DE102004061139A1 - Vorverlagerbarer Kfz-Sitz, insbesondere für 2-türige Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen vorverlagerbaren Fahrzeugsitz, der insbesondere für Frontsitze von Kraftfahrzeugen geeignet ist, die mit nur einer Seitentür pro Fahrzeugseite ausgestattet sind. In bekannter Weise kann durch die Vorverlagerung der Zugang zu einer hinteren Sitzreihe erleichtert werden. Dabei erfolgt die Vorverlagerung ebenso wie die Rückverlagerung manuell. Die für die Verlagerung notwendigen Kräfte werden von einem Nutzer in den Kraftfahrzeugsitz eingeleitet, insbesondere erfasst der Nutzer die Rückenlehne in ihrem oberen Bereich und drückt mit ihr den gesamten Kraftfahrzeugsitz in die vorverlagerte Position bzw. holt den gesamten Kraftfahrzeugsitz aus einer vorverlagerten Position zurück in die Gebrauchsposition. Die Kräfte, die ein Benutzer dabei aufbringen muss, sollen möglichst gering sein, so dass die Vorverlagerung und auch die Rückverlagerung einfach durchgeführt werden können.
- Vorverlagerbare Fahrzeugsitze sind dem Stand der Technik vielfältig bekannt, nur beispielhaft wird verwiesen auf
DE 101 51 762 A1 undUS 5,352,019 . - Vorzugsweise sind derartige vorverlagerbare Kraftfahrzeugsitze auch mit einer Memory-Einheit ausgestattet. Sie speichert Gebrauchsposition und ermöglicht es, die Gebrauchsposition wieder zu finden, wenn der Fahrzeugsitz aus einer vorverlagerten Position in die Gebrauchsposition zurückbewegt wird.
- Das Sitzgestell wird mit einer Bodengruppe eines Kraftfahrzeugs verbunden. Hierzu sind geeignete Mittel vorgesehen. Die Erfindung betrifft sowohl Sitzgestelle, die mit einer Längsverstellvorrichtung ausgestattet sind, welche zwei Schienenpaare aufweist, wobei die Schienenpaare über eine Arretiereinheit verriegelbar sind, als auch Kraftfahrzeugsitze, bei denen die Vorverlagerung über Gelenkarme erfolgt, die zwischen dem Sitzbereich und einer Bodengruppe gelenkig angeordnet sind.
- Aus der bereits genannten
DE 101 51 762 A1 ist bereits ein vorverlagerbarer Fahrzeugsitz bekannt, bei der dem Lehnengelenk eine Sperrvorrichtung zugeordnet ist. In einer ersten Sperrposition hält diese Sperrvorrichtung die Rückenlehne in der normalen Gebrauchsposition. In einer zweiten Sperrstellung hält die Sperrvorrichtung die Rückenlehne in einer nach vorn verschwenkten Position. Durch ein spezielles Übertragungsmittel ist sichergestellt, dass die Sperrvorrichtung nur in einem vorderen Teilstück der Verschiebestrecke die zweite Sperrposition einnehmen kann, nicht aber in einem hinteren Teilstück. Die in derDE 101 51 762 A1 enthaltene Offenbarung ist Bestandteil der vorliegenden Anmeldung. - Bei diesem vorverlagerbaren Fahrzeugsitz tritt nun aber folgendes Problem auf: Wenn der Fahrzeugsitz aus einer vorverlagerten Position wieder zurückbewegt wird, ist hierfür eine gewisse Betätigungskraft notwendig, die in der Regel an der Rückenlehne angreift. Diese Betätigungskraft, die ein Nutzer aufbringt, wirkt auch auf die Sperrvorrichtung und bewirkt, dass die Sperrvorrichtung stärker in die Sperrstellung gedrückt wird als ohne die Betätigungskraft. Die beiden Anschlagteile, die den Sperrzustand sichern, werden aufeinander gedrückt, dabei bewirkt der Hebelarm, den die Rückenlehne bildet, eine Übersetzung der Betätigungskraft und damit eine erhöhte Kontaktkraft zwischen den beiden Anschlagteilen. Damit ist es während der Zurückbewegung deutlich schwieriger, diese beiden Anschlagteile voneinander zu trennen als ohne Betätigungskraft. Ein Betätigen und Lösen der Sperrvorrichtung während des Zurückbewegens ist daher ohne zusätzliche Energiezufuhr nicht erreichbar.
- Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den vorverlagerbaren Kraftfahrzeugsitz nach der
DE 101 51 762 dahingehend weiterzubilden, dass die Sperrvorrichtung auch dann gelöst werden kann, wenn eine Betätigungskraft an der Rückenlehne angreift und während der Kraftfahrzeugsitz zurückverlagert wird. - Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens ein Anschlagteil als Drehteil und/oder als ein freier Arm eines Haltehebels ausgebildet ist, und dass der Haltehebel einen Knickhebel bildet.
- Im Gegensatz zum vorverlagerbaren Fahrzeugsitz nach der
DE 101 51 762 ist nunmehr mindestens ein Anschlagteil der Sperrvorrichtung so ausgebildet, dass es selbst oder das andere Anschlagteil mit möglichst geringem Kraftaufwand aus einer Sperrstellung freigezogen werden kann. Damit reichen die Kräfte, die während des manuellen Zurückverlagerns des Kraftfahrzeugsitzes zur Verfügung stehen, aus, um die Sperrvorrichtung frei zugeben. - Üblicherweise ist die Sperrvorrichtung mit einem Übertragungsmittel, das zumeist als Bowdenzug ausgebildet ist, mit demjenigen Bereich des Sitzgestells verbunden, bei dem eine Relativbewegung während der Verlagerung auftritt, also beispielsweise Schienen einer Längsverstellvorrichtung oder zwischen Gelenkarmen und mit der Bodengruppe des Fahrzeugs verbundenen Teilen. Über dieses Übertragungsmittel kann nur eine gewisse Kraft zur Verfügung gestellt und übertragen werden, diese Kraft stammt mittelbar aus der Betätigungskraft. Aufgrund der Reibung vermindernden Ausbildung wenigstens eines der beiden Anschlagteile genügt nun eine deutlich geringere Kraft als im Stand der Technik, um die Sperrvorrichtung zu lösen.
- Wenigstens eines der beiden Anschlagteile der Sperrvorrichtung weist entweder eine Rolle auf und/oder mindestens ein Anschlagteil ist als freier Arm eines Knickhebels ausgebildet. Rolle bzw. freier Arm des Knickhebels liegen in der Sperrstellung der Sperrvorrichtung an dem anderen Anschlagteil an. In beiden Fällen ist es möglich, die Sperrvorrichtung mit relativ geringer Sperrkraft zu lösen. Dies ist im Stand der Technik deshalb nicht möglich, weil dort die beiden Sperrteile nur dadurch voneinander getrennt werden, dass das eine Sperrteil am anderen reibend entlang bewegt wird, also über das andere reibt. Die dabei auftretenden Reibungskräfte sind so hoch, dass sie mit den Kräften, die tatsächlich bei einer Rückverlagerung zur Verfügung stehen, nicht zu bewältigen sind.
- Durch die Erfindung wird die Gleitreibung, wie sie im Stand der Technik bekannt ist, vermieden. Bei der Erfindung tritt Rollreibung und/oder ein Auslenken eines Knickhebels auf. Bei einem Knickhebel findet keine Relativbewegung zwischen beiden Bereichen der Anschlagteile statt, an denen tatsächlich der Berührungskontakt während der Sperrstellung vorliegt.
