DE3744761C2 - Betätigungsvorrichtung für ein automatisches Getriebe in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für ein automatisches Getriebe in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung fur ein
automatisches Getriebe in einem Kraftfahrzeug gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Betätigungssvorrichtung ist Gegenstand der
US-PS 44 73 141. Die Verriegelungseinrichtung dient dem
Zweck, bei ausgeschalteter Zündung oder bei gelöster Hand
bremse den Wählhebel in der Parkstellung (P-Stellung) zu
verriegeln. Damit wird vermieden, daß - beispielsweise durch
ein Kind - unbeabsichtigt durch manuelles Betätigen der
Sperreinrichtung das Fahrzeug durch Schalten aus der P-Stel
lung heraus in Bewegung gesetzt wird. Die Verriegelungsein
richtung ist an der Lagerkonsole des Wählhebels angeordnet
und kann deshalb nur in der P-Stellung wirken. Eine
Verriegelung in der N-Stellung oder in einer Fahrstellung -
beispielsweise wenn das Fahrzeug vorwärts fährt und ein
Schalten in den Rückwärtsgang R vermieden werden soll - ist
mit dieser Anordnung nicht möglich.
Zudem wird das bewegliche Verriegelungselement elektromag
netisch in Entriegelungsstellung gehalten und entgegenge
setzt dazu durch die Kraft einer Feder in die Verriegelungs
stellung gezwungen. Dies bedeutet, daß bei einem Defekt des
elektromagnetischen Stellgliedes oder bei Ausfall dessen
Stromversorgung der Wahlhebel dauerhaft in P-Stellung ver
riegelt ist und das Fahrzeug somit total ausfällt.
Durch die CA-PS 12 03 756 ist ferner eine Verriegelungsein
richtung bekannt, die am Schaltgestänge des Kraftfahrzeuges
zwischen dem Wählhebel und dem automatischen Getriebe an
greift. Die Einrichtung verriegelt im stromlosen Zustand das
Schaltgestänge in der P-Stellung, und entriegelt dieses
elektromagnetisch mit dem Betätigen der Betriebsbremse des
Kraftfahrzeuges. Zweck ist es wiederum, ein unbeabsichtigtes
Losfahren des Kraftfahrzeuges zu vermeiden. Wie bei der
vorbeschriebenen Betätigungsvorrichtung ist die Verriege
lungseinrichtung nur für die P-Stellung verwendbar; bei
einem Defekt der Verriegelungseinrichtung ist der Wählhebel
nicht mehr aus der P-Stellung schaltbar und damit das Kraft
fahrzeug nicht mehr benutzbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgemäße Be
tätigungsvorrichtung derart weiterzubilden, daß sie
neben der P-Stellung zumindest auch in
der N-Stellung und/oder in anderen beliebigen Wählhebelstel
lungen eine Verriegelung ermöglicht und daß bei einem Defekt
(z. B. Stromausfall) der Verriegelungseinrichtung das
Kraftfahrzeug benutzbar bleibt.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist die Verriegelungs
einrichtung unabhängig von der Stellung des Wählhebels wirk
sam; d. h., es kann nicht nur die P-Stellung, sondern be
liebig auch die N-Stellung oder - falls erwünscht - auch
eine Fahrstellung wie R- oder D gesperrt werden. Dies er
möglicht eine besonders sicherheitsrelevante Kontrolle des
Wählhebels, die den vielen Betriebsbedingungen des Kraft
fahrzeuges Rechnung tragen kann. Beispielsweise kann in
Stellung P und N des Wählhebels eine Verriegelung erfolgen,
die eine Betätigung des Wählhebels nur bei betätigter
Betriebsbremse zuläßt (Sicherheit gegen unbeabsichtigtes
Losfahren). Ferner kann die Verriegelung in P und N wirksam
sein, wenn die Türen des Kraftfahrzeuges nicht vollständig
geschlossen sind oder wenn die Handbremse nicht vollständig
gelöst ist. Die Handbremse kann dabei gegebenenfalls nur in
der Stellung N abgefragt werden. Eine Verriegelung in D
(Vorwärtsfahrt) kann z. B. zweckmäßig sein, solange ein Vor
wärtsfahrsignal des Kraftfahrzeuges anliegt (so kann nicht
aus der Vorwärtsfahrt in R oder P geschaltet werden); umge
kehrt kann das Gleiche für die R-Stellung des Wählhebels mit
einem entsprechendem Rückwärtsfahrsignal verwirklicht sein.
