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Die Erfindung betrifft ein Verschlusssiegelsystem zum Versiegeln von zwei zueinander beweglichen Bereichen eines Objekts. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Versiegelung an einem Objekt.
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Verschlusssiegel sind im Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausgestaltungen bekannt. Dabei sind einerseits Siegel bekannt, die sich von einer Oberfläche eines zu versiegelnden Objektes rückstandsfrei ablösen lassen, andererseits sind solche Siegel bekannt, die beim Ablösen bzw. bei dem Versuch des Ablösens zumindest teilweise auf der Oberfläche des Objekts verbleiben. Vielfach verwendet werden Verschlusssiegel beispielsweise zum Verschließen von Verkaufs- oder Transportverpackungen, Wertkassetten und solchen Objekten, bei denen ein Erstöffnungsnachweis realisiert werden soll. Eine Manipulation oder Erstöffnung ist je nach Ausgestaltung des Verschlusssiegels entweder an dem vollständigen Fehlen des Siegels, einer Beschädigung des Siegels oder an den Rückständen des Verschlusssiegels auf dem zu versiegelnden Objekt zu erkennen.
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DE 196 53 891 C1 offenbart beispielsweise ein Siegel- oder Verschlussetikett mit einer Deckfolie, die einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich des Siegel- oder Verschlussetiketts miteinander verbindet. Bei einem Ablösen der Deckfolie verbleibt ein Teil der Deckfolie im ersten Bereich und/oder im zweiten Bereich.
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DE 10 2012 019 543 A1 offenbart ein Siegel mit einer ersten und einer zweiten Trägerschicht, wobei zwischen den Trägerschichten untrennbare Verbundbereiche und trennbare Sicherheitsbereiche vorgesehen sind.
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DE 295 18 961 U1 offenbart ein Originalitätsverschlußetikett mit einer Trägerschicht, unter der eine Klebstoffschicht mit zwei zueinander beabstandeten Bereichen angeordnet ist. Unter der Klebstoffschicht ist eine Indikatorschicht und eine Haftklebstoffschicht angeordnet.
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Verschlusssiegel sind häufig als mehrschichtige flächige Siegel oder als Siegelbänder ausgebildet. Zur Befestigung auf einem Objekt weisen Verschlusssiegel eine Haftschicht auf, mit der sie auf die Oberfläche eines Objekts aufklebbar sind. Zur Versiegelung von zwei zueinander beweglichen Bereichen eines Objekts, beispielsweise eines Grundkörpers und der Öffnungslasche einer Verpackung, wird ein Verschlusssiegel gleichzeitig auf beide zueinander bewegbaren Bereiche aufgeklebt, so dass eine Bewegung nicht erfolgen kann, ohne das Verschlusssiegel abzulösen oder zu zerstören.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Siegel weisen oftmals den Nachteil auf, dass insbesondere bei Verschlusssiegeln, die rückstandsfrei von einem Objekt ablösbar sind, das Auftreten einer irreversiblen optischen Veränderung, die anzeigt, dass ein Manipulationsversuch erfolgt ist, nicht zuverlässig sichergestellt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verschlusssiegelsystem und ein Verfahren zur Versiegelung eines Objekts anzugeben, bei dem gewährleistet ist, dass eine Manipulation am Siegel bzw. der Versiegelung zuverlässig angezeigt wird.
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Zunächst und im Wesentlichen ist die vorgenannte Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verschlusssiegelsystem dadurch gelöst, dass mindestens ein erstes Untersiegel, mindestens ein zweites Untersiegel, und mindestens ein Verschlusssiegel umfasst sind, dass das erste Untersiegel zur Befestigung an einem ersten Bereich des Objekts und das zweite Untersiegel zur Befestigung an einem zweiten Bereich des Objekt vorgesehen ist, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart ausgebildet sind, dass bei einem Ablösen des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels von dem Objekt mindestens ein Teil des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels auf dem Objekt verbleibt, dass das Verschlusssiegel auf die Oberseite des ersten Untersiegels und auf die Oberseite des zweiten Untersiegels zum Versiegeln der beiden Bereiche mit dem Verschlusssiegelsystem aufbringbar ist, dass das Verschlusssiegel derart ausgebildet ist, dass das Verschlusssiegel rückstandsfrei von der Oberseite des ersten Untersiegels und der Oberseite des zweiten Untersiegels ablösbar ist, und dass durch das Ablösen des Verschlusssiegels von der Oberseite des ersten Untersiegels oder von der Oberseite des zweiten Untersiegels nach dem Aufbringen eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels erfolgt.
