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Die
Erfindung betrifft einen Kolbenkompressor, insbesondere einen Hubkolbenkompressor
zur Erzeugung von Druckluft, welcher mindestens einen über eine
zugeordnete mit einer Wälzlagerung
gelagerte Pleuel mit einer Kurbelwelle verbundenen Kolben umfasst,
der in einem zugeordneten Zylinder eine Hubbewegung ausführt und über eine
im Zylinderkopf integrierte Anschlusseinheit die Verdichtung von
Ansaugluft bewirkt, wobei über
ein Einlassventil aufgrund eines durch die Kolbenbewegung erzeugten
Unterdruckes im Kurbelgehäuse
Kühlluft
aus der Ansaugleitung in das Kurbelgehäuse gelangt und aufgrund des über die
Kolbenrückbewegung
erzeugten Überdruckes
im Kurbelgehäuse über ein
Auslassventil aus dem Kurbelgehäuse
entweicht und somit ein interner Kühlluftstrom im Kurbelgehäuse erzeugbar
ist.
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Derartige
Kolbenkompressoren kommen üblicherweise überall dort
zum Einsatz, wo Druckluft benötigt
wird, jedoch die drucklufterzeugende Einheit platzsparend und damit
kleinbauend sein muss und dabei hohe Leistungsdichten aufweist,
womit derartige Kolbenkompressoren hauptsächlich in Nutzfahrzeugen oder
Schienenfahrzeugen genutzt werden. Im Falle des Einsatzes im Nutzfahrzeug
wird in zunehmendem Maße
die durch den Kolbenkompressor erzeugte Druckluft neben dem Betrieb
der Bremsanlage auch zum Betrieb der Luftfederungsanlage genutzt.
Wegen des damit einhergehenden großen Druckluftbedarfs mit hohen
Systemdrücken
eignen sich hier meist mehrstufige Kolbenkompressoren. Die durch
die innerhalb kurzer Zeitintervalle für die Luftfederung erforderlichen
hohen Drücke
sind mit derartigen Kolbenkompressoren erzeugbar. Dabei kamen insbesondere
in der Vergangenheit in Nutzfahrzeugen ölgeschmierte Kolbenkompressoren
zum Einsatz, ölfreie
Verdichterkonzepte konnten sich nicht durchsetzen, da aufgrund der
hohen Bauteiltemperaturen, die aus der hohen Leistungsdichte auf kleinstem
Bauraum resultieren, die nötigen
Bauteilstandzeiten nicht erreicht werden konnten.
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Neuartige
Verdichterkonzepte auf Basis von Kolbenkompressoren lassen einen ölfreien
Betrieb zu, wenn diese mit einem Kühlluftdurchsatz versehen werden.
Die ölfreie
Betriebsart wurde insbesondere aus wartungs- und umwelttechnischen
Gründen
entwickelt. Hier zeigt der Stand der Technik verschiedene Konzepte,
wobei aktive Kühlkomponenten
wie beispielsweise Lüftermittel
für eine
Wärmeabfuhr
eingesetzt werden.
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Die
DD 238 645 A1 offenbart
eine Lösung, bei
der die durch ein Lüfterrad
bewegte Luft sowohl die Verdichtereinheit als auch den Antriebsmotor durchströmt. Nachteilig
bei dieser Variante ist neben der Geräuschentwicklung die mit Verunreinigungen behaftete
Außenluft,
die durch das Kurbelgehäuse geleitet
wird, womit sich Verunreinigungen ablagern können und sich aufgrund der
Druckänderungen ebenfalls
Wasseransammlungen im Kurbelgehäuse bilden
können.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist wiederum ein externes
Filtersystem und evtl. ein Wasserabscheidesystem erforderlich, welches
jedoch den Wartungsaufwand erhöht
und Serviceintervalle verkürzt.
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Die
DE 101 38 070 C2 zeigt
einen Kolbenkompressor, bei dem die im Kurbelgehäuse durch die Hubbewegung des
Arbeitskolbens erzeugte periodische Druckschwankung über eine
Ventilpaarung nutzbar gemacht wird, um einen Kühlluftstrom im Kurbelgehäuse zu erzeugen.
