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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Planettentasche mit wenigstens
einer Aufnahme zur auswechselbaren Anordnung einer insbesondere aus
Papier, Pappe oder dergleichen bestehenden Einlage.
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Vorbenannte
Planettentaschen sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach
bekannt und haben sich im alltäglichen
Praxiseinsatz bewährt.
Verwendung finden Planettentaschen insbesondere im Krankenhaus-
und Pflegebereich. Sie dienen in erster Linie der Aufbewahrung und
bedarfsgerechten Bereitstellung patientenbezogener Dokumente, wie beispielsweise
Behandlungspläne,
Medikationsabläufe,
Notizen und dergleichen mehr. Dabei sind zur auswechselbaren Anordnung
derlei Dokumente Aufnahmen in Form von Hüllen vorgesehen, die bis auf eine
Seite, im Stand der Technik einer Schmalseite, geschlossen ausgebildet
sind und vorzugsweise aus einem zumindest teilweise transparenten
Folienmaterial bestehen. Über
die offene Seite der Hüllen
können
diese bedarfsgerecht jeweils mit Einlagen der vorgenannten Art bestückt werden.
Geschützt
durch das Folienmaterial der Hülle
kann so die Patientendokumentation sicher verwahrt, gehandhabt und
abgelegt werden. Dabei ist von Vorteil, daß das Folienmaterial zumindest
teilweise transparent ausgebildet ist, denn wird es hierdurch dem
behandelnden Arzt oder dem Pflegepersonal ermöglicht, Einsicht in die Dokumentation
zu nehmen, ohne daß es
hierfür
erforderlich wäre,
einzelne Behandlungspläne,
Medikationsvorgaben, Notizen oder dergleichen Einlagen aus den jeweiligen
Hüllen
der Planettentaschen zu entnehmen. Für die tägliche Praxis ermöglicht diese Art
der Ausgestaltung mit Vorteil eine vereinfachte Handhabung der Planettentaschen.
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Für einen
Eintrag in eine von einer Hülle
der Planettentasche aufgenommene Einlage ist es erforderlich, diese über die
offene Schmalseite der Hülle aus
dieser herauszuziehen. Die Einlagen bestehen meist aus Papier, Pappe
oder dergleichen und es ist offensichtlich, daß bei wiederholtem Ein- und
Ausführen
von Einlagen die Seitenkanten der Hülle einreißen. Die Seitenkanten werden
regelrecht aufgetrennt. Einmal eingerissen ist ein Öffnen der
Kanten praktisch nicht mehr zu vermeiden. Als Folge dieser Auftrennung
kann eine sichere Aufbewahrung der Dokumentation nicht mehr gewährleistet
werden, denn kann diese bei einer insbesondere hängenden Aufbewahrung der Planettentasche
aus der Hülle
herausfallen und unbemerkt verloren gehen. Von Nachteil ist des
weiteren, daß die
in vorbeschriebener Weise aufgetrennten Hüllen im Bereich der Auftrennungsstellen
scharfkantige Bereiche aufweisen können, die ein erhebliches Verletzungsrisiko
darstellen und zu Schnittverletzungen an Händen und Fingern des behandelnden
Personals führen
können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Planettentasche der vorbekannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß eine ungewollte Auftrennung
der Hüllen
wirkungsvoll unterbunden ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Planettentasche mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
vorgeschlagen. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
werden zwei Folienblattlagen übereinander
gelegt und bilden dadurch eine Hülle.
Wenigstens im Bereich einer Seitenkante ist die eine Lage um die
Seitenkante der anderen Lage herumgelegt und an der gegenüberliegenden Oberfläche befestigt.
Dadurch kann das Hüllenvolumen
definiert werden und beim Einschieben von Blättern wird keine Verbindungskante
beispielsweise durch scharfkantige Blattkanten beeinträchtigt,
welche Verbindungskanten üblicherweise
schnell einreißen.
In vorteilhafter Weise kann gemäß einem
Vorschlag der Erfindung die Ausbildung der zwei Folienblattlagen dadurch
erfolgen, daß ein
großes
Folienblatt gefaltet und damit die Faltkante damit eine Seitenkante
der Hülle
bildet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß die Hülle derart
gebildet wird, daß zwei
Folienblätter
aufeinandergelegt und in drei Seitenkantenbereichen miteinander
verbunden werden. Dieses Verbinden bewirkt ein Verschließen der
Seitenkantenbereiche und muß zwangsläufig nicht
direkt erfolgen, beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen oder dergleichen,
sondern kann auch indirekt durch die Verwendung von Profilleisten
oder dergleichen erfolgen. Im Bereich zweier gegenüberliegender
Seitenkanten ist die eine Folie gegenüber der anderen größer ausgebildet,
so daß sie
mit ihren Seitenkantenbereichen um die entsprechenden Seitenkanten
der anderen Folie herumgelegt und im Bereich der anderen gegenüberliegenden
Oberfläche
mit der anderen Folie verbunden werden kann. Dies kann beispielsweise
oder vorzugsweise durch schweißen
erfolgen. Zum einen kann hierdurch die Aufnahmekapazität der Hülle definiert
werden, zum anderen jedoch kommt es nicht mehr vor, daß auch steife
Einlagen entlang der Verbindungsnähte gezogen werden. Im Bereich
der dritten Seitenkante kann beispielsweise eine Profilleiste, die
die offene Seitenkante verschließt, an wenigstens eine der
Folien angeschweißt
werden. Hier können
Punktschweißungen vorgenommen
werden. Anstelle von Verschweißen kann
auch zusätzliches
oder alternatives Verkleben durchgeführt werden. Die Profilleiste
ist als Klemmleiste ausgebildet und hält eingeschobene Blätter in der
Tasche.
