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Die
Erfindung betrifft eine Vorderwand für einen Wasserkasten eines
Personenkraftwagens gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Mit "Wasserkasten" wird im Kraftfahrzeugbau
ein kastenförmiges
Konstruktionsteil bezeichnet, dessen Innenraum im Gegensatz zum
Motorraum des Personenkraftwagens gegen seine Umgebung abgedeckt
ist, sodass auch von einem "Reinraumkasten" gesprochen werden
kann. Es ist der Zweck des Wasserkastens, einen zwar belüfteten,
jedoch vor Verschmutzungen, des Motorraums geschützten Raum zur Verfügung zu
haben, aus dem z.B. eine Innenraumbelüftung erfolgen kann. Der Wasserkasten ist
allseitig durch Wände
begrenzt. Diese Wände können wenigstens
teilweise durch Wände
der vorhandenen Karosserie gebildet sein. Die Vorderwand steht bei
bekannten Wasserkästen
im wesentlichen senkrecht und starr unter dem hinteren Bereich der Fronthaube,
und sie bildet somit ein Widerstandsfähiges Bauteil, dass Sicherheitsmerkmalen
des Fußgängerschutzes
entgegensteht. Um einen angestrebten Fußgängerschutz zu erreichen, darf
die Vorderwand Kopfaufschlägen
eines Fußgängers, d.h. von
oben gerichteten schlagförmigen
Belastungen, nur einen Wi derstand entgegensetzen, der einen bestimmten
Wert nicht überschreiten
darf.
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Ein
Wasserkasten gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art ist in der
DE 101 23 480 A1 beschrieben.
Die Vorderwand dieses vorbekannten Wasserkastens ist einteilig mit
einer Bodenwand und einer Rückwand
des Wasserkastens ausgebildet, und sie trägt an ihrem oberen Rand ein sie
beiderseits übergreifendes
Dichtprofil zur Abdichtung der Unterseite einer die Vorderwand mit
dem Dichtprofil übergreifenden
Fronthaube, die aufpralldämpfend
ausgebildet ist. Die Fronthaube weist zwischen einem unterseitigen
Blech und einem oberseitigen Blech eine sich quer zur vertikalen
Längsmittelebene
des Kraftfahrzeugs erstreckende Hohlstrebe auf, die bezüglich der
Vorderwand so weit nach vorne versetzt ist, dass bei einem Kopfaufschlag
die Fronthaube mit der Hohlstrebe nach unten in eine vor der Vorderwand
befindlichen Position verformt wird. Bei dieser vorbekannten Ausgestaltung
ist somit die Vorderwand von einer Verformungs- bzw. Deformationsfunktion
freigestellt.
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In
der
DE 101 57 464
A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem der Rohbaustruktur zugeordneten
Wasserkasten beschrieben, wobei der Wasserkasten zumindest teilweise
als Einsatzteil ausgebildet ist, dass eine Aussparung in der Rohbaustruktur
verschließt. Auch
bei dieser vorbekannten Ausgestaltung ist der Wasserkasten von einer
aus einem Kopfaufschlag resultierenden Verformungs- bzw. Deformationsfunktion
freigestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wasserkasten gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art bezüglich einem Fußgängerschutz
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
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Der
Erfindung gemäß liegt
die Erkenntnis zugrunde, dass sich dann, wenn die Vorderwand des Wasserkastens
nicht nur ein den Motorraum verschließendes Bauteil sondern auch
ein die Fronthaube stützendes
Bauteil ist, sich einerseits einfache und kostengünstig herstellbare
Konstruktionen erreichen lassen, andererseits die Vorderwand die
Fronthaube bei ihrer Ausführung
einer aus einem Kopfaufschlag resultierenden Verformungs- bzw. Deformationsbewegung
behindert.
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Beim
erfindungsgemäßen Wasserkasten gibt
die Vorderwand in ihrem mittleren bis gesamten Bereich ihrer Länge bei
einer durch einen Kopfaufschlag hervorgerufenen von oben wirksamen
Belastung, die einen vorgegebenen Sicherheitswert übersteigt,
wenigstens in ihrem oberen Bereich nach unten nach. Hierdurch ist
die Vorderwand des erfindungsgemäßen Wasserkastens
geeignet, zwei Funktionen zu erfüllen.