- In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das hintere Teilstück des Weges der Verlagerung relativ kurz, es liegt beispielsweise bei 5 bis 10 mm. Dadurch ist sichergestellt, dass tatsächlich erst dann die Rückenlehne in die Gebrauchsposition hochgeklappt werden kann, wenn die Rückverlagerung des Sitzgestells praktisch abgeschlossen ist. Eine gewisse Strecke ist für das hintere Teilstück notwendig, weil sonst nicht sichergestellt ist, dass auf jeden Fall die Rückenlehne durch die Sperrvorrichtung frei gegeben ist, und ihre Gebrauchsposition wieder einnehmen kann, bevor das Zurückverlagern des Sitzgestells abgeschlossen ist.
- Weitere Vorzüge und Merkmale ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Folgenden näher erläutert werden. In dieser Zeichnung zeigen:
-
1 Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, im Wesentlichen als Schnittbild mit einem Schnitt, dessen Schnittebene in der xz-Ebene liegt, -
2 eine Darstellung ähnlich1 , jedoch für eine andere Ausführung, nunmehr ist ein Knickhebel vorgesehen, -
3 ein Detail aus2 in vergrößerter Ansicht und mit mehr Details, -
4 eine Darstellung gemäß3 , in einem anderen Zustand, während des Freiziehens der Sperrvorrichtung, -
5 eine Darstellung ähnlich3 , jedoch nun für eine andere Ausführung, -
6 eine Darstellung ähnlich1 , jedoch in Form eines Ausschnittes und in einer anderen Ausführung, gezeigt ist die Rückenlehne in vorgeklappter Position und durch die Sperrvorrichtung gehalten, und -
7 eine Darstellung gemäß6 , jedoch nunmehr in der normalen Gebrauchsposition der Rückenlehne. - Der vorverlagerbare Fahrzeugsitz hat eine Rückenlehne
20 und einen Sitzträger22 . Dieser hat ein linkes und rechtes Seitenteil24 . Über ein Lehnengelenk32 ist die Rückenlehne20 mit dem Sitzträger22 verbunden. Zum Lehnengelenk32 gehört ein unteres Beschlagteil34 , das um eine Rückenlehnenschwenkachse36 schwenkbar mit dem Sitzträger22 ver bunden ist. Über an sich bekannte, hier nicht dargestellte Mittel, z.B. über einen Zahnbogen am Beschlagteil34 und ein entsprechendes Sperrstück am Sitzträger22 , kann die Winkelstellung verändert und fixiert werden. Ebenfalls um die Rückenlehnenschwenkachse36 schwenkbar ist ein oberes Beschlagteil38 angeordnet, es ist mit der Rückenlehne20 dauerhaft verbunden, vorzugsweise ist es ein einstückiges Bestandteil eines Seitenrahmenteils der Rückenlehne20 . Zwischen den beiden Beschlagteilen34 ,38 , ist eine Sperrvorrichtung40 ausgebildet, die aus mehreren einzelnen Teilen besteht, auf die später noch eingegangen wird. Die Sperrvorrichtung40 ermöglicht es, die beiden Beschlagteile34 ,38 in der normalen Gebrauchsposition des Fahrzeugsitzes miteinander zu verbinden, sodass sie wie eine Einheit sind. Beim Lösen der Sperrvorrichtung40 kann die Rückenlehne20 aus ihrer Gebrauchsposition vorverschwenkt werden, dabei werden die beiden Beschlagteile34 ,38 gegeneinander verschwenkt. Mittels der Sperrvorrichtung40 kann die Rückenlehne20 zudem in einer vorverschwenkten Position (siehe z.B.1 ) gehalten werden. - An der Rückenlehne
