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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloß gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Vorliegend sind unter dem Begriff Kraftfahrzeugschloß alle Arten
von Tür-,
Hauben- oder Klappenschlössern
zusammengefaßt.
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Heutige
Kraftfahrzeugschlösser
weisen üblicherweise
die Schließelemente
Schloßfalle
und Sperrklinke auf, wobei die Schloßfalle bei geschlossener Fahrzeugtür mit einem
an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigten Schließbügel in Eingriff
steht. Die Schloßfalle
läßt sich
von der in ihrer eingefallenen Stellung befindlichen Sperrklinke
in einer Hauptraststellung und in einer ggf. vorhandenen Vorraststellung
halten. Hierfür
weist die Schloßfalle
eine Hauptrast und ggf. eine Vorrast auf, die mit einer an der Sperrklinke
angeordneten Sperrnase in Eingriff bringbar sind. Durch das Ausheben
der Sperrklinke wird die Schloßfalle
in Richtung ihrer Öffnungsstellung
freigegeben. Hierbei sind die Schloßfalle üblicherweise in ihre Öffnungsstellung
und die Sperrklinke in ihre eingefallene Stellung vorgespannt.
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Für einen
reibungslosen Öffnungsvorgang ist
sicherzustellen, daß die
Sperrklinke solange in ihrer ausgehobenen Stellung verharrt, bis
die Vorrast der Schloßfalle
die Sperrnase der Sperrklinke passiert hat. Fällt die Sperrklinke zu früh zurück in ihre eingefallene
Stellung, so kommt die Sperrnase der Sperrklinke in Eingriff mit
der Vorrast oder sogar mit der Hauptrast, so daß der Öffnungsvorgang unterbrochen
wird oder gar nicht erst anläuft.
Eine solche Situation entsteht insbesondere dann, wenn die Verstellung
der Schloßfalle
in die Öffnungsstellung
kurzzeitig behindert wird, beispielsweise durch das Vereisen der
Fahrzeugtür
oder durch die mit dem Gewicht einer Schneeschicht belastete Heckklappe
eines Kraftfahrzeugs.
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Zur
Vermeidung der oben beschriebenen Unterbrechung des Öffnungsvorgangs
ist es bekannt, ein Kraftfahrzeugschloß mit einer Speicherfunktion
auszustatten (
DE 195
20 359 A1 ). Die Speicherfunktion gewährleistet, daß die Sperrklinke
beim Öffnungsvorgang
jedenfalls solange in ihrer ausgehobenen Stellung verbleibt, bis
die Vorrast der Schloßfalle
die Rastnase der Sperrklinke passiert hat. Hierfür weist das Kraftfahrzeugschloß ein hebelförmiges Speicherelement
auf, das üblicherweise auch "Schneelasthebel" genannt wird. Beim
Ausheben der Sperrklinke fällt
das Speicherelement von einer ausgehobenen in eine eingefallene
Stellung und hält
die Sperrklinke so in ihrer ausgehobenen Stellung. Im weiteren Verlauf
des Öffnungsvorgangs drückt die
sich in die Öffnungsstellung
verstellende Schloßfalle
das Speicherelement in seine ausgehobene Stellung, so daß die Sperrklinke
durch die Zwangskopplung zwischen Schloßfalle und Speicherelement
schließlich
freigegeben wird. Das bekannte Kraftfahrzeugschloß weist
dabei einen Öffnungsantrieb
auf, durch den die Sperrklinke motorisch aushebbar ist.
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Eine ähnliche
Konzeption zeigt das Kraftfahrzeugschloß (
DE 196 17 428 A1 ), von
dem die vorliegende Erfindung ausgeht. Auch hier ist ein hebelförmig ausgestaltetes
Speicherelement vorgesehen, das der Sperrklinke zugeordnet ist und
diese wie oben beschrieben in der ausgehobenen Stellung hält. Ferner
ist ein Öffnungsantrieb
vorgesehen, der einerseits mit der Sperrklinke und andererseits
mit dem Speicherelement wechselwirkt. Zusätzlich ist ein Vorrastunterdrückungssystem
vorgesehen, das in diesem Zusammenhang allerdings keine Rolle spielt.