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Das Verschlusssiegelsystem umfasst zwei Untersiegel, die vorzugsweise identisch sind. Des Weiteren ist ein Verschlusssiegel umfasst, das zum Aufbringen sowohl auf das erste Untersiegel als auch auf das zweite Untersiegel vorgesehen ist, nachdem diese auf das zu versiegelnde Objekt aufgebracht worden sind. Das Verschlusssiegelsystem dient dem Versiegeln von zwei zueinander beweglichen Bereichen des Objekts, beispielsweise dem Versiegeln einer Dokumentenmappe, bei der beispielsweise eine Verschlussklappe relativ zu einem Grundkörper, in den Dokumente einbringbar sind, bewegbar ist.
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Insbesondere um eine gleichmäßige und definierte Befestigungsunterlage für das Verschlusssiegel zu schaffen ist das erste Untersiegel zur Befestigung an einem ersten Bereich des Objekts und das zweite Untersiegel zur Befestigung an einem zweiten Bereich des Objekts vorgesehen und ausgebildet. Das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel weisen Mittel zur selbsthaftenden Befestigung der Untersiegel an dem Objekt auf, z. B. mindestens eine voll- oder teilflächige Haftschicht.
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Der erste Bereich und der zweite Bereich sind ohne Versiegelung zueinander bewegbar, wobei das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart an dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich des Objekts befestigt sind, das in mindestens einer Konfiguration der Position des ersten Bereichs relativ zum zweiten Bereich das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel zumindest aneinander angrenzen. Mit „zumindest aneinander angrenzen“ ist dabei gemeint, dass auch eine geringfügige Überdeckung vorgesehen ist. Das ist nämlich beispielsweise dann der Fall, wenn das erste Untersiegel im ersten Bereich derart angeordnet ist, dass der auf den ersten Bereich zubewegte zweite Bereich das erste Untersiegel zumindest teilweise überlappt, so dass auch das an dem zweiten Bereich angeordnete zweite Untersiegel geringfügig mit dem ersten Untersiegel überlappt.
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Das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel weisen vorzugsweise eine Mehrzahl an Schichten auf und sind derart ausgebildet, dass nach dem Aufbringen auf ein Objekt ein Ablösen bzw. ein Ablöseversuch dazu führt, dass zumindest ein Teil des ersten Untersiegels bzw. ein Teil des zweiten Untersiegels auf dem Objekt verbleibt. Dabei ist vorteilhaft vorgesehen, dass der auf dem Objekt verbleibende Teil als Buchstaben, als Schriftzug oder als Muster ausgestaltet ist. Dadurch ist sichergestellt, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel nach dem Aufbringen auf ein zu versiegelndes Objekt nicht abgelöst werden können, ohne dass dies zur Zerstörung des ersten Untersiegels bzw. des zweiten Untersiegels führt und dieses Ablösen unmittelbar an dem Objekt erkennbar bleibt.
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Das Verschlusssiegel ist zum Aufbringen auf die Oberseite des ersten Untersiegels und auf die Oberseite des zweiten Untersiegels vorgesehen, wobei durch das Aufbringen, insbesondere das Aufkleben, des Verschlusssiegels auf die Oberseite des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels das Verschlusssiegelsystem vervollständigt wird. Dabei werden der erste Bereich und der zweite Bereich des Objekts miteinander versiegelt. Nach dem Aufbringen des Verschlusssiegels ist ein Bewegen des ersten Bereichs des Objekts relativ zum zweiten Bereich des Objekts, beispielsweise einer Verschlussklappe relativ zum Grundkörper einer Dokumentenmappe, erst dann möglich, wenn das Verschlusssiegel zumindest von dem ersten Untersiegel oder von dem zweiten Untersiegel abgelöst worden ist oder das Verschlusssiegel zerstört worden ist. Gleiches gilt, wenn das Verschlusssiegelsystem auf einer Tür oder einer Klappe an mobilen oder immobilen Objekten angebracht ist.
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Das Verschlusssiegel weist vorzugsweise eine Grundfläche auf, die in etwa der Summe der Grundfläche des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels entspricht. Dadurch ist sichergestellt, dass das Verschlusssiegel lediglich mit den Oberseiten des ersten Untersiegels bzw. des zweiten Untersiegels und nicht mit dem zu versiegelnden Objekt in Kontakt kommt. Es ist auch vorgesehen, dass die Summe der Grundflächen des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels größer ist, als die Grundfläche des Verschlusssiegels.
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Das Verschlusssiegel ist ferner derart ausgebildet, dass es rückstandsfrei von der Oberseite des ersten Untersiegels und der Oberseite des zweiten Obersiegels ablösbar ist. Dazu ist vorzugsweise eine an dem Verschlusssiegel unterseitig vorgesehene Haftschicht, die zumindest einen Teil der Grundfläche des Verschlusssiegels bedeckt, derart konfiguriert bzw. ausgebildet, dass keine Rückstände auf der Oberseite des ersten Untersiegels und der Oberseite des zweiten Untersiegels bei einem Ablösen hinterlassen werden. Die Eigenschaften der Haftschicht sind folglich auf die Eigenschaften der Oberseite des ersten Untersiegels und/oder der Oberseite des zweiten Untersiegels abgestimmt.