20 ist ein Auslöser42 vorgesehen, der sich an einem seitlichen Teil der Rückenlehne20 im oberen Bereich der Rückenlehne20 befindet. Er ist über ein Zugmittel44 mit einem Auslösehebel46 verbunden, der zwei Arme hat, die im Wesentlichen L-förmig angeordnet sind. Der Auslösehebel46 ist am oberen Beschlagteil38 schwenkbar angelenkt. In seinem Bewegungsbereich befindet sich ein Haltehebel48 , der ebenfalls am oberen Beschlagteil38 schwenkbar angelegt ist. Dieser Haltehebel48 hat ein erstes Anschlagteil50 in Form eines Armes, der von der Gelenkachse in1 im Wesentlichen in positiver x-Richtung und etwas in negativer z-Richtung vorspringt und in einem Haken endet. Dieses erste Anschlagteil50 wirkt mit einem zweiten Anschlagteil52 zusammen, das eine Rolle ist, die hier durch einen frei drehbaren Bolzen realisiert ist. Der Bolzen ist am unteren Beschlagteil34 um eine Achse angeordnet. Er wird im Sperrzustand, der in1 nicht dargestellt ist, von dem Haken hintergriffen. Der Haken greift vor und etwas unter den frei drehbaren Bolzen und sichert so die Rückenlehne20 , und zwar in der Schwenkposition, wie sie auch in1 dargestellt ist, also mit einer Vorverschwenkung zwischen etwa 40° und 50° ausgehend von der Gebrauchsposition bzw. in einem Winkel von etwa 20° bis 40° gemessen von der z-Achse. - Ein erstes Übertragungsmittel
54 ist als Bowdenzug ausgebildet. Oben ist es mit seiner Seele am oberen Beschlagteil38 angeordnet und stützt sich mit seinem Mantel am unteren Beschlagteil34 ab. Unten ist es mit einer Arretiereinheit56 einer Längsverstellvorrichtung mit einer Oberschiene58 und einer Unterschiene60 verbunden. Letztere ist dafür ausgelegt, mit einer Bodengruppe62 eines sonst nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs verbunden zu werden. - Weiterhin ist ein zweites Übertragungsmittel
64 vorgesehen. Es ist ebenfalls als Bowdenzug ausgebildet, dieser greift mit seiner Seele am Haltehebel48 an, hier ist ein Langloch vorgesehen, und stützt sich am unteren Beschlagteil34 mit seinem Mantel ab. Unten ist die Seele an einem Gleitstück66 befestigt, das sich entlang einer Merkstange68 einer Memory-Einheit frei verschieben kann. Der Mantel stützt sich an einem Widerlager70 ab, dass mit der Oberschiene58 verbunden ist. Gleitstück66 und Widerlager70 bilden Teile einer Steuervorrichtung. Diese und das zweite Übertragungsmittel64 bilden eine Löseeinrichtung. Über das zweite Übertragungsmittel64 wird die Bewegung des Haltehebels48 der Sperrvorrichtung40 gesteuert. Dabei laufen folgenden Vorgänge ab:
In der Position gemäß1 ist das erste Übertragungsmittel54 bereits betätigt, die Arretiereinheit56 ist somit freigegeben, der Sitz kann nach vorn geschoben werden. Sobald manuell eine entsprechende Kraft am Sitz angreift, nämlich z.B. an der Rückenlehne20 , wird der Sitz nach vorn verschoben, bewegt sich somit die Oberschiene58 relativ zur ortsfesten Unterschiene60 . Dabei nähert sich das Widerlager70 dem Gleitstück66 . Im gleichen Maße wird auch am oberen Endbereich des zweiten Bowdenzugs64 die Seele aus dem zugehörigen Mantel herausgefahren. Dadurch ist es dem Haltehebel48 möglich, unter der Wirkung einer ihn vorbelastenden Feder (siehe Feder86 in5 ) gegen den Urzeigersinn in die Sperrposition einzuschwenken, also vor den drehbaren Bolzen52 zu kommen. Dies ist allerdings erst möglich, wenn die Verschiebebewegung ein vorderes Teilstück72 des Weges der Verlagerung erreicht hat. In einem hinteren Teilstück74 ist der Haltehebel in der Position gehalten, die auch1 zeigt, so dass die Sperrstellung nicht eingenommen werden kann. - Bei einer späteren Rückverlagerung des Kraftfahrzeugsitzes rutscht das Gleitstück