Zum einen kann der Wasserkasten in der Karosserie so positioniert
werden, dass die Vorderwand wenigstens in ihrem mittleren Be reich nicht
nur eine Dichtfunktion sondern auch eine Stützfunktion für die Fronthaube
erfüllen,
wodurch die Konstruktion vereinfacht wird. Zum anderen erfüllt die
Vorderwand auch die Bedingungen des Fußgängerschutzes. Sie gibt im Falle
eines Kopfaufschlags nach unten nach und erfüllt damit die Kriterien des Fußgängerschutzes.
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Die
Nachgiebigkeit lässt
sich in einfacher Weise durch eine oder mehrere, insbesondere zwei, Schwachstellen
erreichen, die einen in die Längsrichtung
der Vorderwand gerichteten Abstand voneinander haben und in deren
Bereich die Vorderwand nach unten biegbar ist.
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Die
wenigstens eine Schwachstelle kann durch einen Durchbruch gebildet
sein, der randseitig ausmündet,
insbesondere am oberen Rand der Vorderwand.
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Eine
andere und mit der vorgenannten Maßnahme kombinierbare Maßnahme,
die Nachgiebigkeit zu erreichen, besteht darin, die Vorderwand in
ihrem mittleren Bereich nach vorne geneigt auszubilden. Hierdurch
kann die Vorderwand nach vorne und nach unten ausweichen.
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Es
ist zur Stabilisierung der Vorderwand und zur Verbesserung der Abdichtung
zur Fronthaube vorteilhaft, wenn die Vorderwand in ihrem mittleren bis
gesamten Bereich ihrer Länge
an ihrem oberen Rand einen nach vorne gerichteten Flansch aufweist, der
vorzugsweise nach vorne geneigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorderwand
ist vorzugsweise ein separates Bauteil, das wenigstens in seinen äußeren Bereichen
gehalten oder starr befestigt ist.
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Im
Rahmen der Erfindung kann die Vorderwand sich in der Fahrzeugquerrichtung
gerade erstrecken. Um die Nachgiebigkeit zu verbessern, ist es vorteilhaft,
die äußeren Endbereiche
der Vorderwand bezüglich
einem mittleren Bereich in die Fahrzeuglängsrichtung zu versetzen, insbesondere
nach vorne zu versetzen, und durch einen Verbindungsbereich mit
dem mittleren Bereich zu verbinden. Hierdurch wird die Flexibilität der Vorderwand
verbessert.
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Es
wird bei Gewährleistung
einer einfachen Konstruktion eine stabile Befestigung der Vorderwand
wenigstens in deren Endbereichen erreicht, wenn die Vorderwand in
ihren äußeren Endbereichen jeweils
durch ein oder mehrere Befestigungsmittel an der Vorderseite eines
die benachbarte Wand des Wasserkastens bildenden linken bzw. rechten
Federbeingehäuses
des Kraftfahrzeugs befestigt ist. Dabei lassen sich raumgünstig die äußeren Endbereiche mit
einer an eine gerundete Querschnittsform der Federbeingehäuse angepasste
Bogenform ausbilden.
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Ein
weiteres Merkmal, die Nachgiebigkeit der Vorderwand zu gewährleisten,
besteht darin, die Vorderwand nur in ihrem äußeren Endbereichen durch ein
oder mehrere Befestigungsmittel, z. B. wenigstens ein Niet, zu befestigen.
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Die
Stabilität
des übrigen
Wasserkastens lässt
sich bei Gewährleistung
einer einfachen Konstruktion wesentlich vergrößern, wenn die Vorderwand in
ihrem mittleren Bereich an einem Boden des Wasserkastens oder an
einem den Boden wenigstens teilweise bildenden Profil, insbesondere
ein Hohlprofil, anliegt, dass sich zwischen einem linken und einem
rechten Teil der Karosserie, insbesondere ein Federbeingehäuse, des
Kraftfahrzeugs erstreckt und an diesen Teilen der Karosserie befestigt
ist.
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Die
angestrebte Nachgiebigkeit der Vorderwand lässt sich zum einen auch dadurch
erreichen, dass die Vorderwand in ihrem mittleren bis gesamten Bereich
ihrer Länge
durch die Belastung wenigstens in ihrem oberen Bereich insbesondere
nach vorne biegbar ist oder die Vorderwand unter der Wirksamkeit
der Belastung in ihrer Halterung nachgibt.