Dabei öffnet
sich ein Einlassventil, wenn der Kolben die Hubbewegung in Richtung
des Zylinderkopfes ausführt
und das Volumen des Kurbelgehäuses
vergrößert, denn
durch den entstehenden Unterdruck strömt Luft durch das Einlassventil
in das Kurbelgehäuse
nach. Bei der Abwärtsbewegung
entsteht hingegen ein Überdruck
im Kurbelgehäuse
und ein entfernt vom Einlassventil angeordnetes Auslassventil öffnet sich.
Durch dieses wechselseitige Öffnen
und Schließen
des aus Ein- und Auslassventil bestehenden Ventilpaares kann ohne
zusätzliches
Fördermittel
ein Kühlluftdurchsatz im
Kurbelgehäuse
erzeugt werden.
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Um
das Einlassen von verunreinigter Umgebungsluft zu vermeiden, wird
weiterführend
die Möglichkeit
genutzt, die Kühlluft
der Ansaugleitung zu entnehmen, um auch für den Kühlluftstrom des Kurbelgehäuses bereits
gereinigte Luft zur Verfügung
zu stellen. Die Ansaugluft ist durch vorgelagerte Reinigungsmittel
von Verunreinigungen befreit, was insbesondere im Nutzfahrzeugbau
eine wesentliche Stellung einnimmt, da die Betriebsumgebung meist
stark staubbelastet ist. Weiterhin kann bei Vorrichtungen, die zur Druckluftaufbereitung
starke Druckänderungen
in der Arbeitsluft hervorrufen, der Taupunkt des in der Luft enthaltenen
Wasserdampfes erreicht werden, was eine Kondensierung des Wasserdampfes und
damit Wasserbildung im System verursacht. Um die Wasserbildung im
System zu vermeiden, können vereinzelt
Wasserabscheider den Verdichtermitteln vorgeschaltet sein. Bei einem
Abgriff der Kühlluft
von der Ansaugleitung mit einem zusätzlich zum Filtersystem vorgeschalteten
Wasserabscheider ist zudem sichergestellt, dass sich bei einem Durchströmen der
gefilterten und getrockneten Kühlluft
durch das Kurbelgehäuse
dort keine Wassermengen bilden können,
die erhebliche Schäden
insbesondere an den Lagerungen hervorrufen würden.
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Auch
bei mehrstufigen Kolbenkompressoren, wie aus der
EP 1 028 254 A2 zu entnehmen, kann
das Prinzip der inneren Pumpe zur Kühlluftforderung, beruhend auf
der Kolbenbewegung, genutzt werden, da die Niederdruckstufe über eine
große Kolbenfläche verfügt und die
Hochdruckstufe über eine
kleine Kolbenfläche,
womit über
dem Kurbelhub aufgrund der Kolbenflächendifferenz ebenfalls ein sich
periodisch ändernder
Druckverlauf im Kurbelgehäuse
entsteht.
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Jedoch
ergibt sich dabei das Problem, dass sich bei einem Abzweig der Kühlluft von
der Ansaugleitung durch die Position des Abzweigs im Zylinderkopf
oder nahe des Zylinderkopfes und ein direktes Einleiten der Kühlluft über ein
im Zylinderkopf befindliches Einlassventil und anschließendes Vorbeiführen der
Kühlluft
am Zylinder die Kühlluft
derart erwärmt,
dass zur Kühlung
der Wälzlager
im Kurbelgehäuse
keine Kühlluft
entsprechend niedriger Temperatur mehr zur Verfügung steht. Durch die damit
verursachten hohen Betriebstemperaturen insbesondere der Wälzlagerungen
ist die Lebensdauer ölfreier Kolbenkompressoren
erheblich eingeschränkt,
was mit verkürzten
Wartungsintervallen verbunden ist und Betriebsausfälle verursachen
kann. Die Fettschmierung der Wälzlager
altert durch Zersetzungsprozesse bei hohen Betriebstemperaturen,
für die
meisten Fette gelten Temperaturgrenzen von 90°C, die bei einem Betrieb des
Kompressors schon nach kurzer Dauer erreichet werden können. Dadurch
ist eine zuverlässige
Schmierwirkung nicht mehr sichergestellt, was zu einem Ausfall der
Wälzlagerung
führt.
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Die
DE 473 347 A offenbart
einen einzylindrigen Kolbenkompressor, bei dem ein interner Kühlluftstrom
in einem Kreislauf durch das Kurbelwellengehäuse hindurchgeleitet wird.