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Um sicherzustellen, dass eine Manipulation an der mit einem Verschlusssiegelsystem hergestellten Versiegelung erkennbar ist, ist das Verschlusssiegel ferner derart ausgebildet, dass durch das Ablösen des Verschlusssiegels von der Oberseite des ersten Untersiegels bzw. von der Oberseite des zweiten Untersiegels nach dem Aufbringen eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels erfolgt. An dieser irreversiblen optischen Veränderung ist eine Manipulation des Verschlusssiegels zu erkennen, wodurch ein Erstöffnungsnachweis des Verschlusssiegelsystems realisiert wird. Die irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels erfolgt beispielsweise dadurch, dass zwei Schichten im vorzugsweise mehrschichtigen Schichtaufbau des Verschlusssiegels zumindest teilweise voneinander getrennt werden, dass eine Schicht in sich aufgetrennt wird, dass eine Schicht beim Ablösen verformt wird, oder dass beispielsweise eine Schicht des Verschlusssiegels durch die Krafteinwirkung beim Ablösen irreversible Blasen wirft.
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Das Verschlusssiegelsystem weist gegenüber bekannten Verschlusssiegeln den Vorteil auf, dass es zur Versiegelung von Objekten mit beliebigen Oberflächeneigenschaften verwendbar ist. Das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel weisen dazu beispielsweise eine sehr starke Haftschicht auf, die einen zuverlässigen Halt des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels an dem Objekt sicherstellt. Dadurch bilden das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel eine Klebefläche für das Verschlusssiegel mit definierten Eigenschaften. Das Verschlusssiegel ist dazu für die Verwendung auf der Oberseite des ersten Untersiegels und der Oberseite des zweiten Untersiegels eingestellt, so dass stets eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels durch Ablösen vom ersten Untersiegel bzw. vom zweiten Untersiegel erfolgt. Die Eigenschaften des Verschlusssiegels sind folglich individuell auf das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel abgestimmt.
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Das Verschlusssiegelsystem weist ferner den Vorteil auf dass durch das rückstandsfreie Ablösen des Verschlusssiegels die Untersiegel - sofern diese nicht manipuliert worden sind - mit einem neuen Verschlusssiegel wiederverwendet werden können. Durch ein normales Ablösen des Verschlusssiegels erfolgt keine Beschädigung der Untersiegel.
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Eine bevorzugte Befestigung des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels auf einem Objekt lässt sich gemäß einer ersten Ausgestaltung des Verschlusssiegelsystems dadurch erreichen, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel jeweils mindestens eine Deckschicht, eine auf einer Seite der Deckschicht angeordnete Sicherheitslage und eine auf der von der Deckschicht abgewandten Seite der Sicherheitslage angeordnete Haftschicht aufweisen. Die Sicherheitslagen des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels sind dabei derart angeordnet, dass bei einem Ablösen des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels von dem Objekt mindestens ein Teil der Sicherheitslage auf dem Objekt verbleibt.
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Das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel sind dafür vorgesehen, mit ihrer Haftschicht auf das Objekt aufgeklebt zu werden. Die Haftschicht ist dabei derart ausgebildet, dass sie stark an der Oberfläche des Objekts haftet. Wird nun das erste Untersiegel oder das zweite Untersiegel nach dem Aufbringen auf das Objekt von diesem abgelöst, verbleibt die Haftschicht zusammen mit einem Teil der Sicherheitslage auf dem Objekt. Dabei wird die Sicherheitslage je nach Ausgestaltung horizontal und/oder vertikal in ihrem Schichtenaufbau aufgetrennt. Vorzugsweise ist die Sicherheitslage derart ausgebildet, dass beim Ablösen des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels zumindest ein Teil der Sicherheitslage im Form von Buchstaben oder einem Schriftzug auf dem Objekt verbleibt.
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Um das Verschlusssiegel rückstandsfrei von der Oberseite des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels ablösen zu können, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass das Verschlusssiegel mindestens eine erste Trägerschicht und mindestens eine zweite Trägerschicht umfasst, insbesondere dass die erste Trägerschicht und/oder die zweite Trägerschicht aus einem Kunststoff ausgebildet sind. Besonders bevorzugt sind die erste Trägerschicht und/oder die zweite Trägerschicht aus einer Kunststofffolie ausgebildet. Die erste Trägerschicht bildet bevorzugt die Deckschicht des Verschlusssiegels und damit im aufgebrachten Zustand die freie Oberseite. Zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht sind vorteilhaft weitere Schichten vorgesehen, insbesondere Schichten mit üblichen Sicherheitsmerkmalen.
