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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Etikett sowie alternative Verfahren
zu dessen Herstellung.
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Für viele
Anwendungsfälle
müssen
selbstklebende Etiketten so gestaltet sein, daß sie sich von einer bestimmungsgemäßen Unterlage
ganz oder teilweise wieder ablösen
lassen. Dies soll meist ohne Zuhilfnahme von Werkzeugen oder anderen
Hilfsmitteln, etwa einem Einweichbad, geschehen. Um das Abziehen
eines Etiketts oder Etikettenteils von einer Unterlage zu erleichtern,
wird häufig
eine Anfaßlasche
vorgesehen, d. h. ein Etikettenbereich, welcher sich aufgrund seiner
Formgebung bzw. aufgrund verminderter Adhäsivität seiner Unterseite leichter
ergreifen läßt.
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Anfaßlaschen
können
entweder aus der Etikettenkontur herausragen, oder aber als sich
in die übrige
Etikettenkontur übergangslos
einfügende
Eck- oder Randbereiche ausgebildet sein.
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Zur
nichtklebenden oder nur schwachklebenden Ausführung von Anfaßlaschen
sind unterschiedliche Maßnahmen
bekannt. Dies sind in erste Linie das Vorsehen von Aussparungen
der unterseitigen Haftklebstoffbeschichtung des Etiketts im Bereich
der Anfaßlasche,
die chemische Behandlung der unterseitigen Haftklebstoffbeschichtung
des Etiketts im Bereich der Anfaßlasche mit einem sogenannten
Klebstoffkiller und das Abdecken der unterseitigen Haftklebstoffbeschichtung
des Etiketts im Bereich der Anfaßlasche mit einem Folienstück. Letztgenannte
Variante ist beispielsweise aus
DE 197 50 479 A1 bekannt. Hier wird die Abdeckung
der Anfaßlasche
dadurch erzielt, daß das
Abziehmaterial, auf welchem das Etikett angeordnet ist, im Bereich der
Anfaßlasche
durchstanzt wird. Ein derartiger Etikettenaufbau besitzt den entscheidenden
Nachteil der Verletzung des Trägermaterials.
Hierdurch wird das automatisierte Verspenden des Etiketts mit schnell
laufenden Spendemaschinen stark erschwert. Der Möglichkeit, die Anfaßlasche
an Ihrer Unterseite anderweitig mit einer Folie zu überdecken, sind
dadurch Grenzen gesetzt, daß die
Abmessungen von Anfaßlaschen
oft nur einige zehn Quadratmillimeter betragen. Entsprechend kleine
Folenstücke
sind schwer zu handhaben, insbesondere eine passergenaue Unterspendung
mit kleinsten, ihrerseits nichtklebenden Folienteilen ist eine bislang nicht
zufriedenstellend gelöste
technische Herausforderung.
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Insbesondere
bei lediglich durch Aussparung oder Neutralisierung der Klebstoffschicht
nichtklebend gestalteten Anfaßlaschen
besteht andererseits das Problem, daß diese flach an der Unterlage anliegen
und daher schwer zu greifen sind, wenn der Benutzer seine Fingernägel nicht
einsetzen kann, wie es beispielsweise im medizinisch/pharamzeutischen
Bereich oft der Fall ist, wenn Labor- oder Chirurgenhandschuhe getragen
werden.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
101 14 104 A1 ist ein doppellagiges Etikett für die Auszeichnung von
Waren bekannt, welches einen großen unterseitig nichtklebenden
Bereich, und einen kleineren unterseitig klebenden Bereich aufweist.
Der unterseitig nichtklebende Bereich wird durch Zusammenkleben zweier
einseitig klebstoffbeschichteter Etiketten, wobei deren Klebstoffbeschichtungen
zueinanderweisen, erzeugt. Der kleinere, unterseitig klebende Bereich
ist aus einem überstehenden
Teil des oberen der verklebten, einseitig klebstoffbeschichteten
Etiketten gebildet. Mit dem vorbekannten Etikett wird darauf abgezielt,
Etiketten mit großen
Beschriftungsbereichen und kleiner Klebefläche zur Auszeichnung hochpreisiger
Waren einfach herstellbar zu gestalten. Auch in der Offenlegungsschrift
DE 102 39 510 A1 wird
ein Etikett beschrieben, welches ein Oberetikett mit einem überstehenden,
unterseitig klebstoffbeschichteten Teil aufweist. Dieser dient dazu,
ein Etikettenbooklet bzw. Blättchen
auf einer Unterlage so zu fixieren, daß es nicht selbsttätig aufblättert.
