalten der Nummernwerke (8) bei Druckschaltung und Papierdickeneinstellung dem Numerierzylinder (3) nachführt, beiderseits in exzentrischen Lagerbüchsen (33, 34) gelagert ist, die über Hebel (35) mit den Exzenterlagern (6, 7) gekoppelt sind.

2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Synchronwelle (18) beiderseits in den Maschinenseitengestellen gelagert ist, und
• - ein Lager auf einer Seite als Schiebelager (27) ausgebildet ist, das über eine Stellspindel (28) verschiebbar ist, derart, daß nur auf dieser Seite das Exzenterlager (7) des Numerierzylinders (3) zur Schrägstellung um einen geringen Betrag verdreht wird.

3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Stellspindel (28) im Maschinenseitengestell (5) über ein Gewinde (29) abgestützt und im Schiebelager (27) über ein weiteres Gewinde (31) mit entgegengesetzter Steigungsrichtung abgestützt ist und über einen Anschlag (32) auf eine Umdrehung begrenzt ist.

4. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Anschlag (20) für das Exzenterlager (6) am kürzeren Ende eines am Maschinenseitengestell (5) schwenkbar gelagerten Hebels (21) vorgesehen ist und
• - am längeren Hebelarm (22) eine Stellschraube (23) mit Handrad (24) angreift, die ebenfalls am Maschinenseitengestell (5) gelagert ist.

5. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Schaltwelle (10) über einen mit Druckmittel beaufschlagten Zylinder (37) und einen Hebel (38) verdrehbar ist,
• - an dem Hebel (38) eine Einstellschraube (39) vorgesehen ist, um die Schaltmittel zum Schalten der Nummernwerke (8) einzustellen, und
• - die Anlagefläche (40) für die Einstellschraube (39) parallel zur Tangente (42) an die Exzenterbahnen der Lagerbüchsen (33, 34) verläuft.