Der interne Kreislauf ist geschlossen, wodurch die insgesamt erwärmte Kühlluft wieder
in den Bereich des Zylinderkopfs zurückgeführt wird, sich mit der neu
angesaugten Luft vermischt und erneut von dem Kühlkreislauf angesaugt wird.
Daher erscheint die Kühlwirkung
hier recht begrenzt. Bei dieser technischen Lösung ist eine über die
Außenfläche der
Ventilplatte vorgesehene Kühlung
erforderlich, da die erwärmten
Bauteile unterhalb einer Filterhaube angeordnet sind, und eine Wärmeabgabe über eine
Konvektion durch die Filterhaube verhindert wird. Es entsteht außerdem ein
recht großbauender
Zylinderkopfbereich.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kurbelgehäusebelüftung für einen ölfreien
Kolbenkompressor zu schaffen, die zur Kühlung von thermisch beasteten
Komponenten im Kurbelgehäuse,
insbesondere von Wälzlagerungen, eine
saubere Kühlluft
in das Kurbelgehäuse
befördert und
die beim Eintritt in das Kurbelgehäuse eine niedrige Temperatur
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Kurbelgehäusebelüftung für einen ölfreien Kolbenkompressor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung schließt
die technische Lehre ein, dass die Abzweigung der Kühlluft aus
der Ansaugleitung selbst oder im Zylinderkopf angeordnet ist und
die Kühlluft über mindestens
eine außen
am Zylinder vorbeiführende
Rohrverbindung zwischen Zylinderkopf und dem Kurbelgehäuse am Zylinder vorbeileitbar
ist, um eine Erwärmung
der Kühlluft
zu vermeiden.
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Diese
Lösung
bietet den Vorteil, die Kühlluft nicht
der Wärme
auszusetzen, die im Bereich der Anschlusseinheit entsteht, sondern
fern von dieser Wärmequelle
von der Ansaugleitung abzuzweigen und direkt in das Kurbelgehäuse zu leiten.
Die vorbekannte Lösung,
die die Kühlluft
zunächst über Kanäle an der
Mantelfläche
des Zylinders entlang führt,
bedingt ein Aufheizen der Kühlluft,
noch bevor diese das Kurbelwellengehäuse erreicht. Die Kühlung des
Zylinders und des Zylinderkopfes kann bei der erfindungsgemäßen Lösung auch
durch einen zweiten, separaten Kühlluftstrom
erfolgen, so dass auf eine Kühlung dieser
Komponenten nicht verzichtet werden muss. So kann eine vor dem Eintritt
in das Kurbelgehäuse stattfindende
Erwärmung
der Kühlluft
einfach vermieden werden. Die Rohrverbindung ist außen am Gehäuse angeordnet
und leitet die Kühlluft
an den Bauteilen mit den höchsten
Temperaturen wie Zylinder und Zylinderkopf, vorbei. Durch die frei
angeordnete Rohrverbindung kann die Temperatur der Kühlluft über eine
auf Konvektion über
die Rohroberfläche beruhende
Wärmeabfuhr
zudem weiter reduziert werden, bevor diese in das Kurbelgehäuse eintritt.
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Eine
weitere die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass die über die
mindestens eine Rohrverbindung geführte Kühlluft an einer Stelle ins
Kurbelgehäuse
einleitbar ist, in deren Nähe
die thermisch belasteten Komponenten wie die Wälzlagerungen im Kurbelgehäuse angeordnet
sind und die Kühlluft
das Kurbelgehäuse
(2) diagonal durchströmt,
um eine maximale Kühlwirkung
zu erzielen. Durch die variable Gestaltung der Rohrverbindung ist es
möglich,
die Eintrittsstelle der Kühlluft
in das Kurbelgehäuse
so zu wählen,
dass sich die zu kühlenden
Komponenten direkt im Kühlluftstrom
befinden. Dieser Vorteil kann gerade bei den ortsfest im Kurbelgehäuse angeordneten
Wälzlagern,
wie der Kurbelwellenlagerung im Kurbelgehäuse, angewendet werden, indem
die Kühlluft
direkt die Wälzlagerungen
anströmt
und diese kühlt.