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Unterhalb der zweiten Trägerschicht ist vorzugsweise eine voll- oder teilflächige Haftschicht vorgesehen, mit der das Verschlusssiegel auf der Oberseite des ersten Untersiegels bzw. der Oberseite des zweiten Untersiegels befestigbar ist. Die Haftschicht ist derart auf die Oberseite des ersten Untersiegels und die Oberseite des zweiten Untersiegels abgestimmt, dass das Verschlusssiegel rückstandsfrei ablösbar ist, jedoch gleichzeitig eine ausreichende Kraft innerhalb des Siegelaufbaus des Verschlusssiegels vorhanden ist, die eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels verursacht.
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Das rückstandsfreie Ablösen des Verschlusssiegels wird ferner begünstigt, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen ist, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht zumindest partiell untrennbar miteinander verbunden sind. „Untrennbar“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese Bereiche mit einer unlösbaren Verbindung bei der normalen Benutzung des Verschlusssiegels derart fest miteinander verbunden sind, dass sie nur unter Verwendung von Werkzeugen und/oder nicht ohne massive Beschädigung der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht auftrennbar sind.
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Vorzugsweise ist zur Herstellung einer untrennbaren Verbindung eine zumindest partiell aufgetragene Haftschicht oder eine zumindest partiell vorgenommene Verschweißung der ersten Trägerschicht mit der zweiten Trägerschicht vorgesehen. Besonders bevorzugt ist eine Verschweißung, da die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht dabei vorteilhaft miteinander verschmelzen. Beim Ablösen des Verschlusssiegels erfolgt dann vorteilhaft eine Distanzierung der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht in nicht verbundenen Bereichen, die die irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels realisiert.
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Eine besonders zuverlässige optisch irreversible Veränderung des Verschlusssiegels durch das Ablösen wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch realisiert, dass zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht voll- oder teilflächig mindestens eine Farbschicht angeordnet ist, insbesondere zusätzlich voll- oder teilflächig mindestens eine Trennschicht angeordnet ist. Die Farbschicht ist beispielsweise in den Bereichen angeordnet, in denen die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht nicht unlösbar miteinander verbunden sind. Im aufgebrachten und nicht veränderten Zustand des Verschlusssiegels stehen die erste Trägerschicht, die Farbschicht und die zweite Trägerschicht unmittelbar in flächigem Kontakt zueinander. Durch ein Ablösen des Verschlusssiegels wird dieser flächige Kontakt aufgetrennt und ist nicht durch ein Zurückdrücken der ersten Trägerschicht auf die zweite Trägerschicht widerrufbar, so dass durch dieses Auftrennen eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels realisiert wird.
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Um die Art und Form des Auftrennens weiter zu definieren, ist ferner vorgesehen, dass zusätzlich zur Farbschicht zumindest partiell eine Trennschicht vorgesehen ist, die beispielsweise solche Bereiche definiert, in denen ein Ablösen oder ein besonders einfaches Ablösen der Farbschicht von der ersten Trägerschicht und/oder der zweiten Trägerschicht möglich ist. Bevorzugt ist die Trennschicht in Form von Schriftzeichen vorgesehen.
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Eine optisch irreversible Veränderung des Verschlusssiegels durch das Ablösen lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung ferner dadurch realisieren, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, insbesondere dass die zweite Trägerschicht einen geringeren Verformungswiderstand als die erste Trägerschicht aufweist. Die unterschiedlichen Materialeigenschaften der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht führen beim Ablösen dazu, dass sich die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht beispielsweise unterschiedlich elastisch verformen, wodurch beispielsweise eine Veränderung der zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht angeordneten Farbschicht erfolgt. Ferner ist auch vorgesehen, dass sich beispielsweise die zweite Trägerschicht durch das Ablösen plastisch verformt, während sich die erste Trägerschicht lediglich elastisch verformt. Die optisch irreversible Veränderung des Verschlusssiegels wird in diesem Fall mindestens durch die Verformung der zweiten Trägerschicht realisiert.
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Das Verbleiben zumindest eines Teils des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels auf dem zu versiegelnden Objekt bei einem Ablösen des ersten Untersiegels und/oder des zweiten Untersiegels lässt sich auf einfach Weise mit einer weiteren Ausgestaltung dadurch realisieren, dass die Sicherheitslagen des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels jeweils mindestens eine Farbschicht und mindestens eine Trennschicht umfassen. Vorzugsweise ist die Farbschicht vollflächig mit der gesamten Grundfläche des Untersiegels und die Trennschicht teilflächig vorgesehen, insbesondere in Form von Schriftzeichen. In Abhängigkeit davon, ob die Trennschicht zwischen Deckschicht und Farbschicht oder zwischen Farbschicht und Haftschicht vorgesehen ist, verbleibt die Trennschicht an dem Objekt oder an der Deckschicht. Mit einer derartigen Sicherheitslage lässt sich eine Manipulation des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels auf einfache Weise anzeigen.