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Schließlich ist
ein Kraftfahrzeugschloß mit Speicherfunktion
bekannt (
EP 0 978 610
B1 ), das ein elastisches, hebelförmig ausgestaltetes Speicherelement
aufweist, das starr mit der Sperrklinke gekoppelt ist. Beim Ausheben
der Sperrklinke schnappt das Speicherelement in Eingriff mit der
Schloßfalle
und hält
so die Sperrklinke in der ausgehobenen Stellung. Bei Verstellung
der Schloßfalle
in Richtung ihrer Öffnungsstellung
löst sich
diese Schnappverbindung und die Sperrklinke wird freigegeben.
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Es
darf darauf hingewiesen werden, daß die oben beschriebene Speicherfunktion
nicht nur zu einer Erhöhung
des Benutzungskomforts führt,
sondern in bestimmten Fällen
unerläßlich für die Funktionsfähigkeit
des Kraftfahrzeugschlosses sein kann. Ein Beispiel hierfür ist ein
weiteres bekanntes Kraftfahrzeugschloß (
DE 102 34 782 A1 ), das
mit einem Öffnungsantrieb
ausgestattet ist. Beim Öffnungsvorgang
verstellt der Öffnungsantrieb
die Sperrklinke zu nächst
in die ausgehobene Stellung und läuft dann vor Block an einen
an der Sperrklinke angeordneten Anschlag. Der Anschlag liegt nur
bei ausgehobener Sperrklinke in der Bewegungsbahn des Öffnungsantriebs.
Es ist hier sicherzustellen, daß die
Sperrklinke bis zur Blockierung des Öffnungsantriebs ausgehoben
bleibt, was der oben beschriebenen Speicherfunktion gleichkommt.
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Bei
allen beschriebenen Kraftfahrzeugschlössern wird die Sperrklinke
im Speicherzustand vom Speicherelement in ihrer ausgehobenen Stellung
gehalten, bis die Schloßfalle
ihre Öffnungsstellung
erreicht hat. Die Sperrklinke verbleibt damit auch dann in der ausgehobenen
Stellung, wenn sich die Fahrzeugtür beispielsweise aufgrund der
Vereisung überhaupt
nicht öffnen
läßt. Fällt die
beschriebene Behinderung später
unerwartet weg, beispielsweise durch das Schmelzen des Eises während der
Fahrt, so wird sich die Fahrzeugtür entsprechend unerwartet öffnen. Dieses
Systemverhalten ist mit einem erheblichen Unfallrisiko verbunden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte
Kraftfahrzeugschloß mit
Speicherfunktion derart auszugestalten und weiterzubilden, daß dessen
Betriebssicherheit erhöht wird.
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Das
oben angegebene Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloß mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich
ist zunächst
die Tatsache, daß die
Sperrklinke aus dem Speicherzustand heraus motorisch freigebbar
ist. Damit ist die Freigabe der Sperrklinke grundsätzlich jederzeit
möglich,
so daß ein
ungewünschter
Verbleib der Sperrklinke im Speicherzustand ohne weiteres verhindert
werden kann. Dabei kann die motorische Freigabe der Sperrklinke zusätzlich zu
der oben beschriebenen Zwangskopplung vorgesehen werden, die grundsätzlich die
Freigabe der Sperrklinke bei der Verstellung der Schloßfalle in
ihre Öffnungsstellung
bewirkt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, daß die Freigabe der Sperrklinke
aus dem Speicherzustand heraus ausschließlich motorisch vorgesehen
ist. Dies führt
dann zu einer besonders einfachen konstruktiven Ausgestaltung.
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Die
motorische Freigabe der Sperrklinke ist mittels der Steuerungseinrichtung
des Kraftfahrzeugschlosses zu einem vorbestimmten Steuerzeitpunkt ansteuerbar.
Beispielsweise kann es vorgesehen werden, daß die motorische Freigabe zu
jedem Steuerzeitpunkt erfolgt, oder eben, daß die Ansteuerung von weiteren
Randbedingungen, beispielsweise von der Stellung der Schloßfalle,
abhängig
gemacht wird.