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Ein
Einsatzfall von teilweise ablösbaren
Etiketten ist die Verwendung als Versiegelung von Verschlüssen bzw. Öffnungen.
Hierbei wird üblicherweise
gefordert, daß beim
Entsiegeln ein Teil des Etiketts entfernt wird, welcher die Öffnung bzw.
den Verschluß freigibt,
wohingegen ein weiterer Teil des Etiketts auf dem versiegelten Behälter verbleibt,
wobei der Siegelbruch irreversibel angezeigt wird.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE
295 18 961 U1 ist ein zweilagiges Originalitätsverschlußetikett
offenbart, welches eine erhöhte
Biegesteifigkeit aufweist. Das vorbekannte Etikett ist dazu bestimmt, zur
Versiegelung über
eine Kante geklebt zu werden. Beim Siegelbruch im Kantenbereich
stellt sich das zuvor gekrümmte
Etikett bzw., eine Lage des Etiketts aufgrund der erhöhten Biegesteifigkeit
auf.
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Einen
Spezialfall stellt die Versiegelung der Einstichöffnungen von Injektate enthaltenden
Phiolen (sogenannten ”Vials”) dar,
welche meist mit leicht konischen Aluminiumkappen ausgestattet sind.
Hierbei ist neben einem eindeutigen Erstöffnungsnachweis erwünscht, daß der Einstichbereich
klebstofffrei bleibt. Ferner soll das Entsiegeln leicht auch mit Handschuhen
möglich
sein. Darüberhinaus
ist eine dauerhafte Kennzeichnung des Gefäßes, beispielsweise durch einen
Farbcode, auch nach dem Entsiegeln erwünscht. Mit Etiketten ist diese
Aufgabenstellung bisher nicht lösbar.
Stattdessen werden hierfür bisher
als Spritzgußteile
ausgeführte
Kunststoffkappen verwendet, welche mit den Aluminiumkappen der Vials
vernietet sind. Diese besitzen den Nachteil, daß der Erstöffnungsnachweis durch Aufkleben
der Kunststoffkappen umgehbar ist. Ferner wäre eine materialsparendere
und in der Herstellung billigere Ersatzlösung wünschenswert.
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Angesichts
der oben geschilderten Problematik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Etikett mit einer leicht greifbaren Anfaßlasche
zu schaffen, welches auch als Erstöffnungsnachweis, insbesondere
auch für
Vials der beschriebenen Art, konfigurierbar ist. Ferner ist Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein für derartige Etiketten geeignetes
Herstellungsverfahren zu schaffen, welches mit vertretbarem technischem
Aufwand eine hohe Produktqualität
erzielt.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Etikett nach Patentanspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
können
gemäß einem
der Ansprüche
2–20 gestaltet
sein.
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Das
bis zum Etikettenrand reichende, gegenüber dem Oberetikett wesentlich
steifere Unteretikett gibt einen etwas erhabenen Anfaßbereich
vor, welcher bereits bei geringer Unebenheit der bestimmungsgemäßen Unterlage
aufgrund seiner Biegsteifigkeit leicht bis deutlich absteht und
daher leichter greifbar ist, als herkömmliche Anfaßlaschen.
Dieser Effekt tritt bei einer Vielzahl von Unterlagen auf, etwa auf
leicht konisch ausgeführten
Verschlußkappen von
Vials der oben beschriebenen Art, auf zylindrischen oder anderweitig
gerundeten Behältermänteln oder
aber auf flexiblen Unterlagen, beispielsweise Schlauchbeuteln, wo
durch geeignetes Verformen der Unterlage ein deutliches Aufstellen
des Anfaßbereichs
erwirkt werden kann. Das Abstehen bzw. Aufstehen des Anfaßbereichs
verbessert sich durch eine höhere
Steifigkeit des Unteretiketts. Oft kann die anderthalb- bis doppelte
Steifigkeit des Unteretiketts gegenüber dem Oberetikett ausreichend
sein, bevorzugt ist das Unteretikett jedoch mehr als doppelt, besonders
bevorzugt mehr als dreifach, noch besser mehr als vierfach so steif
wie das Oberetikett. Je nach Einzelfall kann auch eine noch steifere
Ausführung
des Unteretiketts sinnvoll sein, insbesondere wenn, wie unten beschrieben,
ein Reißen
des Oberetikettenmaterials am Übergang
zwischen ein- und zweilagigem
Bereich (nur Oberetikett/Ober- und Unteretikettt) als Erstöffnungsnachweis
vorgesehen ist. Dabei kann es vorteihaft sein, wenn sich die Steifigkeiten
von Ober- und Unteretikett um eine oder mehrere Zehnerpotenzen unterscheiden.
