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Die Erfindung betrifft ein Originalitätsverschlußetikett mit einem auf eine Wand eines Behälters zu klebenden ersten Abschnitt
und einem auf eine Fläche eines Verschlusses des Behälters zu klebenden zweiten Abschnitt, wobei die Verschlußfläche
im Winkel zu der Behälterwand angeordnet ist.
Solche Etiketten reissen beim erstmaligen Öffnen des Behälters, und das Vorhandensein des Risses zeigt an, daß der Behälter
bereits geöffnet wurde. Herkömmliche Etiketten dieser Art bestehen üblicherweise aus Papier oder wenig biegesteifem
Material. Nach erstmaligem Öffnen ist es meist ohne weiteres möglich, unbefugt die Rißkanten mehr oder minder bleibend
wieder zusammenzuführen, so daß der Riß, wenigstens bei flüchtigem Hinsehen, nicht erkannt wird. Insbesondere in Verkaufsstätten
ist es dem Personal kaum möglich, auf einen Blick feststellen zu können, ob einer einer Vielzahl im Verkaufsregal
stehender Behälter ein noch unverletztes Etikett hat oder nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Originalitätsverschlußetikett
anzugeben, das ein erstmaliges Öffnen des Gefäßes fälschungssicher anzeigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Etikett der eingangs genannten Art angegeben, das in einem Biegebereich zwischen den
beiden Abschnitten eine nicht klebende Lücke und eine derartige dauerhafte Biegesteifigkeit aufweist, daß bei Riß des Etiketts
im Biegebereich wenigstens eine der dabei entstehenden Rißkanten von dem Behälter wegfedert.
Vor dem erstmaligen Öffnen befindet sich das Etikett in einer durch Aufkleben auf den Behälter vorbestimmten Lage. Je nach
Bauart des Behälters liegt es flächig an diesem an oder überbrückt eine Nut oder Stufe zwischen Behälter und Verschluß.
Beim ersten Öffnen reißt das Etikett im Biegebereich. Die Rißkanten, oder je nach Lage des Risses wenigstens eine davon,
federn aufgrund der Biegesteifigkeit des Etikettenmaterials im
nicht klebenden Bereich von dem Behälter weg, nehmen also eine andere Lage ein als vor dem Öffnen. In diesem Zustand ist das
Etikett nicht mehr dem Winkel zwischen Verschlußfläche und Behälterwand folgend gebogen, sondern die Etikettenteile fluchten
mit diesen Flächen. Dies zeigt deutlich und auch bei flüchtigem Hinsehen erkennbar, daß der Behälter bereits geöffnet
wurde.
Die Etikettenränder lassen sich unbefugt nicht dauerhaft wieder zusammenführen, weil die freien Rißenden wegen ihrer Biegesteifigkeit
und der klebstofffreien Lücke vom Behälter wegfedern und beim Loslassen sofort wieder die vom Behälter entfernte
Lage einnehmen.
Das Etikett ist bei einer Vielzahl verschiedener Behälter anwendbar, solche für Nahrungsmittel aus unterschiedlichen
Materialien oder auch Behälter für Nichtnahrungsmittel, insbesondere solcher Behälter, die in Selbstbedienungsgroßmärkten
angeboten werden.
Nach einer bevorzugten Ausführung besteht das Etikett aus Kunst stoff material, insbesondere einer Dicke von 50 - 100 &mgr;&khgr;&agr;,
oder Papiermaterial, insbesondere von 60 - 120 g/m2. Zugunsten besserer Recyclefähigkeit des Behälters kann das Etikettenmaterial
an das des Behälters angepaßt sein.
Das Etikettenmaterial ist aufgrund seiner Biegesteifigkeit
relativ rißfest. Um den Verschluß dennoch so leichtgängig wie möglich öffnen zu können, wobei das Etikett reißt, weist das
Etikett im Biegebereich wenigstens eine zur Biegeebene quer verlaufende Perforation auf. Die Perforationslinien können so
verlaufen, daß sich ein besonders auffälliges Rißmuster ergibt, etwa ein gezacktes Rißmuster.
Das Etikett kann von vornherein mit einer Haftkleberschicht
versehen sein, mit der es mittels einer Haftetikettenspendevorrichtung auf den Behälter und den Verschluß aufgebracht wird.