Bei einem Stromausfall oder einem anderen Defekt der Ver
riegelungseinrichtung überwiegt die Kraft der Feder und die
Verriegelung wird aufgehoben. Das Kraftfahrzeug bleibt
dadurch benutzbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgendem mit
weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische
Zeichnung zeigt in
Fig. 1 in einem Schnitt entlang der Achse eines Wählhebels
eine Wählhebelanordnung für ein Kraftfahrzeug mit
einer Sperreinrichtung und einer elektromagnetischen
Verriegelungseinrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schaltkulisse der Wählhebel
anordnung gemäß Fig. 1 in einer Ansicht X.
In der Fig. 1 ist der Wählhebel (10) mit einem Handgriff
(12) in einer Lagerkonsole (14) schwenkbar gelagert. Die
Lagerung ist dabei durch einen Kugelkopf (16) gebildet, der
mit einem an dem Kugelkopf (16) angeformten Schraubbolzen
(18) in die Lagerkonsole (14) eingeschraubt ist. Der Wähl
hebel (10) ist zweiteilig und besteht aus einem unteren
Wählhebelabschnitt (20), in den eine obere Wählhebelstange
(22) teleskopisch eingesetzt ist.
Die Wählhebelstange (22) erstreckt sich durch einen Schlitz
(24) in der oberen Wand der Lagerkonsole (14) und ist mit
einem radial abragenden Sperrstift (26) versehen. Der
Sperrstift (26) bildet zusammen mit nach unten zur Lagerung
des Wählhebels ragenden Zähnen (28, 30, 32, 34, 36) der oberen
Wand der Lagerkonsole (14) eine manuell betätigbare Sperr
einrichtung. In der die Wählhebelstange (22) aufnehmenden
Bohrung (38) des Wählhebelsabschnittes (20) ist ferner eine
Schraubendruckfeder (40) vorgesehen, die die Wählhebelstange
(22) nach oben in die zwischen den Zähnen (28, 30, 32, 34, 36)
gebildeten Vertiefungen vorspannt.
An den Wählhebelabschnitt (20) angeformt ist eine Gewinde
büchse (42), auf die ein elektromagnetisches Stellglied mit
einer elektrischen Wicklung (44), einem pilzförmigen Anker
teil (46) und einer Schraubendruckfeder (48) mittels einer
Gewindekappe (50) aufschraubbar ist.
An das Ankerteil (46) ist ein Verriegelungsstift (52) ange
formt, der eine Querbohrung (54) des Wählhebelabschnittes
(20) durchdringt und bei aktivierter Wicklung (44) des
elektromagnetischen Stellgliedes auf der Zeichnung nach
links verschoben wird und dabei in eine korrespondierende
Querbohrung (56) der Wählhebelstange (22) eingreift. Im
stromlosen Zustand wird das Ankerteil (46) mit dem Ver
riegelungsstift (52) auf der Zeichnung nach rechts durch die
Kraft der Schraubendruckfeder (48) verschoben und damit die
Wählhebelstange (22) entriegelt.