Eine höhere Steifigkeit
des Unteretiketts ist erzielbar durch Verwendung eines steiferen
Materials, durch eine größere Dicke
des Unteretiketts oder durch eine Kombination beider Merkmale.
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Grundsätzlich kommen
für Ober-
und Unteretikett die im Etikettenbereich üblichen Kunststoff-Folienmaterialien
infrage, ferner unter Umständen
auch Papier bzw. (für
das Unteretikett) Pappe. Für
Spezialanwendungen sind selbstredend auch andere Materialien, wie
beispielsweise dünne
Metallfolien oder (für
das Unteretikett) Hartkunststoffplättchen denkbar.
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Auch
kann es vorteilhaft sein, Ober- und Unteretikett jeweils für sich mehrlagig
auszubilden. Nachfolgend ist jedoch meist vereinfachend von zweilagigem
Bereich die Rede, wenn der Bereich der Überdeckung aus Ober- und Unteretikett
gemeint ist, und von einlagigem Bereich, wenn der übrige Etkettenbereich
gemeint ist.
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Der
Absteh- bzw. Aufstelleffekt des Anfaßbereichs kann durch geeignete
Wahl der Etikettenkontur verstärkt
werden, etwa indem der Übergangsbereich
zwischen ein- und
zweilagigem Bereich verkleinert wird. Dies kann beispielsweise durch
Einschnitte bzw. konkave Abschnitte der Etikettenkontur erreicht werden,
oder dadurch, daß ein
größerer Anteil,
beispielsweise von mehr als einem Drittel, oder gar der überwiegende
Anteil des zweilagigen Bereichs konvex aus der übrigen Etikettenkontur herausragt.
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Weiter
kann der Absteh-/Aufstelleffekt des Anfaßbereichs bzw. allgemein dessen
Handhabbarkeit dadurch verbessert werden, daß die Unterseite des Unteretiketts
vorzugsweise nichtklebend oder im Verhältnis zur Unterseite des Oberetiketts
schwächer klebend
ausgeführt
ist. Alternativ läßt sich
erfindungsgemäß auch der
gegenteilige Effekt erzielen, wo dies erwünscht ist: bei Aufkleben eines
entsprechend gestalteten Etiketts auf eine plane Unterlage liegt
das Unteretikett aufgrund seiner Steifigkeit trotz nicht- bzw. schwachklebender
Unterseite flach und sicher auf der Unterlage auf.
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Ist
das Etikett so gestaltet, daß es
bei Ziehen am zweilagigen Bereich zerreißt oder sich anderweitig irreversibel
in mindestens zwei Teile teilt, wenn es auf eine geeignete Unterlage
aufgeklebt ist, so eignet es sich als Erstöffnungsnachweis. Dieses Kriterium ist
so zu verstehen, daß Unterlagen
existieren, welche es bei geeigneter Haftklebstoffwahl erlauben, daß die Haftkraft
zwischen Oberetikett und Unterlage größer ist als die Kraft, die
benötigt
wird, das Etikett zu zerreißen
oder anderweitig in zwei Teile zu teilen. Dies wird häufig dann
der Fall sein, wenn der Haftkleber eine Standardhaftkraft von mindestens
10, besser mindestens 25 N/(25 mm) (Schälkraft nach FINAT 1 auf Glas)
und die Oberfolie ein Produkt aus Foliendicke und Reißfestigkeit
von höchstens
2, besser unter 1 N/mm besitzt. Entscheidende Größe ist jedoch die Weiterreißfestigkeit,
da aufgrund des Stanzens in der Regel am Etikettenrand leichte Verletzungen
mit hoher Kerbwirkung vorhanden sind. Das Etikett reißt dann
auf Zug, wenn die Weiterreißfestigkeit
geringer ist als die Haftklebekraft. In der Praxis eignet sich jedenfalls
dieses Kriterium für
die Wahl des Haftklebers und die Stabilität der Oberetikettenfolie bei
Kenntnis der Oberflächeneigenschaften
der Unterlage (oder typischer Unterlagen), für welche das Etikett gefertigt
wird. Bei ausreichend steifem Unteretikettenmaterial wird das Oberetikett am
wahrscheinlichsten nahe des Übergangs
zwischen ein- und zweilagigem Bereich reißen. Soll die Oberfolie definiert
entlang einer vorgegebenen Linie reißen, so können Perforationen oder Anstanzungen vorgesehen
werden. Entsprechende Einreißhilfsmittel
können
auch das mögliche
Verhältnis
zwischen Haftkraft der selbstklebenden Beschichtung des Oberetiketts
und der Reißfestigkeit
des Oberetikettenmaterials verschieben, so daß schwächer haftende Klebstoffe und
stärkere
Oberetikettenfolien verwendet werden können.
