DE102004030168B3 - Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, vorzugsweise für Türschlösser - Google Patents

Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, vorzugsweise für Türschlösser Download PDF

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Abstract

Der Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, für eine Schließvorrichtung wie z. B ein Türschloss ist versehen mit einem Gehäuse (12), das einen zylindrischen Aufnahmeraum (16) aufweist, und einem in dem Aufnahmeraum (16) drehbar angeordneten Zylinderkern (14), der einen axialen Schließkanal (18) für einen Schlüssel (20) aufweist. Ferner weist der Schließzylinder mindestens eine erste Aufnahmebohrung (26) in dem Zylinderkern (14) für einen Kernstift (24) auf, wobei die erste Aufnahmebohrung (26) zum Gehäuse (12) und zum Schließkanal (18) hin offen ist. Der Schließzylinder ist ferner versehen mit mindestens einer zweiten Aufnahmebohrung (30) in dem Gehäuse (12) für einen Gehäusestift (34) und eine diesen in Richtung auf den Zylinderkern (14) vorspannende Feder (36), wobei die zweite Aufnahmebohrung (30) zum Aufnahmeraum (16) hin offen und in einer Ausgangsdrehstellung des Zylinderkerns (14), in der der Schlüssel (20) in den Schließkanal (18) einführbar oder aus diesem herausziehbar ist, mit der ersten Aufnahmebohrung (26) des Zylinderkerns (14) fluchtet. Bewegungsgekoppelt mit dem mindestens einen Gehäusestift (34) ist eine Sperr-Winkelhebelanordnung (60), die zwischen einer Freigabeposition und einer Verriegelungsposition in Abhängigkeit von der axialen Position des Gehäusestiftes (34) bewegbar ist, wobei die Sperr-Winkelhebelanordnung (60) den Zylinderkern (14) in ihrer Freigabeposition freigibt und zusätzlich zu dem Gehäusestift (34) verriegelt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder für eine Schließvorrichtung wie z.B. ein Türschloss, und insbesondere einen Profilzylinder für eine Schließvorrichtung.
  • Schließzylinder weisen ein Gehäuse auf, in dem ein zylindrischer Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Zylinderkerns ausgebildet ist. Der Zylinderkern ist dabei drehbar in dem Aufnahmeraum des Gehäuses gelagert. Axial durch den Zylinderkern hindurch erstreckt sich ein Schließkanal für den Schlüssel. Ausgehend von diesem Schließkanal erstrecken sich ferner im wesentlichen radial durch den Zylinderkern mehrere erste Aufnahmebohrungen, in denen Kernstifte angeordnet sind. Im Gehäuse befinden sich ebenfalls Aufnahmebohrungen, in denen Gehäusestifte angeordnet sind. In einer bestimmten Drehstellung des Zylinderkerns fluchten dessen Aufnahmebohrungen mit denen des Gehäuses. Sofern sich in dieser Drehstellung des Zylinderkerns kein Schlüssel bzw. ein nicht passender Schlüssel im Schließkanal befindet, erstrecken sich die Gehäusestifte, die in Richtung auf den Zylinderkern federbelastet in den Aufnahmebohrungen des Gehäuses angeordnet sind, bis in die Aufnahmebohrungen des Kerns bzw. Kernstifte bis in die Aufnahmebohrungen des Gehäuses hinein, so dass der Zylinderkern gegen eine Verdrehung gesichert ist. Erst wenn nach Einführung des passenden Schlüssels die Berührungsflächen sämtlicher Paare aus Gehäuse- und Kernstiften mit der Außenfläche des Kerns fluchten, lässt sich der Zylinderkern drehen.
  • Schließzylinder der zuvor beschriebenen Art sind beispielsweise in US 5,966,971 , US 2002/0189309 A1, CH 669 632 A5 und DE 199 34 883 C1 beschrieben. Die bekannten Schließzylinder gelten im allgemeinen als recht einbruchsicher, sind aber leider vor sämtlichen Arten von Manipulationen nicht immer geschützt. So ist es beispielsweise möglich, mit Hilfe von Manipulationswerkzeugen sämtliche Paare aus Gehäuse- und Kernstiften derart zu bewegen, dass die Berührungsflächen mit der Außenfläche des Zylinderkerns fluchten.