Die elektrische Wicklung (44) des elektromagnetischen Stell
gliedes liegt einerseits am Minuspotential und ist anderer
seits über eine Leitung (58) und den Schaltkontakt (62)
eines Relais (60) mit dem Pluspotential des elektrischen
Bordnetzes des Kraftfahrzeuges verbunden. Die Steuerspule
(61) des Relais (60) liegt ebenfalls einerseits am Minuspo
tential und ist andererseits über einen Schalter (66) mit dem
Pluspotential verbindbar, wenn die Betriebsbremse B des
Kraftfahrzeugs betätigt ist. Ferner ist die Leitung (45)
über einen Schalter (64) geführt, der dann geschlossen ist,
wenn der Wählhebel (10) in der Stellung P oder in der
Stellung N ruht. Der Schalter (64) kann dabei entweder am
automatischen Getriebe des Kraftfahrzeuges unmittelbar oder
an der gezeigten Wählhebelanordnung vorgesehen sein.
Derartige Schalter sind bei Kraftfahrzeugen bereits üblich,
um sicherzustellen, daß deren Brennkraftmaschine nur in den
Stellungen P und N des Wählhebels gestartet werden kann. Der
Schalter (66) kann beispielsweise der Bremslichtschalter
des Kraftfahrzeuges sein.
Auf den Wählhebel (10) wirkt ferner eine nicht dargestellte
Feder, welche den Wählhebel (10) in der in der Fig. 2 mit
dem Pfeil (68) dargestellten Richtung belastet, so daß der
Wählhebel auf der Zeichnung Fig. 2 stets die linke Begren
zungswand des Schlitzes (24) belastet. Von dem Wählhebelab
schnitt (20) ragt nach unten ein Arm (70) ab, an dem das
Gestänge (72) zur Schaltung des automatischen Getriebes des
Kraftfahrzeuges angeschlossen ist.
Zunächst sei das Schalten des Wählhebels (10) aus der
Stellung P (Parkstellung) in die übrigen Wählhebelstellungen
erläutert. In der Stellung P befindet sich die Wählhebel
stange (22) in der in der Fig. 2 in gestrichelten Linien dar
gestellten Position. Beim Schalten in R oder N ist durch die
Bedienungsperson der Wählhebel (10) gegen die Kraft der
nicht dargestellten Feder nach rechts zu drücken, so daß die
Wählhebelstange (22) an der Stufe (74) der Schlitzes (24)
vorbeibewegt werden kann. Zugleich ist zur Überwindung des
Zahnes (28) der Sperreinrichtung (26, 28) die Wählhebel
stange (22) nach unten gegen die Kraft der Feder (40) zu
drücken. Dadurch kann der Sperrstift (26) an dem Zahn (28)
vorbeibewegt und der Wählhebel (10) geschwenkt werden, bis
er an der Stufe (76) des Schlitzes (24) zur Anlage kommt.
Hier rastet entweder der Sperrstift (26) in die zwischen den
Zähnen (28, 30) gebildete Vertiefung ein, oder es wird der
Wählhebel (22) (noch nach unten gedrückt) durch nach links
Verschwenken an der Stufe (76) vorbei in die Stellung N ge
schaltet. Auch das weitere Schalten erfolgt in der vorbe
schriebenen Weise.
Zu der beschriebenen Sperreinrichtung mit dem Sperrstift
(26), den Zähnen (28, 30, 32, 34, 36) und dem Schlitz (24) wirkt
die zusätzliche Verriegelungseinrichtung gebildet durch das
elektromagnetische Stellglied mit der elektrischen Wicklung
(44), dem Ankerteil (46), dem Verriegelungsstift (52) und
der Querbohrung (56) in der Wählhebelstange (22) wie folgt:
Befindet sich der Wählhebel (10) in der Stellung P, so ist
der Schalter (64) geschlossen. Ferner ist der Schaltkontakt
(62) des Relais (60) geschlossen, so daß bei geschlossenem
Zündschalter (63) die elektrische Wicklung (44) des elektro
magnetischen Stellgliedes an Minus- und Pluspotential liegt.