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Alternativ
zu einer Trennung durch Zerreißen kann
auch eine vertikale Aufspaltung des Etiketts als Erstöffnungsnachweis
vorgesehen werden. Dies ist beispielsweise mittels eines sogenannten
Voidfolienaufbaus möglich, über welchen
das Oberetikett mit der bestimmungsgemäßen Unterlage verklebbar ist.
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Aufgrund
der verbesserten Greifbarkeit des Anfaßbereichs aufgrund der höheren Steifigkeit
des Unteretiketts kann der Anfaßbereich
auch sehr kleinflächig,
beispielsweise kleiner als 200, 100, 50 oder gar 25 Quadratmillimeter
ausgeführt
werden, und dennoch eine. ausreichende Handhabbarkeit erhalten bleiben.
Erfindungsgemäße Etiketten
lassen sich daher besonders vorteilhaft auch dort einsetzen, wo nur
eine geringe Fläche
als Unterlage zur Verfügung steht,
wie dies beispielsweise bei den oben genannten Vials der Fall ist.
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Erfindungsgemäße Etiketten
lassen sich herstellen, indem ein bahnförmiger Folienverbund aus einer
selbstklebend beschichteten Oberetikettenmaterialbahn, Unteretikettenmaterial
und einer Trägerbahn,
welche eine klebstoffabweisende Oberfläche aufweist, hergestellt wird
dergestalt, daß das
Unteretikettenmaterial in einem wiederkehrenden Muster teilflächig zwischen
der klebstoffabweisenden Oberfläche
der Trägerbahn
und der selbstklebenden Beschichtung der Oberetikettenmaterialbahn
zu liegen kommt, und Etikettenkonturen durch die Oberetikettenmaterialbahn
gestanzt werden dergestalt, daß jede
Etikettenkontur jeweils mindestens einen Bereich mit Unteretikettenmaterial
und ohne Unteretikettenmaterial umschließt.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der bahnförmige Folienverbund hergestellt,
indem eine Gitterbahn durch Ausstanzen von Leerkonturen aus einer
Unteretikettenmaterialbahn erzeugt wird, und die Gitterbahn mit
der Oberetikettenmaterialbahn und einer Trägerbahn zusammenlaminiert wird,
dergestalt, daß die
Gitterbahn zwischen der klebstoffabweisenden Oberfläche der
Trägerbahn
und der selbstklebenden Beschichtung der Oberetikettenmaterialbahn
zu liegen kommt, und das Stanzen der Etikettenkonturen erfolgt dergestalt,
daß sich
die Etikettenkonturen mit den Leerkonturen überschneiden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird der bahnförmige Folienverbund hergestellt,
indem Unteretikettenmaterialstücke
auf die selbstklebende Beschichtung der Oberetikettenmaterialbahn
aufgespendet werden, und die Oberetikettenmaterialbahn mit der Trägerbahn
zusammenlaminiert wird, dergestalt, daß die Unteretikettenmaterialstücke zwischen
der klebstoffabweisenden Oberfläche
der Trägerbahn
und der selbstklebenden Beschichtung der Oberetikettenmaterialbahn
zu liegen kommen, und die Etikettenkonturen ragen über die Unteretikettenmaterialstücke hinaus.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird der bahnförmige Folienverbund hergestellt,
indem die Trägerbahn
mit Unteretikettenmaterialstücken
bereitgestellt wird, welche jeweils mittels einer teilflächigen selbstklebenden
Beschichtung auf der klebstoffabweisenden Oberfläche der Trägerbahn haften, und eine selbstklebend
beschichtete Oberetikettenhahn überlaminiert
wird dergestalt, daß die Unteretikettenmaterialstücke zwischen
der klebstoffabweisenden Oberfläche
der Trägerbahn
und der selbstklebenden Beschichtung der Oberetikettenmaterialbahn
zu liegen kommen, und das Stanzen der Etikettenkonturen erfolgt
so durch die Unteretikettenmaterialstücke hindurch, daß die selbstklebende
Beschichtung der Unteretiketten jeweils außerhalb der Etikettenkontur
liegt.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verfahren
können
gemäß einem
der Ansprüche
22, 24–26
und 28–30
gestaltet sein.
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Die
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
lassen sich vorteilhaft nicht nur für die Produktion erfindungsgemäßer Etiketten,
sondern auch zur Herstellung anderer Etiketten mit nicht deckungsgleichem
Ober- und Unteretikett einsetzen. Sie ermöglichen auch die Herstellung
von Etiketten mit sehr kleinem Unteretikett auf relativ einfache
Weise und in hoher Qualität,
was bisher äußerst schwierig
war, insbesondere wenn das Unteretikett unterseitig nichtklebend
auszuführen
ist.