66 zunächst so lange auf der Merkstange68 , bis es einen Anschlag der Merkstange68 erreicht. Die weitere Rückverlagerung bewirkt nun, dass im unteren Endbereich des zweiten Bowdenzugs64 die Seele wieder gegenüber dem Mantel herausgezogen wird. Dadurch wird oben die Seele in den Mantel eingezogen und der Haltehebel48 aus seiner Sperrposition herausgezogen, so dass nun die Rückenlehne20 in die normale Gebrauchsposition hoch geschwenkt werden kann. - Im unteren Beschlagteil
34 ist eine Bucht76 vorgesehen, die dem Haltehebel48 und insbesondere seinem ersten Anschlagteil50 formmäßig angepasst ist. In diese Bucht76 findet sich der Haltehebel48 ein, wenn die Rückenlehne20 ausgehend von der Position gemäß1 nach hinten in die normale Gebrauchsposition geschwenkt wird. Das erste Anschlagteil50 des Haltehebels48 bildet damit zusammen mit der Bucht76 eine Haltevorrichtung, die die Rückenlehne20 in der normalen Gebrauchsposition fixiert. Diese Haltevorrichtung wird wie folgt freigegeben, wenn eine Vorverlagerung eingeleitet werden soll: Wird der Auslöser42 betätigt, schwenkt eine untere Nase des Auslösehebels46 gegen eine Löseflanke des Haltehebels48 und schwenkt damit den Haltehebel48 aus der Anlage an einer (in x-Richtung) vorderen Flanke der Bucht76 . Nun kann ein Vorverschwenken der Rückenlehne20 stattfinden. In1 ist der Zustand gezeigt, in dem die Rückenlehne20 bereits vorverschwenkt, das Sitzge stell aber noch in der normalen Gebrauchsposition ist. - Die
2 –4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel. Dies unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel nach1 dadurch, dass die erfindungsgemäße Reibungsverminderung im Bereich der Sperrvorrichtung40 nun nicht durch ein Drehteil, insbesondere nicht durch eine Rolle, sondern durch einen Knickhebel erreicht wird. Der Haltehebel48 ist nun am unteren Beschlagteil34 angelenkt. Die Seele des zweiten Übertragungsmittels64 ist weiterhin mit einem Querarm des Haltehebels48 verbunden, der Mantel stützt sich am unteren Beschlagteil34 bzw. einem fest damit verbundenen Teil ab. Unten ist das zweite Übertragungsmittel64 in nicht näher dargestellter Weise mit den Schienen58 ,60 bzw. einer Memory-Einheit verbunden, so dass wieder sichergestellt ist, dass in einem vorderen Teilstück72 der Zustand des Haltehebels48 vorliegt, wie er in den2 und3 gezeigt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Haltehebel48 als Knickhebel ausgebildet, hierzu weist er das erste Anschlagteil50 auf. Das zweite Anschlagteil52 wird durch einen Stift bzw. Bolzen gebildet, der am oberen Beschlagteil36 festliegt. In einer Alternative kann dieser Stift auch entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach1 als drehbare Rolle ausgeführt sein. Solange sich die Sperrvorrichtung40 in der Sperrstellung befindet, die in den2 und3 gezeigt ist, sind die beiden Hebel dieser Knickhebelanordnung