Dementsprechend wird das Ankerteil (46) auf der Zeichnung
nach links verschoben, wobei der Verriegelungsstift (52) in
die Querbohrung (56) einfährt und somit den Wählhebel (10)
in seiner durch die Bohrung (38) gebildeten Axialführung
verriegelt. Da die Wählhebelstange (22) nicht nach unten
verschoben werden kann, kann der Wählhebel (10) nicht aus
seiner Stellung P geschaltet werden. Der radial von der
Wählhebelstange (22) abragende Sperrstift bleibt im Eingriff
mit dem Zahn (28), der an der oberen Wand der beispielsweise
am Boden des Kraftfahrzeuges befestigten Lagerkonsole (14)
ausgebildet ist.
Wird nun durch die Bedienungsperson das nicht dargestellte
Bremspedal des Kraftfahrzeuges betätigt, so liegt die
Steuerspule (61) des Relais (60) am Pluspotential und öffnet
den Schaltkontakt (62). Damit ist die elektrische Wicklung
(44) des elektromagnetischen Stellgliedes desaktiviert und
es wird das Ankerteil (46) mit dem Verriegelungsstift (52)
durch die Kraft der Schraubendruckfeder (48) auf der
Zeichnung nach rechts verschoben und die Wählhebelstange
(22) entriegelt. Die Wählhebelstange (22) kann somit relativ
zum Wählhebelabschnitt (20) axial nach unten verschoben und
somit aus der Stellung P wie vorbeschrieben geschaltet wer
den. Gleichzeitig mit dem Schwenken des Wählhebels (10) aus
der Stellung P wird auch der Schalter (64) geöffnet und
damit auch minusseitig der Stromkreis der elektrischen
Wicklung (44) unterbrochen.
Der vorbeschriebene Ablauf trifft für die Stellung N des
Wählhebels gleichermaßen zu, so daß aus den Stellungen P und N
nur dann geschaltet werden kann, wenn die Betriebsbremse B
des Kraftfahrzeuges betätigt ist. In den Fahrstellungen R,
D, 2 oder 1 ist die Verriegelungseinrichtung (44, 46, 52, 56)
nicht wirksam, weil der Schalter (64) geöffnet und somit das
elektromagnetische Stellglied desaktiviert bleibt.
Claims (2)
1. Betätigungsvorrichtung für ein automatisches Getriebe in einem
Kraftfahrzeug, welches Kraftfahrzeug eine Betriebsbremse mit einem
Bremspedal, ein Gaspedal und einen Wählhebel mit wenigstens einer
Neutralstellung (P und/oder N), sowie wenigstens einer Fahrstellung
(R, D ect.) aufweist, wobei der Wählhebel mit einer manuell über
windbaren Sperreinrichtung zusammenwirkt, die den Wählhebel in der
Neutralstellung hält und an dieser Sperreinrichtung eine zusätzli
che elektromagnetische Verriegelungseinrichtung angreift, die ein
Entsperren des Wählhebels nur bei definierten Betriebsbedingungen
des Kraftfahrzeuges zuläßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperr
einrichtung (26, 28, 30, 32, 34, 36) durch teleskopisches Verschieben
der Wählhebelstange (22) relativ zu dem schwenkbar gelagerten Wähl
hebelabschnitt (20) entsperrbar ist, daß die elektromagnetische
Verriegelungseinrichtung (44, 46, 52) in der Verriegelungsstellung
mit einem Verriegelungsstift (52) die Wählhebelstange unverschieb
bar festlegt und daß die elektromagnetische Verriegelungseinrich
tung (44, 46, 52) am Wählhebel (10) befestigt und mit diesem ver
schwenkbar ist, wobei die elektrische Ansteuerung der Verriege
lungseinrichtung abhängig von der Wählhebelstellung erfolgt.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungseinrichtung über einen Schalter (66) der Betriebs
bremse des Kraftfahrzeuges aktivierbar ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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