Denkbar ist jedoch auch, den Klebstoff erst kurz vor dem Aufkleben
des Etiketts auf den Deckel und den Behälter aufzubringen, etwa mit heißschmelzendem Klebstoff. Jedenfalls sollte die
Klebkraft der Klebeschicht derart bemessen sein, daß sich das Etikett nicht zerstörungsfrei von dem Behälter oder dem Verschluß
ablösen läßt.
Die nicht klebende Lücke kann dadurch gebildet sein, daß sie in der Etikettenebene betrachtet zwischen Klebstoff tragenden
Bereichen von Klebstoff frei ist, oder, daß ein wahlweise aktivierbarer Klebstoff, etwa Heißkleber oder UV-härtender
Kleber, durchgehend auch im Bereich der Lücke vorhanden ist, jedoch nur an den zu klebenden Bereichen aktiviert wird, im
Bereich der Lücke jedoch nicht.
Bevorzugt ist mit der Unterseite des biegesteifen Etikettenmaterials
eine zweite Schicht außer im Biegebereich verbunden. Die haftkleberfrexe Lücke befindet sich hier dann zwischen
diesen beiden Schichten. Beim erstmaligen Öffnen des Behälters reissen beide Schichten, wobei aber nur die erste biegesteife
Schicht von dem Behälter wegfedert, während die zweite Schicht im wesentlichen in der ursprünglichen Lage verbleibt, insbesondere
wenn sie im Bereich der nicht klebenden Lücke, etwa vollflächig, auf die Behälterwand und die Verschlußfläche geklebt
ist.
Bevorzugt ist die zweite Schicht aus Papier, insbesondere von 50 - 100 g/m2, oder aus Kunststoff, insbesondere einer Stärke
von 3 0 - 10 0 &mgr;&pgr;&igr;, gebildet, wobei bevorzugt die zweite Schicht
aus dem gleichen Material wie die erste Schicht gebildet ist, im Falle von Kunststoff aus PE, PP, PS, PET oder PVC.
Bevorzugt hat die zweite Schicht eine Farbe, die sich von der ersten Schicht unterscheidet. Die Farbigkeit der zweiten
Schicht läßt sich erreichen, indem man das Material der zweiten Schicht durchfärbt oder indem man sie mit einem farbigen Aufdruck
versieht. Die Farbe, insbesondere eine Signalfarbe, der
zweiten Schicht wird erst sichtbar, wenn die gerissene erste Schicht weggefedert ist. Hierdurch unterscheidet sich ein
gerissenes Etikett noch deutlicher von einem unbeschädigten.
Die zweite Schicht kann derart bemessen sein, daß sie auch ohne Perforation problemlos reißt.
Falls der zu versiegelnde Behälter selbst Muster aufweist, etwa eine farbig bedruckte Faltschachtel, benötigt man die zweite
Schicht nicht. Stattdessen kann eine unter der nicht klebenden Lücke des Etiketts befindliche Fläche des Behälters oder/und
dessen Verschlusses eine solche Farbe, etwa Signalfarbe, aufweisen, die sich von der Farbe des Etiketts und von der Farbe
der das Etikett umgebenden Bereiche des Behälters oder/und des Verschlusses unterscheidet.
Mit Farbe ist hier Einfarbigkeit oder bei Mustern die vorherrschende
Farbe gemeint.
In einer bevorzugten Ausführung ist die erste Schicht mit einem Aufdruck versehen, der wiederum von einer Kaschierung geschützt
sein kann, insbesondere einer Kaschierfolie aus PP, PET oder PS einer Dicke von 18 - 40 &mgr;.
Nach einer anderen Ausführungsform, bei der die Verschlußfläche
nicht im Winkel zur Behälterwand angeordnet zu sein braucht, weist das Etikett in einem Ubergangsbereich zwischen den beiden
Abschnitten eine nicht klebende Lücke auf. Mit einer unteren Schicht des Etiketts ist eine obere Schicht derart verspannt
verbunden, daß bei Riß des Etiketts im Ubergangsbereich wenigstens
eine der dabei entstehenden Rißkanten von dem Behälter wegfedert.
Hier wird das Wegfedern der Etikettenränder vom Behälter nach erstmaligem Öffnen erzielt durch die relative Verspannung der
beiden Etikettenschichten nach Art einer Bimetalfeder. Anson-
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sten gleicht die Funktionsweise dieses Etiketts der ersten Ausführung einschließlich deren bevorzugten Ausführungen.