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Nach
einer möglichen
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Verbindung
für die
Kühlluft
zwischen dem Zylinderkopf und dem Kurbelgehäuse aus mindestens zwei einzeln
angeordneten und zueinander parallel geschalteten Rohrverbindungen
besteht, um die verfügbare
Rohroberfläche zur
Kühlung
zu vergrößern. Der
Vorteil der Anordnung von mindestens zwei Rohrverbindungen ist neben
der vergrößerten Oberfläche zur
Konvektionskühlung
zudem die Möglichkeit,
die Rohrverbindungen derart symmetrisch anzuordnen, dass die Eintrittsstellen
der Kühlluft
sowohl das motorseitig als auch das endseitig im Kurbelgehäuse angeordnete Wälzlager
der Kurbelwelle mit Kühlluft
direkt versorgen. Die Kühlluft
wird dabei aus einer Kühlluftkammer
im Zylinderkopf in die Rohrverbindung geführt, wobei die Kühlluftkammer über das
Einlassventil mit Kühlluft
gefüllt
wird und diese auf die Rohrverbindungen verteilt. In der Regel ist
es ausreichend, wenn zwei Rohrverbindungen vorgesehen werden.
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Um
eine betriebssichere und platzsparende Ventilanordnung zu schaffen,
wird als weitere die Erfindung verbessernde Maßnahme vorgeschlagen, das Einlassventil
und/oder das Auslassventil für
den Kühlluftstrom
nach Art eines Lamellenventils auszubilden und das Einlassventil
im Zylinderkopf, in einer Ventilplatte oder im Kurbelgehäuse anzuordnen.
Vorteilhaft bei einem Lamellenventil ist der geringe konstruktive
Aufwand und die hohe Betriebssicherheit. Aufgrund des geringen Platzbedarfs
und der flachen Bauweise eines Lamellenventils lässt sich dieses optimal in
der Kühlluftkammer
des Zylinderkopfes oder in der Ventilplatte integrieren, und zwar
benachbart zum Haupteinlassventil des Kompressors.
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Um
mit einer weiteren Maßnahme
eine Erwärmung
der Kühlluft
zu minimieren, wird vorgeschlagen, das Einlassventil im Zylinderkopf
fern vom Ort der Anschlusseinheit anzuordnen. Mit einer möglichst
distalen Anordnung des Einlassventils und damit des Strömungsverlaufs
der Kühlluft
nach der Abzweigung aus der Ansaugleitung wird die Erwärmung der
Kühlluft
minimiert und auf dem direkten Weg in das Kurbelwellengehäuse geführt. Eine
Abzweigung der Kühlluft
außerhalb
des Zylinderkopfes bzw. der Ventilplatte bietet ebenfalls eine weitere
Lösung,
jedoch ist dabei zusätzlich
ein Abzweigelement in der Ansaugleitung erforderlich und das Einlassventil muss
am Kühllufteingang
des Kurbelgehäuses
angeordnet sein. Diese Lösung
wäre jedoch
nur bei der Anwendung von einer Rohrverbindung sinnvoll, da bei
einer Kühlluftführung über mehrere
Rohre entsprechend der Anzahl der Rohrverbindungen auch mehrere
Einlassventile erforderlich wären.
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Es
ist aus konstruktiven Gründen
von besonderem Vorteil, wenn ein Verschraubungsmittel von Kurbelgehäuse, Zylinder
und Zylinderkopf aus mindestens einem Zuganker besteht, der durch
die Rohrverbindung verläuft
oder ein Verschraubungsmittel von Kurbelgehäuse, Zylinder und Zylinderkopf
aus der Rohrverbindung besteht. Mit beiden Maßnahmen kann die Anzahl der
Einzelteile reduziert werden, indem die Rohrverbindung neben der
Kühlluftführung auch
die mechanische Funktion der Verschraubung erfüllt. Im Falle einer Durchführung von
Zugankern durch die Rohrverbindung kann eine separate Verschraubung
von Kurbelgehäuse,
Zylinder und Zylinderkopf entfallen und die Rohrverbindungen werden mit
den Zugankern mechanisch verspannt, wobei mit der Verspannung zusätzlich eine
Dichtwirkung zwischen der Rohrverbindung und dem Kurbelgehäuse bzw.
dem Zylinderkopf erreicht werden kann, da die Rohrverbindung durch
die Verspannung in Längsrichtung
druckbelastet ist. Bei einer Verschraubung von Kurbelgehäuse, Zylinder
und Zylinderkopf über die
Rohrverbindung ist diese derart mechanisch verspannt, dass sowohl
die mechanischen Zugkräfte aufgenommen
werden als auch die Funktion der Kühlluftführung übernommen werden kann und somit die
Anzahl von Einzelteilen reduzierbar ist.