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Beim
erfindungsgemäßen Wasserkasten wird
somit eine aus einem Kopfaufschlag resultierende Verformungs- bzw. Deformationsbewegung
der Fronthaube durch die Vorderwand des Wasserkastens nicht behindert,
sondern sie nimmt an der Bewegung teil, und es werden vorgeschriebene
verminderte Widerstandswerte erreicht, die die Sicherheit gewährleisten.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass bei der Erfindungsgemäßen Ausgestaltung
die Frontwand unter ein tragendes Element der Fronthaube angeordnet
werden kann. Hierdurch lässt
sich nicht nur eine einfachere Konstruktion erreichen, sondern auch
eine einfachere Abdichtung, weil für zwei einander gegenüberliegende
Flächen
nur eine einfache Profildichtung benötigt wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
In der Beschreibung, in den Patentansprüchen, in der Zusammenfassung
und in der Zeichnung werden die in der hinten angeführten Liste der
Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen
verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
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1 einen
vertikalen Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Wasserkasten,
der in die Karosserie eines Personenkraftfahrzeugs integriert ist;
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2 eine
Vorderansicht des Wasserkastens;
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3 eine
Draufsicht des Wasserkastens;
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4 eine
in 2 mit X gekennzeichnete Einzelheit in vergrößerter Darstellung;
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5 den
Teilschnitt V-V in 2;
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6 den
Teilschnitt VI-VI in 5;
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7 den
Teilschnitt IIV-IIV in 4;
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8 eine
Draufsicht des Wasserkastens in abgewandelter Ausgestaltung;
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Der
in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Wasserkasten umfasst
einen Boden 12, eine vorderseitige Umfangswand 14,
eine ihr rückseitig
gegenüberliegende
rückseitige
Umfangswand 16 und zwei einander gegenüberliegende seitliche Umfangswände 18, 20,
die den Wasserkasteninnenraum 22 umgeben. Für den oberseitigen
Verschluss des Innenraums 22 ist ein Deckel 24 vorgesehen.
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Der
untere vordere Bereich des Wasserkastens 10 ist durch ein
sich quer erstreckendes Profil 26 stabilisiert, das vorzugsweise
ein Rohrprofil ist, insbesondere viereckigen Querschnitts, dessen
untere vordere Kante die untere vordere Ecke des Wasserkastens 10 bildet.
Vom oberen vorderen Bereich des Profils 26 und von seinem
hinteren unteren Bereich erstreckt sich jeweils ein Befestigungsschenkel 26a, 26b nach
oben bzw. nach hinten, der der Befestigung eines sich anschließenden Wandteils
bildet. Der obere Befestigungsschenkel 26a erstreckt sich
vorzugsweise nach oben und schräg
nach vorne, wobei er mit der Senkrechten einen Winkel W1 von etwa
15° einschließen kann.
Beide Befestigungsschenkel 26a, 26b erstrecken
sich vorzugsweise gerade, und sie sind einteilig am Profil 26 angeformt,
vorzugsweise durch Strangziehen.
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Die
seitlichen Enden des Profils 26 sind mit Seitenbereichen
der Karosserie K verbunden, z. B. verschweißt. Beim Ausführungsbeispiel
sind die Enden des Profils 26 mit den vorderen Federbeingehäusen K1
des Kraftfahrzeugs verbunden, insbesondere mit den einander zugewandten
Innenseiten der Federbeingehäuse
K1. Als Verbindungsvorrichtung kann eine Steckverbindung mit einem durch
das Profil 26 gebildeten Steckzapfen 26c und eine
Steckausnehmung 26d dienen. Letztere kann durch eine vom zugehörigen Federbeingehäuse K1 nach
innen abstehende Buchse 26e gebildet sein, in die das Profil 26 eingesteckt
und z. B. durch Schweißen
unlösbar verbunden
sein kann.
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Vom
oberen Befestigungsschenkel 26a erstreckt sich eine Vorderwand 28 nach
oben und vorzugsweise zugleich nach vorne, die sich gerade oder zickzackförmig mit
Abschnitten unterschiedlicher Schrägstellungen erstrecken kann.