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, zu schaffen, der über einen verbesserten Schutz gegen Manipulationsversuche verfügt.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, für eine Schließvorrichtung wie z.B. ein Türschloss vorgeschlagen, wobei der Schließzylinder versehen ist mit
    • – einem Gehäuse, das einen zylindrischen Aufnahmeraum aufweist,
    • – einem in dem Aufnahmeraum drehbar angeordneten Zylinderkern, der einen axialen Schließkanal für einen Schlüssel aufweist,
    • – mindestens einer ersten Aufnahmebohrung in dem Zylinderkern für einen Kernstift, wobei die erste Aufnahmebohrung zum Gehäuse und zum Schließkanal hin offen ist, und
    • – mindestens einer zweiten Aufnahmebohrung in dem Gehäuse für einen Gehäusestift und eine diesen in Richtung auf den Zylinderkern vorspannenden Feder, wobei die zweite Aufnahmebohrung zum Aufnahmeraum hin offen und in einer Ausgangsdrehstellung des Zylinderkerns, in der der Schlüssel in den Schließkanal einführbar oder aus diesem herausziehbar ist, mit der ersten Aufnahmebohrung des Zylinderkerns fluchtet.
  • Bei diesem Schließzylinder ist erfindungsgemäß vorgesehen,
    • – dass in dem Gehäuse eine Sperr-Winkelhebelanordnung bewegbar gelagert ist,
    • – dass die Sperr-Winkelhebelanordnung einen seitlich in die zweite Aufnahmebohrung des Gehäuses eintauchbaren Auslösehebel und einen mit diesem gekoppelten und in den Aufnahmeraum sowie in eine Verriegelungs aussparung des Zylinderkerns eintauchbaren Verriegelungshebel aufweist,
    • – dass die Sperr-Winkelhebelanordnung in eine Freigabeposition, in der der Auslösehebel in die zweite Aufnahmebohrung des Gehäuses eingetaucht ist und sich der Verriegelungshebel außerhalb der Verriegelungsaussparung des Zylinderkerns befindet, federnd vorgespannt und aus dieser Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist, in der sich der Auslösehebel außerhalb der zweiten Aufnahmebohrung des Gehäuses befindet und der Verriegelungshebel in die Verriegelungsaussparung des Zylinderkerns eingetaucht ist, und
    • – dass der mindestens eine Gehäusestift in demjenigen Bereich seines Umfangs, der dem Auslösehebel dann gegenüberliegt, wenn der mindestens eine Gehäusestift eine das Drehen des Zylinderkerns ermöglichende Position innerhalb der zweiten Aufnahmebohrung einnimmt, eine Aussparung aufweist, in die der Auslösehebel in der Freigabeposition der Sperr-Winkelhebelanordnung eingetaucht ist, und in demjenigen Bereich seines Umfangs, der dem Auslösehebel gegenüberliegt, wenn der Gehäusestift eine das Drehen des Zylinderkerns verhindernde Position innerhalb der zweiten Aufnahmebohrung einnimmt, gegen den Auslösehebel zum seitlichen Herausbewegen desselben aus der zweiten Aufnahmebohrung drückt.
  • Der erfindungsgemäße Schließzylinder verfügt über mindestens einen Gehäusestift, der über eine Sperr-Winkelhebelanordnung mechanisch mit dem Zylinderkern gekoppelt ist. Die Sperr-Winkelhebelanordnung ist im Gehäuse angeordnet und gelagert und verhindert eine Verdrehung des Zylinderkerns, wenn der Gehäusestift sich außerhalb seiner bzw. (bei Schließanlagen) einer seiner den Zylinderkern freigebenden Position befindet. Die Sperr-Winkelhebelanordnung ist zwischen einer Freigabeposition und einer Verriegelungsposition bewegbar. Sie weist ferner einen Auslösehebel und einen mit diesem gekoppelten Verriegelungshebel auf. Während der Auslösehebel seitlich in die dem mindestens einen Gehäusestift zugeordnete Aufnahmebohrung des Gehäuses eintauchen kann bzw. aus dieser heraus bewegbar ist, bewegt sich der Verriegelungshebel wahlweise in den Aufnahmeraum des Gehäuses für den Zylinderkern hinein bzw. aus diesem heraus. Der Zylinderkern selbst weist zusätzlich eine Verriegelungsaussparung auf, in die der Verriegelungshebel zum Verriegeln des Zylinderkerns eintauchen kann. In der Freigabeposition ist der Auslösehebel aus der Aufnahmebohrung des Gehäuses für den mindestens einen Gehäusestift herausbewegt bzw. weiter herausbewegt als in der Verriegelungsposition. Der Verriegelungshebel ragt in der Verriegelungsposition seinerseits in den Aufnahmeraum bzw. in die Verriegelungsaussparung des Zylinderkerns hinein (wenn diese dem Verriegelungshebel gegenüberliegt), was in der Grunddrehstellung des Zylinderkerns der Fall ist, in welcher sich der "passende" Schlüssel in den Schließkanal einführen lässt.