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Um
eine Dichtwirkung zwischen der Rohrverbindung und dem Kurbelgehäuse bzw.
dem Zylinderkopf zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass der Übergang
von der Rohrverbindung zum Kurbelgehäuse und zum Zylinderkopf mindestens
ein Dichtelement aufweist, um Leckagen zu vermeiden. Dieses Dichtelement
kann aus einem O-Ring auf Kunststoffbasis bestehen oder aus einem
vergleichbaren Dichtelement wie beispielsweise eines Messingdichtrings hergestellt
sein, da damit eine höhere
thermische Stabilität
und eine verbesserte Alterungsbeständigkeit gegeben ist.
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Eine
zusätzliche
Maßnahme
zur weiteren Verbesserung der Kühlung
des gesamten Hubkolbenkompressors besteht darin, dass die Kühlluft vor Eintritt
in die Rohrverbindung über
mindestens einen Strömungskanal
innerhalb des Zylinderkopfes und/oder des Zylinders verläuft und
eine Kühlung
bewirkt, wobei die Temperatur der Kühlluft beim nachfolgenden Durchströmen der
Rohrverbindung insbesondere durch eine aktive Kühleinheit oder beruhend auf
Konvektionskühlung
wieder reduzierbar ist und dass die Rohrverbindung auf der Mantelfläche Kühlkörper aufweist,
um die Wärmeabfuhr
durch Konvektion zu verstärken.
Dieses Prinzip der Zwischenkühlung
ermöglicht
den Eintritt von Kühlluft
niedriger Temperatur in das Kurbelgehäuse, obwohl zuvor der thermisch
stark beanspruchte Bereich des Zylinders und des Zylinderkopfes
mit der gleichen Kühlluft
vorab gekühlt
wird. Der nicht näher
dargestellte Strömungskanal
im Zylindermantel und/oder im Zylinderkopf leitet dabei die Kühlluft an
den thermisch belasteten Bauteilen vorbei und wird dann in die Rohrverbindung
geführt.
Um die Temperatur der Kühlluft
wieder hinreichend zu reduzieren, so dass diese bei Eintritt in
das Kurbelgehäuse
eine effektive Kühlung
der Wälzlagerungen
bewirkt, sind erfindungsgemäß Kühlkörper an
der Außenseite
der Rohrverbindung vorzusehen, um dadurch die Oberfläche zu vergrößern und
den Effekt der Konvektionskühlung
zu verstärken.
Eine Kühlung
durch aktive Kühlmedien
ist ebenfalls anwendbar, jedoch erfordern diese einen zusätzlichen
konstruktiven Aufwand.
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Weitere
die Erfindung verbessernde Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen
angegeben oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung anhand einer Figur näher dargestellt. Die einzige
Figur zeigt:
Einen Querschnitt durch einen Hubkolbenkompressor
mit einer seitlich angeordneten Rohrverbindung.
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Der
in der Figur dargestellte Hubkolbenkompressor 1 besteht
aus einem Kurbelgehäuse 2,
einem Zylinder 3 und einem Zylinderkopf 4, der
aus einer Ventilplatte 5 und einer Anschlusseinheit 6 aufgebaut ist.
Im Zylinder 3 führt
ein Kolben 7 eine Hubbewegung aus, die über eine Kurbelwelle 8 und
einer als Verbindung angeordneten Pleuel 9 erzeugt wird.
Die sich im Zylinder 3 befindliche Luft wird durch die
Abwärtsbewegung
des Kolbens 7 in den Zylinder 3 eingezogen und
bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 7 verdichtet. Die Anschlusseinheit 6 weist
neben einer Ansaugleitung 11 und einer Ausgangsleitung 12 ein
Haupteinlassventil und ein Hauptauslassventil auf, wobei sich das
Haupteinlassventil bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 7 in seiner Offenstellung befindet und Luft
aus der Ansaugleitung 11 in den Zylinder 3 einzieht
und bei der Aufwärtsbewegung
schließt.
Hingegen befindet sich das Hauptauslassventil während der Abwärtsbewegung
des Kolbens 7 in der Schließstellung, und öffnet in
der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 7, wodurch die damit sich verdichtende Luft
aus dem Zylinder 3 über
die Ausgangsleitung 12 herausgeführt und einem externen Verbraucher
zuführt
wird.
