DE102006029921A1 - Fahrzeug mit einem Scheibenquerträger für eine Windschutzscheibe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Scheibenquerträger (3), auf dem sich eine Windschutzscheibe (4) abstützt und der mit zumindest einem im Profil schalenförmigen Bauteil (9, 11) ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist das schalenförmige Bauteil (9, 11) randseitig mit einem Tragschenkel (15) verlängert, auf dem sich die Windschutzscheibe (4) abstützt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Scheibenquerträger für eine Windschutzscheibe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Um die Verletzungsgefahr von Fußgängern bei Kollisionen mit einem Fahrzeug zu verringern, ist es bekannt, Karosseriefrontteile des Fahrzeugs nachgiebig zu gestalten.
- So ist aus der
DE 29 34 060 A1 bekannt, eine Fronthaube des Fahrzeugs sowie die umrahmenden Karosserieteile über Deformationsglieder an den Versteifungsteilen des Fahrzeugaufbaus abzustützen. Aus derDE 103 03 994 A1 ist eine Fronthaube bekannt, die einen Deformationsbereich aufweist, der an einer, der Windschutzscheibe zugewandten Außenkante der Fronthaube angeordnet ist und sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Kraftfahrzeuges erstreckt. - Trotz dieser nachgiebig gestalteten Karosseriefrontteile kann sich bei einer Fußgängerkollision mit einem Kopfaufprall auf die Windschutzscheibe des Fahrzeugs ein hohes Verletzungsrisiko aufgrund einer steif auf einem Scheibenquerträger aufliegenden Windschutzscheibe ergeben.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Fahrzeug bereitzustellen, bei dem bei einer Fußgängerkollision mit Kopfaufprall auf die Windschutzscheibe die Verletzungsgefahr für den Fußgänger verringert ist.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem Patentanspruch 1 ist der Scheibenquerträger mit zumindest einem im Profil schalenförmiges Bauteil ausgebildet, das randseitig mit einem Tragschenkel verlängert ist, auf dem die Windschutzscheibe abgestützt ist.
- Aus Stabilitätsgründen ist es bevorzugt, wenn der Scheibenquerträger im Profil geschlossen ausgebildet ist. Bevorzugt ist ein solches geschlossenes Profil mit einer ersten und einer zweiten Halbschale ausgeführt. Von diesen beiden, den Scheibenquerträger formenden Halbschalen kann eine erste Halbschale gegenüber der zweiten Halbschale mit einem Tragschenkel verlängert sein, auf dem sich die Windschutzscheibe abstützt.
- Der erfindungsgemäße Tragschenkel weist gegenüber einem, etwa mittels der beiden Halbschalen doppelwandig gebildeten und damit steifen Tragschenkel ein verbessertes Deformationsverhalten auf.
- Das Deformationsverhalten des erfindungsgemäßen Tragschenkels kann weiter verbessert werden, wenn dieser ein freies Ende aufweist, das bei einem Kopfaufprall auf die Windschutzscheibe nachgibt. An diesem freien Ende kann bevorzugt ein Stützabschnitt für die Windschutzscheibe vorgesehen werden. Zwischen diesem Stützabschnitt des Tragschenkels und einer Verbindungsstelle der beiden Halbschalen kann der Tragschenkel einen zusätzlichen Deformationsabschnitt aufweisen, der die Nachgiebigkeit des Tragschenkels bei einer Fußgängerkollision weiter erhöht. Der Deformationsabschnitt kann fertigungstechnisch einfach als ein Wellenprofil ausgeführt sein.
- Zusätzlich kann die zweite Halbschale des Scheibenquerträgers zusammen mit ihrem Tragschenkel gegenüber der ersten Halbschale eine reduzierte Materialdicke aufweisen, wodurch auf besonders einfache Weise die gewünschten Deformationseigenschaften des Tragschenkels einstellbar sind.
- Zur Vermeidung akustischer Probleme im normalen Fahrzeugbetrieb ist der Scheibenquerträger in Querschnitt im wesentlichen als geschlossenes Hohlprofil mit der ersten und der zweiten Halbschale ausgebildet. Dabei können die Halbschalen über ihre Seitenränder miteinander etwa durch eine Schweißnaht verbunden sein. Der Tragschenkel der ersten Halbschale kann dabei fertigungstechnisch einfach als eine Verlängerung des Seitenrands der ersten Halbschale realisiert sein.
- Bevorzugt ist es, wenn die beiden Halbschalen übereinander mit einer oberseitigen und einer unterseitigen Halbschale angeordnet sind. In diesem Fall kann die oberseitige Halbschale mit dem Tragschenkel verlängert sein, so dass dieser den Seitenrand der unteren Halbschale überdeckt.
- Um ein Vibrieren des Tragschenkels im normalen Fahrzeugbetrieb zu vermeiden, kann es von Vorteil sein, wenn an den gegenüberliegenden seitlichen Randbereichen des Scheibenquerträgers nicht nur die erste Halbschale, sondern beide Halbschalen mit jeweils einem Tragschenkel verlängert sind, die einander überlappen. In diesem Fall ist der Tragschenkel somit in den seitlichen Randbereichen des Scheibenquerträgers doppelwandig und im Mittelbereich des Scheibenquerträgers einwandig gebildet.
