DE102004060971A1

DE102004060971A1 - Transportvorrichtung zum Vorschub einer Nähgutbahn

Info

Publication number: DE102004060971A1
Application number: DE200410060971
Authority: DE
Inventors: Robert Keilmann; Jörg RIPPERT
Original assignee: KSL Keilmann Sondermaschinenbau GmbH
Current assignee: KSL Keilmann Sondermaschinenbau GmbH
Priority date: 2004-12-17
Filing date: 2004-12-17
Publication date: 2006-06-22

Abstract

Bei einer Transportvorrichtung zum Vorschub einer Nähgutbahn (10) in einer Nähvorrichtung mit beiderseits des Vorschubweges der Nähgutbahn (10) vorgesehenen Greiferanordnungen (18), von denen jede eine Mehrzahl von Greifern (30) umfasst, sind die Greifer in gleichmäßigen Abständen voneinander an einem parallel zur Vorschubrichtung (A) der Nähgutbahn (10) umlaufenden endlosen Zugglieds (20) angeordnet und so gesteuert, dass jeder Greifer (30) bei Erreichen des Anfangs des in Vorschubrichtung (A) der Nähgutbahn (10) laufenden Trums des Zugglieds (20) zum Erfassen der Nähgutbahn (10) geschlossen und am Ende des in Vorschubrichtung laufenden Trums des Zugglieds (20) zur Freigabe der Nähgutbahn (10) geöffnet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Vorschub einer Nähgutbahn in einer Nähvorrichtung mit beiderseits des Vorschubweges der Nähgutbahn vorgesehenen Greiferanordnungen, die jeweils eine Mehrzahl von Greifern umfassen.
Beim Nähen von Matratzenbezügen zum Beispiel müssen große Nähgutbahnen, die nicht nur eine erhebliche Breite, sondern auch eine beträchtliche Dicke haben, gemeinsam durch eine Nähvorrichtung transportiert werden, in der sie miteinander verbunden werden. Sollen die Bahnen beispielsweise durch eine Doppelkettenstichnaht miteinander verbunden werden, so muss der Raum unterhalb der Nähgutbahn für die Bewegung des Nähmaschinenunterteils frei bleiben. Dabei ergibt sich die Schwierigkeit, die in der Regel mehrlagige Nähgutbahn im Bereich der Nähvorrichtung in einer ebenen Lage festzuhalten und vorzuschieben.

Bisher hat man jeweils mit Hilfe der Greiferanordnungen einen Abschnitt der Nähgutbahn erfasst und quer zur Vorschubrichtung gespannt. Die Nähgutbahn wurde in dieser Lage gehalten, bis der Nähvorgang an dem betreffenden gehal tenen Bahnabschnitt abgeschlossen war. Anschließend wurde der genähte Abschnitt vorgeschoben und ein folgender Abschnitt gespannt, um dort den Nähvorgang fortzusetzen. Durch das Freigeben, Transportieren und Neuspannen der Nähgutbahn ist es außerordentlich schwierig; den Nähvorgang so fortzusetzen, dass beim Nähen von Mustern die Unterbrechung des Nähvorganges nicht sichtbar wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die ein unterbrechungsfreies Nähen großer Nähgutbahnen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Greifer in regelmäßigen Abständen voneinander an einem parallel zur Vorschubrichtung der Nähgutbahn umlaufenen endlosen Zugglied angeordnet und so gesteuert sind, dass jeder Greifer bei Erreichen des Anfanges des in Vorschubrichtung der Nähgutbahn laufenden Trumes des Zuggliedes zum Erfassen der Nähgutbahn geschlossen und am Ende des in Vorschubrichtung laufenden Trumes des Zuggliedes zur Freigabe der Nähgutbahn geöffnet wird.

Die erfindungsgemäße Ausbildung der Greiferanordnungen ermöglicht einen kontinuierlichen Vorschub der Nähgutbahnen, wobei dennoch die Nähgutbahn in dem Bereich, in dem gerade der Nähvorgang abläuft, gespannt bleibt. Damit wird das kontinuierliche Nähen großer Nähgutbahnen möglich, wodurch nicht nur die Produktivität, sondern auch die Qualität der entstehenden Produkte erhöht wird, da nicht mehr die Gefahr besteht, dass sich die die Nähgutbahn bildenden Schichten durch das intermittierende Entspannen und Neuspannen der Bahn gegeneinander verschieben können und da auch keine durch die Unterbrechung bedingten Störungen des Nahtmusters auftreten können.