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Die
bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch
8 zeigt die Mehrfachnutzung des Öffnungsantriebs
einerseits für
das motorische Ausheben der Sperrklinke und andererseits für die motorische
Freigabe der Sperrklinke aus dem Speicherzustand heraus. Hiermit
ist eine besonders kompakte Ausgestaltung erreichbar.
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Die
bevorzugten Ausgestaltungen gemäß Ansprüchen 11
bis 14 zeigen einfache konstruktive Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Konzepts. Durch
die Ausgestaltung des Speicherelements als schwenkbare Hebelanordnung
kann die für
die Freigabe der Sperrklinke erforderliche Kraft gering gehalten
werden.
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Besonders
einfach zu realisierende Lösungen
zeigen ferner die Ausgestaltungen gemäß der Ansprüche 15 bis 18. Durch die hier
vorgesehene Verformbarkeit am Speicherelement und/oder an der Sperrklinke
kann auf das Ausheben des Speicherelements für die Freigabe der Sperrklinke
verzichtet werden.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt
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1 ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugschloß in einer
ersten Ausgestaltung bei in der Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle,
bei eingefallener Sperrklinke und bei ausgehobenem Speicherelement,
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2 das
Kraftfahrzeugschloß gemäß 1 bei
in Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle, bei ausgehobener Sperrklinke
und bei eingefallenem Speicherelement,
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3 ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugschloß in einer
weiteren Ausgestaltung bei in der Hauptraststellung befindlicher
Schloßfalle,
bei eingefallener Sperrklinke und bei ausgehobenem Speicherelement,
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4 das
Kraftfahrzeugschloß gemäß 3 bei
in der Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle, bei ausgehobener Sperrklinke
und bei eingefallenem Speicherelement.
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Das
in 1 dargestellte Kraftfahrzeugschloß ist mit
den Schließelementen
Schloßfalle 1 und
Sperrklinke 2 ausgestattet, wobei die Schloßfalle 1 in
eine nicht dargestellte Öffnungsstellung,
in die in den 1 und 2 dargestellte
Hauptraststellung und in die nicht dargestellte Vorraststellung
bringbar ist. Die Schloßfalle 1 ist
vorzugsweise in Richtung ihrer Öffnungsstellung,
in 1 linksherum, vorgespannt. Die Schloßfalle 1 weist
eine Hauptrast 3 und eine Vorrast 4 auf. Die Sperrklinke 2 läßt sich
in eine in 1 dargestellte eingefallene
Stellung und in eine in 2 dargestellte ausgehobene Stellung bringen.
Es läßt sich 1 entnehmen,
daß die
in ihrer eingefallenen Stellung befindliche Sperrklinke 2 die
Schloßfalle 1 in
der Hauptraststellung (1) sowie in der Vorraststellung
hält und
daß die
in ihrer ausgehobenen Stellung befindliche Sperrklinke 2 die Schloßfalle 1 in
Richtung ihrer Öffnungsstellung
freigibt (2).
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Der
Sperrklinke 2 ist ein Speicherelement 5 zugeordnet,
das die Sperrklinke 2 nach deren Ausheben in der ausgehobenen
Stellung hält,
was dem bereits angesprochenen Speicherzustand entspricht. Dieser
Speicherzustand ist in 2 dargestellt.
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Vorliegend
läßt sich
die Sperrklinke 2 motorisch ausheben, wobei der Aushebevorgang
im Blockbetrieb erfolgt. In ihrer ausgehobenen Stellung kommt der
Sperrklinke 2 eine entsprechend blockierende Wirkung zu,
so daß sicherzustellen
ist, daß die Sperrklinke 2 lange
genug in ihrer ausgehobenen Stellung verharrt. Dies wird hier durch
das Speicherelement 5 gewährleistet.