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Die Handhabung des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch vereinfachen, dass die Deckschicht des ersten Untersiegels und die Deckschicht des zweiten Untersiegels aus einer Folie hergestellt sind, insbesondere aus einer Kunststofffolie. Die Deckschicht besteht vorteilhaft aus einer eingefärbten oder transparenten Folie. Ein beispielhafter Schichtaufbau des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels umfasst eine Deckschicht aus einer Kunststofffolie, unterhalb der Deckschicht eine Sicherheitslage, die mindestens eine Farbschicht und mindestens eine Trennschicht umfasst, sowie eine Haftschicht unterhalb der Sicherheitslage zur Befestigung des ersten Untersiegels bzw. des zweiten Untersiegels auf einem Objekt.
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Eine zuverlässige Versiegelung eines Objekts, insbesondere nämlich das Verbinden eines ersten Bereichs eines Objekts mit einem zu dem ersten Bereich beweglichen zweiten Bereich eines Objekts, lässt sich vorteilhaft mit einem vorangehend beschriebenen Verschlusssiegelsystem realisieren. Insbesondere ist zur Anwendung des Verschlusssiegelsystems ein Verfahren geeignet, gemäß dem ein erstes Untersiegel in dem ersten Bereich des Objekts befestigt wird und ein zweites Untersiegel in dem zweiten Bereich des Objekts befestigt wird. Vorteilhaft werden das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart angeordnet, dass in mindestens einer Konfiguration der Position des ersten Bereichs relativ zum zweiten Bereich das erste Untersiegel zumindest unmittelbar angrenzend an das zweite Untersiegel angeordnet ist. So kann auf einfache Weise das Verschlusssiegel sowohl auf das erste Untersiegel als auch auf das zweite Untersiegel geklebt werden.
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Bei einem Objekt, bei dem zwischen dem ersten Bereich ein Spalt ist, beispielsweise bei einer Tür oder einer Klappe, ist auch vorgesehen, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel - bedingt durch den Spalt - beabstandet zueinander angeordnet sind. Im aufgebrachten Zustand überbrückt das Verschlusssiegel den Spalt und ist auf dem ersten Untersiegel und dem zweiten Untersiegel befestigt.
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Zumindest unmittelbar angrenzend bedeutet dabei, dass auch eine geringfügige Überlappung vorgesehen ist, wenn der erste Bereich mit dem zweiten Bereich ohnehin überlappt. Zum abschließenden Versiegeln wird gemäß dem Verfahren nachfolgend das Verschlusssiegel auf dem ersten Untersiegel und auf dem zweiten Untersiegel befestigt, so dass das Schlusssiegel das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel miteinander verbindet, wodurch eine Relativbewegung der Bereiche, nämlich des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs, zueinander ohne ein Ablösen oder eine Zerstörung des Verschlusssiegels nicht möglich ist. Durch das Aufbringen der Untersiegel, nämlich des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels, wird eine Aufbringungsfläche für das Verschlusssiegel definiert. Das Verschlusssiegel wird zur Versiegelung den ersten und den zweiten Bereich verbindend auf die beiden Untersiegel aufgebracht.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Verschlusssiegel derart ausgebildet ist, dass das Verschlusssiegel rückstandsfrei vom ersten Untersiegel und vom zweiten Untersiegel ablösbar ist, und dass das Verschlusssiegel durch das Ablösen vom ersten Untersiegel oder vom zweiten Untersiegel irreversibel optisch verändert wird. Die Verwendung eines derartigen Verschlusssiegels ist deshalb vorteilhaft, da ein Bruch des Verschlusssiegelsystems am Fehlen oder der Beschädigung des Verschlusssiegels oder an der Beschädigung des ersten Untersiegels bzw. des zweiten Untersiegels erkennbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel jeweils mindestens eine Deckschicht, eine auf einer Seite der Deckschicht angeordnete Sicherheitslage und einer auf der von der Deckschicht abgewandten Seite der Sicherheitslage angeordnete Haftschicht aufweisen. Die Sicherheitslagen des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels sind derart ausgebildet, dass bei einem Ablösen des ersten Untersiegels oder des zweiten Untersiegels von dem Objekt mindestens ein Teil der Sicherheitslage auf dem Objekt verbleibt, das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel mit der Haftschicht auf dem Objekt befestigt werden. Durchführung des Verfahrens wird durch diesen Siegelaufbau vorteilhaft begünstigt.