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Eine
der beiden Folienflächen
kann in vorteilhafter Weise mit einer den Rücken der Planettentasche ausbildenden
Folie verbunden werden. Im Rücken
der Planettentasche ist aus Folie ein Folienschlauch gebildet, in
welchen eine Verstärkungs-
und Halteleiste einsetzbar ist. In diesem Bereich ist eine Weichfolie
gemäß der Erfindung
durch Extrusion angeformt, welche ihrerseits mit der die Aufnahmehülle oder
Aufnahme bildenden Folie verbunden ist.
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Mit
der Erfindung wird eine mit geringem wirtschaftlichen Aufwand durchführbare Lösung vorgeschlagen,
mit der ein praktisches Problem im Bereich der Aufbewahrung und
Nutzung wichtiger Dokumente gelöst
wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
anhand der nachfolgenden Figuren. Dabei zeigen:
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1:
in einer schematischen Ansicht von vorne eine erfindungsgemäße Planettentasche;
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2:
in geschnittener Seitendarstellung eine Planettentasche gemäß der Schnittlinie
II-II nach 1;
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3:
in einer Detailansicht eine Hülle
der erfindungsgemäßen Planettentasche;
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4:
in einer schematischen Schnittdarstellung eine Hülle gemäß der Schnittlinie IV-IV nach 3 und
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5 eine
Schnittdarstellung einer Hülle entlang
einer Schnittlinie V-V in 4.
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Dargestellt
ist in 1 eine Planettentasche 1. Gebildet ist
diese Planettentasche 1 aus einem vorderen Teil 6 und
einem hinteren Teil 5, die über eine einen Gelenkbereich
ausbildende Verbindungslasche 2 miteinander verbunden sind.
Zur hängenden
Aufbewahrung der Planettentasche 1 ist im Bereich der Verbindungslasche 2 eine
Haltestange 4 angeordnet, die endseitig jeweils mit einem
Halteelement 3 versehen ist, das in seiner Form korrespondierend
zur für
die hängende
Aufnahme der Planettentasche bestimmten Registratur ausgebildet
ist.
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Sowohl
der vordere Teil 6 als auch der hintere Teil 5 der
Planettentasche können
um die Verbindungslasche 2 verschwenkt werden, so daß diese nach
Art eines Buches oder eines Heftes auf- und zugeschlagen werden
können.
Wie insbesondere 2 zeigt, können dabei der vordere Teil 6 und
der hintere Teil 5 in Richtung 17 unterschiedlich
lang ausgebildet sein, was ein vereinfachtes Ergreifen des vorderen
Teils 6 gegenüber
dem hinteren Teil 5 erlaubt. Zudem kann der hintere Teil 5 im
Randbereich Aufnahmen zur Schnellheftung aufweisen. Bedarfsweise
können
zwischen vorderem Teil 6 und hinterem Teil 5 auch
weitere Zwischenteile 7 und 8 vorgesehen sein,
wie dies insbesondere 2 entnommen werden kann.
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Wie
in 3 im Detail dargestellt, sind der vordere Teil 6 und/oder
die Zwischenteile 7 und 8 zur auswechselbaren
Anordnung einer insbesondere aus Papier, Pappe oder dergleichen
bestehenden Einlage 13 als Hülle ausgebildet. Die Hülle ihrerseits besteht
aus einer Vorderseite 11 und einer Rückseite 12, die an
z. B. drei ihrer jeweiligen Kanten bis auf die Seite 9 miteinander
verbunden, beispielsweise miteinander verschweißt sind, und so nach Art einer
Tasche eine Aufnahme zur auswechselbaren Anordnung der Einlage 13 bilden.