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Der
Speicherzustand wird solange gehalten, bis ein weiterer Funktionszustand
des Kraftfahrzeugschlosses erreicht ist. In bevorzugter Ausgestaltung (1 bis 4)
ist der weitere Funktionszustand jedenfalls dann erreicht, wenn
die Schloßfalle 1 ihre Öffnungsstellung
erreicht hat. Dies wird vorzugsweise durch eine entsprechende Zwangskopplung
zwischen der Schloßfalle 1 und
dem Speicherelement 5 gewährleistet, wie im folgenden
noch gezeigt wird. Ein solcher weiterer Funktionszustand kann zusätzlich auf
andere Weise definiert sein, wie beispielsweise durch einen bestimmten
steuerungstechnischen Zustand, wie ebenfalls noch gezeigt wird.
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Um
elektrische Funktionen des Kraftfahrzeugschlosses wie die oben beschriebene,
ggf. vorhandene motorische Öffnungsfunktion,
eine Zentralverriegelungsfunktion o. dgl. ansteuern zu können, weist
das Kraftfahrzeugschloß eine
Steuerungseinrichtung 6 auf, die entweder im Kraftfahrzeugschloß selbst
oder separat davon im Kraftfahrzeug angeordnet ist. Die Steuerungseinrichtung 6 ist
in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutet.
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Wesentlich
ist nun die Tatsache, daß die Sperrklinke 2 aus
dem in 2 dargestellten Speicherzustand heraus motorisch
freigebbar ist und dann, vom Speicherelement 5 unbehindert,
in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verstellbar ist. Die Sperrklinke 2 ist
vorzugsweise in Richtung ihrer eingefallenen Stellung vorgespannt,
so daß sie
nach der Freigabe gewissermaßen
in Richtung ihrer eingefallenen Stellung schnappt.
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Die
motorische Freigabe der Sperrklinke 2 ist mittels der Steuerungseinrichtung 6 zu
einem vorbestimmten Steuerzeitpunkt ansteuerbar. Dabei kann der
Steuerzeitpunkt als Ende einer vorbestimmten Zeitspanne, die mit
dem Ausheben der Sperrklinke 2 beginnt, definiert sein.
Dann erfolgt die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 grundsätzlich beispielsweise
einige Sekunden nach dem Ausheben der Sperrklinke 2.
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Besonders
vorteilhaft ist es aber, wenn der Steuerzeitpunkt als der nach dem
Ausheben der Sperrklinke 2 liegende Zeitpunkt einer Signalübertragung
von der übrigen
Fahrzeugelektrik an die Steuerungseinrichtung 6 des Kraftfahrzeugschlosses
definiert ist. Diese Signalübertragung
kann beispielsweise beim Einschalten der Zündung oder beim Anfahren des
Kraftfahrzeugs erfolgen.
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Wie
oben beschrieben, kann es vorgesehen werden, daß die Ansteuerung der motorischen
Freigabe der Sperrklinke 2 grundsätzlich in jedem Steuerzeitpunkt,
also nach jedem Ausheben der Sperrklinke 2, erfolgt.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung erfolgt die Ansteuerung der
motorischen Freigabe der Sperrklinke 2 allerdings selektiv
in dem Sinne, daß nicht
in jedem Steuerzeitpunkt eine entsprechende Ansteuerung vorgenommen
wird. Hierfür
ist der Steuerungseinrichtung 6 eine Schloßfallenüberwachung 7 hinsichtlich
der Stellung der Schloßfalle 1 zugeordnet.
Im in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Schloßfallenüberwachung 7 einen
einfachen Tastschalter 8 auf, der das Verschwenken der
Schloßfalle 1 in
die Öffnungsstellung
an die Steuerungseinrichtung 6 meldet. Selbstverständlich sind
für eine
solche Schloßfallenüberwachung 7 zahlreiche
aus dem Stand der Technik bekannte Sensoren anwendbar. Eine besonders
effektive Betriebsweise erreicht man nun dadurch, daß die Steuerungseinrichtung 6 dann,
wenn die Schloßfalle 1 zwischen
dem Zeitpunkt des Aushebens der Sperrklinke 2 und dem Steuerzeitpunkt
noch nicht vollständig
ihre Öffnungsstellung
erreicht hat, die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 aus
dem Speicherzustand heraus ansteuert. Dies ist der oben beschriebene Fehlerzustand,
wenn nämlich
die Verstellung der Schloßfalle 1 in
Richtung ihrer Öffnungsstellung,
beispielsweise durch Vereisung, behindert ist.