gestreckt, die Gelenkpunkte befinden sich also im Wesentlichen auf einer Geraden. Die Abweichungen davon sollen im Bereich der Selbsthemmung liegen. Wenn das zweite Übertragungsmittel64 gezogen wird, beginnt ein Einknicken des Knickhebels. Der entsprechende Zustand ist in4 gezeigt. Wird einmal eine Einknickstellung erreicht, die jenseits der Selbsthemmung liegt, setzt sich das Einknicken auch selbstständig und ohne Zugwirkung des zweiten Übertragungsmittels64 fort, wenn die Kraft an der Rückenlehne aufrechterhalten bleibt. - Wie insbesondere die
3 und4 zeigen, befindet sich ein Schwenk gelenk78 etwa mittig zwischen einem Anlenkpunkt49 des Auslösehebels46 und dem zweiten Anschlagteil52 . Es ist ein Anschlag80 vorgesehen, der an einer entsprechenden Stufe des zweiten Anschlagteils52 anliegt, um sicherzustellen, dass die Knickhebelanordnung nicht über die 180-Grad-Position hinaus bewegt werden kann. Sie kann dadurch nur so einknicken, dass in den2 –4 das Schwenkgelenk78 schräg nach vorn unten gezogen wird, also in x- und z-Richtung. - Am freien Ende des Haltehebels
48 , nämlich am zweiten Anschlagteil52 , sind eine Klemmschräge81 und ein Vorsprung82 ausgebildet. Die Klemmschräge81 verläuft so, dass der Haltehebel48 nicht selbständig freikommt, vielmehr an der Klemmschräge81 und an dem dazu quer verlaufenden Vorsprung82 anliegt. Durch den Vorsprung82 ist sichergestellt, dass im gesamten Winkelbereich, den die Rückenlehne20 gegenüber dem Untergestell einnehmen kann, der Haltehebel48 in (x-Richtung) vor dem zweiten Anschlagteil52 bleibt, also nicht hinter dieses gelangen kann. - Eine Feder
84 ist vorgesehen, die hier als Schenkelfeder ausgeführt ist, sie ist im Bereich des Schwenkgelenks78 angeordnet und belastet die beiden Hebel, die den Knickhebel bilden, in die 180-Grad-Position. Weiterhin ist eine Feder86 vorgesehen, die am Haltehebel48 angreift und diesen im gezeigten Ausführungsbeispiel im Sinne des Uhrzeigersinns elastisch vorbelastet. - Die Ausführung nach
5 ist ähnlich der Ausführung nach1 , weil auch hier wieder eine Rolle verwendet wird. Sie bildet nunmehr das zweite Anschlagteil52 , das mit der Rückenlehne20 fest verbunden ist. Der Haltehebel48 selbst ist nun wieder einstückig, bei sonst ähnlicher Geometrie wie im zweiten Ausführungsbeispiel nach den2 –4 . Die Feder86 belastet den Haltehebel48 wiederum im Urzeigersinn. Der Vorsprung82 stellt sicher, dass das zweite Anschlagteil52 immer auf derselben Seite des Haltehebels48 bleibt. Als zweites Anschlagteil kann beispielsweise ei ne Kunststoffrolle, ein drehbarer Stift, ein drehbarer Bolzen, ein Gummirad oder dergleichen verwendet werden. - Das Ausführungsbeispiel nach den
7 und8 zeigt eine Ausbildung, bei der wiederum auf Rollreibung gesetzt wird. Am unteren Beschlagteil34 ist der Haltehebel48 angelenkt und mit der Seele des zweiten Bowdenzugs64 verbunden. Er hat eine drehbare Rolle50 . Als zweites Anschlagteil52 ist ein Bolzen vorgesehen, der am oberen Beschlagteil38 der Rückenlehne20 angeordnet ist. Er kann alternativ auch ebenfalls eine Rolle sein. Der Bolzen52 bildet zugleich die Schwenkachse des Auslösehebels38 . Es ist wiederum ein Vorsprung82 ausgebildet. Weiterhin ist am Haltehebel48 ein Sicherungsschwanz88 er wirkt mit einer Sicherungskontur90 zusammen, die am Seitenteil24 oder an dem mit dem Seitenteil24 verbundenen unteren Beschlagteil34 vorgesehen ist. - Die Anordnung ist so getroffen, dass der Sicherungsschwanz