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Nachfolgend
werden anhand der zugehörigen
Zeichnungen Beispiele bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung näher
erläutert.
Die Zeichnungen sind dabei rein schematische und nicht maßstäbliche Darstellungen,
insbesondere sind bei Schnittdarstellungen der Etiketten Schichtdicken
aus Anschaulichkeitsgründen
stark vergrößert. Einander
entsprechende Elemente sind in den einzelnen Figuren jeweils mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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1a zeigt
ein erfindungsgemäßes Etikett mit
einer Perforation als Erstöffnungsnachweis
in der Draufsicht.
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1b zeigt
eine Schnittdarstellung des auf Abziehmaterial angeordneten Etiketts
aus 1a in der durch die strichpunktierte Linie A-A' angedeuteten Schnittebene.
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2a zeigt
in der Draufsicht ein erfindungsgemäßes Etikett mit einem Voidfolienaufbau
als Erstöffnungsnachweis.
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2b zeigt
eine Schnittdarstellung des auf Abziehmaterial angeordneten Etiketts
aus
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2a in
der durch die strichpunktierte Linie C-C' angedeuteten Schnittebene.
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3a zeigt
ein ähnlich 1a ausgeführtes Etikett
in der Draufsicht.
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3b zeigt
eine Schnittdarstellung des auf Abziehmaterial angeordneten Etiketts
aus
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3a in
der durch die strichpunktierte Linie B-B' angedeuteten Schnittebene.
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4 zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Etikett
mit einer Perforation als Erstöffnungsnachweis
in der Draufsicht.
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5 zeigt
eine einfache Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Etiketts
in der Draufsicht.
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6a–f zeigen
die einzelnen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
des Etiketts aus 1a.
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7a–f zeigen
die einzelnen Schritte eines alternativen erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung des Etiketts aus 1a.
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8a–b zeigen
anhand eines ausschnittsweise dargestellten Anordnungsschemas einer
Produktionsanlage die einzelnen Schritte eines alternativen erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Etikettenherstellung.
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Das
in 1a und 1b dargestellte
Etikett ist dafür
bestimmt, mit der Haftklebstoffbeschichtung 3 des Oberetiketts 1 auf
die leicht konische, gewölbte
oder anderweitig nicht plane Verschlußkappe einer injektat-Phiole
(nicht dargestellt) aufgeklebt zu werden. Das Etikett dient zum
einen der Versiegelung einer Einstichöffnung für Spritzenkanülen in der Verschlußkappe,
zum anderen der Kennzeichnung der Phiole. Hierfür kann das Oberetikett 2 farbig und/oder
mit einem Aufdruck 6 versehen sein.
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Über die
Haftklebstoffbeschichtung 3 ist auch das Unteretikett 2 mit
dem Oberetikett 1 verklebt. Der vom Oberetikett 1 verdeckte
Rand des Unteretiketts ist als strichlierte Linie angedeutet. Das Unteretikett 2 besitzt
gegenüber
dem Oberetikett 1 eine deutlich höhere Steifigkeit, indem es
sowohl aus einem steiferen Kunststoffmaterial gefertigt als auch etwas
dicker ausgebildet ist als letzteres.
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Vor
dem Aufkleben auf seine bestimmungsgemäße Unterlage ist das Etikett
auf der klebstoffabweisenden Beschichtung 8 eines Trägermaterials 7 angeordnet.
Bei der klebstoffabweisenden Beschichtung 8 kann es sich
beispielsweise um eine Silikonisierung handeln.
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In
Anpassung an die Grundfläche
der Phiole ist die Etikettenkontur in etwa einem umbeschriebenen
Kreis angenähert.
Am Übergang
zwischen ein- und zweilagigem Bereich des Etiketts, d. h. dem Bereich,
in welchem sich Oberetikett 1 und Unteretikett 2 nicht überlagern,
und dem Bereich, in welchem Sie sich überlagern, weicht die Etikettenkontur
von der Kreiskontur ab und bildet zwei konkave Einstülpungen,
so daß der
von der Mitte des Etiketts entferntere Teil des zweilagigen Bereichs
eine zungenartige Anfaßlasche 4 bildet.
Die Einstülpungen
entkoppeln die Anfaßlasche 4 sterisch
vom restlichen Etikett zu einem gewissen Grad, so daß die Anfaßlasche 4 beim Verkleben
des Etiketts auf die bestimmungsgemäße, nicht plane Unterlage von
dieser aufgrund der erhöhten
Steifigkeit des Unteretiketts 2 etwas abstehen kann.