Ein erster Vorderwandabschnitt 28a erstreckt sich in der
Schräglage des
Befestigungsschenkels 26a, wobei er letzteren nach oben überragt.
An den Vorderwandabschnitt 28a schließt sich ein zweiter Vorderwandabschnitt 28b an,
der bezüglich
dem ersten Vorderwandabschnitt 28a nach vorne abgeknickt
ist und somit mit der Vertikalen einen Winkel W2 einschließt, der
größer ist
als der Winkel W1. An den zweiten Vorderwandabschnitt 28b schließt sich
ein dritter Vorderwandabschnitt 28c an, der sich etwa parallel
zum ersten Vorderwandabschnitt 28a erstrecken kann oder
mit der Vertikalen einen Winkel W3 einschließen kann, dessen Größe z. B.
zwischen den Winkeln W1 und W2 liegt. Vom oberen Rand 28d des
dritten Vorderwandabschnitts 28c erstreckt sich im mittleren Bereich
der Vorderwand 28 ein vorzugsweise ebener Flansch 28e insbesondere
nach vorne geneigt, dessen Neigungswinkel W4 bezüglich der Horizontalen bis
etwa 10°,
insbesondere etwa 5° beträgt, und
der mit dem vorderen Rand des aufliegenden Deckels 24 eine
Flanschanordnung 28f mit einem Doppelflansch bildet.
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Vom
Profil 26 erstreckt sich eine Bodenwand 32 nach
hinten, die mit dem Befestigungsschenkel 26b verbunden,
z.B. verschraubt oder vernietet, ist und auf dem Befestigungsschenkel 26b aufliegen kann.
Vom hinteren Rand der Bodenwand 32 erstreckt sich eine
Rückwand 34 nach
oben, an die sich im oberen Bereich ein Randstreifen 36 z.B.
bogenförmig
gekrümmt
anschließt
und nach vorne absteht, an dem ein Karosserieblech 38 einer
Frontfenster-Rahmenkonstruktion für den unteren Frontfensterrahmen in
einem nach hinten gerichteten Abstand vom vorderen Rand des Randstreifens 36 befestigt
ist. Der Deckel 24 erstreckt sich vom Randbereich des Randstreifens 36 bis
zum vorderen Rand des Flansches 28e, und er liegt auf beiden
flach auf, und er kann daran lösbar
oder unlösbar
befestigt sein.
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In
einem aufrechten Abstand über
dem Flansch 28e und dem darauf aufliegenden vorderen Rand
des Deckels 24 erstreckt sich eine Hohlstrebe 40 einer
im Weiteren nur andeutungsweise dargestellten Fronthaube 42,
die in üblicher
Weise an der vorhandenen Karosserie 44 angelenkt und gehalten ist.
Die Hohlstrebe 40 kann durch eine unterseitige quer zur
vertikalen Längsmittelebene
des Personenkraftwagens erstreckende Ausbauchung oder um eine zusätzliche
unterseitig angesetzte Hohlstrebe handeln. Zwischen der Flanschanordnung 28f und der
Hohlstrebe 40 erstreckt sich quer ein andeutungsweise dargestelltes
Dichtprofil 46, dass z.B. an der Flanschanordnung 28f oder
an der Hohlstrebe 40 gehalten sein kann.
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Beim
Ausführungsbeispiel
sind die äußeren Bereiche
B bezüglich
dem mittleren Bereich A in der Fahrzeuglängs richtung versetzt zueinander
angeordnet, insbesondere nach vorne versetzt. Hierdurch hat die
Vorderwand 28 – in
der Draufsicht gesehen – eine hutförmige Form,
bestehend aus dem mittleren Bereich A, den äußeren Bereichen B und letztere
jeweils mit dem zugehörigen
Ende des mittleren Bereichs A verbindende und quer dazu verlaufende
Verbindungsbereiche C, die S-förmig
geformt sein können
und an die Form der Federbeingehäuse 44a angepasst
sein können.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn nur die äußeren Bereiche B mit der Karosserie 44 bzw.
den Federbeingehäusen 44a verbunden
sind. Die Verbindungsbereiche C können dann an noch zu beschreibenden
Verformungen der Vorderwand 28 teilnehmen.