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Der
Zylinder ist 3 über
ein Verschraubungsmittel 18 mit dem Kurbelgehäuse 2 lösbar verbunden. Die
Kurbelwelle 8 ist durch Wälzlager 10 drehbar
im Kurbelgehäuse 2 gelagert,
wobei die Pleuel 9 ebenfalls über Wälzlager 10' drehbar auf
dem gekröpften Abschnitt
der Kurbelwelle 8 gelagert ist.
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Durch
die Hubbewegung des Kolbens 7 wird wie im Arbeitszylinder
auch im Kurbelgehäuse 2 eine periodische
Druckänderung
hervorgerufen. Durch die Anordnung eines Einlassventils 13 und
eines Auslassventils 14, durch die Luft in das Kurbelgehäuse 2 gelangen
und entweichen kann, wird im Kurbelgehäuse 2 ein Luftdurchsatz
hervorgerufen. Das Einlassventil 13 befindet sich innerhalb
des Zylinderkopfes 4, und entnimmt die Kühlluft aufgrund
des Unterdruckes im Kurbelgehäuse 2 durch
die Aufwärtsbewegung
des Kolbens 7 aus der Ansaugleitung 11, die durch
eine Rohrverbindung 15 in das Kurbelgehäuse 2 geleitet wird.
Die Rohrverbindung 15 ist im Ausführungsbeispiel zwischen der
Ventilplatte 5 und dem Kurbelgehäuse 2 angeordnet,
womit ein Luftkanal zwischen der Kühlluftkammer 16, in
der sich die Kühlluft über das
Einlassventil 13 aus der Ansaugleitung 11 sammelt,
und dem Kurbelgehäuse 2 hergestellt ist.
Die Kühlluft
strömt
somit durch die Rohrverbindung 15 in das Kurbelgehäuse 2,
ohne sich an den Bauteilen hoher Temperatur wie Zylinder 3 oder
Zylinderkopf 4 zu erwärmen.
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Zur
Abdichtung der Rohrverbindung 15 und der Ventilplatte 5 bzw.
dem Kurbelgehäuse 2 sind Dichtelemente 17 derart
angeordnet, dass diese die Übergänge der
Rohrverbindung 15 zu Ventilplatte 5 und Kurbelgehäuse 2 dichten
und einen Luftnebenstrom und damit das Eindringen von Verunreinigungen
verhindern. Bei geöffnetem
Einlassventil 13 strömt
somit Kühlluft
direkt in das Kurbelgehäuse
und verlässt
dieses über
das Auslassventil 14 wieder, wenn der Kolben 7 im
Zylinder 3 eine Abwärtsbewegung
ausführt
und damit einen Überdruck
im Kurbelgehäuse 2 hervorruft.
Die Wälzlager 10 im
Kurbelgehäuse 2 werden
von der einströmenden
Kühlluft
direkt gekühlt,
wobei die Kühlluft
bei einer hier nicht näher
dargestellten Bauweise mit zwei symmetrisch angeordneten Rohrverbindungen 15 derart
in das Kurbelgehäuse 2 eingeleitet
wird, dass die Wälzlager 10 direkt
mit Kühlluft
angeströmt
werden. Zudem erfährt die
Wälzlagerung 10' zwischen der
Kurbelwelle 8 und der Pleuel 9 ebenfalls eine
Kühlung
durch den Kontakt mit der Kühlluft
im Kurbelgehäuse 2.
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Das
Auslassventil 14 ist auf der Bodenseite des Kurbelgehäuses 2 angeordnet,
um eventuelle Verunreinigungen und Wasseransammlungen aus dem Kurbelgehäuse 2 herauszutransportieren
und die Belastung durch Verunreinigungen von außen aufgrund der bodenseitigen
Anordnung zu minimieren.
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- 1
- Hubkolbenkompressor
- 2
- Kurbelgehäuse
- 3
- Zylinder
- 4
- Zylinderkopf
- 5
- Ventilplatte
- 6
- Anschlusseinheit
- 7
- Kolben
- 8
- Kurbelwelle
- 9
- Pleuel
- 10,
10'
- Wälzlagerung
- 11
- Ansaugleitung
- 12
- Ausgangsleitung
- 13
- Einlassventil
- 14
- Auslassventil
- 15
- Rohrverbindung
- 16
- Kühlluftkammer
- 17
- Dichtelement
- 18
- Verschraubungsmittel