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Etwa
in der Mitte des Etiketts, unterhalb des zweilagigen Bereichs befindet
sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
die Einstichöffnung
in der Kappe der Phiole. Aus hygienischen Gründen, aber auch um den oben
beschriebenen Aufstelleffekt zu unterstützen und den unten beschriebenen
Entsiegelungsvorgang zu erleichtern, ist die Unterseite des Unteretiketts 2 klebstofffrei.
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Zum
Entsiegeln, d. h. um an die Einstichöffnung der Phiole zu gelangen,
genügt
es, kräftig
an der Anfaßlasche 4 zu
ziehen. Aufgrund ausreichender Klebekraft der Haftklebstoffbeschichtung 3 auf der
bestimmungsgemäßen Unterlage
reißt
dann das Etikett entlang der nahe des Übergangs zwischen ein- und
zweilagigem Etikettenbereich vorgesehenen Perforationslinie 5.
Der zweilagige Etikettenbereich wird beim Entsiegeln vollständig entfernt,
wohingegen der Großteil
des einlagigen Etikettenbereichs auf der Unterlage verbleibt und
weiterhin seine Kennzeichnungsfunktion erfüllen kann. Bei ausreichend schwach
ausgeführter
Folie des Oberetiketts 1 kann die Perforationslinie 5 auch
entfallen. Aufgrund des Festigkeitsunterschieds zwischen ein- und
zweilagigem Etikettenbereich wird der bei Zug an der Anfaßlasche 4 entstehende
Riß für gewöhnlich entlang
des Übergangs
zwischen diesen Etikettenbereichen verlaufen. Ausgehen wird der
Riß wegen
dort auftretender lokaler Spannungsspitzen üblicherweise von den Einstülpungen
in der Etikettenkontur. Je enger der Krümmungsradius der konkaven Einstülpung, desto stärker ist
in diesem Bereich die Kerbwirkung und desto eher wird die Rißbildung
tatsächlich
dort beginnen.
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Das
in 2a und 2b dargestellte
Etikett ist ähnlich
ausgebildet wie das Etikett aus 1a und 1b.
Es weist ebenfalls ein Oberetikett 1 und ein über eine
Haftklebstoffschicht 3 mit diesem verbundenes, unterseitig
klebstofffreies Unteretikett 2 auf. Die Etikettenkontur
begünstigt
aufgrund konkaver Abschnitte zu zwei Seiten der Anfaßlasche 4 deren
Abstehen von einer nicht planen Unterlage.
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Im
Unterschied zu dem Etikett aus den 1a und 1b reißt beim
Entsiegeln das Etikett jedoch nicht in der Etikettenebene, sondern
trennt sich vertikal aufgrund eines Voidfolienaufbaus. Dieser befindet
sich unterseitig am Oberetikett 1, wo dieses nicht mit
dem Unteretikett 2 verklebt ist. Beim Anziehen an der Anfaßlasche 4 zum
Entsiegeln wird das gesamte Oberetikett 1 zusammen mit
dem Unteretikett 2 entfernt.
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Der
Voidfolienaufbau kann ausgeführt
sein wie herkömmliche,
hinlänglich
bekannte Voidfolien. Ein Beispiel eines geeigneten Voidfolienaufbaus
ist in 2b erkennbar. Es befindet sich
eine Farbschicht 9 auf der Unterseite der Haftklebstoffschicht 3,
welche über
einen Haftvermittler 13 mit einem Folienstück 10 verbunden
ist, welches unterseitig eine Klebstoffschicht 11 aufweist.
Lokal ist die Haftung zwischen Farbschicht 9 und Folienstück 10 durch
Adhäsionsverminderer 12 reduziert.
Dort haftet die Farbschicht 9 stärker an der Haftklebstoffschicht 3 als
an dem Folienstück 10.
Ansonsten ist die Haftung der Farbschicht 9 an dem Folienstück 10 (über den Haftvermittler 13)
stärker,
als die Haftung zwischen Farbschicht 9 und Haftklebstoffschicht 3.
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Bei
bestimmungsgemäßer Anbringung
des Etiketts haftet die Klebstoffschicht 11 auf der Unterlage.
Zieht man an der Anfaßlasche 4,
so trennt sich der Voidfolienaufbau dergestalt, daß die Farbschicht 9 im
Bereich der Adhäsionsverminderer 12 mit
abgezogen wird, die übrigen
Bereiche der Farbschicht 9 jedoch mit dem Folienstück 10 auf
der Unterlage verbleiben. Das Oberetikett 1 des Etiketts
ist zumindest im Bereich des Voidfolienaufbaus transparent ausgeführt, so
daß daran
haftenden Teile der Farbschicht 9 deutlich erkennbar sind.