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Die
Befestigungsmittel zur Befestigung der Vorderwand 28 sind
im mittleren Bereich A am unteren Rand der Vorderwand und/oder in
den äußeren Bereichen
B angeordnet. Dabei können
die Befestigungselemente durch stiftförmige wie Nieten, z. B. Stanznieten,
oder durch einen Kleber gebildet sein, der punktuell oder linienförmig aufgetragen
sein kann. Je nach Ausgestaltungsform kann die Vorderwand 28 auch
an anderen Teilen der Karosserie 44 bzw. benachbarten Teilen
des Wasserkastens 10 befestigt sein, z. B. durch Schweißen.
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Die
Fuge der Vorderwand 28 ist durch ein geeignetes Dichtmittel,
z. B. eine Feinnahtabdichtung, abgedichtet.
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Es
ist ein wesentliches Merkmal der Vorderwand 28, dass sie – in der
Fahrzeuglängsrichtung
gesehen – in
ihrem mittleren bis gesamten Bereich ihrer Länge bei einer durch einen Kopfaufschlag
hervorgerufenen, von oben wirksamen Belastung, die einen vorgegebenen
Sicherheitswert übersteigt,
wenigstens in ihrem oberen Bereich nach unten nachgibt. Hierfür gibt es
mehrere Ausgestaltungsmöglichkeiten.
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Die
Forderwand 28 kann insgesamt in ihrer Halterung im vorbeschriebenen
Sinne nach unten nachgiebig gehalten sein, was noch beschrieben wird.
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Die
Nachgiebigkeit kann auch dadurch realisiert sein, dass die Vorderwand 28 auf
wenigstens einem Teil ihrer Länge,
insbesondere in ihrem mittleren Bereich A, verformbar ist, z. B.
nach unten biegbar ist oder tordierbar ist. Solchen Verformungsvorgängen können die
sich an den mittleren Bereich A anschließenden äußeren Bereiche B jeweils durch
einen Biege- oder Torsionsvorgang folgen. Dabei können die äußeren Bereiche
B jeweils um eine parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Schwenkachse schwenken,
z. B. um ein stiftförmiges
Befestigungselement, insbesondere ein Niet. Es ergibt sich insbesondere
dann eine besondere Flexibilität
und Verformungsbereitschaft, wenn der mittlere Bereich A und die äußeren Bereiche
B in der Fahrzeuglängsrichtung
versetzt zueinander angeordnet sind und somit die Vorderwand eine
U-förmige
Form aufweist, wobei die Übergangsbereiche
mit den Verbindungsbereichen C S-förmig geformt bzw. gebogen sein
können.
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Das
Nachgeben der Vorderwand nach unten kann auf verschiedene Weise
erfolgen. Die Vorderwand 28 kann z. B. in ihrer Halterung
unter der aus dem Kopfaufschlag resultierenden Belastung nach unten
nachgeben, was nicht dargestellt ist. Das Nachgeben kann auch dadurch
realisiert sein, dass die Vorderwand 28 verformt wird.
Eine andere Möglichkeit
für das
Nachgeben kann darin bestehen, dass die Befestigungsmittel unter
der Belastung des Kopfaufschlages versagen, z. B. Reißen oder
Abscheren und somit eine Sollbruchstelle bilden.
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Durch
das Nachgeben der Vorderwand 28 in der Halterung oder durch
den Verformungsvorgang oder durch das Versagen der Befestigungsmittel
wird Belastungsenergie verbraucht, und hierdurch wird der Kopfaufschlag
gedämpft
und auf ein zulässiges Maß reduziert.
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Der
vorgenannte Biegevorgang lässt
sich dann erleichtern und bezüglich
der Biegestelle lokalisieren, wenn die Vorderwand 28 wenigstens
eine Schwachstelle 48 aufweist, in deren Bereich die Biegung
stattfindet. Es ist vorteilhaft, zwischen dem mittleren Bereich
A und den äußeren Bereichen
B oder den Verbindungsbereichen C jeweils eine Schwachstelle 48 anzuordnen,
an der ein Biege- und/oder Torsionsvorgang stattfinden kann. Eine
Schwachstelle 48 kann z. B. durch einen einseitig offenen
Durchbruch 48a gebildet sein, der z. B. am oberen Rand der
Vorderwand 28 bzw. am freien Rand des Flansches 28e ausmünden kann.
Bei einer solchen Schwachstelle 48 findet die Verformung
im Bereich der Taillierung statt.