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Es
darf darauf hingewiesen werden, daß die Schloßfallenüberwachung 7 nicht
notwendigerweise unmittelbar an der Schloßfalle 1 erfolgen
muß. Beispielsweise
kann auch das Öffnen
der Fahrzeugtür indirekt
Aufschluß über die
Verstellung der Schloßfalle 1 in
ihre Öffnungsstellung
geben. Dies ist insofern vorteilhaft, als die Fahrzeugtür in der
Regel ohnehin mit einem AJAR-Schalter
ausgestaltet ist.
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Es
ist noch eine weitere vorteilhafte Möglichkeit der selektiven Ansteuerung
der motorischen Freigabe der Sperrklinke 2 denkbar. Nach
dieser bevorzugten Ausgestaltung ist eine Sperrklinkenüberwachung 7a hinsichtlich
der Stellung der Sperrklinke 2 vorgesehen, die wiederum
von der Steuerungseinrichtung 6 abgefragt werden kann.
Vorliegend weist auch die Sperrklinkenüberwachung 7a einen
einfachen Tastschalter 8a auf, der das Verschwenken der Sperrklinke 2 in
die ausgehobene Stellung an die Steuerungseinrichtung 6 meldet.
Befindet sich nun die Sperrklinke 2 im Steuerzeitpunkt,
der ja vorzugsweise dem Zeitpunkt des Aushebens der Sperrklinke 2 nachgelagert
ist, unverändert
in ihrer ausgehobenen Stellung, so liegt der obige Fehlerzustand
vor und die Steuerungseinrichtung 6 steuert die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 an. Zu einem besonders sicheren Überwachungsergebnis
gelangt man schließlich
durch die zusätzliche
Abfrage der oben genannten Schloßfallenüberwachung 7.
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Wie
sich aus den obigen Ausführungen
ergibt, ist die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 insbesondere
in Verbindung mit der oben angesprochenen Zwangskopplung zwischen
Schloßfalle 1 und Speicherelement 5 vorteilhaft.
Durch diese Zwangskopplung bewirkt eine Verstellung der Schloßfalle 1 in die Öffnungsstellung
grundsätzlich
eine Freigabe der Sperrklinke 2 aus dem Speicherzustand
heraus. Die Zwangskopplung einerseits und die motorische Freigabe
der Sperrklinke 2 andererseits stellen dann einander ergänzende Maßnahmen
dar.
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Wenn
nämlich
im Fehlerzustand die Verstellung der Schloßfalle 1 nach dem
Ausheben der Sperrklinke 2 in die Öffnungsstellung behindert wird, kommt
die Zwangskopplung zwischen Schloßfalle 1 und Speicherelement 5 nicht
zum tragen, wodurch wiederum die Sperrklinke 2 in ihrer
ausgehobenen Stellung verbleibt. Durch die rechtzeitig vorgenommene,
motorische Freigabe der Sperrklinke 2 wird dann vermieden,
daß nach
dem Wegfall der Behinderung, also beispielsweise nach dem Schmelzen
des Eises bei zuvor vereister Fahrzeugtür, ein unerwartetes Öffnen der
Fahrzeugtür
erfolgt. Die Sperrklinke 2 fällt nach deren Freigabe vorteilhafterweise
zurück
in die Hauptrast 3 oder jedenfalls in die Bewegungsbahn
der Vorrast 4 der Schloßfalle 1, soweit die Schloßfalle 1 nicht
bereits weitgehend in Richtung ihrer Öffnungsstellung verstellt ist.
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Für die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 ist vorliegend ein Speicherantrieb 9 vorgesehen, der
je nach Anwendungsfall vorteilhaft als zusätzlicher Antrieb ausgestaltet
sein kann. In besonders bevorzugter Ausgestaltung wird allerdings
ein ohnehin vorhandener Antrieb als Speicherantrieb 9 genutzt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das Kraftfahrzeugschloß einen Öff nungsantrieb 10 zum
motorischen Ausheben der Sperrklinke 2 auf, der gleichzeitig
die Funktion des Speicherantriebs 9 übernimmt. Für eine derartige Doppelnutzung
können aber
auch ein Zentralverriegelungsantrieb oder ein Schließhilfsantrieb
dienen.