- Der Tragschenkel des Scheibenquerträgers kann zur Verringerung der Verletzungsgefahr für den Fußgänger im Kollisionsfall so dimensioniert sein, dass er sich etwa bei einem Kopfaufprall auf den unteren Rand der Windschutzscheibe entgegen der Fahrtrichtung verformen kann. Von Vorteil ist es dabei, wenn die Verformungsrichtung des Tragschenkels mit einer Horizontalebene einen Winkel zwischen 50° und 70°, insbesondere 65°, einschließt. Ein solcher Winkel stimmt mit dem Aufprallwinkel überein, der üblicher Weise bei Aufpralltests der Aufprallwinkel eines Kopf-Impaktors ist.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer stark vereinfachten perspektivischen Teilansicht eine Fahrzeugkarosserie von oben; -
2 eine Seitenschnittansicht entlang der Linie I-I aus der1 ; -
3 eine Seitenschnittansicht entlang der Linie II-II aus der1 ; und -
4 in einer schematischen Seitenansicht ein auf die Windschutzscheibe prallender Kopf-Impaktor bei der Simulation einer Fußgängerkollision. - In der
1 ist in einer Teilansicht eine Fahrzeugkarosserie1 mit einem sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Scheibenquerträger3 gezeigt. Der Scheibenquerträger3 ist an seinen gegenüberliegenden Seiten zusammen mit den seitlichen Karosserie-Längsträgern5 an die jeweilige A-Säule angebunden. Auf dem Scheibenquerträger3 ist eine angedeutete Windschutzscheibe4 mit ihrem unteren Rand abgestützt. Hierzu weist der Scheibenquerträger3 einen Stützabschnitt7 auf, der sich in der1 über die Länge der Windschutzscheibe4 in der Fahrzeugquerrichtung erstreckt. Der Stützabschnitt7 für die Windschutzscheibe4 ist korrespondierend zu dem gekrümmten Verlauf des unteren Randes der Windschutzscheibe4 in der Fahrtrichtung leicht ausgebaucht. - Wie aus der
2 hervorgeht, ist der Scheibenquerträger3 als ein Hohlprofil mit geschlossenem Querschnitt ausgeführt. Hierzu weist der Scheibenquerträger3 eine oberseitige erste Halbschale9 und eine unterseitige zweite Halbschale11 auf, die an ihren Seitenrändern13 miteinander verschweißt sind. Die oberseitige Halbschale9 ist dabei gegenüber der unterseitigen Halbschale11 an ihrem Seitenrand13 mit einem Tragschenkel15 verlängert, an dessen freiem Ende der Stützabschnitt7 für die Windschutzscheibe4 vorgesehen ist. Zwischen dem Stützabschnitt7 und den verschweißten Seitenrändern13 der Halbschalen9 ,11 weist der Tragschenkel15 einen Deformationsabschnitt17 auf, der im Kollisionsfall eine Verlagerung des Stützabschnitts7 entgegen der Fahrtrichtung zulässt. Der Deformationsabschnitt17 ist gemäß der2 wellenprofilförmig ausgeführt. - Auf der dem Tragschenkel
15 gegenüberliegenden Seite ist der Scheibenquerträger3 mit einem Unterblech19 verlängert, das zusammen mit einer Stirnwand21 und einem nach oben ragenden Verbindungssteg23 einen Montageraum25 begrenzt, in dem unter anderem ein nicht dargestellter Flüssigkeitsbehälter einer Scheibenwischeranlage angeordnet sein kann. Der Scheibenquerträger3 befindet sich gemäß der2 sichtgeschützt unterhalb der in der2 angedeuteten Instrumententafel27 . - Der Verbindungssteg
23 ist gemäß der2 durch eine angedeutete Fahrzeugfronthaube29 überdeckt, die über einen Abstand a von den darunterliegenden Bauteilen beabstandet ist. In dem so gebildeten Zwischenraum sind unter anderem die unteren Enden nicht gezeigter Wischerarme der Scheibenwischeranlage angeordnet. - Wie aus der
1 hervorgeht, ist der Tragschenkel15 in der Querrichtung in einen mittleren Deformationsbereich31 und in zwei seitliche, versteifte Randbereiche33 aufgeteilt. Im mittleren Deformationsbereich31 ist der Stützabschnitt7 am freien Ende des anhand der2 beschriebenen Tragschenkels15 der oberseitigen Halbschale9 des Scheibenquerträgers3 ausgebildet. Demgegenüber ist gemäß der3 der Stützabschnitt7 in den Randbereichen33 des Scheibenquerträgers3 doppelwandig durch einen Tragschenkel15 der unteren Halbschale11 und einen Tragschenkel15 der oberen Halbschale9 ausgebildet. Die beiden Tragschenkel15 der Randbereiche33 des Scheibenquerträgers3 überlappen einander, wodurch an den seitlichen Randbereichen33 der Stützabschnitt7 – verglichen mit dem mittleren Deformationsbereich31 – wesentlich steifer ausgeführt ist. Dadurch kann ein Vibrieren des Scheibenquerträgers3 im normalen Fahrbetrieb verhindert werden. - Gemäß der