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Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass das Verschlusssiegel mindestens eine erste Trägerschicht, mindestens eine zweite Trägerschicht und mindestens eine Haftschicht umfasst, dass zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht mindestens eine Farbschicht angeordnet ist, und dass das Verschlusssiegel mit der Haftschicht auf dem ersten Untersiegel und dem zweiten Untersiegel befestigt wird. Die abschließende Versiegelung des Objektes, nämlich des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs des Objekts mit dem Verschlusssiegelsystem, erfolgt durch den Schritt des Aufbringens des Verschlusssiegels auf das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel, wodurch das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel durch das Verschlusssiegel miteinander verbunden werden.
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Ganz besonders bevorzugt ist das vorbeschriebene Verfahren, wenn vorgesehen ist, dass das Objekt eine Dokumentenmappe ist, dass der erste Bereich eine bewegbare Verschlussklappe der Dokumentenmappe und der zweite Bereich ein Grundkörper der Dokumentenmappe ist. Mit dem Verfahren zur Herstellung einer Versiegelung lässt sich folglich vorteilhaft eine Dokumentenmappe versiegeln, nämlich eine bewegbare Verschlussklappe an einem Grundkörper der Dokumentenmappe derart befestigen, dass die Entnahme oder Einsichtnahme auf die Dokumente, die innerhalb des Grundkörpers aufbewahrt werden, nur durch Ablösung oder Zerstörung des Verschlusssiegels erfolgen kann.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Dokumentenmappe, mit mindestens einem ersten Bereich und mindestens einem zweiten Bereich, wobei der erste Bereich und der zweite Bereich zueinander beweglich sind. Die Dokumentenmappe umfasst mindestens ein erstes Untersiegel und mindestens ein zweites Untersiegel. Das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel umfassen jeweils mindestens eine Deckschicht, mindestens eine auf einer Seite der Deckschicht angeordnete Sicherheitslage und mindestens eine auf der von der Deckschicht abgewandten Seite der Sicherheitslage angeordnete Haftschicht, wobei das erste Untersiegel mit der Haftschicht an dem ersten Bereich der Dokumentenmappe und das zweite Untersiegel mit der Haftschicht an dem zweiten Bereich der Dokumentenmappe befestigt ist.
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Durch die an dem ersten Bereich und an dem zweiten Bereich der Dokumentenmappe vorgesehenen Untersiegel ist diese Dokumentenmappe vorteilhaft zur Versiegelung mit einem Verschlusssiegel gemäß dem vorangehend beschriebenen Verschlusssiegelsystem geeignet. Zur Versiegelung der Dokumentenmappe wird das Verschlusssiegel auf das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart aufgeklebt, dass der erste Bereich und der zweite Bereich miteinander verbunden sind. Nach jedem Entfernen des Verschlusssiegels kann die Dokumentenmappe mit den Untersiegeln für eine neue Versiegelung mit einem neuen Verschlusssiegel wiederverwendet werden. Vorzugsweise ist die Dokumentenmappe aus Pappe oder einem Faserverbund hergestellt.
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Als vorteilhaft hat sich gemäß einer ersten Ausgestaltung der Dokumentenmappe herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart zueinander angeordnet sind, dass sie mindestens in einer Konfiguration der Position des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs zueinander zumindest unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. Das bedeutet, dass zumindest eine Endposition der Bewegung des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs relativ zueinander existiert, in der das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel zumindest unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. „Zumindest unmittelbar nebeneinander“ bedeutet auch hier, dass auch eine geringfügige Überlappung vorgesehen ist, falls der erste Bereich mit dem zweiten Bereich überlappt. Diese Anordnung dient dazu, dass das Verschlusssiegel im aufgebrachten Zustand nicht mit dem Objekt selbst, also hier der Dokumentenmappe, in Verbindung kommt, sondern lediglich mit den Oberflächen, insbesondere den Deckschichten, des ersten Untersiegels und des zweiten Untersiegels.
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Die Dokumentenmappe ist besonders vorteilhaft, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen ist, dass ein Verschlusssiegel auf dem ersten Untersiegel und auf dem zweiten Untersiegel befestigt ist, wodurch der erste Bereich mit dem zweiten Bereich derart verbunden ist, dass sie ohne Zerstörung oder Ablösung des Verschlusssiegels nicht oder nur in geringem Maße relativ zueinander bewegbar sind. Beispielsweise weist das Verschlusssiegel dazu einen Aufbau auf, der für das voranstehend beschriebene Verschlusssiegelsystem beschrieben worden ist.