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Im
in 1 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist der Öffnungsantrieb 10 ein
von einem Motor 11 angetriebenes Stellelement 12 auf.
Das Stellelement 12 weist eine Steuerkontur 13 auf,
die mit einem Mitnehmer 14 an der Sperrklinke 2 in
Eingriff bringbar ist. Zum Ausheben der Sperrklinke 2 wird
das Stellelement 12 aus der in 1 dargestellten
Stellung heraus rechtsherum gedreht, bis die Steuerkontur 13 mit
dem Mitnehmer 14 in Eingriff kommt und die Sperrklinke 2 linksherum verschwenkt.
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Das
Speicherelement 5 ist in eine eingefallene Stellung bringbar
(2), in der das Speicherelement 5 die
Sperrklinke 2 in ihrer ausgehobenen Stellung hält. Das
Speicherelement 5 ist ferner in eine ausgehobene Stellung
bringbar (1), in der das Speicherelement 5 die
Sperrklinke 2 freigibt.
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Dadurch,
daß das
Speicherelement 5 im dargestellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel
in seine eingefallene Stellung vorgespannt ist, bewirkt das Ausheben
der Sperrklinke 2 durch den Öffnungsantrieb 10 grundsätzlich die
Verstellung des Speicherelements 5 in seine eingefallene
Stellung (2).
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Im
Einzelnen wird beim Ausheben der Sperrklinke 2 durch den Öffnungsantrieb 10 der
Mitnehmer 14 in die Bewegungsbahn eines am Stellelement 12 angeordneten
Anschlags 15 verstellt. Dadurch, daß das Speicherelement 5 die
Sperrklinke 2 in dieser Stellung hält, ist gleichzeitig der Blockbetrieb
für den Öffnungsantrieb 10 gewährleistet.
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Im
in 1 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Speicherelement 5 als schwenkbare Hebelanordnung
ausgestaltet. Grundsätzlich
kann das Speicherelement 5 aber auch als linear beweglicher
Schieber o. dgl. ausgestaltet sein.
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Für die Realisierung
des oben beschriebenen Speicherzustands weist das Speicherelement 5 einen
Anschlag 16 auf, der mit einem an der Sperrklinke 2 angeordneten
Gegenanschlag 17 in Eingriff bringbar ist. Ferner weist
das Speicherelement 5 einen Steuerarm 18 auf,
dessen Verschwenken, in 1 rechtsherum, die Verstellung
des Speicherelements 5 in die ausgehobene Stellung bewirkt.
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2 läßt sich
entnehmen, daß der
Steuerarm 18 im Speicherzustand in der Bewegungsbahn des
am Stellelement 12 angeordneten Anschlags 15 liegt.
Durch eine Drehung des Stellelements 12 aus der in 2 dargestellten
Stellung linksherum passiert die Steuerkontur 13 mit ihrer
Teilkontur 13a den Mitnehmer 14 und drückt die
Sperrklinke 2 dabei kurzzeitig in eine Überhubstellung. Hierfür ist die
Teilkontur 13a mit einer entsprechenden Schräge ausgestattet.
Bei weiterer Drehung des Stellelements 12 kommt dann der
Anschlag 15 in Eingriff mit dem Steuerarm 18 und
verstellt damit das Speicherelement 5 rechtsherum in dessen
ausgehobene Stellung. Dadurch wird die Sperrklinke 2 freigegeben
und schnappt nun in Richtung ihrer eingefallenen Stellung, in 2 rechtsherum.
Ein Anschlag 19 an der Sperrklinke 2 kommt schließlich in
die Bewegungsbahn einer Anlagekante 20 der Steuerkontur 13 und blockiert
die weitere Bewegung des Öffnungsantriebs 10,
so daß auch
die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 im Blockbetrieb
gewährleistet
ist.