Bei entsprechender Anordnung der Adhäsionsverminderer 12 bilden
die am Oberetikett 1 haftenden Teile der Farbschicht 9 ein charakteristisches
Muster oder einen charakteristischen Schriftzug 14, der
den Siegelbruch irreversibel anzeigt. Solange die Versiegelung unverletzt
bleibt, ist der Schriftzug 14 nicht sichtbar.
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Das
in 3a und 3b dargestellte
Etikett ist ähnlich
ausgebildet wie das Etikett aus 1a und 1b.
Es weist ebenfalls ein Oberetikett 1 und ein über eine
Haftklebstoffschicht 3 mit diesem verbundenes, unterseitig
klebstofffreies Unteretikett 2 auf. Die Etikettenkontur
begünstigt
aufgrund konkaver Abschnitte zu zwei Seiten der Anfaßlasche 4 deren
Abstehen von einer nicht planen Unterlage.
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Im
Unterschied zu dem in 1a und 1b dargestellten
Etikett weist das Oberetikett 1 eine Aussparung 15 im
Bereich des Unteretiketts 2 auf. Diese Aussparung kann
der Materialeinsparung dienen. Wird der Bereich, in welchem Oberetikett 1 und
Unteretikett 2 miteinander verklebt sind, schmal genug
gewählt,
so trennen sich beim Entsiegeln durch Zug an der Anfaßlasche 4 Unteretikett 2 und Oberetikett 1 vollständig voneinander.
Alternativ kann wie in 1a und 1b eine
Perforationslinie 5 vorgesehen werden.
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Das
in 4 in der Draufsicht dargestellte Etikett besitzt
eine im wesentlichen rechteckige Grundform. Der Bereich der konvex
vorstehenden Anfaßlasche 4 ist
allein aus dem Unteretikett 2 gebildet. Es ist steifer
ausgebildet als das Oberetikett 1 und unterseitig klebstofffrei,
so daß die
Anfaßlasche 4 bei
bestimmungsgemäßer Anbringung
des Etiketts auf einer nicht planen Unterlage von der Unterlage absteht.
Das Unteretikett setzt sich im zweilagigen Etikettenbereich außerhalb
der Anfaßlasche 4 fort, wo
es mit dem Oberetikett 1 verklebt ist. Der vom Oberetikett 1 verdeckte
Rand des Unteretiketts 2 ist wiederum als strichlierte
Linie angedeutet, welche somit auch den Übergang zwischen ein- und zweilagigem
Etikettenbereich markiert. Außerhalb
des zweilagigen Bereichs ist das Etikett über die unterseitige selbstklebende
Beschichtung des Oberetiketts 1 mit der bestimmungsgemäßen Unterlage
verklebbar. Entlang einer Perforationslinie 5 kann das
Etikett beim Anziehen an der Anfaßlasche 4 zerreißen, beispielsweise
um eine vom zweilagigen Etikettenbereich verdeckte Öffnung freizugeben.
Anstelle einer Öffnung
kann je nach Anwendungsfall beispielsweise auch eine Information
verdeckt werden, welche nur zur Kenntnisnahme durch eine bestimmte
Person vorgesehen ist. Somit kann kann ein derartiges Etikett auch
als PIN-Abdeckung
oder dergleichen dienen.
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Alternativ
kann sich das Oberetikett 1 auch über die Anfaßlasche 4 erstrecken,
so daß diese zweilagig
ausgebildet ist.
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Ein ähnlich ausgeführtes Etikett
mit versteifter Anfaßlasche 4 jedoch
ohne Perforationslinie 5 kann dort verwendet werden, wo
das Etikett dazu bestimmt ist, als ganzes von einer bestimmungsgemäßen Unterlage abgezogen zu werden, ein Erstöffnungsnachweis
jedoch nicht erforderlich ist.
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5 zeigt
in der Draufsicht ein erfindungsgemäßes Etikett mit rautenartiger
Kontur. Eine Ecke ist zweilagig als Anfaßlasche 4 ausgeführt. Das
vom Oberetikett 1 verdeckte und mit diesem verklebte Unteretikett 2 ist
steifer ausgebildet als das Oberetikett 1 und unterseitig
klebstofffrei, so daß die
Anfaßlasche 4 bei
bestimmungsgemäßer Anbringung
des Etiketts auf einer nicht planen Unterlage von der Unterlage
absteht. Hierdurch ist die Anfaßlasche 4 leicht greifbar,
um das Etikett von der bestimmungsgemäßen Unterlage abziehen zu können. Der Übergang zwischen
ein- und zweilagigem Bereich, d. h. der vom Oberetikett 1 verdeckte
Rand des Unteretiketts 2 ist wiederum als strichlierte
Linie angedeutet.