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Die
wenigstens eine Schwachstelle 48 kann auch eine Sollbruchstelle
sein, die bei einem Kopfaufschlag bricht.
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Ein
vorteilhafter Verformungsvorgang der Vorderwand 28 wird
auch dann erreicht, wenn sie nach vorne geneigt ist, z. B. um einen
Winkel W1 bis W3 von etwa 20° bis
etwa 45°.
Bei dieser Ausgestaltung kann die Vorderwand bei einem Kopfaufprall nach
vorne ausweichen und zwar insbesondere dann, wenn die seitlichen
Bereiche B bezüglich
dem mittleren Bereich A nach vorne versetzt sind.
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Nachfolgend
wird eine Mehrzahl Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand von möglichen und
in den Figuren dargestellten Ausgestaltungskombinationen beschrieben.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 1 ist die Vorderwand 28 in ihrem mittleren
Bereich A nach vorne geneigt. Hierdurch kann sie bei einem Kopfaufprall
nach vorne ausweichen, wobei sie verformt wird. Sofern sie vorhanden
sind, können
die Verbindungsbereiche C an dieser Verformung teilnehmen. Bei dieser
Ausgestaltung können
die Befestigungsmittel von einer an sich bekannten Art und z. B.
unlösbar sein
oder in den äußeren Bereichen
Sollbruchstellen sein.
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Wenn
gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 2 und 3 in
der Vorderwand 28 eine oder mehrere, insbesondere zwei,
vorbeschriebene Schwachstellen 48 angeordnet sind, wird
die Vorderwand 28 bei einem entsprechend starken Kopfaufschlag
nach unten gebogen, wobei sie nach unten nachgibt. Bei dieser Ausgestaltung
ist die Vorderwand 28 im mittleren Bereich A vorzugsweise
nicht weiter befestigt. Dabei kann die wenigstens eine Schwachstelle 48 eine
Sollbruchstelle sein. Die wenigstens eine Schwachstelle 48 ist
in ihrer Wirkungsweise unabhängig von
einer nach vorne geneigten Vorderwand 28. Wenn beide erfindungsgemäßen Ausgestaltungen
vorhanden sind, ergänzen
sie sich, wobei im Bereich der wenigstens einen Schwachstelle 48 eine
Torsionsverformung stattfinden kann.
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Außerdem führt eine
durch einen oder zwei Durchbrüche 48a gebildete
Schwachstelle dazu, dass ein oberer Bereich der Vorderwand 28 um
eine etwa horizontale, den Grund des Durchbruchs 48a schneidende
Biegelinie 48b nach vorne umbiegen kann, wobei eine Biegeverformung
stattfindet.
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Der
wenigstens eine Durchbruch 48a ist durch eine Tülle 50 mit
wenigstens einer Leitungsdurchführung 52 abgedichtet.
Die Tülle 50 ist
durch eine Scheibe 50a aus einem vorzugsweise biegsamen
Material, insbesondere Kunststoff, gebildet, die größer bemessen
ist als der Durchbruch 48a, an drei ihrer Seiten eine an
die Dicke der Vorderwand 28 angepasste Nut aufweist und
in den Durchbruch 48a so eingeschoben ist, dass die Nutbegrenzungswände 50b die
Ränder
des Durchbruchs 48a übergreifen und
abdichten. Die Tülle 50 ist
mit ihrer wenigstens einen Leitungsdurchführung 52 einteilig
als Kunststoff-Spritzteil gespritzt. Die Leitungsdurchführung 52 kann
durch ein Loch in der Tülle 50 gebildet
sein, dessen Rand die nicht dargestellte Leitung dicht umgibt, oder
das Loch kann von einer an die Scheibe 50a angeformte Hülse 52a umgeben
sein, auf die die Leitung aufsteckbar ist.
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Bei
den Ausführungsbeispielen
nach 2 und 4 ist die Vorderwand mittels
wenigstens Zungen 54 gehalten, die vorzugsweise nach unten abstehen
und in den äußeren Bereichen
B und/oder im mittleren Bereich A angeordnet sind. Die Zungen 54 können mit
den genannten Befestigungsmitteln, insbesondere Niete, befestigt
sein. Aufgrund des Abstands a zwischen der Befestigungsstelle und
der Vorderwand 28 ist die Vorderwand 28 flexibel
und nachgiebig. Sie kann insbesondere in der Kombination mit ihrer
nach vorne geneigten Anordnung nicht nur in ihrem mittleren Bereich
A sondern auch insgesamt in den Zungen 54 nach vorne und
unten gebogen werden.