Bevorzugt ist die obere Schicht materialgleich mit der unteren Schicht.
Bevorzugte Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Etikett einer ersten Ausführung;
Fig. 2 zeigt das Etikett von Fig. 1 an einem Behälter vor dem ersten Öffnen;
Fig. 3 zeigt das Etikett an dem Behälter nach Öffnung und Wiederverschluß des Behälters;
Fig. 4 zeigt eine erste Variante des Etiketts von Fig. 1; Fig. 5 zeigt eine zweite Variante des Etiketts von Fig. 1;
Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere Ausführung des Etiketts;
Fig. 7 zeigt das Etikett von Fig. 6 an einem Behälter vor dem ersten Öffnen;
Fig. 8 zeigt das Etikett von Fig. 6 nach Öffnung und Wiederverschluß
des Behälters.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Etikett 1 einer ersten Ausführung auf einem silikonisierten Trägerband
3. Im Lieferzustand befindet sich eine Vielzahl solcher Etiketten 1 hintereinander auf einem Trägerband 3 zur Verwendung in
einem nicht gezeigten Etikettenspender.
Das längliche Etikett 1 weist eine oben liegende Trägerschicht 5 auf, die im Bereich ihrer Längsenden A, B auf ihrer Unterseite
durch eine Klebstoffschicht 7 mit einer darunter liegenden
farbigen oder durchgefärbten Indikatorschicht 9 verbunden ist. Im Längsmittelbereich C zwischen den beiden Längsenden des
Etiketts 1 enthält die Klebstoffschicht 7 eine klebstofffreie
Lücke 11. Im Bereich der Lücke 11 kann die Trägerschicht 5 quer zur Längsrichtung des Etiketts 1 ein oder mehrere Perforationen
13 aufweisen. Die Indikatorschicht 9 haftet unterseitig durch eine Haftkleberschicht 15 auf dem Trägerband 3.
Die Trägerschicht 5 besteht aus dauerhaft, feuchte- und temperaturstabil
biegesteifem Material, etwa Papier einer Grammatur von 60 - 120 g/cm2 oder einer 50 - 100 &mgr;&pgr;&igr; dicken Kunststoffolie,
etwa aus PE, PP, PS, PT oder PVC. Die Indikatorschicht 9 besteht aus insbesondere weniger biegesteifem Material, etwa
Papier einer flächenbezogenen Masse von 50 - 10 0 g/cm2 oder
einer 30 - 100 /im dicken Kunststoffolie der gleichen Kunststoff
art wie die Trägerschicht 5. Die Indikatorschicht 9 ist dünner als die Trägerschicht 5.
Wie in Fig. 2 gezeigt, wird das Etikett 1 mittels der Haftkleberschicht
15 oder eines separat aufzutragenden Klebers über einen Spalt 50 zwischen einem Behälter 60 und dessen Verschluß
70 um eine Kante 80 geklebt. Die Kante kann Teil des Verschlusses oder des Behälters sein. Ein Längsendbereich B des Etiketts
1 klebt auf einer Wand 61 des Behälters 60 und der andere Längsendbereich A klebt auf einer im Winkel &agr; zur Wand 61
angeordneten Fläche 71 des Verschlusses 70. Hierbei befindet sich die klebstofffreie Lücke 11 des Etikettenbereichs C im
Bereich der Kante 80.
Fig. 3 zeigt das Etikett nach Öffnung und Wiederverschluß des Behälters 60. Beim Öffnen reißt das Etikett 1 im Bereich der
Lücke 11 in zwei Teile. Die Indikatorschicht 9 haftet mit ihrer lückenlosen Haftkleberschicht 15 beiderseits ihrer Rißstelle
am Behälter 60 bzw. dem Verschluß 70, wohingegen wenigstens
eines der beiden Teile 5', 5" des Trägermaterials aufgrund seiner Biegesteifigkeit im Bereich der klebstofffreien Lücke
von dem Behälter 60 wegfedert. Zwischen den beiden Teilen 5', 5" des Trägermaterials wird die farbige Indikatorschicht 9
sichtbar. Dies ist eine deutlich sichtbare Anzeige dafür, daß der Behälter 60 geöffnet und wieder verschlossen wurde. Ein
mißbräuchliches Wiederverschließen des Etiketts, etwa durch Wiederzurückbiegen der vom Behälter abstehenden Teile 5', 5"
des Trägermaterials ist wegen der klebstofffreien Lücke 11 und der Biegesteifigkeit des Trägermaterials 5 unmöglich. Die
Klebkraft der Haftkleberschicht 15 ist derart bemessen, daß ein Ablösen des Etiketts von dem Behälter und dem Verschluß ohne
Zerstörung des Etikettenmaterials nicht möglich ist.