Vorzugsweise ist mindestens eine der Greiferanordnungen senkrecht zur Vorschubrichtung und parallel zur Nähgutbahn verstellbar. Damit kann beim erstmaligen Erfassen der Nähgutbahn diese gespannt werden. Die Nähgutbahn bleibt in diesem gespannten Zustand, bis der Nähvorgang unterbrochen wird.

Jeder Greifer umfasst zweckmäßigerweise eine mit dem Zugglied starr verbundene Klemmbacke und eine gegenüber dieser bewegliche Klemmbacke, deren Bewegung in Abhängigkeit ihrer Position in der Umlaufbahn gesteuert wird. Auf einfachste Weise lässt sich dies dadurch erreichen, dass die bewegliche Klemmbacke um eine zur Längsrichtung des Zuggliedes parallele Achse schwenkbar ist. Die Steuerung kann auf sehr einfache und zuverlässige Weise dadurch erreicht werden, dass die bewegte Klemmbacke einen Nockenfolger trägt, der zur Anlage an einer die Stellbewegung der Klemmbacke steuernden Nockenbahn bestimmt ist.

Das Zugglied selber kann ein Band oder zweckmäßigerweise eine Kette sein, die einen schlupffreien Transport der Greifer gewährleistet.

Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
1 eine schematische Draufsicht auf eine Nähanlage mit der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung,
2 eine schematische Seitenansicht auf ein Ende einer Greiferanordnung und
3 eine perspektivische teilweise schematische Darstellung eines Greifers.
Die in der 1 dargestellte Nähanlage dient zum Vernähen von übereinander gelegten Materialbahnen, die von nicht dargestellten Vorratsrollen abgezogen werden und zusammen eine mit 10 bezeichnete Nähgutbahn bilden, die in Richtung des Pfeiles A in 1 die Nähanlage durchläuft. Quer über die Nähgutbahn 10 erstreckt sich ein portalartiger Träger 12, der auf nur schematisch angedeuteten Führungen 14 parallel zur Vorschubrichtung A verfahrbar ist. An dem Träger 12 ist ein Nähkopf 16 so gelagert, dass er quer zur Vorschubrichtung A in Richtung des Doppelpfeiles B hin- und herverstellbar ist. Diesem Nähkopf 16 ist ein Unterteil zugeordnet, das unterhalb der Nähgutbahn 10 angeordnet und synchron zu dem Nähkopf 16 verstellbar ist, um im Zusammenwirken mit dem Nähkopf 16 beispielsweise eine Doppelkettenstichnaht zu bilden.
Beiderseits des Vorschubweges der Nähgutbahn 10 ist jeweils eine Greiferanordnung 18 angeordnet, die zum Erfassen, Vorschub und Spannen der Nähgutbahn 10 dienen. Die Greiferanordnungen 18 sind identisch ausgebildet. Jede Greiferanordnung 18 umfasst ein allgemein mit 20 bezeichnetes endloses Zugglied, das über zwei an einem Träger 22 angeordnete Umlenkrollen 24 geführt ist. Mindestens eine dieser Umlenkrollen 24 wird von einem nicht dargestellten Motor angetrieben. Im konkreten Fall besteht das Zugglied 20 aus zwei Ketten 26 (2), die über entsprechende Zahnkränze 28 der jeweiligen Umlenkrolle 24 laufen.
Am Zugglied 20 sind in gleichen Abständen voneinander mehrere Zangen oder Greifer 30 befestigt, von denen einer in der 3 näher dargestellt ist. Jeder Greifer 30 hat ein L-förmiges Basisteil 32 mit einem vertikalen Schenkel 34 und einem horizontalen Schenkel 36. Der vertikale Schenkel 34 ist an den beiden Ketten 26 des Zugglieds 20 befestigt, wie dies in 2 für einen der Greifer 30 dargestellt ist. Der horizontale Schenkel 36 bildet eine stationäre Klemmbacke des Greifers.
Nahe seinem oberen Ende trägt der vertikale Schenkel 34 einen Lagerbock 38, an dem eine bewegliche Klemmbacke 40 um eine horizontale Schwenkachse 42 schwenkbar gelagert ist. Die bewegliche Klemmbacke 40 wird durch eine Torsionsfeder 44 in ihre 'Offen'-Stellung, d.h. in Richtung des Pfeiles C in 3 vorgespannt.
An einem mit der beweglichen Klemmbacke 40 verbundenen Bügel 46 ist eine Rolle 48 um eine zur Schwenkachse 42 senkrechte Achse 50 frei drehbar gelagert. Diese Rolle 48 ist zur Anlage an einer Nockenbahn 52 bestimmt, mit der die Schwenkbewegung der beweglichen Klemmbacke 40 relativ zur stationären Klemmbacke 36 gesteuert wird. Die mit dem jeweiligen Träger 22 starr verbundene Nockenbahn 52 ist dabei so ausgebildet, dass jeweils in einem parallel zur Vorschubrichtung A verlaufenden Abschnitt 54 der Nockenbahn die bewegliche Klemmbacke 40 des Greifers 30 gegen die stationäre Klemmbacke 36 gespannt wird, während nahe der jeweiligen Umlenkrolle 24 gelegene Abschnitte 56 der Nockenbahn 52 so gebogen sind, dass die bewegliche Klemmbacke 40 unter der Wirkung der Torsionsfeder 44 allmählich von der stationären Klemmbacke 36 abgehoben bzw. entgegen der Wirkung der Torsionsfeder 44 allmählich an die stationäre Klemmbacke 36 angedrückt wird.
Im Betrieb läuft in der Darstellung der 1 das Zugglied 20 der oberen Greiferanordnung 18 im Gegenuhrzeigersinn und das Zugglied der unteren Greiferanordnung im Uhrzeigersinn um. Die Greifer 30, die sich an dem parallel zur Nähgutbahn 10 verlaufenden Trum des Zuggliedes 20 befinden, sind geschlossen und klemmen somit die Nähgutbahn 10 zwischen der stationären Klemmbacke 36 und der beweglichen Klemmbacke 40 ein. Der sich der Nähgutbahn 10 nähernde Greifer bzw. der von der Nähgutbahn 10 sich entfernende Greifer dagegen sind geöffnet. Auf diese Weise kann die Nähgutbahn 10 kontinuierlich transportiert und gespannt werden, wobei fortlaufend ein neuer Greifer 30 zu Beginn des Transportweges des Zuggliedes 20 die Nähgutbahn 10 erfasst und ein Greifer am Ende des Transportweges des Zuggliedes 10 die Nähgutbahn 10 freigibt.
Beide Greiferanordnungen 18 sind auf in der 1 schematisch angedeuteten Führungen 58 senkrecht zur Vorschubrichtung A verstellbar gelagert und mit einem entsprechenden nicht dargestellten Stellantrieb verbunden. Auf diese Weise können die Greiferanordnungen 18 aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegt werden, um die Nähgutbahn 10 zu spannen und während des Nähvorganges und des Transportes in Vorschubrichtung A gespannt zu halten.