Zur verstärkten
Ausbildung der Längsseite 10 der
Hülle ist
erfindungsgemäß eine Verstärkungsleiste 15 vorgesehen,
die im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet und von außen auf
die Längsseite 10 der
Hülle aufgeschoben
ist. Ebenso wie das Folienmaterial der Hülle ist die Verstärkungsleiste
aus einem vorzugsweise transparenten Kunststoff ausgebildet und
ermöglicht
so eine Inaugenscheinnahme der Einlage 13 oder der in 4 näher dargestellten
Einlage 14, ohne daß es
hierfür
erforderlich wäre,
Einlage 13 oder 14 aus der Planettentasche 1 herauszuführen.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
der Verstärkungsleiste 15 bewirkt
eine Verstärkung
der aus Vorderseite 11 und Rückseite 12 gebildeten
Hülle im Bereich
der Längsseite 10,
so daß eine
verschleißbedingte
Abnutzung und ein verschleißbedingtes
Auftrennen der Hülle
entlang ihrer Längsseite 10 wirkungsvoll
unterbunden ist. Die Lebensdauer der Planettentasche 1 kann
somit insgesamt erhöht
werden, da es infolge des Ein- und Ausführens der Einlage 13 nicht
mehr zu einem ungewollten Auftrennen der Hülle im Bereich der Längsseite 10 kommt.
Zudem kann durch die Anordnung der Verstärkungsleiste 15 ein sich
aufgrund einer etwaigen Auftrennung der Hülle im Bereich der Längsseite 10 ergebendes
Verletzungsrisiko auf ein Minimum reduziert werden.
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Zur
lagesicheren Anordnung der Verstärkungsleiste 15 an
der Hülle
ist die Verstärkungsleiste 15 vorzugsweise
mit der Vorderseite 11 der Hülle verschweißt. Zu diesem
Zweck können
im Bereich der Längsseite 10 eine
Reihe von Schweißpunkten 16 vorgesehen
sein, die eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen der Vorderseite 11 der Hülle einerseits
und der Verstärkungsleiste 15 andererseits
ausbilden. Alternativ kann natürlich
auch vorgesehen sein, Verstärkungsleiste 15 und
Vorderseite 11 miteinander zu verkleben.
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Wie
insbesondere 4 entnommen werden kann, weist
die Verstärkungsleiste 15 einen
im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf. Dabei ist vorzugsweise der an der Rückseite 12 der
Hülle anliegende
U-Schenkel 18 als Klemmlasche ausgebildet, wodurch die
Möglichkeit
einer ergänzenden
Aufnahme einer Einlage 14 geschaffen ist.
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In
geschnittener Ansicht ist in 4 schematisch
der Aufbau einer Hülle
der erfindungsgemäßen Planettentasche 1 dargestellt.
Zu erkennen ist hier die aus Vorderseite 11 und Rückseite 12 gebildete Hülle. Die
Hülle dient
der Aufnahme einer Einlage 13 nach Art einer Tasche, wobei
die Hülle
im gezeigten Ausführungsbeispiel
an ihrer einen Seite 9 offen ausgebildet ist, was ermöglicht,
die Hülle
mit einer Einlage 13 zu bestücken bzw. die Einlage 13 aus
der Hülle herauszuziehen.
Um ein Ergreifen der Einlage 13 durch eine Bedienperson
zu vereinfachen, ist die Vorderseite 11 vorzugsweise verkürzt ausgeführt, so daß eine in
die Hülle
eingebrachte Einlage 13 die Vorderseite 11 in
ihrer geometrischen Ausdehnung überragt.
Dargestellt ist dieser Zusammenhang insbesondere in 3.
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Zur
verstärkten
Ausbildung der Längsseite 10 der
Hülle ist
auf diese eine Verstärkungsleiste 15 aufgebracht,
die vorzugsweise mit der Vorderseite 11 der Hülle verbunden
ist. Die Verstärkungsleiste 15 ist im
Querschnitt im wesentlichen U-förmig
ausgebildet, wobei der an der Rückseite 12 anliegende U-Schenkel 18 als
Klemmlasche ausgebildet ist und der wahlweisen Aufnahme einer zusätzlichen
Einlage 14 dient.
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Wie 5 zeigt,
ist in erfindungsgemäßer Weise
die Folie 12 im Bereich der Seitenkanten um die Folie 11 herumgelegt
und entlang der Linien 20, 21 mit der Folie 11 verschweißt. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
der Öffnung 9 kann
also die Einlage 13 zwischen die Folie 11 und
Folie 12, die wie eine Tasche wirken, eingeschoben werden,
ohne daß dabei
Seitenkanten unnötig
belastet werden oder beschädigt
werden können.
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Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen
nur der Erläuterung
und sind nicht beschränkend.
Insbesondere können
Formen und Arten der Verbindung beliebig gewählt werden.
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- 1
- Planettentasche
- 2
- Verbindungslasche
- 3
- Halteelement
- 4
- Haltestange
- 5
- hinterer
Teil
- 6
- vorderer
Teil
- 7
- Zwischenteil
- 8
- Zwischenteil
- 9
- offene
Seite
- 10
- Längsseite
- 11
- Vorderseite
- 12
- Rückseite
- 13
- Einlage
- 14
- Einlage
- 15
- Verstärkungsleiste
- 16
- Schweißpunkt
- 17
- Richtung
- 18
- U-Schenkel
- 19
- Längserstreckung
- 20
- Schweißnähte
- 21
- Schweißnähte