Fig. 4 zeigt eine erste Variante 10 der Ausführung von Fig. 1, jedoch ohne Indikatorschicht. Zur Bildung der Lücke 11 ist der
Haftkleber 15 in diesem Bereich ausgespart. Diese Etikettenvariante 10 ist bevorzugt, wenn der zu versiegelnde Behälter, wie
in der Einleitung näher erläutert, unter der Lücke 11 selbst farbig markiert ist.
Fig. 5 zeigt eine zweite Variante 30 der Ausführung von Fig. 1,
wobei die Indikatorschicht 9 einen signalfarbenen Aufdruck 9a trägt. Ferner kann die Trägerschicht 5 einen Aufdruck 5a tragen,
der seinerseits von einer Kaschierschicht 17, je nach Material der Trägerschicht aus 18 - 40 &mgr;&idiagr;&eegr; dickem Kunststoff,
etwa PP, PET oder PS, geschützt sein kann.
Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführung des Etiketts. Wie die erste Ausführung nach der Variante von Fig. 4 weist das Etikett 100
eine Trägerschicht 105 auf, das in Bereichen A, B seiner Längsenden unterseitig Haftkleber 115 trägt, der im Längsmittelbereich
C des Etiketts 100 zur Bildung einer Lücke 111 ausgespart ist. Im Lieferzustand haftet eine Vielzahl von Etiketten
100 auf einem silikonisierten Trägerband 103. Bis hierher ist je nach Einsatzzweck auch die Schichtfolge der Varianten nach
Fig. 1 oder Fig. 5, ohne Aufdruck 5a und Kaschierung 17, verwendbar
.
Auf der Trägerschicht 105 ist mittels einer Klebstoffschicht
119 eine Deckschicht 121 aufgeklebt, und zwar unter Zugvorspannung in Längsrichtung des Etiketts 100 in Richtung der
Pfeile X, X in Fig. 6. Die Perforation 113 durchdringt die Trägerschicht 105, die Klebstoffschicht 119 und die Deckschicht
121.
Nach Fig. 7 wird das Etikett 100 über einen Spalt 150 zwischen einem Behälter 160 und einem Verschluß 170 geklebt derart, daß
sich die Lücke 111 im Bereich des Spalts 150 befindet. Die Teilfäche 161 des Behälters 160 und die Teilfläche 171 des
Verschlusses, auf die das Etikett 100 geklebt ist, fluchten zueinander, wenigstens im Bereich der Lücke 111.
Fig. 8 zeigt den Zustand nach Öffnung und Wiederverschluß des Behälters. Beim Öffnen reißt das Etikett entlang einer der
Perforationen 113 in zwei Teile. Im Bereich der klebstofffreien Lücke 111 federn die beiden verbleibenden Teile des Etiketts
100 nach Art einer vorgespannten Bimetallfeder von dem Behälter 160 weg. Durch die Vorspannung der Deckschicht 121 relativ zur
Trägerschicht 105 verkürzt sich die Deckschicht 121 relativ zur Trägerschicht 105 in Längsrichtung des Etiketts, so daß sich
die beiden Etikettenteile vom Behälter weg nach außen biegen. Die Lücke 111 gibt nun den Blick auf den signalfarbig markierten,
im Verschlußzustand vom Etikett 100 verdeckten Behälterteil frei, oder im Fall der Verwendung einer Indikatorschicht
des Etiketts ähnlich der Figuren 1 oder 5, auf die Indikatorschicht .
Ein mißbräuchliches dauerhaftes Wiederzusammenführen der beiden hochgebogenen Enden des Etiketts 100 ist wegen der klebstofffreien
Lücke 111 und der Eigenvorspannung des Etiketts 100 unmöglich.