4 ist in einer Simulation eine Fußgängerkollision mit einem, mit Hilfe eines Kopf-Impaktors35 angedeuteten Kopfaufprall im unteren Randbereich der Windschutzscheibe4 und dem angrenzenden Rand der Fronthaube29 dargestellt. Demzufolge trifft der Kopf-Impaktor35 auf eine Hinterkante37 der Fronthaube29 , der ein Deformationsweg zur Verfügung steht, der dem freien Abstand a entspricht. Bei einer entsprechend großen Aufprallkraft F des Kopf-Impaktors35 auf den unteren Rand der Windschutzscheibe4 kann sich der Tragschenkel15 des Scheibenquerträgers3 entgegen der Fahrtrichtung verformen und somit Aufprallenergie aufnehmen. Der Deformationsabschnitt17 des Tragschenkels15 ist dabei so dimensioniert, dass er sich in einer Verformungsrichtung deformiert, die mit einer Horizontalebene39 einen Winkel α zwischen 50° und 70°, insbesondere 65° einschließt. In diesem Fall ist der Tragschenkel15 des Scheibenquerträgers3 mit seinem Deformationsverhalten auf einen Aufprallwinkel des Kopf-Impaktors35 von 65° ausgelegt, der üblicherweise bei Aufpralltests auf die Windschutzscheibe zugrundegelegt wird. -
- 1
- Fahrzeugkarosserie
- 3
- Scheibenquerträger
- 4
- Windschutzscheibe
- 5
- Karosserie-Längsträger
- 7
- Stützabschnitt für die Windschutzscheibe
- 9
- oberseitige, erste Halbschale
- 11
- unterseitige, zweite Halbschale
- 13
- Verbindungsstelle zwischen den beiden Halbschalen
- 15
- Tragschenkel
- 17
- Deformationsabschnitt des Tragschenkels
- 19
- Unterblech
- 21
- Stirnwand
- 23
- Verbindungssteg
- 25
- Montageraum
- 27
- Instrumententafel
- 29
- Fronthaube
- 31
- Deformationsbereich
des Stützabschnitts
7 - 33
- Randbereiche
des Stützabschnitts
7 - 35
- Kopf-Impaktor
- 37
- Hinterkante
der Fronthaube
29
Claims (13)
- Fahrzeug mit einem Scheibenquerträger (
3 ), auf dem sich eine Windschutzscheibe (4 ) abstützt und der mit zumindest einem im Profil schalenförmigen Bauteil (9 ,11 ) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das schalenförmige Bauteil (9 ,11 ) randseitig mit einem Tragschenkel (15 ) verlängert ist, auf dem sich die Windschutzscheibe (4 ) abstützt. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenquerträger (
3 ) im Querschnitt im Wesentlichen geschlossen und insbesondere mit einer ersten Halbschale (9 ) und einer zweiten Halbschale (11 ) ausgebildet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halbschale (
9 ) gegenüber der zweiten Halbschale (11 ) mit dem Tragschenkel (15 ) verlängert ist, auf dem sich die Windschutzscheibe abstützt. - Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragschenkel (
15 ) an seinem freien Ende einen Stützabschnitt (7 ) für die Windschutzscheibe aufweist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halbschale (
9 ) des Scheibenquerträgers (3 ) zusammen mit dem Tragschenkel (15 ) eine gegenüber der zweiten Halbschale (11 ) reduzierte Materialdicke aufweist. - Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragschenkel (
15 ) einen Deformationsabschnitt (17 ) aufweist, der sich zwischen dem Stützabschnitt (7 ) und einer Verbindungsstelle (13 ) der Halbschalen (9 ,11 ) befindet. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen (
9 ,11 ) über ihre Seitenränder (13 ) miteinander verbunden sind. - Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenrand (
13 ) der ersten Halbschale (9 ) mit dem Tragschenkel (15 ) verlängert ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Halbschale (
9 ) oberseitig und die andere Halbschale (11 ) unterseitig angeordnet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die oberseitige Halbschale (
9 ) mit dem Tragschenkel (15 ) verlängert ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den gegenüberliegenden seitlichen Anbindungsbereichen (
33 ) des Scheibenquerträgers (3 ) beide Halbschalen (9 ,11 ) mit je einem Tragschenkel (15 ) verlängert sind, die einander überlappen. - Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragschenkel (
15 ) des Scheibenquerträgers (3 ) so dimensioniert ist, dass er sich bei einer Fußgängerkollision mit Kopfaufprall entgegen der Fahrtrichtung verformt. - Fahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungsrichtung des Tragschenkels (
15 ) mit einer Horizontalebene einen Winkel (α) zwischen 50° und 70°, insbesondere 65°, einschließt.
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