88 und Sicherungskontur90 nicht miteinander in Wechselwirkung treten, solange die Rückenlehne20 nicht aus der normalen Gebrauchsposition weit nach hinten, z.B. in die Liegesitzstellung, geklappt ist, z.B. um mehr als ca. 10 Grad aus der Konstruktionslage nach hinten geschwenkt ist. In diesem Fall wirkt der Sicherungsschwanz88 nicht mit der Sicherungskontur90 zusammen. Wird aber die Lehne mehr als ein Schwellenwert zurückgeschwenkt, beispielsweise in die vollständige Liegeposition, befindet sich der Sicherungsschwanz88 gegenüber der Sicherungskontur90 und es wird verhindert, dass der Haltehebel48 mit dem zweiten Anschlagteil52 zusammen wirken kann, er bleibt immer unterhalb des zweiten Anschlagteils52 . damit können die Anschlagteile50 ,52 nicht miteinander in Wechselwirkung treten. Anders ausgedrückt wird durch die Sicherungseinrichtung88 ,90 verhindert, dass während eines Hochklappens der Rückenlehne20 aus der Liegeposition, die durch Betätigen des Auslösers42 und nicht durch Betätigen der normalen Einstellvorrichtung der Rückenlehne20 ausgelöst ist, die Sperrvorrichtung40 eingreifen kann. Die Sperrvor richtung ist durch die Sicherheitseinrichtung88 ,90 außer Kraft gesetzt, solange letztere in Funktion ist. - Die Ausbildung der Sperrvorrichtung
40 ist ansonsten ähnlich dem Ausführungsbeispiel gemäß5 , jedoch ist nunmehr nicht das reibungsvermindernde Teil separat vom Haltehebel48 angeordnet und der Rückenlehne20 zugeordnet, vielmehr ist die Rolle52 am Haltehebel48 drehbar angeordnet und wirkt mit einem feststehenden Bolzen50 zusammen. Dies ermöglicht, den Bolzen50 noch anderweitig zu verwenden. Wiederum liegt eine Klemmschräge vor, die diesmal durch die Rolle52 gebildet wird. In der Sperrstellung gemäß6 befindet sich der Bolzen50 , also das erste Anschlagteil, in eine Mulde ein, die von der Rolle52 und dem Vorsprung82 gebildet wird. - Am Auslösehebel
46 ist eine Kontur92 bzw. Nase vorgesehen, die im Wesentlichen nach hinten wegsteht. Wird der Auslösehebel46 betätigt, dreht er sich im Uhrzeigersinn. Die Kontur92 schlägt dann an die Rolle52 an und drückt diese aus einer Sperrstellung frei. Der Auslösehebel46 wird durch einen Steuernocken94 betätigt, der ebenfalls am oberen Beschlagteil38 angelenkt ist. Er wird durch das (nicht eingezeichnete) Zugmittel44 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt und bewirkt durch Anschlag an einen weiteren Arm des Lösehebels46 die Drehbewegung des Lösehebels46 im Uhrzeigersinn. - In der Alternative, dass ein Anschlagteil als Rolle ausgeführt ist, kann diese Rolle in vielfältiger Weise realisiert werden. Sie kann ein beliebiges drehbares Teil sein. Ihr Umfang muss sich nicht über 360° erstrecken, vielmehr genügt ein kleinerer Winkelbereich, beispielsweise 90°. Die Oberfläche der Rolle kann hart oder elastisch sein, beispielsweise kann sie durch einen O-Ring aus Gummi gebildet werden, der nachgiebig ist. Die Rolle kann auch verzahnt sein.