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Abschließend ist des Weiteren bevorzugt, wenn der erste Bereich ein Grundkörper der Dokumentenmappe ist, der zur Aufnahme von Dokumenten vorgesehen ist, und wenn der zweite Bereich eine Verschlussklappe ist, wobei mit der Verschlussklappe der Grundkörper zur Aufnahme von Dokumenten verschließbar ist. Insbesondere bei geschlossener Verschlussklappe ist eine Einsichtnahme auf die Dokumente und/oder eine Entnahme der Dokumente aus dem Grundkörper der Dokumentenmappe unmöglich. Vorzugsweise sind das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel derart am Grundkörper bzw. an der Verschlussklappe angeordnet, dass die Untersiegel im geschlossenen Zustand der Verschlussklappe zumindest unmittelbar aneinander angrenzen, insbesondere geringfügig mit der Verschlussklappe überlappen. Zur Versiegelung der Dokumentenmappe wird das Verschlusssiegel im geschlossenen Zustand der Verschlussklappe auf das erste Untersiegel und das zweite Untersiegel aufgeklebt, so dass die Verschlussklappe erst wieder geöffnet werden kann, wenn das Verschlusssiegel entfernt worden ist oder das Verschlusssiegel zerstört worden ist.
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Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Verschlusssiegelsystem, das Verfahren oder die Dokumentenmappe auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird sowohl verwiesen auf die den Patentansprüchen 1, 9 und 14 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Verschlusssiegelsystems,
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verschlusssiegelsystems, und
- 3 ein Ausführungsbeispiel einer Dokumentenmappe.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verschlusssiegelsystems 1 zum Versiegeln von zwei zueinander beweglichen Bereichen 2 - erster Bereich 2a und zweiter Bereich 2b - eines Objekts 3. Das Verschlusssiegelsystem 1 umfasst ein erstes Untersiegel 4 und ein zweites Untersiegel 5, wobei das erste Untersiegel 4 an einem ersten Bereich 2a des Objekts 3 und das zweite Untersiegel 5 an einem zweiten Bereich 2b des Objekts 3 befestigt ist. Das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 sind derart ausgebildet, dass bei einem Ablösen des ersten Untersiegels 4 bzw. des zweiten Untersiegels 5 von dem Objekt 3 mindestens ein Teil des ersten Untersiegels 4 oder mindestens ein Teil des zweiten Untersiegels 5 auf dem Objekt 3 verbleibt.
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Auf die Oberseite des ersten Untersiegels 4 und auf die Oberseite des zweiten Untersiegels 5, nämlich auf die im aufgebrachten Zustand freien Oberseiten, ist ein Verschlusssiegel 6 aufgebracht, nämlich aufgeklebt, das das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 derart miteinander verbindet, dass eine Bewegung des ersten Bereichs 2a relativ zum zweiten Bereich 2b nicht mehr ohne Ablösen des Verschlusssiegels 6 oder Zerstörung des Verschlusssiegels 6 möglich ist. Das Verschlusssiegel 6 überdeckt dabei eine zwischen dem ersten Bereich 2a des Objekts 3 und dem zweiten Bereich 2b des Objekts 3 verlaufende Kante 7.
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Das Verschlusssiegel 6 ist derart ausgebildet, dass es rückstandsfrei von der Oberseite des ersten Untersiegels 4 bzw. von der Oberseite des zweiten Untersiegels 5 ablösbar ist, wobei durch das Ablösen des Verschlusssiegels 6 von der Oberseite des ersten Untersiegels 4 bzw. von der Oberseite des zweiten Untersiegels 5 eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels 6 erfolgt. Eine Manipulation des Verschlusssiegelsystems 1 nach dem Versiegeln ist folglich an einem beschädigten oder fehlenden Verschlusssiegel 6 und/oder an fehlenden oder beschädigten Untersiegeln 4, 5 erkennbar.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verschlusssiegelsystems 1 in geschnittener Seitenansicht. Das Verschlusssiegelsystem 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel auf ein Objekt 3 aufgebracht. Das Objekt 3 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein Kuvert. In einem ersten Bereich 2a des Objekts 3 ist ein erstes Untersiegel 4 und in einem zweiten Bereich 2b des Objekts 3 ein zweites Untersiegel 5 befestigt. Der erste Bereich 2a und der zweite Bereich 2b sind relativ zueinander bewegbar, nämlich indem der erste Bereich 2a nach dem Entfernen des Verschlusssiegels 6 nach rechts verschwenkt wird. Durch das Verschwenken wird das Innere des Objekts 3, nämlich das Innere des Kuverts zugänglich. Dargestellt ist der verschlossene und versiegelte Zustand.