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6a–f, 7a–f und 8a–b zeigen schematisch
einige wesentlichen Schritte dreier verschiedener Verfahren zur
Herstellung des in 1a–b dargestellten Etiketts.
Ein entsprechendes Verfahren ist aber darüber hinaus auch bei anders aufgebauten
Etiketten vorteilhaft anwendbar, wenn ein kleines, insbesondere
unterseitig nichtklebendes Formteil unterseitig an einer selbstklebenden
Folie anzubringen ist.
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In 6a–f ist jeweils
derselbe Bahnausschnitt in verschiedenen Stadien eines ersten Verfahrensbeispiels
dargestellt. Es wird eine Bahn aus Unteretikettenmaterial 20 bereitgestellt
und hieraus eine Leerkontur 21 ausgestanzt, so daß das verbleibende Unteretikettenmaterial 20 eine
Gitterhahn bildet (6a). Eine Bahn aus unterseitig selbstklebendem Oberetikettenmaterial 22 wird
darüber-
und eine Bahn aus oberseitig klebstoffabweisend beschichtetem Trägermaterial
(in 6b nicht dargestellt) darunterlaminiert (6b).
Das Oberetikettenmaterial 22 wird mit einem Aufdruck 6 versehen
(6c). Anschließend
wird die Etikettenkontur 23 so gestanzt, daß sie sich
mit der Leerkontur 21 überschneidet (6d).
Nach Abzug des Gitters liegt ein aus Unteretikett 2 und
Oberetikett 1 bestehendes Etikett auf Trägermaterial 7 mit
klebstoffabweisender Oberfläche 8 vor
(6e). Schließlich
wird die Perforationslinie 5 erzeugt (6f).
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In 7a–f ist jeweils
derselbe Bahnausschnitt in verschiedenen Stadien eines zweiten Verfahrensbeispiels
dargestellt. Es wird ein bahnförmiger
Verbund aus Unteretikettenmaterial 20 und oberseitig klebstoffabweisend
beschichtetem Trägermaterial
(in 7a nicht dargestellt) bereitgestellt. Das Unteretikettenmaterial 20 besitzt
teilflächig
eine unterseitige Klebstoffbeschichtung 24, deren Position durch
eine unterbrochene Kreuzschraffur angedeutet ist. In das Unteretikettenmaterial 20 wird
die Kontur eines Unteretikettenmaterialstücks 25 gestanzt (7a),
so daß dieses
ebenfalls teilflächig
unterseitig selbstklebend ist. Nach Abzug des Gitters haftet das
Unteretikettenmaterialstück 25 mit
der Klebstoffbeschichtung 24 auf der klebstoffabweisenden
Oberfläche 8 des
Trägermaterials 7 (7b).
Eine Bahn aus unterseitig selbstklebendem Oberetikettenmaterial 22 wird
darüberlaminiert
und mit einem Aufdruck 6 versehen (7c). Anschließend wird
die geschlossene Etikettenkontur 23 so gestanzt, daß die Klebstoffbeschichtung 24 des
Unteretikettenmaterialstücks 25 außerhalb
liegt (7d). Nach Abzug des Gitters
liegt ein aus Unteretikett 2 und Oberetikett 1 bestehendes
Etikett auf Trägermaterial 7 mit
klebstoffabweisender Oberfläche 8 vor
(7e). Schließlich
wird die Perforationslinie 5 erzeugt (7f).
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Bei
einem alternativen Verfahrensbeispiel gemäß vorliegender Erfindung werden
vorzugsweise klebstoffbeschichtete Unteretikettenmaterialstücke 25 auf
einer Bahn Abziehmaterial 26 vorgelegt und (Klebstoff auf
Klebstoff) auf die obenliegende Haftklebstoffbeschichtung 3 einer
Bahn aus Oberetikettenmaterial 22 aufgespendet (8a).
Diese Bahn wird mittels einer Umlenkung 27 um 180 Grad
gedreht, so daß die
klebstofffreie Seite der Unteretikettenmaterialstücke 25 untenliegt.
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Anschließend wird
eine Bahn aus klebstoffabweisend beschichtetem Trägermaterial 7 unterlaminiert
(8b). Mittels einer Stanze 28 werden die
Etikettenkonturen gestanzt. Nach Abzug des Gitters 29 liegen
auf dem Trägermaterial 7 Etiketten
aus unterseitig selbstklebend beschichtetem Oberetikett 1 und unterseitig
klebstofffreiem Unteretikett vor.