  • Der grundsätzlich zylindrisch ausgebildete mindestens eine Gehäusestift füllt im wesentlichen die Aufnahmebohrung des Gehäuses aus. Er ist mit einer Aussparung versehen, in die der Auslösehebel der in die Freigabeposition vorgespannten Sperr-Winkelhebelanordnung eintauchen kann. Die Relativanordnung der Aussparung des Gehäusestiftes zu dessen axialer Länge sowie zu dessen Position bei freigegebenem Zylinderkern ist nun derart gewählt, dass die Aussparung des Gehäusestiftes dem Auslösehebel gegenüberliegt, wenn der Gehäusestift den Zylinderkern zwecks Verdrehung freigibt. In dieser Freigabeposition ist dann der Verriegelungshebel zurückbewegt und befindet sich also außer Eingriff mit dem Zylinderkern, so dass sich dieser verdrehen lässt. In den anderen Relativpositionen des Gehäusestiftes innerhalb seiner Aufnahmebohrung drückt der Gehäusestift gegen den Auslösehebel, womit dieser aus der Aufnahmebohrung des Gehäuses herausbewegt wird und dabei den Verriegelungshebel in die Zylinderkern-Verriegelungsaussparung hineinbewegt. Damit kommt es zu einer quasi doppelten Verriegelung des Zylinderkerns ausgelöst durch ein und denselben Gehäusestift, der einerseits selbst und andererseits indirekt über die Sperr-Winkelhebelanordnung den Zylinderkern blockiert.
  • Die Bewegung der Sperr-Winkelhebelanordnung mit Hilfe des Gehäusestiftes kann in technisch-physikalischer Hinsicht äquivalent auch dadurch realisiert werden, dass der Gehäusestift statt der bzw. jeder Aussparung einen Vorsprung aufweist, der für die Überführung der Sperr-Winkelhebelanordnung aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition sorgt, wenn sich der Gehäusestift in einer die Drehung des Zylinderkerns ermöglichenden Axialposition befindet.
  • Die erfindungsgemäße Art der Zylinderkernblockade ist insbesondere im Hinblick auf Manipulationsversuche mit Elektro-Pick-Werkzeugen bzw. unter Anwendung der Schlagtechnik von Vorteil. Wegen der Trägheit der Sperr-Winkelhebelanordnung kommt es bei hochfrequenter Erregung des Gehäusestiftes auch dann zu einer Zylinderkernverriegelung, wenn der Gehäusestift sich in seiner Position befindet, in der die Berührungsfläche mit dem gegenüberliegenden Kernstift mit der Außenseite des Zylinderkerns fluchtet.
  • Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn von der Vielzahl von pro Schließzylinder vorhandenen Gehäusestiften einer der Gehäusestifte erfindungsgemäß ausgebildet und über die Sperr-Winkelhebelanordnung mit dem Zylinderkern zusätzlich in Eingriff steht. Vorteilhaft und im Hinblick auf einen erhöhten Schutz gegen Manipulationsversuche zweckmäßig ist es, wenn mehrere, beispielsweise zwei, Gehäusestifte erfindungsgemäß ausgebildet und über jeweils eine Sperr-Winkelhebelanordnung mit dem Zylinderkern gekoppelt sind.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
  • 1 eine Darstellung eines Profilzylinders im Längsschnitt im Verriegelungszustand ohne Schlüssel,
  • 2 eine Schnittdarstellung entlang der Ebene II-II der 1 zur Verdeutlichung des Zusammenspiels mindestens eines der Gehäusestifte über eine Sperr-Winkelhebelanordnung mit dem Zylinderkern, wobei 2 den Sperrzustand zeigt,
  • 3 eine Darstellung ähnlich der gemäß 2, jedoch im Schließzustand des Profilzylinders und
  • 4 und 5 Ansichten entsprechend denen der 2 und 3, jedoch für den Fall eines Profilzylinders einer Schließanlage.