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Das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 umfassen jeweils eine Deckschicht 8, eine auf der Unterseite der Deckschicht 8 angeordnete Sicherheitslage 9 und eine unterhalb der Sicherheitslage 8, also auf der von der Deckschicht 8 abgewandten Seite der Sicherheitslage 9 angeordnete Haftschicht 10. Das erste Untersiegel 4 ist mit seiner Haftschicht 10 im ersten Bereich 2a des Objekts 3 und das zweite Untersiegel 5 mit seiner Haftschicht 10 im zweiten Bereich 2b des Objekts 3 klebend befestigt. Das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 sind dabei derart auf dem Objekt 3 positioniert, dass das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 in der - in 2 dargestellten - geschlossenen Konfiguration des ersten Bereichs 2a und des zweiten Bereichs 2b unmittelbar aneinander angrenzen, nämlich an der Kante 7 aneinander angrenzen. Grundsätzlich sind auch Konfigurationen denkbar, bei der der zweite Bereich 2a das zweite Untersiegel 5 geringfügig überlappt.
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Auf die Oberseite des ersten Untersiegels 4 und auf die Oberseite des zweiten Untersiegels 5, nämlich auf die Deckschicht 8 des ersten Untersiegels 4 und die Deckschicht 8 des zweiten Untersiegels 5, ist das Verschlusssiegel 6 aufgeklebt. Das Verschlusssiegel 6 führt zu einer zuverlässigen Versiegelung des ersten Bereichs 2a und des zweiten Bereichs 2b, so dass das Objekt 3, hier das Kuvert, ohne Zerstörung oder Entfernung des Verschlusssiegels 6 nicht geöffnet werden kann.
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Das Verschlusssiegel 6 ist derart ausgebildet, dass durch das Ablösen des Verschlusssiegels 6 von der Deckschicht 8 des ersten Untersiegels 4 oder der Deckschicht 8 des zweiten Untersiegels 5 eine irreversible optische Veränderung des Verschlusssiegels 6 erfolgt. Das Verschlusssiegel 6 umfasst dazu eine erste Trägerschicht 11 und eine zweite Trägerschicht 12. Sowohl die erste Trägerschicht als auch die zweite Trägerschicht 12 sind aus einer Folie aus Kunststoff hergestellt. Die erste Trägerschicht 11 und die zweite Trägerschicht 12 sind im Randbereich - in 2 links und rechts dargestellt - partiell untrennbar miteinander verbunden, nämlich im Randbereich miteinander verschweißt. Zwischen der ersten Trägerschicht 11 und der zweiten Trägerschicht 12 sind eine teilflächige Farbschicht 13 und eine teilflächige Trennschicht 14 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zudem zwischen der ersten Trägerschicht 11 und der zweiten Trägerschicht 12 eine weitere Haftschicht 18 vorgesehen. Im Falle des Ablösens des Verschlusssiegels 6 erfolgt ein Abtrennen der Trennschicht 14 von der ersten Trägerschicht 11, wobei die Farbschicht 13 in den anderen Bereichen an der ersten Trägerschicht 11 haften bleibt. Durch das Ablösen erfolgt eine optisch irreversible Veränderung, die eine Manipulation des Verschlusssiegels 6 anzeigt.
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Die Sicherheitslage 9 des ersten Untersiegels 4 und des zweiten Untersiegels 5 umfasst ebenfalls eine Farbschicht 15 und eine Trennschicht 16, wobei bei einem Ablösen des ersten Untersiegels 4 von dem ersten Bereich 2a oder beim Ablösen des zweiten Untersiegels vom zweiten Bereich 2b die Haftschicht zusammen mit der Farbschicht unterhalb der Trennschichten 16 auf dem Objekt 3 verbleibt und die Deckschicht 8 jeweils mit der Farbschicht 15 in den Bereichen abgehoben wird, in denen keine Trennschicht 16 vorgesehen ist. Die Deckschichten 8 sind bei diesem Ausführungsbeispiel als Folie aus Kunststoff ausgebildet.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Dokumentenmappe 17, wobei der erste Bereich 2a die Verschlussklappe der Dokumentenmappe 17 und der zweite Bereich 2b der Grundkörper der Dokumentenmappe 17 ist. Ein erstes Untersiegel 4 ist an dem ersten Bereich 2a und ein zweites Untersiegel 5 ist an dem zweiten Bereich 2b befestigt. Das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 bilden eine Klebefläche für ein - in 3 nicht dargestelltes - Verschlusssiegel. Mit dem Verschlusssiegel ist das erste Untersiegel 4 und das zweite Untersiegel 5 im geschlossenen Zustand der Verschlussklappe - Bereich 2a - verbindbar, so dass ein Zugang zu den Dokumenten innerhalb des Grundkörpers der Dokumentenmappe 17 nur nach Zerstörung oder Entfernung des Verschlusssiegels möglich ist -die Dokumentenmappe 17 ist versiegelt.