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Die
in 4 links dargestellte Zunge 54 weist beispielhaft
eine abgewandelte Ausgestaltung auf. Sie ist nach vorne, vorzugsweise
gerundet, ausgebaucht. Hierdurch ist ihre Flexibilität in etwa
vertikaler Richtung vergrößert, weil
sie unter der Belastung des Kopfaufschlags nach unten bewegt werden kann,
wobei die Ausbauchungen 54a der vorhandenen Zungen 54 zusammengebogen
werden. Diese Ausgestaltung eignet sich nicht nur in Kombination mit
wenigstens einer Schwachstelle 48 sondern auch für eine senkrechte
oder nach hinten geneigte Vorderwand 28, wie es 7 zeigt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 8 ist die, z. B. etwa senkrecht, angeordnete Vorderwand 28 nur
in den äußeren Bereichen
B jeweils durch ein Niet 56a oder dergleichen befestigt,
wodurch ein Gelenk gebildet wird, das ein Einbiegen und Senken des mittleren
Bereichs A ermöglicht.
Dabei schwenken die äußeren Bereiche
B mit den gegebenenfalls vorhandenen Verbindungsbereichen C nach
innen. Das Gelenk ist vorzugsweise nahe den Enden der äußeren Bereiche
B angeordnet, wie es in 8 links dargestellt ist. Bei
dieser Ausgestaltung erfolgt das Nachgeben der Vorderwand 28 nach
unten nicht über eine
Materialschwächung
sondern über
eine entsprechende Kinematik. Die Vorderwand 28 kann entsprechend
flexible ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung eignet sich auch
in Kombination mit wenigstens einer Schwachstelle 48 und/oder
mit einer nach vorne geneigten Vorderwand.
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Anstelle
des nur jeweils einen Nietes kann die Vorderwand 28 in
ihren äußeren Bereichen
B durch mehrere, z. B. zwei oder drei, etwa horizontal nebeneinander
angeordnete Niete 56b, 56c 56d oder dergleichen
an den Federbeingehäusen
K1 befestigt sein, wie es beispielhaft in 8 rechts
dargestellt ist.
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Abstelle
von Nieten kann die Vorderwand 28 in ihren Endbereichen
B durch Verkleben mit einem Kleber befestigt sein, wie es in 8 links
alternativ angedeutet und mit 58 bezeichnet ist.
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- 10
- Wasserkasten
- 12
- Boden
- 14
- vorderseitige
Umfangswand
- 16
- rückseitige
Umfangswand
- 18
- seitliche
Umfangswand
- 20
- seitliche
Umfangswand
- 22
- Wasserkasten-Innenraum
- 24
- Deckel
- 26
- Profil
- 26a
- Befestigungsschenkel
- 26b
- Befestigungsschenkel
- 26c
- Steckzapfen
- 26d
- Steckausnehmung
- 26e
- Steckbuchse
- 28
- Vorderwand
- 28a
- erster
Vorderwandabschnitt
- 28b
- zweiter
Vorderwandabschnitt
- 28c
- dritter
Vorderwandabschnitt
- 28d
- oberer
Rand
- 28e
- Flansch
- 28f
- Flanschanordnung
- 30
- Nieten
- 32
- Bodenwand
- 34
- Rückwand
- 36
- Randstreifen
- 38
- Karosserieblech
- 40
- Hohlstrebe
- 42
- Fronthaube
- 44
- Karosserie
- 44a
- Federbeingehäuse
- 46
- Dichtprofil
- 48
- Schwachstelle
- 48a
- Durchbruch
- 50
- Tülle
- 50a
- Scheibe
- 50b
- Nutbegrenzungswände
- 52
- Leitungsdurchführung
- 52a
- Hülse
- 54
- Zunge
- 54a
- Ausbauchung
- 56a
- Niet
- 56b
- Niet
- 58
- Kleber
- a
- Abstand
- A
- mittlerer
Bereich
- B
- äußerer Bereich
- C
- Verbindungsbereich