  • In den 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Profilzylinders 10 gezeigt. Der Profilzylinder 10 weist ein Gehäuse 12 und einen Zylinderkern 14 auf, der in einem Aufnahmeraum 16 des Gehäuses 12 drehbar angeordnet ist. Der Zylinderkern 14 ist mit einem außermittigen axialen Schließkanal 18 versehen, in den der Schlüssel 20 einsteckbar ist. In dem Zylinderkern 14 befinden sich mehrere in axialer Erstreckung des Zylinderkerns 14 hintereinander angeordnete Kernstifte 22,24 (im Ausführungsbeispiel fünf Kernstifte in einer Reihe), die sich in (ersten) Aufnahmebohrungen 26 des Zylinderkerns 14 befinden. Diese Aufnahmebohrungen 26 erstrecken sich radial durch den Zylinderkern 14 zwischen dessen Schließkanal 18 und der Außenseite 28.
  • Im Gehäuse 12 befinden sich ebenfalls mehrere (zweite) Aufnahmebohrungen 30, deren Anzahl und Anordnung der Anzahl und Anordnung der ersten Aufnahmebohrungen 26 gleichen. Die zweiten Aufnahmebohrungen 30 erstrecken sich bezogen auf den Aufnahmeraum 16 des Gehäuses 12 radial und sind in der Drehposition des Zylinderkerns 14 gemäß 1 in Flucht mit den ersten Aufnahmebohrungen 26 angeordnet. Während, wie oben bereits erwähnt, in den ersten Aufnahmebohrungen 26 die Kernstifte 22,24, die unterschiedlich lang sein können, angeordnet sind, sind in den zweiten Aufnahmebohrungen 30 Gehäusestifte 32,34 angeordnet, die mittels Schraubendruckfedern 36 gegen die Kernstifte 22,24 vorgespannt sind. Die Schraubendruckfedern 36 drücken über die Gehäusestifte 32,34 die Kernstifte 22,24 gegen die im Schließ kanal 18 befindlichen Enden der ersten Aufnahmebohrungen 26 (siehe 1). In dieser Situation erstrecken sich die Gehäusestifte 32,34 sowohl innerhalb der ersten als auch der zweiten Aufnahmebohrungen 26,30, so dass eine Verdrehung des Zylinderkerns 14 durch die Gehäusestifte 32,34 verhindert wird. Bei eingeführtem Schlüssel 20 sind die Kernstifte 22,24 radial auswärtsbewegt, und zwar durch den Schlüssel 20. Die Abstimmung der Breite des Schlüssels 20 längs dessen Länge ist derart auf die Länge der Kernstifte 22,24 abgestimmt, dass diese bei eingeführtem Schlüssel 20 mit der Außenseite 28 des Zylinderkerns 14 fluchten. In dieser Situation sind die Gehäusestifte 32,34 vollständig in die zweiten Aufnahmebohrungen 30 zurückbewegt, so dass sich der Zylinderkern 14 nunmehr drehen lässt.
  • Anhand der 2 und 3 soll nachfolgend auf eine Besonderheit des hier beschriebenen Profilzylinders 10 eingegangen werden.
  • Wie man anhand der 2 und 3 erkennt, befindet sich seitlich der Aufnahmebohrung 30 für den Gehäusestift 34 ein axial verschiebbarer (Auslöse-)Hebel 38, der in einer Bohrung 40 geführt ist, die in die Aufnahmebohrung 30 einmündet. An seinem dem Gehäusestift 34 zugewandten Ende weist der (Auslöse-)Hebel 38 einen Vorsprung 42 auf, der je nach axialer Position des Gehäusestiftes 34 in eine Aussparung 44 des Gehäusestiftes 34 eintaucht, die eine zum Vorsprung 42 im wesentlichen komplementäre Form aufweist. Über eine Feder 46 ist der (Auslöse-)Hebel 38 in Richtung auf den Gehäusestift 34 vorgespannt.
  • Die axiale Bewegung des (Auslöse-)Hebels 38 wird in eine Linearbewegung eines (Verriegelungs-)Hebels 48 umgesetzt, der in einer Bohrung 50 axial geführt ist, welche quer zur Bohrung 40 verläuft und diese mit dem Aufnahmeraum 16 verbindet. Zu diesem Zweck weist der (Auslöse-)Hebel 38 eine in die Bohrung 50 eintauchende Vorwölbung 52 auf, die eine Schrägfläche 54 des (Verriegelungs-)Hebels 48 kontaktiert und über diese Schrägfläche 54 je nach Position des (Auslöse-)Hebels 38 den (Verriegelungs-)Hebel 48 mehr oder we niger weit in Richtung auf den Aufnahmeraum 16 und damit in Richtung auf den Zylinderkern 14 vorbewegt. Das dem Zylinderkern 14 zugewandte Ende des (Verriegelungs-)Hebels 50 weist einen Verriegelungsvorsprung 56 auf, der in eine Verriegelungsaussparung 58 in die Außenseite 28 des Zylinderkerns 14 eintauchen kann.