Claims

Transportvorrichtung zum Vorschub einer Nähgutbahn (10) in einer Nähvorrichtung mit beiderseits des Vorschubweges der Nähgutbahn (20) vorgesehenen Greiferanordnungen (18), von denen jede eine Mehrzahl von Greifern (30) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer in gleichmäßigen Abständen voneinander an einem parallel zur Vorschubrichtung (A) der Nähgutbahn (10) umlaufenden endlosen Zugglieds (20) angeordnet und so gesteuert sind, dass jeder Greifer (30) bei Erreichen des Anfangs des in Vorschubrichtung A der Nähgutbahn (10) laufenden Trums des Zuggliedes (20) zum Erfassen der Nähgutbahn (10) geschlossen und am Ende des in Vorschubrichtung laufenden Trums des Zuggliedes (20) zur Freigabe der Nähgutbahn (10) geöffnet wird.
Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Greiferanordnungen (18) senkrecht zur Vorschubrichtung A und parallel zur Ebene der Nähgutbahn (10) verstellbar ist.
Transportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (30) eine mit dem Zugglied (20) starr verbundene Klemmbacke (36) und eine gegenüber dieser bewegliche Klemmbacke (40) umfasst.
Transportvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Klemmbacke (40) um eine zur Längsrichtung des Zuggliedes (20) parallele Achse (42) schwenkbar ist.
Transportvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Klemmbacke (40) einen Nockenfolger (48) trägt, der zur Anlage an einer die Stellbewegung der beweglichen Klemmbacke (40) steuernden Nockenbahn (52) bestimmt ist.
Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugglied (20) ein Band ist.
Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugglied eine Kette (26) ist.