Claims (10)
- Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz, insbesondere Frontsitz für Kraftfahrzeuge mit nur einer Seitentür pro Fahrzeugseite, der eine Rückenlehne (
20 ) und ein Sitzgestell, zu dem ein Sitzbereich gehört, aufweist, und der zwischen einer normalerweise vorliegenden Gebrauchsposition und einer vorverlagerten Position bewegbar ist, wobei in der vorverlagerten Position die Rückenlehne (20 ) sich in einer vorgeklappten Position befindet, in der sie auf den Sitzbereich zu vorgeklappt ist, und das Sitzgestell vorverlagert ist, wobei das Sitzgestell eine Arretiervorrichtung aufweist und die Rückenlehne (20 ) gegenüber dem Sitzgestell um eine Schwenkachse (36 ) einstellbar in der normalen Gebrauchsposition gehalten ist und der Rückenlehne (20 ) weiterhin eine Sperrvorrichtung (40 ) zugeordnet ist, die die Rückenlehne (20 ) in der vorgeklappten Position hält, so lange sich das Sitzgestell in einem vorderen Teilstück (72 ) seines Weges der Verlagerung befindet, die ein Hochklappen der Rückenlehne (20 ) in die normale Gebrauchsposition freigibt, wenn sich das. Sitzgestell in einem hinteren Teilstück des Weges der Verlagerung befindet, und die erstes Anschlagteil (50 ) und ein diesem ers ten Anschlagteil (50 ) zugeordnetes zweites Anschlagteil (52 ) aufweist, wobei eines dieser Anschlagteile (50 ,52 ) mit dem Sitzgestell verbunden ist und das andere Anschlagteil (50 ,52 ) an der Rückenlehne (20 ) angeordnet ist, und eine Löseeinrichtung (62 ,66 ,72 ) aufweist, die die Sperrvorrichtung (40 ) freigibt, wenn der Kraftfahrzeugsitz sich im hinteren Teilstück (74 ) der Verlagerung befindet, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Anschlagteil (50 ,52 ) als drehbares Teil und/oder als ein freier Arm eines Haltehebels (48 ) ausgebildet ist. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbare Teil eine Rolle ist, und dass diese Rolle in der Sperrposition an dem anderen Anschlagteil (
50 ,52 ) anliegt. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltehebel (
48 ) einen Knickhebel bildet, und dass in der Sperrposition der freie Arm und ein Anlenkpunkt (49 ) des Haltehebels (48 ) sich etwa in einer gestreckten Lage befinden. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als freier Arm eines Haltehebels (
48 ) ausgebildete Anschlagteil der Sperrvorrichtung (40 ) eine Klemmschräge aufweist, die in der Sperrstellung in Kontakt mit dem anderen Anschlagteil ist. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als freier Arm eines Haltehebels (
48 ) ausgebildete Anschlagteil der Sperrvorrichtung (40 ) einen Vorsprung aufweist, der in der Sperrstellung in Kontakt mit dem anderen An schlagteil ist und der in x-Richtung stets vor dem anderen Anschlagteil (50 ,52 ) ist. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlagteil (
50 ,52 ) ein feststehender Bolzen ist. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Sitzgestell und einem der Anschlagteile (
50 ,52 ) ein Übertragungsmittel (54 ), insbesondere ein Bowdenzug, angeordnet ist, dass am Sitzgestell eine Steuervorrichtung (66 ,70 ) vorgesehen ist, die dieses Übertragungsmittel (54 ) betätigt, wenn eine Verlagerung des Sitzes aus dem vorderen Teilstück (72 ) des Weges der Verlagerung in das hintere Teilstück des Weges der Verlagerung erfolgt, und dass das Übertragungsmittel (54 ) eines der beiden Anschlagteile betätigt, wodurch die Sperrvorrichtung (40 ) in Freigabestellung gebracht werden kann. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (
40 ) eine Sicherungseinrichtung (88 ,90 ) aufweist, die verhindert, dass während eines Hochklappens der Rückenlehne (20 ) aus einer gegenüber der Gebrauchsposition nach hinten verstellten Position, insbesondere aus einer Liegeposition, und Betätigen eines Auslösers (42 ) die Sperrvorrichtung (40 ) eingreifen kann. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (
40 ) einen Sicherungsschwanz (88 ) und eine Sicherungskontur (90 ) aufweist, von denen das eine Teil am Haltehebel (48 ) angeordnet ist und das andere Teil mit dem Sitzträger (22 ) verbunden ist. - Vorverlagerbarer Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontur (
92 ) vorgesehen ist, die in der Nähe eines Anschlagteils (50 ,52 ) beweglich angeordnet ist und dieses aus einer Sperrstellung drückt, wenn die Kontur (92 ) betätigt wird.
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