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Nachdem
nun bei dem oben beschriebenen Vorgang der motorischen Freigabe
der Sperrklinke 2 die Sperrklinke 2 in Richtung
ihrer eingefallenen Stellung verschwenkt ist und auch der am Stellelement 12 angeordnete
Anschlag 15 außer
Eingriff mit dem Speicherelement 5 gekommen ist, fällt das
Speicherelement 5 mit einer Anlagekante 21 auf
eine entsprechende Anlagekante 22 der Sperrklinke 2.
Hierdurch wird das Speicherelement 5 in seiner ausgehobenen Stellung
gehalten, bis die Sperrklinke 2 wieder durch den Öffnungsantrieb 10 ausgehoben
wird. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß der Steuerarm 18 des
Speicherelements 5 bei in der ausgehobenen Stellung befindlichem
Speicherelement 5 außer
Eingriff mit dem Speicherantrieb 9, hier also mit dem Öffnungsantrieb 10 steht.
Dadurch läßt sich
die Doppelnutzung des Öffnungsantriebs 10 in
oben beschriebener Weise ohne größeren konstruktiven
Aufwand realisieren.
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Es
wurde bereits darauf hingewiesen, daß vorzugsweise auch eine nicht
motorische Freigabe der Sperrklinke 2 aus dem Speicherzustand
heraus immer dann gewährleistet
ist, wenn die Schloßfalle 1 nach
dem Ausheben der Sperrklinke 2 in ihre Öffnungsstellung verschwenkt,
was ja den Normalzustand darstellt. Hierfür ist das Speicherelement 5 mit einem
weiteren Steuerarm 23 ausgestattet, mit dem eine Steuerkontur 24 an
der Schloßfalle 1 im
Speicherzustand bei deren Verstellung in ihre Öffnungsstellung in Eingriff
kommt und dessen resultierendes Verschwenken, in 2 rechtsherum,
zu einem Ausheben des Speicherelements 5 führt – Zwangskopplung –.
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Eine
weitere bevorzugte Variante eines Kraftfahrzeugschlosses mit der
oben beschriebenen Speicherfunktion ist in den 3 und 4 dargestellt.
Einander entsprechende Komponenten sind in allen Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
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Das
in den 3 und 4 dargestellte Kraftfahrzeugschloß weist
ebenfalls die Schließelemente
Schloßfalle 1 und
Sperrklinke 2 auf, die in oben beschriebener Weise zusammenwirken.
Die Schloßfalle 1 weist
hier lediglich eine Hauptrast 3 und keine Vorrast auf.
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3 zeigt
die Schloßfalle 1 in
der Hauptraststellung bei eingefallener Sperrklinke 2. 4 zeigt
dagegen die Sperrklinke 2 in ihrer ausgehobenen Stellung.
Die Sperrklinke 2 wird dort durch ein Speicherelement 5 gehalten.
Die Schloßfalle 1 steht
unverändert
in ihrer Hauptraststellung, ist allerdings frei von der Sperrklinke 2.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das Speicherelement 5 als schwenkbare Hebelanordnung
ausgestaltet. Allerdings ist hier nur ein einziger Steuerarm 23 in
obigem Sinne vorgesehen. Die Schloßfalle 1 kommt bei
deren Verstellung aus der in 4 dargestellten
Stellung rechtsherum in ihre Öffnungsstellung
in Eingriff mit dem Steuerarm 23 und verschwenkt diesen
in 4 linksherum, was wiederum der oben angesprochenen
Zwangskopplung entspricht. Dies führt zu einer Verstellung des
Speicherelements 5 in die ausgehobene Stellung. Für diesen
Eingriff mit dem Speicherelement 5 weist die Schloßfalle 1 eine
Steuerkontur 24 auf. Durch das Ausheben des Speicherelements 5 wird,
wie oben beschrieben, die Sperrklinke 2 freigegeben.
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Neben
der obigen für
den Normalzustand vorgesehenen Freigabe der Sperrklinke 2 ist
auch hier eine motorische Freigabe der Sperrklinke 2 vorgesehen.