  • Die Kombination der beiden Hebel 38 und 48 stellt eine Sperr-Winkelhebelanordnung 60 dar, die dann, wenn der mit ihr gekoppelte Gehäusestift 34 nicht in seiner den Zylinderkern 14 freigebenden Position ist (siehe 2), zu einer zusätzlichen Verriegelung des Zylinderkerns 14 führt. In der Situation gemäß 2 ist diese Verriegelung gezeigt; die Sperr-Winkelhebelanordnung 60 befindet sich in ihrer Verriegelungsposition, in der der Verriegelungshebel 48 in die Verriegelungsausnehmung 58 eintaucht. Dies wird durch den Gehäusestift 34 verursacht, der mit seinem zylindrischen Umfang 62 zu einer Herausbewegung des Auslösehebels 38 aus der Aufnahmebohrung 30 des Gehäusestifts 34 führt.
  • Nur wenn sich der Gehäusestift 34 in seiner den Zylinderkern 14 freigebenden Axialposition gemäß 3 befindet, kann sich die Sperr-Winkelhebelanordnung 60 in ihrer Freigabeposition befinden, in der der Auslösehebel 38 mit seinem Vorsprung 42 in die Aussparung 44 des Gehäusestiftes 34 eintaucht. Über eine (nicht dargestellte) Feder oder aufgrund des Eigengewichts bewegt sich der Verriegelungshebel 48 in der Verriegelungsposition der Sperr-Winkelhebelanordnung 60 in Richtung auf den Auslösehebel 38, wodurch sein Verriegelungsvorsprung 56 außer Eingriff mit der Verriegelungsaussparung 58 des Zylinderkerns 14 gelangt.
  • Die 3 und 4 zeigen eine Variante des Gehäusestiftes 34 mit mehreren Aussparungen 44,45, deren axiale Abstände gleich den axialen Erstreckungen von Plättchen bzw. Stiftteile 25 der Kernstifte 24' der Profilzylinder 10' einer Schließanlage sind. Eine Schließanlage ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass es durch die Teilung der Kernstifte 24 möglich ist, denselben Profilzylinder 10' bei unterschiedlich weit ausgerückten Kernstiften 24 freizugeben, also unter Verwendung unterschiedlicher Schlüssel freizugeben. In 4 beispielsweise ist gezeigt, dass sich eine erste Berührungsebene 64 längs der hintereinander liegenden Gehäuse- und Kernstifte nebst deren Plättchen mit der Außenseite 28 des Zylinderkerns 14 fluchtet, während gemäß 5 eine zweite Berührungsebene 66 mit der Außenseite 28 des Zylinderkerns 14 fluchtet. In jeweils diesen beiden Positionen geben die Aussparungen 44 bzw. 45 des Gehäusestifts 34' durch die Überführung der Sperr-Winkelhebelanordnung 60 in deren Freigabeposition den Zylinderkern 14 frei bzw. umgekehrt sperrt der Gehäusestift 34' den Zylinderkern 14 über die Sperr-Winkelhebelanordnung 60 zusätzlich, wenn sich keine der möglichen Berührungsebenen 64,66 in Höhe der Außenseite 28 des Zylinderkerns 14 befindet.