Für die
motorische Freigabe der Sperrklinke 2 ist ein Speicherantrieb 9 vorgesehen,
der als zusätzlicher
Antrieb ausgestaltet sein kann oder aber ein ohnehin vorhandener
Antrieb ist. Im in den 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist wieder ein Öffnungsantrieb 10 vorgesehen,
der gleichzeitig der Speicherantrieb 9 ist. Der Öffnungsantrieb 10 weist
einen Motor 11 und ein Stellelement 12 auf, das
mit zwei Zapfen 25 ausgestattet ist. Die Sperrklinke 2 weist
eine Ausnehmung 26 und Anschlagflächen 27 auf, die eine
Verstellung der Sperrklinke 2 in Einfallrichtung und in
Ausheberichtung ermöglichen. Gleichzeitig
ist durch die Anschlagflächen
ein Blockbetrieb realisierbar.
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Vorliegend
ist von besonderer Bedeutung, daß die Sperrklinke 2 aus
der in 4 dargestellten Stellung – aus dem Speicherzustand heraus – mittels des Öffnungsantriebs 10 unter
erhöhter
Krafteinwirkung in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verstellbar
ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist das Speicherelement 5 nun
eine zumindest teilweise vorzugsweise aus Kunststoff bestehende
Hebelanordnung, die im Speicherzustand (4) unter
obiger erhöhter
Kraftwirkung ausknickt, wegbiegt oder anderweit die Freigabe der
Sperrklinke bewirkt.
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In
umgekehrter Weise kann es aber auch vorgesehen sein, daß die Sperrklinke 2 ein
Eingriffselement 28 für
den Eingriff mit dem Speicherelement 5 aufweist und daß das Eingriffselement 28 vorzugsweise
aus Kunststoff besteht und im Speicherzustand unter obiger erhöhter Kraftwirkung
ausknickt, wegbiegt oder anderweit die Freigabe der Sperrklinke 2 bewirkt.
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In
diesem in den 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist also nicht ein Ausheben des Speicherelements 5 für die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 erforderlich, sondern lediglich
eine Verformung des Speicherelements 5 und/oder der Sperrklinke 2 unter
erhöhter
Krafteinwirkung, die vorliegend durch den Öffnungsantrieb 10 bereitgestellt wird.
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Bei
der obigen Verformung kann es sich um eine elastische Verformung
oder um eine nicht elastische Verformung handeln. Jedenfalls ist
der verformbare Bestandteil so auszulegen, daß die Sperrklinke 2 im
Normalbetrieb vom Speicherelement 5 in ihrer ausgehobenen
Stellung gehalten werden kann und daß erst bei der motorischen
Freigabe der Sperrklinke 2, also unter erhöhter Kraftwirkung,
eine entsprechende, die Sperrklinke 2 freigebende Verformung
erfolgt.
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Bei
diesem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 aus dem Speicherzustand heraus
also die motorische Verstellung der Sperrklinke 2 unter
erhöhter Kraftwirkung
in Richtung ihrer eingefallenen Stellung. Durch die erhöhte Kraftwirkung
verformt sich das Speicherelement 5 und/oder die Sperrklinke 2 zumindest
teilweise, was schließlich
die Freigabe der Sperrklinke 2 bewirkt.
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Die
Verformbarkeit des Speicherelements 5 einerseits und/oder
der Sperrklinke 2 andererseits läßt sich durch eine spezielle
Formgebung dieser Komponenten unterstützen. Ein Beispiel hierfür besteht
darin, daß das
Speicherelement 5 und/oder die Sperrklinke 2 jedenfalls
abschnittsweise eine im wesentlichen bogenförmige und dadurch nachgiebige Formgebung
aufweist. Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn beispielsweise
der Speicherhebel 5 insgesamt eine Bogenform aufweist,
die dem Speicherhebel 5 zusammen mit seinen Materialparametern
zu der gewünschten
Nachgiebigkeit verhilft.
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Für weitere
vorteilhafte Varianten des in den 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiels darf
auf die obige Beschreibung des in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels
verwiesen werden.