Claims (4)

  1. Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, für eine Schließvorrichtung wie z.B. ein Türschloss mit – einem Gehäuse (12), das einen zylindrischen Aufnahmeraum (16) aufweist, – einem in dem Aufnahmeraum (16) drehbar angeordneten Zylinderkern (14), der einen axialen Schließkanal (18) für einen Schlüssel (20) aufweist, – mindestens einer ersten Aufnahmebohrung (26) in dem Zylinderkern (14) für einen Kernstift (24), wobei die erste Aufnahmebohrung (26) zum Gehäuse (12) und zum Schließkanal (18) hin offen ist, und – mindestens einer zweiten Aufnahmebohrung (30) in dem Gehäuse (12) für einen Gehäusestift (34) und eine diesen in Richtung auf den Zylinderkern (14) vorspannenden Feder (36), wobei die zweite Aufnahmebohrung (30) zum Aufnahmeraum (16) hin offen und in einer Ausgangsdrehstellung des Zylinderkerns (14), in der der Schlüssel (20) in den Schließkanal (18) einführbar oder aus diesem herausziehbar ist, mit der ersten Aufnahmebohrung (26) des Zylinderkerns (14) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, – dass in dem Gehäuse (12) eine Sperr-Winkelhebelanordnung (60) bewegbar gelagert ist, – dass die Sperr-Winkelhebelanordnung (60) einen seitlich in die zweite Aufnahmebohrung (30) des Gehäuses (12) eintauchbaren Auslösehebel (38) und einen mit diesem gekoppelten und in den Aufnahmeraum (16) sowie in eine Verriegelungsaussparung (58) des Zylinderkerns (14) eintauchbaren Verriegelungshebel (48) aufweist, – dass die Sperr-Winkelhebelanordnung (60) in eine Freigabeposition, in der der Auslösehebel (38) in die zweite Aufnahmebohrung (30) des Gehäuses (12) eingetaucht ist und sich der Verriegelungshebel (48) außerhalb der Verriegelungsaussparung (58) des Zylinderkerns (14) befindet, federnd vorgespannt und aus dieser Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist, in der sich der Auslösehebel (38) außerhalb der zweiten Aufnahmebohrung (30) des Gehäuses (12) befindet und der Verriegelungshebel (48) in die Verriegelungsaussparung (58) des Zylinderkerns (14) eingetaucht ist, und – dass der mindestens eine Gehäusestift (34) in demjenigen Bereich seines Umfangs (62), der dem Auslösehebel (38) dann gegenüberliegt, wenn der mindestens eine Gehäusestift (34) eine das Drehen des Zylinderkerns (14) ermöglichende Position innerhalb der zweiten Aufnahmebohrung (30) einnimmt, eine Aussparung (44) aufweist, in die der Auslösehebel (38) in der Freigabeposition der Sperr-Winkelhebelanordnung (60) eingetaucht ist, und in demjenigen Bereich seines Umfangs, der dem Auslösehebel (38) gegenüberliegt, wenn der Gehäusestift (34) eine das Drehen des Zylinderkerns (14) verhindernde Position innerhalb der zweiten Aufnahmebohrung (30) einnimmt, gegen den Auslösehebel (38) zum seitlichen Herausbewegen desselben aus der zweiten Aufnahmebohrung (30) drückt.
  2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gehäusestift (34) an derjenigen Stelle eine Aussparung (44) aufweist, die dem Auslösehebel (38) gegenüberliegt, wenn die Berührungsebene (64) zwischen dem Gehäusestift (34) und dem Kernstift (24) mit der Außenseite (28) des Zylinderkerns (14) fluchtet, und in denjenigen Bereichen, die dem Auslösehebel (38) gegenüberliegen, wenn die Berührungsebene (64) zwischen dem Gehäusestift (34) und dem Kernstift (24) nicht mit der Außenseite (28) des Zylinderkerns (14) fluchtet, gegen den Auslösehebel (38) zum seitlichen Herausbewegen desselben aus der zweiten Aufnahmebohrung (30) drückt.
  3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Kernstift (24') und/oder der mindestens eine Gehäusestift (34') mehrere jeweils in Berührungsebenen (64,66) aneinanderlie gende Stiftteile (25) aufweist bzw. aufweisen und dass der mindestens eine Gehäusestift (34') an all denjenigen Stellen jeweils eine Aussparung (44,45) aufweist, die dem Auslösehebel (38) jeweils dann gegenüberliegen, wenn eine Berührungsebene (64,66) zwischen dem Gehäusestift (34') oder Teilen von diesem bzw. dem Kernstift (24') oder Teilen von diesem mit der Außenseite (28) des Zylinderkerns (14) fluchtet.
  4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (14) und das Gehäuse (12) jeweils mehrere einen Kernstift (20,24) bzw. einen Gehäusestift (32,34) aufnehmende erste bzw. zweite Aufnahmebohrungen (26,30) aufweisen und dass mindestens einer der Gehäusestifte (34) mindestens eine Aussparung (44,45) zum Eintauchen durch den Auslösehebel (38) der Sperr-Winkelhebelanordnung (60) aufweist.
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